Beiträge von operettenfan

    Sorry wenn ich hier einen Uralt-Thread wieder aufwärme. Aber mich würde interessieren, ob es eine Gesamtaufnahme dieser Radioausstrahlung der Faschingsfee gibt - also mit den Dialogen. Ich kenne und habe auch die Querschnitts-CD von dieser Aufführung - aber die ist eben ohne Dialoge, was ich sehr schade finde. Diese Operette ist meiner Meinung nach ein echtes Meisterwerk, das sich auch hinter einer Gräfin Mariza nicht zu verstecken braucht.
    Beim Bayerischen Rundfunk kann man einzelne Stücke, an denen der BR das Copyright hat, gegen Bezahlung erwerben.
    Gibt es so etwas beim WDR, der diese Operette konzertant aufgeführt hat, auch?


    Almaviva---email mir: indysetter@gmail.com und ich kann Dir mehr Informationen geben.

    Uwe, ich habe eine live Aufnahme einer 2004 Heidelberger "Liselott", wenn's Dich interessiert. Kannst mir gerne emailen wenn Interesse besteht. Anny Schlemm ist die absolut beste Liselott. Eine wahre Paraderolle fuer sie, ich kann oben erwaehnte Aufnahme waermstens empfehlen, obwohl sie natuerlich nicht die Klangqualitaet hat, die Du bevorzugst. :-)

    Lieber Gerhard, ja, ich war genauso ueberrascht, dass gerade dieses unheimlich schwungvolle Lied herausgelassen wurde, aber die Aufnahme ist trotzdem wunderbar, besonders, da es auch so wunderschoene Dialoge hat, es ist eben ein Theaterstueck mit Musik, keine typische Operette und kommt als Radiostueck wunderbar herueber. Ich habe die ZDF Aufnahme des Werkes vor Jahren gesehen und fand sie unheimlich gelungen und liebevoll inszeniert.

    "Der liebe Augustin" ist eine absolut Lieblingsoperette von mir, da ich mit einer wunderschoenen Radio-gesamtaufnahme vom RIAS Berlin aufgewachsen bin, in der Martin Held einen tollen Fuerst Nikola spielt. Ich kann's nicht verstehen, warum diese Operette mit so vielen schwungvollen, aufmunternden Liedern selten auf einem Spielplan steht.

    Wie lustig, dass Du das erwaehnst, Uwe---ich habe genau das selbe mit der Falk "Faschingsfee" gemacht, die einen noch furchtbareren Erzaehler hatte, der quatschte selbst im Dialog in jedes dritte Wort rein. Nachdem ich ihn herausgeschnitten habe, ist die Aufnahme jetzt wunderbar, weil musikalisch gesehen es eine tolle Aufnahme ist (die mit Melanie Holliday). Mit dem "Vetter" habe ich es nicht gemacht, weil ich zwei nette aeltere Radio-gesamtaufnahmen habe.

    Ueber die Aufnahmequalitaet der herausgekommenen CD kann ich nicht urteilen, da ich die Aufnahme nicht durch das Hamburger Archiv habe---allerdings bin ich bei alten Radioaufnahmen auch nicht ueber kritisch von wegen Qualitaet, da sie so rar sind, dass wir Glueck haben, dass wir sie ueberhaupt noch zu Gehoer bekommen.


    Fred Liewehr mag ich riesig gerne als Tenor, da sind wir einfach verschiedener Meinung. Ich geniesse alle Operettenaufnahmen, die ich mit ihm habe sehr. Ich mag auch allgemeine die alten Rundfunkaufnahmen oftmals viel lieber als neuere Studio-aufnahmen, die vielleicht in Aufnahme-qualitaet besser scheinen, aber oft liebelos gemacht sind und nicht die Stimmung haben, die die alten Radioaufnahmen besitzen, von den Saengern (Sprechern) her und auch der liebevollen Produktion mit guter Tonfuehrung---Studiogeraeuschen etc... Ich bin sicher, dass sich auch dort die Geister scheiden, was ja auch ok ist.

    Ja, ich muss auch sagen, dass Brigitte Mira als "Berlinerin" einfach dufte ist. Als ein netter Beweis bietet sich die Gesamtaufnahme von Johann Strauss "Die Taenzerin Fanny Elssler" an, in der sie Fanny's Zofe aus Berlin spielt. Suesse Dialoge und nette Gesamtaufnahme, besonders wegen des netten Buffopaares (Mira und Ferry Gruber).


    http://www.membran.net/Musik/Vorankuendigungen/Schmidt-Boelcke_Ackermann_-_Die_Taenzerin_Fanny_Elssler_Wiener_Blut-Highlights_11551.html

    Ich hatte diese Woche das Vergnuegen die WDR/Marszalek Aufnahme vom "Vetter aus Dingsda" von 1960 zu hoeren mit Herta Talmar, Franz Fehringer, Friedel Blasius und Brigitte Mira. Fuer Operetten-liebhaber, die Freude am Gesamtwerk haben, ist dies eine schoene Aufnahme, die komplette Musik (inklusive des Regenlieds im 3.Akt) bietet und vollstaendige Dialoge. Die Aufnahme ist zur Zeit nicht kommerziell erhaeltlich und scheint vor einigen Jahren im WDR gesendet worden zu sein, wie ich der Absage entnehme. :hello:

    Zitat

    Original von wega
    Harald Kral hat ja schon das Hamburger Archiv für Gesangskunst und die dortige "Dollarprinzessin" erwähnt. Das gleiche Label hat auch Gesamtaufnahmen von "Der Fidele Bauer", "Die Rose von Stambul", "Der liebe Augustin", "Madame Pompadour" und "Brüderlein fein" herausgebracht. Bei Line Music kriegt man auch "Die Kaiserin" und den "Augustin".
    Schöne Grüße
    wega


    Der RIAS Berlin kam in den 60ger Jahren mit einer wunderbaren Gesamt-Aufnahme von Fall's "Der liebe Augustin" heraus, die mein lieber Vater vor Jahren auf Tonband mitgeschnitten hat und eine meiner Lieblingsoperettenaufnahmen ist. Die Aufnahme hat wunderbare Darsteller/Saenger, unter anderem Martin Held als Fuerst Nikola.

    [quote]Original von Harald Kral
    Ich habe diesen Faden ausgegraben, weil darin mehrfach die Rede ist von einer Rundfunk-Produktion der Operette aus München mit Peter Falk, die ich damals noch nicht kannte.



    Eduard Künneke:
    "Der Vetter aus Dingsda"
    Operette in drei Akten

    Julia - Grit van Jüten
    Hannchen - Elke Schary
    Josef Kuhbrot (Josse) - Heinz Friedrich
    Wilhelmine - Gretel Hartung
    Egon - Frieder Stricker
    Ein Fremder - Adolf Dallapozza"



    Leider ist diese Gesamtaufnahme reichlich seltsam. Ich war sehr enttaeuscht von ihr. Der Erzaehler kommt leider viel zu haeufig in die Mitte der Ereignisse. Ich wuenschte, Erzaehler koennten aus Gesamtaufnahmen verbannt werden. Bei neueren Aufnahmen scheinen sie eine Entschuldigung zu bieten, keine, oder nur duerftige, Dialoge zu praesentieren. Das vermasselt mir dann immer das ganze Hoervergnuegen. Die Gesamtaufnahme mit Anny Schlemm und Rupert Glawitsch, die etwas weiter oben erwaehnt wurde, ist dagegen ganz reizend. Interessanter Weise haben beide Aufnahmen das "Regenlied" im 3. Akt gestrichen. Das habe ich bisher nur in der Kollo/Jueten Musikalischen Gesamtaufnahme zu hoeren bekommen.

    Ich bin auch erstaunt, dass diese so beliebte Operette so wenige Gesamtaufnahmen zu bieten hat. Ich bin mit der netten Koelner Rundfunk-aufnahme der Operette mit Ruth-Margaret Puetz und Rene Kollo aufgewachsen und liebe diese sehr. Die Puetz ist einfach wunderbar als Pompadour.


    Ich habe letztes Jahr dann endlich eine zweite Version der Operette (aus den 50ger Jahren vom ORF mit Gerda Scheyrer) zu hoeren bekommen, fand aber leider die Rolle des Rene fehlbesetzt (Franz Borsos) und dann hatten sie auch noch eines meiner Lieblingsduette des Buffo-paars ("Wenn die Kirschen wieder reifen") gestrichen, was ich sehr enttaeuschend fand.

    Ich gehoere zu den Leuten, die Spass an den Dialogen hat, wenn sie gut gesprochen sind. Oftmals ist es dann am schoensten, wenn die Saenger ihre Dialoge selbst sprechen, weil man sonst doch oefters hervorhoert, dass es von jemandem anderen gesprochen wurde---was ich teilweise an den Marszalek Aufnahmen kritisiere. Eine der Aufnahmen mit der ich da grosse Probleme hatte, war da z.B. "Die ungarische Hochzeit" mit Anny Schlemm und Franz Fehringer. Die Schauspieler, die fuer die Dialoge gewaehlt wurden, sind in der Stimmfaerbung so anders als die Saenger und dann benutzen sie noch zu viel ungarischen Akzent, wenn die Saenger in ihren Teilen gar keinen benutzen, und das stoert unheimlich. Dagegen ist z.B. die Liselott Aufnahme (Kuenneke) wo Anny Schlemm die Dialoge selber spricht so herzerfrischend. Uebrigens gibt es eine Rundfunk-Aufnahme der "Ungarischen Hochzeit" mit Sari Barabas, die ihre eigenen Dialoge spricht und einen leichten Akzent durchweg zeigt...die Aufnahme ist grossartig.


    Ich bin immer enttaeuscht wenn eine Aufnahme keine Dialoge beinhaltet, oder wenn die Dialoge einfach durch einen langweiligen Sprecher ersetzt werden. Aber dann liebe ich Hoerspiele und somit liegt mir die Operette mit Dialog als Gesamtwerk sehr. Neuere Einspielungen bieten teilweise die Dialoge, aber in der Mischung werden sie lieblos ohne Hintergrundgeraeusche zusammengemischt, so dass man merkt, dass sie im toten Studioraum aufgenommen wurden. Das ist dann auch fuer mich sehr enttaeuschend.


    Ein Freund liess mir neulich die Radio Austrahlung der Faschingsfee mit Melanie Holiday zukommen. Ich war entzueckt darueber, dass es mit vollen Dialogen kam und dann gleich wieder entsetzt, als sich der Erzaehler in alles einmischte und sogar "Pause" zwischen Saetzen der Schauspieler sagte um anzuzeigen, dass da eine verlegene Pause sein sollte. Ich wollte ihn nur noch erwuergen....oder zumindest den Dialogregie-verantwortlichen. Diese Aufnahme habe ich mir vorgenommen und habe den Erzaehler wo immer nur moeglich rigoros rausgeschnitten---weil er eine andernfalls sehr schoene Aufnahme verdarb. Ich bin noch nicht ganz fertig damit...und wenn ich richtig mutig bin, dann setzte ich mir vielleicht auch selber noch Geraeusche ein...die auch unterschlagen wurden.


    Wie ein frueherer Kommentar schon sagte, gottlob koennen wir uns im Zeitalter des Computers unsere Aufnahmen selber zusammenschneiden---entweder Dialoge raus oder rein, wie's jedem persoenlich gefaellt. :yes:

    Ein lieber Operettenfreund hat mich auf die folgende CD Veroeffentlichung aufmerksam gemacht, fuer die Leute, die die Aufnahmen noch nicht haben und an deutschsprachigem Offenbach interessiert sind:


    The "Archiv fuer Gesangskunst" Hamburg has released on CD 3 rare operettas by Offenbach. All the 3 are radio recordings (sung in German) from the 1950s/60s.


    1.Ba-ta-clan Rias Berlin August 1969


    Lucy Peacock - Martin Vantin - Donald Grobe - Victor von Halem
    Rias Radio-Sinfonieorchester Berlin / Caspar Richter


    2. Die Schwätzerin von Saragossa (Les Bavards) WDR April 1968


    Benno Kusche - Erika Schmidt - Käthe Möller-Siepermann
    Ferry Gruber - Willy Hofmann - Philipp Gehly
    Kölner Rundfunkorchester / Franz Marszalek


    3. Ein Ehemann vor der Tür (Un mari à la porte) HR 1950


    Marie Madlen Madsen - Willy Hofmann - Sanders Schier
    Sinfonieorchester des HR / Kurt Schröder


    Hier ist der Kurzlink zu den CD Aufnahmen---mit anderen weiteren, die manche Leute vielleicht auch noch interessant finden:


    http://vocal-classics.com/index.php?cat=c59_New.html


    Carola

    Tja, dann muessen wir uns wohl alle auf's naechste Jahr freuen und geduldig sein. Die WDR "Victoria und ihr Husar" Aufnahme habe ich auch gerade bekommen, habe Sie aber noch nicht gehoert---muss ich also auch jetzt endlich tun. Die Gitta Lind Aufnahme, die ich habe, ist ja auch sehr schoen, obwohl Viktoria in den Dialogen nicht sehr in ihrer Persoenlichkeit herauskommt---z.B. am Ende, wenn sie dann ihren Husaren endlich bekommt---da sagt sie kein Wort laut Dialogbuch, was einem ja doch sehr seltsam erscheint...hahaha...da bin ich neugierig wie die WDR produktion das handhabt. :-) Carola

    Ich habe gehoert dass der WDR naechstes Jahr eine Aufnahme dieser Operette produzieren will. Weiss da jemand schon mehr Details? Gibt es ueberhaupt irgendeine deutsche Ton-Gesamtaufnahme dieser Operette? Wenn ja, waere ich sehr interessiert darueber mehr zu erfahren.

    Ich hatte gerade das Vergnuegen mich durch zwei Gesamtaufnahmen von "Rund um die Liebe" von Oscar Straus durchzuhoeren. Straus ist sowieso ein Lieblingskomponist fuer mich, weil er vielleicht weniger grandios als Johann Strauss komponiert hat, aber mit einer wunderbar schlichten Herzlichkeit in seinen Walzerkompositionen.


    "Rund um die Liebe" hat eine unterhaltsame Geschichte von einem Baron, der nach Wien kommt, um seine ihm unbekannte Cousine zu heiraten---wie der Familienvorstand entschieden hat. Er will sich drein geben, weil er nie eine Frau gefunden hat, in die er sich so richtig verliebt hat. Am Abend vorher will er aber zum letzen Mal ausgehen und Spass haben an einem seiner "Incognito-Tage" wo er sich als sein Kutscher Vincent ausgiebt. Jener Vincent widerum gibt sich derweil als sein Herr, der Baron, aus und beide treffen Frauen, in die sie sich verlieben---der Baron weiss nicht, dass das Blumenmaedel, in das er sich verguckt, seine Cousine Stella ist, die ihm heimlich gefolgt ist um zu sehen, ob er ihr denn als Ehemann gefallen wuerde. Nach einigen Verwicklungen finden sich natuerlich die Paare.


    Die bekannten Lieder aus der Operette sind Komtesse Stella's "Ein Schwipserl moecht' ich haben" und das Duett Stella-Baron (Hans) "Es gibt Dinge, die muss man vergessen"---aber ich muss sagen, da sind noch so viele andere schoene Melodien in dem Stueck, dass ich noch nicht einmal sagen kann, dass ich diese beiden bevorzuge. Eine rund-herum schoene Operette. Schade, dass sie weitgehend unbekannt ist.

    Zitat: Ralf Lange dirigiert diesen Operetten-Hit der frühen 1930er Jahre und der späten 1950er Jahre. Alle Welt sang damals »Meine Mama war aus Yokohama « und »Mausi, süß warst du heute Nacht« und »Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände« und … vieles mehr! Eine Reise nach Hawaii – mit dem wdr Rundfunkorchester Köln und dieser Operette.


    Seltsames Zitat, nicht? Alle drei Titel die da genannt werden sind doch aus "Victoria und ihr Husar" und nicht aus der "Blume von Hawaii", richtig? :hahahaha:

    Die Holm-Jueten Aufnahme werde ich mir auch bald anhoeren koennen. Schoen zu wissen, dass sie gut ist--dann kann ich mich schon drauf freuen. Ich find es sowieso erstaunlich, dass es kommerziell keine Gesamtaufnahme der Operette gibt--dabei ist sie scheints haeufiger auf den Spielplaenen, selbst heute noch.


    Carola