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Original von Johannes Roehl
("ganz gut" gegenüber dem adagio ist ebenfalls beinahe schon eine Lästerung ;))
JR
Hast ganz recht. Wollte damit nur sagen, dass ich I und II besser finde...:)
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Ich habe prinzipiell ein Problem damit, wenn man den IV. oft als "Krone der Musik" bezeichnet. Also echt...ist das nicht übertrieben??
Dieses wilde, rohe, geschmacklose (im Vergleich zu seinen anderen Werken ;)) Geplärre als "Krone der Musik"?....mmpppfff...
Man kann ja über Geschmack diskutieren, und über den "Sinn des Satzes" oder Objektivität oder so, aber die Krone der Musik würde ich diesem Satz nicht aufsetzen...
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Die Krone der Musik muß man auch nicht behaupten. Aber die Krone dieser Sinfonie.
Das finde ich eben nicht. "Krone" heißt "das beste" und das finde ich ganz klar nicht, wegen den oben genannten gründen.
Außerdem habe ich es ja nur geschrieben, weil eben einige Leute eben das behaupten, dass näm jener IV die Krone der Musik oder der Sinfonik sei...Was er nicht ist (und das ist nicht mal subjektiv, da stehe ich mit dieser Meinung weder im Klassik-Hörer-Bereich noch im Kritiker-Bereich allein).
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Abgesehen davon, daß es beinahe schon eine Mode zu sein scheint, diesen Satz abzulehnen (s. z.B. E. Baumgartner weiter oben), bin ich der Ansicht, daß der Kritiker zwei Fragen beantworten muß: 1. Was für eine Alternative schwebt Euch vor? 2. Welchen Abschluß eines vergleichbar ehrgeizigen Werks nach Beethoven findet ihr überzeugender?
Ich finde überhaupt nicht, dass sich der Hörer diese Fragen stellen muss!
Warum sollte ich mir die Frage "Was für eine Alternative schwebt euch vor" beantworten, wenn ich den IV. höre und ihn nicht gut finde?
Dein restlicher Beitrag erübrigt sich also irgendwie.
Warum sollte ich mir jene Fragen stellen,wenn ich den Satz höre und mir sage, er gefällt mir nicht? Warum sollte ich mich fragen, "welche Alternativen es gibt"? Der Satz ist da aus basta, ob ich ihn gut finde oder nicht!
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(Zu den Qualitäten des Finales, das zwar lockerer gefügt ist als etwa der Kopfsatz, aber ähnlich wie in der Eroica, dennoch ziemlich schlüssig, vielleicht ein andermal. Die Wirkung auf die meisten (gerade auch "naive") Hörer, spricht allerdings für sich.)
Ich finde es ja ganz lustig dass du uns, die den Satz kritisieren (und nebenbei die halbe Kritiker-Welt) als "naive Hörer" bezeichnest.
Ich finde es nicht passend, wenn du diese durchaus große Gruppe von Klassik-Hörern so nennst.
Zumal ich glaube, dass v.a. weil der Satz so heftig diskutiert wird, durchaus ein Körnchen Wahrheit darin enthalten ist.
Außerdem ist es auffallend, dass Beethoven (nur um Beispiele zu nennen) gegen Ende seines Schaffens in der Klaviersonate (No. 29, op. 106) im geistlichen Bereich (Missa solemnis, op. 123) oder in der Sinfonie (No. 9, op. 125) offenbar mit allen Mitteln versucht hatte, großartige, bzw. großangelegte, alles übertönende Werke zu schaffen. Das ist ja offensichtlich.
Zwar kamen nach op. 106 noch weitere Sonaten, aber trotzedem war es gegen Ende seines Sonaten-Schaffens.
Der Punkt bei dieser Sache ist, dass es ihm bei Hammerklavier und Missa solemnis IMO ganz gut gelungen ist, solche Werke zu schaffen, auch wenn sie IMO nicht alles in den Schatten stellen.
Bei der Sinfonie ist ihm das IMO nicht gelungen. Da schoss er (wieder IMO, bitte das zu berücksichtigen) übers Ziel hinaus. Was jetzt nichts mit "naiver Hörer" zu tun hat, ich mag ja seine Letztwerke.
Außerdem von einen "lange geplanten" Abschluss zu sprechen, ist genauso falsch, immerhin hat er ja eine 10. Sinfonie geplant und bereits skizziert.
Warum er also eine weitere schreiben wollte, wenn er doch dieses "großartige Ende seines sinfonischen Schaffens" doch so lange geplant hatte, ist eine gute Frage.
Aber ich glaube, wer diesen Satz mag oder wer nicht, bleibt jeden selbst überlassen. Du magst den Satz und das respektiere ich. Erfreue dich daran, ich hör halt was anderes von Beethoven 
Gruß 