Beiträge von peet

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    Original von Theophilus
    Da gibt es zumindest zwei große Gruppen: Anhänger des Schöngesangs und Anhänger des Ausdrucksgesangs (z.B. Tebaldi-Fraktion und Callas-Fraktion).


    <...> Ich habe lediglich die Erfahrung gemacht, dass Gesangspädagogen und Berufssänger mehrheitlich pro Callas, und reine Gesangsliebhaber mehrheitlich anti Callas sind, was mich letztlich auch gar nicht überrascht.


    Hallo Theophilus,


    zwei Fragen von mir, vielleicht nur korrekturbedürftig?


    Warum bringst du Tebaldi als ein Beispiel für den "Schöngesang"? Ihre Ausdrucksstärke ist doch enorm. Andere Beispiele würde ich dafür suchen.


    Bist du sicher, daß Gesangspädagogen sich pro Callas äußern, und zwas in ihrer Eigenschaft als Gesangspädagogen? Das würde mich sehr wundern. Berufssänger ja, aber Gesangspädagogen? hmm...


    Gruß

    Das ist ganz einfach, Sagitt:


    Alle normale Künstler haben ihre Vor- und Nachteile, ihre positiven und negativen Seiten. Aber Bartoli hat ihre Neider. *g*


    Wenn du mit mir nicht einverstanden bist, darfst du mich direkt dazu ansprechen. Ich erlaube dir das. *g*


    Gruß

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    Original von Gerrit_Stolte
    Furtwängler schafft es: Zum Beispiel die letzten beiden Minuten von Beethoven 5 (27. Mai 1947) - das wird in dieser frenetischen Raserei nicht in der Partitur zu finden sein. Aber WF hat diese Relationen gleichmäßig verändert und deshalb ist der Bogen noch zu hören.


    Hallo Gerrit,


    was hat denn Furtwängler da geändert?


    Gruß

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    Original von Alfred_Schmidt
    Nun steht den Aussagen peets allerdings die international Kritik entgegen.


    Hallo Alfred,


    ich habe gerne auf deine freundliche Frage geantwortet. Angespornt durch diese Bemerkung habe ich noch weiter kurz recherchiert und in einer Viertelstunde zwei Beispiele gefunden, die mich zufriedenstellen. Kritiken, die von "meinem" Standpunkt aus geschrieben sind:


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    Und Cecilia Bartoli? Nein, auch wenn es in den Ensemblestücken die Passagen gibt, wo sie sich homogen einfügt, so richtig zum Ensemble scheint sie mit ihrer Donna Fiorilla nicht zu gehören, dafür sind ihre Künste dann doch zu exzentrisch: was Parlandoschliff und Geläufigkeit betrifft, ins Mechanische hinein forciert, die Substanz der Stimme in der Höhe (Fiorilla ist ja keine eigentliche Mezzo-Partie) eher eng und zwitschrig. Spektakulär mag da vieles auf seine Weise sein, aber oft ist die eigentliche künstlerische Balance gefährdet. Viel Heterogenes auch im clownesken Spiel, das fast mehr die Italienerin im Opernhaus mimt, wie sie als Publikumsliebling leibt und lebt, als dass daraus die Figur derRossini-Oper hervorginge.


    Quelle: http://www.impresario.ch/review/revrostur.htm


    Zitat

    Cecilia Bartoli, die gurrende und hauchende, bellende und gurgelnde Gesangs-Virtuosa mit der hektisch flackernden Stimme hat auf ihrer neusten CD Arien des Mozartzeitgenossen Antonio Salieri aufgenommen. Die CD ist rechtzeitig zu ihrer entsprechenden Europa-Tournee heraus-gekommen. Wieder wird sie einen Erfolg verbuchen können, der wochenlang die Klassik-Charts anführen und sich wieder einmal hunderttausend-, wenn nicht millionenfach wird verkaufen lassen. Cecilia Bartoli ist eine der gewinnträchtigsten Sängerinnen der Schallplattenindustrie.


    Quelle:
    http://www.dieter-david-scholz…scholz_rezension-brug.htm


    Gruß

    Lieber Alfred,


    du hast doch selbst absolut richtiggestellt, was das Rossini-Fach betrifft. Nachdem Colbran-ähnliche Stimmen wieder "normal" wurden und Galli-Curci-Tradition eher vorbei war, sollte man davon ausgehen, daß es klar ist, was Bartoli von allen Mezzos zwischen Simionato und Valentini-Terrani unterscheidet. Es ist die Frage der Tradition, der Balance zwischen dem Individuellen und dem Allgemeingültigen.


    In etwa vegleichbar mit der Rolle des Fischer-Diskau für die deutsche Gesangstradition, steht Bartoli für den Manierismus in der italienischen. Die Überbetonung (bei Diskau des Textes, bei Bartoli der Koloraturen) führt dazu, daß sich Stile vermischen, die eigentliche primäre Rolle des Ausdrucks zugunsten des Effektes zurücktritt. Dazu kommen noch mehrere Verletzungen der bel-canto-Tradition, wie die gesamte Überlieferung des 20.Jhs sie pflegte. Die Phrasierung, mesa di voce, die Leichtigkeit, das Verständnis vom legato, von dem Einbeziehen der Koloraturen in das Melodische - das alles ist bei Bartoli anders, abweichend von der Tradition.


    Mich wundert viel eher, daß die Kritik an ihrem Stil so wenig präsent ist. Sie wirkt sehr wohl mit ihren schamanischen Koloraturen, es ist ohne Zweifel sehr effektvoll. Bei Händel kann ich es mir sehr gut vorstellen. Ab Mozart ist sie eine Fehlbesetzung.


    Wem diese - zugegeben kurze - Darstellung zu unklar bleibt, nehme zum Vergleich dieselben Arien im Vergleich - sagen wir, Bartoli gegen Simionato, de los Angeles, Sutherland, Caballé etc. also gegen die Damen, die die Tradition gepflegt haben. Dieser Vergleich wird Ohren schulen und bringt mehr Genuss als Verdruss. :-)


    Gruß

    Ein Baß im Fach Rossini bleibt für immer ein Vorbild- Schaljapin.


    Ein Bariton - Gobbi.


    Es gibt bestimmt mehrere Sopranistinnen, die im Originalfach Rossini gut waren. Ich würde zusätzlich zu Simionato und los Angeles noch Sutherland erwähnen. Duo Sutherland-Horne in Semiramis z.B. bleibt unerreichbar.


    Das alles nur kurz, sorry. :-)


    P.S. Bartoli sollte man aus der Liste streichen, sie ist keine Rossini-Sängerin.

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    Original von hyperion70
    Wer immer Herr Lebrecht ist und woher er seine Informationen bezieht, hier scheint er die Wiener Staatsoper mit einem Wiener Kaffeehaus, wo tatsächlich Gemütlichkeit herrscht, verwechselt zu haben.


    Lebrecht ist ein amerikanischer Kolportage-Musikjournalist.


    Gruß

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    Original von Ulli
    Er <...> fand aber die russische Originalsprache sehr befremdlich


    Das finde ich seltsam, warum nur? *g*

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    Original von teleton
    Wenn man von einer Gesamtaufnahme eines Sinfonien-Zyklus sagen kann: "Die Aufnahme reicht, da braucht man keine andere mehr von" - dann muß da schon ein absoluter Spitzendirigent am Werk sein, der ein Vermächtnis hinterlassen hat.
    ;) Das trifft auf Solti´s Mahler-Sinfonien zu.


    Bei allem Respekt für Solti und seine Mahler-Aufnahmen (nicht alle tragen die Palme der Referenz) würde ich dieses Grundprinzip ablehnen. Die Magie der Musik ist ihre Wandelbarkeit, ihre Fähigkeit, anders zu sein und anders zu wirken. Wem eine Aufnahme genügt, hat etwas Wesentliches (noch) nicht verstanden.


    Frei nach einem bekannten Witz:
    "Was schenken wir? Ein Buch" - "Nee, ein Buch hat er ja schon."

    @ Lullist


    Ich glaube, das ist ein Mißverständnis. Du meinst vielleicht eine spezifische Färbung der Aufnahmen Karajans, seinen Interpretationsstil. Den gibt es ja. Nur hat dieser Stil wenig bis gar nicht mit "Mahler oder Wagner" zu tun. Such dir andere Begriffe aus. Einiges davon wurde schon auch in diesem Forum, u.a. von Alfred formuliert.


    Gruß

    Ich kann mich sehr gut an die zwei Wochen erinnern, die ich den Buddenbrooks gewidmet habe. Die poetische Kraft, die Musikalität sowohl der Sprache als auch der Konstruktion haben mich damals sehr beeindruckt. Die Verflechtung der deutschen, französischen und russischen Romanschulen hat Thomas Mann hier einmalig erreicht. Da bedeutete der Nobelpreis noch was...


    Nebenbei gemerkt, ganz wichtig für die Wagner- und Mahler-Rezeption.

    Solti gegen Boulez ist eine gute Vergleichsmöglichkeit - zwei vollkommen verschiedene Musikauffassungen, beide klar in ihrer Ausprägung, die keinesfalls eine Einseitigkeit ist, sondern eine künstlerische Position..


    Mahlers Achte bei Solti ist auf jeden Fall eine Referenzaufnahme. Wenn dabei bei einem ein "ungutes Gefühl" entsteht, halte ich es für eine sehr positive Empfehlung. *g*


    Gruß

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    Original von ThomasBernhard
    Das ist aber auch verwirrnd, daß der Mrawinsky für drei unterschiedliche Labels gearbeitet hat, die ihre Aufnahmen jetzt in permanent anderen Gewändern unter anderer Flagge verkaufen...


    Das ist auch ein Mißverständnis: Mrawinsky "arbeitete" mit keiner "westlichen" Firma. Das war zu seinen Zeiten in SU kaum möglich. Es ist somit nicht seine Schuld, wenn da etwas schief ging.


    Seine Interpretation erarbeitete er selbst, Schostakowitsch mischte sich nicht ein. Es gibt ziemliche Unterschiede, wie er (Mrawinsky) früher und später diese Symphonie aufführte. Kondraschin und Roshdestwensky bleiben auf jeden Fall dramatischer und härter, Bernstein geht - für Schostakowitschs Geschmack - zu weit in dem Expressionismus. Das wäre der Rahmen.


    Barschai ist für sparsame Nutzer da, es ist bedauerlich, daß ich keine weitere Argumente zugunsten des Kaufs äußern kann.

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    Original von Alfred_Schmidt
    Viele interpretierten in die 5. eine Aufgabe von Prinzipien Schostakowitsch´hinein, was er aber, als er im Sicheren Westen war, heftigs in Abrede stellte.


    Hallo Alfred,


    das ist bestimmt ein Mißverständnis: Schostakowitsch ging nach Westen nicht, nur seine Gespräche mit Solomon Volkov. :-)


    Gruß

    Liebe Leute,


    das bringt nicht viel:


    @ reklov29


    Der Verlag hat dies Werk nicht auf dem Programm


    @ Ulli


    Kannst du dir vorstellen, wie viele Exemplare der Ausgabe 1805 vorhanden sind und wie teuer sie sind? *g* Geht es auch ein wenig praktischer orientiert?


    Gruß

    Ich habe eine Frage an unsere Orgelspieler:


    Ich finde im Notenversand die Clementi-Fassung nicht.


    Welche der angebotenen Fassungen entspricht der Clementi-Fassung am nächsten?


    Aufgelistet werden die Ausgaben von Trachier, Emery, Glaus, Newman, Dupre, ohne jetzt Sammelbände zu erwähnen.


    Vielen Dank im voraus!

    Ich mag diese Beecham-Zauberflöte auch sehr, bei mir wäre sie nicht die zweite, sondern die erste in der Auflistung.


    Eine Frage: Aus welcher Zeit und von wem stammen die prüden Textänderungen im Libretto?


    Gruß