Beiträge von peet

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    Original von sagitt
    Das war die Zeit des Rokoko, nicht der schwerblütigeren Romantik. Tamino ist ein jugendlicher Held, aber ein solcher in seiner Zeit, kein Siegfried,keiner mit Säbel, allenfalls Florett.


    Tamino mag schlank oder korpulent sein, die Klangfarbe ist tatsächlich eine Geschmacksfrage. Ein jugendlicher Held, ja. Kein Siegfried, ja. Eine Rokoko-Figur ist er aber auf jeden Fall nicht. Die Aufklärung ist nicht gleich Rokoko. Ich bitte dich. :-)


    Gruß

    Obwohl es so einfach ist, einen Don-Ottavio-Tenor für Tamino einzusetzen, wäre ich nicht dafür. Tamino ist nicht mehr ein italienischer Tenor aus der Liga Don Ottavio-Don Basilio-Don Ferrando, sondern eben ein Tamino. Weniger ein Typ und mehr eine Persönlichkeit.


    Das nur nebenbei. :-)


    Gruß

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    Original von Alfred_Schmidt
    Das Thread-Direktory ist für jene gedacht, die lieber eine Liste wie die genannte benutten, anstatt die Suche zu verwenden.
    Da das Thread Direktory viel Arbeit macht frage ich hier :
    Wer verwendet diesen Bereich ?


    Also, hmm, ehrlich, Alfred, ich benutte sie nicht. *g*


    Liebe Grüße

    Ein gutes Diskussionsthema.


    Es kommt auf die Kriterien an, finde ich. Bei einem großen Künstler interessieren mich auch seine Fehler. Es wurde Karajan genannt - bei ihm fasziniert mich z.B. der gewaltige Unterschied zwischen seinen Live- und Studioaufnahmen.


    Bei einem unbedeutenden Künstler, der zufällig auf dem Markt seine Nische gefunden hat und gnadenlos hochgelobt wird, finde ich diese Diskrepanz zwischen dem Anspruch und dem Resultat manchmal schon wieder interessant, aber dann doch eher nur als ein Grund zur Belustigung oder Empörung, je nachdem.


    Solche Figuren wie Justus Franz, Andre Rieu sind klare Beispiele dafür, es gibt aber unzählige ähnliche, wo sich Geister streiten. Was eigentlich nicht der Fall sein sollte. :-)


    Gruß

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    Original von Alfred_Schmidt
    Er meinte, um ein Beispiel zu geben, es wäre für den Durchschnittshörer erstmals möglich, den Klang so zu hören, wie der Dirigent am Pult, zudem noch ohne Störgeräusche durch anwesendes Publikum (Diese Aussage ist schriftlich festgehalten).


    Dies ist mir neu und ich würde gerne ein Beispiel wissen, wo es tatsächlich möglich ist, diesen "anderen" Klang zu hören. Ich kenne solche Beispiele nicht. Oder war es nur sein Traumwunsch?..

    Hallo nubar,


    ich möchte die Kritik Bartoks hier relativieren. Spätere Autoren sind immer mit den früheren unzufrieden. Liszt hat eindeutig und einmalig gut für seine Zeit Merkmale der ungarischen Musik vertreten - das sind Verbunkos und Csardas. Also durchaus vergleichbar mit Chopins Mazurkas. Und andererseits die Verbindung Chopins mit der Wiener Klassik ist auch kein Geheimnis - insbesondere Mozart und Beethoven haben ihm sehr viel gegeben!


    Gruß

    Wenn ich kurz zu der Gegenüberstellung Bruckner-Dirigent versus Mahler-Dirigent beitragen darf, würde ich meinen: Es gibt diese Gegenüberstellung nicht. Die meisten Dirigenten der 20-30er haben beides dirigiert. Dann kam die Nazi-Zeit, die Mahlers Musik für eine ziemlich lange Zeit verdrängt hat. Die meisten deutschen Dirigenten haben mitgemacht und es bedurfte Bernstein, um Anfang 60er Mahler in Europa wieder salonfähig zu machen. Die Politik der Aufnahmeindustrie entspricht dem Prozess selbstverständlich auch. Heutzutage sind noch Spuren von der Diskriminierung Mahlerschen Musik zu merken, aber im Allgemeinen spielen normale Dirigenten so gut wie alles. Und dann ist es schon die Sache der persönlichen Präferenzen und des Zufalls, wer was aufnimmt bzw. spielt.

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    Original von nubar


    Chopin ist Romantiker, bei welchem Leidenschaft, Stolz, Melancholie, ein überaus großes (polnisches) Nationalbewusstsein etc. in seiner Musik mitschwingt. Er selber hat dies einmal mit dem polnischen Wort "Zal" versucht zu umschreiben, in dem sich dies alles bündelt. Man kann es vielleicht mit Schicksal übersetzen??


    Hallo nubar,


    ich würde dieses Wort mit "Leid" und "Mitleid" in Verbindung bringen. In Etüden gibt es genug Beispiele dafür auch.


    Zitat

    Liszt kommt zwar auch aus der nationalen Bewegung, lässt sich aber überhaupt nicht mit Chopin vereinbaren. Um es kurz zu machen, würde ich sagen, dass Liszt von beiden der größere Europäer ist. Bei ihm ist die Musik westlicher geprägt.


    Hier würde ich eher ein Diskussionsthema sehen. Beide kommen aus der jeweils eigenen nationalen Bewegung und beide wurden zu großen europäischen Komponisten. Beide haben nachhaltig die gesamteuropäische Musik beeinflusst. Was ist aus deiner Sicht hier "westlicher"?..


    Gruß

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    Original von Klassikliebhaber
    Ach echt? Woher weisst du denn das?


    Das Niveau deiner Texte sinkt weiter. Gehts dir gut?


    Du musst dich damit abfinden, daß unsachliche, unwahre, unpräzise Äusserungen eine Reaktion auslösen. Erkenne deine Grenzen und stell Fragen, wo du dich nicht genug auskennst. Mitglieder dieses Forums sind freundlich und werden dir gewiß antworten.

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    Original von Klassikliebhaber


    Die Musik ist menschlich. Absolut.
    Nicht aber die Spielweise.


    Dann haben wir diesen Streit geklärt. Wenn du verstanden werden möchtest, dann drückst du dich genauer aus, und dann hat es sich erledigt.


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    Nun ja...diese Etüden zählen wohl zum unmenschlichen. Egal ob ich sie kann oder nicht kann.


    Dies ist deine persönliche Meinung. Es gibt schwierigere Sachen, die nur von einigen wenigen Virtuosen gespielt werden. Chopins Etüden gehören dagegen längst zum Studiumrepertoire der Pianisten. Bei heutigen Anforderungen bei Wettbewerben sowieso.


    Für mich persönlich zählt nicht die Sauberkeit einer Studioaufnahme, sondern die künstlerische Qualität im Konzert. Ich bin immer bereit einem Rubinstein oder Richter falsche Noten zu verzeihen und nie bereit, einem Handwerker von der Musik die bloße Gymnastik bei Chopin zu verzeihen. Das - diese letztgenannte Variante - wäre für mich unmenschlich.

    Wie ich sehe, spielt die eigene musikalische Erfahrung vorbestimmende Rolle. Klar und logisch.


    Ich bin mit Mengelbergs Aufnahme aufgewachsen und daran messe ich alle andere Interpretationen. Auch damals, somit zu von Alfred beschriebenen Zeiten, war mir Rilling überflüssig. Richter war auch damals viel ehrlicher und würdevoller, Harnoncourt - erneuernd und "anders" im Sinne von einer willkommenen und glaubwürdigen Alternative. Da war kein Platz für Rilling.


    So konservativ wie ich bin, stehe ich dazu immer noch. :-) Ich brauche keine fünf oder zehn Aufnahmen von einem Werk, nur weil die Industrie sie vertreibt. Wenn der Künstler nicht viel zu sagen hat, kann er meinetwegen gerne sein Geld verdienen und sein Publikum bedienen. Aber ohne meine Absolution. Ich prüfe nicht seinen Glauben, sondern seine Musikalität.

    Sorry, Reinhard, was du sagst, ist richtig. Ich korrigiere: Rillings Aufnahmen sind eine preiswerte, wenn auch ziemlich langweilige Möglichkeit, den Notentext der Werke kennenzulernen, wenn man Partituren nicht lesen kann. :-)


    Freundliche Grüße

    Hallo Sagitt,


    deine Rilling-Aufwertung wundert mich. Wenn ich die Partitur lesen kann, dann brauche ich keinen Rilling als Lesebrille dafür. Aus meiner Sicht überflüssig.


    Wenn ich eine hohe Botschaft mit höchster Musikalität vermittelt erleben möchte, dann höre ich Mengelberg. Diese Zeiten, diese Kunst sind vorbei. Diese Aufnahme ist für mich Referenz.


    Gruß

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    Original von Klassikliebhaber
    <...> Aber die schrägen dissonanten Töne gab es auch schon früher. Die songenannte Atonalität. Und die Zwölftonmusik beruht darauf.
    Atonale Musik gab es schon früher.


    Und nicht nur von Liszt und Skrjabin angestreift, sondern auch von Brahms...Wehe ich finde das!


    Ja, ja, es ist ja gut. Such ruhig weiter. :yes:

    Zitat

    Original von jpsa
    Na, dann muss ich auch mal ketzerisch werden :D


    Schönberg hat die Musik von Brahms fortgeführt und einfach nur in die damalige Zeit umgesetzt !!


    Ich darf dich beruhigen, jpsa: Deine Aussage ist nicht ketzerisch. Das ist viel mehr ein Allgemeinplatz. Schönberg hat tatsächlich viel bei Brahms gelernt und sich auf ihn kompositionstechnisch gestützt ("Entwickelnde Variation").


    Ich bin dafür, daß du mehr solche "ketzerische" Gedanken unters Volk bringst. :-)


    Gruß

    Zitat

    Original von Klassikliebhaber
    <...> Dass Brahms komponiert haben soll,finde ich auf die Schnelle nicht.


    Viel Spass beim weiteren Surfen. *g*


    Zitat

    <...> Vielleicht habe ich mich auch verlesen...


    Das ist ehrlicher. So könnte man das auch belassen.:-)


    Zitat


    nicht die Atonalität an sich,sondern Zwölftonmusik gab es schon eher.


    Das allerdings stimmt auch schon wieder nicht. Die Zwölftonmusik Schönbergs gab es vor Schönberg nicht.


    Zitat


    Schönberg verpasste der Musik einen Namen und führte die "Technik" weiter aus.


    Seine "Harmonielehre" sowie Vorlesungen von Webern sind in Bibliotheken zugänglich. Es gibt viele weitere Bücher zum Thema. Also Vorsicht mit Dingen, von den du nicht viel verstehst.

    Zitat

    Original von Klassikliebhaber
    <...> Wenn mir es wieder einfällt,poste ich es,okay?


    Eigentlich nicht OK. Stellen wir vorerst fest, daß es nicht stimmt, und schreiben richtig: Brahms hat nie atonal komponiert. Wenn du das in Frage stellen möchtest, beweise es, meinetwegen auch mit Zitaten. Bis dahin bleiben wir bei alten Wahrheiten.


    Hallo sagitt!


    Ein Stoff zum Streit ergibt sich, wenn man argumentiert. Gegen eine polemische Äusserung, gegen eine Geschmackaussage kann man schlecht streiten.


    Cliburn spielt nicht lauter als Richter. Seine Aufnahmen sind zu finden. Keine Aufnahme wird als gültige oder nicht gültige in heutiger pluralistischen Zeit angesehen. Seine Virutosität war (ist) in Ordnung, ist aber nicht seine Markeneigenschaft, er ist ein Lyriker, ein Romantiker. Das macht ihn erkennbar. Die Suche nach einem großartigeren Pianisten soll nicht schwer sein. Warum muss man dabei auf die "nur" Großartige treten?


    Ausserdem tritt er auch heute auf. Erst neulich gab er eine Konzertreihe, u.a. in Russland mit großem Erfolg. Die Presse berichtete.


    Gruß