Beiträge von hans

    Lieber Gregor,


    vielen Dank für Deinen eindrucksvollen Bericht! Immerhin konnte ich die Aufführung Live-in-HD im Kino verfolgen. Das war in dieser Reihe nach "Madama Butterfly" die stärkste und begeisterndste Aufführung. Wie Du habe auch ich mich gewundert, dass diese Oper selten gespielt wird. Die Inszenierung fand ich überragend!


    Zugleich frage ich mich, ob sie sich tatsächlich von der der Barcelona-DVD unterscheidet, da Keenlyside und - in diesem Fall wichtiger noch - das Regieteam mit Patrice Caurier und Moshe Leiser identisch sind. ( Jolanthe Weißt Du da was?)


    Keenlyside wird im nächsten Jahr noch in einer anderen Produktion an der MET singen: In Verdis Don Carlo.


    Herzliche Grüße aus Lima,
    hans

    Lieber Sven Godenrath,


    vielen Dank, dass Du an Christine Weidinger erinnerst. Als ehemaliger Bielefelder bin ich ein großer Fan von ihr (gewesen). In der Saison 1985/86, glaube ich, war es, dass ich im sogenannten Extra-Chor der Bielefelder Bühnen mitsingen durfte. Er wurde damals erweitert, um Meyerbeers "Der Prophet" mit Massenszenen singender Menschen ausstatten zu können. Bei dieser Gelegenheit habe ich mehrfach während ihrer ersten Arie (buchstäblich) neben Frau Weidinger gestanden. Der tosende Applaus, die vielen Bravos, die ihrer (meist) wunderbaren Stimme und ihr galten und die ich so unmittelbar erlebte, haben mich begreifen lassen, dass es die Bühne und der Erfolg abhängig machen können, sodass man ohne sie in ein Loch fallen kann...


    Diese Opern-Erfahrung ist eine meiner Diamant-Erinnerungen im Leben, an die ich aber schon längern nicht mehr gedacht hatte.


    Vielen Dank nach Hamburg aus Lima,
    hans

    Lieber Holger,


    ich habe im letzten Jahr mir die Chailly-Mahler-Box aus den Niederlanden nach Deuschland liefern lassen. Hat klasse geklappt!
    Versuche es ruhig noch einmal mit der Bestellung!


    :hello: hans

    Brangäne und WotanCB


    Hola, liebe Brangäne, dass ist ja ein rechter Verriss!


    Ich bin wahrlich kein Opernkenner und gewiss gibt es hier in Lima keinen Vergleich. Gleichwohl neige ich in vielen (Live-) Opern zum Einschlafen, selbst wenn ich recht weit vorn sitze. So habe ich von der hochgelobten Inszenierung in Hamburg nur wenig wach erlebt.


    Auch bei der MET-Kinovorstellung habe ich Teile des ersten Aktes mit halbgeschlossenen Augen erlebt, doch die letzten beiden Akte fand ich wirklich spannend und faszinierend. Scarpia hat eine wunderbare Stimme, dass er kein Italienischer Polizeichef, sondern ein Russenmafioso ist, finde ich nicht schlimm. Ob irgendwas italienisch aussieht, ist mir noch gleichgültiger und m.E. kein Kriterium für die Güte. - Die darstellerische Leistung von Karitata Matila hat mich sehr überzeugt, ihre Stimme fand ich passend. Alvarez fand ich - im Gegensatz zu meiner Frau - allerdings nur mittelmäßig. (Die Peruaner waren natürlich wiederum über den lateinamerikanischen Sänger begeistert!)


    Die letzte Sekunde (Sprung der Tosca in den Tod) fand ich sehr schön gemacht. Und die Personenführung (Regie) hat mich bewegt. Susan Graham fand ich allerdings schlaftablettig-träge. Unverbindliche Fragen, an denen sie selbst kaum Interesse hatte. Die Matila hat sie ganz schön ins Schwitzen gebracht mit ihrer unverblümten Art...


    Gleichwohl finde ich Deine Kritik sehr inspirierend. Auch so kann man es also erlebt haben!

    Der Thread scheint zwar nahezu tot zu sein, doch vielleicht lässt er sich noch einmal aufwärmen.


    Nachdem man Brendel nun nicht mehr nennen kann, möchte ich mit zwei Pianistinnen beginnen:


    Mitsuko Uchida (Mozart und Schubert, ihren Beethoven kenne ich noch nicht besonders gut)


    Martha Argerich (Rachmaninov, Beethoven und Prokofiev - ich habe sie zweimal hören können, einmal mit Abbado und dem 2. Beethoven in Berlin und mit Dutoit und Shostakovich sowie Prokofiev in New York, beides eindrucksvolle Konzerte)


    Bei den Herren will ich noch etwas überlegen, nein:
    András Schiff will ich jetzt schon nennen: Seinen Beethovenzyklus inkl. seiner Vorträge darüber sowie seine Bach-Einspielungen - auch die neuen - begeistern mich sehr!


    Um die übrigen Positionen kümmere ich mich später...


    Grüße aus Lima,
    hans

    Pamphili


    Ich bin schon etwas müde und hoffe nicht, dass ich die Antwort auf Deine Frage überlesen habe:


    Seit den neueren iTunes-Versionen gibt es softwareseitig die Möglichkeit der lückenlosen (gapless) Wiedergabe:
    Die Stücke werden "normal" einzeln eingelesen. Anschließend markierst Du alle Stücke eines Albums und über Rechtsklick/Informationen/Optionen kannst Du einstellen, dass es sich um ein "Unterbrechungsfreies Album" handelt. (Ebendort kann man auch erzwingen, dass ein Album als "Hörbuch" erkannt wird, obschon die Dateien nicht das Hörbuch-Format besitzen.)


    Wichtig: Die CDs müssen einzeln als "unterbrechungsfrei" markiert werden. Ich habe jedenfalls Probleme, wenn ich eine ganze Box pauschal als "unterbrechungsfrei" deklariere. Das scheint iTunes (noch) zu überfordern.


    Früher musste man die Tracks in der Tat verbinden, um bestimmte Alben genießen zu können...


    Liebe Grüße aus Lima!

    Radagast


    Vielen Dank für den Tipp des Schweizer Podcasts. Es macht Spaß zuzuhören!


    Eine interessante Sendung! Zurzeit - wie Johannes Roehl schon schrieb - lässt sich auch noch die Sendung zu dem B-dur Klaviertrio vom 1. August herunterladen (via iTunes wie auch direkt). Aber ich bin noch bei der Händel-Sendung...


    Liebe Grüße aus Lima!

    Als Jugendlicher fand ich Karajan immer doof, weil ich fanatischer Bernstein-Anhänger war. Aus irrationalen Gründen fand ich damals, dass man nicht beide "gut" finden konnte. Dass Bernstein im Gegensatz zu Karajan ein unglaublicher Mahler-Dirigent war, wie ich es - nicht nur damals - empfand, ließ Karajan immer weiter abfallen.


    Bis ich die Aufnahme des Dvorak-Cellokonzertes mit Rostropovich geschenkt bekam. Sie gehört noch heute für mich zu den Höhepunkten an CDs mit Cellokonzerten, da auch die ebenfalls enthaltenen Rokoko-Variationen von Tchaikovsky wunderbar sind.


    Dann kam "La Bohème", womit ich für die Oper gewonnen wurde. So manches Mal habe ich die Aufnahme mit Freni und Pavarotti gehört, die mich völlig gefangen nahm.


    Vor einigen Jahren dann erreichte mein Ohr und mein Herz Bruckners 7. mit den Wiener Philharmonikern. Das ist eine meiner Lieblings-CDs schlechthin. Ich kaufte sie in China (!) und war hin und weg.


    Auf diese Weise ist aus dem ehemaligen Karajan-Verächter zwar nicht gerade ein großer Fan, aber doch ein respektvoller Verehrer geworden.


    Liebe Grüße,
    hans


    PS: Karajan hat mich auch mit den Tchaikovsky-Sinfonien vertraut gemacht. Seine Aufnahmen erscheinen mir heute jedoch nicht mehr frisch genug zu sein. Bei Zeiten will ich das Forum mal durchforsten, ob es dort lohnenswerte Aufnahmen anderer Dirigenten gibt...

    @Melsima:


    Dank für die Grüße! In der Tat, im Sommer (bei Euch, Winter bei uns) sind es wg. der nach ihr benannten Zeit sieben Stunden. Im Winter (hier Sommer) sind es entsprechend sechs Stunden...


    Chorknabe:


    Vielen Dank für die gelungenen Formulierungen. So hätte ich es auch gern gesagt.


    Viele Grüße aus dem kühlen Lima,
    hans

    Es ist nicht besonders originell nochmals Brahms' op. 120er Sonaten zu erwähnen. Aber sowohl die Aufnahme mit Kim Kashkashian und Robert Levin möchte ich empfehlen (ECM), also auch - in Klarinettenfassung - die mit Martin Fröst und Roland Pöntinen (BIS).


    Das ist so bezaubernd schön, wie noch kein Ohr je gehört...


    Herzlich,
    hans

    Liebe(r) Melisma,


    viele sehr gute Chöre singen rauf und runter neue (und oft wunderschöne) Chormusik. Mit demselben Charakter singen sie dann ältere und noch ältere Musik. Was bei Brahms noch angehen mag - aber auch nicht so richtig - geht bei Bach gar nicht. Da möchte man die Einzelstimmen (also SATB) hören und nicht einen irgendwie seelenlos klingenden Klangblock. So "durchsichtig" diese Chöre also Musik des 20. und 21. Jahrhunderts singen, so undurchsichtig ist ihr "Bachsound".


    Für jedes Musikzeitalter benötigt man eine bestimmte Einstellung. Die lässt sich - auch von Profiensembles - nicht kurz herbeiwünschen, sondern benötigt intensive Arbeit. Da die Noten für die Sänger leicht sind, vermute ich, dass sie sich auch wenig Zeit für "den Rest" nehmen. Ist nicht unbedingt logisch, aber das ist die beste Erklärung, die ich mir dafür zurecht gelegt habe.


    Herzlich,
    hans

    Wenn es erlaubt ist, möchte ich meine Spontanassoziationen aus Laienchorsängersicht nennen.


    • Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen (Matthäus-Passion)
    • Lacrymosa (Verdi Requiem)
    • Dona nobis pacem (h-moll Messe)
    • Ehre sei dir Gott gesungen (Weihnachtsoratorium)


    Hm, etwas Bach-lastig scheint's...


    Liebe Grüße aus Lima,
    hans

    In das Lob des Estonian Chamber Choirs möchte ich unbedingt einstimmen! Vor allem die oben gelobten drei CDs der "Baltic Voices"-Serie unter Leitung von Paul Hillier dürfen blind gekauft werden!


    In Hamburg habe ich den Chor vor Jahren mit Bach-Motetten gehört. Das war ganz schlimm. Da behaupte ich dreist: Das können sie nicht.


    Aber Pärt und weitere baltische Komponisten werden atemberaubend von ihnen gesungen. Die oben ebenfalls erwähnte "Forgotten People"-Tormis-CD ist auch ein Reinhören wert.


    Weniger überzeugt hat mich "Kanon Pokajanen". Das erscheint mir eine etwas uninspirierte Einspielung zu sein; vielleicht liegt's aber auch an der Komposition. Sonst bin ich ja sehr ein Pärt Fan...


    Mit Grüßen aus Lima,
    hans

    Lieber Alfred,


    die MET liegt bekanntlich nicht in Hollywood, doch finde ich, dass man in New York nicht ganz selten sehr schöne Inszenierungen zu sehen bekommt. "Don Giovanni" und "Rosenkavalier" habe ich dort bereits sehen können. Beides konventionell, aber nicht langweilig inszeniert.
    Und in viele Städte der Welt werden regelmäßig live per Satellit ebenfalls hochinteressante Inszenierungen übertragen. So habe ich im letzten Jahr in meinem opernfreien Land z.B. Minghellas wundervolle "Madama Butterfly" gesehen. In dieser Inszenierung war das Kind eine japanische Holzpuppe, die von drei Puppenspielern bewegt wurde. Das Minenspiel der Puppenspieler (unter einem schwarzen Schleier - also für Besucher im 1. Rang schon nicht mehr zu erkennen) ergänzte die Bewegungen der Puppe. Das war sehr anrührend.
    Die sinnfreie Opernhandlung von "La Sonnambula" wurde in ein Heute übersetzt: Nathalie Dessay war Star eines Operstudios, das gerade Bellinis Oper einstudierte. Auch das ging nicht ganz ohne inhaltliche Brüche ab, doch auf diese Weise war die schlimme Opern-"Handlung" des Originals zu überstehen. Es war phasenweise lustig.


    Und das ist doch, worum es geht, oder nicht? Da bin ich mit Dir einer Meinung: Im Theater oder der Oper möchte ich unterhalten werden. Ggfs. nehme ich Denkanstöße auf - und wenn irgendwo Soldaten in einer Oper auftreten, sehe ich gern, wenn das Regieteam diese verkrüppelt und zerschossen auftreten lässt. Kriegsbegeisterung egal welcher Zeit dürfte niemals unkritisch wiederholt werden. (Hier vermute ich, sind wir verschiedener Meinung.)


    So sehr viel ich mit unterhaltsam-konventionellen Inszenierungen anfangen kann, so viel kann ich auch mit interessanten und auch unterhaltsamen aktuellen Inszenierungen anfangen. Wenn (z.B.) völlig überkommene Moralvorstellungen ironisch verzerrt werden, erhöht das den Spaß und damit meinen Genuss. Werden sie unkritisch übernommen, schlafe ich sogar in der zweiten Reihe der Oper ein, was schon vorgekommen ist, bei allerfeinsten Sängerensembles und prima Orchesterleistungen (Hamburg, München).


    Unbedingt empfehlen möchte ich hier die HD-Kino-Übertragungen der MET in manche Städte weltweit.


    Herzliche Grüße aus Lima,
    hans

    Lieber Walter T.,


    vielen Dank für die warmen und lobenden Zeilen über eine der tragischsten Gestalten unserer Tage.


    Das Wiederhören und - vor allem - Wiedersehen seiner Videos ist ein großer Genuss. Die (Selbst-) Inszenierung zur Musik aus der Carmina Burana ist große Unterhaltungskunst.


    Er wirkte ja schon einige Zeit ausgebrannt. Der Welt ist er darum schon länger abhanden gekommen. Dass er in sich selbst wohl nie angekommen ist, erweckt mein Mitgefühl.


    Möge seine Seele ihren Frieden finden.


    Grüße aus Lima,
    hans

    Mein erster Beitrag hier,


    noch bin ich ganz eingeschüchtert von den vielen klugen und lesenswerten Beiträgen des Forums...


    Aber hier kann ich ja nichts ganz Peinliches sagen. :untertauch:


    Vor wenigen Wochen erst habe ich Mitsuko Uchida (akustisch) kennen gelernt. Die Violinsonaten von Mozart mit Mark Steinberg höre ich gerade sehr gern. So möchte ich Mozart haben: locker perlend, beschwingt atmend und mit einem ungeheuren Spannungsbogen musiziert.


    Ihre Beethoven-Sonaten habe ich noch vor mir. Mit op. 109 wollte ich beginnen, aber ich habe gleich gemerkt, dass ich Gilels' Einspielung doch immer mithöre. Die hat mich mit dieser Klaviersonate bekannt gemacht.


    Herzliche Grüße aus Lima, Peru,
    hans