Beiträge von Kristel

    das ist fürwahr ein toller Countertenor, eine wunderbare, weiche Stimme. Hab eben mal reingehört, diese Aufnahme werde ich mir kaufen, sobald ich mal in Dortmund oder Münster bin,





    "Philippe Jaroussky - Carestini (The Story of a Castrato) "


    Der Countertenor Philippe Jaroussky singt
    Arien von Porpora, Händel, Leo, Hasse, Graun & Capelli,
    es begleitet ihn das Ensemble Le Concert d'Astree .

    Musik "soll" auch nicht etwas bewirken; sie tut es einfach, ob man will oder nicht.
    Bewusst eine Musik auflegen, um eine gewisse Stimmung zu erzeugen, das mache ich nicht.
    Anfangs lege ich eine CD ein, die evtl. gerade obendrauf auf dem CD-Ständer liegt und weiss manchmal gar nicht genau, was mich an Musik erwartet. Und dann auf einmal braust es mir um die Ohren, und ich beginne "zuzuhören"------- und zu fühlen.


    Auch ich lebe von und mit der Musik. Aber - ich sagte es schon an anderer Stelle- sie ist eine grosse Trösterin, sie ist fordernd und auch fördernd, sie macht lachen und weinen, ohne dass man es heraufbeschwört. Die Komponisten, die es schaffen,mit ihrer Musik die Herzen zu erreichen, aufzurütteln, nachdenklich zu machen usw., das sind für mich wahre Handwerksmeister, Könner und getrieben von Leidenschaft, die sie mittels ihrer Begabung in Töne gesetzt haben. Ist das nicht wunderbar?


    Ich hatte in meiner Jugend einen Klavierlehrer, der konnte spielen und spielen und sich dabei über alle möglichen Dinge unterhalten und ich hatte den Mut ihn zu fragen, wie das denn geht, musizieren und gleichzeitig reden, denn wenn man redet, kann man doch nicht zuhören, ja so fragte ich ihn damals.
    Und er erwiderte: "Als Klavierlehrer ist es nur die Gewohnheit,die Routine. zu spielen und gleichzeitig zu reden, als Musiker würde ich das niemals tun". Erst Jahre später habe ich diese Antwort verstanden.

    wenn ich das DIES IREAE DIES ILLA aus dem Verdie-Requiem höre, dann ist das für mich wirklich eine Empfindung des allergrössten und allerheiligsten Zornes. Ich bewundere Verdi, wie er es immer wieder schafft, solche Emotionen - bei mir - hervorzurufen.


    Andererseits aber auch das innige libera me aus dem gleichen Werk, wunderbar.

    Gerade das KÖNNEN ist es doch, was die Musik (die Kunst) ausmacht; das Handwerk.


    Wenn ein Chorleiter es schafft, mit einem Laienchor - wie hier erwähnt- die Krönungsmesse aufzuführen, dann ist das lobenswert. Und der Satz mit dem Kleinstadtmief, also ehrlich....... Das könnte man ja so auslegen, als wenn es für eine Kleinstadt sowieso nicht gross von Belang ist, ob ein chor gut ist oder nicht.Das finde ich nicht richtig. Die Musik ist nicht nur dazu da, gespielt, gesungen und gehört zu werden, sondern wir Ausübenden werden an ihr gemessen, nicht umgekehrt. Wenn ein Chorsänger stolz ist, dass er z.B. die Krönungsmesse mitsingen durfte, er und sein Chor von allen Seiten gelobt wird, so mag das zwar sein ganz persönliches Erfolgserlebnis was, das ihm von Herzen gegönnt sei, doch sind auch die ganzen Lobe "oh Ihr habt aber toll gesungen" auch echt? und ehrlich? und objektiv?


    Gewiss, Operus, bei jungen Projektchören, und Vocalensembles ist das etwas ganz anderes; da ist noch Potential vorhanden, junge Stimmen, mit klarer Intonation.
    Ein "herkömmlicher" Kirchenchor - ich meine das nicht negativ, bei dem die Jugend nicht so stark vertreten ist, sollte sich auf einfaches und dennoch schönes Liedgut beschränken. Nichts anderes wollte ich mit meinem ersten Thread sagen. Ich will niemanden auf den Schlips treten, und nichts schlechtreden, aber dass es Chorleiter gibt, die es nicht verstehen, auch mal demütig zu sein,denen das einfache Liedgut nicht reicht, obwohl gerade solche Lieder auch die Herzen der Zuhörer erreichen, solche Chorleiter, glaubt mir, kenn ich einige.

    so ganz verstehe ich diese Einlassung nicht. Was bleibt unerklärt?


    Chorleiter, die aus persönlichem Ehrgeiz ihren Chor überfordern, sind nicht selten.
    Wobei ich auch verstehen kann, dass jeder, der VOR einem Chor steht, auch sich profilieren will. Das kann man aber nur, wenn man auf die stimmlichen Qualitäten der Choristen eingeht. Selbst mit stetiger Stimmbildung erreicht man nicht, dass der Sopran auf einmal mühelos ein A singen kann, schon gar nicht, wenn es dann auch noch im pp angesetzt werden soll. Profisänger haben dafür Jahre gebraucht.
    Also sollte man immer "bei seinen Leisten" bleiben. Den "Messias" oder ein Requiem sollte man den Chören überlassen, die wirklich stimmlich geübt sind.