Pelléas et Melisande
Hier nur als Hinweis, weil ich gerade mit anderen Dingen beschäftigt bin; es ist auch nur ein kleiner Bericht.
Vor vielen Jahren hatte das Moerser Schlosstheater (ein Kammertheater) einen sehr guten Ruf. Als sie Maeterlincks Pelléas im Programm hatten, habe ich es mir angesehen und war sehr beeindruckt. Aber trotzdem hatte ich Probleme: bei den gesprochenen Texten fiel mir dauernd (nicht immer) die Musik von Debussy ein. Irgendwie war ich unbefriedigt, obwohl ja weder der Autor noch die Schauspieler etwas dafür konnte. Der nächste Abend (!): die legendäre Pelléas-Inszenierung in Düsseldorf. Da war dann alles wieder in Ordnung. Für mich auch ein Beweis, dass Oper tiefer ergreifen kann als Theater.
Was auch heißt, dass es mir bei den Theater-Vorlagen von Jenufa (Preissova), Katja Kabanowa (Ostrowski, Das Gewitter) und der Sache Makropulos (Capek) wahrscheinlich genauso wie beim Pelléas gehen würde. Als Ausnahme würde bei mir "Aus einem Totenhaus" gelten, denn ich habe den "Roman" von Dostojewski sehr aufmerksam gelesen, der auch abseits von Janacek sein Gewicht hat. Allerdings muss man auch bewundern, wie Janacek dieses Buch bearbeitet hat, von der Komposition mal abgesehen.
P.S. Ich sehe gerade, dass LaRoche in #11 das gleiche bei der "Salome" festgestellt hat.