Beiträge von Dr. Pingel

    Tolle Entdeckung. Eins ist mir aufgefallen: das Halten des Instruments ist leichter als auf der Geige. Das zeigt sich auch daran, dass man dazu singen kann. Außerdem zeigt sich wieder einmal, dass Ensembles für Alte Musik, besonders darin die Frauen, immer gute Laune haben.

    Dieser Trailer ist ziemlich genau, was ein echter TEASER sein muss. Ich hoffe, dass es bald davon eine DVD gibt (CD reicht nicht, da gibt es tolle Aufnahmen). Übrigens ist das ein Stück, bei dem ich nicht nur die Carmina burana mitsingen kann, bis auf eine Reihe halsbrecherischer Arien.

    Bitte sagt Bescheid, wenn das als DVD erscheint.

    Übrigens: der Wunsch nach mehr Spektakel in der Oper ist doch sehr berechtigt. Neulich bin ich beim Zappen beim Don Carlo aus Wien vorbeigekommen. Was für tolle Musik, was für tolle Sänger. Aber Szene und Kostüme? Da sah es doch in der Zentrale der Stasi aufregender aus.

    Eine total interessantes Oratorium, das natürlich die Geschichte von Saul und David romantisiert.

    Am Anfang vertreibt David mit der Harfe Sauls Grillen, so schreibt musikwanderer hier; so wird das im Oratorium sicher dargestellt. Aber es waren wohl ausgewachsene Depressionen, die sich auch in Aggressionen wie dem Speerwurf nach David zeigte. Davids Harfespiel war tatsächlich so etwas wie eine Musiktherapie.

    Später muss man sich David als Anführer einer illegalen Söldnertruppe vorstellen, die raubend durchs Land zog. Daher macht sich Saul, der reguläre König (der allererste in Israel), mit einer normalen Truppe auf, David das Handwerk zu legen; wir würden sagen, dass er das Gewaltmonopol des Königs durchsetzen wollte. Bei einem dieser Suchunternehmen hatte sich Saul von seiner Truppe entfernt und musste eine Höhle aufsuchen. Hier in der Oper ist der Grund, dass er schlafen will. Im Original ist der Grund ein ganz anderer. Im AT heißt es, dass er "seine Füße bedecken musste", das ist ein Euphemismus, der im Deutschen ebenfalls mit einem Euphemismus wiedergegeben wird, nämlich " dass er seine Notdurft verrichten musste", also sch....n. David kommt ebenfalls in die Höhle, tötet Saul aber nicht, sondern schneidet ein Stück von dessen Mantel ab als Zeichen der Schonung und Verehrung.

    Diese Geschichte gehört zu den Geschichten im AT, die kaum jemand kennt bzw. nur in dieser Form. Das ist halt keine Geschichte für den Kindergottesdienst. Obwohl, heutzutage.....?

    Ich bin ganz erstaunt, dass man aus den "Trionfi" eine solche Oper machen kann.

    Ich besitze zwei Aufnahmen von den Trionfi; die Referenz ist sicher die alte DDR-Aufnahme von Herbert Kegel. Aber auch die von Smetacek ist sehr gut. Die neue von Welser-Möst kenne ich nicht. Es gibt hier übrigens ein eigenes Thema zu den "Trionfi", jetzt ist es mir zu spät, den zu finden.

    Ich erinnere mich aber, dass wir Taminos einig waren, dass musikalisch "Trionfo die Afrodite" das überragende Stück war, gefolgt von den "Catulli carmina". Das schwächste, "Carmina burana", hat sich am besten durchgesetzt, aber schwach ist es deswegen ja nicht.

    Ich höre viel Musik im Auto, allerdings sind für Autobahnfahrten nicht alle Stücke gut geeignet. "Trionfi" ist allerdings ein Klassiker für schnelle Tempi (die bei mir bei 100 km/h liegen; spart viel Benzin, und im Ruhrgebiet ist 100 oder 80 die Norm).

    Zitat 1. Worum es in einer Oper geht, ist den wahren Opernfreunden vollkommen egal. Sie wissen es nicht und wollen es auch nicht wissen. Schon deshalb, weil sie die Autoren so tief verachten, dass sie ihnen sowieso nur dumme Gedanken zutrauen.

    Zitat 2: Mir fehlt für diese Haltung die nötige Arroganz.


    Zitat 1: ...und täglich grüßt der Strohmann...

    Zitat 2: fehlt nicht.

    124. In der bildenden Kunst werden Adam und Eva immer falsch dargestellt


    Es gibt eine Geschichte von Primo Levi (der Schriftsteller, der ein KZ überlebt hat), die davon handelt, dass es künstliche Menschen gibt, also hergestellte, nicht geborene. Erzählt wird der Kampf eines Jungen, der vor seinen Kameraden verbergen muss, dass er hergestellt und nicht geboren ist, um ihrer Verachtung zu entgehen. Dafür muss er etwas tun: er muss immer seinen Bauch bedecken, weil man sonst sehen könnte, dass er keinen Bauchnabel hat, wie ihn alle geborenen Menschen aufweisen.

    In der Kunstgeschichte ist es schon oft aufgefallen, dass Maler (z.B. Michelangelo) und Bildhauer Adam und Eva mit Bauchnabeln (oder heißt es Bauchnäbel?) versehen haben. Adam aber war aus Lehm geformt und Eva wurde ihm aus der Rippe geschnitten.

    Der Grund für die Maler, trotzdem den Bauchnabel mitzumalen, könnte sein, dass sie als Menschen wie wir dargestellt werden sollten.


    https://www.bild.de/ratgeber/e…hnabel-46159024.bild.html

    Der Erfinder

    Aber ich habe was Schönes gefunden. Ein Sketch von Caloscope-TV. Dieser Sketch geht etwas dröge los, verstehen konnte ich aber alles (mein Wiener Semester!). Dann aber - vor allem mit der Erfindung des Apparats- nahm die Geschichte Fahrt auf, bis zu einer sehr lustigen Pointe., die ich natürlich hier nicht verrate.

    Dieser kleine Film erinnerte mich an "Raumpilot Tichy" von Stanislaw Lem, den es auch als Film gibt, wo lauter so kleine oder größere Geräte herumschwirren, denen man die Herkunft aus der Küche ansieht. Auch in frühen amerikanische Filmen kennt man das, wo z.B. Radkappen von Autos als Raumschiffe funktionieren; z.B. im Film "Planet 9 of the Outer World" von Ed Wood, nach Kritikermeinung der schlechteste Film der Welt vom schlechtesten Regisseur der Welt, Ed Wood, der aber wieder zum Stoff eines neuen Hollywood-Films wurde.

    Ich hatte früher ja schon mal in meiner Satire-Gruft erwogen, einen Alfred-Roman zuschreiben, der liegt leider immer noch in den ersten Zügen. Daher beginne ich wahrscheinlich besser mit einer Rezension seines umfassenden kinematographischen Werks.

    Nachtrag: "Caloscop" ist ein zusammengesetztes griechisches Wort: scopus bezieht sich aufs Sehen, wir haben das ja auch als Fremdwort. "kalós" heißt "schön". Da muss ich sagen, dass im "Erfinder" nicht die beiden Personen, sondern nur der "Gegenstand" schön zu nennen war, und dieser auch nur kurze Zeit.

    Damit ihr wieder was zu lästern habt, bringe ich jetzt erneut ein "witziges" Beispiel.

    Bei der Bahn gibt es ein Signalsystem, um Züge zu sichern. Jedes Hauptsignal kennt "rot" oder "grün". Wegen der langen Bremswege muss man aber vorher wissen, was das Hauptsignal zeigt, daher gibt es ein Vorsignal. Wenn das "rot" zeigt, muss der Lokführer langsamer fahren und bremsbereit sein.

    Dieses Vorsignal heißt hier "Lachenmann". Es ist auf "rot".

    Meister Köhn hat ja schon vorgebeugt! Jeder, der den Lachenmann (#236) kritisch hört, hat "Schaum vor dem Mund". Da haben wir doch wirklich einen Strohmann, abgesehen davon, dass einem Tamino, erst Recht einem Redakteur, ein solcher Übergriff nicht zusteht. Es ist auch sachlich falsch, denn die meisten Hörer werden abgeschaltet haben, bevor sich der Schaum bilden kann.

    Es gibt eine Rede-und Denkfigur, die universal zu sein scheint. Ich formuliere es mal banal: "Ich verstehe ja, dass du das hier nicht verstehst, du kennst es ja noch nicht genug. Wenn du dich länger und intensiver mit der Sache beschäftigst, wirst du sie am Ende richtig lieben. Ich helfe dir dabei!"


    Beispiel 2: Politik. Vor allem Politiker der Ampel (besonders der SPD) sagen gerne nach Wahlniederlagen: "Wir müssen unsere Politik besser vermitteln, also genauer erklären!" Der Wähler: "Nein, im Gegenteil, wir eure Politik haben wir bestens verstanden, nämlich dass euch die Probleme der Bevölkerung irgendwo vollkommen egal sind".

    Beispiel 3: Religion. "Du musst dich nur intensiver und öfter mit der Bibel und dem Glauben beschäftigen, dann wirst du erkennen, vertehen und glauben!" Gegenrede: Ein intensives Bibelstudium und Besuch von religiösen Veranstaltungen ist der sicherste Weg, ein Atheist zu werden, und zwar einer, der den Pfarrern, vor allem den fundamentalistischen, mehr als gewachsen ist.

    Es erstaunt mich immer wieder, dass so kluge Leute wie Köhn und astewes meine Texte nicht verstehen. Ich habe von einer Denkfigur gesprochen, da kann man doch einsehen, dass ich die allgemein formuliert habe und die nicht unbedingt wörtlich hier auftauchen muss. Dass solche schlauen Leute nicht wissen, was ein tertium comparationis ist, hatten wir schön öfter. Damit erledigt sich auch das Strohmann-Argument.

    Ich habe jetzt mal mein Beispiel um den Strohmann gekürzt, damit man das tertium comparationis besser erkennt.

    Es gibt eine Rede-und Denkfigur, die universal zu sein scheint. Ich formuliere es mal banal: "Ich verstehe ja, dass du das hier nicht verstehst, du kennst es ja noch nicht genug. Wenn du dich länger und intensiver mit der Sache beschäftigst, wirst du sie am Ende richtig lieben. Ich helfe dir dabei!"

    Beispiel 1: Musik. Klassisch hier in unserem Thema anwendbar. Gegenrede: Je mehr ich davon höre, umso stärker lehne ich es ab, vor allem, weil dann noch besser begründen kann, warum es so schlecht bzw. nicht musikalisch ist. Beispiel hier oben #946.

    Beispiel 2: Politik. Vor allem Politiker der Ampel (besonders der SPD) sagen gerne nach Wahlniederlagen: "Wir müssen unsere Politik besser vermitteln, also genauer erklären!" Der Wähler: "Nein, im Gegenteil, wir eure Politik haben wir bestens verstanden, nämlich dass euch die Probleme der Bevölkerung irgendwo vollkommen egal sind".

    Beispiel 3: Religion. "Du musst dich nur intensiver und öfter mit der Bibel und dem Glauben beschäftigen, dann wirst du erkennen, vertehen und glauben!" Gegenrede: Ein intensives Bibelstudium und Besuch von religiösen Veranstaltungen ist der sicherste Weg, ein Atheist zu werden, und zwar einer, der den Pfarrern, vor allem den fundamentalistischen, mehr als gewachsen ist.

    Ein Mann kommt in eine Buchhandlung. "Ich hätte gerne was von Goethe!" Buchhändler: "Welche Ausgabe?" Der Mann: "Da haben Sie auch wieder Recht". Er geht.


    Die Erfahrung hier im Ruhrgebiet, allerdings zugegeben ein wenig pauschal und nicht statistisch untermauert: die großen Buchhandlungen haben ein kleines Brett für Klassiker, in den kleinen, inhabergeführten Buchhandlungen gibt es meist überhaupt keine Klassiker. Allerdings kann man sie bestellen.

    Was sich lohnt, ist ein Blick auf die sogenannten Büchertürme, in denen man von anderen Lesern abgegebenen Büchern Klassiker finden und auch ausrangierte Bücher einstellen kann, alles kostenlos.

    Wir haben hier in Mülheim 7 solcher Schränke. Für jeden Schrank gibt es Paten, die Ordnung machen. Ich bin keiner davon, allerdings kann man Eigeninitiative entwickeln und so den Schrank funktional halten. Einen wunderbaren Nebeneffekt gibt es. Nach dem Motto "Wer Bücher liest, kann kein ganz schlechter Mensch sein" kommt man ständig mit ganz interessanten Menschen in Kontakt; manche erzählen einem ihre ganze Lebensgeschichte.

    Nochmal Klassiker: ich habe dort schon 3 Bände Schiller, 5 Bände Goethe und den gesammelten Shakespeare (deutsch) gefunden.

    123. Mein jesidischer Friseur heiratet


    Schon seit ein paar Jahren gehe ich einem zu einem orientalischen Barbier. Die Friseure dort sind keine Türken, sondern Kurden, und ihre Religion ist eine christliche Gruppe, die der Jesiden. Ich gehe regelmäßig zum Haareschneiden und Rasieren dorthin, das können sie dort, vor allem die Messerrasur. Die meisten sprechen gut deutsch, wobei der leichte Akzent nicht stört. Sie mögen die Muslime nicht, vor allem sind sehr aufgebracht gegen Straftäter mit Migrationshintergrund, weil es auch ihnen das Leben bei uns erschwert, obwohl sie absolut integriert sind und ihr Leben in Deutschland ihnen sehr gefällt. In einem Punkt sind sie sehr streng: sie heiraten nur untereinander, damit sich die jesidische Gemeinschaft nicht auflöst.

    Am Schluss des Gesprächs sagte er mir noch, dass morgen seine Hochzeit stattfinden würde. Dann beschrieb er mir ein wenig, wie so eine orientalische Hochzeit auch bei einfachen Leuten abläuft.

    Ich habe ihm dann ein Trinkgeld gegeben, mehr als sonst, als mein Hochzeitsgeschenk. Da strahlten wir beide.

    Ich zitiere mal aus dem Gedächtnis Richard Strauss.

    Er meinte, dass neugeschaffene Kunstwerke (z.B. in der Musik) die alten nicht entwertet.

    In diesem Sinne sind wir doch in unserer Zeit sehr gut aufgestellt, weil vor allem durch Reproduktionsmedien auch die früheren Jahrhunderte in der Musik lebendig bleiben.

    Polizei stürmt die Zauberflötensekte (Überschrift)

    Kopfgeburt und üppige Buhs. Die Mozart-Premiere am Aalto (Essen) erhitzt die Gemüter. Missbrauchsszene auf der Bühne (Zeile2)


    Der Musikkritiker der WAZ heißt Lars von der Gönna, er kennt sich sehr gut in der Musik aus, hat keine Angst vorm Regietheater, aber auch keinen Respekt. Vor allem kann er eins: lesbar und witzig schreiben, wie hier schon die Überschrift beweist. Einen solchen Verriss habe ich lange nicht gelesen. Ich zitiere ein paar Auszüge.

    "Einen einzigen Vorhang gab es, dann brach der Schlussapplaus ab.......Über die Bühne geht eine Kopfgeburt. Regisseurin Magdalena Fuchsberger verweigert sich Mozarts Zaubermärchen. Nichts bleibt übrig von der weihevollen Welt der Weisheitstempel.

    Ein Abend ohne Seele. Am Ende wird Pamina, Tochter der Königin der Nacht, vom Priesterfürsten Sarastro missbraucht. Plötzlich stürmt die Polizei auf die Bühne. Es bricht zusammen: das Reich der Ausbeutung... Da will eine (die Regisseurin) die Flagge der Zeitgenossenschaft hissen - und das Ergebnis ist provinzielles Belehrungstheater trockenster Machart. Von den Traditionslinien der Zauberflöte ist wenig übrig; vom Singspiel nicht die Rede, geschätzte 80% der Dialoge sind gestrichen. Wer das Stück nicht kennt, ist aufgeschmissen. Das größte Ärgernis dieses Abends: Fuchsberger sammelt Beweise für ihre menschenverachtende Führerwelt im Libretto. Für Mozart indessen scheint die Regisseurin taub. Seine Musik erzählt von Vergebung, Güte, Herzensbildung und vor allem von der Macht der Liebe. Kaum etwas davon ist hier zu sehen......"


    Ich glaube, das ist der erste Verriss, den ich mir ansehen will.

    Anmerkung zum Thema "Musiktheater im Revier". Normalerweise berichte ich über live gesehene Opern, wie es die Kollegen ja auch machen. Aber hier ist der Opernbetrieb noch nicht recht angelaufen. Dazu kommt, dass das Programm sehr ausgedünnt ist, leider besonders in Gelsenkirchen, da wird im September nichts für mich gespielt. In Essen läuft eine "Zauberflöte", der mein Lieblingskritiker Lars von der Gönna, der keine Angst vor Regietheater hat, bescheinigt, dass sie die wüstete Verfehlung seit Jahrzehnten ist. Vielleicht stelle ich Teile dieses Verrisses in meine Satiregruft ein.

    Als Ersatz gibt es hier Produktionen aus YT. Meist sind es Gesamtaufnahmen, die man ja nicht kürzen kann. Aber es besteht ja immer die Möglichkeit, sich durch das ganze Werk in Auszügen zu "zappen".

    Bard - Annandale-on-Hudson

    Musikabteilung


    Die Musikabteilung ist eine Besonderheit, weil (soweit ich das verstanden habe) die Studenten eine zweigleisige Ausbildung machen: eine an einem Instrument oder mit Gesang, die zweite daneben mit einem wissenschaftlichen Fach, z.B. Mathematik oder Soziologie.



    Die Musikausbildung ist auf einem sehr hohen Niveau, wie die im nächsten Beitrag vorgestellte Aufnahme des Füchsleins beweist.

    Nun ist das Füchslein ja nicht unbedingt eine leichte Oper. Die Partitur ist anspruchsvoll, weil Janacek in allen seinen Opern dem Orchester eine eigene Musik gibt und nicht nur die Stimmen colla parte begleitet. Leicht zu singen ist das Füchslein auch nicht. Auch Bühnenbild, Kostüme und Regie müssen absolut lebendig und spannend sein.

    Diese Aufnahme scheint auch eine Art Abschluss zu sein, aber was ist das für eine grandioser Abschluss. Wenn ich so an meine Examina denke; gut, auch dafür musste man was können und gut vorbereitet sein. Aber ich stelle mir vor, wenn da ein Sänger später im Small Talk sagte: "Ach, mein Abschluss? Ich habe den Förster im "Cunning Little Vixen" gesungen."

    Vom Niveau her, vor allem in der Musik, ist es eine großartige Leistung. Der andere Grund ist dieser: es wird englisch gesungen mit englischen, gut lesbaren Untertiteln. Die zweite Aufnahme, die absolut professionell in jeder Hinsicht ist und morgen kommt, ist die 1995 von Charles Mackerras geleitete Aufnahme vom Chatelet in Paris, die natürlich tschechisch gesungen wird. Es gibt sie auch als DVD, da hat sie Untertitel, hier bei YT nicht.

    Eine Besonderheit gibt es: Haraschta, der Wilderer, wird von einer Frau gespielt und gesungen (Mezzo), die auch davon erzählt, dass sie die Terynka heiratet.

    Beachtenswert ist auch der moderne Theaterbau!

    Neue Aufnahmen vom Schlauen Füchslein


    Teil 1: The Cunning Little Vixen

    Bard College Annandale-on-Hudson, NY


    Bard College ist eine Bewegung, die, soweit ich das verstanden habe, ein Studium der "liberal arts" verfolgt. Gegründet in Berlin, gibt es das jetzt überall auf der Welt. Das kann ich hier nicht ausbreiten.

    Interessant für unser Thema ist die Uni in Annandale-on-Hudson, New York Upstate.

    Der folgende kleine Film zeigt diese Uni in einer Traumlandschaft.


    . Das ist dann aber nicht mehr mein Tamino Forum. Ich frage mich, ob ich hier noch richtig bin. Viele eher konservative Teilnehmer - Glockenton, Joseph II. - sind nicht mehr da oder posten kaum noch. Falls das hier ein zweites Capriccio wird bin ich weg.

    Das kommt überhaupt nicht infrage.

    Grund 1: ich lese alle deine Beiträge, wenn ich bei denen vorbeikomme. Darauf will ich nicht verzichten.

    Grund 2: Die Sache mit dem Gendern ist mir auch extrem lästig, wird hier aber kaum verwendet. Man kann es ja so machen, dass man gegenderte Beiträge ignoriert.

    Lästig ist das Gendern besonders bei ARD und ZDF, da kann man nicht ausweichen. Das ist hier anders.

    Arnold Schönberg hat das Klavierquartett Nr. 1 g-Moll Op. 25 von Johannes Brahms (1833-1897) für Orchester bearbeitet.

    Hierzu hatte ich vor einiger Zeit ein besonderes Erlebnis. Ich war reichlich spät in die Duisburger Philharmonie gekommen, ich hatte nicht mal die Zeit, auf das Programm zu sehen. Dann wurde eine Sinfonie von Brahms gespielt, die ich nicht kannte. Das konnte natürlich nicht sein. Dann erfuhr ich in der Pause, dass es die obige Bearbeitung von Schönberg war. Ich war sehr beeindruckt vom "outbrahmsen" von Johannes Brahms.

    Auch Anton Webern hat eine solche Bearbeitung gemacht, die Bearbeitung eines Ricercar aus dem "Musikalische Opfer". Da gibt es eine Reihe von schönen Aufnahmen bei YT. Besonders gelungen ist die neue Art, Konzerte mit den Kameras darzustellen, weil statt die meiste Zeit den verzückten Dirigenten zu zeigen, man die jeweiligen Soli im Orchester verfolgen kann.

    Dass du "Moderner Musik" (echt jetzt, so allgemein?) erschreckend pauschal keinen "Erlebnischarakter" abgewinnen kannst, möchte ich nicht in Frage stellen. Du musst allerdings zur Kenntnis nehmen, dass das nicht an "der" Musik selbst liegen kann. Ich kenne genügend Menschen, die anderweitige Erfahrungen gemacht haben und "Moderne Musik" als sehr sinnlich, direkt, leidenschaftlich, mitreißend (usw.) erlebt haben - mich eingeschlossen.

    Erstens ist meine Ablehnung nicht pauschal, es gibt moderne Stücke, die ich mag ("Lontano"). Zweitens würde ich einem anderen, der diese Musik als direkt und sinnlich hört, das niemals absprechen. Ich erinnere mich an ein modernes Stück (Titel leider vergessen),in dem Barbara Hannigan dirigiert, gesungen und getanzt hat.

    Ich würde es sehr begrüßen, wenn ich dieses Konzert auf YT wiederfinden würde, mit Hilfe der Kenner hier.

    Du siehst an meinem Verhalten, dass ich viel milder vorgegangen bin, als angedroht :)

    Das habe ich in #197 durchaus registriert ;)und nehme die jetzige Diskussionen in beiden threads als Fortschritt!! Ich denke, dass jetzt meine Einwände ausgeräumt sind und der gelöschte Beitrag gelöscht bleiben soll.

    P.S. Es gibt Werke von Ligeti, die ich sehr schätze, z.B. "Lontano", das ich schon oft gehört habe.

    Ich stelle fest, dass der Beitrag von Michael Müller wieder eingestellt wurde und dass dazu weitere kamen, meine beiden Beiträge aber nicht. Darin habe ich einen doch wichtigen Gedanken mitgeteilt, der hier im Laufe der Diskussion auch wieder vorkommt. Astewes hat deklariert, dass er alle Beiträge löscht, die eine Verweigerung der Hörerfahrung darstellen. Das genau wird hier aber bejaht, wenn z.B. jemand schreibt, dass er mit Bachkantaten nichts anfangen kann, was ich immer akzeptieren würde.

    Für mich ist die Moderne Musik eine Fülle von Kopfgeburten, aber es geht nicht darum, Musik zu verstehen, sondern sie zu erleben, zu erfahren. Der Geist, der Verstand, sie sind begrenzt, die Musik ist unbegrenzt.

    Dem Beitrag von Alfred entnehme ich, dass er auch der Meinung, dass Hörverweigerung legitim ist.

    In meinem gelöschten Beitrag habe ich noch geschrieben, dass Hörverweigerung die normale Attitüde von 90% der Musikliebhaber ist, weil sie Konzerte mit moderner Musik nicht besuchen und CDs nicht kaufen.

    Immerhin ist es ein gutes Zeichen, dass die Diskussion danach doch in Fahrt gekommen ist.

    Die Hörverweigerung ist ein sehr erlaubtes Mittel. Es wird in der Konzertwelt gegenüber der Neuen Musik massiv angewandt, indem man die Konzerte nicht besucht und die Musik nicht kauft. Michael und ich haben das hier zum Ausdruck gebracht, Michael drastisch, ich höflich. Nun haben wir das Pech, dass der Moderator ein Anhänger dieser Musik ist. Was fällt ihm dann ein? Löschen!

    "Ich werde solche inhaltsleeren Beitrage einfach kommentarlos löschen". Das steht ihm nicht zu, denn in diesem Streit ist er Partei und Richter zugleich.

    Außerdem sollte man bedenken, dass hier das minimal kleine Häuflein von Liebhabern der modernen Musik hier ein musikologisches Oberseminar abhält. Fällt es nicht auf, dass außer mir und Michael kein Mensch sonst hier kommentiert?


    P.S. Ich bin gespannt, ob mein Beitrag die nächste Stunde übersteht.