Beiträge von jpsa


    WERGO Schallplatten GmbH, Mainz
    WER 286401-2


    Wie angedroht hier nun die ersten Eindrücke zur Aufnahme mit dem Sinfonieorchester des Südwestfunks Baden-Baden unter dem unvergesslichen Hans Rosbaud, der die Turangalila im Februar 1951 in der deutschen Erstaufführung leitete, und hier in einer Aufnahme vom 23./24. Dezember 1951 zu hören ist.


    Aufgrund des Aufnahmedatums mutet die Klangqualität eigentlich an, sich durch Störungen und „schlechterem“ Mono auszuzeichnen – aber weit gefehlt.
    Es ist auf der CD nicht vermerkt, ob stereo oder mono, der Hinweis „AAD“ sagt auch nicht viel aus. Jedoch ist nicht nur der erste Höreindruck äußerst angenehm und positiv, die ganze Aufnahme hat ein hervorragendes Klangbild und es gibt spätere Einspielungen aus der Stereozeit, die wesentlich schlechter sind.


    Wir müssen aber hier – zumindest aus meiner Sicht – noch einige Aspekte vorher berücksichtigen.


    Die meisten Hörer kennen nur die Einspielungen des Werkes ab ca. Mitte der 1970er Jahre und es ist bekannt, dass sich die Komposition ständig in Bearbeitung durch Messiaen selbst befunden hat, ja er teils bei jeder Neuaufnahme, bei der er anwesend war, weitere Änderungen und Eingriffe vorgenommen hat.


    Die somit „bekannten“ Aufnahmen zeichnen sich durch einen sehr breiten Orchesterklang aus und die teilweise Hervorhebung der Solisten Klavier und Ondes Martenot. D.h. die groß besetzten Streicher sind sehr präsent . Dies möchte ich im folgenden als „Orchesterklang“ bezeichnen.


    Einzelne Gruppierungen jedoch fehlen fast gänzlich bzw. gehen durch den Orchesterklang meist unter. Diese Gruppierungen (im folgenden „Gruppen“) sind jedoch für das Verständnis der Originalkomposition aus dem Jahre 1948 (wie hier unter Rosbaud) unerlässlich.


    Aus dem Beiheft ergeben sich einige Ansatzpunkte, die sich mit meinen bisherigen Online-Recherchen (und auch meinem persönlichen Verständnis) decken:


    Der umfangreiche Klangapparat der Turangalila setzt sich aus unterschiedlichen Gruppen zusammen und zwar chorisch stark besetztem Streichquintett, Holz- und Blechbläsern mit Bassklarinette, hohe Trompete und Kornett, fünf Schlagzeuger, ein dem indonesischen Gamelan nachgebildetes „Spezialorchester“ aus metallisch klingenden Tasteninstrumenten (Glockenspiel, Celesta, Vibraphon), als solistische Partien einmal das Klavier, das dem Werk verstärkt konzertante Züge verleiht und natürlich die Ondes Martenot für den einerseits heulenden Klang wie auch für den Effekt der (hier genannten) prä-raffaelitischen, süßen Klangakzente.


    Hier haben wir auch bereits den wichtigsten, aber enormen Unterschied zur heutigen Aufführungspraxis: Der Klang entsteht nicht durch Orchester und Solisten sondern durch das „Gegeneinander“ und scharf getrennte Miteinander der einzelnen Gruppen.


    Bereits beim Hören des ersten Satzes (Introduction) fällt auf, dass der Orchesterklang gänzlich fehlt bzw. auf das Äußerste zurückgestellt ist. Auch die strenge Metronomisierung, die Rosbaud wählt, trägt zum anfangs sterilen Klang bei. Hier teilen sich die Gruppen das thematische Material (Blechbläser als Statuten-Thema, Hölzbläser das Blumen-Thema) und werden sowohl von den anderen Gruppen als auch von den beiden Soloinstrumenten „unterstützt“. Keine der Gruppen oder Solisten wird hier irgendwie „bevorzugt“ in den Vordergrund gestellt, sie sind, bis auf wenige Ausnahmen, immer gleichberechtigt nebeneinander.


    Im 3. Teil (Turangalila 1) dürfte das Missverständnis liegen, die Komposition auch aufgrund des Namens irgendwelche Bedeutung des Sanskrit o.ä. zuzuordnen. Die hier entstehenden Klangimpressionen, besonders durch Ondes Martenot, muten wirklich hierzu an.


    Die Entwicklung dauert variiert bis zum 5. Teil an (Joie du sang des étoiles, Freude des Sternblutes), dem ersten wirklichen Höhepunkt des Gesamtverlaufes.
    Um die hier entstehenden Klangimpressionen beschreiben zu können, kann ich nur vergleichen mit Aaron Copland’s Werk „El Salon Mexico“, in dem er musikalisch die unterschiedlichen Orchester einer großen Tanzhalle als Höreindruck der Tanzpaare beschreibt. Die nämlich beginnen ihren Tanz beim ersten Orchester und tanzen sich sozusagen an allen weiteren Orchestern, die alle unterschiedliche Musik spielen, vorbei, ohne jedoch darauf verzichten zu müssen, egal an welcher Stelle sie sich auf dem Tanzparkett befinden, das jeweilige Orchester nebst Werk genau hören zu können.


    Nicht also ein großer Klangbrei entsteht, wie er oft in den heutigen Aufführungen der Turangalila praktiziert wird, sondern eine echte Impression, die man wirklich gehört haben muss !


    Der darauf folgende 6. Teil (Jardin du sommeil d’amour, Garten des Liebesschlummers) treibt dem Hörer die Tränen in die Augen – was für ein Klang !
    Ebenfalls gleichberechtigt die Gruppen, insbesonders das Klavier wird NICHT solistisch hervorgehoben und im Zusammenspiel, natürlich unterstützt durch die Ondes Martenot, entsteht ein Klang, der fremd wie von Geisterstimmen angesungen/angehaucht wirkt, und seine Fortsetzung bzw. Durchführung – nach kurzer Unterbrechung – im 8. Teil (Développement de l’amour, Entwicklung der Liebe) – erfährt.


    Einzig für das Finale hätte ich mir einen stärkeren „Durchbruch“ des Orchesterklanges gewünscht, der aber hier nur abgeschwächt durchdringt.



    Nichts desto trotz findet der Hörer hier eine 70-minütige Aufführung vor, die unglaublich durch die verschiedenen Klangimpressionen beeindruckt.
    Ich möchte jedoch nicht verschweigen, dass ich selbst – hätte ich nicht bereits die „Erfahrung“ mit den heutigen Interpretationen der Turangalila – diese jetzt empfundenen Klangeindrücke in der Aufnahme von 1951 nicht in der Form aufgefasst hätte geschweige denn derart hätte genießen können.


    Somit kann ich bzw. muss ich eigentlich jedem Hörer dieser Messiaen-Komposition dringend nahe legen, sich diese in ihrer ursprünglichen Form anzuhören. Es dürfte zu einem unvergleichlichen wie dauerhaften und unvergesslichen Erlebnis werden.


    Nicht, dass ich jetzt die heutigen Sichtweisen ablehnen würde, es ist ja wohl fast alles vom Komponisten selbst abgesegnet worden. Trotzdem empfinde ich, wie bei so vielen Kompositionen, das „Originalwerk“ wesentlich interessanter und aussagekräftiger, als die bisherigen „Umarbeitungen“.

    Zitat

    Original von petemonova
    Ist das jetzt neu, dass BR alpha sich auch musikalisch betätigt?
    In dieser Richtung habe ich ja bis jetzt noch nichts gehört.
    Gruß, Peter.


    Dann scheint es so, Peter, dass Du senil und/oder schwerhörig wirst ;) :stumm:


    BR alpha hat schon immer Kultur im Programm, neben Jazz auch klassische Musik nebst Konzertaufzeichnungen, teils auch Liveübertragungen; hier jedoch kein festes Sendeschema wie zB auf arte (Mittwochs, Sonntags).
    Sonntags immer gegen 21.00 Uhr ist - mal kurz, mal etwas länger - die zeitgenössiche Musik an der Reihe (Sendung musica viva).
    Meist aber wird dort die Klassik am Sonntag (auch tagsüber) ausgestrahlt.


    Gruß,
    Juergen

    Hallo Dude,


    herzlich willkommen im Tamonio Klassikforum !


    Einen kleinen Überblick über die Beethoven-Sonaten gibt es bereits hier im Forum . Vielleicht findest Du noch die eine oder andere Anregung.


    Arrau hat - nimmt man es genau - die Sonaten nur ein einziges Mal komplett eingespielt, und zwar in den 1960er Jahren für Philips (jedoch ohne das "Andante favori", das gerne zur Waldstein gereicht wird).
    Es gibt eine zweite, digitale Einspielung, die etwas "wacklig" ist (altersbedingt); hier aber fehlen die Sonaten 14 und 29.
    Ende der 40er und in den 50er Jahren hat er einzelne, ausgesuchte Sonaten für sein altes Label EMI aufgezeichnet.


    Sicherlich sind die Aufnahmen aus den 60er Jahren auf der Höhe seiner Kunst und auch Fertigkeit eingespielt worden, so dass ich auch dazu raten würde.
    An der Tonqualtität gibt es aus meiner Sicht überhaupt nichts auszusetzen - eher schon bei der digitalen Neu-Einspielung (Philips, Frankreich), die ich als "zu" direkt, teils schon schmerzhaft empfinde.


    Wahrscheinlich wirst Du aber die Aufnahmen nicht mehr einzeln erhalten können. Hier sind verschiedene Boxen erschienen:


    Im Rahmen der "Arrau Edition" alle Sonaten und Variationen op. 34/35 sowie WoO 80.


    Oder auf einer 14 CDs umfassenden Edition alle Sonaten, die 5 Klavierkonzerte, Tripelkonzert, Diabelli-Variationen (digital), Variationen op. 34/35 sowie WoO 80 und Rondo op. 51/2 (siehe Bild):



    Regulär kostet dieses Box-Set bei jpc und amazon 89,99 (gebraucht ab 76 EUR); Albert in Hamburg hat die Box auch noch, jedoch online nicht verzeichnet.
    Bei weiteren Recherchen dürfte man aber auch preiswerter daran kommen.


    Gruß,
    Juergen

    Wie von Claus Huth heute schon unter "Was hört Ihr gerade jetzt" erwähnt, ..."gibt es ja momentan eine echte Neuaufnahmeflut: eben Bolton, dann Harnoncourt und bald erscheint auch Thielemann noch"


    Wer sich von den Qualitäten Thielemann's (zusammen mit den Münchner Philharmonikern) überzeugen möchte, sollte heute abend auf Bayern Alpha um 21.15 Uhr nicht die Übertragung der b-dur Symphonie versäumen.


    Gruß,
    Juergen

    Von Zeit zu Zeit gibt es Frühstück am Sonntag erst recht spät bei mir... und ich liebe dann etwas "leichtere" Musik, etwa ein Mozart Klavierkonzert oder zB die erwähnte Pogorelich-Scarlatti-CD.
    Die aber kann ich nicht immer wieder hören, seit ich eine Auswahl von 19 Sonaten des Padre Antonio Soler vorliegen habe, gespielt von der mir sehr geschätzten Anna Malikova, aufgenommen auf einem Kawai EX Grand im akustikreichen Gustav Mahler Saal Toblach (Italien) Ende 2001.



    Weitere Infos zur Aufnahme hier

    Bereits an anderen Stellen im Forum wurde nicht nur von mir auf den Pianisten Michael Endres lobend hingewiesen, der ja von ArteNova zu Oehms Classic gewechselt hat.
    Vor seiner Zeit beim BMG-Budget-Label hatte er diverse Aufnahmen für Capriccio gemacht, zusammen mit dem WDR.
    Hierunter insbesonders die interpretatorisch wie auch klanglich hervorragende Gesamteinspielung der Schubert-Sonaten, die schon lange nicht mehr verfügbar waren. Selbst ich haderte mit meinem Schicksal, weil mir über einen größeren Zeitraum eine einzige CD noch fehlte, die ich dann glücklicherweise gebraucht erstehen konnte.


    Jetzt hat das Label Capriccio eine 6 CDs umfassende Box veröffentlicht, in der alle 17 Sonaten zusammen verfügbar sind - und das zu einem Preis, der es wirklich leicht machen dürfte, sich einmal Endres' Interpretationen zu widmen und sich dadurch vielleicht auch von Schubert-"Werten" wie die von Alfred Brendel zu lösen.
    Bei jpc gibt es die Box für schlappe EUR 11,99 !


    Na, das ist aber großzügig... ;)
    Dann nehme ich doch noch die Aufnahme mit auf die Insel, die zugunsten meiner ersten Wahl zurück stehen mußte:


    Verdi - La Traviata



    Orchester und Chor der Deutschen Oper
    Lorin Maazel
    Aufnahme: Berlin, Juni 1968


    Pilar Lorengar - Violetta Valéry
    Giacomo Aragall - Alfredo Germont
    Dietrich Fischer-Dieskau - Giorgio Germont


    In weiteren Partien:
    Pier Francesco Poli (Tenor) Silvio Maionica (Bass), Stefania Malagu (Mezzo), Virgilio Carbonari (Bass), Mirella Fiorentini (Sopran), Alfonso Losa (Tenor), Giovanni Foiani (Bass)

    Es ist ja schon bedenklich, wenn ein Verfechter eines Künstlers schreibt, aber noch schlimmer, ja schon grausam wird es, wenn selbiger auch noch Mozart zu seinem Lieblingskomponisten auserkoren hat... :wacky: :stumm:


    ;) Scherz beiseite, Alfred.


    Auch an mir ist Böhm mehr oder weniger "vorbeigezogen", sieht man von den Klavierkonzerten ab, wo er nun mal der Dirigent war.
    Einerseits habe ich mich erst spät für rein symphonische Werke interessiert, andererseits war ich nicht immer bereit, zB bei umfassenden Zyklen wie die Mozart-Symphonien, großartig zu experimentieren und mir unzählige Vergleichseinspielungen zuzulegen.


    Dass dies auch ein Fehler sein kann, habe ich gerade bei den Mozart-Symphonien erkannt, die ich bislang mit der ASMF unter Marriner hatte und die mich eigentlich voll und ganz zufrieden stellten.


    Zufällig gab es seinerzeit - noch günstiger als heute - bei 2001 die komplette DGG Box mit Böhm, die ich direkt mehrfach kaufte, eigentlich jeweils als Geschenk gedacht. Auf einer Box blieb ich jedoch "sitzen" und hatte sie lange Zeit im Regal stehen, bis ich mich entschloss, doch mal reinzuhören.


    Welch Unterschied zu dem immer beschwingten, leichtfüßigen Mozart des Sir Neville ! Jede Symphonie klang irgendwie ähnlich, zwar nicht immer gleich, aber beständig - aus heutiger (bösartiger) Sicht: modern, reine Hintergrundmusik.
    Das hat mir Böhm aber mächtig ausgeredet. Sein Mozart wirkt im Vergleich zu Marriner und einigen anderen Dirigenten unterkühlter, berechnender, ja strenger und fordernd. Eine gewisse Leichtigkeit ist auch diesen Interpretationen nicht abzusprechen, aber niemals als leichte (=einfache) Kost anzusehen. Er trägt durch seine Sichtweise an der langsamen Entwicklung der einzelnen Symphonien bei und man kann zu einer ganz anderen Auffassung Mozart's gelangen, wenn man Böhm hier folgen mag.


    Ich mochte ihm hier sehr gerne folgen und habe inzwischen den Marriner verschenkt. :D


    Übrigens ist der Klang, die Räumlichkeit sehr gut eingefangen; ob es an der Nachbearbeitung für die CD liegt, vermag ich nicht zu sagen, da ich die Orignal-LPs nicht kenne.

    Ja, über die Internet-Recherche kann man noch so manches finden, wenn es nicht immer so umständlich und aufwändig wäre...


    So zB wurde die von mir oben erwähnte Ozawa-Aufahme nicht (wie bei einigen Online-Anbietern vermerkt) mit dem Boston SO eingespielt - also dem Orchester, das das Werk seinerzeit angefragt und uraufgeführt hat - sondern "nur" mit dem Toronto Symphonie-Orchester.
    Da es die Aufnahme von RCA bereits zu LP-Zeiten gegeben hat, dürfte diese also Anfang der 80er Jahre, wahrscheinlich aber wesentlich früher entstanden sein. Kritiken (...der junge Ozawa...) hierzu sind vielversprechend, auch in Bezug auf den Klavierpart.


    Dann gibt es einen Mitschnitt aus dem Jahr 1951 unter Hans Rosbaud mit dem SWF Orchester Baden-Baden - mal sehen, was sich damit anfangen läßt. Ich hoffe, hier zumindest noch die 1949er Original-Version zu hören.


    Beide CDs konnte ich mir gerade für geringes Geld bestellen und werde später gerne berichten.


    Von der Uraufführung - die war mit Bernstein, hat mich mein Gedächtnis also nicht ganz verlassen - gibt es anscheinend nur auszugsweise Mitschnitte nebst Einführung von Kussewitzky. Wäre bestimmt interessant zu hören.


    Günter Wand hat das Werk in Deutschland recht früh präsentiert und das Publikum leiden lassen....; er war darüber hinaus mit Messiaen befreundet und hat sich sehr für die Kompostion eingesetzt - Mitschnitte wird es hier aber wahrscheinlich nicht geben.


    Fehlen, zumindest für mich selbst :wacky: , noch Infos zu
    EMI - London SO - Previn, Beroff, J. Loriod
    CHANDOS - BBC PO - Tortelier, Shelley, Hartmann-Claverie


    Vielleicht findet sich noch jemand, der gerade diese beiden Aufnahmen besitzt oder kennt.


    Gruß,
    Jürgen

    Bei den wenigen Opern, die ich höre, fällt die Wahl sehr schwer, insbesonders da es eine stimmlich und klanglich hervorragende Traviata mit Lorengar und Fischer-Dieskau gibt...
    Aber ich entscheide mich hier ausschließlich für die zu unrecht vernachlässigte Oper von Gaspare Spontini "Agnes di Hohenstaufen", auch wenn der Livemitschnitt aus dem Jahre 1970 unter Riccardo Muti klanglich (Hörproben) nicht immer dem verwöhnten Ohr schmeichelt; dafür entschädigen aber alle Stimmen, ganz besonders die der Caballe.
    Es scheint, dass ihr neben der Maria Stuarda auch die Partie der Agnes auf Leib und Seele geschrieben wurde.


    Besetzung:
    Montserrat Caballe, Sesto Bruscantini, Antonietta Stella, Giangiacomo Guelfi, Walter Alberti, Giovanni Antonini, Giampaolo Corradi, Ferruccio Mazzoli, Bruno Prevedi


    Es hat etwas gedauert, bis ich die Antwort gefunden hatte, in der ich innerhalb des Forums zu einem bestimmten Posting verlinken konnte...
    also mache ich es mir einfach und verweise auf die entsprechenden Hinweise zu Messiaen und der Turangalia vom 25.10.2004 HIER.


    Zu den seinerzeit erwähnten Aufnahmen mit Witt, Chailly, Rattle und Nagano konnte ich inzwischen auch Chung und Salonen hören, wobei sich mir gerade bei Salonen die Welt Messiaens überhaupt nicht erschließen will und dagegen selbst die mir eigentlich verhaßte Einspielung von Aimard/Nagano preisverdächtig erscheint. :stumm:


    Nach wie vor interessiert mich eine frühe Einspielung; meines Wissens muss es da auch eine Aufführung/Aufnahme unter Bernstein Ende der 40er/Anfang der 50er Jahre gegeben haben.


    Bei der überschaulichen Anzahl an Einspielungen ist mir auch, wiederum mit den beiden Loriod's, eine Aufnahme unter Ozawa aufgefallen. Kennt die jemand ?
    Ich habe an diesen Dirigenten noch eine äußerst unangenehme Erinnerung während eines Livekonzertes, ich glaube in der Philharmonie Köln (wurde später auch im TV übertragen) - sowohl beim Konzert als auch bei der Fernseh-Ausstrahlung empfand ich die Darbietung - vorsichtig ausgedrückt - als grottenschlecht ! Nur beim späteren Zusehen konnte ich abschalten - beim Konzert selbst bin ich leider bis zum Schluss geblieben.
    Da wundert es mich jedoch, dass Yvonne & Jeanne Loriod, noch zusammen mit dem Boston SO unter Ozawa, in dieser Besetzung eine solche Einspielung wagten.
    Diese scheint aber schon älteren Datums zu sein, so dass sich er Zugang von Ozawa zu diesem Werk um mehr als 180 Grad gedreht haben mag.


    Die genauen Hintergründe/Beweggründe Messiaen's zu dieser Komposition haben mich ehrlich gesagt bis heute nicht sonderlich interessiert. Darüber hinaus waren mir die Ausführungen in den unterschiedlichen Booklets bislang auch viel zum umständlich bzw. zu komplex und auch schwer nachvollziehbar.
    Das Hören und beginnende Erfassen des gesamten Werkes war "Kraft-Akt" genug, so dass ich die Informationen bis heute vernachlässigen konnte.

    Zitat

    Original von Antracis
    Auffällig nun, dass der Name z.B. in CD-Empfehlungen, Kritiken und auch Foren heutzutage kaum auftaucht.


    Na, das halte ich aber für ein Gerücht sondersgleichen, zumindest in Bezug auf die Nennung in (inter)nationalen Klassik-Foren.


    Auch wenn mir persönlich die Stimme bzw. der stimmliche Ausdruck der Studer nicht gerade zusagt, hat sie es bei den bisherigen Leistungen bestimmt nicht verdient, von Kritik und Konzertgeschehen gemieden zu werden.


    Vor allem jedoch hat sie es nicht verdient, durch den "Einsatz" eines wohl geistesgestörten Fans inzwischen in den gesamten Foren als persona non grata gehandelt zu werden.
    Dieser Fan spamt penetrant durch alle Verzeichnisse jedwede Information über Auftritte, Kritiken, Radio-/TV-Ausstrahlungen etc., so dass hier zwischenzeitlich eine Kommission tätig wurde, diesen bekloppten Spammer habhaft zu werden.


    Unzählige Forenteilnehmer weltweit haben zwischenzeitlich sowohl den Namen (in jeder denkbaren Schreibweise) als auch das sog. Crossposting in ihren Newsreadern geblockt, so dass es nicht verwunderlich ist, hier "weniger" von ihr zu lesen.


    Eine google-Foren-Anfrage ergibt zur Zeit weit über 8000 Einträge !
    Siehe u.a. hier für weitere Infos und Stellungnahmen der Forums-Teilnehmer.

    reklov29


    Soviel zu den Cello-Suiten....
    Siehe aber hier


    Dass einige Anbieter die CD nicht im Sortiment haben, mag auch daran liegen, dass Naxos diese einerseits bereits mit Alexander Rudin bzw. Csaba Onczay im regulären Programm (außer Sonderreihen) hat und die Kliegel-Einspielung aus Mai 2003 gerade erst unter Bestellnummer 8.557280-81 auf den Markt gekommen ist.
    Auch bei jpc dürfte sie innerhalb der nächsten 4 Wochen verzeichnet sein.
    Es gibt aber Anbieter, die eben etwas schneller und bei Naxos CDs auch preiswerter sind...


    Gruß,
    Juergen

    Zitat

    Original von Antracis
    Schubert, Klaviersonate D 959, Alfred Brendel


    Mit Brendel und den späten Schubertsonaten aus diesem Aufnahme-Zyklus werde ich irgendwie nicht warm. Nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Am meisten stört mich aber der Klang.
    Der Flügel klingt teilweise sehr unschön hart, wobei ich glaube, dass dies eher der Tontechnik von Phillips und nicht Brendel anzulasten ist.


    Antracis
    Dann rate ich Dir mal zu der Aufnahme mit dem Stuttgarter Pianisten Daniel Röhm (Label Genuin), die ich schon irgendwo zuvor erwähnt hatte, leider aber bis heute nicht dazu gekommen bin, sie eingehender zu beschreiben.


    Das werde ich in den nächsten Tagen mal dringend nachholen - denn hieran dürften einige ihre helle Freude haben.


    Gruß,
    Jürgen

    Bei mir ist es natürlich immer der Vortag des Hörens, da es nach dem jeweiligen Hören meist zu spät zum Berichten ist....


    Seit längerer Zeit beschäftige ich mich wieder mit den Bruckner-Symphonien, gestern war die große 8. an der Reihe aus der Celibidache-Bruckner-Edition mit den Münchener Philharmonikern, Livemitschnitt von September 1993:



    Auch wenn ich, wie im entsprechenden Bruckner-Thread vermerkt, hier inzwischen Günter Wand favorisiere, so glaube ich doch, dass sowohl der Bruckner-"Anfänger" als auch der eingefleischte Fan seiner Symphonien an der Interpretation Celibidaches nicht vorbeikommen wird oder sollte.


    Seinerzeit (September 1993) hatte ich weder großartige Erfahrungen mit Bruckner gesammelt, außer einer 5ten unter Wand im Konzertsaal, und spontan hielt ich mich in München auf.
    Genauso spontan erhielt ich eine Konzerteinladung für den 13.09., die ich nicht ablehnen konnte, und war erstaunt wie entsetzt, als wir am Gasteig ankamen, dass es sich um Bruckners 8. unter Celibidache handelte - nie zuvor hatte ich seine Konzerte besucht (Vorurteile...).
    Nichts desto trotz wurde es zu einem der unvergesslichsten Konzerterlebnisse. Genau so, wie sich alles bei meiner München-Reise spontan entwickelt hatte, so spontan entwickelte sich auch die Darstellung des Dirigenten und seines Orchesters.
    Sicherlich übertreibt er im 1. und somit auch im 4. Satz etwas durch die gedehnten Tempi, die "Überdehnungen im 2. und 3. Satz fallen nicht ins Gewicht - ganz im Gegenteil - aber durch diese langsame, ja teils (über-) vorsichtige Entwicklung der ungeheuren komplexen Strukturen, wurde dieses Werk plötzlich äußerst transparent.


    Wenn ich heute Dirigenten wie Wand, Eichhorn, Rögner oder Inbal mit der 8. höre, so kann ich das nur, weil mir Celibidache in unnachahmlicher Manier dieses Werk verständlich nahegebracht hat.
    Schließlich benötigte er für diese Symphonie rund 105 Minuten und somit gut 20 Minuten mehr als andere Dirigenten.
    Beim Hören der durchschnittlichen 80 Minuten zB unter Wand hätte ich überhaupt nicht die Gewichtung dieser Komposition erfassen können, da einige thematische Zusammenhänge im 1. und 4. Satz wiederkehrend sowie in der Durchführung des 2. und 3. Satezs bei den schnelleren Tempi entweder untergehen oder - für mich - völlig überhört worden bzw. unbeachtet geblieben wären.


    Wer sich also für Bruckner interessiert und die komplette Celibidache-Box preiswert erstehen kann, der sollte hier nicht zögern.

    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Um de Benachteiligung all jener aufzuheben, die Rechteckige Avatare verwenden, hab ich das Limit von 100mal 100 Pixel auf 150 mal 150 erhöht.


    Ja, lieber Alfred, das ist sehr wünschenswert - nur schade, dass es (noch) nicht funktioniert....weder in 90x132 bzw. 101x150 :wacky:

    Zitat

    Original von Rocco
    Echt? 8o Dann kann aus mir ja wirklich noch was werden :D


    Leider nicht, denn die heutigen Agenturen neben zwar ältere Damen und Herren auf, nicht aber Schwerhörige oder Taube... :wacky:



    Mein, inzwischen geändertes Avatar, zeigt meinen Lieblingskomponisten in einem Ausschnitt aus einer Originalfotografie des Jahres 1884. Im Alter war (Abbé) Liszt nicht mehr der Eitelkeit verfallen und bestand sogar darauf, dass alle seine sieben Warzen gezeigt und nicht mehr wegretuschiert werden sollten.
    Da man den Charakter-Kopf in der Avatar-Verkleinerung nicht so gut betrachten kann, für Interessierte hier anbei die Vergrößerung (173 KB) für nähere Studien. Es ist jedoch auch nur der Ausschnitt, mein Original selbst gibt ein Ganzbildnis wieder.

    Nach den ersten Antworten ist schon absehbar, dass das Naxos-Label gerne für Randrepertoire und/oder Moderne herhalten muss.


    Es ist schon verwunderlich, dass kaum Aufnahmen aus Klassik und Romantik erwähnt werden, oder werden die als mittelmäßig bzw. schlecht angesehen ?
    Kann sich zB ein Tintner mit Bruckner nicht gegen Wand, Jochum, Celibidache, Inbal oder Skrowaczewski behaupten ?


    Daher hatte ich in meinem ersten Posting bewußt dieses Repertoire gewählt, um später dann noch auf die weniger bekannten oder zeitgenössischen Werke hinzuweisen.

    @ yarpel / Uwe


    Na, da wohnt ihr beiden schon in Hamburg und nutzt nicht entsprechende Quellen, die fast vor der Haustüre sind.... ;)
    Dabei hätte zB ein Anruf bei Herrn Albert, Wulfsdorfer Weg 96, Tel: 603 05 93 - oder noch preiswerter ein info@albert-classic.de - völlig gereicht. Selbst Abholung ist dort möglich, Naxos-Preis EUR 5,50.


    Wenn ich jetzt im März/April wieder in HH bin, werde ich für euch mal einen Stadtplan malen und die wichtigen Bezugsquellen nebst Antiquariaten darin einzeichnen... :rolleyes:


    Gruß,
    Jürgen

    Zitat

    Original von Thorsten_Mueller
    Ungehört liegen bei mir noch zwei vermeintlich Perlen: Edwin Fischer (EMI/Naxos) und Samuel Feinberg. Den letzten habe ich irgendwo mal als Referenz präsentiert bekommen (Fono Forum oder Grammophone oder war es im Radio).


    Ja, mein lieber Thorsten, da straft Dich das Leben oder die fehlende Zeit !
    Es sind wirklich beides Perlen der WTK-Aufnahmen, unterschiedlich in Ausführung und Auffassung - aber das ist unzweifelhaft Johann Sebastian und nicht Johann Glenn Bach :wacky:


    Sicherlich bin auch ich angetan von der Spontanität Goulds, der vermeintlich wunderschönen Umsetzung, den knappen Präludien und trockenen, aber packenden Fugen.
    Da wird es schwer, sich auf Fischer oder Feinberg zu konzentrieren - sie klingen beim ersten Hören eher "langweilig" - Fischer etwas mehr als Feinberg - wenn man die Gouldsche Umsetzung im Kopf hat.
    Ein erneutes, dann aber genaueres Hören, war zumindest bei mir notwendig - wie übrigens generell bei Bachwerken, da ich hier von Gould mehr oder weniger "versaut" wurde... aber es entschädigt für vieles, denn sowohl Fischer als auch Feinberg liegen nahe bei einander in ihren Ansichten, läßt man hierbei die Tempo-Umsetzungen außer acht.


    Trotzdem ich beiden Pianisten mehr "glaube", sie näher an Bach sehe als Gould - ist leider immer noch die Gould-Aufnahme bei mir der Gewinner, weil ich hier das WTK in einem Rutsch durchhören kann, sie sich mir einfach besser erschließt als die anderen Interpretationen.
    Warum ich gerade hier bei Bach der melodisch interessanteren Aufnahme den Vorzug gebe, weiß ich auch nicht - vielleicht liegt es an der Länge und Komplexität des Werkes.
    Bei den Goldberg-Variationen würde ich diese Wahl zugunsten der "Zugänglichkeit" nicht treffen.


    Das Cembalo ist auch mir vergrault, seit ich eine Aufnahme kaufte, bei der Wando Landowska eigentlich "Klavier" spielen sollte - ich kann mich für den spinetten Klang irgendwie nicht erwärmen.


    Fellner - so ich ihn ansonsten sehr schätze - fällt bei mir ebenfalls komplett durch. Irgendwie nichts neues, zu linear, ja richtig ausdruckslos, thematische Teile der Präludien finde ich in den Fugen nicht wieder und auch widersprüchliches wäre aufzuzeigen.
    Nach dreimaligem Hören innerhalb von 4 Wochen habe ich die Aufnahme endgültig "abgelegt".


    Die Gieseking-Aufnahme würde auch mich interessieren - habe Auszüge vor längerer Zeit im Radio gehört - aber sie ist anscheinend momentan nicht greifbar.


    Bei Mustonen gehen unsere Meinungen allerdings weit auseinander, er ist für mich als Pianist inzwischen eigentlich nur noch ein großer Witz.
    Sicherlich ist bei den erwähten Aufnahmen Potential zu erkennen, aber gerade die Kombination mit Schostakovitsch hätte er sich und den Hörer erspart.
    So gleicht er den einen Komponisten an den anderen an ohne das Wesentliche der jeweiligen Komposition auszuloten und darzustellen.
    Hätte man, wie der Titel der CD vermuten läßt, einen echten Vergleich dargestellt, das wäre noch in Ordnung gewesen, aber mit seiner Interpretation zeigt er ja auf, dass es aus seiner Sicht keinen Unterschied zwischen beiden Komponisten gibt - und das empfinde ich überhaupt nicht.
    Man kann zB bei den Schostakovitsch-Präludien mit Anna Malikowa gut erkennen, dass es gerade nicht à la Bach ist.


    Trotz diverser Aufnahmen im Schrank kann ich mich jedoch für das WTK nicht so erwärmen, wie für andere Werke Bachs.

    Eine der für mich persönlich interessantesten wie wichtigsten Einspielungen sind die Streichersonaten 1-6 von Rossini mit dem seinerzeit relativ unbekannten Rossini Ensemble Budapest unter András Kiss.
    Der bislang als "Referenz" gehandelten Aufnahme unter Neville Marriner und seiner ASMF wurde hierdurch der Rang eindeutig abgelaufen.
    Auch von der Aufnahmequalität eine ausgezeichnete Arbeit der Tontechniker - sehr direkt und präsent - und das selbst ohne Dolby Surround... Als "Auffüller" gibt es Donizetti's Allegro für Streicher c-dur.



    Oper ist so gar nicht mein Fall, sieht man von 2 mal Verdi, Agnes von Hohenstauffen (Spontini) und einem bislang unübertroffenen Live-Mitschnitt des Wagner-Ringes unter Levine (Metropolitan) einmal ab.
    Eine der ersten Naxos-Opern wurde 1992 dem Fliegenden Holländer gewidmet, die derart mitreißend ist, dass selbst ich mir diese an einem Stück anhören konnte.
    Das ORF Symphonie-Orchester unter Pinchas Steinberg ist hier eine genauso umwerfende wie außergewöhnliche Besetzung wie auch die relativ
    unbekannten aber stimmgewaltigen Solisten, von denen mir nur Peter Seiffert (als Erik) ein Begriff war. In weiteren Partien: Alfred Muff, Ingrid Haubold (welch eine Stimme !), Erich Knodt, Jörg Hering, Marga Schiml.
    Über und über von der internationalen Presse mit Lobeshymnen überschüttet - aus meiner Sicht wirklich berechtigt. Ich selbst höre diese Aufnahme auch heute noch gerne und mit Freude.



    Last but not least soll auch mein Steckenpferd, das Klavier, erwähnt werden. Es gibt einige hervorragende Aufnahmen im Katalog von Naxos, sei es nun Mainstream-Repertoire mit Jando oder Nischen wie zB das Klavierwerk von Ch. T. Griffes (Lewin) bzw. Brahms Werke für zwei Klaviere/vierhändig (Köhn/Matthies).
    Wenn ich jedoch die Qual der Wahl hätte, so würde ich mich für das Solo-Klavierwerk von Chopin entscheiden, natürlich mit Haus-Ikone Idil Biret.
    Selbst wenn einige Einzelveröffentlichungen vielleicht anderen Pianisten unterlegen sein sollten, ist die Betrachtung als Zyklus hier schon mehr als beachtlich.
    Einerseits gibt es kaum Gesamtzyklen von einem Künstler, andererseits entspricht Biret's Chopin genau meiner Vorstellung.
    Kein Wunder, führt sie doch das "Vermächtnis" von Pianisten wie Cortot oder von Koczalski vehemment fort - und das sind ebenfalls von mir favorisierte Pianisten in puncto Chopin.



    Wen jetzt hier die Entstehung der Aufnahmen mit Biret noch interessieren sollte nebst Aufnahmedaten und -orten, der lese, jedoch nur in englischer Sprache, hier nach.

    Zitat

    Original von Thorsten_Mueller


    Hola :D Könntest Du diese Behauptung untermauern?


    Eigentlich ergibt sich meine Einstellung/These bereits aus der Anlage der Kompositionen Beethovens ("Architekt").
    Wie viele seiner Zeitgenossen spielte auch Beethoven nicht überwiegend in irgendwelchen Konzerthallen, wie es heute üblich ist, sondern in Matinéen und Soiréen vor mehr oder weniger ausgesuchtem, meist adligem Publikum.
    Werke wie die Mondscheinsonate oder kleinere, leichtere Stücke - meist mit eingehenden Melodien - waren schlichtweg "bezaubernd", so dass er auch 'echte Zuhörer' hatte.
    Andere Kompositionen (solo oder kleine kammermusikalische Besetzung) dienten zwar auch der dortigen Unterhaltung, waren aber dem verwöhnten Publikum doch nicht so zugänglich. (...Haben's das Konzert von dem Herrn Beethoven g'hört ? ...Der spielt zwar schön, aber so schwer....).
    Dies geht auch aus diversen Kritikerstimmen hervor.


    Im Gegenzug dazu konnte man die Werke Mozart's oder Haydn's irgendwie "mitwippen", sie waren von der melodischen Anlage wesentlich zugänglicher. Auch das geht zum Teil auf Stimmen der Zeitgenossen und Kritiker zurück.
    Gerade Haydn bei seinen unzähligen Kompositionen, die ja eigens für die Esterhazy's zur reinen Unterhaltung dienten und somit nicht 'schwer verdaulich' sein durften.


    Warum erwecken denn heute noch die Werke Mozart's und Haydn's den Eindruck, irgendwie immer gleich zu sein, auch wenn uns die Anlage der Komposition nicht immer gleich erscheint ?


    Musik unterliegt einerseits immer schon dem Zeitgeschmack, warum sollte die Zeit der oben erwähnten Komponisten anders gewesen sein ? Andererseits machen wir uns aufgrund der Fülle der Abwechslung und Überangebote seit dem 20. Jahrhundert nur inzwischen mehr Gedanken darüber, es wird nicht nur hinterfragt sondern teils schon zer-fragt!


    Was ist also naheliegender, als die heutige Stellung/Trennung der Musik auf die damalige Zeit anzuwenden ?

    Mit "banal" kann man das natürlich ausdrücken, ebenso "Für Elise" wäre zB ein banales Beethoven-Werk.
    Vergleicht man die Trennung der heutigen Musik in Unterhaltung und Ernst, so gehörten - für die damalige Zeit - zB Mozart und Haydn zu den Pop-/Unterhaltungsinterpreten und Beethoven zu den Vertretern der sog. ernsten Musik.
    Die "banalen" Werke Beethovens seien dann Ausrutscher und der Unterhaltung zuzuordnen.


    Sicherlich mag die Choralfantasie eine Studie zur 9. Sinfonie sein oder auch ein Werk, dass Beethoven unbedingt mit einem anderen zur Aufführung bringen wollte, und eben sein op. 80 noch nicht vollendet war.
    Nichts desto trotz gefällt es auch mir sehr gut- aber man sollte im Hinterkopf behalten, in welcher Tonart es steht: c-moll !


    Wie wir von Alfred Brendel lernen konnten, brachte Beethoven ja Mozart um :wacky: , weil dieser erkannte, dass Beethoven eigentlich ein Farbiger war (... für an Nega spülta netamoi schlecht) und so kam er auch in den festen Besitz der Tonart c-moll, die ihm von da an keiner mehr streitig machen konnte.


    Also war c-moll schon eine wichtige Tonart von Beethoven und man könnte hier mutmaßen, dass er vielleicht mehr mit dieser Komposition vorgehabt hat.


    Bei den Interpreten tue ich mich jedoch sehr schwer, da auch die Auswahl nicht so groß ist.
    Choral-/stimmlich gefällt mir die frühe Brendel-Einspielung mit den Mitgliedern des Stuttgarter Lehrergesangsvereins (sehr schöner Sopran), musikalisch der bis heute unveröffentlichte Mitschnitt aus den Feierlichkeiten 100 Jahre Carnegie-Hall mit Brendel/Levine.


    Andere Besetzungen werden gerne durch die Dirigenten zunichte gemacht, teils auch durch den Pianisten (siehe Kissin/Karajan) oder aber durch Stimmen, wie die von der durch die Newsgroups leidgeplagten Cheryl S. :rolleyes:


    So ist neben der Erinnerung an die von sagitt bereits erwähnte, hervorragende Aufnahme mit Andor Foldes (leider ist das Band zerstört) nur noch die etwas exzentrische Sichtweise von Edith Vogel unter Pritchard übrig geblieben. Sie spielt sehr detailliert, aber natürlich wirkend, ohne irgendwelche kompositions-architektonische Wunder Beethovens zu vermuten, die ihre Kollegen jedoch gerne desöfteren unterstellen bzw. verzweifelt suchen, weil es sich ja schließlich um eine Komposition Beethovens handelt....

    Vielleicht an dieser Stelle auch der Hinweis bzw. die Frage an Euch:
    wie sind meine, Deine, unsere... Tonträger am besten/sichersten versichert ?


    Dies war damals auch ein Aspekt, warum ich unbedingt auf eine Listung angewiesen war, weil mein Sachversicherer eine Aufstellung mit Titel, Format und Hersteller-Nummer als Grundlage für den Versicherungsschutz haben wollte.
    Glücklicherweise konnte ihm das "ausgeredet" und fotografisch dokumentiert werden (digital, so dass fast jede einzelne LP/CD in der Reihe anhand der Produktionsnummer im Zoom gelesen werden kann).


    Das Problem bei einigen Sachversicherern ist natürlich, dass diese eine größere Anzahl an Tonträgern gerne als sog. "Sammlung" versichern wollen, was es aber eigentlich nicht ist.
    Als Sammlung galten zB Briefmarken, Münzen oder auch Telefonkarten - die Schallplatte bzw. CD gehörte nicht dazu. Mir ist allerdings nicht bekannt, ob sich das versicherungsrechtlich inzwischen geändert hat.
    Der Unterschied zwischen Sammlung und Nichtsammlung liegt u.a. in der Prämie, denn eine Nichtsammlung ist gewöhnlicher Hausrat, eine Sammlung wird teils mit bis zum 4fachen Prämiensatz versichert.


    Erfreulicherweise verfügt die Unternehmensgruppe, für die ich seit vielen Jahren tätig bin, über eine eigene Versicherungsabteilung, die hier mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat.


    Meine Tonträger sind mit einer nicht unerheblichen Versicherungssumme gegen alle Risiken inkl. Vandalismus zum Wiederbeschaffungspreis abgesichert.
    Sehr seltene und heute inzwischen unerschwingliche LPs bewahre ich darüber hinaus in einer speziellen, feuersicheren Box auf - nicht vorzustellen, wenn diesen Pretiosen meines Sammler-Lebens mal was zustoßen sollte.


    Der Wert einer "Sammlung" ist natürlich schwer bestimmbar und richtet sich, mehr noch bei den LPs, nach Angebot und Nachfrage. Ist ein bestimmter Interpret zur Zeit wieder 'in' (und sei es, weil er gerade verstorben ist) kann der Preis für seltenere Ausgaben schnell in astronomische Höhe steigen.


    Wiederbeschaffungskosten müssen natürlich mit einkalkuliert werden, da es diverse Aufnahmen in den Beständen von uns Sammlern selbst auf CD heute schon nicht mehr gibt.
    Meine eigene Faustregel ist bislang, den Kaufpreis zu bestimmen, für den ich einen Durchschnittpreis Europa/USA verwende und diesem Betrag bis zu 100% aufschlage.


    Nun aber genug der trockenen Daten :wacky: - wie habt Ihr ggfs. vorgesorgt (Lagerung, (Ver-) Sicherung) ?

    Wer natürlich schon MS Access 97, 2000 oder 2002 auf dem Rechner hat, der kann sich auch das zunutze machen, was andere schon programmiert haben... :rolleyes:


    Ich hatte vor geraumer Zeit mal "CDOrg" von Werner Partner getestet, nachdem ich in der deutschen Klassik-NG darauf gestoßen war und muss zugeben, dass schon unzählige meiner Vorstellungen hiermit erfüllt waren.
    Mit ein bischen Kenntnis oder auch Ausprobieren/Tricksen in Access kann man natürlich alles für seine tatsächlichen Ansprüche zurecht stricken und auch der Erfahrungsaustausch mit dem Autor/Programmierer ist nicht ausgeschlossen.


    Interessenten finden die Dateien gezippt genau hier.

    Ja, und wo sind die Gratis-CDs für die Rezensenten bzw. Mitglieder des Tamino-Forums !!??? Die Pianisten von heute werden ja immer knickriger... ;) :wacky: :stumm:


    In Bezug auf den Fazioli-Flügel bleibt natürlich anzumerken, dass nicht jeder - selbst nicht erfahrene Pianisten - damit einfach und sofort umgehen können, es ist eben kein Steingang oder Bösenstädter; alleine die enorme Größe von über 3 m und das 4. Pedal und und und...
    Das läßt sich zB gut hören bei dem von mir sonst so geschätzten Nikolaus Lahusen und seiner letzten Schubert/Liszt CD.


    Übringens scheint der Faziloli gerade in den Niederlanden sehr verbreitet zu sein. Mich wundert, dass selbst kleine Orte wie Doorn sich bei dem Preis für dieses Instrument in ihrer Kirche entschieden haben, allerdings sehr zum Gefallen des Publikums, aber nicht immer zum Gefallen der Interpreten.


    Ein Erfahrungsbericht/Vergleich durch einen Interpreten wäre doch bestimmt sehr interessant, lieber Markus Schirmer, oder ? :rolleyes: