Beiträge von Florian Voß

    Ich höre justamente einen meiner Lieblingsimpressionisten, sozusagen den
    russischen Debussy, nämlich Vladimir Rebikov. Seine Stücke für Klavier solo.
    Wahnsinnig schön. Ich werde ihn noch in einem gesonderten Thread
    vorstellen, wenn ich weiß, wie ich das Cover hochlade, die CD ist russischer
    Direktimport, und somit gibt es eine Coverabbildung auch nur bei Ebay GUS...
    Kann ich das verlinken, weiß das hier jemand?


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    Ich finde ja, dass Reinhardt der beste Gitarrist des 20sten Jahrhunderts war.
    Ein Genie - man höre nur seine eigenen Kompositionen, vor allem seine Solostücke. Und wenn man die zwei kurzen Filmausschnitte sieht, die von ihm existieren, bermerkt man auch seinen unglaublichen Charme.


    Django Reinhardt war lange mein Hausgott - ist es im Jazz zusammen mit Billie Holiday noch immer - ich höre ihn schon mein ganzes Leben (!), erst die Platten meines Vaters auf dem elterlichen Plattenspieler, später dann meine eigenen Platten und CDs. Als Kind hat mich insbesondere die einzige Aufnahme schwer begeistert, auf der er Singende Säge spielt (von 1930, wenn ich mich recht entsinne; eine seiner ersten Aufnahmen überhaupt).


    Ich liebe seine Musik. Ich liebe sie.


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    Lieber Harry,


    das mit dem Transponieren war von mir nicht ganz Ernst gemeint.
    Andererseits habe ich (glaube ich mich zu erinnern) demletzt gelesen, dass
    wohl Beethoven selbst darüber nachdachte, die Chorfantasie für die Neunte zu
    verwenden. Letztendlich sollten wir des Meisters Finale so lassen wie es ist,
    denke ich... :pfeif:


    Was die Symphonien anbelangt, also, die Achte fand ich schon ziemlich
    schlecht eingespielt, und ich verzeihe an und für sich wirklich vieles. Und dass
    das Blech scheppert ist mir in der Dritten nicht (störend) aufgefallen, wie
    gesagt, ich verzeihe vieles... :D


    Ja, die Bearbeitung der Zweiten war auch für mich ein wirklicher Lichtblick. Wie
    so viele Werke, die ich zuvor noch nie gehört hatte - ich war bislang ja der
    Standard-Beethoven-Hörer: Symphonien, Streichquartette, Klaviersonaten -
    und es gibt in der Box so massenhaft Neuentdeckungen für mich.


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    Aber, lieber Johannes, würde man die genannten Beispiele bereits
    als "Kunstlieder" bezeichen können, denn Lieder und Gedichtvertonungen gab
    es ja z.B. auch schon im 16ten Jhdt (Senfl!)..?
    Und lass mich noch klarstellen: ich habe nur gesagt, dass manche von den
    schottischen und irischen Auftragsliedern nicht zu Beethovens besten Werken
    gehören, aber weiß Gott nicht alle.


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    CD 68


    Beginnen wir heute mit Kanons, Epigrammen und Scherzen. Verblüffend
    schöne Sachen darunter, leider meist sehr kurz. Der Dreistimmige Kanon WoO
    160 hört sich fast an, wie ein Stück aus der Renaissance. Ich frage mich, ob
    das beabsichtigt war - ich kann es mir kaum vorstellen - aber vielleicht hat
    Beethoven hier ja eine sehr alte Volksmelodie verarbeitet.


    Es folgen Liebeslieder. Sehr herzergreifend ist "Gedenke mein" WoO 130. Und
    das darauf folgende "Der Liebende" WoO 138 hört sich schon wieder so
    schuberthaft an, würde man das Lied unter sein Werk mischen, niemandem
    würde es auffallen, behaupte ich. Auch "Die Liebende" - sehr schön. All das
    dageboten von einem ziemlich guten Tenor: nämlich Peter Schreier :D... der
    auch die sich anschließenden ernsten Lieder singt. Hier ist "Klage" WoO 113
    hervorzuheben - ein großes Drama in drei Minuten.


    Wenn ich von den Massen an schottischen und irischen Liedern absehe, denen
    man teilweise die Auftragsarbeit anmerkt, und mich in erster Linie auf die
    deutschen, die ernsten Lieder konzentriere, auf die Liebeslieder, auf die Göthe-
    Vertonungen, dann muß ich feststellen, Beethoven scheint das deutsche
    Kunstlied erfunden zu haben... oder?


    Schließlich noch Arietten und Canzonetten, die auch ganz großartig sind. Hier
    singt wieder Schreier aber auch der Bariton Alexander Svéd (und das ist ganz
    sicher nicht DDD, wie so vieles in dieser Box, obwohl es so auf der Box steht,
    denn Svéd ist 1979 gestorben, und diese Aufnahme hört sich nach späten
    40ern an - aber egal, Svéd ist phantastisch).


    Ich bin durch diese Box jedenfalls mittlerweile zum Verehrer auch des
    Liedwerks des großen Meisters geworden.


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    Für´s Gehirn heute mal wieder die vermutlich beste Einpielung von Musik der
    Trouveres. Das Ensemble Sequentia ist so großartig. Wenn ich diese Musik
    höre, möchte ich bitte, dass dort draussen in der bösen Welt alle Technik
    sofort verschwindet. Und die Landschaft wieder an Weite gewinnt.



    Wer sich für Alte Musik interessiert und diese Doppel-CD noch nicht hat: kaufen!


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    CD 47


    Bleiben wir erstmal bei den Symphonien, heute aber eine Bearbeitung der
    Zweiten: Trio Op. 35. Die Zweite Symphonie arrangiert für Piano, Violine und
    Cello. Sehr schön dargeboten vom Canadian Trio. - Ich muß sagen, die Zweite
    ist ja mein Favorit der frühen Symphonien, und in dieser Bearbeitung des
    Meisters selbst gefällt sie mir fast noch besser.


    Es folgt das Trio für Klavier, Klarinette und Violoncello Op. 38, ein wirklich sehr
    großes und interessantes Stück, das Beethoven 1803 schrieb, und das eine
    Bearbeitung des Septett Op. 20 ist - und dieses Septett liebe ich ja, ich habe
    auf Vinyl eine wunderschöne Aufnahme vom Philharmonischen Oktett Berlin.
    Und auch als Trio: phantastisch. Das Adagio cantabile ist zum
    dahinschmelzen. Besonders hervorzuheben ist Jürgen Demmler an der
    Klarinette. Aber auch Peter Grabiger am Piano und Markus Tillier am Cello sind
    Oberliga. - Wie so oder so die Aufnahmen dieser Box von allgemein hohem
    Nivau sind, von einigen Ausfällen bei z.B. den Symphonien abgesehen. Es sind
    auch bestimmt ein Drittel der CDs lizensiert von Naxos, die ja keinen Müll
    produzieren.


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    Wie Johannes schon schrieb, besteht ein deutlicher Unterschied zwischen z.B.
    Schnabel und Kempff, insofern kann man kaum über einen "alten" Pianistenstil
    im Gegensatz zum heutigen sprechen. Ich empfinde diese zwei Schulen - so
    würde ich sie nennen - nur genau entgegengesetzt wie JR: diese sog.
    expressive Fraktion, zu der Schnabel und Ney gehören, die so zu tun
    scheinen, als würden sie genau die stürmische Seele Beethovens erfasst
    haben, hören sich für meine Ohren in erster Linie an, als würden sie versuchen
    das Klavier zu zertrümmern. Auch eine Frage von der sie umgebenden
    Geräuschkulisse der 30er und 40er.


    Hingegen Backhaus und Kempff (den ich gerade höre) als auch Fischer
    empfinde ich als innig und zurückhaltend - insbesondere eben in ihren
    Aufnahmen aus den 50ern und 60ern. Als betörend schön und klar.


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    CD 3


    So, zwischendurch mal wieder was Bekanntes: die Dritte und die Achte
    Symphonie Op. 55 und Op. 93. Die Dritte eingespielt von der Slowakischen
    Philharmonie unter Kosler - ich finde dieses Orchester ja immer wieder
    verblüffend gut. Der erste Satz recht zackig, der zweite sehr ausdifferenziert,
    vor allem die Streichersektion spielt mit viel Spannung. Die Dynamik könnte
    manchmal vielleicht etwas federnder sein.
    Ich müßte nahezu alle Symphonien aufgenommen von diesem Orchester
    haben, und keine hat mich bislang wirklich enttäuscht.


    Die Achte wird gegeben von der Süddeutschen Philharmonie unter Günter
    Neidlinger. Das Orchester scheint mir in Wirklichkeit das Studiopseudonym der
    Jungen Kammerphilharmonie Freiburg zu sein. Vielleicht auch besser eben ein
    solches Pseudonym zu verwenden. Die Bläser klingen hier passagenweise wie
    ein (!) verstimmtes Harmonium. Schlapp und uninspiriert gespielt. Teilweise so
    mäuschenstill hingehaucht, dass man denkt: gleich hören sie auf. Das Ganze
    hört sich von Interpretation und Klang irgendwie matschig an. Naja, aber die
    Achte, die ich ja sehr gerne habe, die überlebt alles.


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    Lieber Harry,


    schön dass sich noch jemand außer Ulli "einmischt"... je mehr kommentieren,
    um so besser. Und dass du die gleiche Box besitzt, trifft sich natürlich gut.
    Ich bin gespannt.


    Mit den Bedeutungen der verschiedenen ergänzenden Werkverzeichnisse
    kenne ich mich nicht gut aus, aber es scheint mir, dass Willy Hess das
    wesentliche erstellt hat und die anderen zwei darauf aufbauen. Ulli wird mich
    sicher verbessern. :D


    Was Op. 80 anbelangt, ich habe nochmal reingehört, und ich kann musikalisch
    nichts wirklich Schlechtes daran finden, auch scheint mir das Klavier nicht
    verstimmt zu sein, und mein Gehör ist eigentlich ganz gut. (Gerade Günter
    Kootz am Piano finde ich ziemlich gut) Zur Tontechnik und zur
    Aufnahmequalität kann ich nur sagen, dass ich ursprünglich vom Jazz
    und New Wave komme, ich habe schon immer alte oder schlecht
    aufgenommene Musik gehört, ich bin abgehärtet. Auch heutzutage höre ich
    viel historisches, auch Aufnahmen aus der Prä-Elektrischen-Ära.


    Viele Grüße nach Baden (es gibt badische und unsymbadische... :wacky: :pfeif:)


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    Lieber Ulli,


    ganz meine Meinung, was das Finale der Neunten anbelangt - wobei das
    natürlich auch großartig ist. Man könnte jeweils abwechselnd den Choral und
    Op. 80 spielen. Oder beide hintereinander. Dann wäre die Neunte fünfsätzig.
    Auch nicht schlecht... :angel: :pfeif: :faint:


    Was den Aufbau dieser Chorfantasie anbelangt, ich kannte sie ja noch nicht,
    hatte auch nur flüchtig auf´s CD-Cover geschaut, und ich dachte zu Anfangs:
    Ah, eine Klavierfantasie, dann: Ah, ein Klavierkonzert oder sowas Ähnliches,
    und war dann völlig verblüfft, als der Chor einsetzte.
    Insofern kann Unwissenheit manchmal von Vorteil sein... :wacky:


    (Nun hab ich aber den anderen Unwissenden den Spaß der Überraschung
    verdorben).


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    CD 79


    Beginnen wir mit der Fantasie Op. 80. Ein überraschendes Stück, besonders
    wenn man - so wie ich - nicht wußte, dass es eine Chorfantasie ist. Grandios,
    die Chorpassagen erinnern teilweise an den Choral der Neunten Smphonie.
    Text und Musik sind aus dem Jahre 1808, ersteres wurde von dem Dichter
    Christoph Kuffner geschrieben. Das Werk ist eine der großen Entdeckungen
    für mich. Ebenso wie das sich anschließende Op. 136 "Der glorreiche
    Augenblick", das zwar schon 1814 geschrieben wurde, aber erst zehn Jahre
    nach Beethovens Tod veröffentlicht wurde. Op. 136 ist eine Kantate die es in
    sich hat, sie ist weltlichen Inhalts und wurde anlässlich des Wiener Congresses
    komponiert.


    Anton Schindler berichtet dazu: Die großen politischen Ereignisse, welche
    fast alle europäischen Herrscher zu einem Congresse in Wien
    zusammengeführt hatten, wirkten wesentlich mit, um diesen 29. November zu
    dem Tage des höchsten Glanzes und Ruhmes zu gestalten, den ein Künstler
    wie Beethoven erleben konnte [...] Beethoven selber machte persönlich die
    Einladung bei allen Monarchen, die [fast] sämmtlich bei der Feier erschienen
    waren.


    Und auf dieser Feier wurden zeitgleich die Uraufführungen der Siebten
    Symphonie und von Wellingtons Sieg zelebriert. Mit großem Erfolg.
    Ich finde, diese Kantate kann ohne weiteres mit der Siebten mithalten,
    vielleicht übertrifft sie sie sogar.


    Schließlich noch das "Gratulationsmenuett" WoO 3 und "Es ist vollbracht"
    WoO 97. Beides schöne Stücke, sie können aber nicht mit dem zuvor
    gehörten mithalten.


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    CD 82


    Heute "Christus am Ölberge" Op. 85. Ein ebenfalls eher unbekanntes Werk,
    auf das ich sehr gespannt war, das mich aber etwas entäuscht hat. Das
    Oratorium rauschte ein bißchen an mir vorbei. Das kann allerdings auch an mir
    liegen, da ich heute recht unkonzentriert bin.


    Man würde bei solch einem Thema ja ein heroisches oder aber
    schwermütiges Werk erwarten, in Wirklichkeit hört sich das Stück teilweise wie
    eine Oper an. Es ist dann auch in zeitlicher Nachbarschaft zum "Fidelio"
    entstanden und zur dritten Symphonie. Und es ist nicht schwer einzusehen,
    warum es von diesen dreien am seltesten gespielt wird.


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    CD 63


    Eine Scheibe mit Variationen, beginnend mit denen für Klavier und Flöte Op.
    105, die bis auf die Variationen über "Das Schüsserl und a Reindl" auf mich ein
    wenig farblos wirken. Hingegen die Variationen für Klavier und Flöte Op. 107
    hören sich schon inspirierter an: zum zweiten Mal eine Bearbeitung des
    Volkslieds "I bin a Tiroler Bua", das Beethoven offenbar sehr gemocht hat.
    Auch die Variationen über "Bonny laddie, highland laddie" sind sehr
    tiefgründig, so wie Beethoven sowieso die Bearbeitungen des schottischen
    Liedguts meist am Besten gelingen.


    Und das "Volkslied aus Kleinrußland" hat schon etwas von einem späten
    Sonatensatz. Davon abgesehen sind diese Variationen, wie auch fast alle
    schottischen Volkslied-Bearbeitungen, für den schottischen Verleger George
    Thomson geschrieben worden, der sie für die "Ladies" publizierte, sie sollten
    also technisch nicht zu schwer sein, um für den Hausgebrauch gespielt werden
    zu können. Teilweise hat sich Beethoven nicht die Bohne daran gehalten.


    Die dazwischen gestreuten tiroler Lieder erkennt man sofort, sie haben alle die
    gleiche fröhliche Struktur, sie hören sich an wie Variationen ihrer selbst.
    Am schönsten aber sind die Variationen auf "Peggys daughter", die ohne
    weiteres in die "Pastorale" passen würden.
    Geschrieben wurden Op. 105 und 107 in den Jahren 1818 und 1819, also
    zeitgleich mit der Hammerklavier-Sonate.


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    CD 73


    Und noch mehr Lieder: Mehrstimmige Italienische Gesänge WoO 99 - die ich
    ziemlich fad finde. Zuvor wurde mir aber der bisherige Skandal der Box zu
    Gehör gebracht: Stück Nr. 8 auf dieser CD "Chor auf die verbündeten
    Fürsten" WoO 95 - der Chor ist in Ordnung, aber das Orchester kommt ganz
    eindeutig aus dem Synthesizer. Gut, es ist nur ein Stück, trotzdem heftig
    daneben.


    Die schönsten Stücke in diesem Konvolut sind "Neues Liebe, neues Leben"
    WoO 127 und "Der Erlkönig" WoO 131. Besonders das Erstere ist toll. Ebenso
    begeistert mich das Wallisische Lied "Constancy" aus WoO 155.
    Hingegen "Ye shepherds of this pleasant" aus WoO 156 hört sich an wie von
    den Monty Pythons...
    Und Stück Nr. 32 ist von so erbärmlicher Aufnahmequalität, dass man an
    Sabotage denken könnte.


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    CD 69


    Und wieder Lieder vom Schubert der Jahrhundertwende 1800. Schottische
    Volkslieder Op. 108. Man könnte sie als ganz schön bezeichnen, es sind sogar
    wirkliche Höhepunkte wie "Dim, dim is my eye" dabei. Aber letztlich zeichnet
    diesen Zklus von 25 Liedern nichts besonderes aus, finde ich. Die Freude am
    Hören wird auch etwas gedämpft durch die Solisten des Rundfunkchors
    Leipzig, die teilweise einen so bösen deutschen Akzent haben, dass man
    manchmal denken könnte, es wäre als Parodie gemeint.


    Was aber immer wieder faszinierend ist, dass man hier die Volksmusik des
    18ten Jahrhunderts hören kann - wenn auch bearbeitet - und man verflucht
    umso mehr alles, was heutzutage unter Volksmusik firmiert.


    Schließlich noch fünf weitere Lieder, darunter das "Lied aus der Ferne" WoO
    137, das sich wieder sehr schuberthaft anhört. Naja, der Franz kam ja auch
    nicht aus dem Nichts. Und "Sehnsucht" WoO 146 könnte man glatt in die
    Winterreise einfügen.


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    Naja, mein 155. Beitrag - das verdient vielleicht einen Silberimitat-Löffel...
    Aber egal: ich höre meinen Lieblingskomponisten gespielt von meinem
    Lieblingspianisten - Kempff spielt Schumann:



    Sehr späte Aufnahmen, aus dem Zeitraum 1968 bis 1975 (O, da war ich
    schon fünf Jahre alt...)


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    CD 58


    Also, ganz offensichtlich hatte Ludwig seine erste Hochphase als Teenager.
    Meine Güte, wieder so eine Entdeckung wie die Kurfürsten-Sonaten: die drei
    Klavierquartette WoO 36. Alle drei geschrieben im Alter von 15 Jahren. So
    eine komplexe Werkreihe, meisterhaft. Ich kenne zum Beispiel nichts
    vergleichbar großartiges von Mozart in dem Alter. Beethoven war anscheinend
    das noch mächtigere Wunderkind. Diese Klavierquartette stehen für mich
    gleichwertig neben seinen frühen Klaviersonaten und Steichquartetten.


    Vor allem beeindruckt mich das zweite Quartett. Und im dritten sind schon
    einige Klavierläufe die auf spätere Sonaten verweisen (u.a. auf Op. 2/3, wenn
    mich nicht alles täuscht). Hier ist auch das Adagio ganz besonders
    herzergreifend.


    Gespielt werden die ersten zwei Quartette vom Cummings String Trio, das
    sehr gut ist, und das dritte vom Bamberger Quartett, das ein wenig abfällt.


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    CD 60


    So, nach einer schweinegrippe-bedingten Pause, back to Beethoven:
    Wir starten mit dem Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott
    Op. 16 - eine sehr schöne Einspielung, die allerdings durch allerlei
    Nebengeräusche etwas getrübt wird... man hört Husten, Türenklappen (?),
    Rascheln, Fagottklappen-Geklapper und noch so dies und das - war wohl
    etwas viel Betrieb im Studio. Op. 16 erinnert mich wieder an Franz Krommer
    und an den späten Mozart, handelt es sich doch auch um ein relativ frühes
    Werk von 1796. Vor allem im ersten Satz ist das Klavier sehr apart gegen die
    Bläser gesetzt und läßt schon einige typische Beethoven-Phrasen erkennen.
    Der zweite Satz - ein Rondo - ist ein bißchen langweilig zu Anfangs, entwickelt
    sich dann aber besonders in der Klavierstimme. - Und jetzt weiß ich auch,
    warum so viele Nebengeräusche zu hören waren: es handelt sich um eine Live-
    Aufnahme - tja, was soll ich sagen: für eine Aufnahme vor Publikum waren
    dann aber sehr wenig Störgeräusche zu hören.


    Es folgt die Serenade Op. 25. Keine seiner besten Kompositionen und dazu
    noch ziemlich uninspiriert runtergefidelt. Wir hören das Kammerensemble
    Heidelberg. Nee, das reißt mich nicht vom Cocktailsessel. Allerdings: das
    Andante con variazioni ist groß. Das hat dann plötzlich eine Tiefe, die kaum
    zum Rest passen will.


    Schließlich zwei Sonatinen, ein Adagio und ein Andante für Klavier und
    Mandoline WoO 43/1, 43/2, 44/1, 44/2. Insbesondere das Adagio wäre so ein
    schönes Stück, wenn die Mandoline nicht wäre. Ich finde Mandoline ja ein
    etwas blödes Instrument, dieses ständige Tremolo geht mir auf die Nerven.
    Man sieht förmlich die venizianische Gondel vorbeigleiten...


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    Lieber Uranus,


    ja, genau mein Gedanke. Ich werde mir demnächst vermutlich einen neuen
    Kopfhörer zulegen - nach allem, was ich hier im Tamino gelesen habe, läuft es
    wohl auf einen Sennheiser HD 600 hinaus. Über die zwei anderen
    Komponenten bin ich mir noch nicht sicher. --- Und du hast ja auf alle Fälle
    dein Geld gut angelegt: Eigentumswohnung. Solltest du dir die beschriebene
    Anlage zulegen, dann berichte mir doch bitte.


    Gruß florian


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