Beiträge von walter
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Der Jazz hat vielleicht einen kleinen Nachteil, da Improvisation inhärenter Bestandteil (fast) jeder Komposition ist und so beim Live-Erlebnis im Vergleich zur Klassik imer etwas Neues anfällt, was man vielleicht beim Hören von Konserven dann eher vermisst.
Hallo Theophilius,
genauso meinte ich das. Bei Jazz-Konzerten reisst mich die Spielfreude, wenn sich Musiker und Publikum gegenseitig aufschaukeln und weniger der musikalische Inhalt mit.
Natürlich geht's mir bei Klassik ähnlich. Ich war mal mit Musikern auf einem Geburtstag und es wurde im besoffenen Kopf Gershwin gespielt - einfach mitreissend. Oder bei einigen Kammermusikproben kann's ganz schön hoch hergehen. Da wird gelacht, mal abgebrochen, mal "Scheisse" gesagt und wenn's dann klappt, geht's richtig los. Bei der Aufführung wird dann in der Regel das ernste Gesicht aus dem Gepäck geholt und alles runtergenudelt. Ist nicht immer so, hab's aber oft genug erlebt - und die Aufnahmen sind dann ganz tot.
Nur stört's mich bei Klassik weniger als beim Jazz, weil hier in der Regel die Musik komplexer und inhaltsreicher ist - es gibt grob gesagt einfach mehr zum hinhören, und dann kann ich mir das Fehlende einfach hinzudenken.
Oder ein privater Kammermusikabend mit musikbegeisterten Gästen ist durch nichts zu ersetzen, egal in welcher Hütte.
Über alles gesehen trenne ich Live und Konserve ganz strikt und das hat nichts mit "Klang" zu tun, sondern mit der eben erwähnten Spielfreude oder Interaktion zwischen Musikern und Zuhörern. Das ist in der Regel nicht einzufangen. Für mich ist die Konserve generell eine Krücke, eine schöne zwar, aber mehr nicht.
Ich höre mir deshalb öfter Hoffnungs Musikfestivals an - hier kommt die Atmosphäre rüber. Allerdings muss für Hörer, die sich über Huster beschweren ein lachendes Publikum eine Todsünde sein und blankes Entsetzen auslösen :D.
Viele Grüsse
Walter -
Zusätzlich zu den oben genannten habe ich noch Dave Brubecks Time Out
Das sind aber auch schon alle meine Jazz Herrlichkeiten. Life mag ich's sehr und höre es mir auch öfter an, aber von der Konserve fehlt mir die Atmosphäre noch stärker als bei den meisten Klassik Aufnahmen, sodass ich diese Musik nur ab und zu auflege, wenn Besuch da ist, wobei die genannten Aufnahmen schon sehr gut sind.
Jazz lebt von der Spontanität während die Konserve "erstarrt" ist - wenn ich sie mehr als 3 x gehört habe, fängt's meistens an mich entsetzlich zu langweilen.
Grüsse
Walter -
Hat Betin Günes soeben gebracht. Wird bei Telos Music erscheinen.
Benefizkonzert zu Gunsten der Ismail-Coban-Stiftung.
Sehr abwechslungsreiche Musik!
Klanglich gut gelungen schafft Günes mit dieser CD den Spagat auf der einen Seite anspruchsvolle Musik zu schreiben, auf der anderen Seite ein völlig ratloses Auditorium zu vermeiden.
Grüsse
Walter -
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probiers doch mal mit Mahlers Lied von der Erde in der Kammerfassung von Schönberg
Hallo Flo,
danke vielmals für den Tipp - hatte ich noch nicht gefunden.
Ich finde oft kleinere Bestzungen durchörbarer denn da erst fallen Einzelheiten anders ins Gewicht - z. B. Appalachian Spring in der Urfassung.
Und vom Linos Ensemle finde ich zum Beispiel bei Bruckner sich durch die reduzierte Instrumentierung ergebende Klangfarben (der Ausdruck schickt sich zwar nicht, da's sogenannte E- Musik ist) schlichtweg lustig =). Ich hatte es lange nicht gehört.Eine Mahler 6te auf einem Harmonium vierhändig hätte doch auch was?
Viele Grüsse
Walter -
Bruckners Symphonie Nr. 7 (arrangiert für Kammerensemble), Linos Ensemble
Finde ich umwerfend! Schade, dass von solchen Sachen nicht mehr aufgenommen werden. Als es noch keine Platten gab, waren derartige Bearbeitungen wohl üblich.
Mahler kommt anschliessend.
Grüsse
Walter -
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Pop-Musik ist strukturell und harmonisch generell einfacher, und da man heutzutage ohnehin schon von Kindesbeinen ständig irgendwie mit Musik in Berührung kommt, werden diese einfachen Strukturen schnell verinnerlicht. Das heißt, der Mainstream muss nicht mehr bewusst erarbeitet werden, aber für alles, was darüber hinausgeht, gilt das gleiche, wie für den Klassikhörer, der vielleicht mit der 5. Tschaikovsky anfängt und nach einem langen, anstrengenden, aber auch beglückenden Weg z.B. bei Bartoks Streichquartetten ankommt.
Hallo Theophilus,
ich kann dem ganzen nur zustimmen. Da ich seit meinem 14ten Lebensjahr Klassik höre sind viele Sachen aus damaliger Zeit für mich heute auch "Mainstream". Um's mal breit zu streuen - Schuberts Unvollendete, Forellenquintett, Mozarts Klarinettenkonzert, Schwanensee, Bilder einer Ausstellung, Planeten, Per Gynt, Gayaneh, Prokovieffs 1te usw. Live würde ich mir das heute auch noch anhören, allein wegen der Atmosphäre und Spielfreude, aber als Konserve in der Regel nicht mehr - wird mir einfach auch in der 333sten Version zu langweilig.
Dies soll keine Bewertung darstellen, ich habe die Titel willkürlich gewählt.
Ich käme nicht auf die Idee mir heute etwas zu kaufen, das sofort "ins Ohr" oder besser ins Gehirn geht, denn wenn's da schon mal ist, wieso dann noch kaufen?
Am liebsten ist mir Musik, die ich mir über Wochen, Monate oder ganz selten Jahre "erarbeiten" kann und immer noch neue "Sichtweisen" entdecke. Das finde ich spannend und das Geld hat sich gelohnt.
Ich besitze eigentlich nichts, was ich nicht mag, denn auf Verdacht habe ich noch nie was gekauft. Ich habe vor Jahren eine Zeitlang im Plattenhandel (Saturn Köln/Import) gearbeitet und hatte dadurch fast unbeschränkten Zugang zu allem.
Wenn ich heute CDs kaufe ist das entweder nach Kennenlernen durchs Radio, wenn mir irgendwas beim erstenmal interessant erscheint, durch Ratschläge von Freunden - wir kennen unseren Musikgeschmack seit Jahrzehnten - oder ich werde durch Veröffentlichungen in Büchern Zeitschriften oder Internet auf etwas aufmerksam gemacht und versuche mich dann zu informieren, ob's für mich interessant erscheint bzw. ob's was neues zu entdecken gibt.
Viele Grüsse
Walter -
Diese Empfehlung war für mich wirklich einer der Knaller 2005.
Jetzt Ture Rangström Sinfonie No. 2 - gleich noch 3 und 4
Grüsse
Walter -
Helmut Lachenmann: Ausklang. Die ersten 1000 sind nummeriert und signiert.
Meine erste Lachenmann CD – bin sehr gespannt.
Grüsse
WalterPS. Hab' kurz reingehört - wird nicht meine einzige Lachenmann CD bleiben:D.
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Bei dem Regen mal wieder was Englisches:
Havergal Brian Symph. No 1 (Gothic)
Grüsse
Walter -
Wer das 2te Rachmaninow Konzert schon überstrapaziert hat, für den ist McDowells (Schüler von Raff) 2tes ein willkommener Ersatz.
Klavierkonzerte Nr. 1 & 2, Modern Suite Nr. 2 op. 14 für Klavier
Grüsse
Walter -
Wunderschön, Romantik pur.
Gade Orchesterwerke
Nachklänge von Ossian op. 1, Holbergiana op. 61, Ein Sommertag auf dem Lande op. 55, Hamlet op. 37Grüsse
Walter -
Zeitgenössisches sehr einfallsreich:
José Serebrier - Symphonie Nr. 3 "Mystique", Passacaglia & Perpetuum Mobile, Variations on a Theme from Childhood, Elegy for Strings, Momento psicologico, Fantasia
Grüsse
Walter -
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wenn die Sinfonien Nr.1 und 2 einen auch "so weghauen", dann muß ich doch die Gesamtaufnahme kaufen
Hallo Wolfgang,
mir gefallen 3 und 4 auch am besten, und 1 und 2 sind schon "zahmer" aber nicht "schlechter", daher würde ich Dir zur Gesamtaufnahme raten - ist aber nur meine Meinung.
Grüsse
Walter -
Für mich die Entdeckung des Jahres 2005. Betin Günes 6te Sinfonie. Wer mit Brittens Sinfonia da Requiem, dem Sacre oder ähnlichem zurechtkommt, wird sie lieben. Wobei ich schon nachvollziehen kann, dass beim Thema "verdauliche Kost" hier schon jemand Schwindelgefühle bekommen kann, denn plötzliches Beschleunigen, hymnische Stellen und abruptes Abbremsen oder ein ganzer Schlagwerk-Satz - und das in hervorragender Aufnahmetechnik - sind nicht jedermanns Sache. Leider nur direkt beim Komponisten zu bekommen.
Grüsse
Walter -
Michael Tippett:
"A Child of our Time" mit Tippett - ziemlich spannend.
Grüsse
Walter -
Eine seltene Angelegenheit:
Musik des russischen Kinos
Das RSB spielt Filmmusik von Alfred SchnittkeSonnabend 05. November 2005 16.00 Uhr Konzerthaus Berlin
FilmmusikkonzertEwa Kupiec (Klavier), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Frank Strobel (Dirigent)Alfred Schnittke:
„Die Geschichte eines unbekannten Schauspielers“ – Musik zum Film von Alexander Sarchi,
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1,
„Die Kommissarin“ – Musik zum Film von Alexander AskoldowPreise: 8 bis 30 Euro
im Anschluss Filmvorführung
19.00 Russisches Haus Berlin, Friedrichstraße
Alexander Askoldow: „Die Kommissarin“
In Zusammenarbeit mit der Europäischen Film-Philharmonie
Preise: 8 € im Vorverkauf beim RSB, begrenzte Platzanzahl
Tickets beim Besucherservice des RSB
Telefon 030 – 202 987 15, tickets@rsb-online.de
Charlottenstraße 56, 10117 Berlin, Mo – Fr 9 – 17 Uhr;
Fax 030/ 202 987 29, www.rsb-online.deErmäßigungen an der Abendkasse bis zu 50 % (nach Verfügbarkeit); für Schüler und Studenten (bis 27. LJ), Auszubildende, Rentner, Wehr- und Wehrersatzdienstleistende, Erwerbslose
Alfred Schnittke komponierte zwischen 1961 und 1984 über sechzig Filmmusiken. Der schon als "Film-Dirigent" international bekannte Leiter der Europäischen Filmphilharmonie Frank Strobel hat sich der Entdeckung dieser Werke für ein breites Publikum gewidmet. Die mitreißende und sehr leidenschaftliche Musik wurde bereits mit dem RSB unter Frank Strobel auf einer ersten CD bei Capriccio eingespielt, die kürzlich den Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2005 erhielt.
Grüsse
Walter -
Tolle Aufnahme:
Wunderhorn Lieder mit Schwarzkopf, Fischer-Dieskau, Szell
Grüsse
Walter -
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Desweiteren würde mich die Frequenzlage (in Hz) interessieren.
Hallo Klassikliebhaber,
der Frequenzumfang sagt nichts über den Klang aus, sondern nur etwas über die Tonlage, wie schon die Bezeichnung andeutet.
Grüsse
Walter -
Meine wichtigsten Label:
Decca
BIS
Chandos
RCA
Lyrita
Mercury
CPO
Naxos
Sony (CBS)
EMI
Harmonia Mundi
Berlin ClassicsGrüsse
Walter -
Zu dem Thema hab' ich soeben noch was gefunden, das ich wohl kaufen muss.
Elgars Klavierkonzert.Grüsse
Walter -
Hallo Teleton,
die Dorati Decca Einspielungen habe ich noch als LP-Kassette, ausserdem finde ich seine Bartok/Kodaly Aufnahmen auf Mercury sehr gut.
Grüsse
Walter -
Fazil Say: Konzert für Klavier & Kammerorchester "Silk Road", Black Earth für Klavier solo, Sonate für Violine & Klavier, Silence of Anatolia (Stücke für Klavier & Orchester), Paganini-Variationen, Dervish in Manhattan
Grüsse
Walter -
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Immer wieder schön, Sibelius Kullervo Sinfonie.
Grüsse
Walter -
Arvo Pärt 1. Sinfonie, Tabula Rasa
Grüsse
Walter -
Meine erste Begegnung mit Takemitsu hatte ich durch Ozawas erste Aufnahme der Turangalila Sinfonie auf RCA (LSC-7051).
Diese war mit Takemitsus "November Steps" (First Recording?) gekoppelt, die mich schon damals begeistert haben, denn sie wurden in den 70ern häufig im Rundfunk gespielt.
Die Aufnahme scheint aber nicht mehr im Handel zu sein.
Auf Daniel Hopes erster CD (er kannte den Komponisten persönlich) gibt's Takemitsus "Nostalgia".
Grüsse
Walter -
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