Beiträge von oiram

    Hallo,


    es kommt wie immer im Leben darauf an, was man mit den Daten machen will.


    Zum Import auf mein iPhone/iPad benutze ich den mp3-Encoder mit 320 kBit/s sowie Stereo-Modus "normal". Das spart noch halbwegs Platz und ich bilde mir ein, dass die Räumlichkeit besser ist, als im Joint-Stereo Modus. Man kann sicher mit der Datenrate auf 256 kBit/s herunter gehen, ohne einen Unterschied zu hören. Bei 128 kBit/s wird es allerdings bereits hörbar.


    Wenn Du die Stücke archivieren möchtest oder Dich gar von Deinen CDs trennen willst, empfehle ich ein verlustfreies Format. Da sollte es auch den (Festplatten)platz nicht ankommmen. Das meist verbreitete verlustfreie Kompressionsformat ist "flac". Das kann von allen Medien-Verwaltungsprogrammen und vielen Playern wiedergegeben werden und unterstützt Tags (in die Datei eingebettete Informationen) sowie Cover. Leider wird flac nicht von Apple unterstützt. Wenn Du auf immer bei Apple bleiben willst bleibt nur Apple lossless. Mit diesem Codec habe ich aber keine Erfahrungen.


    Bevor Du eine größere Zahl von Dateien importierst, solltest Du Dir iTunes genau ansehen. Die Verwaltung klassischer Musik ist nur sehr rudimentär angelegt. Ich habe ca. 50 CDs über iTunes auf mein iPhone kopiert. Für diesen Zweck ist iTunes völlig ausreichend. Zur Verwaltung meiner restlichen 800 Klassik-CDs würde ich mich anderweitig umsehen (z.B. Media-Monkey).


    Gruß


    oiram

    Hallo,



    meine beiden Lieblingsaufnahmen sind


    Mehta, Price, Domingo, RCA


    und


    Karajan, Callas, Di Stefano, EMI



    Leider ist die Mehta-Einspielung durch geradezu groteske Verzerrungen entstellt (z.B. am Ende der Stretta).


    Das ist in allen mir bekannten Auflagen so. Es schien bisher aber nie einen Rezensenten zu stören. Es wirtd weder im Gramophone Guide, noch im Penguin Guide mit einem Wort erwähnt.


    So etwas muß doch schon beim Abhören der Bänder nach der Aufnahme aufgefallen sein.


    Musikalisch ist die Aufnahme für mich aber eine der Besten.



    Gruß



    Oiram

    Also ich bin als Opernhörer ein typischer CD-Konsument. Natürlich zählt das oben bereits erwähnte Argument der manchmal unwillkommenen Inanspruchnahme aller Sinne durch die DVD.
    Außerdem habe ich bei vielen noch aus VHS-Zeiten vorhandenen Opernmitschnitten festgestellt, dass damals zeitlos wirkende Inszenierungen heute nur noch altbacken aussehen.
    Eine CD kann ich immer wieder hören, ohne dass es zu einer geschmacklichen Abnutzung kommt. Die DVD/Blueray nutzt sich dem gegenüber für meine Begriffe zu schnell ab.


    Gruß



    Oiram

    Das klingt alles wie meine Erfahrungen mit der letzten Lucia di Lammermoor: Sänger durchschnitt, Dirigat schrecklich. Man kann italienische Oper eben nicht wie Brahms o. Bruckner dirigieren. Mal sehen, am Donnerstag bin ich dabei.


    oiram

    Ich bin auch eher kein Kaufmann-Fan.


    Mir mißfallen das Timbre (erinnert eher an einen Baß-Bariton mit hohem C bzw. [Verzeihung!] an einen brünftigen Stier) und die Juchzer beim Lagenwechsel (das habe ich seit Richard Tucker nicht mehr so gehört).



    Ansonsten verfügt Herr Kaufmann über eine solide Stimme mit wirklich breitem Repertoire. Wann hat es das bei einem deutschen Tenor gegeben. Dafür muß ich Respekt zollen.


    Als Lohengrin hat er mir wegen des Timbres nicht gefallen. Da fand ich den "Chorknaben" Vogt deutlich besser.


    Natürlich sind das nur meine unerheblichen subjektiven Eindrücke.


    Gruß



    Oiram

    Glockenton


    Herzlichen Glückwunsch!
    Das währe damals vom Klang her auch meine Wahl gewesen. Leider sind die LS für mich etwas zu groß und meine Frau hatte schon einen irren Blick :boese2:.
    Die 102 fällt leider schon etwas ab. Bsonders, wenn man vorher die 122 gehört hat.


    Ein Bekannter ist Berufsmusiker und hat sich zwei Nuwave 35 gekauft.


    Aber so langsam schweife ich von Thema ab...


    Mit (neidvollen) Grüßen


    Oiram

    Ja, das glaube ich auch. Manche Leute wisse vielleicht gar nicht, wie das Original klingt. Ich selbst habe in meiner Anfangszeit deutlich mehr Konserve als Livemusik gehört. Da saß ich so manches Mal im Konzert und habe mich über die im Vergleich zu meiner Anlage schlechte Klangqualität geärgert...


    Gruß



    Oiram

    Hallo,


    die ultimative Grenze der HiFi-Wiedergabe scheint mir der Wettbewerb der Hersteller zu sein. Anders ist es nicht zu erklären, dass HiFi-Geräte unterschiedlicher Hersteller so unterschiedlich klingen. Bei Lautsprechern kennen wir das alle. Egal welches Preissegment, sie klingen alle anders. Von nahezu 3D-räumlich bis völlig flach, von höhenlastigen Geräte, die einem das letzte bischen Ohrenschmalz herauslasern bis zu tumben Dumpfboxen. Es ist egal was die Lautsprecher kosten, nur wenige klingen annähernd natürlich.
    Das selbe gilt aber auch für die Elektronik: Drei Verstärker á 1000,- Euro, dreimal völlig unterschiedlicher Klang.


    Meiner Meinung nach gibt es hierfür zwei Gründe:


    Erstens: Die Hersteller müssen sich voneinander abgrenzen.
    Zweitens: Möglicherweise wissen manche Entwickler (und HiFi-Fans) nicht, wie natürliche Musik klingt. Wenn man mal auf einer HiFi-Messe gewesen ist und die eine oder andere 40.000 Euro Anlage gehört hat, weiß man, dass die Anlage natürlich deutlich besser klingt als die Anlage vom Discounter. Aber klingt die teure Anlage deshalb natürlicher? Meistens nicht.


    Ich weiß, wovon ich rede. Ich habe mir im letzten Jahr eine neue Anlage gekauft. Seither kann ich Alfreds Sorgen mit Verstärkern, CD-Playern umd Lautsprechern sehr gut nachempfinden.


    Es scheint aber auch Lichtblicke zu geben. Neulich war ich in einer Einführungsveranstaltung zu einem Konzert. Dort wurden Musikbeispiele über zwei kleine Lautsprecher gespielt, die von einer mir bis dato unbekannten Firma für Bühnenlautsprecher stammten. Das klang wirklich so wie später im Konzert. Leider waren die Dinger potthäßlich aber klanglich wirklich 1a. Im Profibereich scheint es also zu funktionieren.


    Gruß



    Oiram

    Oper ist das Gesamtkunstwerk schlechthin.


    (Lassen wir mal Richard W. hintenan, der hat es aber vielleicht am konsequentesten umgesetzt.)


    Alle Gattungen des menschlichen Kulturschaffens sind beteiligt.


    Hunderte von Personen vor und hinter der Bühne ermöglichen einigen wenigen Zuschauern ein beglückendes Erlebnis. Ich gebe zu, dass ich auch das genieße.


    Nicht alle Beteiligten Gruppen sind für mich gleich wichtig.
    Der Zentrale Punkt ist für mich der Dirigent: Tempi, Einsätze, Klangbalance, alles muss stimmen. Das ist die Basis für alles weitere.
    Dann die Sänger, der Chor und das Orchester.
    Anschließend Inszenierung und Bühnenbild. Wenn diese sozusagen als "dritte Säule" die Botschaft des Stoffes tragen oder sogar noch bisher unbekannte Facetten erschließen, ist das Glück perfekt.


    Ich liebe auch gelegentliche konzertante Aufführungen, da sie die Konzentration auf die Musik bei meist besserem Klang ermöglichen. Das ist natürlich eine ganz andere Ästhetik, an die man aber von der Platte/CD gewöhnt ist.


    Gruß



    Oiram

    Ich glaube, dass beide Formen der Inszenierung ihre Berechtigung haben.


    Einerseits handelt es sich bei einer Opernaufführung mangels beim Publikum akzeptierter zeitgenössischer Werke in der Regel um eine Veranstaltung musealen Charakters. Da tut die eine oder andere Aktualisierung schon mal gut, um den Stoff nicht der Lächerlichkeit preiszugeben. So mancher Regietheatereinfall hat dem erfahrenen Opernbesucher eine neue Sicht auf altbekannte Stoffe beschert.
    Theater als lebendige Kunstform muß auch immer seine Grenzen ausloten und vorantreiben.


    Andererseits wurde die Schraube überdreht. Manchmal ist die Oper nur Vehikel einer vergeistigten Egomanie des Regisseurs, getragen von einer Schar mittelmäßiger Sänger.
    Das zeigen aktuelle Rezensionen. Sie bestehen in den ersten 85% aus einer Auseinandersetzung des Rezensenten mit der Inszenierung. Dann werden die Sänger und gelegentlich der Dirigent kurz abgehandelt. Manchmal taucht nicht einmal der Name des Komponisten auf. Offenbar spielt die Musik keine große Rolle mehr.
    Was soll man Opernanfängern sagen, die sich auf eine Aufführung vorbereitet haben und die Geschichte dann nicht mehr wiedererkennen?



    Also ein klares Ja zum Regietheater. Aber bitte mit Augenmaß!


    Ebenso ein Ja zur konventionellen Inszenierung. Aber bitte staubfrei!


    Dann hat die Oper auch in diesem Jahrhundert eine Zukunft.



    Gruß


    oiram

    musicophil


    Zitat

    Wie willst Du z.B. die Szene, wo Papageno sich verhängen will, ohne Schlinge gut darstellen. Oder die Schlange bei Tamino? Um nur zwei Beispiele zu nennen. Die stehen doch mehr oder wenig im Libretto.


    Ich stimme Dir prinzipiell zu. Besonders die "Schreckeffekte" können aber konservativ inszeniert allzu leicht ins Lächerliche abgleiten.


    Da fällt mir z.B. der Wurm aus der Nibelheimszene des Rheingoldes ein. Hier hat Günter Krämer vor einigen Jahren im alten Ring der Hamburgischen Staatsoper eine gute Umsetzung gefunden. Er ließ sich die Nibelungen auf Alberichs Kommando zu einem riesigen "Menschen(Nibelungen)wurm" verhaken und über die Bühne kriechen. Somit war allen Anforderungen genügt: Dem im Libretto vorhandenen Wurm und gleichzeitig der Darstellung der Macht Alberichs über die Nibelungen.
    Hätte man eine Wurmattrappe über die Bühne gezogen, wäre es lächerlich gewesen.


    Ich habe vor vielen Jahen in der Met die Aida-Inszenierung gesehen. Hier war alles buchstabengetreu in einer gigantischen naturalistischen Kulisse dargestellt. Da war die Illusion perfekt. So geht es m.E. natürlich auch.



    Gruß



    oiram

    Hallo,


    es ist vielleicht etwas "off-topic" aber wenn ich an das Theremin denke, fällt mir sofort Miklos Rozsa und seine Filmmusik zu Hitchcock´s Spellbound (dtsch.: Ich kämpfe um dich) ein.


    Gruß



    oiram

    Meine absoluten Sternstunden (alles Hamburgische Staatsoper):


    15.8.1984:
    Als damals noch eher opernunerfahrener Student abends schnell noch mal in die Oper. Studentenkarte an der Abendkasse für 15,- DM, 1. Rang, 3. Reihe. Die Namen der Sänger sagten mir nichts. Es gab aber La Bohème, meine damalige (und eigentlich heute immer noch) Lieblingsoper. Es folgte ein Sängerfest, wie ich es damals und eigentlich bis heute nie wieder gehört habe. Besonders die Sängerin der Mimi war ein Traum. Eine Spintostimme mit lyrischen Anteilen. Wunderbar. Nach dem vierten Akt herrschte eine Minute Totenstille im Saal, bevor der Applaus begann.
    Ach ja, schnell noch ein Blick auf den Besetzungszettel von damals: Freni, Daniels, Shicoff, Ltg. Patané.
    Für so etwas hätte ich eigentlich drei Tage anstehen müssen.


    9.3.1986:
    Ein Freund hatte eine Karte für Parsifal übrig. Richard Wagner!!! Diese Opern mochte ich damals sehr, so lange niemend sang! Und dann sollte es noch fast fünf Stunden dauern. Einem geschenkten Gaul... Außerdem war es ein schwerlich zu übertreffendes Preis-Leistungsverhältnis.
    Kurzum (wenn man es nach fünf Stunden Oper so sagen darf): Die Musik hat mich tief im Innersten berührt und den Keim meiner Wagnerleidenschaft gelegt.
    Die Besetzung: Moll, Brendel, Schnaut. King war leider erkrankt. Ltg. Stein.


    2.5.1992:
    Abonnementsvorstellung Ariadne auf Naxos. Ich war damals ein Strauss-Verächter und wollte eigentlich gar nicht hingehen. Aber bezahlt ist bezahlt. Als ich in der Oper eintraf, wurde mittels Aushang bekanntgegeben, dass die Vorstellung auf Grund eines Streikes der Bühnenarbeiter nicht szenisch in der Oper, sondern konzertant in der Musikhalle gegeben werde. Meine Laune war im Keller. Vor der Vorstellung als auch noch ein Fußmarsch!
    Was dann folgte war wieder eine Sternstunde, die meine Meinung über Strauss gründlich änderte. Seither habe ich eine Schwäche für konzertante Aufführungen.
    Ich habe die Oper übrigens zwei Jahre später in der Inszenierung gesehen und war etwas gelangweilt, was vielleicht auch mit der im Vergleich zur Musikhalle deutlich schlechteren Opernakustik zusammen hängt.




    Es sollten noch viele andere Sternstunden folgen, wobei es immer Abende waren, von denen ich mir nicht viel erwartet hatte. Hohe Erwartungen sind halt schwer zu überbieten (Drei Tage für Domingo als Otello angestanden: "Toll, genauso wie auf der CD"...).



    In diesem Sinne



    oiram

    Egal, Hauptsache es gefällt.


    Das ist keine leichte Frage.


    Entscheidend ist m.E., dass die Inszenierung die Aussage des Stückes herausarbeitet. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie konservativ (i.S. des Bühnenbildes) oder progressiv ist. Eine konservative Inszenierung, nur die Regieanweisungen des Librettos umsetzt, sich also quasi unsichtbar macht finde ich nicht angemessen. Dann könnte man das Werk gleich konzertant aufführen (was ich übrigens gelegentlich sehr schätze).
    Oper sollte aber mehr sein als ausschließlich konzertante Wiedergabe ohne störende Inzenierung. Gerade in der Verschmelzung von Musik, Gesang, Spiel und Bühnenbild liegt doch der Reiz der Sache.


    Gruß


    oiram