Beiträge von amneris

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    Original von musicophil
    Auch ist es damals von zwei schwedischen (?) Sängerinnen auf einer LP (Label BIS) gebracht.


    Die beiden schwedischen Damen waren immerhin Kerstin Meyer und Elisabeth Söderström.

    Gerne absichtlich gesungen in Bachs Passionen von "lustig" aufgelegten Choristen - auch in Aufführungen:


    - Wir habe ein Gesäß... (Wir haben ein Gesetz...)


    - ...denn es ist Ostgeld. (...denn es ist Blutgeld.)

    Als Counter der ersten Generation in Europa leider total unbekannt: Russel Oberlin.


    Singt in Bernsteins "Messias". Hat auch den Oberon in der Uraufführung von Brittens "Sommernachtstraum" gesungen, da Deller krank wurde.


    Später wählte ihn Strawinsky aus, unter siener Leitung die Türkenbaba zu singen.


    Es gibt einige sehr schöne Schallplatten von ihm, u.a. mit Arien aus Händel-Opern, in denen Deller nicht gerade überzeugend ist.

    Hörte die Kanarienvogel-Kantate vor ein paar Tagen in einer Aufnahme von Erna Berger: live aus Hannover im Alter von über 60 Jahren und nur mit Klavierbegleitung.


    Sie singt die Trauerarie für meine Begriffe wunderschön, geht aber im ironischen Schlußteil nciht so weit aus sich raus wie FD, der zudem den originalen Plattdeutschen Text singt, während Berger eine hochdeutsche Variante - die sich nicht reimt - wählt.

    Es ist eine Studioaufnahme, die im Anschluss an eine semi-konzertante Aufführung im Lincoln Center gemacht wurde. Die Aufnahme erschien bei Newport Classics (NPD 85622/2.).


    Dann gibt es noch - ebenfalls auf französisch mit Dialogen - eine Live-Aufnahme bei Nuovo Era (7253-4) mit Iano Tamar in der Titelrolle unter
    Patrick Fournillier.


    Der Querschnitt mit Rita Gorr erschien in der 10-CD-Box "10 opéras français des années Pathé" bei EMI.


    Gruß Amneris

    Es gibt - im französichen Original - eine Aufnamhe aus Amerika mit der Tochter von Norman Treigle als Médée. Zwar mit ungekürtem Dialog - den aber leider ziemlich gewöhnungsbedürftig gesprochen.


    Und als Querschnitt hat EMI vor einiger Zeit in einer 10-ner Box eine Aufnahme mit Rita Gorr veröffentlicht.


    Dies nur als Anregung, sich nicht nur Callas Interpretation in der italienischen Bastard-Fassung mit den Lachner-Rezitativen anzuhören, sondern mal die Originalkomposition Cherubinis kennenzulernen.

    Ich meine mich zu erinnern, dass ich noch eine Duettszene aus Otello habe, zusammen mit Herbert Jansen, live aus Buenos Aires - den Ort wirklich nur aus der Erinnerung zitiert. Weiß jemand, ob es mehr von diesem Otello gibt?

    Bei Eurodisc gab es eine stark gekürzte deutsche Aufnahme (2 LP) unter Karl Forster mit Ingrid Bjoner, Hertha Töpper, Josef Traxel und Keith Engen. Die Striche sind teilweise drastich, von "Er war verschmähet" gibt es z. B. nur den A-Teil. Die Aufnahme stammt meiner Erinnerung nach aus der ersten Hälfte der 60ger Jahre,

    Musste lange warten, bis sie Decca als Billig-Klappmann wieder veröffentlicht hat. Die Fassung ist eine Mischfassung mit den bekannten Strichen. Vollständig, mit allen Varianten ohne Kürzungen ist nur die Aufnahme von McGegan.


    Herausragend Huguette Tourangeau, die ihre Arien fantastisch verziert. Ebenso Krenn als Tenor. Krause mit abstrichen und Dame Joan nicht mehr ganz frisch, aber immer noch beeindruckend. Sie ist übrigens die einzige, die schon in der alten Boult-Aufnahme (u. a. mit Bumbry) Verzierungen anbrachte.


    Tourangeau ist eine zu wenig bekannte oder unterschätze Sängerin, die leider viel zu früh verschlissen war (Unulfo in "Rodelinda" von 1985).


    Die Aufnahme wurde damals von der Kritik, wie auch Bonynges Versuch eines verzierten „Don Giovanni“, müde belächelt bzw. sogar total verrissen.

    Zitat

    Original von sagitt
    Sagitt meint:


    "Böhm kannte die Intentionen des Komponisten sicher am besten."


    Da würde ich aber mal die Briefwechsel zwischen Strauss und Böhm und Strauss und Clemens Krauss vergleichen. Der "Intimus" war eindeutig Krauss. Er sollte die UA der Letzten Lieder auch dirigieren, war aber leider bei der falschen Plattenfirma (Decca). Die UA wurde vom Philharmonia Orchestra gespielt und Walter Legge, dessen Gründer, nahm natürlich Künstler aus seinem Stall (EMI): Flagstadt und Furtwängler.


    Krauss hat dann nach dem Krieg die ersten Aufführungen in Graz und Salzburg geleitet, mit siener Frau Viorica Ursuleac (damals schon weit über ihren Zenit). Davon existierten früher einmal Bandaufnahmen, die aber seit Anfang der 1990iger Jahre verschollen sind.


    Böhm hatte halt das Glück, länger zu leben, um sich als Strauss-Spezialist zu etablieren. Aber wie gesagt, der Briefwechsel offenbahrt einiges.


    Wer kennt die Aufnahmen der Letzten Lieder mit Freni und Rothenberger?

    Hatte vor Jahren ein Gespräch mit der Enkelin von Humperdinck, die mir anhand von Briefen bewiesen hat, dass "Opa" strikt gegen eine männliche Besetzung der Knusperhexe war. Er sprach immer von einer Ortrud-Stimme. Die Besetzung mit Charaktertenor geht auf einen Vorschlag seines Schwagers zurück. Vielleicht orientierte sich der wiederum an Humperdinck, der vom "Mime ins Weibliche verkehrt" sprach.


    Gruß Amneris

    Habe vor kurzem die drei Bände Kesting antiquarisch für 75 Euro kaufen können. Muß leider feststellen, dass Kesting und Fischer zu ähnlich gelagerten Einschätzungen kommen müssen, da ihre "Erkenntnisse" aus denselben Quellen gespeist werden, um es einmal vorsichtig auszudrücken.


    Bei Fischer viel mir z. B. auf, dass er im Beitrag über Sigrid Onegin nur das nachbetet, was in der hagiographischen Biographie ihres Gatten steht.


    Bei Kesting stört mich, dass er als Autor von Schallplattencovern Hymnen auf Aufnahmen schrieb, die er später - finanziell wohl unabhänig geworden - in Bausch und Bogen verrissen hat.


    Ist eigentlich das Buch von Wolf Rosenberg "Die Krise der Gesangskunst" schon ganz vergessen? Würde meiner Meinung nach auch dringend einer Neuauflage bedürfen.


    Gruß Amneris

    Eher zum Abgewöhnen der Eingangssatz mit Bryn Terfel, im Duett mit sich selbst, auf seiner neuen CD. Kostenlos zu hören auf der Homepage von DGG als "Appetit-Macher". Falls jemand noch ein nettes Weihnachtsgeschenk braucht. ;)


    Abgesehen vom heute als überholt angesehenen Stil: Die Aufnamhem mit Ferrier bzw. Ludwig/Lear gefallen mir - vom Gesanglichen her - immer noch ganz gut.


    Gruß Amneris

    Es gab noch eine uralte Gesamtaufnahme auf Schallplatte (in Steigers Buch nicht enthalten), bei der u. a. Burgschauspieler Herman Thimig eine der diversen Sprechrollen übernommen hat. Die Original-Musik ist ergänzt durch Nummern aus den unvollendeten Mozart-Opern "L'Oca del Cairo" und "Lo sposo deluso". Leider bleibt es eine dröge Angelegenheit.


    Besser ist da schon Peter Ustinovs Textfassung mit sich selbst als Italiens berühmtesten Souffleur. Gab es bei EMI mit den Damen Moser und Mesplé als Primadonnen. Später hat noch der alte Di Stefano diese Version in Italien gespielt.


    Gruß Amneris

    Ich erinnere mich an die fast nur mit dem Haus-Ensemble besetzte Deutsche Erstaufführung Anfang der 90iger Jahre am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken.


    Danach habe ich die Viaggio noch einmal als Hochschulproduktion in Hamburg gesehen, was gar nicht so übel war, wobei die Regie in Saarbrücken - von Chris Alexander - um ein vielfaches besser war.


    Ein Teil der Musik hat Rossini im Comte Ory wiederverwertet.


    LG Amneris

    Für Ullis Schwiegervater empfehlen sich einige russische Opern in deutscher Sprache:


    "Boris Godunow" mit Hans Hotter


    "Pique Dame" mit Jurinac, Schock und Klose (leider stark gekürzt). Sehr witzig die Berliner Aussprache des franz. Chansons der Gräfin durch Klose!


    "Eugen Onegin" mit Jurinac und Schock


    An Originalen gefällt mir besonders der "Boris" mit George London, dessen Szenen man für den internationalen Markt nachträglich in eine Melodia-Aufnahme reinmontiert hat.


    Leider nur Auszugsweise kenne ich die Zauberin von Tschaikowski mit Lemnitz und Rosvaenge. Gibt es eine GA?


    Gruß Amneris

    Hallo Gisselher,


    es wäre interessant zu wissen, wie Vrenios andere Partien singt. So soll eine "Lakmé" mit Dame Joan existieren, die ich aber leider nicht besitze.


    Ich glaube wie Du, daß man schon weit zurückgehen muß, um eine adäquate Meyerbeer-Interpretation zu hören, beispielweise von Léon Escallais. Andere Namen, die mir spontan einfallen wären Ernestine Schumann-Heink oder Sigrid Onègin als Fides, Barbara Kemp als Valentine u.a.m. Gehört aber wahrscheinlich eher ins SChelack-Forum.


    Rockwell Blake hat vor einiger Zeit in Metz den Raoul gesungen. Hat irgendjemand die Vorstellung gehört?


    Die Meyerbeer-Renaissance in Wien ging nach einem Versuch leider nicht nur wegen der Neuenfels-Regie daneben, sondern auch zu einem Großteil wegen der Sängerleistungen. Baltsa und DOmingo haben damals nur Rudimente von Meyerbeers Original-Komposition gesungen und dem Werk letztlich keinen großen Dienst erwiesen.


    Gruß
    Amneris