Beiträge von hart

    Dank an Joseph II, operus und Manfred!
    Den Namen Joachim Sattler hatte ich irgendwie im hintersten Hinterkopf ... und als ich Affoltersbach las, dachte ich - ob es das im Odenwald ist?
    Der bestens informierte operus hat das dann ganz hervorragend dargestellt, an einem schönen Frühlingstag werde ich mal wieder dort wandern, wo ich früher öfter war, aber diesmal mit mehr musikalischem Sachverstand und in guter Kenntnis der Stimme von Joachim Sattler.
    Inzwischen habe ich bei Wikipedia mal nach Affolterbach geschaut. Unter der Rubrik "Söhne und Töchter" wird nur ein Landtagsabgeordneter genannt ...
    Wie heißt es so schön? Dem Mimen ficht die Nachwelt keine Kränze. Ölbronn dagegen vorbildlich, die nennen ihren Kammersänger Gottlob Frick!

    Wenn ich diesen Text lese und höre assoziiere ich eher den Begriff "Volkslied" und denke weniger an ein "Kunstlied", weil es so schlicht daher kommt, aber das ist bei Brahms ja keine große Überraschung ...
    Ich habe es u.a. in der Interpretation von Christoph Prégardien / Tilmann Hoppstock (Gitarre).
    Lehnst Du auch in diesem Falle eine Gitarrenbegleitung ab?


    Du kennst ja mein "Steckenpferd" Interpretation - Gundula Janowitz singt das Lied bei YouTube; ihr natürlicher Vortrag hat mir sehr gefallen, weil es so völlig ungekünstelt wirkt.

    Zitat

    Selbst gesehen? Was für eine Sendung war das denn? und was für Vertreter?

    Ja, selbst gesehen (hart aber fair) Gesprächsteilnehmer:


    Asli Sevindim (WDR-Moderatorin und Kulturhauptstadt-Direktorin)
    Thilo Sarrazin (ehemaliger Bundesbankvorstand) - im Prinzip konnte der es natürlich, hat sich nur beim Aufsagen etwas verhaspelt
    Michel Friedmann (Rechtsanwalt)
    Rudolf Dressler (ehemaliger deutscher Botschafter in Israel)
    Arnulf Baring (Historiker)


    Lieber Johannes Roehl, ich habe Dir aus Höflichkeit geantwortet, möchte aber hier keine kulturpolische Debatte eröffnen und an des Thread-Thema erinnern:


    Kunstlied: Schubert versus Schumann

    Lieber Johannes Roehl,
    vor einigen Wochen saß in einer Talkshow eine Ansammlung von Vertretern der bundesdeutschen Intelligenz. Die Herrschaften konnten mit "Wanderers Nachtlied" nichts anfangen.
    Auch die Pädagogen eines Goethe(!)-Gymnasiums waren diesbezüglich überfragt ...


    Höre Dich doch mal außerhalb des Klassikforums um, frag mal, wer eine Melodie von Schubert oder Schumann summen kann ...
    Der liebe Bernward stuft das Peripherwissen um Kunstlieder als "elitär" ein, Helmut widerspricht heftig ...


    Heute Nachmittag ist Fußball angesagt. Ich bin mir nicht sicher, dass die Fans, wenn bei einem Tor der Triumphmarsch intoniert wird, wissen ob der von Schubert oder Schumann komponiert wurde :)


    Das war nur eine kurze Antwort auf die Frage: " Vergleichst Du jetzt die Popularität mit Elvis?" Nun können wir uns wieder dem eigentlichen Threadthema zuwenden ...

    Zitat

    " Mich stört hier das Wörtchen "zwangsläufig". Ich glaube, eine derartige Kausalität gibt es weder in der Musik noch sonst überhaupt in all den Bereichen, wo es um künstlerische Kreativität geht.

    Natürlich ist es schlecht, wenn man ein verwendetes Wort erklären muss, vielleicht hätte ich anders formulieren sollen ... Also, was meinte ich?
    Für mich war das schon automatisch, nicht anders möglich, was da abgelaufen ist.


    Im mir nahen Heidelberg gibt es die Straßenbahnhaltestelle "Thibautstraße". Mit diesem Namen konnte ich vor Jahren nichts anfangen und habe deshalb nachgeschlagen und nachgelesen. Justus Thibaut war ein berühmter deutscher Jurist; sein Student Robert Schumann. Kaum waren die beiden zusammen, wurde musiziert ... Du hast ja völlig recht, wenn Du schreibst:
    Schumanns juristische Kenntnisse gingen zwar gegen Null, denn er hat in den wenigen Vorlesungen, die er besucht hat, nach seinen eigenen Angaben an etwas anderes gedacht...
    Was auch passierte, letztendlich musste sich Robert mit Musik befassen, dies meinte ich mit "zwangsweise".
    Nach meiner Lebensbeobachtung bestehen immer kausale Zusammenhänge zwischen sozialem Umfeld eines Künstlers und dessen künstlerischem Schaffen. Die Lebensumstände Schuberts brauche ich hier ja nicht ausbreiten, das ist ja alles hinreichend bekannt.

    Dieser Thread ist ja nicht gerade der Renner der Saison ...
    Also möchte ich als Kunstliedfreund einmal versuchen, auch einige Gedanken beizusteuern, dann sind sich schon drei Leute darüber einig, dass Schumann dergestalt der "Modernere" war, als er in einem ganz anderen Umfeld lebte.
    Wenn Johannes Roehl anführt, dass sich Schumann auch als Journalist und Musikkritiker betätigte, so möchte ich dazu ergänzen, dass er schließlich auch eine juristische Ausbildung (wenn auch nicht abgeschlossen) hatte, die ihn befähigte, eine Klage gegen den Schwiegervater zu formulieren, die Erfolg hatte.
    Das war also ein ganz anderer Lebenslauf im Vergleich zu Schubert, der ja ein völlig anderes Verhältnis zu seinem Vater hatte und auch an eine Heirat nicht denken konnte. Zwangsläufig mussten hier auch unterschiedliche künstlerische Ergebnisse zu Tage treten.


    Wenn Alfred die Frage nach der heutigen Popularität stellt ...
    Leider sind beide Komponisten nicht besonders Populär, wenn man es auf die Gesamtbevölkerung bezieht. Und wie ist es unter Musikfreunden?
    Diesbezüglich verweise ich auf meinen Eingangssatz ...

    Im Liedschaffen der Komponisten ist oft auch das Thema "Abschied" vertont. Manche Stücke sind direkt mit diesem Wort überschrieben, andere Lieder behandeln das Thema im Gedichttext. Franz Schubert hat - soweit ich das überblicke - vier seiner Lieder mit "Abschied" überschrieben:


    Abschied D475 Über die Berge zieht ihr fort
    Johann Mayrhofer
    Ein hörenswertes Lied mit ganz reizvollem Anfang und Ende des Klavierparts.


    Abschied D578 Abschied von einem Freunde
    Abschiedsgedicht Franz Schuberts an Franz von Schober. Die Komposition wurde anlässlich der Abreise Franz von Schobers geschrieben, der seinen Bruder besuchen wollte.


    Abschied D829 Leb wohl du schöne Erde
    Adolf von Pratobevera
    Dieses Lied ist insoweit etwas Besonderes, dass es das einzige Melodram Schuberts ist. Es stammt aus der dramatischen Dichtung "Der Falke" und wird eher gesprochen und nicht gesungen.


    Abschied D957 Ade! Du muntre, du fröhliche Stadt
    Ludwig Rellstab
    Aus dem "Schwanengesang" stammend, hat dieses Schubertsche Abschiedslied wohl den größten Bekanntheitsgrad, der hier vorgestellten Lieder.


    Aber es gibt von Franz Schubert auch noch Abschied von der Harfe D406 und weitere Lieder, in denen "Abschied" thematisiert ist. Der Begriff "Abschied" assoziiert in der Regel melancholische Gedanken - aber von jeder Regel gibt es bekanntlich Ausnahmen.
    Eine solche Ausnahme bietet der von Hugo Wolf komponierte "Abschied" (Text Eduard Mörike), der so gar nichts mit Melancholie zu tun hat; ein köstliches Musikstück, das jedem empfohlen werden kann, der Hugo Wolf nicht so sehr mag ...


    Abschied - ist die innigste Weise menschlichen Zusammenseins, habe ich mal irgendwo gelesen; kein Wunder, dass sich Dichter und Komponisten dieses Themas angenommen haben. Bleibt zu hoffen, dass viele Taminas und Taminos hier einen Beitrag leisten und ihre ganz persönlichen "Abschiede" einem breiteren Publikum zur Kenntnis bringen. Ich wünsche frohes Schaffen!

    Zitat

    Da auch ich eine ganze Reihe von Aufnahmen des HfG habe, bin ich doch häufig von der schlechten Tonqualität enttäuscht und für eine EinzelCD 20 Euro ist wahrlich kein Schnäppchen.


    Lieber Bernward,
    hier stehen doch eigentlich die neuesten Kozub-CD´s zur Diskussion. Für 3 CD´s habe ich 24.- Euro plus 3.- Euro Versand bezahlt. Natürlich hätt´ ich sie auch gerne zum halben Preis genommen, aber muss man denn immer nach Schnäppchen jagen? Ist die Leistung anderer Menschen nichts?
    Ich bin mit dem Preis-Leistungsverhältnis dieser Produktion durchaus zufrieden und mit der technischen Qualität auch; man sollte sich einfach auch mal freuen können ...

    Es ist zwar schon eine Weile her, dass Basso auf die "Winterreise" hingewiesen hat - hier eine optische Unterstützung bezüglich des Labels.
    Dass Talvela auch Robert Schumann sang, ist mir neu. Die Kerner-Lieder würden mich schon sehr interessieren, sind jedoch derzeit am Markt nicht zu finden, aber ich war erstaunt, dass "meine" Winterreise noch aktuell erhältlich ist.



    Ein einziges Mal konnte ich Martti Talvela auf der Opernbühne erleben, er sang den Osmin, eine Rolle, die hier bisher noch nicht genannt wurde. Natürlich war sein Auftritt absolut souverän!

    Joseph II. schreibt in seinem einleitenden Beitrag: "Er war Mitglied in einer Rock ´n´ Roll-Band"
    Stimmt. Aber ich möchte hinzufügen, dass Peter Hofmann durch sein Elternhaus auch schon als junger Mensch mit Wagner-Opern vertraut war.


    Apropos Hofmann als Bariton : Auf einem Wagner-Recital sang er u.a. die Romerzählung aus "Tannhäuser", die wenigen Einwuerfe des Wolfram wurden von einem mir dem Namen nach unbekannten Bariton gesungen - unverkennbar war es Hofmann selber.

    Auf meiner CD - Aufnahmejahr 1984 mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart unter Ivan Fischer - weist der Text darauf hin, dass der Bariton Victor Dornberger singt.


    Lieber Bernward,
    einiges kannst Du ja aus dem sehr guten Text von Klaus Ulrich Spiegel herauslesen ... es dürfte ein krankheitsbedingter Aussetzer gewesen sein, denn schließlich hat der Mann ja sowohl vor diesem "Siegfried-Fiasko" als auch nach dem einiges geleistet, was auf den von Dir gezeigten CDs eindrucksvoll hörbar ist.


    Auch auf dieser CD findet man den Liederkreis op.24 - wobei man dies vom Titel her zwar vermuten kann, aber erst die Rückseite nennt exakt den Inhalt dieser CD:


    ROBERT SCHUMANN - Liederkreis op.24 / CLARA SCHUMANN - 7 Lieder / JOHANNES BRAHMS - 10 Deutsche Volkslieder


    Wenn man Werner Güras Aufnahme mit der von Peter Schreier vergleicht, sollte man beachten, dass die Aufnahme von Werner Güra 2003 entstand, da war er etwa um die vierzig Jahre alt.

    Gerade fällt mir auf, dass mein letzter Beitrag auf dieser Seite mit "Montag, 13. Dezember 2010" datiert ist; wahrscheinlich ist dies das Datum der Threadrestaurierung.
    Denn ich schrieb:
    "Gerade komme ich aus Kirchheim, einem kleinen Weindorf in der Pfalz, zurück."
    Hier nochmals die richtigen Daten dieser Veranstaltung:
    25.07. - 01.08.2010 / Das Abschlusskonzert war am Sonntag, 1. August 2010.


    Und noch ein kurzer Hinweis für Liedfreunde (oft kennt man einfach auch das Angebot nicht)
    Im Rahmen des HEIDELBERGER FRÜHLING gibt Thomas Hampson / Wolfram Rieger am 20. März 2011 eine Liedmatinee (Mahler)


    Es hat ja vor einiger Zeit ein gewisses Missfallen erregt, dass ich hier auf eine CD hingewiesen habe, auf der Bo Skovhus / Helmut Deutsch einige Clara Schumann-Lieder zur Aufführung bringen.


    Da nun neuerdings in diesem Thread auf Liedaufnahmen des Tenors Maximilian Schmitt hingewiesen wird, sollte es auch mir erlaubt sein, interessierten Lesern einen Hinweis zu geben.


    Auf der gezeigten CD werden folgende von Clara Schumann komponierte Lieder gesungen:


    Er ist gekommen (Friedrich Rückert)
    Warum willst du and´re fragen (Friedrich Rückert)
    Geheimes Flüstern hier und dort (Hermann Rollett)
    Ich stand in dunklen Träumen (Heinrich Heine)
    Sie liebten sich beide (Heinrich Heine)
    Was weinst du, Blümlein (Hermann Rollett)
    Das ist ein Tag, der klingen mag (Hermann Rollett)


    Bei diesen Liedern fällt auf, dass drei Mal derTextdichter Hermann Rollett genannt wird; dieser Schriftsteller wurde nur wenige Tage vor Clara Schumann geboren, es sind die letzten Lieder von Clara Schumann.

    Danke, für die Erinnerung, lieber Harald Kral!
    Ein guter Anlass mal wieder eine CD von Jussi Björling aufzulegen.


    Björling war wohl den von Joseph II. Genannten bezüglich der Stimmkultur überlegen (die Länge eines "C" ist da kein Kriterium, eher ein artistischer Gag).
    Dennoch schätzte ich auch die Urgewalt der Stimme von Mario del Monaco - ich sage "schätzte", denn es war vor allem das Live-Erlebnis, das so beeindruckend war.

    Danke! Jolanthe.


    Und an Chrissy:
    Zu Deinem Beispiel Carreras folgendes: Vor etwa 30 Jahren hörte ich José Carreras in der Rolle des Rudolfo in einer Aufführung am Nationaltheater Mannheim; er war prachtvoll!
    Aber um ihn singen zu hören, wäre ich niemals in ein Stadion gegangen; als Zuhörer muss ich eine gegebene Situation auch einschätzen können.

    Lieber Wolfram,
    besten Dank für Deinen Tipp vom 19. Januar 2011. Das war jetzt für mich die erste "heiße Spur" auf der Suche nach dem Lied-Sänger Heinrich Hensel. Leider ist auf dieser blauen Schubert-CD nur "Frühlingsglaube" von Hensel gesungen drauf. Zudem soll diese CD 45.- Euro kosten, aber dafür kannst Du ja nichts ...
    Und noch einen weiteren Gewinn konnte ich aus diesem Tipp ziehen - die Bekanntschaft mit dem Sänger George Henschel, wegen der Namensähnlichkeit ... dieser ist auf YouTube zu hören.

    Lieber Chrissy,
    Du hast am 29. Januar 2011 eine Frage gestellt, die ich gerne beantworte.
    Hier im Forum gibt es aus meiner Sicht vor allem zwei Threads, in denen man solches nachlesen kann:


    "Ungeliebte Sänger/innen - Voting 2007" und "Geht endlich in Rente! über herunter gekommene Butterfahrt-Barden und Bierzeltdiven"

    Einfach aus dem Bauch heraus - schon morgen könnte diese Auflistung ein bisschen anders aussehen ...


    1. Tannhäuser
    2. Lohengrin
    3. La forza del destino
    4. Rigoletto
    5. Don Giovanni
    6. Le nozze di Figaro
    7. La Bohéme
    8. Die tote Stadt
    9. Tiefland
    10. Zar und Zimmermann


    Es tut schon weh, wenn man so viel Gutes weglassen muss ...

    Mehr Respekt wäre angebracht, und zwar vor der Meinung des anderen.

    Da liegt Thomas Sternberg völlig richtig, vor allem was manche Forenseiten betrifft; wie hier manchmal mit Kunstschaffenden umgegangen wird, die zudem schon jahrzehntelang erfolgreich im Rampenlicht stehen oder standen, ist anmaßend, in der Wortwahl sogar abstoßend!


    Was die gedruckten Kritiken in der Zeitung anbelangt ... diese Kritiker sind so unterschiedlich, wie Dirigenten und Sänger/innen auch ...
    Häufig taucht beim Kritiklesen vor meinem geistigen Auge auch ein radschlagender Pfau auf und ich lese zwischen den Zeilen "ach, schaut mal, wie klug ich bin!"
    So ist es für mich oft ein Ärgernis, wenn in der "Kritik" Daten aus dem Musiklexikon abgeschrieben werden (die ich ja auch selbst nachschlagen kann) und dann nur noch in wenigen dürren Sätzen auf das was tatsächlich stattgefunden hat, eingegangen wird.


    Bei der Lektüre einschägiger Bücher über Gesang, wie zum Beispiel: Jürgen Kesting, Jens Malte Fischer oder Manuel Brug, ist es eben so, dass man machmal beifällig nickt und ein paar Seiten weiter dann entrüstet den Kopf schüttelt. Aber es ist tröstlich, dass auch die Möglichkeit besteht, sich sein eigenes Bild zu machen.

    Lieber William,
    dieses Thema bedarf eigentlich keiner Diskussion - es bringt dem Leser den Nutzen, dass man auf diese Weise erfährt, wo welche Konzerte stattfinden.
    Bis zu diesem Zeitpunkt liegen folgende Konzertkarten in meiner Schublade:


    20. März 2011 HEIDELBERGER FRÜHLING
    Liedermatinee Thomas Hampson / Wolfram Rieger
    Lieder von Franz Schubert auf Texte von Heinrich Heine - Gustav Mahler: "Kindertotenlieder" u.a.


    10. Mai 2011 SCHWETZINGER FESTSPIELE
    Christian Gerhaher / Gerold Huber
    Gustav Mahler: "Lieder eines fahrenden Gesellen" - Ausgewählte Lieder aus "Des Knaben Wunderhorn" - "Kindertotenlieder"

    Wolfgang Windgassen - ein kluger Disponierer,
    das kann man wohl voll unterschreiben. Vor Jahrzehnten hatte ich das Glück sowohl Wolfgang Windgassen als auch Ernst Kozub in Gastpartien am Nationaltheater in Mannheim zu hören.
    Ansonsten kann ich mich nur anhand der vorhandenen Tonträger orientieren. Als Wagner-Sänger ziehe ich Kozub unbedingt vor. Windgassen war ein absolut solider "Handwerker", immer optimal vorbereitet (wie Anja Silja schreibt) und auch intelligenter Sänger.
    Aber wenn Kozub auf der Bühne stand, dann war echt was los ...
    Das sogenannte "Siegfried-Fiasko" wird der Fachwelt wohl ewig ein Rätsel bleiben. Klaus Ulrich Spiegel weist auf einen Beitrag im FonoForum hin, wo bei Kozub von umfassender Musikalität, meisterhafter Korrepetitionsfähigkeit, sogar schlafwandlerischer Vom-Blatt-Sicherheit des Sängers berichtet wurde.

    Nein, lieber Wotan, ich habe durch Deinen Beitrag das erste Mal etwas von diesem Buch gehört. Ich bedanke mich für Deinen Beitrag. Trotz der schlechten Kritik habe ich es mir sofort zum Sonderpreis für 6,99 Euro bei Amazon bestellt, denn nach meiner Lebenserfahrung ist kaum ein Buch so schlecht, dass man daraus nichts lernen kann.
    Aber Dank der beiden Kritiken werde ich es ganz vorsichtig lesen, denn wenn da - wie beschrieben - solche "Bolzen" drin sind, ist das schon ein starkes Stück!

    Lieber Bernward,
    also Karl Erb hat schon Wagner gesungen: Tannhäuser, Lohengrin, Das Rheingold.
    Warum er später zum reinen Lied-Sänger wurde, ist ja allgemein bekannt, aber ich möchte das hier nicht weiter ausführen, denn es geht ja hier eigentlich um Franz Völker.

    Entweder man mag sie zu 100% oder man lehnt sie zu 200% ab.


    Jürgen Kesting hat noch eine andere Möglichkeit gefunden - er schreibt zur "Winterreise" von Peter Anders:


    "Nach einem Wiederhören der Winterreise muß ich allerdings mein früheres ablehnendes Urteil zumindest relativieren: Wenn der Aufnahme auch die expressiven Dimensionen der großen Interpretationen - des jungen Hans Hotter, von Peter Pears und Dietrich Fischer-Dieskau - fehlen, so zeichnet sie sich durch ihre lyrische Schlichtheit und musikalische Genauigkeit aus."

    Lieber Operus,
    bei der Nennung von Peter Anders habe ich gestutzt ...
    Wo ist da eine Abnutzung zu hören?
    Ich kenne zwar die Aussage von Clara Ebers, aber Hans Knappertsbusch war da ganz anderer Meinung - er dachte 1954 an einen Parsifal mit Peter Anders.

    Ob Kesting oder J.M. Fischer - wer sich für Vokalmusik interessiert, muss in ihren Werken lesen. Aber ich muss mich auch stets ärgern, wenn ich in solchen Büchern lese, weil aus rein praktischen Gegebenheiten oft kein rechter Gewinn aus dem Gelesenen zu ziehen ist.
    Beispiel:
    Da schreibt J.M. Fischer über den Sänger Karl Erb "sein Timbre war von seltener reizlosigkeit" und empfiehlt zum Vergleich sich mal den Heinrich Hensel anzuhören.
    Nun, von Karl Erb habe ich vermutlich alle Aufnahmen, aber wie komme ich zu einer Aufnahme von Heinrich Hensel? Es war mir bisher nicht möglich, eine solche Aufnahme zu erwerben, also kann ich mit solchen Empfehlungen nichts anfangen. Oder gehört eine Aufnahme mit Heinrich Hensel einfach zu jedem gut geführten Haushalt?