Meinerseits das Racheduett im 2. Akt von Rigoletto. Wenn schon Verdi: Unzählige Stellen im Requiem.
Beiträge von Bubu
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Ich habe den alten Swetlanow vor 8 oder 9 Jahren persönlich gehört. Er dirigierte an der Spitze des ehemaligen Staatsorchesters der UdSSR (Moskauer Sinfonieorchester??) Mahlers Siebte. Es war eine sehr schön ausgearbeitete, fast atemberaubende Interpretation. Die Kritik hat leider sowohl den Dirigenten als auch das Orchester verrissen.
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Leider habe ich die Fortsetzung vergessen. Noch einige Bemerkungen zum Thema: Ein Vergleich mit Supraphon bietet sich an - freilich sehr zum Nachteil der ungarischen Firma. Supraphon erzielt Erfolge durch Neuveröffentlichung von großen Aufnahmen aus dem Archiv, seien diese hervorragende Interpreten der Vergangenheit oder WIRKLICH hochinteressante klassiche Komponisten wie etwa viele Mannheimer. Auch bei Hungaroton gibt es historische Aufnahmen in Hülle und Fülle, die nachgefragt wären, dennoch erscheinen weiterhin die unverkäuflichen Zeitgenossen und die "Niegehörts". Das Management der Firma steht praktisch im Krieg zur Leitung des Rundfunks, deshalb werden die vielleicht noch wertvolleren Aufnahmen des Rundfunkarchivs nicht veröffentlicht. (Der Ungarische Rundfunk gibt meines Wissens zurzeit nichts aus.) Dabei wurden Otto Klemperers Aufnahmen aus seinen Budapester Jahren von italienischen Firmen herausgegeben, welche die nicht gerade Hi-Fi-Qualität und die ungarische Aufführungssprache in Betracht gezogen haben. Es geht dabei um (leider nur teilweise vollen) Archivaufnahmen der Aufführungen von Fidelio/Lohengrin/Die Meistersinger von Nürnberg. Ich erinnere mich daran, dass diese vor etwa 30 Jahren noch auf LP erschienen und einen großen (Verkaufs)erfolg hatten. Heute herrscht auch hier tiefe Stille über die eventuelle Neuausgabe. Und so weiter, und so weiter...
:angry: :boese2: :O :faint: -
Beethoven: Missa solemnis/Credo/et incarnatus est, gerne dieselbe Textstelle in Schuberts Es-Dur Messe.
Schubert: Streichquintett - Trio im 3. Satz
Mendelssohn: Lobgesang Nr. 6, besonders die fast unerträgliche Zuspitzung bis zum Höhenpunkt - von da an ist der Rest relativ banal.
Wagner: Praktisch alle "großen" Stellen, dasselbe gilt für Bruckner, bei ihm etwa Abschluss der Fünften/ Anfang der Siebten/Blechchoral und Höhepunkt im 3. Satz der Achten, ebenda Anfang des Finales - "Zusammensturz"- Erklingen sämtlicher Hauptthemen am Ende.
Janácek: Glagolitische Messe / Credo; Jenufa/ 2. Akt/ "Jenufas Gebet"
Bartók: Herzog Blaubarts Burg / die fünfte Tür; Der holzgeschnittene Prinz/Vorspiel (auf Wagners Fersen)
Ich konnte leider kein tschechisches 'Tsch' eingeben.
Noch etwas: Mussorgsky: Lieder und Tänze des Todes, besonders die beiden letzten Sätze. Vielmehr Schauergefühl als Enthusiasmus. -
Schönberg: Pierrot Lunaire
Sonia Bergamasco/Contempoartenensemble, Dirigent Mauro Ceccanti.
Für mich unbekannte italienische Interpreten auf der Aufnahme einer ebenfalls unbekannten Plattenfirma.
http://www.artsmusic.de -
Bei mir hängt viel vom ersten Live-Erlebnis ab. So habe ich micht fest entschlossen, alle Aufnahmen und Übertragungen zu meiden, wo Kent Nagano* oder Franz Welser-Möst dirigieren. Dagegen lieferten mir Esa-Pekka Salonen und Semjon Bytschkow unvergessliche Konzerte. Vor einigen Tagen habe ich Silvain Cambreling gehört, dessen Interpretation von Haydn, der Hochromantik (Berlioz-Liszt) und des frühen Ligeti mich tief beeindruckte.
*So wie in diesem Dirigenten habe ich mich noch nie getäuscht. Fahler, grauer Orchesterklang, totale Langeweile und Ideenlosigkeit - und dies an der Spitze der Bayrischen Staatskapelle. :angry: :boese2: -
Gerade beendet: Bruckner: Sinfonie Nr. 2, Origivalversion von 1872 (NSO of Ireland, Georg Tintner)
Großartige Interpretation, obwohl in dieser Fassung etwas weniger mehr wäre. Paradoxerweise fällt bei Aufnahmen von späteren Fassungen die große Kürzung auf, und der Hörer fühlt das Fehlen der gestrichenen Passagen. (Etwa auf Soltis CD, die ich mir zum Vergleich in der vorigen Woche mehrmals anhörte.) -
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http://www.naxos.com/catalogue/item.asp?item_code=8.554006
Ich habe die Schnäppchenjagd gestern erfolgreich fortgesetzt. -
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Hallo Harald,
diese Firma erlebte ihre Glanzzeit in den siebziger und achtziger Jahren als Staatsunternehmen, interessanterweise auch noch am Anfang des CD-Vertriebs. Eine Privatfirma, die so wirtschaften würde, wie Hungaroton derzeit, wäre schnell bankrott. Es kursieren wiederholt Gerüchte über den Pleitegeier, die durch den Umzug bestätigt wurden. Paradoxerweise gibt es jedoch Einnahmen seitens der Interpreten, die für die Veröffentlichung ihres Musizierens zahlen, und die Platten als Referenzen verwenden. So werden freilich Ladenhüter in großen Mengen produziert, denn nur masochistisch veranlagte Typen kaufen die Operettenarien mit Ms Seymour oder die beiden CDs mit Opernarien der gelinde gesagt äußerst mittelmäßigen Opernsängerin Ildikó Iván, die zur Zeit der Aufnahmen einen starken Vorteil hatte: Ihr Ehemann war damals (2002-3) der Minister für Kultur. Man kann da Folgerungen ziehen, warum diese unverkäuflichen Produktionen erschienen. :kotz: Es gibt ein paar weitere Perlen aus dem Katalog, wo schlechte Musik von schwachen Interpreten vorgetragen wird. Nur ein(e) Prophet(in) könnte die Fragen beantworten, was die Instrumentalisten mit Christian Palmers Klaviertrios oder Tostis Salonstücken beabsichtigten, um die beiden wichtigsten Kulturlandschaften klassischer Musik zu nennen. Beide Aufnahmen wurden von der Kritik verrissen, und auch die Kritiker sparten nicht mit der Frage, wen diese interessieren. Hungaroton fertigt so praktisch Ladenhüter, denn man glaubt ja nicht im Ernst, dass Werke von Komponisten, deren Namen sogar musikalisch hochgebildeten Sammlern unbekannt vorkommen, wirtschaftlich verkauft werden könnten. Bei einigen spielen Firmen oder Städte mit, so im Falle Georg Lickls Pécs, wo dieser Komponist Domorganist am Anfang des 19. Jahrhunderts war. Ich hörte im Rundfunk beim Autofahren ein Programm, in dem Musikkritiker Neuerscheinungen besprachen. Sie nahmen diese Aufnahme unter die Lupe, und die Hörer konnten ihnen insoweit zustimmen, dass die Interpreten hervorragend abschneiden. Die Kritiker fanden auch die Musik schön, woran man nicht zweifeln kann. Man hat freilich den Eindruck, dass Lickl wie Joseph Haydn oder Mozart minus Genialität komponiert, aber immer wieder taucht die Frage auf, wer diese CD kauft?
:boese2:
Es gibt zwei Projekte in der Klassiksparte, die erwähnenswert sind: Zum ersten Beethovens sämtliche Klaviersonaten mit Annie Fischer,deren Ausgabe Verdienst des Geschäftsführers (und der Erben der großartigen Pianistin) ist, zum zweiten die Neue Bartók-Ausgabe
(die nur zum Teil neu ist und nicht das Gesamtwerk einschließlich Kompositionen aus der Kindheit oder Transkriptionen von Werken anderer Komponisten umfasst). Diese CDs lassen sich verkaufen!
Ich war das letzte Mal im August in Deutschland (u. a. Nürnberg-Bayreuth-Bamberg), aber suchte freilich nicht nach CDs von Hungaroton.20 Euro sind wirklich eine Zumutung, wobei wir etwa 50 CDs (u. a. die Brahms-Gesamtausgabe) recht preiswert gekauft haben. Zusammengefasst also hängt die Firma an der Infusion, weil die Kosten der Neuveröffentlichungen praktisch ausnahmslos von den Interpreten oder von sonstigen Sponsoren gedeckt werden. (Die Neue Bartók-Ausgabe wird vom Staat gefördert).
Fortsetzung folgt, bis morgen! -
Die Krise der (klassischen) Plattenindustrie hat auch bei dieser Firma ihre Spuren hinterlassen. Umzug von einem glänzenden Glaspalast in einen heruntergekommenen Altbau in einer nicht besonders vornehmen Gegend, Verkauf eines großen Teils der Grundfläche des Markenladens in der Nähe des früheren Firmensitzes an eine agressiv expandierende Buchladenkette, Entlassungen sind Beweise dafür, dass es Hungaroton nicht besonders gut geht. Den Umzug kann man dennoch vernünftig bezeichnen, denn das Tonstudio befindet sich im besagten Haus, wo außerdem ein neuer Laden eröffnet wurde. Es ist dennoch fraglich, wer diesen versteckten Ort findet, der relativ entfernt von den touristischen Zielpunkten der Stadt und in einer Umgebung liegt, deren Bewohner sich nicht gerade für Produkte der Hochkultur interessieren.
Was derzeit veröffentlicht wird, lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Das, wofür Hungaroton gezahlt wird. D. h., wenn ich Geld dazu hätte und meine Gesangskunst in der Badewanne verewigen wollte, würde (mit einiger Übertreibung
) die CD meiner Wahl mit Lieblingswerken*, vorgetragen von meiner Bescheidenheit erscheinen.
*Als Erstling vielleicht Winterreise und Goethe-Lieder von Schubert, danach Wagner-Monologe und -Arien, als dritte Veröffentlichung etwa große russiche Bassarien.
Ich habe da freilich übertrieben, aber wenn man im Katalog unter den Namen der Künstlerinnen nach einer gewissen Patricia Seymour sucht, erscheint ihr Name nicht. Aber Mut, die Interessenten können die erste (und vermutlich letzte) CD finden, indem sie nach Werken von Johann Strauß oder Emmerich Kálmán suchen. Diese amerikanische Diplomatentochter zahlte für die Aufnahme, mietete das miserabel bezahlte Budapester Opernorchester und benutzt seitdem die Platte als Referenz.
Fortsetzung folgt, vermutlich morgen. -
Die Langspielplatten wurden in den siebziger Jahren in Schweden gepresst. Dann wurde ein Betrieb in Dorog (nordwestlich von Budapest, Nähe Esztergom) errichtet, der mit der Verbreitung der CD in Pleite gegangen ist. "Normale" CDs werden in Ungarn, prestigeträchtige (hybride) SACDs in Österreich gefertigt.
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Wagner: Tannhäuser - Dritter Akt aus Bayreuth -1962
Sawallisch/Windgassen/Silja/Wächter usw.
Decca 478 0284 -
Mir ist ein fehlender Name aufgefallen: Janácek. Sonst: