Ich neige bisweilen dazu das Wichtige und Angenehme zu überlesen!
Beiträge von tom
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Tss, Tss! Ich habe schon Quersummen gebildet, dabei muß ich mich nur an die alte Juristenregel halten und zwei Vorschriften, d.h. zwei Taminobeiträge, davor und danach lesen.
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Original von Ulli
StB
Kryptisch! Mein Steuerberater kann ja wohl nicht gemeint sein!
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In Zeiten körperlicher Beschwernis und Bekümmernis gilt für mich:
Keine Experimente!
D.h., nur Bekanntes, vorzugsweise von JS Bach!
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Hört sich ja geradezu verschwörerisch an!
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Original von petemonova
Hallo,mein CD-Spieler (einer von aiwa) hat seit einigen Wochen die Macke, bei nahezu jeder CD, die ich neu eingelegt habe, sich eine beliebige Stelle rauszusuchen, an der er mal prompt 2 oder 3 Minuten zurückspringt. Das macht er aber wirklich nur einmal während der ganzen Abspielphase und dann bei der nächsten CD wieder.
Woran könnte es liegen?
Gruß, Peter.
Hatte mal ein entfernt vergleichbares Problem. Der Monteur meines Vertrauens hat's aber gerichtet und die Führungsstange für die Abtastvorrichtung, so hat er das jedenfalls erklärt, mit einem speziellen Schmiermittel neu versehen. Seitdem läuft der Player wieder bestens. War auch gar nicht so teuer. Ansonsten vergleiche Theophilus' Beitrag von vor 2 (?) Monaten.
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Original von Edwin Baumgartner
... die spätere ...
Ja, welche denn nun? Die von 1959 oder 1981? Live oder Studio?
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Die Goldbergvariationen, von Maria Yudina, jemand meinte mal mit Stahlfingern, völlig kompromißlos gespielt.
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Original von Robert Stuhr
Toms Gleichung "Kunst ist, wenn ich's verstehe und mag" ist sicher zu pauschal.
Diese Schlußfolgerung ist freilich etwas zu kurz gegriffen. Ausgangspunkt war die Beobachtung, daß sich das Verhlätnis zwischen Komponist und Publikum geändert hat. Der moderne Musiker tritt seinem Publikum von vornherein mit Anforderungen gegenüber. Er steht mit ihm nicht mehr in Gemeinschaft, wie vielleicht Bach, Beethoven. Wer an Beethoven zweifelt, weil er an seinem Konzertpublikum das eine oder andere auszusetzen hatte, möge bedenken, daß er schlußendlich entscheidend zu einem Bestand eines öffentlichen Konzertlebens anfangs des 19. Jhdts. beigetragen hat. Diese Beziehung hat sich zu einem Zweckverhältnis umgewandelt. Der moderne Komponist sucht das Publikum - denn er ist wirtschaftlicht auf es angewiesen -, versucht aber gleichzeitig es im Sinn einer Bevormundung zu beeinflussen. Das verstehe ich im Übrigen unter Propaganda.
Liegt nicht aber darin eine wirkliche erstaunliche Anspruchslosigkeit des modernen Komponisten? Hält es der moderne Komponist wirklich für einen Erfolg, wenn seine Propaganda funktioniert? Fehlt es nicht zusehends an einem Grundkonsens zwischen Komponisten und Konzertpublikum?
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Original von Kurzstueckmeister
Verstehe ich nicht. Die Komponisten "bevormunden" das Publikum und benutzen es als "Propagandainstrument"? Propagandainstrument wofür? Vor allem, wenn jemand wenig Publikum hat?
Nicht "es", d.h. nicht das Publikum wird als Propagandainstrument benutzt, sondern "diese", d.h. die Musik!
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Original von Alfred_Schmidt
Was will/soll diese Musik eigentlich bezwecken - bzw wofür ist sie gut ?
Ich kann mir vorstellen, was diese Musik nicht bezwecken will, nämlich als Zeichen der Verbundenheit zwischen Komponist und Publikum zu dienen. Anders war es noch zu Zeiten von Bach, Beethoven, Brahms, wo das Publikum als der Partner, an das man sich wandte, angesehen wurde, insoweit auch ein tief verwurzeltes Vertrauensverhältnis zwischen Publikum und Komponisten bestand.
Hinsichtlich der Musik des 20. Jhdts. hat sich dies mE grundlegend geändert. Ein partnerschaftliches Vertrauensverhältnis sehe ich nicht mehr. Insoweit haben sich die Vertreter der Neuen Musik des 20. Jhdts. mehr und mehr von dem Publikum, das ja schließlich auch deren wirtschaftliche Grundlage bildet, entfremdet. Vielfach kommt es mir so vor, als wollten Komponisten der Neuen Musik das Publikum mit ihrer Musik bevormunden, diese quasi als Propagandainstrument benutzen. Die Frage, die man sich dann freilich berechtigterweise stellen kann, lautet dann aber, ob dies noch etwas mit Kunst zu tun hat.
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Original von Norbert
Es gab einen sehr schönen Artikel über die Aufnahmetechnik, den ich aber leider momentan nicht wiederfinde.
Hinsichtlich Beethovens 9ter meint Thomas Rübenacker in Rondomagazin.de mit Blick auf die Aufnahmetechnik:
ZitatWen der Mono-Klang schreckt, der wende sich an René Leibowitz, dessen 1961 bereits fantastisch klingende Stereo-Aufnahme von den Gebrüdern Chesky noch um einiges "verfeinert" auf CD gebannt wurde; viele Digitaleinspielungen neueren Datums können sich nicht mit solchem Klang brüsten.
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An anderer Stelle - "Bach im historischen Gewand" - habe ich vor einiger Zeit mal den nachfolgenden Beitrag geschrieben, der hier wohl besser hereinpaßt:
Beschäftigt man sich mit der elektroakustischen Anfangszeit der Cembaloeinspielungen des Bachschen Werks, wird ein Name vor allen anderen genannt werden müssen, nämlich der der Cembalistin Wanda Landowska (1879 - 1959). Wanda Landowska, die Grande Dame des Cemalospiels, hat das Instrument erstmalig für die Einspielung großformatiger Werke Bachs genutzt. Hier sind die Chromatische Fantasie und Fuge, das italienische Konzert, die Goldbergvariationen, Teil 1 und 2 des Wohltemperierten Klaviers zu nennen.
Hinweisen möchte ich auf die Einspielung der Goldbergvariationen, die WL 1945 in New York (davor übrigens auch im Jahr 1933)aufgenommen hat. Natürlich hört man der Aufnahme ihr Alter an. WL ist aber in der Lage ein breites Spektrum von Emotionen zu zeigen, ohne an Präzision einzubüßen. Diesen Willen zur Präzision merkt man der Aufnahme auch an, wenn die einzelnen Variationen sehr detaitreich gespielt werden. Die Wiederholungen spielt WL manchmal, zuweilen werden sie aber auch nach kurzer Zeit abgebrochen.
Aus dem Spezialthread zu den Goldbergvariatinen habe ich in Erinnerung, daß dort die Cembaloeinspielung mit Ralph Kirkpatrick (übrigens ein Schüler von WL) aus dem Jahr 1958 vorgestellt worden ist. Im Vergleich dieser beiden Einspielungen stellt sich Kirkpatricks Auffassung von diesem Zyklus als ausgesprochen farblos, viel weniger kontrastreich dar, als bei seiner Lehrerin.
Nach meiner Kenntnis wurde die Aufnahme mit WL einmal im Paket mit der Klavieraufnahme Arraus (1945?) angeboten. Ob und wenn ja, in welcher Ausgabe die Einspielung Landowskas jetzt noch im Handel erhältlich ist, vermag ich nicht zu sagen. Ggf. ist sie bei ebay zu bekommen.
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Wie würdest Du denn den Begriff "Fortschritt" im Zusammenhang mit bildender Kunst definieren wollen?
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Original von Johannes Roehl
Selbst Furtwängler hat in den 20er Ur- und Erstaufführungen dirigiert, die stilistisch dem Repertoire, das man mit ihm verbindet (und erst recht seinen eigenen Kompositionen) eher fern standen und sich bekanntlich Hindemiths wegen mit den Nazis angelegt.
Ich weiß daher nicht, ob man überhaupt von einem Widerspruch reden kann.viele Grüße
JR
Der Vergleich mit Furtwängler hinkt. Denn Furtwängler hat ja nicht im Stil der Neuen Musik komponiert, wie eben Schnabel. Es geht ja um die Unterscheidung zwischen Darstellung und Schaffen und nicht um eine Unterscheidung mehrerer Facetten des darstellenden Künstlers. Insoweit war Schnabel als darstellender Künstler/Interpret/Pianist eben einer derjenigen, die fest im klassischen Repertoire verwurzelt waren. Als Interpret fühlte Schnabel, so vermute ich, daß insoweit bestimmte Maßstäbe für das Verhältnis zum Publikum bestimmend waren, denen der Komponist Schnabel offenbar nicht entsprach. Anders läßt es sich jedenfalls aus meiner Sicht nicht erklären, daß der Interpret Schnabel eigene Werke und im Übrigen auch Werke anderer Vertreter der Stilrichtung Neue Musik eben nicht aufgeführt hat, damit bewußt auf einen Austausch mit dem Publikum verzichtet hat.
Wenn man dann unterstellt, daß Schnabel kein Einzelfall gewesen ist, kann man sich insoweit, so meine ich, auch die Frage stellen, woraus diese Bedürfnislosigkeit nach Publikum der Komponisten Neuer Musik zur Zeit Schnabels aber auch heutzutage herrührt.
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Die Metamorphosen sind ein erstaunliches Alterswerk des greisen Strauss.
Ja, sicher sehr gut anhörbar und gefällig.
Die Aufnahme von HvK finde ich im Vergleich zu Zinman (ich habe nur diese beiden) um Längen besser.
ZitatAngeblich hatte der Anblick des zerstörten Münchens 1945 Strauss zu dieser Komposition verleitet.
Mag ja sein, gleichwohl halte ich diese angebliche Trauerverarbeitung für reichlich verspätet und eigentlich auch unglaubwürdig, denn als selbstlos agierender Komponist ist Strauss nach meiner Kenntnis während seiner Jahrzehnte andauernden Karriere eigentlich nicht hervorgetreten.
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Mit Bachs Fugenkunst ins Wochende!
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Erstaunlich finde ich es schon, daß das Thema Psychoanalyse in der Musik auf so wenig Resonanz in diesem Forum stößt, handelt es sich doch um ein Gebiet, das gerade auch in der Musikwissenschaft in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr Platz einnimmt.
"Über den Weg gelaufen" ist mir Oberhoff als Herausgeber des Werks "Psychoanalyse und Musik - eine Bestandsaufnahme", in dem eine Reihe mehr oder minder bekannter Autoren einen Überblick über die Entwicklung dieses Themas bieten.
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Schnabel hat BTW auch komponiert (atonal oder 12-tönig, es gibt einiges Aufnahmen, ich habe aber noch nichts gehört)
Möglicherweise war Schnabel nicht nur ein komponierender Pianist, von denen es viele gab, sondern vielleicht sogar in erster Linie Komponist, was man an solch äußerlichen Dingen wie der Tatsache zeigen könnte, daß Schnabel nur wenig für sein eigenes Instrument geschrieben hat.
Erstaunlich und nachdenkenswert finde ich in diesem Zusammenhang, daß der Zwölftöner Artur Schnabel, wenn er denn auch für Klavier komponiert hat, nach meiner Kenntnis niemals sich selbst gespielt hat. Offenkundig hat Schnabel strikt zwischen seiner Tätigkeit als Interpret und derjenigen als Komponist, in der er einem Schönberg an Atonalität nicht nachstand, unterschieden. Im Grunde genommen ist Schnabel doch als Interpret von Mozart, Beethoven, Schubert, Brahms in die Musikgeschichte eingegangen, nicht jedoch als Interpret des zu seiner Zeit fortschrittlich-radikalen Repertoires.
Kann jemand diesen Widerspruch zwischen dem Darsteller Schnabel und dem Komponisten Schnabel aufklären?
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Original von nala
In den folgenden Jahren brachten Sie 13 Kinder zur Welt - aber hat das noch etwas mit MUSE zu tun?
Dennoch, Sie waren die größte Stütze dieses Genies."Willst du dein Herz mir schenken, so fang es heimlich an ..."
Also, wenn das nichts mit einem Musenkuß zu tun hat!
In diesem Zusammenhang auch sehr zu empfehlen, ist dieses Buch:
LG
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Sagitt meint:
Es ist ja eine Erzählung, die kein Verweilen auf dem Ton erlaubt.allenfalls gewisse Dehnungen, um eine Aussage zu gestalten.
Da stimme ich vorbehaltlos zu! Gab und gibt es doch genügend mittelmäßige Evangelisten, die mit musikalischer Intelligenz nichts am Hut haben und hatten. Da wird plötzlich und unerwartet an bestimmten Stellen mit großer Emphase gesungen, die an sich nur als eine andächtige Mitteilung konzipiert sind. Insgesamt und das zeigt sich bei Haefliger, so meine ich, sehr gut, muß der Evangelist zunächst darstellender Erzähler und erst dann Tenor sein und nicht umgekehrt.
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Original von musicophil
In 1954 (ich war noch gerade 11) hörte/sah ich zum erstenmal Haefliger als Evangelist (MP) im Concertgebäude. Nachher habe ich ihm noch dreimal dort erlebt.Und, hat sich trotz Deines seinerzeitigen jugendlichen Alters noch ein Eindruck erhalten?
Für mich gehört Haefliger zu den ganz großen Evangelisten. Genauigkeit und Präzision im Ausdruck, überhaupt nicht gekünstelt, bisweilen auch, wenn sich dies als notwendig darstellt, asketisch (was Tenören ab und zu schwer fällt), weniger den Sänger, als vielmehr den Chronisten, den Erzähler, herauskehrend, dann aber auch plötzlich sehr ausdrucksvoll, wie z.B. in "Oh Schmerz! Hier zittert das gequälte Herz!"
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Original von musicophil
Nebenbei: es gefällt mir zweimal "DGG" in diesen Thread geschrieben zu sehen, statt das für mich noch immer unvertraute "DG".
Gelblabel wird auch akzeptiert!
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Original von Ulli
Also, ich meine nur die letzten zwei/drei Takte...Vertretbar!
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Anna Magdalena Bach (J.S. Bachs zweite Gattin, die ihn um 10 Jahre überlebt hat)!!
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Das Ausklingen von Beethovens op. 111, 2. Satz ...... !
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Ganz so "krass" wohl nicht, denn ich muß hinzufügen, daß ich zumeist nur den 2. Satz von op. 111 höre.
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Zu den unangefochtenen Stammgästen/Konstanten gehört JS Bach mit seiner Kreuzstabkantate, am liebsten in dieser Einspielung:
Seit etwa 1994, mindestens dreimal pro Woche, auch Beethoven, op. 110, 111 mit Youra Guller!
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Original von Johannes Roehl
Ich versteh einfach nicht, warum sich ein Bachianer zurückgesetzt fühlt, wenn man darauf hinweist, dass das Stück eben keine Klaviersonate ist.
Aber, aber, ich fühle mich doch nicht zurückgesetzt. Im Gegenteil, ich verfolge diesen Thread sogar mit gespannter und freundlicher Aufmerksamkeit. Ggf. mißverständliche Formulierungen bitte ich zu entschuldigen.
Im Ergebnis bin ich übrigens nach wie vor der Auffassung, daß dieses Werk, wenigstens formal betrachtet, im weitesten Sinne als Sonate oder sonatenähnlich betrachtet werden kann, bin aber auch nicht böse/geknickt/enttäuscht, fühle mich auch nicht zurückgesetzt oder was auch immer, wenn dies hier von der breiten Mehrheit anders gesehen wird.
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Original von Cosima
Okay, sehe ich auch so. Das Italienische bleibt draußen. Wir können ja noch einen Thread über die beliebtesten Klavierwerke starten….
Nun, der Begriff "Concert" in BWV 971 ist sicher irreführend. Handelt es sich doch lediglich um eine Umgestaltung der dreisätzigen Vivaldischen Konzertform auf die Verhältnisse eines Cembalos, wobei ein Manual den Solisten, das andere das Tutti verkörpern. Insoweit wäre ich schon, wie Pius, dafür, Bachs brillantes dreisätziges Werk für Cembalo Solo in die Liste aufzunehmen.