Beiträge von katlow

    Hallo allerseits,


    Da wir ja einige Dvorák-Experten unter uns zählen, hoffe ich, dass ihr mir weiterhelfen könnt:


    Auf der Liste der Werke, um die ich meine Sammlung zu erweitern plane, standen seit einiger Zeit (auf Empfehlung eines Freundes), leicht ignoriert, die Serenaden von Dvorák – ohne dass mir die Werksbezeichnung etwas gesagt hätte.


    Demzufolge war es dann doch eine Überraschung für mich als ich, bei ersten Recherchen nach einer empfehlenswerten Aufnahme derselben, einen unerwareteten "He, die kenne ich ja!"-Aha-Effekt erlebte, was natürlich diese Werke auf meiner Wunschliste stark nach oben gerückt hat.


    Genau gesagt geht es um folgende beiden Werke:
    Serenade für Streicher in E-Dur Op. 22 / B52
    Serenade für Bläser Op. 44 / B 77 (Serenáda pro dechové nástroje - Besetzung: 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, Kontrafagott, 3 Hörner, Violoncello und Cembalo, oder: 4 Violinen, 2 Violen, 2 Violoncelli und Kontrabas (von Mordechai Rechtman)


    Leider habe ich nirgendwo wirklich brauchbare Kommentare zu empfehlenswerten Einspielungen dieser beiden Werke finden können, nur so viel, dass die Einspielung der Wiener Philhamoniker unter Myung-Whun Chung bei DG, zu der instinktiv gegriffen hätte, da ich seine Einspielung von Dvoráks 6. und 8. Symphonie sehr schätze, allgemein als ziemlich lausig eingeschätzt wird.



    Die Empfehlung meines Freundes lautete Karajan mit den Berliner Philharmonikern (die Streicherserenade von Dvorák gekoppelt, wie das offenbar häufig geschieht, mit der Streicherserenade von Tschaikowsky)



    – aber irgendwie habe ich (auf die Gefahr einer unzulässigen Verallgemeinerung hin) das Gefühl (nicht schlagen! :baeh01: ), dass ich mit Karajan-Aufnahmen nie so richtig warm werde – ohne genau sagen zu können, woran es liegt, hat mich bisher keine der Aufnahmen, die ich von ihm besitze, so richtig von Stuhl gerissen?!?


    Deshalb wäre ich wieder einmal dankbar, wenn ihr mir ein paar Hinweise geben könntet auf Aufnahmen der genannten beiden Werke, die ihr empfehlen würdet. Dabei kommt es mir nicht drauf an, unbedingt beide genannten Serenade auf einer CD gekoppelt zu sehen - irgendwo habe ich sogar gelesen, dass das von der Stimmung der Stücke her eine eher unglückliche Kombination ist. Kommentare auch dazu wären natürlich ebenfalls willkommen, genauso wie separate Empfehlungen zu den beiden Serenaden und natürlich eigene Eindrücke zu den beiden von mir angesprochenen Aufnahmen, so ihr sie kennt. (Es soll einige sehr gute Aufnahmen bei Supraphon geben, aber dazu ist es fast unmöglich irgendwelche Informationen zu bekommen (wie z.B. Aufnahmedatum, und –qualität), geschweige denn die Möglichkeit des Probehörens…)


    Rätselnde Grüße


    ?(?(?(


    katlow

    Hallo Maik,


    Zitat

    kannst du dich noch an diesen Thread erinnern ?(:D


    Nun, um ehrlich zu sein NEIN - als ich heute den Thread erblickte und dann feststellte, dass ich ihn selbst gestartet hatte, fragte ich mich zunächst einmal etwas verblüfft, was ich denn wohl unter diesem mysteriösen Titel verbrochen hatte - aber das ließ sich ja Gott sei dank schnell klären. Na ja, war ja immerhin schon mehr als ein Jahr her, da muss ich meine Reaktion wohl noch nicht zwangsnotwendig als erstes Zeichen von Alzheimer interpretieren.


    Freut mich wenn dir mein Tipp zu einer gewissen Ersparnis beim CD-Einkauf verholfen hat. Nach meiner inzwischen schon etwas umfangreicher gewordenen Erfahrung ist es so, dass bestimmte Sonderangebote wie z.B. jetzt kürzlich für EMI Great Recordings of the Century, DG Originals oder Warner elatus "die Runde zu machen" scheinen - sie tauchen z.B. zuerst bei Amazon auf, dann ein paar Wochen später bei JPC/WOM, dann bei 2001 oder HMV. Wobei der jeweilige Sonderangebotspreis (ebenso wie die Regeln bezügl. Versandkosten/-freiheit) von Versender zu Versender variiert. Aber zur Bewahrung des eigenen Nervenkostüms kann man dabei wohl nur die Strategie anwenden, zu versuchen seine Bestellungen auf den Jetzt-Zeitpunkt preislich optimiert - und unter Budget-Gesichtspunkten noch vertretbar :D - zusammenzustellen - und sich fest vor zu nehmen, Gelassenheit zu bewahren ob der Dinge (Angebote) die noch kommen mögen :motz: :motz: :motz:


    Dieses Spar-Jagd-Phänomen, dme auch ich zugegebenermaßen fröne, ist natürlich eine Folge des ständig schrumpfenden "greifbar" verfügbaren Klassik-Angebots vor Ort. Wenn man nicht gerade in einer klassikmäßig außergewöhnlich gut ausgestatteten Stadt wie Wien lebt, gehen die Chancen auf ein Sehen-HabenWollen-Mitnehmen-Erfolgserlebnis, das einen woanders vielleicht günstigeren Preis wettmachen könnte, inzwischen gegen Null, da ist man praktisch darauf angewiesen seine CDs bei den eben gegeneinander austauschbaren Versendern zu bestellen, und der Preis wird zum entscheidenden Faktor (oder aber Ärgernis).


    Viel Spaß mit deiner Albert-Bestellung - und nicht gleich wieder schwach werden, sollten sie dir ihre Listen mit Sonderangeboten und Restposten dazugelegt haben ;)


    Gruß


    katlow

    Musste spontan an diesen - von Alfred ursprünglich als Scherz (!!!)gestarteten - Thread denken:


    Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Stereo:
    "DVD-Audio & SACD vor dem Aus?" - eine Frage, die der Artikel mit einem eindeutigen Ja beantwortet.


    Mehr und mehr Labels hätten die Produktion der genannten Superscheiben nämlich inzwischen stillschweigend mehr oder minder eingestellt. Und außerdem gäbe es da längst etwas Neues, mit noch viel größerer Speicherkapazität (und dem Bonus eines ganz supertollen Kopierschutzes - der zum illegalen Kopieren benutzte Geräte angeblich aktiv zerstört - KEIN SCHERZ!!!), und damit wir Verbraucher uns auch so richtig freuen können gibt es das Ganze wieder gleich in ZWEI KONKURRIERENDEN Formaten: als Laser-Ray-Disk und als HD-DVD.


    Alfred, langsam grausts mir vor dir... :D


    katlow

    Zitat

    Saturn hat übrigens seine Klassikabteilung seit ein paar Tagen deutlich verkleinert. Von früher mal zwei Stockwerken ist jetzt mal gerade ein halbes übrig geblieben. ... Auf meine Beschwerde erklärte man mir, die Klassikabteilung sei für Saturn mit nur 2% Anteil am Gesamtumsatz sowieso eher eine "Altlast" Und genau so fühlt man sich da denn auch.


    Grmmph -


    das war die einzige Klassikabteilung, wo ich wenigstens ab und zu mal in den Genuss kommen konnte, die Aufnahmen, für die ich mich interessierte, (nicht nur in 0:30 min Minifitzeln) probezuhören. In Zukunft wird, bei derartigem Sortimentsabbau, wohl auch dort nur noch Mainstream zu bekommen sein, da werde ich mir das wohl sparen können. Altlast - na danke! :motz:


    katlow

    Schon einmal Merci an ThomasBernhard -


    das hilft mir in der Tat schon weiter zu wissen, dass es sich bei der Small Talk Reihe um eine Wiederverwertung in Billig-Aufmachung handelt und nicht, wie ich aus unerfindlichen Gründen vermutet hatte, um eine noch einmal besonders editorisch bearbeitete Ausgabe mit ausführlicherem Booklet!


    Gruß


    katlow

    Hallo allerseits,


    vielleicht kann mir ja jemand bei folgender Frage weiterhelfen:


    Ich wollte für mein Patenkind zu Weihnachten die CD "Yehudi Menuhin erklärt die Instrumente des Orchesters" besorgen, musste aber gerade feststellen, dass es die in zwei Versionen gibt, ohne dass erkenntlich ist, worin der Unterschied besteht, nämlich zum einen in folgender Aufmachung (Erscheinungsdatum 24.11.1988 ) :




    und zum anderen als folgende CD (Erscheinungsdatum 6.10.1997):



    Beide Versionen werden auch nach wie vor nebeneinander auf der EMI Classics Webseite in der Diskographie von Menuhin gelistet. Da ich, um diese CD zu bekommen, wohl mal wieder auf eine Bestellung übers Internet angewiesen sein werde, es mir also an der Möglichkeit fehlen wird, die CDs eigenhändig zu inspizieren, würde mich interessieren ob hier vielleicht jemand die eine oder andere Version kennt (oder vielleicht sogar schon einmal beide verglichen hat), sodass ich auf diesem Wege vielleicht herausbekommen kann, ob es einen Grund gibt, einer der beiden Versionen (die übrigens gleich viel kosten sollen) den Vorzug zu geben.


    Insbesondere würde mich dabei interessieren:


    1. Ob es sich in der Tat um dieselbe Aufnahme handelt - das Aufnahmedatum (Instrumente einerseits, Text andererseits, falls abweichend) wäre da hilfreich. Nach dem Probehören einiger Soundbites hatte ich den Eindruck, dass der von Menuhin gesprochene Text jedenfalls identisch war, allerdings war er für mein Gefühl (Ohr) in der älteren Aufnahme einen Tick besser zu verstehen - das kann aber auch an der MP3-Umsetzung gelegen haben? ?(


    2. Wie sehen die jeweils dazu gehörigen Booklets aus? Idealerweise würde ich mir z.B. wünschen, dass sie Abbildungen möglichst vieler oder aller der besprochenen Instrumente enthalten, nicht lediglich ein paar nette Worte zu Menuhin selbst.


    Würde mich sehr freuen, wenn mir dazu oder mit sonstigen Kommentaren zu der Aufnahme hier jemand weiterhelfen könnte :jubel:


    Grüße


    katlow

    Hallo Richard,


    bei einigen kann ich's nicht sicher erkennen, aber wenn mich nicht alles täuscht sind das insgesamt (mindestens) 53 CDs (und damit geschätzt knapp ein Drittel des Gesamtumfangs meiner Klassiksammlung)!!!


    Nachdem ich den Mund wieder zugekriegt habe ;) , kann ich es mir nicht verkneifen, nachzufragen: Wie lange brauchst du, bis du diesen Stapel komplett durchgehört hast :rolleyes: ?!?


    Staunende Grüße - und natürlich Gratulation zu deinen Neuanschaffungen


    katlow

    Hallo Alfred!


    Mal ein Gedanke:


    dass hier einige ziemlich finster aussehende Gestalten von "Edelleuten" für etwas angeheuert werden, ist offensichtlich. Und obwohl ich dir durchaus zustimme, dass der erste Eindruck des Bildes schon der eines nautischen Themas ist, fällt mit bei genauerem Hinsehen auf, dass ich (zumindest hier am Bildschirm) eigentlich keine konkreten maritimen Elemente erkennen kann.


    Keine nautischen Uniformen bei den "Offizieren" rechts, und auch bei den Hintergrundelementen oder den Angeheuerten nichts EINDEUTIG maritimes, oder?


    Noch ein weiterer Ansatzpunkt: läßt sich vielleicht die Kleidung der Dargestellten, insbesondere auf der rechten Seite, einer bestimmten Epoche zuordnen (die mit dem Zeitpunkt der Herstellung des Bildes ja nicht identisch sein muss), vielleicht sogar einem bestimmten Land, sodass man von da aus das Thema des Bildes vielleicht näher einkreisen könnte?


    Gruß


    katlow

    Hallo allerseits,


    ich finde Maiks Thread äußerst beruhigend - da bin ich wenigstens nicht der einzige, der unter einer derartigen Form von "Anhörblockade" leidet.


    Ich glaube bei mir hat das Phänomen damit zu tun, dass ich, mangels vernünftiger Einkaufsmöglichkeiten vor Ort zu Sammelkäufen neige, entweder über das Internet (um über die Schwelle der Versandkostenfreiheit zu kommen) oder wenn ich die eher seltene Gelegenheit, dass ich in Köln bin, zu einem ausgiebigen Besuch bei Saturn am Hansaring genutzt habe. So oder so stehe ich dann jeweils mit einem Stapel von CDs da - und dem Bewußtsein, dass damit das Budget erst mal für eine Weile ausgeschöpft ist...


    Ich weiss auch nicht wieso, aber da ist dann auch bei mir des öfteren auf einmal schlagartig die Lust weg, mir die Neuerwerbungen, die ich so sorgsam ausgesucht habe, anzuhören. Um eine Weile was von meinen Neuerwerbungen zu haben, und auch weil ich weiss, dass ich mir ein (für mich in der Regel komplett neues) Werk mehrere Male in Ruhe anhören sollte, um es auch wirklich zu würdigen, versuche ich meinen "Konsum" zu disziplinieren - und das wirkt sich merklich negativ auf das "Vorfreuen" aus.


    Hinzu kommen dann u.U. noch weitere Faktoren wie eine (nur bei Klassik - Fernseher oder Volksmusik (nicht durch mich!!!) in voller Dröhnung sind fein) äußerst lärmempfindliche, im selben Haus wohnende Vermieterin hinzu, was z.B. dazu führt, dass auch bei mir die 3-stündige Don Giovanni-Aufnahme unter Guilini seit mehreren Wochen ungehört im Regal steht, nachdem es schon bei der Zauberflöte massiven Ärger gab (witzigerweise gerade bei der Arie, wo die Königin der Nacht Gift und Galle sprüht...). Der Typ für Kopfhörer bin ich, aus ähnlichen Gründen wie Maik, auch nicht. :(


    Und dass an Alfreds grundsätzlicher Abneigung gegen den Erwerb von Box-Sets etwas dran ist, habe ich seit den Erwerb der Schnabel Beethoven-Sonaten gemerkt. Eigentlich wollte ich zu meinem eigenen Thread zu diesem Set hier ja auch gleich eine Rückmeldung liefern, nachdem ich sie erstanden hatte - aber bisher habe ich es erst geschafft fünf der zehn enthaltenen CDs durchzuhören - und das über einen Zeitraum von zwei Monaten...


    Gruß


    katlow

    Hallo Bubba,


    Wäre es völlig abwegig, dem Betreiber der genannten Martha Argerich Website einfach eine nette kleine Mail zu schicken, und ihn, so von Fan zu Fan, einfach zu fragen, wie du denn an die vom ihm aufgelisteten nicht publizierten Aufnahmen herankommen könntest?


    Wenn du das nett formulierst und ihm auch noch erzählst, dass du im bedeutendsten Klassikforum des deutschsprachigen Sprachraums auf seine Website aufmerksam gemacht worden bist, ist er ja vielleicht bereit, dir von ein oder zwei von dir besonders begehrten Aufnahen eine Kopie zu ziehen, so er sie in seiner eigenen Sammlung hat. In Japan gibt es übrigens eine ähnliche Fan-Website mit eine Auflistung der Aufnahmen (hier), und die dort enthaltene Danksagung "Special thanks to Mr. Björn Östlund , Ms. Maria Elena Hartung, Ms. Julie Resh and Mr. Michael Glover who has kindly provided me with many live recordings and information" läßt mich vermuten, dass der Verfasser dieser Website auch zumindest teilweise auf die von mir vorgeschlagene Weise an seine "Schätze" gekommen ist, fast bekomme ich den Eindruck, dass hier so eine Art interner Tauschzirkel existieren könnte - warum also nicht nachfragen? (In der Hoffnung, dir nicht zu Nahe zu treten: wenn du Angst hast, dein Englisch könnte für diesen Zweck nicht ausreichend sein, wäre ich durchaus bereit, dir da helfend unter die Arme zu greifen.)


    Alternativ könntest du es ja auch noch mal auf dem kürzeren, forumsinternen Weg mit einer PM an Albus versuchen.


    Gruß


    katlow

    Hallo Bubba,


    In der Hoffnung, nicht Alfreds Zorn durch Fremdverweise auf mich zu ziehen:


    Es gibt eine umfangreiche Auflistung der Studio- und Konzertaufnahmen Martha Argerichs mit genauen Daten zu Aufnahmezeit und -ort auf der (englischsprachigen) Website "A Tribute to Martha Argerich" mit der sich jemand viel Mühe gemacht hat und die den Eindruck der Vollständigkeit (oder des Strebens danach) erweckt.


    Auf dieser Liste, auf der auch nicht kommerziell veröffentlichte Aufnahmen aufführt, sind vier Aufnahmen der Toccata op. 7 von Schumann durch Argerich aufgeführt:
    · 1981: Vienna, Austria (Live)
    · 1966, September 6: Edinburgh, Scotland (Live)
    · 1965, July 19: Teatro Opera, Buenos Aires, Argentina (Live)
    · 1960, September 8: Cologne, Germany (Studio)-
    alle allerdings keine kommerziell veröffentlichten Aufnahmen, wie es scheint.


    Na, vielleicht kann Albus uns ja eines Besseren belehren?!


    Gruß


    katlow

    Auf die Gefahr hin, den Blutdruck einiger der Mitleser und -schreiber in die Höhe zu treiben...


    [URL=http://www.guardian.co.uk/arts/news/story/0,11711,1549336,00.html]Hier[/URL] ein Bericht aus der Englischen Tageszeitung The Guardian von heute über den Plan des (wenn mich nicht alles täuscht international sehr angesehenen) Glyndebourne Opernfestivals, eine Rap-Version von Mozarts Cosi fan tutte aufführen zu wollen! Und das soll sich nicht nur auf das Bühnenbild und die Kostüme beziehen, sondern in der Tat sollen auch Musik und Libretto auf diese Art "modernisiert" werden.


    Und damit wir auch was zum Freuen haben: die Inszenierung soll dann später auch auf Tournee nach Deutschland kommen. Das Bizarre daran ist, dass es mich wirklich fast schon reizen würde, herauszufinden, wie sich der handlungsmäßige wie musikalische Stoff einer Mozart-Oper in einer derartigen Pop-Culture-Version anhört. Könnte es eine potentielle Antwort auf die alte Zeitmaschinen-Frage sein "Angenommen, man könnte Mozart mit einer Zeitmaschine in die heutige Zeit herüberholen - welche Art von Musik würde er komponieren, nachdem er sich mit den neuen Umständen und der Entwicklung der Musik seit seiner Zeit vertraut gemacht hat?" ?


    Offensichtlich gerade zu etwas absurden Gedankenspielen neigend


    katlow

    Hallo allerseits -


    Ich bin gerade bei Amazon.de darüber gestolpert, dass dort im Moment die in der Reihe EMI - Great Recordings of the Century erschienenen CDs (oder zumindest ein beträchtlicher Teil davon) zu Sonderpreisen erhältlich sind, und zwar Euro 8.97 für Einzel-CDs (was für sich genommen wohl noch nicht besonders erwähnenwert wäre), aber desweiteren die Doppel CDs zu Euro 14.97 und die 3-CD-Box-Sets zu Euro 21.97 (insbes. Opern, wie z.B. Klemperers Zauberflöte und Giulinis Don Giovanni!).


    Die Sonderaktion ist, soweit ich das sehen kann, nirgends besonders angezeigt und aufgelistet, und ich habe bereits feststellen müssen, dass eine Suche mit den Begriffen "EMI Great Recordings Century" zwar etliche, aber nicht alle der ermäßigten CDs auswirft - ich kann also nur empfehlen bei Interesse an einer bestimmten Aufnahme aus dieser Reihe den Preis dieser Aufnahme konkret abzufragen.


    Da doch etliche von uns (aus Lust oder Not) regelmäßig ihren CD-Bedarf bei Internet-Versendern decken, dachte ich mir, es wäre vielleicht keine schlechte Idee, dies zum Anlass zu nehmen, hier einen Thread zu eröffnen, in dem auf lohnenswerte Sonderangebote, von denen man annehmen kann, dass sie auch für andere Forumsmitglieder von Interesse sein könnten, hingewiesen werden kann. Schließlich haben die meisten von uns ein gewisses Limit, was sie sich für Klassik-CDs auszugeben erlauben, und haben deshalb nichts dagegen, die CDs möglichst günstig zu bekommen (wenn wir schon nicht in den Genuss eines in erreichbarer Nähe gelegenen gutbestückten Fachgeschäftes mit "Will-Haben-Effekt" kommen).


    Grüße


    katlow

    Über Khachaturian gab es vor nicht allzu langer Zeit auf einem der deutschen Fernsehsender, die sich noch an Kultur herantrauen (Arte?, 3Sat?, WDR3?) einen ausgezeichneten Dokumentarfilm mit sehr interessanten Bild- und Filmdokumenten wie auch Zeitzeugen.


    Leider kann ich mich nicht mehr an die Details wie Titel und Regisseur erinnern, wohl aber daran, dass u.a. Auszüge einer Aufführung des Violinkonzertes mit David Oistrach zu sehen waren (und bei Solisten wie auch Werk den Wunsch entstehen ließ, sie bei Gelegenheit einmal näher kennenzulernen). Demgemäß kann ich jenen Dokumentarfilm (leider nur in dieser unspezifischen Form), sollte er wiederholt werden (als ob nicht...) nur jedem, der über ihn im Spätabendprogramm (wo sonst) stolpert, nur anempfehlen.


    Gruß


    katlow

    Hallo Daskalos,


    Nicht zu vergessen wären da noch die drei Symphonien, die Elgar verfasst hat, insbesondere seine erste.


    Eine ausgezeichnete Aufnahme dieser Symphonie ist IMHO die im LSO Live Label erschienene des London Symphony Orchestra unter Sir Colin Davis (Übrigens mal ein interessantes Label-Konzept: die Aufnahmen sind in der Regel aus einer Mehrzahl von Live-Aufführungen zusammengeschnitten - deswegen i.d.R. keine Probleme mit Hustern, etc. und die aufführenden Musiker des LSO verzichten, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, bei diesen Aufnahmen auf eine Vorab-Gage zu Gunsten eines Anteils am Verkauferlös, der gleichzeitig zur Verbesserung der Finanzlage des Orchesters als Ganzes beiträgt):



    Erwähnen sollte man vielleicht auch noch die zwei Aufnahmen der ersten Symphonie des großen Elgar-Dirigenten (und Freundes) Sir Adrian Boult, beide mit dem London Philharmonic Orchestra, zum einen eine Aufnahme aus dem Jahr 1949, erschienen bei Testament, zum anderen eine Aufnahme aus dem Jahr 1976 erschienen bei EMI.


    Gruß


    katlow

    Hallo allerseits,


    ich hoffe meine Frage ist nicht zu spezifisch:


    ich besitze eine Aufnahme der Suite nach dem Ballet Dornröschen von Tschaikowsky (op. 66a), mit den Berliner Philharmonikern unter Rostropovich, die ich gerne meinen Nichten und Neffen vorspielen würde - mit der dazugehörigen "Geschichte". Leider erweist es sich als etwas schwierig, diese festzunageln.


    So viel habe ich inzwischen schon herausgefunden, dass das Ballett von Tschaikowsky zwar auf der längeren Version der Dornröschen-Geschichte von Charles Perrault beruht, die aber wiederum nicht in voller Länge in das Ballett übernommen wurde, sondern, mit weiteren signifikanten Veränderungen, nunmehr effektiv wie die Version der Gebrüder Grimm mit der Hochzeit des Prinzen und der Prinzessin endet.


    Eine Synopsis der Handlung des Balletts (op. 66) habe ich (allerdings nur auf Englisch) im Internet finden können, allerdings nicht allzu detailliert, also falls jemand mich da Genaueres wissen lassen oder mich auf eine Webseite, die dazu Auskunft gibt, verweisen könnte, wäre ich dankbar.


    Darüber hinaus würde mich, da ich wie gesagt bisher nur die Suite aus dem Ballett (op. 66a) besitze, interessieren, welchem Handlungsausschnitt aus welchem Akt des Ballets die einzelnen in dieser Suite enthaltenen Stücke zuzuordnen sind:


    I. Introduction. La Fée des lilas.
    II. Adagio Pas D'action
    III. Pas de caractère. Le Chat botté et la Chatte blanche.
    IV. Panorama
    V. Valse


    Falls jemand hier sowohl Ballett als auch Ballett-Suite besitzt, wäre ich für einen kurzen Vergleich dankbar!


    Grüße


    katlow

    Mal wieder hallo allerseits!


    Diesmal eine Frage zu Rimsky-Korsakovs Suite nach "Tausendundeine Nacht": Scheherazade, op. 35.


    Weiß hier vielleicht jemand ob sich die die einzelnen Sätze der Suite auf genau bestimmte Geschichten aus der Sammlung von Geschichten aus 1001 Nacht beziehen? Denn immerhin gibt es (inclusive Rahmengeschichte) gleich sechs Geschichte aus dem Zyklus der Kalenderprinzen (und eben auch drei Prinzen), noch mehr aus dem Sindbad-Zyklus, und bei dem 3. und 4. Satz der Suite habe ich schon Schwierigkeiten, auch nur den "zuzuordnenden" Geschichtenzyklus zu finden.


    Oder ist Rimsky-Korsakovs Werk ohnehin eher freier, als Verwendung von Motiven aus der Sammlung ohne allzu konkreten Bezug zu spezifischen Erzählungen angelegt?


    Wenn es einen eindeutig zuzuordnenden Bezug geben sollte, wäre ich, wie immer von Neugier geplagt, jedenfalls dankbar, wenn mir jemand den konkreten Titel der Geschichte verraten könnte, bzw. um welche Nacht oder Nächte es sich handelt!


    Meine Einspielung ist übrigens die mit Herman Krebbers als Solo-Violinist, und dem Royal Concertgebouw Orchestra unter Kyrill Kondrashin:



    - meines Erachtens wunderschön!


    Gruß


    katlow

    Vielleicht nicht Sinfonik im striktesten Sinne aber definitiv erwähnenwert:


    Ich hatte vor einiger Zeit die Gelegenheit in die CD "Aguirre" von Los Otros hineinzuhören, und fand sie einfach wunderschön. Die darauf enthaltenen Werke stammen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, aus einer Sammlung über 100 Werke anonymer Komponisten aus Mexiko, der Karibik, Zentralamerika und Spanien, die der mexikanische Kopist Sebastián de Aguirre (ca. 1680 - 1730 (?)) erstellt hatte.


    Gruß


    katlow

    Dürfte ich, ganz unverfroren, darum bitten auch Joseph Calleja in diese Thread-Serie mit einzubeziehen. Ich kenne ihn zwar bisher nur von einer Sampler-CD (mit der Arie La dolcissima effigie), aber da gibt es etwas an seiner Stimme, das mich unheimlich anzieht. Liege ich völlig falsch, wenn mich seine Stimme irgendwie an Caruso erinnert?


    Meine Entschuldigung an Alfred für diesen "Themenschlenker"


    Gruß


    katlow

    Zunächst einmal merci an Cosima und Maik - ihr habt so ziemlich das vorgetragen, was ich als Gegenargument vorgetragen hätte - und noch dazu wahrscheinlich besser formuliert als ich es in einer spontanen Reaktion auf Tastenwolf getan hätte.


    Aber nachdem sich Tastenwolf nunmehr nochmals direkt in meine Richtung geäußert hat, will ich auch selbst antworten.


    Du möchtest wissen, worüber ich mich geärgert habe, Tastenwolf?


    Nun, vordringlich darüber, dass du mir Ansichten und Verhaltensweisen unterstellst, die einfach nicht zutreffen, und zwar, wie ich betonen möchte, ohne dass mein Anfangsschreiben OBJEKTIV Anlass für derartige Unterstellungen ggeboten hätte.


    Zum Anderen darüber, dass du auf meine von mir offen und bewußt leicht selbstironisch formulierte Anfrage (die immer auch die Möglichkeit offen lassen sollte, dass man mich, was einige meiner "Wunsch-Kriterien" angeht eines Besseren belehrt) den Ton ohne jeden Anlass derartig verschärft hast - und damit weiter fortfährst, trotz jeden Versuches meinerseits und seitens anderer Forumsmitglieder, dir unseren Standpunkt ausführlich und höflich zu erklären.


    Es ist wirklich albern, das klarstellen zu müssen. aber entgegen deiner Annahme zähle ich nicht zu den Leuten (wenn es sie denn überhaupt gibt), die ihr Interesse an klassischer Musik allein auf CDs beschränken. Im Gegenteil, ich habe, selbst bevor ich anfing mich für klassische Musik "ernster" zu interessieren, Konzerte und Opernaufführungen schon immer sehr gerne besucht und bedauere es sehr, dass sich mir jetzt, wo die Kennerschaft etwas größer geworden ist, da ich momentan "auf dem platten Land" wohne, seltener als ich es möchte dazu die Gelegenheit bietet. Auch hier kann ich Cosima nur zustimmen: Felix Vienna!


    Zum anderen habe ich, da ich einmal das Glück hatte, die Anfänge der Gesangskarriere eines damaligen Studienkommilitonen und seine spätere Entwicklung aus (relativer) Nähe mitverfolgen zu können, persönlich sogar schon seit längerem ein Interesse gerade an der Entwicklung junger Sänger. Ein Gebiet, dass ich nicht zuletzt deshalb besonders faszinierend finde, weil die Entwicklung und Herausbildung einer Gesangsstimme i.d.R. einen längeren Zeitraum in Anspruch nimmt und verschiedene Phasen durchläuft, und dazu neben Talent auch Geduld und Ausdauervermögen erfordert, um der Gefahr zu entgehen, eine vielversprechende Karriere durch das "zu frühe" Angehen bestimmten musikalischen Materials zu zerstören. Zu verfolgen, wie sich ein Künstler dem stellt und daran reift, ist außerordentlich spannend, und es ist eine bereichernde Erfahrung, wenn man dazu die Gelegenheit hat.


    Vor diesem Hintergrund empfinde ich es schon als Frechheit, wenn du meinst, mich auf das Bild eines engstirnigen, und im Grunde ignoranten CD-Einschiebers reduzieren zu können und mir zu unterstellen, ich würde zarte junge Künstlerseelen zerstören indem ich ihnen gleich zu Beginn ihrer Karriere die Unerreichbarkeit irgeneines (längst verstorbenen) Ideals aufs Brot schmiere mit dem Zusatz, sie mögen es doch besser gleich aufgeben. Ich weiss nicht, woher du diese "Feindbilder" hast, ich kann dir allerdings versichern, ich passe nicht zu ihnen.


    Das heißt aber nicht, dass ich mir das Recht auf meine eigene Meinung zu einem Vortrag absprechen lasse - oder alles, was die Klassikindustrie in regelmäßigen Abständen als "neuen Stern am Firmament" auf den Markst puscht, kritiklos als über alles bisher dagewesene erhaben annehme.



    Zum konkreten Thema dieses Threads: Eines meiner Ziele in der Beschäftigung mit klassischer Musik war es von vornerherein, meinen Horizont zu erweitern - und ich glaube ich habe auf diesem Gebiet in den vergangenen zweieinhalb Jahren verdammt viel erreicht. Als sozusagen "last frontier" möchte ich dabei jetzt den bisher (aus subjektiven Gründen, die ich versucht habe humorvoll darzustellen) ausgeblendeten Bereich des Liedgesanges angehen. Und ich bedanke mich für die gesammelten Empfehlungen in diesem Thread - sie stellen für mich genau die Ausgangsbasis für eigene Erkundigungen dar, auf die ich gehofft (und, meine Taminos kennend, auch vertraut) hatte - und sie machen mir Lust, mich in diesen Bereich hineinzuwagen! Was einer der Gründe ist, warum ich hier so gerne mitlese und -schreibe.



    Ich möchte dir noch in einem Punkt ausdrücklich widersprechen:


    Es ist meine feste Überzeugung, dass es gerade das Wundervolle an der Sprache der Musik ausmacht, dass man sie allein durch Zuhören erlernen kann.
    Das war nämlich gerade eines der Grundprobleme des uns im Gymnasium angedeihenden Musikunterrichts gewesen, dass er allein an das exklusive Klübchen derer gerichtet war, denen aufgrund des Unterrichts in einem Instrument die Grundlagen der Musiktheorie bereits in Fleisch und Blut übergegangen war, der Rest von uns (die große Mehrheit) konnte sich bemühen wie sie wollte, letztendlich war sie immer dazu bestimmt hinterherzuhinken. Und obwohl ich klassische Musik schon immer gemocht habe, hat es danach etliche Jahre gedauert, bis ich so weit war, mich in meinem Interesse für klassische Musik nicht mehr von dem Vorurteil beschränken zu lassen, dass man die ja eigentlich nur dann richtig verstehen kann, wenn man selbst ein Instrument spielt. Und eine der ersten Erkenntnisse, die ich bei meiner darauf folgenden systematischen Entdeckung der klassischen Musik machen konnte war die wundersame Erkenntnis, dass man die Sprache der Musik allein durch Zuhören -konzentriertes, intensives und wenn nötig mehrfaches Zuhören erlernen kann. Wenn dem nicht so wäre,hätte die klassische Musik es nie durch die Jahrhunderte geschafft!


    Bei mir persönlich hat das Interesse am Zuhören zu einem weitergehenden Interesse, mehr über klassiche Musik, Komponisten und Musiker zu erfahren, geführt (ab und an wage ich mich sogar in den gefürchteten Bereich der Musiktheorie vor) - was vielleicht nur eine natürliche Entwicklung ist, aber notwendigerweise erforderlich um klassische Musik genießen zu können ist es m.E. nicht.


    Deine Einstellung, wer nicht wenigstens ein Instrument beherrsche, der möge doch bitte vor Ehrfurcht vor jedwedem "Kunstproduzierenden" erstarren, und sich ja nicht erdreisten eine Meinung zu äußern, klingt für mich nach genau der Arroganz, die du mir vorwirfst. Auch jemand, der nie ein Instrument gelern hat, hat Ohren. Natürlich können Publikums- wie Kritikerurteile voreingenommen, verbohrt und borniert sein, und darüber lässt sich dann herrlich streiten (oder ein paar Jahrhunderte danach herrlich spotten) aber ohne Publikum gäbe es keine Kunst! Wenn du das Publikum (so es nicht zu dem Kreis der Erlauchten angehört) auf die Rolle der dumm-ehrfurchtsvollen Götter-(i.e. Künstler-) Verehrung reduzieren willst (und wir wissen ja: Götter darf man nicht in Frage stellen), wären die Konzert- und Opernsäale bald sehr leer, das lassen Menschen im allgemeinen, und Klassikliebhaber im Besonderen nämlich nicht gern mit sich machen!


    Ich gehöre übrigens auch zu den Leuten, die sehr gerne und möglichst vielfältig aus essen gehen, und sich dabei doch tatsächlich anmaßen, für sich zu entscheiden, ob es ihnen geschmeckt hat oder nicht - selbst wenn ich das konkrete Gericht nicht nachkochen könnte.


    Gruß


    katlow

    Wolfgang:


    Also es ist mir ehrlich gesagt ziemlich unbegreiflich, wie dir mein Beitrag derartig die Zornesröte ins Gesicht treiben konnte. Ich habe meine Beiträge in diesem Forum immer offen aus der Perspektive eines (zunehmend informierteren) Anfängers auf dem Gebiet der klassischen Musik geschrieben. Das lege ich gerne offen, da ich mir der dadurch notwendigen Relativität meines Urteils in vielen Bereichen durchaus bewusst bin.


    Dass heißt aber nicht, dass ich mir das Recht auf eine eigene Meinung absprechen lasse. Ich bemühe mich immer darum, diese so qualifiziert wie möglich abzugeben, und so viel Neues wie möglich auf diesem Gebiet zu lernen. Deshalb finde ich es schon ziemlích beleidigend, wenn ich von Dir Anfänger so ziemlich mit Ignorant gleichgesetzt wird.


    Wenn ich mich, wie ich in diesem Thread von vorneherein klargestellt habe, auf ein für mich noch völlig neues Gebiet, nämlich das des Kunstliedes, vorwage, dann heißt dass nicht, dass ich nicht die Erfahrungen und Maßstäbe, sowie die Kenntnis meiner eigenen Vorlieben, die ich in anderen Gebieten der klassischen Musik erworben habe, auf dieses neue Gebiet übertragen kann.


    Da ist zunächst einmal die Erfahrung, dass es in jedem Bereich der klassichen Musik so etwas wie ein "Kernrepertoire" gibt, mal ganz blasphemisch ausgedrückt, eine "Top 20". Und ich persönlich halte es nun einmal für die vernünftigere Methode, mich zunächst mit diesem Kernrepertoire vertraut zu machen, bevor ich in abgelegenere Gefilde schweife. Da ich weiss, dass einige derjenigen Mitschreiber hier, die über eine weit größere CD-Sammlung, und über wesentlich weitergehende Kenntniss als ich verfügen, so ein ganz klein bisschen bei Fragen wie der meinigen die genau gegenteilige Tendenz haben, nämlich von ihnen selbst erst kürzlich entdeckte, so gut wie unbekannte "Perlen" zu empfehlen, hielt und halte ich es für angemessen, klarzustellen, dass das nicht ganz das ist, wonach ich im Moment suche.


    Was nicht heißen soll, dass mich solche Werke nicht in ein paar Jahren, wenn meine Klassik-Sammlung weiter ausgebaut ist, interessieren und faszinieren werden - das würde ich jedenfalls hoffen. Aber mir persönlich erscheint es immer ein bisschen kontraproduktiv, wenn auf Fragen zum Thema "Ich kenne mich auf dem Gebiet der klassischen Musik noch nicht aus, wo soll ich anfangen?" nicht Werke von Bach, Beethoven, Brahms, Schubert oder Schumann (Liste nicht abschließend), die seit über einem Jahrhundert den Kernbestand der Konzertprogramme ausmachen, empfohlen werden, sondern ein möglichst unbekanntes Werk eines möglichst unbekannten Komponisten - weil das so fetzig oder so exotisch ist?!


    So ganz allein stehe ich mit dieser Einschätzung übrigens nicht - da sehe man sich nur einmal die vom Grammophone Classical Good CD Guide zusammengestellte "Suggested Basic Library" Liste an, oder die gezielte Gewichtung innerhalb der auf http://www.classical.net veröffentlichten "Basic Repertoire List".


    Was den Ausnahme- / Referenzcharakter angeht so ist die Erklärung eigentlich recht simpel: da es absehbar noch eine ganze Weile hin ist, bis meine Klassiksammlung, von Ausnahmefällen abgesehen, das Stadium der vorsätzlichen Doppelt- und Dreifachbesetzung von Werken erreichen wird, ist mir natürlich daran gelegen, dass die eine Aufnahme, die ich mir von einem Werk zulege, eine ausgezeichnete ist. Und es ist mir jetzt relativ gleichgültig, ob du das für arrogant hältst, ich nehme auch für mich in Anspruch, eine herausragende Aufnahme eines Werkes zu erkennen, auch wenn es schwierig ist, es allgemeingültig in Worte zu fassen, was eine solche Aufnahme ausmacht, da es sich in den unterschiedliche Bereiche der klassischen Musik unterschiedlich ausdrückt. Dass es darüber hinaus noch persönliche Vorlieben gibt, habe ich erst vor kurzem an anderer Stelle ausführlicher ausgeführt - aber die entwickele ich halt lieber auf von vorneherein sehr hohem Niveau und die Empfehlungen eines Grammophone oder Penguin Guide sowie des hochgeschätzten Forums hier bieten mir dafür erfahrungsgemäß sehr gute Ausgangspunkte von denen aus ich dann meine eigene Entscheidung treffe.


    Was soll denn deiner Meinung nach die Alternative sein, insbesondere bei einem so weiten Themenkreis wie dem Kunstlied? Mich bei meinem nächsten Besuch bei Saturn in Köln durch die vielleicht Hunderte von CDs allein im Bereich Schubert / Schumann Lieder durchhören um mir dann eine rauszusuchen? Einfach eine blind herausgreifen, nach dem Motto "wenn es denen wert war, diese Darbietung auf CD zu bannen, dann wird es für mich unwissenden Anfänger allemal reichen"? Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein.


    Was die historischen bzw. verhusteten Lifeaufnahmen angeht, so ist das eine der angesprochenen persönlichen Präferenzen von mir. MICH kann so etwas ganz erheblich stören - genauso wie es mich nervt wenn Leute im Lesesaal einer Fachbibliothek lauthals die Party vom Vorabend, Fußballresultate oder ihre anstehenden Urlaubspläne diskutieren während ich versuche etwas zu recherchieren und mich zu konzentrieren. Ich weiss es gibt Leute, die können das einfach "ausblenden" ich gehöre nicht dazu, deshalb habe ich das in meiner Anfrage auch so spezifiziert. Was natürlich in gewisser Weise eine grobe Verallgemeinerung darstellt - ich selbst besitze einige hervorragende Lifeaufnahmen ohne jede Hust-Kaskaden, es geht also anscheinend auch ohne - und einige historische Aufnahmen, die ich wirklich liebe. Aber, was letztere angeht (gemeint sind hier Aufnahmen aus den 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts), so hege ich doch die Befürchtung dass gerade bei Aufnahmen von Sängerstimmen die historische Aufnahmetechnik doch dazu neigt, Stimmen zu verfärben (?), weshalb ich hier instinktiv zunächst einmal nicht zu "Schelllackschätzchen" greifen würde. Und was die Darbietungsbeeinträchtigungen aus Zuschauerkreisen angeht, so möchte ich nur apropos bemerken, dass die darbietenden Künstler darüber i.d.R. auch nicht berade begeistert sind, es gibt halt nur unterschiedliche "Techniken" mit so etwas fertig zu werden. Aber es ist durchaus nicht ungehört, dass ein Künstler es auf die eine oder andere Art deutlich gemacht hat, dass er seinen Vortrag erst fortsetzend werde, wenn die betreffende Störung aufgehört hat.


    So, was gab's noch? Ach ja, das Ultra-Gekünstelte...
    Das war, wie ich mit meinem Hinweis auf den "Rückschlag-Effekt" hatte andeuten wollen ein Verweis auf die Nachwirkungen eben jener Forellen-Tortur im Musikunterricht (vor nunmehr schon etlichen Jahren). Eines, was mir davon in Erinnerung geblieben ist (ausser dass ich den dämlichen Fisch gebraten und verspeist sehen wollte) war, dass ich die Art des Vortrags damals wirklich unerträglich gekünstelt empfand. Weshalb ich, als ich, mitsamt des Tod und Verklärung und der Metamorphosen von Richard Strauss vor einiger Zeit auch seine Vier letzten Lieder erwarb, mit einiger Verblüffung feststellte, dass diese auf mich eben gerade nicht derartig "übertrieben gekünstelt" wirkten, sondern schlicht wunderschön, und nunmehr eigentlich mein Lieblingsstück auf dieser Aufnahme.


    Auch würde ich, wenn ich mir die Thomas Quasthoff - Autobiographie anschaue, die ich gerade zu lesen begonnen habe (übrigens auch ein ausgezeichneter Weg, so nebenher etwas mehr über Kunstlieder und Liedgesang zu erfahren), davon ausgehen, dass es durchaus verschiedene Schulen der Interpretation und Vortragsweise von Liedern gibt. Und ob ich diese Unterschiede beurteilen könnte, können wir einmal dahingestellt lassen (ich gehe natürlich, arrogant wie ich bin, davon aus, dass ja :baeh01: ), denn schließlich war die Bitte, wenn möglich, diese Unterscheidung zu treffen, an den werten, und ohne Zweifel wesentlich erfahreneren Kreis der Taminoianer gerichtet :jubel: :jubel: :jubel:


    Grüße


    katlow

    Auch von mir eine kurze Frage angelegentlich dieses Threads:


    Ich bin gerade dabei, einige Stücke klassicher Musik als "Einführung" für meine Patentochter zusammenzustellen. Dabei habe ich im Hinterkopf dass eine der Miniaturen von Chopin auf die Aufforderung einer Freundin (George Sand ?) hin entstanden ist, er möge doch Musik komponieren, die ihren kleinen Hund beschreibe, kann aber leider nicht mehr finden. Könnte es das jetzt als Regentropfen-Präludium (Op. 28 No. 15) bekannte Werk oder der Minutenwalzer (op. 64 No. 1) sein, oder ein anderes von Chopins Werken, oder liege ich mit meiner Erinnerung eventuell gar was völlig falsch, was Herrn und Hund angeht?


    Wäre euch dankbar, wenn ihr mir weiterhelfen könntet!


    Gruß


    katlow

    Nachdem ich heute durch Zufall über diese Webseite gestolpert bin, möchte ich die Kunde von ihr auch hier gleich verbreiten - ich finde sie einfach genial:


    Unter http://literaturnetz.org/ findet sich, in klarer und ansprechender Aufmachung ein wahrer Schatz an deutschsprachigen (und ins Deutsche übersetzten) Erzählungen, Romanen, Gedichten, Märchen und Fabeln bei denen kein Copyright mehr besteht. Goethe und Eichendorf, Aesop und Fontaine, die Gebrüder Grimm und Hans Christian Andersen - alles vorhanden, und schön übersichtlich gegliedert, nicht lediglich Seite für Seite herunterladbar wie bei dem m.E. äußerst enttäuschenden Projekt Gutenberg.de.


    Ein heißer Tipp, wie ich meine, insbesondere für diejenigen meiner Freunde, die mit ihren Kindern im weiter entfernten Ausland leben (schon mal jemand in letzter Zeit versucht, Bücher mit unserer heißgeliebten Deutschen Post ins nichteuropäische Ausland zu verschicken ... ? X( ).


    Grüße


    katlow

    Das mit dem monentanen Preis des von mir angepriesenen Box-Sets bei Amazon hat mir jetzt doch keine Ruhe gelassen. Und in der Tat habe ich inzwischen festgestellt, dass ich dasselbe Set damals, ebenfalls bei Amazon, für nur Euro 35.99 erworben habe (was meine Kalkulation erklärt) - inzwischen scheint es, zumindest bei Amazon, nur noch als US-Import erhältlich zu sein, deshalb der exorbitante Preis.


    Ich habe allerdings die einzelnen darin enthaltenen CDs sowohl bei Amazon (für je Euro 12.99) als auch bei jpc (für je Euro 9.99) gefunden, also deswegen veilleicht doch eher der Rat zum Einzelkauf. Die von mir herausgepickten drei CDs entsprechen dabei folgenden Einzel CDs:


    The Heifetz Collection Volume 11


    The Heifetz Collection Volume 12


    The Heifetz Collection Volume 15

    (auch erhältlich als Living Stereo CD).


    Desweiteren werden die Aufnahmen des Box-Sets anscheinend im Moment gerade von unter dem Label Living Stereo als Hybrid-SACDs wieder-herausgegeben - die Preise scheinen dabei je nach Geschäft sehr zu schwanken, liegen z.T. nicht weit von dem der CDs entfernt, allerdings habe ich diese "Neuauflagen" nicht selbst gehört, kann also nichts zur Klangqualität (insbesondere der CD-Spur) sagen.


    Gruß


    katlow

    Hallo Radagast,


    Wenn Maik, was ich vermute, mit seiner Deutung deiner Anfrage richtig liegt, dann hätte ich eine eindeutige Empfehlung für dich:


    Das 5 CD Set Heifetz-The Concerto Collection (RCA Victor Gold Seal, The Heifetz Collection Volume 11-15) mit dem wohl bedeutendsten Geiger des vergangenen Jahrhunderts, Jascha Heifetz:



    Enthalten sind darin:
    - die Violinkonzerte von Beethoven und Brahms (die beiden wohl allgemein als die bedeutendsten angesehenen Werke dieser Kathegorie)
    - die Violinkonzerte von Tschaikowsky (mein persönliches Lieblingskonzert, plus Serenade Melancolique und Waltzer), Mendelssohn, Sibelius, Prokofiev, Bruch (plus die Schottische Fantasie), Glasunov und Vieuxtemps,
    - das Doppelkonzert von Bach, das Konzert für Violine und Cello von Brahms und die Sinfonia Concertante von Mozart


    Damit hast du einen "Rundumschlag" bedeutendsten Werke für Violine der Klassik und Romantik in herausragenden Interpretationen und in guter früher Stereo-Qualität.


    Die in diesem Box-Set enthaltenen CDs sind meines Wissens auch immer noch einzeln erhältlich (müsstest du überprüfen), aber zumindest als ich mir das Set damals angeschafft habe war es (obwohl ich die CD mit den Beethoven und Brahms Konzerten schon besaß) immer noch preiswerter, das Box-Set zu erwerben als die restlichen CDs einzeln nachzukaufen (allerdings erscheint mir der momentane Preis bei Amazon mit knapp 60 Euro etwas hoch). Aufgrund der m.E. deutlich unterlegenen Aufnahmequalität würde ich von den billigeren (früher entstandenen) Heifetz Aufnahmen bei Naxos im Vergleich mit den RCA Stereo Aufnahmen ziemlich entschieden abraten.


    Als "Einstieg" für deine Tochter würde ich insbesondere, wie vielleicht schon angedeuted, CD 1 mit den Beethoven / Brahms Konzerten, CD 2 mit den Werken von Tschaikowky und Mendelssohn (schön, aber vielleicht etwas einfacher gestrickt), und CD 5 mit dem Doppelkonzert von Bach, der Sinfonia Concertante von Mozart (die ich Mozarts eigentlichen Violinkonzerten vorziehe) und dem Konzert für Violine und Cello von Brahms empfehlen. Die anderen Konzerte erfordern vielleicht eher ein Gehör, das bereits in der Sprache der klassischen Musik "geschult" ist und ein höheres Maß an Konzentration - auch sie sind wunderschön, und ich bin mir sicher, dass deine Tochter sie in Zukunft nicht missen wollen wird, aber vielleicht etwas zu "harte Kost" gleich für den Anfang.


    Grüße


    katlow

    Hallo allerseits,


    tja. ich kann es selbst kaum glauben, dass ich an diesem Punkt angelangt bin:


    Als ich anfing, mich intensiver mit klassischer Musik zu beschäftigen war mir eines völlig klar: ich würde nach allen Seiten offen sein - außer für Liedgesang! Da waren die Erinnerungen daran einfach zu stark, damals im Schul-Musikunterricht bis weit jenseits der Schmerzgrenze mit der "Forelle" traktiert worden zu sein, bis man sich nur noch sehnlichst wünschte jemand möge endlich diesen dämlichen Fisch aus dem Wasser ziehen und mit einem Schlag auf den Kopf erlegen...


    Und dann kamen mir vor einiger Zeit auf einer CD, die ich wegen anderer Strauss-Werke (i.e. Richard Strauss) angeschafft hatte, die "Vier letzten Lieder" dieses Komponisten, gesungen von Gundula Janovitz, unter - und die waren, es ließ sich nicht verleugnen, einfach wunderschön.


    Seither hat es angefangen zu nagen ... Insbesondere bei Schubert, der mehr und mehr zu einem meiner Lieblingskomponisten geworden ist. So frage ich mich inzwischen, ob ich mir nicht einen beträchtlichen Teil dessen, was er an herausragender Musik geschaffen hat, vorenthalte, wenn ich um Lieder einen Bogen mache. Immerhin habe ich ja inzwischen zu meiner Verblüffung gemerkt, dass es sich bei jenen Werken, die wir damals im Musikunterricht besprochen hatten, in der Tat um eine Auswahl der herausragenden Schöpfungen der Musikgeschichte handelte Musikgeschichte - auch wenn, selbst im Nachhinein betrachtet, der Unterricht darauf ausgelegt zu sein schien, einem jede Freude an diesen Stücken gründlich und systhematisch auszutreiben


    Also vielleicht sollte ich doch mal eine Zehe in diesen Teich namens "Liedgesang" stecken, bloss um zu sehen wie das Wasser so ist... Das einzige Problem dabei ist, dass dieser Teich, wie ich nunmehr feststelle, ziemlich groß zu sein scheint - und das ist noch eine gewaltige Untertreibung. So um die 500 Lieder, wenn ich das richtig sehe, allein aus Schuberts Feder! Wo also anfangen?


    Deshalb wende ich mich wieder einmal vertauensvoll an Euch mit der Bitte um Empfehlungen, auf dass mein erster "Fischzug" in diesem Gewässer ein erfolgreicher sein möge.


    Da dies mein erster Vorstoß in das Gebiet des Kunstliedes sein soll, sind die von mir gesetzten Anforderungen natürlich nicht unbescheiden (hä - wer hätte bei mir auch anderes erwartet):


    (1) Es soll sich um eine Aufnahme mit herausragenden Beispielen der Sparte "Lied" handeln, also absolutes Kernrepertoire, bitte nicht irgendwelche (sorry :stumm: ) obskuren Perlen, über die ihr selbst erst nach 30-jähriger intensiver Beschäftigung mit klassischer Musik gestolpert seid!


    (2) Bei den Komponisten bin ich relativ frei, gerne auch ein "gemischtes Programm", Schubert und Schumann fallen mir, aus meiner uninformierten Perspektive vordringlich ein, auch weil in diese Richtung schon gewisse Vorlieben bestehen.


    (3) Interpret und Aufnahme(technik) sollten Ausnahme- bis Referenzcharakter haben - bitte keine historischen Aufnahmen bzw. Lifeaufnahmen mit Hereingehuste, Stuhlrutschen etc., da mich so etwas gerade wenn ich mich in eine Werk neu einhöre, schnell ziemlich massiv nervt!


    (4) Stimmlage ist mir glaube ich relativ egal, vielleicht mit einer leichten Bevorzugung für Männerstimmen, allerdings würde ich, sofern da eine Wahlmöglichkeit besteht, es vorziehen, wenn die Interpretation nicht von der ultra-gekünstelten Sorte wäre (Gefahr eines Rückschllag-Effektes zu groß).


    (5) Wäre es noch ganz nett, wenn für den Anfang der Inhalt der dargegebenen Lieder nicht allzu depressiv wäre - also Schuberts Winterreise oder Mahlers Kindertotenlieder vielleicht eher nicht :D


    (6) Um die Empfehlungen für mich überschaubarer zu halten, bitte ich darum, dass jeder (mal in der Annahme, dass jemand sich berufen fühlen sollte, auf meine Anfrage zu antworten) sich auf die drei für ihn (/sie) herausragendsten Aufnahmen beschränken möge.


    Und wenn (7) und letztens eine dieser drei Empfehlungen auch noch die genannte "Forelle" von Schubert enthalten würde (ich bin einfach neugierig, ob sie heute immer noch so auf mich wirkt wie damals), dann wäre ich vollauf zufrieden!


    In Hoffnung auf eure Antworten


    Grüße


    katlow

    Gibt es eigentlich Aufnahmen von Werken eines Komponisten auf dem (einem der) Klaviere des betreffenden Komponisten, also nicht nur auf einem Instrument der betreffenden Periode sondern auf dem Instrument, "auf dem" das betreffende Werk zumindest komponiert worden sein könnte? Ich erinnere mich in einer Pianisten-Autobiographie (Rubinstein, Barenboim ...?) gelesen zu haben, wie es für den betreffenden Pianisten etwas ganz besonderes war, auf einem solchen "Original-"Instrument einmal spielen zu dürfen. Einige dieser Instrumente müssten doch in den Beethoven-, Mozart- etc. Häusern/Museen noch existieren - aber ob auch im Konzert- / Aufnahmetauglichen Zustand?


    Gruß


    katlow

    Hatte ich doch gewußt, dass ich mit obiger Formulierung Gefahr laufe, in die Stilblüten-Sammlung des Forums einzugehen :D :D :D


    Das Phänomen, das Alfred hier anspricht, ist in der Tat eines, dessen auch ich mir bewußt bin, weshalb ich obige Charakterisierung auch durch den Zusatz

    Zitat

    Na, vielleicht muss ich mir die Aufnahme erst noch ein paar Mal anhören, bis ich sie richtig würdigen kann.


    relativiert hatte.


    Das war in der Tat so genauso gemeint, wie ich es geschrieben hatte. Ich bin, wie schon erwähnt, immer noch ein, inzwischen vielleicht schon etwas informierterer, Anfänger auf dem Gebiet der klassischen Musik. Und eine der Grundregeln, die sich bei dem Prozeß, klassische Musik kennenzulernen, irgendwie gleich zu Beginn fast automatisch ergab, war die, einem (für mich) neuen Werk immer eine zweite und dritte Chance zu geben, wenn es sich mir nicht auf den ersten Blick (oder besser: beim ersten Hören) erschließt.


    Dass ich ein Werk, das mir beim Ersthören nicht alllzu viel gesagt hatte, beim zweiten oder dritten Hören auf einmal verstand, dass man sich in die spezifische musikalische "Sprache" eines Werkes unter Umständen zunächst einmal einhören muss, war das für mich eine ziemlich verblüffende Erkenntnis. Und bei den hier in Frage stehenden Werken handelte es sich um absolutes anerkanntes Kernrepertoire der klassischen Musik, nicht etwa um sonderlich moderne oder abseitige Werke.


    Eine weitere Erfahrung die ich gemacht habe ist die, dass mir manchmal, angeblich hochrangige (Grammophon/ Penguin Guide/ einhellige Meinung des hiesigen, hochverehrten Forums) Interpretationen einfach nicht liegen, dass sie es nicht schaffen, mir das Werk zu erschließen. Da sitze ich dann, nach dem Erst-, Zweit, und Dritthören da und frage mich "Und das soll wirklich ein großes Werk der Musikgeschichte sein?". Und dieser Eindruck legt sich auch nicht wenn ich die CD immer mal probeweise wieder anhöre. Um die zwei markantesten Fälle zu nennen, das waren bei mir Beethovens 5. und 7. Symphonie in der Aufnahme mit Carlos Kleiber, und Beethovens 3. und 4. Klavierkonzert mit Perahia / Haitink / Concertgebouw.


    Und bei Holst's Planeten in der EMI-Great Recordings of the Century Aufnahme mit Boult als Dirigenten hatte ich das merkwürdige Gefühl, dass einige der Planeten wirklich ganz beeindruckend waren, es den anderen aber irgendwie an Spannung fehlte. Bis ich dann das große Aha-Erlebnis hatte als ich zufällig die Dutoit/Montreal Aufnahme desselben Werkes zum Geburtstag geschenkt bekam: Wumm - da waren auf einmal alle Planeten schillernd, fazinierend und atemberaubend spannend.


    Weshalb ich nunmehr bei Werken, zu denen ich wirklich keinen Zugang zu bekommen scheine, ein geistiges Fragezeichen hinter die Interpretation mache - zwar habe ich in diesem Stadium meiner Sammlung noch eine Abneigung gegen vorsätzliche "Doppelbesetzungen" :D, aber bei solchen Werken mache ich, wenn es sich ergibt, eine Ausnahme.


    Dementsprechend war ich neugierig, als ich mir zur Abdeckung der "weniger berühmten" Beethoven-Symphonien eine Gesamtaufnahme zulegte, wie die darin enthaltene 5. und 7. auf mich wirken würden. Und, um es kurz zu machen: es hat geschnackelt! Das Merkwürdige dabei ist, dass die von mir gewählte Gesamtaufnahme, nämlich die mir den London Classical Players unter Roger Norrington, z.B. hier im Forum nicht sonderlich geschätzt wird. Für mich aber ist sie (das gilt auch für die meisten der anderen Symphonien, vielleicht mit Ausnahme der 9.) ziemlich ideal. Es ist so, als ob ich in dieser Aufnahme auf Originalinstrumenten die Struktur der Werke viel bewußter wahrnehmen kann - auf einmal habe ich sie "verstanden" und damit auch genossen. Ähnlich ging es mir mit den genannten Beethoven Klavierkonzerten als ich sie in der Version mit Wilhelm Kempff und den Berliner Philharmonikern unter Ferdinand Leitner erwarb (wobei mir das 5. Klavierkonzert wiederum mit Perahia besser gefällt).


    Das für mich ein wenig Aberwitzige dabei ist, dass ich mir bewußt bin, dass diese "Hörerfahrungen" sehr subjektiv sind (und auch ich selbst unter Umständen eine Interpretation mit zunehmender Erfahrung / Kenntnis / Alter durchaus anders einschätzen werde), aber dass meine Hör-Präferenz zwischen zwei angeblich erstklassigen Aufnahmen zu diesem jetzigen Zeitpunkt so massiv sein kann, dass sie den Unterschied zwischen "ein Werk verstehen und in es eintauchen" auf der einen Seite und "es tut mir leid, ich weiss ja dass das angeblich ein Meisterwerk sein soll, aber mir gibt es einfach nichts" auf der anderen Seite bedeutet.


    Was Smetana angeht - die Aufnahme ist noch in der "Erprobungsphase", zu neu um schon ein definitives Urteil zu fällen, aber vielleicht werde ich ja Ma Vlast dann irgendwann doch zu der Liste möglicher Doppelanschaffungen im Hinterkopf hinzufügen...


    Gruß


    katlow