Beiträge von katlow

    @ teleton:


    Ich war gerade etwas verblüfft, als ich deinen Kommentar zu der von Dir abgebildeten Smetana/Kubelik/Levine Doppel-CD las. Ich habe genau diese vor einigen Wochen erstanden - und zwar wegen der Aufnahme von Má Vlast mit dem Boston Symphony Orchestra unter Rafael Kubelik . So konnte ich mich doch nicht getäuscht haben... Habe sie zur Sicherheit noch einmal vorgezogen und habe sie jetzt neben mit liegen - Erleichterung - ich hatte mich nicht getäuscht (wäre schon ein erschreckendes Zeichen von früher Altersdemenz gewesen 8) ). Kubelik hat den Zyklus Má Vlast übrigens mehrfach, mit verschiedenen Orchestern eingespielt, so z.B. mit dem Tschechischen Philharmonieorchester bei Supraphon und mit den Wiener Philharmonikern bei DECCA.


    Die von dir abgebildete Deutsche Grammophon Doppel-CD enthält folgende Aufnahmen:


    Bedrich Smetana


    Má Vlast
    Boston Symphony Orchestra
    Rafael Kubelik


    Richard III, op. 11
    Wallenstein's Camp, op. 14
    Hakon Jarl, op. 16
    Prague Carnival
    Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
    Rafael Kubelik


    aus: The Bartered Bride(Overture, Polka, Furiant, Skocná)
    Wiener Philharmoniker
    James Levine



    Ich muss allerdings sagen, dass ich von der Aufnahme von "Mein Vaterland" bis auf "Die Moldau" eher enttäuscht bin. Es ist mein erster Kontakt mit dem vollständigen Werk, deshalb kann ich nicht sagen, ob es am Werk oder an der Interpretation liegt, aber ich habe das unbestimmte Gefühl, dass dieser Aufnahme ein bisschen der Schwung fehlt. Je weiter sie in die Stücke jenseits der Moldau fortschritt, um so mehr hatte ich das Gefühl, durch einen recht zähen musikalischen Brei zu waten. Na, vielleicht muss ich mir die Aufnahme erst noch ein paar Mal anhören, bis ich sie richtig würdigen kann.


    Gruß


    katlow

    Hallo allerseits!


    Bisher war ich instinktiv eigentlich immer geneigt, Extrem-Billig-Klassik-CD-Serien grundsätzlich zu misstrauen. Ich meine hier nicht Label wie Naxos oder Wiederauflage-Serien wie Nipper oder Apex, sondern die Art von CDs, die man bisher in der Regel nicht in "normalen" CD-Abteilungen, ganz zu schweigen von spezialisierten Klassik-Geschäften fand sondern an den Grabbeltischen einer Buchhandlund oder in speziellen Restauflage-Geschäften wie Wohltat zu Preisen, die kaum die Kosten der CD-Rohlinge zu decken scheinen.


    Allerdings habe ich in letzter Zeit festgestellt, dass diese Serien zumindest bei den bekannten Klassik-Versandgeschäften (so z.B. bei JPC oder 2001) auch mehr und mehr vertreten zu sein scheinen.


    Ich selbst hatte vor einiger Zeit der Versuchung nachgegeben und bei 2001 eine Doppel-CD mit Beethoven Sonaten von Wilhelm Kempff, veröffentlicht unter dem Label "The 50s" mitbestellt - was konnte ich bei 3 Euro schon groß verlieren? Mit diesem Kauf bin ich (und ich bin, wie einige hier schon bemerkt haben werden, was Aufnahmequalität angeht wirklich ziemlich kritisch 8) ) sehr glücklich - beste Mono-Qualität und wunderschöne Interpretationen - ich würde die CD jedem, der Kempff als Pianist kennenlernen möchte ohne Bedenken empfehlen. Ich hebe die Vermutung (wenngleich es auf der CD sowie auf der dazugehörigen Webseite an eindeutigen Angaben dazu fehlt) dass es sich bei diesem Aufnahmen (allesamt Studioaufnahmen) um Auszüge aus Kempff's erstem Gesamtzyklus handeln muss, der bei DG veröffentlicht worden ist.


    Weitere Serien, die mir in letzter Zeit wiederholt ins Auge gefallen sind, sind Labels wie Artone, Quadromania und History. Auch hier finden sich z.T. Aufnahmen, die eigentlich eindeutig nur mit bereits bei einem der großen Labels veröffentlichten Aufnahmen identisch sein können. So wird es (wie bereits im Thread zu den Großen Beethoven Pianisten auf Schellack erwähnt) zwischen 1932 und 1938 ja wohl nur einen Aufnahmezyklus aller Beethoven Sonaten mit Arthur Schnabel gegeben haben, den (trotz der historischen Aufnahmequalität) auch heute noch als Referenz angesehenen ersten Gesamtzyklus dieser Sonaten überhaupt, auf CD zuerst veröffentlicht bei EMI:



    Inzwischen gibt es Schnabel-Gesamtzyklen (oder große Teile daraus) nicht nur bei Naxos sondern auch, zu den beschriebenen Extrem-Billig-Preisen z.B. auch bei Centurion


    und bei History



    (um nur zwei zu nennen).


    Mich würde jetzt interessieren, wie das mit diesen "Klonen" rechtlich und technisch funktioniert:


    - Rechtlich gesehen: ich hatte eigentlich gedacht de Urheberschutz an einer bestimmten Aufnahme gelte 70 Jahre (oder bezieht sich das nur auf den Schutz des Autors (Komponisten) - und die wären hier bei diesen Serien in der Regel noch nicht abgelaufen (die Kempff-Aufnahmen stammen z.B. as den 50ern). Haben hier also die großen Labels ihre Rechte zur "Zweitverwertung" weiterverkauft unter der Auflage die genaue Quelle der Aufnahme nicht zu benennen?


    - Daraus folgend ergibt sich die für mich als Klassik-Hörer praktisch vielleicht viel wichtigere Frage, welches Material genau hier von den Billig-Labels wiederverwendet worden ist. Sprich: Erhalte ich de facto die DG- / EMI- etc.- Aufnahme mitsamt des von den EMI-Toningenieuren durchgeführten (im Falle Schnabels angeblich sehr guten) Remasterings, wurden also schlichtweg Kopien einer bestehenden CD-Version gezogen, oder erhalten die Zweitverwerter irgendwelche (u.U. minderwertige) Kopien der Masterbänder (?) und müssen dann selbst sehen, was sie damit machten. Bestehen infolgedessen eindeutige Unterschiede in der Qualität des Remasterings dieser historischen Aufnahmen zwischen den verschiedenen Versionen ? Hat in dieser Hinsicht vielleicht schon einmal jemand die Möglichkeit eines Direktvergleichs gehabt - wobei weniger aufwendiges und damit weniger intrusives Remastering ja nicht notwendigerweise schlechter sein muss? Ist Naxos, die, so weit ich weiß, in der Regel ein eigenenes Remastering der ihnen zur Verfügung stehenden Bänder durchführen, in dieser Hinsicht eine Ausnehme?


    Mich persönlich würden Aufnahmen wie der genannte Schnabel-Zyklus (und vielleicht auch noch einige andere in der History-Maestro-Blabla-Serie) interessieren, allerdings gehöre ich zu den Leuten, die sich im Zweifel irgendwann ärgern würden, sich eine "verschlechterte" Version derselben Aufnahme zugelegt zu haben statt gleich in den sauren Apfel zu beißen und die Originalversion zu kaufen, die mir dann aber für eine historische Aufnahme zumindest im Moment noch dann doch zu teuer wäre (da gibt es einfach Dringlicheres auf meiner Wunschliste).


    Mich würde interessieren ob hier jemand etwas genaueres zu Herkunft und Herstellung dieser Wiederverwertungs-Labels weiß, die ein bisschen wie Pilze aus dem Boden zu schießen scheinen.


    Gruß


    katlow

    Na das ist doch mal ein Projekt:


    BBC Radio 3 [ siehe hier ] hat sendet in diesen Wochen dem Namen "The Beethoven Experience" das Gesamtwerk Beethovens. Parallel dazu werden freie Downloads der jeweiligen "Beethoven Symphonie der Woche" in einer (Eigen-) Aufnahme des BBC Philharmonic Orchestra unter Gianandrea Noseda im mp3-Format angeboten (im Moment sind sie bei Sinfonie Nr.6 angelangt) - und dieses Angebot hat bisher reißenden Absatz gefunden. Bisher mehr als 650000 downloads - ist das jetzt ein Zeichen von Hoffnung für die Zukunft klassischer Musik, oder einfach nur davon, dass die Download-Community alles mitnehmen wird, solange es nur umsonst ist :D ?


    Auf alle Fälle beneide ich die Insel um dieses Radioprogramm - wieso bekommt man bei uns eigentlich Marokko und Algerien über Satellit, aber keine vernünftigen englischsprachigen Programme (Sky News und CNN zählen da nicht wirklich)???


    Gruß


    katlow

    Hallo Maik,


    Ich bin mit Alfred der Meinung, dass es, in einer Situation wie der deinen, wichtig ist, sich auf den Kernbereich der Oper zu konzentrieren, und Alfred hat dir dazu in der Tat eine ausgezeichnete "Landkarte" geliefert. Wenn ich das richtig verstanden habe ist es noch ein Jahr bis zu deinem Abi hin, aber bedenke dass eine Oper i.d.R. so um die drei Stunden dauert, also selbst dich konsequent daran machen solltest, die Liste abzuarbeiten, dürfte dich allein das Ersthören kaum weniger als einen Monat kosten.


    Von mir deshalb einige praktische Vorschläge:


    Zur Begrenzung des Themas: Versuche doch mal, ob du an den Lehrplan für Musik für dein Bundesland herankommst - da dürften die für dich relevanten Werke, die dann auch im Abi vorkommen dürfen, genauestens aufgelistet sein, dann weißt du wenigstens, was auf dich zukommen kann, insbesondere, falls ihr ein Zentral-Abi habt. Bei vom Lehrer gestellten Abi-Klausuren ist zu erwarten dass er über das prüfen wird, worüber er auch unterrichtet hat - allerdings ist da Vorsicht geboten, da es sein könnte, dass er in der Retrospektive glaubt mehr zu einem im Lehrplan gelisteten Thema "geleistet" zu haben, als das wirklich der Fall war (diese Randbemerkung am Ende der Stunde, das sich ein vergleichbares Schema auch in der Oper XY findet, wer hätte gedacht, dass man daraus ein Klausurthema machen könnte... :D ).


    Zur Begrenzung der Kosten: Stadtbüchereien verfügen in der Regel aus der Zeit, als sie noch besser finanziert waren, über einen recht ordentlichen Bestand an klassischen CDs, und zumindest in den Einrichtungen in der näheren Umgebung bildet Oper einen erheblichen Anteil an diesem Bestand. Gerade das von Alfred aufgelistete Kernrepertoire dürfte dort in der Regel vorhanden sein - vielleicht nicht in der absoluten Spitzenaufnahme (soweit die im Bereich Oper überhaupt vorkommen), aber doch in einer guten. Es dürfte sich also für dich auf alle Fälle lohnen, die Stadtbücherein der näheren Umgebung abzuklappern. Die Opernaufnahmen beigefügten, i.d.R. sehr ausführlichen Booklets sollten auch ein guter Einstieg in die Analyse der Oper sein.


    Drittens würde ich mich an deiner Stelle noch erkundigen, ob es bei euch in der Nähe eine Musikhochschule gibt. Wenn du dich mit dem zuständigen Menschen in der dazugehörigen Bibliothek freundlich unterhältst und ihm deine Situation und dein Interesse für Musik (möglicher zukünftiger Student?) schilderst, dann lassen sie dich vielleicht als informellen Gast-Leser die Bestände ihrer Bibliothek für deine weiteren Recherchen nutzen. Vielleicht gibt es da ja auch eine für dich interessante Vorlesung, in die du dich mal hereinsetzen könntest.


    Übrigens noch ein Tipp: Nur weil der Lehrer gesagt hat, dass sich der Abi-Stoff auf das Thema Open konzentrieren wird, heißt das noch nicht, dass das alles ist, was im Abi vorkommen wird. Also den Stoff der anderen Semester nicht ganz verdrängen ;) !


    Gruß


    katlow

    Zitat

    Alfred schrieb:
    Bei Fidelio steht eindeutig:


    Ort der Handlung: Ein Staatsgefängnis nahe Sevillas - 18. Jahrhundert.


    Punktum.


    Es tut mir leid, aber auch wenn ich selbst nicht ungern in historischen Kostümen schwelge, dieses Argument greift m.E. doch ein wenig kurz.


    Soll es denn, nur um der schönen Kostüme Willen (in einem Gefängnis des 18. Jahrhunderts?) nicht möglich sein, den Hintergrund der Handlung in ein Szenario zu übersetzen, das für den modernen Zuschauer näher und realer ist, und in dem die Konflikte und Bestrebungen des Stückes stimmig wiedergegeben werden können? Gerade bei einem Gefängnisszenario liesse sich da, meines Erachtens, dem jeweiligen Aufführungszeitpunkt angemessene naheliegende aktuelle Alternativen denken.


    "Stimmigkeit" ist für mich das Hauptkriterium, ob eine moderne Aufführung gelungen ist oder nicht. Das heißt, dass regiemäßige Eingriffe die Konflikte des Stückes herausstellen, nicht sie entstellen und bis zur Unkenntlichkeit verändern sollen.


    Das heißt auch, dass den technischen, handwerklichen Anforderungen einer Operninszenierung entsprochen werden muss: erstens und vordringlich: hier wird gesungen, und das heißt die Sänger müssen so plaziert werden und agieren (bzw. still stehen) dürfen, dass ihre Stimmen, den Gegebenheiten des Opernhauses entsprechend, bestens zur Geltung gebracht werden. Ein Sänger der sich effektvoll auf dem Boden wälzt, von einem Ende der Bühne zum anderen hetzt, oder gerade (in welcher Position auch immer) fornikiert, erfüllt die gesangstechnischen Erwartungen an eine Oper in der Regel nicht.


    Das Gegenstück zu Stimmigkeit ist für mich der billige Schock-Effekt, die offensichtliche Provokation um der Provokation willen. Wobei ich mich da immer frage, warum es Künstler immer wieder schafffen auf etwas, was im Grunde genommen ein Pennäler-Gag ist so etwas wie einen internationalen Ruf aufzubauen. Mich erinnert das allzusehr an die Geschichte der Madonna im Kondom - die Idee und die mit ihr ausgedrückte Kritik an der Sexualpolitik der Kirche ist als Spontan-Aktion durchaus nachvollziehbar, dass sich darüber Leute auf mehreren Kontinenten aufregen können und auf diese Weise aus einer kitschigen kleinen Modonnenstatue und einem Kondom ein Kunstwerk von internationalem Rang wurde, eher nicht.


    Was die finanzielle Seite angeht wage ich es nicht zu beurteilen, ob in der heutigen mediengeprägten Zeit die "klassische" Inszenierung erfolgreicher ist, oder die, die es schafft einen schönen großen Skandal aufzurühren - auffälliger sind auf alle Fälle letztere.


    Und ein bisschen frage ich mich ja auch, ob es nicht ein Teil des "konservativeren" Opernpublikums (du natürlich nicht, Alfred ;) ) durchaus geniesst, sich anlässlich einer modernen Opernaufführung mal so richtig aufregen zu können und dem ungestraft auf pöbelhafte Weise Ausdruck verleihen zu können, ein bisschen so wie die ritualisierten Auseinandersetzungen von Angehörigen der britischen Oberschicht mit Gegnern der Fuchsjagd. Wenn ich solche Szenen sehe, werde ich das Gefühl nicht los, dass es allen Beteiligten klammheimlich Spaß macht, sich einmal derartig antagonistisch verhalten zu können.


    Gruß


    katlow

    Ich bin mir nicht sicher, ob man Sänger oder Sängerinnen bei dieser Frage mitzählen kann - meines Wissens erfordert die Herausbildung einer vollwertigen klassischen Gesangsstimme ein gewisses Alter, weshalb es bei Sängern vielfach durchaus üblich ist, dass sie zunächst, parallel zur stufenweise aufbauenden Gesangsausbildung noch einen "Brotberuf" ausüben.


    Die in Zyklen immer wieder auftretenden massiv Medien-vermarkteten "Engelsstimmen-Wunderkinder" dagegen verschwinden in aller Regel sobald sie nicht mehr in das Niedlichkeitsschema passen: Wie hieß diese Kleine noch, die damals bei Thomas Gottschalk debütierte? Von Charlotte Church hört man (Gott sei Dank :stumm: ) auch nicht mehr viel, und ich fürchte Hayley Westenra (für die ich gewisse Sympathien hege) wird denselben Weg gehen.


    Gruß


    katlow

    Lieber Frank,


    natürlich vermag ich, da meine CD-Sammlung im Großen und Ganzen - und auch im Konkreten was die Mozart'schen Klavierkonzerte angeht - noch nicht das Stadium der vorsätzlichen Doppel- oder Vielfachbesetzung erreicht hat, keine vergleichende Aussage zu den von mir genannten Werken treffen. Dennoch nehme auch ich für mich in Anspruch, dass ich instinktiv eine schlechte von einer guten, und eine gute von einer ausgezeichneten Interpretation unterscheiden kann. Und dann gäbe es noch die Kathegorie von "soll angeblich sehr gut bis ausgezeichnet sein, aber ist irgendwie einfach nicht mein Fall". In letztere Kathegorie fällt für mich dir Curzon Aufnahme des 23. und 24. Klavierkonzertes. Sie mag anderen liegen - im Grammophone Guide erhält sie z.B. eine äußerst lobende Rezension - aber ich konnte einfach nicht warm mit ihr werden und ich habe es ( mit Zeitabständen) etliche Male versucht.


    Mir ist sehr wohl bewußt, dass die Stimmung in Mozart's 24. Klavierkonzert nicht der üblichen mozartlichen Leichtigkeit entspricht, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass die Interpretation durch Curzon dieses Element der Trauer aus seinem Rahmen reißt und sich darin herumwälzt - das ist keine Trauer mehr das ist eine "ich höre noch kurz diese CD zuende und stürze mich dann von der Brücke"-Depression ;). Ich werde den Verdacht nicht los, dass die Gegenelemente von filigraner "mozärtlicher" Kunst und Leichtigkeit dabei verloren gegangen sind - man möge mich korrigieren wenn dies tatsächlich der Natur des Werkes entspricht.


    Übrigens hatte ich meine Kritik bewusst auf das 23. wie auch das 24. Klavierkonzert bezogen, da sich meines Erachtens die "Freudlosigkeit" durch die gesamte Aufnahme, also auch das A-Dur Konzert, zieht. Wie gesagt, ich bin mir bewußt, dass die Aufnahme einige beachtliche Referenzen hat, aber mir hat sie leider nicht geschafft, diese Werke näher zu bringen.


    Gruß


    katlow

    Hallo allerseits,



    Von der ersten Aufnahme eines Mozart'schen Klavierkonzertes, das seine Aufnahme in meine CD-Sammlung fand, war und bin ich, trotz gewisser klanglicher Abstriche (die Aufnahme ist von 1955), absolut entzückt. Es handelt sich dabei um die Einspielung mit Wilhelm Backhaus und den Wiener Philharmonikern unter Karl Böhm, jetzt wiederaufgelegt in der Reihe DECCA Legends:



    Nach einigen weiteren Einzelkäufen, von denen ich leider nicht ganz so begeistert war, wie z. B. Nr. 23 und 24 mit Clifford Curzon (LSO, Kertesz) (mir einfach zu ausgewachsen depressiv) und Nr. 17 und 21 mit Maria Joao Pires und dem Chamber Orchestra of Europe unter Claudio Abbado (irgenwie fehlt mir hier bei der Pianistin ein bisschen die Substanz, die Mozart's Leichtigkeit erst so richtichtig zum Leuchten bringt) erwäge ich jetzt, den Bereich der übrigen Konzerte zunächst einmal mit einer Gesamtaufnahme abzudecken, bin mir aber nicht ganz sicher, inwieweit das (von generellen Bedenken gegen Gesamtaufnahmen einmal abgesehen) sinnvoll ist. Mich würde deshalb interessieren, ab welchem der Werke die Klavierkonzerte denn überhaupt als ausgereift angesehen werden können?


    Desweiteren hätte ich eine Nachfrage zu der von Tobey Wilson empfohlenen Gesamtaufnahme mit Perahia. Diese scheint von Sony inzwischen in zwei Versionen vertrieben zu werden (bei identischem Inhalt), einmal als die ursprünglich herausgegebene Box mit 12 CDs



    und dann als eine 2001 herausgekommene Box mit 10 CDs:



    Hier würde ich (da ich beide Sammlungen zur Zeit um ungefähr denselben Preis bekommen könnte) tendenziell eher zu der älteren Version mit mehr CDs neigen, in der Hoffnung, dass mir dadurch "halbierte" (sprich: über zwei CDs gestreckte) Konzerte erspart bleiben mögen.


    Allerdings habe ich in einer Amazon-Kunden-Rezension zu dieser Version einige eher abschreckende Kommentare zur Klangqualität der 12 CD-Box gelesen. Das ist zwar zugegebenermaßen nicht gerade eine zuverlässige Quelle (und ich würde einmal annehmen, dass Tobey die Aufnahme nicht empfohlen hätte, würde er diese Bendenken teilen) aber ein bischen nervös macht sie mich schon, da ich wohl nicht die Möglichkeit haben werde, die Aufnahme vor Erwerb auf Klangqualität hin probezuhören. Falls also jemand von euch einen Kommentar hierzu abgeben kann, oder vielleicht weiß, ob die spätere 10-CD-Version einem weiteren (besseren?) Remastering unterzogen wurde (der SonyBMG Seite ist so etwas ja leider nicht zu entnehmen), dann wäre ich euch für eure Hinweise dankbar!!! :jubel:


    Gruß


    katlow

    Gestern in der FAZ : Unbekannte Bach-Komposition in den Beständen der Anna Amalia Bibliothek in Weimar entdeckt


    Ein etwas ausführlicher Bericht über die entdeckte Strophenarie für Sopran und Cembalo (ein Geburtstaggeschenk für Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar) und die geplante Erstaufnahme des Werkes mit Sir Elliot Gardiner findet sich (auf Englisch) auch im heutigen [URL=http://www.guardian.co.uk/arts/news/story/0,11711,1501487,00.html]GUARDIAN[/URL] .


    So was würde ich auch mal gerne in einem Karton auf dem Dachboden finden - aber ich fürchte die Chancen stehen da eher schlecht :D


    Grüße


    katlow

    Vor kurzem habe ich die Aufnahme von Gershwins Rhapsody in Blue und An American in Paris (gekoppelt mit Grofés Grand Canyon Suite) in der Sony Bernstein Reihe erworben, die sowohl im Grammophone Guide die zu den Gershwin Werken empfohlene Aufnahme darstellte als auch (meiner Erinnerung nach) vom Penguin Guide drei Sterne plus Rosette erhalten hatte.



    Ich legte sie also in freudiger Erwartung in den CD-Player ein und ...


    fragte mich zunächst einmal ganz entsetzt, ob mit meiner (relativ neuen) Anlage etwas nicht in Ordnung war!!!


    Zu meiner Beruhigung im Allgemeinen, aber doch zu meinem Ärger im Besonderen, habe ich dann sehr schnell festgestellt, dass es nicht die Stereoanlage war, sondern die Aufnahme. Was auch immer deren interpretatorische Qualitäten sein mögen, aufnahmetechnisch ist sie eine der mit Verlaub gesagt lausigsten, die mir seit langem untergekommen sind.


    Das "Hintergrund"rauschen ist insbesondere bei den beiden Gerschwin-Stücken derartig laut, dass es den Musikgenuss mehr als deutlich beeinträchtigt. Dazu kommt noch, dass man die Schnitte des Masterbandes z.T. aufgrund eines plötzlichen Wechsels in der Lautstärke des Hintergrundrauschens klar erkennen kann - an einer Stelle hatte ich zusätzlich das Gefühl, beim Schnitt wäre unsauber gearbeitet worden, sodass ein "Sprung" in der Musik entstand, so als ob hier zwar nur der Bruchteil einer Sekunde aber doch merklich ein Teil der Aufnahme fehlte.


    Ich mag was Aufnahmequalität angeht generell etwas empfindlich sein, aber die Aufnahmen stammen aus dem Jahren 1958, 1959 und 1963, und wenn ich diese mit anderen Aufnahmen aus diesem Zeitraum vergleiche (z.B. den Heifetz gesammelten Violinkonzerten bei RCA) dann gibt es meines Erachtens keinerlei Rechtfertigung für eine derartig schlechte Tontechnik - eimal ganz abgesehen von den Problemen des Remastering (in angeblicher "20-bit-technology ... to maximise sound quality") aus dem Jahr 1997. Ich habe historische Mono-Aufnahmen, die wesentlich weniger störendes Hintergrundrauschen aufweisen!


    Dieselben Aufnahmen sind übrigens jetzt von Sony als SACD neu herausgebracht worden - würde mich ja interessieren, ob dabei die beschriebenen Probleme behoben werden konnten.


    Ich möchte diese Erfahrung nicht unfair verallgemeinern, und mir ist klar, dass die Bernstein-Aufnahmen der Sony Serie einen erheblichen Zeitraum und vermutlich eine größere Zahl von Aufnahmeorten umspannen, aber nach dieser Erfahrung hätte ich persönlich erhebliche Bedenken, mir eine weitere CD aus dieser Serie zuzulegen, ohne sie vorher auf Aufnahmequalität hin probegehört zu haben - was halt bei den bei Amazon und JPC zur Verfügung stehenden Soundbites sowie auch bei den modernen Computer-Probehör-Stationen aufgrund der MP3-Umwandlung realistischerweise nicht möglich ist.


    Enttäuscht


    katlow

    Da sieht man mal wieder, wie sehr man doch in den Vorstellungen seiner Zeit verhaftet sein kann. Acht Kinder! Für die damalige Zeit wohl nichts besonderes - ausgenommen der Tatsache, dass, wenn ich mir die von Uli angegebenen Daten ansehe, bis auf eines alle ihre Kindheit überlebt haben. Ich muss zugeben, dass ich nicht vermutet hatte, dass die Ehe auch in dieser Hinsicht derartig "fruchtbar" gewesen war. Ich hatte das Bild von Clara als der jugendlichen Klaviervirtuosin, die - gegen den Widerstand ihres Vaters - ihre Karriere aufgab um den um einiges älteren Schumann zu heiraten, vor Augen, und das Bild der Frau, für die Brahms später sehr geschwärmt hat. Dass zwischen diesen Stationen acht Geburten gelegen haben - wow!


    Mich würde interessieren, ob noch jemand etwas näheres zu der Inspiration hinter den Kinderszenen ausführen könnte. Es verblüfft mich, dass Schumann hier Erinnerungen an die eigene Kindheit verarbeitet hat - ich persönlich hätte die geschilderten Szenen instinktiv in einem sehr frühren Kindesalter angesiedelt, an das man zumeist nur sehr wenige Erinnerungen hat, aber vielleicht ist auch diese Interpretation wiederum ein Ergebnis des Verhaftetseins in der eigenen Zeit (und vielleicht auch der eigenen Kindheits-Chronologie).


    Auf alle Fälle schon einmal vielen Dank für die prompten Informationen!


    Was die empfehlenswerten Einspielungen angeht: ich hatte vor dem Kauf der Brendel-Aufnahme recht umfangreich probegehört (wenn auch nur anhand von zwei ausgewählten Szenen) und hatte dabei die Aufnahmen mit Brendel sowie die mit Wilhelm Kempff (DG - gibt es in verschiedenen Kombinationen, u.a. als DG Galleria mit den Kreisleriana und den Waldszenen) als die mich persönlich ansprechendsten empfunden. Die Aufnahme mit Brendel, für die ich mich dann entschieden habe, ist, beim Durchhören der ganzen CD, vielleicht doch ein wenig zu "durchgeistigt", so ganz überzeugen tut sie mich auf Anhieb nicht, ohne dass ich genau festmachen könnte, woran das liegt, die Aufnahmequalität ist allerdings ausgezeichnet.


    Gruß


    katlow

    Ich höre gerade wieder eine meiner jüngsten Neuerwerbungen: Alfred Brendel mit Instrumentalwerken von Schumann (Kreisleriana, Kinderszenen, Fantasiestücke). Da in der Insignia - Serie von Philips erschienen, enthält das Booklet zwar detailierte Angaben zur Biographie von Alfred Brendel (sowie seitenweise Werbung für weitere in dieser Serie erschienene CDs) aber, bis auf ein Photo von Schumann, keinerlei Auskünfte zu Komponist und Werken - deshalb wende ich mich wieder einmal vertrauenvoll an euch:


    Mich würde interessieren, ob dem Werk "Kinderszenen, op. 15" tatsächlich ein literarisches Werk (vielleicht ein Gedicht?) zugrundeliegt, wie es der Titel der letzten Szene "Der Dichter spricht" vermuten läßt - oder soll dieser Titel lediglich den "erzählerischen Charakter" der Kinderszenen verstärken? Mich würde auch generell interessieren, wie dieses Werk entstanden ist. Hatten Robert und Clara Schumann eigene Kinder, war die Inspiration zu den Kinderszenen literarischer Natur, oder waren sie konkreten Kinder gewidmet?


    Hoffe wie immer, durch eure Antworten etwas schlauer zu werden, :jubel: :jubel: :jubel:


    Grüße


    katlow

    Zeitlich gesehen ist das (wenn ich das Startdatum dieses Threads ansehe) ja wohl kaum drin, aber als ich heute die neueste RONDO ( Ausgabe 3/05) aufschlug, fragte ich mich doch spontan, ob die angefangen haben, bei "Uns" zu wildern. 8) :D 8)


    Fand sich da doch ein ausführlicher Artikel, der unter dem Titel "Kleine Figuren - Große Gefühle" das Thema Marionetten-Oper angeht... (Für die, die's interessiert: auf der Rondo-Webseite ist der Artikel bisher noch nicht verfügbar, die ist noch auf dem Stand der vorigen Ausgabe).


    Ach, und dann gabs da noch eine Kurzmeldung, dass Musik nach einer Studie der Universität Glasgow zur Schmerzlinderung und zur Verminderung von Angstgefühlen beitragen kann.


    Zufälle gibt's... :stumm:


    Grüße


    katlow

    Die von Alfred eingebundenen Bilder am Beginn dieses Threads hatten mich neugierig gemacht , ob es eigentlich irgendwo eine Website / ein Buch / ein CD-Booklet zu einer Aufnahme dieses Werks gibt, wo man die von Mussorgsky musikalisch beschriebenen Bilder von Viktor Hartmann (so weit noch vorhanden / auffindbar) ansehen könnte - und gerade als ich diese Frage gepostet hatte, ging mir auf, dass die Antwort doch ganz offenkundig in den "Eigenschaften" der bereits von Alfred geposteten Bilder liegen könnte - was sie auch tut:


    Auf http://www.russisches-musikarchiv.de/ findet sich (zur Zeit?) unter dem Link "Auszug: Mussorgsky Bilder einer Ausstellung" ein Artikel zur Geschichte des Werks. Wenn ich diesen Artikel richtig interpretiere handelt es sich bei den Abbildungen dazu um die sechs noch vorhandenen Bilder Hartmanns - mich verblüffen nur die, selbst im Hinblick auf die unterschiedliche Funktion dieser Bilder (Gemälde, Zeichnung, Skizze für Theaterkostüme sowie für eine Uhr), doch erheblichen Stilunterschiede zwischen den einzelnen Bildern?!


    Gruß


    katlow

    Es hat etwas länger gedauert, bis ich die oben genannte Aufnahme dann auch tatsächlich meiner Sammlung hinzugefügt habe, aber nunmehr kann ich bestätigen, dass es sich bei dieser tatsächlich um eine Hybrid-SACD handelt, die sich auch auf einem CD-Spieler problemlos abspielen läßt.


    Die Aufnahme selbst finde ich überzeugend, und, zumindest was die Orgelsymphonie angeht, auch von der Aufnahmetechnik / dem Remastering her erstklassig - das ebenfalls auf der SACD enthaltene La Mer hört sich im Vergleich etwas "älter", irgendwie merkwürdig gedämpft an - da bevorzuge ich die Version mit dem Royal Concertgebouw Orchestra unter Haitink (Philips).


    Aber weshalb ich eigentlich schreibe: ich hätte da mal eine Nachfrage. Schon beim Vergleichen verschiedener erhältlicher Versionen der Orgelsymphonie ist mir aufgefallen, dass die Anzahl der Tracks bei diesem Werk variierte. Beim genaueren Hinsehe stelle ich nunmehr fest, dass, zumindest auf meiner Aufnahme, nur zwei der (vier) Tracks römische Ziffern vorangestellt sind.


    Bedeutet das in der Tat, dass die Orgelsymphonie mit ihren knapp 35 Minuten vom Komponisten in nur zwei Sätze unterteilt wurde - und wenn ja, gab es einen besonderen Grund oder eine Erklärung für diese ungewöhnliche Strukturierung ? ?(


    Würde mich interessieren, ob jemand dazu etwas sagen könnte


    Gruß


    katlow


    P.S. Das Booklet zu der Hybrid-SACD von Living Stereo verdient noch besondere Erwähnung - dafür, dass es die Erläuterungen zu den enthaltenen Werken (Saint-Saens Orgelsymphonie, Debussy La Mer und Ibert Escales) ausschließlich auf Englisch wiedergibt - die "Technischen Anmerkungen", sprich: ihre Lobhudelei zum Thema, wie toll doch SACD im allgemeinen und ihre im besonderen seien, dagegen auf Englisch, Französisch und Deutsch! Da sollte wohl mal jemand seine Prioritäten sortieren!!!

    Bei der Beurteilung als "zivil" ist wohl mit eingeflossen, dass ich letzten Sommer fast einen Herzkasper bekam, als ich mich (notgedrungen) mit den innereuropäischen Versandkosten der Britischen Post vertraut machte (und ich dachte die deutsche Bundestpost wäre übel). Die Versandkosten bestimmen sich übrigens, so weit ich das sehen konnte, pro bestellter Einheit - sprich: die 12-CD-Sammlung der Mozart-Klavierkonzerte mit Perahia schlägt nur einmal mit 1.80 bzw. 0.50 Pfund zu Buche.


    Gruß


    katlow

    Man vermisst das nicht, was man nicht kennt ...


    Bis letzte Woche hätte ich mich, mangels überzeugender Klassik-CD-Einkaufsmöglichkeiten vor Ort, auch zu den überzeugten Internet-Bestellern gezählt. Dann kam ich auf der Durchreise nach längerer Zeit mal wieder für einen Tag nach Köln und nutzte die Gelegenheit für einen Besuch der Klassikabteilung bei Saturn am Hansaring, von der ich (u.a. hier) schon gehört hatte, in der ich aber noch nie selbst gewesen war. Meine Erfahrung war da doch entschieden anders als die von Richard (Vorseite).


    Erster Eindruck: riesig!
    Dutzende Kopfhörerstationen, wo man in aller Ruhe (im übertragenen wie im wörtlichen Sinne - keine nervige Dauerbeschallung mit den gerade aktuellen Pop-Hits, wie sonst so häufig in CD-Abteilungen) probehören kann. Das Scan-System finde ich ziemlich genial. Gut, es gibt gewisse Klangeinbußen durch die mp3-Komprimierung (bei einer CD war ich mir nicht ganz sicher, ob das klingelnde Hintergrundgeräusch Teil der Aufnahme war oder durch die Komprimierung verursacht wurde - es war dann letzteres), aber was ich an diesem System genial finde, ist, dass ich beliebig viele Aufnahmen probehören kann ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen, weil sie für mich die Originalverpackung entfernen müssen - weil ich halt auch selbst zugeben muss, dass ich nicht gerne CDs erwerbe, die bereits ausgepackt und benutzt worden sind.



    Die Auswahl ist schlichtweg sensationell - ich empfehle dringend, sich vorher eine "Shortlist" der potentiell interessanten Aufnahmen eines Werks zu erstellen, ansonsten könnte man von der Vielzahl der verschiedenen Aufnahmen leicht erschlagen werden. Von den von mir in Betracht gezogenen CDs (zugegebenermaßen keine aktuellen Neuerscheinungen) waren bis auf eine, die aber nicht aus der Klassikabteilung sondern aus der Kinder-CD-Abteilung stammte (Dukas' Zauberlehrling mit Erklärungen) alle mit sämtlichen Titeln in voller Länge probehörbar. Übrigens ein Tipp: Statt sich mit den Pfeilen an den Probehörterminals etwas mühsehlig durch die Tracks der CD durchzumanövrieren, geht es auch - und ist schneller, wenn man die CD in kurzer Abfolge immer wieder unter dem Scanner durchzieht.



    Preislich gesehen schlug das Angebot dort in vielen Fällen (ich hatte mich vorher kundig gemacht) dort sowohl Amazon als auch JPC um Längen.


    Kaum verwunderlich also, dass ich nach einigen Stunden "Aufenthalt" mich der Kasse mit einem deutlich größeren Stapel CDs näherte, als eigentlich "geplant" :D . Der einzige Nachteil des Ganzen ist, dass mir jetzt halt bewußt ist, was mir fehlt... ;(


    Zu den Versandquellen noch zwei Zusätze:


    (1) Ab und an bestelle ich ganz gerne bei http://www.hmv.co.uk - allerdings, da die Grundpreise von CDs in Großbritannien eine Ecke höher liegen als bei uns, in aller Regel nur dann, wenn etwas als "Special Offer" zu einem, dann häufig sehr attraktiven, reduzierten Preis angeboten wird (das Tab oben rechts anklicken und dann (a) das jeweils aktuelle Angebotssymbol für CDs anklicken und dann die Untersparte Klassik, bzw. (b) auf derselben Seite weiter unten die Klassik-Sonderreihen-Angebote). Plus, Aufnahmen britischer Komponisten werden dort z.T. selbst im Normalpreis erheblich billiger angeboten, als bei uns. Die Versandkosten liegen (nach meiner Erfahrung) bei 1.80 Pfund für die erste CD, und 0.50 Pfund für jede weitere, sind also durchaus zivil - Versand ist, wenn lieferbar, fast genausoschnell wie bei Amazon, und Zollgebühren fallen, da EU, nicht an.


    (2) Vor Kurzem bin ich darüber gestolpert, dass JPC wohl offensichtlich einen Zwilling hat: http://www.wom.de (kurz für World of Music). Parallel aufgebaute Webseite, so weit ich feststellen konnte identisches Angebot und: identische Adresse und Geschäftsführer !!!
    Und der Clou: bei WoM liegt die Grenze für die Versandkostenfreiheit bei nur 33 Euro in Vergleich zu 50 Euro bei JPC (ansonsten, ebenso wie bei JPC 2.99 Euro Versandkosten, portofrei bei Buchbestellung. Ist vielleicht eine erwägenswerte Option - habe allerdings selbst noch nicht da bestellt, kann also nicht aus eigener Erfahrung berichten).


    Gruß


    katlow

    Ich weiß nicht, ob das im strengen Sinne unter deine Definition von Glockenklang fällt, aber ich erinnere mich, bei einer Aufführung von Janaceks "Taras Bulba" die Verwendung von einer Art überdimensionalem Glockenspiel bewundert zu haben, das aus unterschiedlichen, übermannsgroßen Metallröhren bestand, die an einem Gerüst aufgehängt waren - der zuständige Percussionist musste auf einen Stuhl steigen, um die Röhren anzuschlagen. Den dabei produzierten Klang würde ich als glockenähnlich beschreiben - soweit ein solcher Klang in dem für einen Orchestersaal notwendigen reduzierten Maß erzeugt werden kann.


    Das Werk selbst würde ich als "gewöhnungsbedürftig" bezeichnen :D - am Anfang war es schon eine ziemlich merkwürdig fremde Klangwelt, aber wenn man sich eine Weile hineingehört hatte, dann fing man an, sich darin einzufühlen.


    Gruß


    katlow

    Hallo Ulli,


    ich hatte ja insgeheim schon gehofft, dass gerade du als selbst Komponierender zu dieser Frage etwas beitragen könntest.


    Vielen Dank für die ausführliche Antwort, sie geht genau in die Richtung, die mich interessiert. Im Grund genommen würde ich gerne der Antwort auf die Frage ein wenig näher kommen, wie es die klassischen Komponisten geschafft haben, ihre Meisterwerke zu kreieren.


    Vielleicht liegt es daran, dass mir selbst die musiktheoretische Vorbildung fehlt, aber der Prozeß des Komponierens eines komplexen musikalischen Werkes ist für mich ein ziemliches Mysterium. Ich meine, dass einem eine Melodie einfällt, das könnte ich mir noch vorstellen, aber eine Symphonie? Das ist ein bisschen für mich so ein bisschen wie höhere Mathematik. Während ich mir ohne Weiteres vorstellen kann, wie ein Schriftsteller einen Roman verfaßt, oder ein Maler ein Bild kreiert, finde ich es bei (klassischer) Musik schon schwierig mir auch nur vorzustellen, wie dem Komponisten ein bestimmtes Werk "eingefallen" ist.


    Was nicht heißen soll, dass ich nicht mein möglichstes tue, um mehr davon zu verstehen. Also, über weitere Beiträge dazu, wie bestimmte Komponisten beim Komponieren vorgegangen sind, würde ich mich freuen!


    Also vielleicht nicht nur auf das konkrete Thema Orchestrierung bezogen, sondern auch grundsätzlicher. Ich weiß, die Formulierung klingt jetzt vielleicht ein wenig merkwürdig: Wenn einem Komponisten Musik "einfiel", hörte er sie dann sozusagen im Kopf ein Symphonieorchester, das diese Musik spielte, oder sah er sie im Geiste als geschriebenene Noten vor sich? Sind Musik und Notenschrift, wenn man komponiert, in dem Maße miteinander identisch, dass hören, und als Notenbild vor sich sehen quasi dasselbe ist, oder haben Komponisten manchmal auch Schwierigkeiten, das, was sie sich vorstellen, in die für andere verständliche Notensprache zu übersetzen? Puh, ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich herübergekommen! :D


    Grüße,


    katlow

    Hallo allerseits,


    meine nächste Frage betrifft den Unterschied zwischen dem Komponieren und dem Orchestrieren eines klassischen Werkes, oder genauer gesagt, ob es diesen Unterschied schon immer gegeben hat, oder ob er sich erst später entwickelt hat.


    Orchestrierung als selbständige Tätigkeit war mir das erste Mal bei Mussorgskys Bildern einer Ausstellung begegnet - aber da machte das noch einen gewissen (für mich) logischen Sinn: Mussorgsky hatte das Stück als Instrumentalstück für Klavier konzipiert, und Ravel hatte sich dann, salopp formuliert, gedacht "Na, da könnte man doch was Orchestrales draus machen." Ich erinnere mich auch, bei Gelegenheit gelesen zu haben, dass ein Komponist Schwierigkeiten mit der Orchestrierung hatte (Schumann) oder dass sein Werk von einem befreundeten Komponisten beendet und fertig orchestriert wurde (Borodin).


    Aber so richtig als SEPARATE, dem eigentlichen Akt des Komponierens nachgeordnete Tätigkeit wahrgenommen habe ich das Orchestrieren erst als ich kürzlich eine Biographie Leonard Bernsteins las, in der beschrieben wurde das Bernstein das Orchestrieren einiger seiner bekanntesten Werke wie zum Beispiel der West Side Story routinemäßig anderen überließ. Dazu wurde dann noch angemerkt, Orchestrieren sei ja kein wirklich künstlerischer Akt, sondern eine bloße handwerkliche Tätigkeit.


    Mich enttäuscht diese Vorstellung irgendwie. Als Hörer ist für mich das Wechselspiel der verschiedenen Teile des Orchesters, die Verwebung verschiedener Fäden zu einem Gesamtbild, ein nicht herauszulösender Teil dessen, was die Schönheit einer Symphonie ausmacht - und ich hatte mir irgenwie immer vorgestellt, dass es dieses kompliziert gewebte Bild ist, dass ein Komponist vor sich sieht, wenn er anfängt eine Komposition niederzuschreiben. Dass er auch lediglich mit ein, zwei Melodien anfängt, und die dann erst in einem zweiten Schritt wie hin- und herfliegende Pingpongbälle zwischen den verschiedenen Sektionen des Orchesters aufteilt (oder letzteres gar standardmäßig anderen überläßt), das ist ein bisschen so als hätte Leonardo seine Mona Lisa als Malen nach Zahlen Vorlage angefertigt, und dann von einem anderen ausmalen lassen (wobei - wenn ich genauer darüber nachdenke, sind ja viele größere Öl- und Wandgemälde genau so in der "Werkstatt" eines Meisters entstanden :rolleyes: ).


    Jedenfalls würde mich interessieren, ob das Komponieren klassischer Orchesterwerke wirklich schon immer ein derartig zweistufiges Verfahren war - erst der künstlerische Akt des Komponierens einer Art "Melodielinie" (oder was?) und der Rest wird dann sozusagen irgendwie darumherum dekoriert? Oder hat sich das erst seit einer bestimmten Phase der klassischen Musik so entwickelt? Gehen / gingen alle Komponisten so vor? Und woraus genau besteht dann in so einem Falle die "erste Stufe" des Komponierens?


    Wie immer gerne mehr wissen würdend


    katlow

    Gleich im Anschluss zu meinem Posting zur Tschechischen Musikkultur (siehe Allgemeine Klassikthemen):


    Ich bin auf der Suche nach der 1954er Aufnahme von Smetana's Ma Vlast (Mein Vaterland) mit dem Tschechischen Philharmonieorchester unter Talich. Die Aufnahme ist ursprünglich erschienen bei Supraphon, Katalognummer 11 1896-2. Nun scheint es in identischer Besetzung auch bei einigen anderen Labels Aufnahmen dieses Werks zu geben. Da in der ursprünglichen Supraphon-CD-Version einige Takte des Stückes "Tabor" anscheinend aus unerfindlichen Gründen fehlen (?!)würde nun interessieren ob es eine neu ge-remasterte Version dieser von mir gesuchten Aufnahme von 1954 gibt, auf der dieser Fehler vielleicht korrigiert worden ist (auf der ursprünglichen Schallplatten-Ausgabe waren die Takte noch vorhanden).


    Ich weiß, das ist ein ziemlicher Schuss ins Blaue, aber ich würde mich freuen, wenn es hier jemand wüßte! Die Quadromania-Aufnahme ist übrigens nicht die von mir gesuchte - die stammt, wenn ich das Rück-Cover richtig entziffert habe, aus dem Jahre 1941.


    Grüße


    katlow

    Hallo allerseits,


    ich bin gerade durch Zufall über ein Heft der Tschechischen Zeitschrift "Im Herzen Europas" im pdf-Format gestolpert, das der Entwicklung der Musik in der Tschechei vom Mittelalter bis zur Moderne und herausragenden Tschechischen Komponisten gewidmet ist. Die Sammlung von Artikeln erscheint, mir zumindest, qualifiziert gemacht, ist wunderschön bebildert und, das Beste, auf Deutsch.


    Ich dachte mir, das könnte hier vielleicht auch noch für andere von euch von Interesse sein.

    Die Adresse ist:
    http://www.theo.cz/de/pdf/2004/Theo_2004_SP2_DE.pdf


    Gruß


    katlow

    Mann, das geht ja heute hier wie's Brezelbacken!


    Vielen Dank für diese Menge an Informationen, das hat mir gleich in mehrfacher Hinsicht weitergeholfen.


    Das Radio-Sinfonieorchester Berlin ist mir natürlich ein Begriff, und jetzt wo Norbert es anspricht, erinnere ich mich sogar daran, irgendwo etwas über die Umbenennung gelesen zu haben (irgendwie habe ich das Gefühl, dass meine spontane Reaktion darauf war: Was soll denn dieser Unfug - das verwirrt doch bloss...). Dementsprechend nehme ich natürlich meine unterschwellige Kritik (Hinterfragung) von Orchester und Dirigent zurück - immerhin war es ja der Bericht über Ferenc Fricsay (und unter anderem das Radio-Sinfonieorchester Berlin) auf Arte gestern abend, der erst den Anstoß zu meinem Interesse an Dukas Zauberlehrling gab. Die Art und Weise, wie Fricsay den Orchestermusikern beschrieb, welchen Ausschnitt aus Goethes Gedicht die jeweils geprobten einzelnen Takte aus dem Zauberlehrling darstellten - und wie er sie dazu brachte, genau dieses Bild durch die Art und Weise wie sie spielten darzustellen, das war unglaublich mitreissend. Wirklich schade, dass nicht mehr von diesen "Klassik-Portraits", von denen anscheinend in den 50er und 60er Jahren eine ganze Anzahl fürs Fernsehen produziert worden sind, mal wieder in voller Länge im TV gezeigt werden!!! Die gestern abend gezeigten Ausschnitte waren jedenfalls absolut faszinierend.


    Dass Dukas' Werk auch in dem Disney-Film Fantasia vorkommt hatte ich schon vermutet nachdem eine Fantasia CD unter den bei Amazon für dieses Stück angezeigten CDs war. Den Film selbst habe ich mit ziemlicher Sicherheit auch irgendwann schon mal gesehen, und den Zauberlehrling damit auch schon gehört, aber irgendwie ist er mir nicht sonderlich im Hirn haften geblieben - ich habe das Gefühl, dass ich die Zeichentrick-Umsetzung des von mir geliebten Goethe-Gedichtes eher blasphemisch fand. :D


    Jedenfalls haben Eure vielfältigen Tipps zu Aufnahmen den Anstoß gegeben, dass ich meine Order für die Munch-Aufnahme des Orgelkonzerts, die ich erst vorgestern getätigt hatte, erst einmal storniert habe. Thomas Bernhards Empfehlung bezüglich der Levine Aufnahme klingt wirklich sehr überzeugend - da warte ich doch lieber bis zu meinem nächsten Großstadt-mit-einer-anständig-sortierten-Klassikabteilung-Besuch, und höre mir mal ein paar Aufnahmen vergleichend an.


    Merci vielmals allerseits


    katlow

    Hallo allerseits,


    Ich bin auf der Suche nach einer Aufnahme von Paul Dukas' Zauberlehrling - einerseits für meine eigene Sammlung und andererseits weil ich immer auf der Suche bin nach Stücken, mit denen ich klassische Musik meinen kleinen Nichten und Neffen näherbringen kann. Mein Gammophone Guide empfiehlt zum Zauberlehrling eine Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern unter Levine. Aber diese CD hat als "Füller" die Orgelsymphonie von Saint-Saens, und die habe ich mir gerade erst in der Aufnahme mit Munch bestellt - gleich doppelt möchte ich sie eigentlich nicht haben X( X( X( (ich weiss dass diese Einstellung mit wachsender Klassiksammlung irgendwann abnehmen wird, aber so weit bin ich noch nicht :D :D :D ).


    Bei Amazon sehe ich dass die am häufigsten verkaufte Aufnahme dieses Werks eine dieser "Klassik für Kinder" Aufnahmen mit "kindgerechten" Erläuterungen ist:



    Aber da habe ich doch erhebliche Zweifel, ob so was mein Fall ist - erstens lege ich Wert auf eine musikalisch hochwertige Aufnahme (muss ich das Deutsche Symphonieorchester Berlin bzw. Gerd Albrecht kennen?) und zweitens habe ich so ein bisschen dass Gefühl, dass hier eine eigentlich unverschämt kurze Aufnahme durch Dazwischengelaber auf CD-Länge gestreckt wird. Und das mit den Erläuterungen zu dem Bezug zu Goethes Gedicht würde ich eigentlich lieber selbst übernehmen.


    Deshalb würde mich interessieren ob hier vielleicht jemand schon die obige Aufnahme gehört hat und etwas dazu sagen kann, ob sie empfehlenswert ist oder nicht. Kann mir jemand eine Alternative zu der Aufname mit Levine empfehlen(mit oder ohne Erläuterungen)?


    Wäre für eure Hilfe wie immer dankbar


    Gruß


    katlow

    Hat vielleicht schon jemand hier die neue SACD-Reihe probegehört, die RCA als Mercury Living Stereo Reihe herausgibt?


    Ich persönlich interessiere mich für folgende Aufnahme der Orgelsymphonie mit Munch:



    - allerdings beziehen sich meine Empfehlungen allein auf die frühere CD-Version derselben Aufnahme, die aber bei Amazon, JPC etc. nicht mehr auffindbar zu sein scheint.


    Kann mir jemand sagen, ob es sich bei der neuen SACD-Version überhaupt um eine Hybrid-SACD handelt, die ich auch auf meinem reinen CD-Spieler abspielen kann, und falls ja wie es um die Qualität der CD-Spur (Aufnahmequalität, Remastering) bestellt ist?


    Wäre dankbar, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte - mit Probehören ist das hier in der Gegend so eine Sache...


    Gruß


    katlow

    Ich sehe gerade, dass Amazon.de die CDs der The Originals-Reihe gerade in Sonderangebot hat - zu Euro 7.99 die Einzel-CD, Doppel-CDs Euro 14.99, Drei-CD-Boxen ab Euro 22.99 (letztere variieren).


    Nur für den Fall, dass sich jemand von obigen Empfehlungen angespornt, vorhat, sich einige dieser CDs zuzulegen.


    Die komplette Liste der Angebote in dieser Reihe erhält man hier:
    http://www.amazon.de/exec/obid…117_3/028-8483146-4999707


    (Sorry - wie man Links eleganter einstellt, muss ich noch herausfinden...)


    Gruß


    katlow

    Na, ich habe das Gefühl dass ich so langsam das Prinzip der transponierenden Instrumente etwas besser verstehe - Merci für all die informativen Beiträge!


    Nur noch mal kurz nachgefragt:
    Können Hornisten / Trompeter (auf modernen Instrumenten) ihre Instrumente durch Ventile /Einsatzstücke o.ä. auf eine andere Tonart "umstimmen" oder nicht oder nur in einem begrenzten Rahmen?


    Und noch etwas weitergehend:
    Dass Saiteninstrumente vor jedem Konzert gestimmt werden, war selbst mir klar :D, sogar vom Kammerton a hatte ich schon gehört. Aber jetzt, wo ich genauer darüber nachdenke, ist mir nicht ganz klar, ob das "Eingangsprozedere" bei einem Konzert (jeder zupft mal auf seinem Instrument herum / bläst durch / haut drauf - natürlich je nach Instrument nicht je nach Laune des Musikers...) tatsächlich auch bei allen anderen Instrumenten ein abschließendes Feinstimmen ist, oder bei manchen vielleicht lediglich ein Aufwärmen / Durchpusten oder ein notwendiges Anfeuchten des Mundstücks .
    Deshalb meine Frage:
    Gibt es auch Instrumente, die nicht stimmbar sind (ich dächte da vordinglich an Holz- oder Blechbläser) oder zieht man auch bei einer Oboe vor dem Konzert noch mal die Klappen nach?


    Gruß


    katlow

    Vielen Dank, Ulli, für die umgehenden Antwort. :jubel: :jubel: :jubel:


    Also so langsam wird einiges klarer, aber ein paar Nachfragen gibt es doch:


    Wenn ich das richtig verstanden habe ist das fundamentale Prinzip bei transponierenden Instrumenten nicht der Punkt, dass sie aus unerfindlichen Gründen Töne "falsch" herauskommen lassen, sondern der, dass es diese Instrumente jeweils in verschiedenen, auf die Bedürfnisse einer bestimmten Tonart ausgerichteten Varianten gibt, weil es auf einem einzigen Instrument nicht möglich wäre, die in allen verschiedenen Tonleitern vorkommenden Töne vernünftig greifbar unterzubringen.


    Also A-Klarinette für die Töne der A-Dur Tonleiter etc., wie von Ulli ausgeführt.


    Und damit man nicht von einer Klarinette auf die nächste umlernen muss, stellen die zu spielenden Noten nicht den tatsächlichen Ton dar sondern sozusagen den für alle Klarinetten universellen Griff-Code. Kombiniert man den mit der spezifisch angegebenen Klarinettenart, bekommt man die richtigen Töne. Bei den beiden Paukentönen erscheint mir das zwar noch ein etwas merkwürdiger Umweg, aber bei komplexeren Instrumenten leuchtet das wohl durchaus ein.


    Aber verstehe ich das jetzt richtig, dass Orchestermusiker, die derartige transponierende Instrumente besitzen, immer gleich mehrere Tonarten-Versionen haben müssen? Das heißt, jeder Klarinettist, Hornist, Trompeter hat gleich mehrere von diesen Instrumenten, von denen er das jeweils richtige für das aufzuführende Stück auswählen muss, und stehen mehrere, in grundverschiedenen Tonarten geschriebene Stücke auf dem Spielplan, muss er unter Umständen zwei oder drei verschiedene Instrumente für ein Konzert mitbringen? Oder gibt es in größeren Orchestern spezielle A-Klarinettisten-, Es-Klarinettisten etc?


    Und weiter: die Pauken sind in dieser Gruppe der transponierenden Instrumente doch wohl ein gewisser Sonderfall, da sie die Tonart mit dem von ihnen abgegebenen einzelnen Ton durch schlichtes Umstimmen wechseln können. Ist das noch bei anderen transponierenden Instrumenten möglich, kann man z.B. bei einem Horn oder einer Trompete durch Einsetzen von Zusatzstücken die Stimmung verändern?


    Hoffentlich schon etwas schlauer geworden, :hello:


    katlow