Hier gleich meine erste Frage:
Kann mir vielleicht jemand erklären, was es mit "transponierenden" Instrumenten auf sich hat?
Gestoßen bin ich darauf, dass es so etwas überhaupt gibt, natürlich mal wieder in meinem KfD-Buch, aber mit der Erklärung kann ich irgendwie nicht viel anfangen. Ich will die betreffende Passage der Einfachheit halber hier kopieren:
"Auf einem gewöhnlichen Instrument - zum Beispiel einer Querflöte - kommt immer der Ton heraus, den Sie auch gespielt haben. In Ihren Noten steht ein G, und es kommt ein G heraus. Aber spielen Sie bloß mal ein G auf einer normalen Klarinette: Es kommt ein F heraus! Mit anderen Worten, die Klarinette transponiert um einen Ton nach unten.
Und das war erst die gewöhnlichste Klarinettenart. Seit uralten Zeiten - lange vor der Aufklärung - gibt es Klarinetten in einer verwirrenden Vielfalt von Größen: große, die tiefe Töne spielen, und kleinere, die höhere Töne spielen. Und jede Klarinette transponiert anders. Auf einer größere Klarinette kann es also sein, dass sie ein G spielen, aber ein E dabei herauskommt. Wie Sie sich denken können, haben die mathematischen Berechnungen, die notwendig waren, um die richtige Note aus dem richtigen Klarinettenmodell zu bekommen, Dutzende von Klarinettisten in den Wahnsinn getrieben.
Glücklicherweise hatte irgendein Musikcrack in der Vergangenheit einen lichten Moment. Wie wäre es denn, wenn der Komponist alle diese Berechnungen anstellen müsste? Angenommen, der Komponist würde die Tendenz der Klarinetten, Töne zu erzeugen, die tiefer din, als das, was der Musiker eigentlich spielen wollte, ausgleichen, indem er Noten aufschreibt, die von Vornherein zu hoch sind? Alles, was die Klarinettenspieler noch machen müssten, ist das zu spielen, was auf dem Papier steht, und automatisch kommen die richtigen Töne heraus.
Nehmen wir einmal an, Sie spielen die gewöhnliche Klarinettenart, die um einen Ton nach unten transponiert. Der Komponist möchte ein F hören. Kein Problem, er schreibt einfach ein G in die Noten. Sie sehen das G, spielen es - und ein F kommt heraus. also genau das, was der Komponist von Anfang an wollte.
Damit können Klarinettisten jetzt jede Art von Klarinette spielen, denn die Komponisten machen sich ja zusätzlich die Mühe, die Noten in einer anderen Tonart als der für den Rest des Orchesters zu schreiben."
Uff - entschuldigt bitte das längere Zitat!
Mein erstes Verständnisproblem hier ist:
Wenn ich einen bestimmten Griff auf der beispielhaften Klarinette ansetze und ein F herauskommt - wieso nenne ich das dann nicht einfach den Griff für ein F, statt darauf zu beharren, dass es sich bei diesem Griff um ein G handelt. Gut, dann hätte ich zwar das Problem, dass der Griff für ein F je nach Größe der Klarinette unterschiedlich ist, aber habe ich das nicht ohnehin - angenommen ich will als Klarinettist ein einfaches Lied wie "Alle meine Entchen" spielen, oder als Jazz-Klarinettist frei improvisieren, muss ich doch schließlich wissen, exakt welcher Ton bei welchem Griff herauskommt!
Zweites Verständnisproblem:
Wenn die "Übersetzung in Klarinettensprache" vom Komponisten vorgenommen wird, so macht das doch nur dann einen Sinn, wenn dieser exakt spezifiziert, für welche Art von Klarinetten er den speziellen Part geschrieben hat. In der Tat sehe ich, dass in den zwei Partituren, die ich mir mal aus dem Internet heruntergeladen habe, von, um mal das Instrument zu wechseln, "Corni in A" und "Corni in C" die Rede ist. Aber bedeutet das dann, das bei diesem bestimmten Werk nur genau diese Art von Hörnern mitspielen dürfen, und die anderen haben nichts zu tun. Oder hat jeder Hornist gleich mehrere Instrument, je nach verlangter Stimmlage? Oder erfolgt die "Übersetzung" durch den Komponisten nur für einen Typ von Horn / Klarinette etc. und die anderen müssen es sich dann doch wieder von da aus selbst ausrechnen.
Ich habe das deutliche Gefühl, dass mich die Erklärung hier mehr verwirrt als die Frage, und wäre Euch sehr dankbar, wenn ihr mir da weiterhelfen könntet.
Und noch eine Zusatzfrage: Gibt es außer Klarinetten, Englisch Hörnern, Hörnern, Trompeten und Saxophonen noch weitere transponierende Instrumente, oder habe ich sie damit alle erfasst?
In gespannter Erwartung eurer Antworten
katlow