Beiträge von musikwanderer

    Rheingolds Beitrag spricht mir aus dem Herzen! Ich kann nicht verstehen, dass bei Tamino über einen xbeliebigen Komponisten und seine irgendetwas Kompositionen diskutiert wird, während ringsherum die Welt brennt.

    Die Pandemie ist längst nicht vorbei, die Klimakrise führt uns jeden Tag vor, was wir alle zu verantworten haben, und der kleine Zampano aus Moskau bringt alle Welt an den Rand des Abgrunds.

    Dabei muss man auch noch nach dem fernen Osten schauen oder in die Arktis: China greift immer unverhohlener nach der Weltbeherrschung, Russland okkupiert Gebiete in der Pol-Region, wo gewaltige Rohstoffe vermutet werden.

    Und in den USA ist der irre Trump weiter auf dem Vormarsch und wird, wenn mich nicht alles täuscht, 2024 wieder antreten und dank der ebenso irren Bevölkerung auch gewinnen. Irre Bevölkerung deshalb, weil sie mit der Bibel in der Hand oder irgendwelchen Bibelzitaten im Mund gleichzeitig mit Schnellfeuerwaffen um sich ballern.

    Bei so einer Weltlage geht mir jedes Verständnis über die heile Welt, die man hier produziert, ab. Ich habe mein Leben gelebt, aber meine Enkel müssen alles ausbaden, was meine, unsere, Generation versaubeutelt hat!

    Eine Möglichkeit, wo Mozart die Melodie zu "Ach Gott, vom Himmel sieh darein" kennengelernt haben könnte, war sein Besuch in Leipzig, als er mit Thomaskantor Doles in der Thomaskirche war und dort auch die Orgel gespielt hat...

    Unsere Regierung hat sich sogar über den Tisch ziehen lassen und die Erhöhung der Rundfunkbeiträge genehmigt.

    Soweit ich informiert bin, ist die dafür zuständige KEF kein Teil der Regierung, sondern eine unabhängige Institution aus mehreren gesellschaftlichen Teilen. Ihren Gebühren-Empfehlungen müssen allerdings die Landtage zustimmen.

    Dass die Programmgestaltung kritikwürdig ist, kann man so sagen: Wiederholungen sind in den Urlaubsmonaten seit Jahren ein ewiges Ärgerns. Und die Übertragung von Sportsendungen ist so gewollt, auch bei weniger interessanten.

    Damit lassen sich Werbeeinnahmen generieren - was auch so gewollt ist


    Ich mag dennoch keine Privatsender, die füllen bei mir zwar die Kanäle, aber ich sehe da grundsätzlich nicht rein.

    Ich sehe nicht nur schwarz für die Kultur-Berichterstattung (die für meine Gefühle eh schon auf einem niedrigen Level liegt). Das Sytem, das von den Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg Deutschland "verpasst" wurde, ist sicherlich das Beste, kann jedoch immer noch verbessert werden. Man muss es nur wollen - und dabei habe ich angesichts der uns regierenden Politiker, vor allem auf der nach rechts tendierenden Seite (da beziehe ich die sogenannten "Schwarzen" durchaus mit ein) meine ernsthaften Zweifel.

    Ich will keinen Staatsrundfunk, ich will auch keine Sender, die mich mit Werbung zumüllen und die jedes Programm anzusehen unerträglich machen. Und deshalb ist die Gebühr für den Rundfunk für mich auch akzeptabel. Sie finanziert das augenblicklich beste System für den öffentlichen Rundfunk. Und: Korruption gibt es überall und sie ist auch dank der schon beschriebenen Politiker rechts von der Mitte, die das nicht abschaffen wollen, was andere Länder schon praktizieren, um es einzudämmen, auf ziemlich hohem Niveau. Wenn das jemand mit "O armes Deutschland" beklagt, dann hat er recht, wenn es das bezüglich des Rundfunks beklagt, dann kann ich ihn nur dumm nennen.

    Wie der Titel dieser Box schon sagt, sind alle Orchesterwerke aufgenommen worden. Die Operetten fehlen unter diesem Gesichtspunkt natürlich. Dabei sind aber Klavierkompositionen, die von mir unbekannten Musikern orchestriert wurden. Eine Fülle von Werken, die Strauß in den USA komponiert hat und von denen ich bis dahin noch nie etwas gehört und gelesen habe, sind hier ebenfalls eingespielt worden.


    Ich teile die Meinung eines großen Kollegen von Strauß, nämlich Richard Wagner, der der Meinung war, dass der Herr Kollege "den größten musikalischen Schädel unserer Zeit " habe (so habe ich es jedenfalls mal in einer Biografie von Wagner gelesen). Und wer so fantastisch orchestrieren konnte, wie es der "Schani" fertig gebracht hat, darf zu den großen Meistern der Musikgeschichte gezählt werden.


    Strauß nicht zur klassischen Musik zu zählen, käme mir jedenfalls nicht in den Sinn.

    Nicht nur er. Der ukrainische Botschafter ist in fast jeder TV-Sendung in D präsent und stellt Forderungen, von der Aufnahme der Ukraine in die NATO, von Waffen bis zu Geld (für welches er Söldner kaufen kann), von Flugverbotszonen (als ob D die machen könnte) bis zum Eingriff der NATO in die Kampfhandlungen. Dieser Mann geht mir auf den Keks.

    La Roche

    Mir auch!

    Er sollte seinen feinen Anzug ausziehen und sich, wie Milionen anderer Männer, an die Front gehen und kämpfen! Und nicht im Fernsehen stereotyp Hilfe einfordern. Die bekommt die Ukraine schon sei Jahren aus D, und zwar Milliarden. Wir müssen uns von diesem Mann jedenfalls nichts vorwerfen lassen.

    Ich habe in diesem Threa gelesen - und wurde daran erinnert, dass der Themenstarter, Herbert Henn, frühes und lange Jahre Mitglied bei Tamino, kürzlich verstorben ist. Leider habe ich das Datum vergessen (und ich weiß auch nicht, wo ich diese Nachricht besser untergebracht hätte), möchte aber nicht versäumen, an den seit langem schweigenden Herbert zu erinnern.


    R.I.P.

    Gerade lese ich in den Erinnerungen Maria Staders und die hat die Bekanntschaft einer Frau Schulthess gemacht, die unter ihrem Künstlernamen Stefi Geyer als große Geigerin bekannt war.

    Sie stammte, wie die Stader, aus Ungarn, war die Tochter eines Polizeiarztes, 1888 geboren, und offenbar ein Wunderkind, weil sie mit bereits drei Jahren die Geige spielen konnte, ohne jemals Unterricht gehabt zu haben.

    Später hat sie mit großem Erfolg Konzerte gegeben; Furtwängler, Casals, Feuermann, Edwin Fischer, Clara Haskil, Wilhelm Backhaus und Pierre Fournier gehörten zu ihrem Musik-Kreis und Reger, Goldmark, Dohnànyi, Schoeck gehörtren unter vielen anderen lebenden Komponisten zu ihren Bewunderern. Maria Stader wurde von Frau Sxchulthess/Stefi Geyer auch gefördert. Es ist mir nicht gelungen, Plattenaufnahmen zu finden, obwohl sie oft mit Maria Stader konzertierte.

    Weiß jemand mehr?

    Auch ich habe es gesehen und fand die Garderobe des Dirigenten etwas derangiert. Aber das ist das Äußerliche. Was die Musik angeht, respektive sein Dirigat, war ich durchaus zufrieden, Musikalisch war es für mich ein gelungener Euinstand für den jungen

    Mann aus Israel - wenn ich es richtig mitbekommen habe.


    :hello:

    Ich war noch nie bei Alfred, erinnere mich aber, dass er vor Jahren hier mal ein Bild mit einem speziell für ihn gebauten CD-Regal gepostet hat. Damit, kann ich mir jedenfalls vorstellen, muss zumindest er nicht suchen. Und wenn er es muss, dann liegt es an dem mangelhaften Gedächtnis über das, was in jenem Regal steht.


    Soll für astewes bedeuten, dass er mit einem solchen Regal seine Sucharbeiten vereinfachen könnte. Solchem Wollen steht allerdings der oft begrenzte Raum im Weg.


    :hello:

    (...)

    Ich habe mittlerweile per Streaming hineingehört. Klingt zwar irgendwie nach Beethoven, gleichzeitig aber auch ungemein eintönig und fad, so dass ich nach wenigen Minuten abbrechen musste. Kurz gesagt: ein Gefühl, dass ich an keiner Stelle der neun echten Beethoven-Symphonien verspürte.


    Viel Lärm um nichts.

    Das ist auch mein Empfinden. Es ist eben doch nicht Beethovens Zehnte, sondern dass Ergebnis eines Computereinsatzes.


    Ich werde das keinesfalls weiterverfolgen. Dafür ist mir die Zeit zu schade.


    :hello:

    Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832):

    IPHIGENIE AUF TAURIS

    Drama in fünf Akten nach der „Orestie“ von Aischylos und der „Iphigenie bei den Taurern“ von Euripides


    Uraufführung am 6.April 1779 im herzoglichen Privattheater in Weimar



    DIE PERSONEN DER HANDLUNG


    Iphigenie

    Thoas, König der Taurier

    Orest

    Pylades

    Arkas


    Ort und Zeit: Hain vor Dianas Tempel auf der Insel Tauris einige Jahre nach dem Krieg um Troja.



    Vorgeschichte:

    Eine Vision des Sehers Kalchas beinhaltete die Opferung von Agamemnons Tochter Iphigenie, damit die griechische Flotte auf dem Weg nach Troja günstige Winde haben möge. Allerdings nahm die Göttin Diana dieses Opfer nicht an; sie rettete Iphigenie und entführte sie nach Tauris. Das nun folgende Drama spielt zehn Jahre später.



    ERSTER AKT


    Erste Szene

    Iphigenie ist Priesterin der Göttin Diana (griechisch Artemis) auf der Insel Tauris. Sie lebt dort seit zehn Jahren, seit die Göttin sie vor dem Opfertod gerettet hat. Für diese Rettung ist sie zwar Diana dankbar, aber sie hat Heimweh zu ihrer Familie. Auf Tauris ist sie nie heimisch geworden, immer eine Fremde geblieben. Das liegt, wie sie sich eingesteht, auch hauptsächlich an König Thoas, der sie nicht ziehen lassen will. Gerade betet sie zur Göttin Diana, dass sie wieder mit ihrer Familie vereint wird, denn ohne die ihr vertrauten Menschen kann sie niemals glücklich werden.


    Zweite Szene

    Arkas, ein Freund von Thoas, kündigt Iphigenie die Rückkehr des Königs und seinem Heer an. Ihm fällt sofort ihre Niedergeschlagenheit auf; als er sie darauf anspricht, gesteht sie ihm ihr Heimweh. Das sind jedoch für Arkas Zeichen der Undankbarkeit sowohl gegenüber der Göttin Diana als auch des Königs. Zugleich schmeichelt er ihr aber auch mit dem Hinweis auf ihre eigenen Wohltaten für die Einwohner von Tauris. Er erinnert sie daran, dass der menschenverachtende Brauch, dass Fremde, die auf die Insel kommen, der Göttin geopfert werden mussten, abgeschafft wurde. Er weist Iphigenie auch auf den wohltuenden Einfluss Wohltat auf Thoas hin, dessen getrübte Seele sie aufgehellt habe. Sie ist, so Arkas, die einzige Person, der Thoas nach dem Tode seines Sohnes noch vertraut. Als Arkas ihr dann aber erklärt, dass der König um ihre Hand anhalten will, versetzt er Iphigenie einen Schlag in den Magen. Sie richtet sich auf und gibt ihm zur Antwort, dass eine Ehe mit dem König für sie nicht in Frage kommt. Arkas reagiert mit der Empfehlung, den Antrag des Königs anzunehmen, weil die Ablehnung eine Beleidigung für Thoas wäre. Er lässt sie stehen und die verzweifelte Iphigenie fleht Diana an, sie vor der Heirat mit Thoas zu bewahren.


    Dritte Szene

    Thoas tritt auf und bittet Iphigenie, wie von Arkas angekündigt, sie zum Segen seines Volkes und zu seinem eigenen als Braut in sein Schlafgemach führen zu dürfen. Ihre Reaktion ist, wie zu erwarten war, eine ablehnende. Iphigenie nennt ihm natürlich auch den Grund: Es hat nichts mit ihm zu tun, sondern es ist ihre Sehnsucht nach der Heimat und der Familie. Um seine Entscheidung zu ihren Gunsten zu beeinflussen, erzählt sie ihm von ihrer Abkunft aus dem Haus des Tantalus: Dessen Nachkommen sind nach einem alten Fluch verurteilt, einander zu töten. Doch Thoas nimmt diese Aussage nicht ernst, sondern verschärft den Ton ihr gegenüber. Iphigenie gibt aber nicht auf und beruft sich nun auf die Göttin Diana, die allein ein Recht auf ihr geweihtes Leben habe. Thoas aber weist das zurück und droht, bevor er zornig abgeht, die auf ihre Bitten hin abgeschafften Menschenopfer wieder aufzunehmen. Iphigenie bleibt ratlos und enttäuscht zurück.


    Vierte Szene

    Iphigenie hält einen Monolog, indem sie die Göttin Diana um Hilfe anfleht, keine unnötigen Opfer bringen zu müssen.



    ZWEITER AKT


    Erste Szene

    Orest und Pylades treten auf und Orest erklärt seinem Gefährten, dass er nach dem Mord an seiner Mutter von einem Fluch verfolgt wird. Verzweifelt hat er sich an Apollo um Hilfe gewandt und der Gott hat ihm durch das Orakel von Delphi den Befehl eingegeben, seine Schwester Iphigenie nach Hause zu holen. Den Auftrag nehmen Orest und Pylades sofort an, doch haben sie auch das berühmte Standbild der Göttin Diana im Blick, das sie nach Griechenland entführen wollen. Am Strand auf Tauris angekommen werden sie von den Soldaten des Thoas' entdeckt und sofort gefangen genommen. Dadurch verliert Orest alle Hoffnung und er vermutet, dass man sie nach dem hier gelten uralten Brauch der Göttin Diana opfern wird. Pylades jedoch weiß es besser: dieses blutige und menschenverachtende Opfer ist durch die Priesterinnen der Diana eingestellt worden.


    Zweite Szene

    Iphigenie trifft auf Orest und Pylades, der sich ihr allerdings als Cephalus vorstellt und Orest als Laodamas. Er behauptet, dass sie Brüder seien und Laodamas wegen eines Erbstreites einen Mord begangen habe. Daraufhin hätten die Götter ihn mit einem Fluch belegt. Iphigenie spricht jedoch über den Verlauf des Trojanischen Krieges und Pylades erzählt ihr von dem Fall Trojas und dem Tod vieler griechischer Helden. Da er allerdings kein Wort über König Agamemnon, ihren Vater, verliert, glaubt sie, dass er noch lebt. Das verstärkt ihr Heimweh und nährt gleichzeitig die Hoffnung, dass sie ihn wiedersehen wird. Pylades jedoch holt sie in die Realität zurück
    und berichtet von dem Mord an Agamemnon durch dessen Gemahlin Klytemnästra und deren Liebhaber Aegisth. Diese Information stürzt Iphigenie in eine tiefe Trauer und lässt sie den Schauplatz schnell verlassen. Pylades bleibt allein zurück und fragt sich, ob sie vielleicht Agamemnon gekannt hat.



    DRITTER AKT


    Erste Szene

    Iphigenie und Orest treten auf und sie erkennt in ihm nicht ihren Bruder. Sie befragt ihn nach den Kindern des Königs Agamemnon und Laodamas berichtet von der Ermordung ihrer Mutter und ihres Geliebten durch einen gewissen Orest. Iphigenie reagiert bestürzt und will von ihm wissen, was aus jenem Orest geworden ist. Nach einem kurzen Zögern gibt er sich als Orest zu erkennen. Aus der Freude heraus, dass sie ihren Bruder endlich vor sich stehen sieht, nennt sie ihm ihren Namen. Orest zeigt jedoch kaum Wiedersehensfreude, lässt im Gegenteil erkennen, dass er sich umbringen will. Er versucht sie zu überzeugen, ohne ihn, nur mit Pylades, von der Insel zu fliehen – plötzlich sackt er jedoch in sich zusammen und sinkt bewusstlos zu Boden. Iphigenie fleht kopflos von dem Ort.


    Zweite und dritte Szene

    Als Orest kurz darauf aus seiner Ohnmacht erwacht, hat er eine Vision: er sieht seine Ahnen, die im Orkus friedlich und versöhnt beieinander sitzen; er bildet sich ein, in der Unterwelt zu sein. Als er sich dann auch einbildet, Iphigenie auf sich zukommen zu sehen, wünscht er sich, dass auch seine andere Schwester Elektra kommt. Ihm scheint, dass der „Fluch der Tantaliden“ von ihm genommen wird. Derweil betet Iphigenie zur Göttin Diana und bittet sie um die Heilung des Bruders. Dem wird in diesem Moment bewusst, dass er einer Vision erlegen war, denn jener Fluch löst sich und Orest nimmt Iphigenie in seine Arme. Pylades kommt hinzu und dringt eilig zur Flucht.



    VIERTER AKT


    Erste Szene

    Orest, Pylades und Iphigenie sprechen über die Flucht. Sie glaubt fest daran, dass sich das Vorhaben in die Tat umsetzen lässt, hat aber trotzdem Gewissensbisse, weil sie Thoas hintergehen wird. Und sie ist sich sicher, dass der König das auf jeden Fall mit Gewalt zu verhindern suchen wird.


    Zweite Szene

    Arkas tritt zu Iphigenie und erinnert sie daran, dass der König auf das zu feiernde Opfer warte; er gibt an, dass – nach seinem Eindruck – der Herrscher des Wartens müde ist und allmählich die Geduld verliert. Iphigenie entschuldigt sich bei Arkas mit dem Hinweis, dass durch den versuchten Diebstahl des Diana-Bildes die heilige Stätte entweiht wurde. Daher musste sie eine Reinigung veranlassen. Arkas will gehen um König Thoas zu informieren, Iphigenie ihn jedoch zurückhalten, doch Arkas lässt sich nicht aufhalten.


    Dritte Szene

    Iphigenie macht in einem Monolog deutlich, dass sie gegenüber den Bewohnern von Tauris Schuldgefühle hegt. Außerdem muss sie an den Zorn der Götter denken, deren Auswirkungen sie fürchtet.


    Vierte Szene

    Pylades erzählt Iphigenie von der Heilung ihres Bruders und fügt hinzu, dass das Wiedersehen mit ihr daran einen großen Anteil habe und seinen Seelenzustand präge. Er macht sich aber noch immer Gedanken, wie man die Diana-Statue in die Heimat mitnehmen kann. Das gefällt Iphigenie nicht; sie sieht darin einen Verrat an Thoas und dem Volk der Taurer. Pylades beharrt jedoch auf dem Diebstahl und rät ihr, Zweifel zu zerstreuen und an die Flucht zu denken.


    Fünfte Szene

    Iphigenie muss einen inneren Konflikt austragen: Einerseits stimmt sie der Flucht mit Orest und Pylades zu, andererseits will sie die Götter nicht verprellen und wünscht sich deren Zustimmung zu der Flucht von Tauris. Unweigerlich kommt ihr das Lied der Parzen in den Sinn, indem von der Macht der Götter und das niedrige Dasein der Menschen gesungen wird.



    FÜNFTER AKT


    Erste Szene

    Zunächst ist Arkas allein auf der Szene und lässt in einem kurzen Monolog erkennen, dass er von einer möglichen Flucht der Griechen ahnt, er hat nämlich von
    entsprechenden Gerüchten gehört. Als König Thoas hinzukommt, teilt er ihm genau diese Gerüchte mit. Thoas reagiert zunächst ungläubig, befiehlt Arkas dann, Iphigenie zu ihm zu bringen und für gründliches Absuchen der Gegend zu sorgen. Alle Gefangenen sollen dann vor ihn gebracht werden.


    Zweite Szene

    Thoas führt einen Monolog, der jeden Zweifel über seine Haltung zu der Priesterin Iphigenie beseitigt: Sie hat ihn hintergangen und muss bestraft werden. Aber er ist Manns genug, die eigene Nachsicht ihr gegenüber einzugestehen und damit auch einen Teil der Schuld zu tragen.


    Dritte Szene

    Als Arkas mit Iphigenie kommt, fragt er sie sofort, warum das Menschenopfer aufgeschoben wurde. Sie erklärt ihm in einem heftigen Gefühlsausbruch den Grund: Menschenopfer lehnt sie als barbarisch grundsätzlich ab. Thoas hat mit diesem Ausbruch nicht gerechnet; er ahnt, dass es eine Verbindung von Iphigenie zu den Gefangenen geben muss – und er sagt es ihr auf den Kopf zu. Sie sieht keine andere Möglichkeit mehr, als das Geheimnis zu lüften. Damit legt sie natürlich das eigene und das Schicksal von Orest und Pylades in Thoas' Hand.


    Vierte Szene

    Orest will die Flucht mit Gewalt erzwingen und steht mit gezogenem Schwert vor Thoas, der im selben Moment natürlich auch seine Waffe gezogen hat. Den bevorstehenden Kampf verhindert allerdings Iphigenie, indem sie auf ihren Bruder ruhig, aber mit Bestimmtheit einredet. Und der lässt tatsächlich nach kurzer Zeit sein Schwert fallen und stimmt einer Unterredung mit Thoas zu.


    Fünfte Szene

    In dieser Szene mahnt Pylades die Schiffsbesatzung, die Flucht endlich anzugehen. Arkas kommt hinzu und ist erstaunt über diese Zusammenkunft und deren Folgen für Tauris. Umgehend eilt er zu Thoas um ihn nicht nur über die Fluchtpläne zu informieren, sondern auch über seine eigenen Gegenmaßnahmen: er hat den Soldaten befohlen,das Schiff der Griechen und die Mannschaft festzuhalten. Zu Arkas' Erstaunen ordnet Thoas an, die Fremden nicht anzugreifen, mit ihm jedoch ans Ufer zu gehen um die Situation zu entschärfen.


    Sechste und letzte Szene

    Am Ufer angekommen verlangt Thoas einen Beweis für die Behauptung, dass Orest der Bruder von Iphigenie ist. Daraufhin zeigt Orest dem König das Schwert, das seinem Vater Agamemnon gehörte. Er fordert Thoas zu einem Duell, das dieser auch annimmt. Doch wieder verhindert Iphigenie einen Zweikampf. Der König legt schließlich alle gehegten Zweifel ab und ist bereit, Orest als Bruder der Iphigenie anzuerkennen. Aber er besteht auf seiner Bestrafung für den geplanten Diebstahl der Bildnisstatue Dianas. Weil Orest jedoch diesen Fehler als seine Schuld eingesteht, zieht Thoas nach kurzer Überlegung sein Urteil zurück. Orest erklärt weiter, dass er nach Tauris gekommen war, um die Schwester Iphigenie, auf Anordnung des Gottes Apollo, heimzuholen. Damit sollte, so hat er Apollo verstanden, der „Fluch der Tantaliden“ auf ewig ausgelöscht werden. Orest bittet Thoas, mit Iphigenie und Pylades gehen zu dürfen. Und den Wunsch erfüllt Thoas ihm – er wünscht allen Lebewohl...



    © Manfred Rückert für den Tamino-Schauspielführer 2021

    Insofern sind Vergleiche mit Vivaldi nicht sinnvoll. Verglichen werden kann folglich nur der musikalische Inhalt der Konzerte. Das ist jedoch persönliche Geschmacksssache. Für mich sind die Vivaldikonzerte überwiegend langweilig, anödend, weil ihm harmonisch selten etwas besonderes einfällt.

    Das geht mir nicht anders - und ich gebe zu, dass ich immer an Strawinskys Apercu denken muss, dass nämlich Vivaldi ein Violinkonzert geschrieben hat, das aber fünfhundertmal. Es mag bösartig klingen, enthält aber auch ein Körnchen Wahrheit. Es gibt, diese Erfahrung habe ich im Laufe der Jahre mit der Musik Vivaldis gemacht, viele schöne und befriedigende Musik des Komponisten, aber es gibt mehr unbefriedigende.


    :hello:

    Damit, lieber nemorino, mit diesem Statement, rennst Du bei mir offene Türen ein! Es ist eine der beglückendsten Aufnahmen von Haydns Oratorium und ich möchte sie auf einen Fall missen.


    :hello:

    Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832:

    EGMONT

    Trauerspiel mit Musik in fünf Akten


    Uraufführung am 9.Januar 1789 in Mainz



    DIE PERSONEN DER HANDLUNG


    Margarete
    von Parma, Tochter Karls V., Regentin der Niederlande

    Graf Egmont, Prinz von Gaure

    Wilhelm von Oranien

    Herzog von Alba

    Ferdinand, sein natürlicher Sohn

    Machiavell, im Dienste der Regentin

    Richard, Egmonts Geheimschreiber

    Silva und Gomez, unter Alba dienend

    Klärchen, Egmonts Geliebte

    Ihre Mutter

    Brackenburg, ein Bürgersohn

    Soest, Krämer |

    Jetter, Schneider | Bürger von

    Zimmermann | Brüssel

    Seifensieder |

    Buyck, Soldat unter Egmont

    Ruysum, Invalide und schwerhörig

    Vansen, ein Schreiber

    Volk, Gefolge, Wachen usw.



    ERSTER AKT


    Die Brüsseler Bürger Jetter und Soest sowie Buyck, ein unter dem Grafen Egmont dienender Soldat, unterhalten sich auf einem Platz im Zentrum Brüssels. Das Gespräch verdeutlicht, dass Graf Egmont bei der Bevölkerung hohes Ansehen genießt, was aber nicht nur an seinen ausgezeichneten Schießkünsten liegt, sondern auch an den brillanten militärischen Leistungen, über die immer mal wieder berichtet wird. Unweigerlich kommt das Gespräch auf den spanischen König Philipp II., und dabei wird klar, dass der Monarch in der Beurteilung der Bürger nicht so gut wegkommt. Da ist zum Beispiel der invalide und schwerhörige Bürger Ruysum, der ein Loblied auf Philipps Vater, Kaiser Karl V., singt: Eine solche Autorität mit hoher Kompetenz wird es nie wieder geben. Es gibt aber auch noch Bürger, die den spanischen Herrscher nicht so negativ sehen, allerdings seine Berater für unfähig halten.


    Auch Margarete von Parma, eine Halbschwester Philipps, die als Regentin über die Niederlande eingesetzt wurde, kommt in der Beurteilung nicht besonders gut weg.
    Während Soest sie in Schutz nimmt, kritisiert Jetter ihre Entscheidung, die Anzahl der Bistümer erweitert zu haben. Dadurch werde die Kirche noch reicher und das gefällt ihm nicht. Auch die strengere Auslegung religiöser Verpflichtungen kritisiert Jetter. Und, einmal in Rage, schimpft er auch über die von Philipp eingerichtete Inquisition und kirchlichen Gerichte. Sie sollen doch nur verhindern, dass sich die Menschen mit den neuen Lehren beschäftigen, die hauptsächlich aus Deutschland überschwappen. Plötzlich fällt ein Name, der offensichtlich auch recht großen Respekt bei den Menschen genießt: Wilhelm von Oranien.


    In einer neuen Szene, die im Palast der Regentin spielt, schickt Margarete einen Diener zu ihrem Berater und Minister Machiavell. Dann hält sie einen Monolog über die
    „schreckliche Ereignisse“, bei denen um die neuen religiösen Bewegungen geht. Margarete weiß, dass sie den Hof in Madrid über das Rumoren informieren muss, wenn ihre Regentschaft nicht abrupt enden soll.


    Als Machiavell eingetreten ist, bittet sie ihn um seinen Rat wegen der religiösen Probleme und er empfiehlt ihr, Toleranz zu üben. Unterdrückung, argumentiert er, führt in Breite zu Widerspruch mit der Gefahr eines Bürgerkriegs, Tolerierung dagegen wirkt beruhigend. Das ist für die Regentin aber keine Option, denn sie weiß, dass
    Philipp reformatorische Gedanken strikt ablehnt. Machiavell hält aus Überzeugung an seinem Rat fest und Margarete wechselt das Thema: Sie spricht ihn auf Graf Egmont an, dessen „Gleichgültigkeit und Leichtsinn“ ihr nicht behagt. Er und der Oranier wollten Unruhen vermeiden, indem sie auf die Einhaltung der Verfassung bestehen. Dazu meint Machiavell süffisant, dass sei wohl wahr und mehr klug als fromm argumentiert. Dass man im Übrigen die Besetzung der wichtigen
    öffentlichen Posten mit Niederländern weiterführe, obwohl Spanier selbst die größte Gier auf diese Stellen hätten, ist seiner Meinung nach lobenswert. Doch suspekt ist ihr auch die Freundschaft der beiden Männer und ihr Urteil über sie ist wenig schmeichelhaft: Oranien „sinnt nichts Gutes“ und Egmont ist ihr zu selbstherrlich im Auftritt. Bei Letzterem kommt noch hinzu, dass seine Verbindungen zum Adel gefährlich für die Krone sind, denn die Adligen könnten einen Aufstand planen – beispielsweise auch gegen sie.


    Machiavell denkt anders: er schätzt Egmont als königstreu ein und bezieht sie natürlich damit ein; deshalb bittet er Margarete, die offen zur Schau getragene
    Leichtlebigkeit nicht überzubewerten. Mit ihrer Antwort trifft die Regentin – ohne es zu wissen – ins Schwarze: sie meint nämlich, dass sein Ego durch seinen niederländischen Adel und das ihm von Philipp verliehene „Goldene Vlies“ gestärkt wird, die hohe Auszeichnung ihn aber auch vor der Willkür des Königs schützt. In
    der Tat fühlt sich Egmont von Philipp persönlich beschützt. Abschließend teilt Margarete Machiavell mit, dass sie den Rat einberufen will und nach Oranien geschickt habe.


    In einem Bürgerhaus, das von Egmonts Geliebter Klärchen und ihrer Mutter bewohnt wird, ist der Bürgersohn Brackenburg anwesend, der ans Fenster geht und die Leibwache der Regentin aufziehen sieht. Während er neugierig hinuntergeht, gesteht Klärchen ihrer Mutter, dass sie keinesfalls an ihm interessiert ist, sondern Graf Egmont liebt. Diese Mitteilung ist der Mutter offensichtlich nicht neu, aber sie hat entschiedene Einwände gegen diese Verbindung und will nicht, dass das bekannt wird. Klärchen weist auf Egmonts – unbestreitbaren – Ruhm hin, der sie für ihn eingenommen hat. In diesem Augenblick kehrt Brackenburg mit der Nachricht zurück, dass
    es in Flandern Tumulte gebe und er sich verschieden muss. Allein auf der Szene bekennt er, Gerüchte über Klärchens Verhältnis zu Egmont gehört zu haben – er greift in seine Rocktasche und holt ein Fläschchen hervor und sieht es lange an, steckt es dann wieder ein: Gift!



    ZWEITER AKT


    Ein paar Stunden später unterhalten sich Jetter und ein (namenloser) Zimmerer auf einem Brüsseler Platz. Zu ihnen stoßen noch Soest, Vansen, ein (ebenfalls namenloser) Seifensieder und mehrere Bürger. Es gibt unter den Anwesenden nur ein Thema: Bilderstürmer haben mehrere Kirchen in Brüssel geschändet. Außerdem geht das Gerücht um, dass die Regentin Margarete von Parma flüchten will. Vansen, der von Mitbürgern aufgrund seiner Trunkenheit geringschätzig behandelt wird, behauptet, dass das Volk früher mit der alten Verfassung mehr Macht gehabt hätte. Das führt zu einem Streit unter den Diskutanten – als aber Graf Egmont auftritt, herrscht augenblicklich Ruhe. Er schimpft und beendet zugleich das Gespräch mit den Worten:

    Steht fest gegen fremde Lehre und glaubt nicht, durch Aufruhr befestige man Privilegien.


    Die nächste Szene spielt in Egmonts Wohnung, wo der Graf von einem Sekretär Briefe erhält, in denen von Schandtaten untergebener Soldaten die Rede ist. Egmont verhängt mehr oder weniger milde Strafen, bemüht sich, aber, Witwen, misshandelte Frauen und ältere Soldaten zu schützen. Nach dem Abgang des Sekretärs kommt Oranien, der auf die angebliche Flucht der Regentin zu sprechen kommt, die der Graf aber nicht glauben will. Und er hat dafür sogar ein verständliches Argument: Margarete von Parma wird ganz sicher nicht ihre hiesige Position für eine unbedeutende Rolle am Hofe von Philipp tauschen wollen. Außerdem muss ein Nachfolger mit vielen Problemen kämpfen und würde schnell verzweifeln. Oranien dagegen hält es für ausgemacht, dass Philipp einen neuen, strengeren Regenten ernennen und damit die spanische Oberhoheit zementieren soll. Außerdem glaubt er felsenfest, dass die Majestät gegen niederländische Fürsten vorgehen und unliebsame Leute ohne Untersuchung hinrichten lassen wird. Egmont wischt das beiseite und hält Philipp für einen verfassungstreuen König. Im Übrigen ist auch das Volk getreu, sowohl gegen die Majestät als auch gegen die eigenen Fürsten.


    Oranien setzt nun Egmont darüber in Kenntnis, dass der Herzog von Alba unterwegs ist, und dass Margarete ihm ihre Stelle übergeben wird. Er weiß – vermutlich durch Spione – dass Alba ein Heer mitbringt. Er schlägt Egmont daher vor, in seine Provinz zu fliehen und rät ihm ab, dem Herzog seine Aufwartung zu machen. Für Egmont ist das ein Hirngespinst und viel zu pessimistische Lage-Beurteilung, woraufhin Oranien von ihm unter Tränen Abschied nimmt. Seine Überzeugung, dass Alba ihn in Haft
    nehmen und hinrichten lassen wird, auch ohne Prozess, nur um ein Exempel zu statuieren, lässt Egmont nicht an sich heran.



    DRITTER AKT


    Der Vorhang öffnet sich für eine Szene im Regenten-Palast und man hört, dass Margarete ungern abdanken will. Machiavell kommt und sie berichtet ihm von einem Brief des Königs, der sie über die Abreise des Herzogs von Alba mit einem Heer in die spanischen Niederlande informiert. Ausgerechnet Alba, sagt sie, den sie so verabscheut, weil er jeden Andersdenkenden für einen Gotteslästerer und Majestätsbeleidiger hält, mit dem er kurzen Prozess machen darf. ins Jenseits befördern darf. Sie wird also abdanken und sich nicht von dem üblen Kerl ablösen lassen.


    Eine Verwandlung führt in Klärchens Wohnung, in der sie mit ihrer Mutter über Brackenburg diskutiert. Die Mutter besteht darauf, dass der junge Mann sie liebt und auch heiraten will, und sagt, dass er sie heiraten will. Klärchen jedoch gesteht der Mutter ihre Liebe zu Egmont, von dem sie sich nicht trennen kann und will. Kurz, nachdem die Mutter gegangen ist, erscheint der Geliebte in spanischer Hoftracht, die Klärchen sehr bewundert. Das gefällt ihm zwar, ist aber nicht seine erste Absicht;
    sie soll den Alba beeindrucken, dem er seine Aufwartung machen will. Außerdem soll es seine Loyalität zur spanischen Krone beweisen. Egmont zeigt Klärchen auch stolz das goldene Vlies und betont dabei, dass diese Auszeichnung dem, der sie trägt, die edelsten Freiheiten gibt, und dass er keinen Richter als den Großmeister des Ordens mit dem versammelten Kapitel der Ritter anerkennt.


    Das Gespräch dreht sich dann um die Regentin, die der Graf für eine gute Regentin hält. Dass sie aber hinter seinem Betragen immer Geheimnisse sucht, obwohl er doch keine hat – dass missfällt ihm. Schließlich gipfelt der Fast-Monolog in der Selbsteinschätzung, dass er nämlich zwei konträre Charakterhälften in sich vereint: da gibt es den „politischen Egmont“, den man für steif und kalt hält, obwohl gerade die Politik genau das verlangt, dass aber im Volk nicht gerne gesehen wird. Und dann gibt es den privaten Egmont, der ruhig, glücklich und geliebt ist, nämlich „dein Egmont!“ Er ist allerdings Klärchen nicht offen genug, da er seine Probleme nicht mit ihr besprechen will.



    VIERTER AKT


    Alba hält inzwischen in Brüssel Hof und will die einheimischen Fürsten loswerden. Der offizielle Auftrag ist einfacher gefasst: er soll prüfen, ob die Ordnung mit eben jenen niederländischen Fürsten geschafft werden kann.


    Auf der Straße treffen sich Jetter und der Zimmermeister und Jetter erfährt von ihm, dass der Alba erste Zeichen einer Schreckensherrschaft gesetzt hat: er hat nämlich befohlen, dass Bürger, die auf der Straße miteinander reden, des Hochverrats beschuldigt und zu verurteilen sind. Außerdem ist bei Todesstrafe verboten, Kritik an der Regierung zu üben. Da tritt Soest hinzu und raunt ihnen zu, dass die Regentin Margarete von Parma und auch Wilhelm von Oranien aus Brüssel abgereist seien. Vansen, der sich ebenfalls eingefunden hat, hält nichts von Schwarzmalerei, kann dem kommenden Regime des Herzogs nur Gutes abgewinnen: er behauptet, dass das Volk nicht leiden werde. Er wird sich auch weiterhin für die Reformation einsetzen. Aber er meint, dass Egmonts Tage gezählt sind, man ihn in einen Hinterhalt locken und er zu Tode kommen wird. Die anderen lassen erkennen, dass sie dem Grafen nicht helfen werden, wenn er in Schwierigkeiten geraten sollte. Stehen hier etwa Gegner des Grafen Egmont oder - angesichts der herausziehenden Schreckensherrschaft - Vorsichtige, vielleicht auch nur Feiglinge zusammen?


    Die Szene wechselt in den Palast des Herzogs von Alba. Seine beiden Diener – Silva und Gomez – unterhalten sich gerade über Weisungen des Herzogs. Sie gestehen
    sich ein, seine Absichten nicht zu kennen, wissen nur, dass er die niederländischen Fürsten geladen hat, um sie zu begrüßen und ihnen ihre Aufgaben zuzuweisen. Ferdinand, ein unehelicher Sohn Albas, tritt hinzu und berichtet, dass sowohl Egmont als auch Oranien in Kürze eintreffen werden. Da erscheint Herzog Alba selbst und
    beordert Gomez – nach floskelhaften Bemerkungen – in die Galerie. Dort soll Silva ihm die Nachricht übergringen, wenn die Zugänge zum Palast mit Wachen zu besetzen sind. Silva aber befiehlt er, Egmonts Geheimschreiber zu verhaften, sobald die Fürsten bei ihm eingetreten sind.


    Alba und Ferdinand sind allein und der Sohn gesteht dem Vater, dass er Egmont bewundert. Doch Alba befiehlt ihm ungerührt, jeden Zugang zum Palast zu besetzen, wenn die Fürsten anwesend sind. Nach des Vaters Abgang gibt Ferdinand zu, dass er nur schweren Herzens gehorcht, er jedoch eine Bewährungsprobe zu bestehen hat. Silva tritt wieder ein und meldet, dass Wilhelm von Oranien nicht kommen werde.


    In einer neuen Szene ist der Herzog von Alba zunächst allein im Raum. Ein Lakai meldet Egmont an und der begrüßt den Herzog nach vollendeter spanischer Hofsitte. Nach der sonst floskelhaften Begrüßung erklärt Alba, dass die allerhöchste Majestät den Rat des Grafen zur Lage hören will. Es wird sehr schnell klar, dass hier zwei
    unterschiedliche Definitionen von „Freiheit“ vorliegen: Alba hält nur die für frei, die dem Herrscher gehorchen und behauptet, dass zu viel Freiheit der Willkür Tür und Tor öffnet, im schlimmsten Fall sogar der Anarchie. Egmont attestiert seinem Volk jedoch den guten Willen und Alba widerspricht sofort mit der Behauptung, dass die
    Niederländer kindisch seien und das man Rebellen grausam bestrafen müsse. Wieder geht Egmont dagegen an mit der Problemlösung: Vergebung! Die Gegensätze liegen offen – und Alba ruft die Wachen und lässt den Grafen verhaften. Dem wird schlagartig bewusst, dass Wilhelm von Oranien ihn vor genau dieser Maßnahme gewarnt hatte.



    FÜNFTER AKT


    Eine Straße in Brüssel, auf der sich Brackenburg, Klärchen und einige Bürger begegnen. Klärchen will natürlich ihren Geliebten aus der Gefangenschaft befreien und ist
    überzeugt, dass die Bürger ihr helfen werden; hat doch Egmont einst zwei Schlachten für sie gewonnen und ist deshalb beliebt. Aber eine Stimme in ihrem Inneren lässt sie erahnen, dass ihr Geliebter dem Tod geweiht ist und er keine Hilfe durch die Brüsseler Bürger erwarten kann. Auch Brackenburg lehnt Hilfe ab, versucht, dagegen
    energisch, Klärchen umzustimmen. Als jedoch Albas Wache um die Ecke kommen, geht sie mit Brackenburg ab, und die Bürger schleichen sich ebenfalls davon.


    Graf Egmont ist mittlerweile eingekerkert worden und liegt schlaflos auf der Pritsche. Im Monolog wird klar, dass er sich nach Freiheit und nach Klärchen sehnt. Aber er ahnt, dass man ihn zum Tode verurteilen wird. Oder hat die andere Stimme in seinem Inneren recht, die auf die Gerechtigkeit von König Philipp setzt? Können Oranien, Margarete, das Volk und Klärchen ihm helfen? Zweifel beherrschen seine Gedanken. Er denkt auch daran, dass sein Tod den Provinzen die Freiheit geben könnte. Schließlich bildet er sich ein, einen Engel in Klärchens Gestalt zu sehen.


    Die wartet verzweifelt auf die Nachricht von Brackenburg, ob Egmont verurteilt worden ist. Und der kommt mit den Nachrichten, dass die großen Straßen der Stadt mit
    Soldaten besetzt sind und dass Egmont tatsächlich verurteilt worden ist. Gleichzeitig gesteht er, dass er Graf Egmont stets beneidet hat und fügt leise hinzu, dass man bereits ein Schafott auf dem Marktplatz aufbaue. Das ist für Klärchen zu viel: sie begeht Selbstmord in dem Wissen, dass sie ihren Egmont im Himmel wiedersehen
    wird.


    Egmont ist schließlich doch eingeschlafen: Ferdinand und Silva treten ein, um ihm sein Urteil zu verkünden. Sie wecken Egmont und er wird zornig über die in der Nacht ohne eine Anhörung erfolgte Verurteilung zum Tode. Silva weist das zurück und verliest das Urteil: wegen Hochverrat am König ist er zum Tode verurteilt worden – ohne Prozess. Silva geht ab, Ferdinand zurück und lässt in Egmont den Verdacht aufkommen, dass Ferdinand für diese Schande verantwortlich ist. Das weist der
    Alba-Sohn zurück. Egmonts Zorn verraucht, weil durch Ferdinands Erklärungen deutlich wird, dass Alba nicht dem Willen des Königs gefolgt, sondern seinen eigenen Weg gegangen ist. In diesem Augenblick werden die beiden Männer noch Freunde; aber Egmont weiß auch, dass er durch Ferdinand nicht gerettet werden kann. Sie nehmen im Bewusstsein ihrer neuen, wenn auch nur kurzen, Freundschaft Abschied.


    Egmont setzt sich nach Ferdinands Abgang wieder aufs Ruhebett, als plötzlich Musik ertönt. Er ist auf einmal müde, schläft ein und träumt dabei von einer Allegorie des
    Sieges und der Freiheit. Als er kurz darauf wieder erwacht schätzt er seinen Tod positiv ein, und hat das Gefühl, für die Freiheit seines Volkes zu sterben.


    Während im Hintergrund militärische Musik immer lauter wird, erscheinen spanische Soldaten, um Egmont zum Schafott zu führten. Jede Furcht ist von ihm gewichen und er geht unter den Klängen einer Siegessinfonie stolz in den Tod.



    © Manfred Rückert für den Tamino-Schauspielführer 2021.

    Der Komponist Siegfried Matthus ist am vergangenen Freitag nach längerer Krankheit im Alter von 87 Jahren in Stolzenhagen (Brandenburg) gestorben. Das teilte am Montag der Freundeskreis der Kammeroper Schloss Rheinsberg im Auftrag der Familie Matthus mit.


    Matthus schuf mehr als 600 Musikwerke aller Gattungen. Er komponierte auch Opern wie "Judith" oder auch "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke". Außerdem ist er Begründer der Kammeroper Schloss Rheinsberg, die er bis 2014 leitete.


    :angel:

    ---------->Responsive image


    Diese Einspielung Gardiners ist gerade an ihr Ende gekommen. Ich gestehe, dass mir gerade dieses Werk nicht richtig zusagt. Keine Aufnahme hat mich bisher so richtig zufriedengestellt, denn die Rezitative sind oft lang und ermüdend. Gardiners Interpreten sind Anne Sofie von Otter - Sylvia McNair - Michael Chance - Bernarda Fink - Catherine Bott u.v.a. Und auch diese

    Platten haben mich für das Werk nicht eingenommen.

    :hello:

    ----------->Bildergebnis für orfeo monteverdi unter gardiner


    Am Nachmittag heute war es Monteverdis ORFEO der mich beschäftigt hat. Vorweg: Ich habe verschiedene Aufnahmen, von denen mir ganz besonders Harnoncourts Aufnahme am Herzen liegt. Gardiners Einspielung - so mein Urteil nach einmaligem Durchhören - steht Harnoncourt in nichts nach. Einige Mitwirkende seien hier genannt:

    Anthony Rolfe Johnson - Julianne Baird - Lynne Dawson - Anne Sofie von Otter - Nancy Argenta - John Tomlinson - Michael Chance u.a.

    :hello:


    Mozarts Klavierkonzerte habe ich – von einzelnen Konzerten abgesehen, die ich früher mal auf Platte besaß – durch die Interpretation Alfred Brendels mit der Academy of St. Martin in the Fields unter Sir Neville Marriner kennengelernt. Für mich hat der Zugriff von Brendel/Marriner auf diese Werke immer etwas endgültiges gehabt – Neues musste ich nicht haben.


    Nun habe ich die Gesamtaufnahme von Malcom Bilson und John Eliot Gardiner gehört (die Pasticcio-Konzerte sind hier nicht vertreten) und musste feststellen, dass ich durchaus neue Erfahrungen machen konnte. Das Neuartige ist in diesem Fall nicht der Originalklang des Orchesterapparates – da habe ich keinen Nachholbedarf –, wohl aber spielt das Soloinstrument, ein Fortepiano oder Hammerklavier, diese Rolle. Ich besitze nämlich keine Aufnahmen mit diesem Instrument, insofern sind diese KK ein Novum unter meinen Cds. Und da hatte ich zunächst Probleme mit der Klang-Balance zwischen Orchester und Soloinstrument, denn ich konnte zunächst den Kritikern folgen, die bemängelten, dass Gardiner sein Orchester bei Fortestellen nicht zurückgenommen hat. Schließlich ist das Soloinstrument ja klangmäßig etwas schmalbrüstig und das Orchester deckt es bei entsprechenden Fortestellen zu. Dann aber – im Laufe der Hörsitzungen – wurde mir das immer unwichtiger. Dagegen geriet das fulminante Zusammenspiel zwischen den Protagonisten zu einem wichtigen Pluspunkt dieser Aufnahmen. Für mich stellt sich unter diesem Gesichtspunkt auch nicht die Frage einer eventuellen musealen Authentizität; hier – und das empfinde ich so – wird lebendig und durchsichtig musiziert.


    Es sind Aufnahmen gelungen, die ich auf die einsame Insel mitnehmen würde...

    :hello:

    Ich muss zugeben, dass mich (wahrscheinlich!) die evtl. vorhandenen Tondokumente nicht interessieren, finde aber solche historischen Textausgrabungen immer interessant zu lesen. Auch der Hinweis auf den fünf Jahre alten Beitrag von Tamino Rheingold1876 ist wichtig, habe ich ihn heute doch mit großem Interesse gelesen. Warum ist mir das nicht schon viel früher aufgefallen? Da kommen einem nicht nur musihistorische Gedanken, sondern auch politische ins Gehirn.

    :hello:

    Meine Vorlieben bezüglich der Aufführungspraxis von - ganz speziell - Bach-Werken haben sich (wie das wahrscheinlich auch normal ist) im Laufe der Zeit gewandelt. Rillings Stil ist für viele jüngere Bach-Enthusiasten durch die Historische Aufführungspraxis überholt. Ich kann mich dem auch nicht entziehen, habe mir im Laufe der Zeit verschiedene Aufnahmen mit dieser "neuen" Interpretationspraxis angeschafft, habe alle geistlichen Werke Bachs inzwischen in HIP. Ich möchte aber die Bach-Kantaten, die Rilling für das Label Hänssler eingespeilt hat, auch heute noch nicht missen. Ich greife nicht mehr oft zu diesen CDs, kann es aber nicht ganz lassen. Wahrscheinlich liegt es an der menschlichen Eingenschaft, dass man mit Dingen, mit denen man groß geworden ist oder die einem ans Herz gewachsen sind, nicht endgültig brechen will...

    :hello:

    Ich habe mir das Mozart-Konzert angesehen (und angehört natürlich) und fand es - superb!


    Den letzten Programmpunkt - Non mi dir aus Doin Giovanni - habe ich allerdings wegen Störungen, die sowohl das Bild als auch den Ton betrafen, nicht mehr sehen können. Schade.


    Es war tatsächlich eine gelungene Sendung. Ich fand es schade, dass Currentzis nicht auch die Es-Dur-Sinfonie - KV 543 - in das Programm aufgenommen hat. So interessant die Solostücke des Konzerts auch sind, für die erste Sinfonie seiner letzten drei sinfonischen Werke hätte ich gerne auf die Solo-Arien und die Maurerische Trauermusik verzichtet...


    :hello:

    Lieber musikwanderer


    Ich habe eine preislich günstigere Aufnahme deiner durch dich vorgestellten Gardiner-Aufnahme beim Werbepartner gefunden.

    Ich muss gestehen, lieber moderato, dass ich bei der oben abgebildeten Gardiner-Aufnahme der h-Moll-Messe etwas gefudelt habe - und zwar insoweit, als dass das Werk in dieser 105-CD-Box von DG und Archiv-Produktion enthalten ist:



    Da ich jene dicke Ausgabe in der letzten Zeit viel gepostet hatte, wollte ich mal ein anderes Bild beisteuern...


    :hello:

    Es sind heute zwei Einspielungen der h-Moll-Messe, die ich ungern missen möchte, die ich möglicherweise auch mit auf die berühmte einsame Insel mitnehmen würde:


    und diese hier ------------->















    Alle weiteren könnte ich eigentlich entsorgen - so z.B. die Karajan-Aufnahme von 1952. Sie ist aber insofern eine Rarität, weil das Philharmonia Orchestra London nur bei den Arien spielt, im übrigen jedoch Chor und Orchester der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien eingesetzt sind. Die Solisten sind bei dieser Aufnahme natürlich Opernsänger (und deshalb für geistliche Werke nach meinem Dafürhalten nicht besonders prädestiniert):

    Schwarzkopf – Höffgen – Gedda – Rehfuss


    Eine weitere Historische Aufnahme wurde beim 35. Deutschen Bachfest im Juli 1958 unter Hans Grischkat aufgenommen; seine Solisten sind

    Friederike Sailer – Margaret Bence – Fritz Wunderlich und Erich Wenk

    der Chor - die Schwäbische Kantorei - scheint ein Laichenchor gewesen zu sein, denn sie singen so. Wegen Wunderlich

    möchte ich sie nicht missen, wenn er auch nur sehr, sehr wenig zu singen hat.


    Wegen der guten Solisten will ich auch Rillings Aufnahme nicht abgeben:

    Sonntag – Lipovsek – Crook – Schmidt

    Rilling hat natürlich seine Gächinger Kantorei und das Stuttgarter Kammerorchester zur Verfügung. allerdings ist sein Stil auch bei mir heute nicht mehr so gefragt.


    :hello:

    -------> Mozart: Die Zauberflöte (Gesamtaufnahme) (Aufnahme Ludwigsburger Schloßfestspiele 1995)


    Mit dieser ZAUBERFLÖTE enden selbstverständlich die Mozart-Opern-Aufnahmen Gardiners. Und für mich steht fest, dass es eine durchgängig wunderbare Einspielung ist. Es mag in anderen Aufnahmen einzelne Sängerleistungen geben, die besser sind - und ich kann auch an jedem Tempo, das Gardiner anschlägt, herummäkeln, ja, aber es bleibt eine durchaus großartige Gesamtleistung übrig. Ich jedenfalls reihe sie gerne in meine Zauberflöten-Aufnahmen ein. Übrigens: das ist meine subjektive Meinung.

    :hello:

    D'accord, leiber Garaguly! Bei Päckchen oder kleinen Paketen wie CD-Lieferungen habe ich damit bisher keine Probleme (obwohl es mich natürlich ärgert), aber es gibt ja auch andere Gelegenheiten. Da hatte vor einiger Zeit ein Nachbar beim weltweit größten Waren-Anbieter (den Namen kennen alle!) Dielen-Möbel bestellt und musste sie dann, am Briefkasten abgestellt, nach oben hieven. Schöne neue Lieferanten-Welt...

    :hello: