Beiträge von GalloNero

    Lieber Alfred, hallo Forum,


    ich habe einen Freund, der sagte mir jüngst, er hätte vermutlich noch nie in seinem Leben Musik bewusst gehört. Ein bisschen gute Laune im Hintergrund wüde ihm genügen.


    Ein legitimes Verhältlnis zur Musik. Für mich undenkbar. Ich setzte Musik egal welcher Richtung ganz bewußt ein um Gefühle zu erzeugen oder bestehende zu verstärken. Selten gelingt es mir jedoch mit Musik besthende Gefühle zu verdrängen.


    Bin ich melancholisch, lege ich sehr gerne eine Musik ein, die dies unterstreicht und suhle mich darin.


    Das "Majestetische" oder das "Erhabene" spielt bei mir auch eine ganz große Rolle. Wenn ich Mahler höre denke ich oft: "JA! Das ist gut! Das ist GROSS! Wenn ich komponieren würde, meine Musik würde genau so klingen." Ins Geheime denke ich manchmal mit einem dicken Augenzwinkern: "Das ist so gut, dass könnte von mir sein. ;)." (An dieser Stelle sei angemerkt, dass ich sehr unmusikalisch bin und zu 100 Prozentern der Fraktion der Hörer angehöre.)


    Im ersten Satz von Dimis Babi Jar fange ich regelmäßig an zu weinen. Danach bin ich stets dankbar, dass ich in der Lage bin Musik so nah an mich herankommen zu lassen. Etwas, was mein Freund wohl nicht kann oder will. Schade für ihn. Aber für ihn passte es vermutlich. Mir würde unendlich etwas fehlen...


    Liebe Grüße
    GalloNero

    Ich kaufe meist Lust getrieben.


    Ausgangssituation: Ich muss ein Werk oder eine Interpretation unbedingt hören. Meistens auf eine Empfehlung im Forum hin.
    Darau folg dann die Fragestellung: Kann ich mir die Aufnahme leihen (z.B. Stadtbibliothek)?
    Wenn Nein, dann Kauf! Aber nicht zu jedem Preis. Über 10€ muss die Lust schon sehr groß sein.


    Systematisch gehe ich in den allerwenigsten Fällen vor.
    Eher noch lege ich mir beim Stöbern dann doch zuweilen völlig unkontrolliert ein oder mehrere vermeintliche Schnäppchen in den Warenkorb.


    Liebe Grüße
    GalloNero

    Hallo Manuel,
    das bewußte oder gar analytische Hören von Musik im allgemienen und Klassik im speziellen ist m.E. nur eine von vielen Möglichkeiten Musik zu hören. Ich kann mit einer Partitur z.B. gar nix anfangen. Und ich muss auch beim Hören von Musik diese nicht in Ihre Bestandteile zerlegen. Oft geht es mir einfach nur um die Stimmung, die die Musik erzeugt. Bach erzeugt bei mir oft einen Traceartigen Zustand. Bei Mahler fühle ich mich oft erhaben. Oft denke ich mir: "Wenn ich komponieren würde, dann würde meine Musik genauso klingen." Oft ertappe ich mich aber auch, dass ich abschweife und mich dann die Musik pakt, mich aus meinen Gedanken reißt. Vor gar nicht allzu langer Zeit war ich im Auto völlig in Gedanken. Plötzlich begann ich zu weinen. Es wahr der Männerchor in Schostakowitschs 13, der mir nebenher gehört und ohne jegliches Bewusstsein für das Gehörte die Tränen in die Augen trieb...


    Liebe Grüße
    GalloNero

    Hallo zusammen,


    auch bei mir lag die Scheibe unterm Weihnachtsbaum. Hab' sie selbst dort hingelegt :D. Ich war von dem Video begeistert und die CD hielt was das Video versprach. Ich habe diese Werke nie analytisch gehört und ohne diesen Thread wäre mir das Theame Werktreue vermutlich nicht so schnell in den Sinn gekommen. Ich habe die CD einfach eingelegt und zusammen mit meiner Lieben Frau genossen (Die war natürlich auch vom Video begeister ;)). Fray spielt präzise aber mit sehr viel Gefühl. Das von SMOB angesprochene Perlen empfinde ich nicht als übertrieben sondern herrausragend schön. Was Alfred schreibt kann ich nachvollziehen. Klingt anders. Ja, für mich erfrischend anders. Schön und intensiv. Es ist einfach wunderschöne Musik und ich glaube dem Johann hätte es so auch gefallen. Und wenn nicht ihm, dann zumindest einem seiner Söhne.


    Ich für meinen Teil möchte noch mehr von diesem Pianisten hören.


    Liebe Grüße
    GallolNero

    01. Lohengrin - Wagner
    02. Tosca - Puccini
    03. Die Zauberflöte - Mozart
    04. Don Carlos - Verdi
    05. Fallstaff - Verdi
    06. La Traviata Verdi
    07. La Boheme - Puccini
    08. Turandot - Puccini
    09. Don Giovanni - Mozart
    10. Der fliegende Holländer - Wagner
    11. Der Freischütz W- eber
    12. AIDA - Verdi


    Liebe Grüße
    GalloNero

    Zitat

    Original von Walter Heggendorn
    Ich masse mir kein Urteil an über die Qualität der Aufnahme (ich kenne nur diesen Clip und nicht die ganze CD), aber ich gebe zu, dass mir die clevere Agilität von Fray (unter Berücksichtigung der unsäglichen Künstlichkeitsaura durch Kamera und Mikrophon) Lust macht, die Aktivitäten des Pianisten weiterzuverfolgen.


    Hallo zusammen,
    die obige Äußerung von Walter möchte ich gerne 1:1 für mich übernehmen. Der Clip weckt in mir eine lange nicht mehr erlebte Neugier in Sachen Klassik. Was ich hier sehe ist ein Mann bei der Arbeit. Vielleicht lass ich mich blenden, aber für mich wirkt das nicht aufgesetzt. Vielleicht eine Art, die nicht jedem zusagt. Ich vermutl aber eher das Netrebko-Syndrom. Gutaussehend und extrovertiert. Da ist schnell einer Versucht darin einen Widerspruch zu herausragenden künstlerischen Leistungen zu erkennen.


    Ich kann nicht beurteilen, ob es sich um eine herausragende künstlerische Leistung handelt, mich hat die Musik aber sofort ergriffen. Ich habe beim ersten Abspielen bewusst die Augen geschlossen und war begeistert von dem fröhlichen, flüssigen, präzisen und reinen Spiel des Pianisten. Ich leg mir die Scheibe unter den Weihnachtsbaum.


    Liebe Grüße
    GalloNero

    Wirkt fast so gut wie die kräftige Tasse Tee dich ich dazu trink.


    Ludwig van Beethoven (1770-1827)
    Erstmal das Klavierkonzert Nr. 4
    (Weissenberg, Berlin PO, Karajan )


    dann das Tripelkonzert op. 56
    (Oistrach, Rostropovich, Richter, Berlin PO, Karajan)


    [jpc]2180373 [/jpc]


    Liebe Grüße
    GalloNero

    Hallo B.,
    frech wie ich bin, beabsichtige ich trotz meiner noch jungen Liebe zum Jazz hier meine Meinung zu äußern. Ich bin natürlich gezwungen auch sehr auf theoretisches, angelesenes Wissen zurückzugreifen. Trotzdem oder gerade deswegen wird es mit den Achten eng. Gab es doch sehr viele, sehr einflußreche Menschen in der Welt des Jazz. Und ich betrachte fast ausschließlich Künstler, die gar nicht mehr unter uns weilen. Mal sehen, ob ich noch ausmisten kann...


    Liebe Grüße
    GalloNero

    Hallo Alfred,
    die Selbstverständlichkeit Deines Beigtrags springt mich förmlich an.


    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Ich oute mich hier als extremer Liebhaber und Verfechter von Bombast und verstehe eigentlich nicht, warum Bombast "enschuldigt", "gebrochen" - oder "domestiziert" werden muß.


    [QUOTE]Bombast lässt mich klein werden, lässt mich staunen, beeindruckt, überfordert.


    Ich habe oft beim Lesen des Threads nicht verstanden, warum Bombast definiert werden soll. Könnte man alles, was Musik auszudrücken vermag, mit Worten zum Ausdruck bringen, würde die Musik ihre Existenzberechtigung verlieren.


    Liebe Grüße
    GalloNero

    Bei mir ist gestern ein Album eingetroffen, dass ich nie wieder hergeben möchte. Nach Kind of Blue und One Up, One Down das für mich bisher einschneidenste Hörerlebnis in meiner zwar noch sehr jungen aber intensiven Jazz(hör)erlaufbahn.


    John Coltrane
    Giant Steps +8 (Limited Papersleeve)
    Label: Atlantic, 1959


    Gäbe es im Jazzkeller den Thread "Diese Aufnahme geht auf Kosten von Tamino", dieser Kauf wäre einer meiner Beiträge.


    Liebe Grüße
    GalloNero

    Mal was anderes.


    Vielen Beiträgen älterer Taministen entnehme ich, dass die Klassische Musik vor sagen wir 30 Jahren eine wesentlich höhere Popularität genoß, als sie dies heute tut. Könnte dies damit zusammenhängen, dass die jüngeren Generationen immer und immer mehr nach dem Neuen, einem neuen Kick streben. Gewohntes eher mit Langeweile, Schönes eher mit uncool und Tradition mit altbacken in Verbindung gebracht wird.


    Der Jazz lebte (und lebt?) von der Entwicklung immer neuer Stile. Auch in Pop, Rock und anderer "U-Musik" werden wir ständig mit Neuem Konfrontiert. In den 70ern dachte noch keiner an HipHop und Techno...


    Wenn ich nun mal die Behauptung aufstelle, dass neu komponierte Klassische Musik für die Meisten spätestens nach den 50er Jahren aufhörte klassische Musik zu sein, dann bleibt seit dem im Bereich Klassik alles beim alten. Das Neue drängt sich nicht auf man muss danach suchen. Manche gehen dafür bis nach Indien ;)


    Ist dies ein Problem für den Markt Klassische Musik?


    Liebe Grüße
    GalloNero

    Zitat

    Original von m-mueller
    Lieber Gallo-Nero, ich wünsche Dir, daß Du die Suche nach "neuem Neuen" intensiv ausleben kannst, und ich wünsche Dir viel Erfolg. Vermutlich wirst Du ab und zu zur Klassik zurückkehren, wenn Dir das Neue in anderen Bereichen (wenn Du was wirklich Neues willst, versuch es mal mit klassischer indischer Musik, da gibt es für unsere Ohren weder Struktur noch Rhythmus), dann auch nicht mehr so neu vorkommt.


    Hallo Michal,
    vielen Dank für die Wünsche. Wie man im Jazzkeller feststellen kann lebe ich das Neue in der Tat gerade voll aus. Das blöde ist, ich habe nicht wirklich danach gesucht. Es hat sich mir aufgedrängt.


    Den Lullisten mag ich noch beruhigen. Ich bin ja, wie mehrfach erwähnt, nicht mit der Klassik durch. Sie langweilt mich auch nicht. Bei genauerer Betrachtung ist es eher so, dass ich von einer Art Sucht befreit wurde. âme hat das richitg erkannt. Ich habe mich, zumindes für meine Verhältnisse, sehr intensiv mit dem Thema befasst. Ich hab das nicht getan, weil ich unbedingt mal wieder etwas Neues Ergründen wollte, sondern weil ich durch Zufall auf etwas stieß, dass in mir eine an Sucht grenzende Begeisterung auslöste. Mein neuer Sport, das Laufen, befreite mich quasi von dieser Sucht. Zum Laufen hörte ich Musik, über die ich hier nicht sprechen möchte ;) :P und die Klassik hörte ich nur noch gelegentlich in Ruhe zu Hause. Ich beschäftigte mich aber nicht mehr damit, ich hört "nur noch".


    Ich denke darin liegt auch ein gravierender Unterschied. Ich habe nie aufgehört Klassik zu hören. Aber ich wurde zunächst befreit von dem Trieb ständig darüber zu lesen, hier zu diskutieren und massanhaft CDs zu leihen oder zu kaufen. Sich zur rechten Zeit ein Album aus der Kategorie Basis einzulegen ist doch auch was schönes.


    Der Jazz kam ungewollt - aber heftig.


    Liebe Grüße
    GalloNero

    Hallo miguel,


    vielen Dank für die Infos. Und auch für die Links. Ich werde die Box vermutlich nicht kaufen. Ich werde erst mal gar keine Boxen kaufen. Bei einem geziehlten Album fühle ich mich erst mal besser aufgehoben. Und dem Discografiethema werde ich mich wohl mit Seiten wie denen von Dir vorgeschlagenen widmen müssen um ohne Angst weitere Einkäufe tätigen zu können. Ob und wie lange Jazz ein zentrales Thema bleibt, kann ich noch nicht abschätzen. Aber eins habe ich glelernt. Es gibt ein paar Jazz-Alben, die gehören in jeden Haushalt.


    Liebe Grüße
    GalloNero

    Zitat

    Original von Achim
    Hallo Gallo,
    Vermutlich sollte man den thread in den heimeligen Keller verschieben, daß er mE dort eher wahrgenommen wird.


    Hm, da isser ja nun auch gelandet.


    Ich habe lange überlegt, wo ich den Thread platziere. Hatte auch in Eerwägung gezogen zwei zu starten. Habe ihn dann doch bei Allgemeiner Klassik platziert, weil ich davon ausgegangen bin, dass ihn dort dann alle lesen. Ich bin ja vor allem auch daran interessiert, was Klassikhörer davon halten. Aber vielleicht werden viele reine Klassik Hörer sowas gar nicht kennen, kannte ich es ja bis vor 3h auch noch nicht ;-). Mal von den Sketches of Spain abgesehen. Aber das ist ein anderes Thema...


    Es gibt auf das Thema zwei Sichten. Die Sichtweise des Klassikhörers und die Sichtweise des Jazz-Liebhabers. Beide dürfen sich die Fage stellen, will ich sowas hören oder ist das Respektlos. Dem Jazz gegenüber? Der Klassik gegenüber?


    Wo sind die kritischen Hörer?


    Liebe Grüße
    GalloNero

    Ach ja,
    ich hab Euch noch zwei Scheiben unterschlagen:


    Miles Davis
    Walkin
    VC, 1954



    Miles Davis
    Sketches Of Spain
    Sony, 1959-60


    Zu letztgenanntem werde ich mich noch an anderer Stelle äußern müssen.


    Liebe Grüße
    GalloNero

    Hallo Klassikfreunde,


    Ich liebe Bach.
    Seit kurzem liebe ich auch Jazz.


    Nun lief mir folgende Scheibe über den Weg.


    Modern Jazz Quartet
    Blues On Bach


    Ich weiß noch gar nicht was ich davon halten soll. Ist das legitim oder grenzt das an Blasphemie? Gefällt Euch so was? Wenn ja, gibt es Empfehlungen. Ich werde mich später äußern, aber die Tendenz geht eher dahin, dass ich so etwas nicht brauche. Das dachte ich aber schön öfter... :wacky:


    Liebe Grüße
    GalloNero