Hallo Tamino!
Als ich 2005 begann Klassik zu hören, da wusste ich noch nicht einmal, dass Bach vor Mozart war. Es war für mich unwahrscheinlich spannend, dass alles in eine Reihenfolge zu bekommen, die historischen Hintergründe zu erfahren und die Epochen zu ergründen mit dem Ziel irgendwann Mal wenigstens grob das halbe Jahrhundert und den einen oder anderen Komponisten raushören zu können… Eine kleine aber feine Sammlung, die für jeden Anlass, für jede Stimmung das Richtige parat hält wollte ich mir zulegen und letztendlich natürlich auch die Fähigkeit aneignen mit zielsicherem Griff dann auch den jeweils angemessenen Silberling aus dem Regal zu fischen. Über all dies wurde ich zum absoluten Liebhaber klassischer Musik, bin es auch geblieben und werde es vermutlich immer bleiben.
Doch, die beschriebenen, unbewusst gesteckten Ziele sind längst erreicht. – Klar, Neues zu entdecken gäbe es natürlich noch Vieles: Die Komponisten der zweiten und dritten Reihe, vergessene Werke, verschiedene Einspielungen ein und desselben Werkes, ich könnte mich dem Notenlesen und den Partituren widmen, eine Biographie nach der anderen lesen und und und…
Es wäre aber nicht das Selbe wie damals. Kein gewachsenes Bedürfnis. Seit einigen Tagen schnuppere ich in das Thema Jazz. Und siehe da, da ist es wieder. Dieser Drang etwas zu erfahren über das völlig Unbekannte. Wie ist er entstanden – der Jazz? Was für Stile gibt es? Wie hießen die Protagonisten von damals? Wer hält heute das Zepter in der Hand? Welche Rolle spielte der Jazz damals, welche spielt er im Jahre 2008?
Wir wollen uns an dieser Stelle nicht im Jazz verlieren, auch wenn sich das Thema natürlich auf beliebige Musikrichtungen oder gar auf sämtliche Bereiche des Lebens übertragen ließe. Ich würde es gerne im Kontext der klassischen Musik mit Euch diskutieren.
Spielt oder spielte der Reiz des Neuen in Bezug auf die klassische Musik überhaupt eine Rolle für Euch, oder seid Ihr einfach mit den großen Meistern aufgewachsen?
Geht’s Euch einfach nur um das Hören von schöner bzw. interessanter Musik oder ist es wirklich eine Leidenschaft, und habt den Drang das Thema ganzheitlich zu betrachten und möchtet soviel wie möglich darüber wissen? Und werdet Ihr dann dabei nicht auch manchmal etwas müde?
Viele Klassikhörer interessieren sich ja chronologisch gesehen nur bis Mahler oder Strauss Richard. Für die gibt es schon mal keine neuen Kompositionen mehr - „nur“ noch neue Interpretationen. Bedroht dieser Umstand auch den Mark Klassische Musik?
Brauchen wir deshalb/deshalb ständig neue Mitglieder?
Liebe Grüße
GalloNero