Beiträge von gaspard


    Clementi, er erinnert mich insbesondere in seiner unbeschwerten Heiterkeit an Haydn und stellenweise an Mozart. Horowitz stellte Clementi (provokanterweise?) sogar auf eine Stufe mit dem Schwergewicht Beethoven.


    Ein eher unbekannter LvB-Zeitgenosse war Woelfl. Redet heute noch jemand über seine Klavierwerke?


    Gruß gaspard

    Liebe Taminos, liebe Mitleser,


    als vor knapp eineinhalb Jahren der Afrikaner Youssou N'Dour mit dem UNESCO-Musikpreis ausgezeichnet wurde, rang mir das zunächst nur ein müdes Lächeln ab, wurde mir doch ein Ereignis in Erinnerung gerufen, welches noch etwas weiter zurückliegt. Damals, 2002, durfte ein neunzigjähriger Professor für Komposition am Moskauer Konservatorium, eine Mozart Medaille der UNESCO für "hervorragenden Beitrag zur Entwicklung der Weltkultur" entgegennehmen. Der schlohweiße Greis mit dem gutmütigen Antlitz zeigte sich sichlich gerührt.


    Was den schwarzen Popstar aus dem Senegal ausmacht, sind dessen soziales Engagement, Verdienste um Freiheit, Völkerverständigung und Musik. Gute Ehrungsgründe.


    Wofür stand und steht nun Tikhon Khrennikov (Chrennikow)? Als Komponist konservativ, oberflächlich. In Amerika hätte es für eine Broadway-Karriere gereicht, heißt es. Aber auch er brachte ja nicht nur Noten zu Papier, sondern erwies sich in vielfältiger Weise als fleißger Zeitgenosse.


    Schon in jungen Jahren verwaltet er die Musikabteilung des Zentralen Theaters der Sowjetarmee. Eine Sternstunde in seinem Leben war jener gesamtsowjetische Komponistenkongress zu Moskau im Jahre 1948. Auf Stalins Geheiß erklärt er dem "Formalismus" offiziell den Krieg. Auf der Schmähliste stehen u.a. Prokofieffs 6. Klaviersonate, Schostakowitschs 8. und 9. Sinfonie ...



    Fortan bekleidet Khrennikov mit (damals) lukrativen 5000 Rubel Anfangsgehalt das Amt des Chefs des Komponistenverbandes (das er bis zum offiziellen Ende der SU innehält). Zu seinen Hauptaufgaben gehört die landesweite Propagierung und Durchsetzung vom ZK festgelegter Musikpolitik. Komponisten werden regelmäßig zu künstlerischen Rechenschaftsberichten einbestellt. Khrennikov macht sich aber auch vor Ort kundig, bereist viele entlegene Teile des Riesenreichs. Wessen Schaffen nicht den Vorgaben der Regierung entspricht, läuft Gefahr, als subversives Element erachtet zu werden, was zu Stalinszeiten höchste Alarmstufe bedeutet. Mangels Alternativen (etwa Auswanderung) bleibt nur die Sebstkritik.


    Khrennikov, in den Schostakowitsch-Memoaren auch "Bluthund" tituliert, soll ein besonderes Augenmerk auf jene Komponistenkollegen gerichtet haben, die ihm fachlich gefährlich wurden. "Den zerquetschen wir wie eine Wanze" solI er mal während eines Small Talks geflüstert haben, als jemand Schostakowitschs Achte zu lobten wagte.


    Wacker hält sich Khrennikov in Wendezeiten, relativiert seine frühere Rhetorik. So sei ihm der Redeauftrag für den Komponistenkongress 1948 vom ZK erst Stunden vorher, ohne Vorbereitungszeit, erteilt worden. Zu jener Ära wäre es unklug gewesen so etwas abzulehnen. Er bezeichnet sich als Opfer der Zeitgeschichte, findet Fürsprecher. Seinetwegen sei niemandem ein Haar gekrümmt worden. Im Gegenteil, sein Engagement hätte vielen Sowjet-Komponisten Arbeit und Brot gesichert.



    Die Memoiren eines Mannes mit dem heißen Draht zu Dschugaschwili und dem KGB könnten sicherlich für einigen Wirbel sorgen. Khrennikov hält sich bedeckt. Unversehrtheit und geruhsamer Lebensabend sind ihm heilig, wer will's ihm verdenken. Da plaudert er doch lieber aus dem Nähkästchen eines prinzipientreuen Musikers, dessen Grundpfeiler aus schöner Melodie, Liebe und Bescheidenheit bestehen. Ein zu satter Komponist sei kein guter Komponist, so Khrennikov weise. Auf seine alten Tage präsentiert er ein Notenalbum mit Children's-Pieces (the first kiss, I miss my friend ... ). Wohlgefälliges aus der Feder eines liebenswerten Opas, kinderleicht in der guten Stube vom Blatt zu spielen. Wohltaten im Sinne der reinen Harmonielehre, die selbst des Teufels Schippe erstarren lassen



    gaspard

    Walter Olbertz begleitete lange Jahre u.a. Peter Schreier am Flügel. Als Solopianist blieb er weitgehend unbekannt.



    Nicht nur der Vollständigkeit halber halte ich seine kompletten Haydn-Sonaten auf dem modernen Flügel für erwähnenswert.


    Die Aufnahmen wurden ohne Hast und Eile in einem Zeitraum von 9 Jahren (beginnend 1967) in Dresden produziert. Herausgekommen ist eine klangtechnisch sehr schöne Interpretation, die ich insgesamt als gediegen bezeichnen würde. Gelegentlich kommt alleredings der Wunsch nach mehr Temperament auf.


    Die 9 CD-Box kostet um die 20 EUR aufwärts (Amazon). Eine Auskoppelung für 2,99 EUR bei Wom/Jpc kann als Entscheidungshilfe dienen.


    Gruß g


    PS: Was Haydn anbetrifft, geht mein Geschmack eher in Richtung Gould oder Pogorelich. Nur gibt's von denen nicht viel davon. :(


    Der Pianist Eugen Indjic, ein gebürtiger Serbe, war u.a. Schüler Borovskis und Arthur Rubinsteins. Er arbeitet heute in Frankreich.


    Ich erwarb seine Mazurken-Gesamteinspielung in den 80er Jahren, kurz nach ihrem Erscheinungstermin. Indjic erweist sich hier als Meister des ausgeklügelten, nuancenreichen Anschlags. Er verzichtet auf übertriebene romantische Effekte, leistet sich zuweilen dezente Extravaganzen, was den Stücken zusätzlich zugute kommt. Ein Pianist dieser Güte kann sich das erlauben. Sowas wie salonstückenhafte Langeweile bleibt außen vor.


    Nicht unter 30 Euro zu haben. Gutes hat manchmal seinen Preis.


    Gruß g

    Von der anerkannten Pianistin Carmen Piazzini war bisher im Forum kaum die Rede. Die Suchfunktion ergab aktuell zwei Treffer, in denen ihr Name beiläufig auftaucht. Verwunderlich, umfasst doch ihre Discographie u.a. den kompletten Mozart, etwas Schubert und immerhin alle (!) Haydn-Klaviersonaten.


    Ihre Mozart-Aufnahmen aus den späten 80ern sind derzeit nahezu vollständig und in guter Klangqualität als 4er-Set unter dem Billig-Label Quadromania im Handel.



    Wohl war mein erster Höreindruck zwiespältig: diszipliniertes Spiel, fast ein wenig spröde und langatmig. Ich wünschte mir zumindest mehr Spontanität. Doch bald entwickelte sich eine "Liebe auf den zweiten Blick". Inzwischen weiß ich Piazzinis sensible, harmonisch abgestimmte Interpretation als reife Leistung zu schätzen!


    Der Preis ab 5 Euro erfüllt den Tatbestand der Beleidigung (gegenüber der Pianistin)!


    Gruß g


    PS: nun bin ich gespannt, ob sich demnächst was im "Heute-Gekauft-Thread tut. 8)

    Man muß schon genau aufpassen, um Unterschiede zu den ursprüngichen Amadeo-CDs wahrzunehmen. Von Rauschfreiheit kann auch jetzt keine Rede sein.
    Ich besitze etwa die Hälfte der alten Amadeos und neuerdings diese Eloquence-Komplettbox. Mein Eindruck (Anlage gehobene Preisklasse) gleich zu Beginn anhand der Sonaten 1-3:
    Minimal höhere Austeuerung bei Eloquence, Rauschen wie gehabt. Der Effekt besteht allenfalls in einer geringfügigen Lautstärkeabsenkung am heimischen Regler, was dann auch das Rauschen reduzieren soll.


    Mag sein, dass bei einigen Sonaten noch etwas mehr Dynamik rausgeholt wurde (Sturmsonate). Nach meinen zugegebenermaßen unvollständigen Vergleichen bewegt sich die vielgepriesene Kangverbesserung, wenn überhaupt, im marginalen Bereich.


    Für komplette Alt-Amadeo-Besitzer besteht meiner Meinung nach kein Anlass, der Kangquaität wegen umzusteigen. Und die mitgelieferten Kavierkonzerte sind (in dieser Interpretation) auch kein zwingender Grund zum Kauf.


    Gruß g


    Überwiegend spanisches Kolorit prägt diese CD mit Güher & Süher Pekinel. Das Duo spielt Werke von Infante und Granados, die Rhapsodie Espagnole von Ravel und als weiteres Highlight Ravels La Valse, dessen Finale auf 2 Klavieren noch radikaler daherkommt, als in der Orchesterfassung.


    Eine CD voller Spannung, Rhythmuns und Melodie, die ich immer wieder gerne auflege. Die Zwillinge bevorzugen hier den eher harten, aber differenzierten Anschlag, was den Stücken aber keinesfalls schadet. Allerdings fehlen mir Interpretationsvergleiche.


    Zur Rhapsodie Espagnole, als Orchesterschöpfung 1908 uraufgeführt, ist in diesem Zusammenhang zu sagen, dass Ravel den Auszug Habanera bereits im späten 19. Jahrhundert für zwei Klaviere geschrieben hatte. Das Stück ist mögicherweise von einem kubanischen Tanz abgeleitet ("im duftenden Land, das die Sonne liebkost"). Erst viele Jahre später vervollständigte der Komponist das Klavierwerk um die weiteren 3 Sätze.


    Gruß g

    Im Rahmen eines Kavierabends mit Genova u. Dimitrov hörte ich kürzlich zum ersten Mal Chopins "Rondo in C-Dur" für 2 Klaviere. Das Paar bemühte sich redlich, dieses doch recht oberflächliche Frühwerk aufzupeppen. Was aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschte, dass Chopin Wichtigeres komponiert hat. Insofern keine Empfehlung meinerseits.


    Gruß g

    Ein schlichtes "Soloklavierwerk des Maurice Ravel" hätte (mir) für die Klavierrubrik auch gereicht. Doch bleiben wir beim Begriff "Transzendent".


    Ravels Klavierschaffen, zu schade um auf "Gaspard de la nuit" zu reduzieren, entführt in eine höhere, mitunter aberwitzige (Halb-) Welt voller Pikanterien, Vertraktheiten, Überraschungen und Doppeldeutigkeiten. Mit konventioneller irdischer Empfindsamkeit wird man dieser faszinierenden, geradezu süchtig machenden Welt kaum gerecht, zumal in ihrem Innern nicht jener emotionale Kern glüht, den man vielleicht von Debussy gewohnt ist.


    Die Inspirationsquellen beider Komponisten gleichen sich vielfach. Etwa Frankreichs (musikalische) Klassik, die Literatur, Elemente wie Wasser, spanisches Kolorit. Allerdings sind Ravels Arbeiten im Vergleich zu Debussy inhaltlich pikanter und in ihrer Struktur präziser. Sie wirken ausbalancierter, gewissenhafter arragiert. Nicht ohne Grund besaß der Mann mit dem Fable für mechanisches Spielzeug den Ruf eines Schweizer Uhrmachers.


    Dem frühen Klavierstück "Jeux d'eau" fügte Ravel folgenden Text hinzu: "Dieu fluvial riant de l'eau qui le chatouille" (ein Flussgott, über das Wasser lachend, das ihn kitzelt). Bereits hier blitzt ein seltsamer Schalk im Uhrmacher durch. Man vergleiche diese Musik mit Debussys Behandlung des flüssigen Elements (in den Images).


    Ravel bestand darauf, sein Klavierwerk mit innerer Kühle anzugehen und diese Temperatur im Verlauf nicht künstlich anzuwärmen. Emotionsgeladene Interpretationsversuche seiner Stücke kommentierte er mit Argwohn.* Sein Ideal sah Ravel in der schlichten Realisierung seines Notentextes, der mühelosen spielerischen Bewältigung des Überschweren. Der Pianist als kühler Vermittler, sich selbst herausnehmend.


    Nach Ansicht des Komponisten kam Robert Casadesus diesem Anspruch ziemlich nahe. Der Franzose gehörte denn zu den Auserwählten, die Ravel auf Tournee begleiteten.


    Die erwähnten Aufnahmen von Casadesus aus den 40er und 50er Jahren kann man guten Gewissensals als autentisches Standardwerk empfehlen.


    Seiner eigenen pianistischen Fähigkeiten war sich Ravel sehr wohl bewusst (Meisterklasse vorzeitig abgebrochen). Als er bei einem Konzerttermin wegen kurzfristiger Absage des Solisten selbst an den Flügel musste, soll er gemurmelt haben, der Abend sei hiermit verdorben.


    Ich habe vor einigen Tagen aus den USA eine CD mit Welte-Mignon Aufnahmen von Ravel geordert. Bin schon sehr gespannt, was darauf zu hören ist.


    g


    * Nebenbei: Der einarmige Pianist Wittgenstein überwarf sich mit Ravel, weil Ravel ihm vorwarf, das eigens für ihn komponierte Klavierkonzert für die linke Hand schlecht zu spielen. Zwieträchtig entwickelte sich auch Wittgensteins Verhältnis zu Prokofieff. Er hatte bei ihm ein Klavierkonzert für die linke Hand in Auftrag gegeben. Herausgekommen ist das 4. Klavierkonzert (op.53). Wittgenstein soll sich noch höflich bei Prokofieff bedankt haben, den Notentext nahm er allerdings mit Befremden zur Kenntnis. Zum Ärger des Komponisten verbannte der Einarmige die Arbeit ungespielt in der Schublade. Erst Jahre nach Prokofieffs Tod wurde das Konzert in der DDR uraufgeführt (ohne den noch lebenden Wittgenstein). Berühmter die etwas spätere Einspielung mit Rudolf Serkin und dem Philadelphia Orchestra.

    Ivo Pogorelich muß über echte Stuntmanqualitäten verfügen. Bei einem Hotelbrand in Kroatien erlitten 40 Personen Verletzungen und Vergiftungen. Doch ausgerechnet unser feinsinniger Tastendrücker rettete sich in Tarzan-Manier vor den Flammen. Obwohl vom Qualm der Ohnmacht nahe, hangelte er über die Außenfassade aus 45 m Höhe tollkühn in die Tiefe ((siehe Corriere della Sera Jan. 2002).


    Ernsthaften Pianisten, die freiwillig in ihrer Freizeit Extremsportarten nachgehen, dürfte man eher selten begegnen. Wer riskiert schon wichtige Körperteile und Karriere?


    Dennoch verbindet etwas Musiker und Sportler. Beide Seiten klagen oft über die selben Beschwerden in den Gelenken, über Verspannungen, HWS-Syndrome, Sehnenscheidenentzündungen etc. Bereits in der 20er Jahren befasste sich die Musikhochschule Berlin mit typischen Erkrankungen von Musikern. Insgesamt wurde der Bereich jedoch eher vernachlässigt.


    Der "sportliche" Vergleich zwischen (Meister-)Pianisten und Hochleistungsathleten war vor einigen Jahren Gegenstand eines Tests im Rahmen des Biomechanik-Weltkongresses an der Uni Konstanz. Unter Anleitung des Sportwissenschaftlers Prof. Riehle wurde die Testperson H e n r i e t t e G ä r t n e r, ihreszeichens Sportstudentin und Konzertpianistin, mit einem präparierten Klavier verkabelt. Bei Liszts Dante-Sonate wurden beim Tastenanschlag Kräfte von bis zu 50 Newton (50 kg) gemessen. Man kann insofern seriös sagen, die Fingerbelastung ähnelt jener von Sportkletterern (einmal abgesehen, dass beim Klettern natürlich mehr gezogen statt "gehämmert" bzw. "gedrückt" wird).


    Der Puls sank bei dem Test nie unter 120 (in richtigen Konzerten steigt er schon mal auf 180). Die Testperson selbst vergleicht stundenlanges Üben und Konzentrieren mit einem Marathonlauf.


    Aus medizinischer Sicht ist oftmals eine Diskrepanz zwischen Motivation (des Musikers) und der motorischen Umsetzung zu beobachten. Das einstige Wunderkind aus dem Schwabenland behandelte das Klavier eine zeitlang von oben herab, saß also relativ hoch, spielte zudem relativ hart und aggressiv. Das war nicht immer optimal. Weder musikalisch noch für die Gelenke. Spielökonomisch gesehen sollte die Position auch nicht zu tief sein. Allgemeingültige Regeln wird man hier allerdings kaum aufstellen können. Die Glenn Goulds dieser Erde würden eh' drauf pfeifen. Manche Pianisten sitzen gar schief (Henriette Gärtners Doktorarbeit zu dem Themenkomplex steht noch aus).


    Schulterverspannungen kenne ich persönlich bereits aus meiner Zeit als Klavier- und Akkordeonschüler. Auch von Sehnenscheidenentzündungen könnte ich ein Lied singen. Das ist aber schon eine Ewigkeit her. Heute spiele ich nur noch sporadisch "zur Entspannung". =)


    Können einige Leidgeprüfte aus eigener Erfahrung berichten?


    Gruß g

    Zitat

    Alfred: Ich halte Gould einerseits für einen durchaus entbehrlichen Pianisten - andererseit war er das was der Klassikmarkt oder die Klassilszene unbedingt braucht - und was ihr heute so fehlt - das Salz in der Suppe ..


    Na immerhin belegt der einerseits Entbehrliche inzwischen gar zwei eigene Tamino-Threads. Doppelte Ehre, die nicht jedem Salz vergönnt ist. :D


    GG verfügte über ein phänomenales Gehirn und Gehör. Es wird erzählt, er habe mit Freunden am Tisch gesessen, man unterhielt sich angeregt, das Radio lief, und er habe nebenbei irgendwelche Notizen angefertigt. Der Gag am Ende: Gould hatte sich nicht nur lebhaft an der Diskussion beteiligt, er wusste auch noch genau, was im Radio gesagt wurde und er verblüffte mit der Frage, ob er die Gedichte vorlesen dürfe, die er soeben verfasst habe.


    GG besaß jene außerordentliche Begabung, vieles gleichzeitig zu verfolgen. Nicht ohne Zufall wird sein Klavierspiel oftmals als "polyphon" charakterisiert.
    Für mich bleibt GG der Extremist. Sein Extremismus, seine Skurrilität wird oft genug mit Defiziten an anderer Stelle erkauft. Eine gefärbte Brille vermag neue, durchaus faszinierende Sichtweisen zu offenbaren. Der Wolkenhimmel erscheint in ungeahnten Details, während das Relief des Waldes in ein dunkles Nichts versinkt.


    Die Quadratur des Kreises war Goulds Sache nicht. Aber genau das macht ihn m.E. einzigartig. Vor allem intellektuelles Charisma unterscheidet ihn vom Scharlatan.


    g


    PS: Redet heute noch jemand über seinen Schoenberg?

    Zitat Frank Georg Bechyna im Stadtfeld-Thread (18.06.2005):


    Zitat

    Lieber Gaspard ..... Zum zweiten Punkt :
    Ivo Pogorlrich habe ich noch bis vor drei Jahren regelmässig gehört . Nun gibt es hier im Grossraum keine Liveabende mehr und neu CDs gibt es meines Wissens auch nicht . Dasabel "DG hat er nicht gewechselt .


    Wir müssten die Leute von DG anschreiben , aber meine Erfahrung mit EMI ( ging gerade ) oder SBME ( = Sony plus BMG ) haben mir bewiesen , dass die offensichtlich nur mit sich selbst beschäftigt sind . Als : ich weiss nicht , w o Pogorelich geblieben ist . Vielleicht nutzt eine Anfrage vgei seinem Management in Paris ? Ich wäre Dir dankbar , wen Du dann berichten würdest .
    Schöne Grüsse Frank


    Lieber Frank,


    keine Bange, den Pogorelich gibt es tatsächlich noch! :)
    Kommenden Monat setzt er sein Tourneeprogramm mit Rachmaninoff , Skrjabin und Chopin fort.


    14.7. Wiesbaden, Rheingau-Musik-Festival
    15. 7. Ludwigsburg
    16. 7. Altenhof, Schleswig-Holstein-Musik-Festival
    17. 7. Ruhrfestival Essen


    Mal sehen, ob sein Management über etwaige Platten-Pläne Aufkunft erteilt. Eine eMail kostet ja nichts ..


    Gruß g

    Zitat

    Frank Georg Bechyna: Entschuldige bitte diesen bizarren Ausrutscher.


    In vollem Umfang stattgegeben =)


    Die Ärzte-Zeitung geht nur knapp auf die Thesen von Professor Boller (Anschrift siehe oben) ein.
    Geringfügig ausfühlicher die Berichte in den Health News von "Aetna InteliHealth", Ausgabe Jan. 2002. Oder nature.com


    Sehr interessant finde ich den Artikel im European Journal of Neurology (Jan. 2002). WalterT. hat in seinem lesenswerten Beitrag bereits einen Link gesetzt, dieser führt (bei mir) jedoch nicht zum vollständigen Text. Doppelt gemobbelt hält besser ;) Drum nochmals der Link. unbedingt lesen!


    (Text auf Wunsch via Mail/PN)


    Gruß g



    Hallo Walter.T,
    danke für die Blumen :]
    Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch ELP die Idee des Bolero aufgegriffen haben (das waren noch Zeiten!).


    Gruß g

    Zitat

    Frank Georg Bechyna: lass uns abwarten ob und was Gaspard mir auf meine Bitte , mir Literaturstellen aus medizinischen Fachpublikationen zu dem konkreten Fall Ravel zuzusenden , antwortet .
    Wenn dies nicht möglich ist , ist sein Beitrag sinnlos gewesen .


    Schade. Deine Beiträge waren schon besser.
    Was hält dich davon ab, selbst mal zu recherchieren, anstatt meine Aussagen kurzerhand für "sinnlos" zu erklären, falls ich dir, Frank Georg Bechyna, diese kleine Mühe nicht abnehme?


    Das Paul-Broca-Centre erwähnte ich bereits!
    Die Ärzte Zeitung berichtete in einer Ausgabe Jahrgang 2002.
    Als Zeichen meines guten Willens will ich dir noch weiter entgegenkommen:
    Sei so lieb und setzte dich direkt mit Prof. François Boller, INSERM Unit 549, Centre Paul Broca, 75014 Paris in Verbindung!
    Danke.


    g

    Zitat

    Maik: das ist alles sehr interessant!!! Wäre auch nicht schlecht für diesen Thread gewesen :D Denn auch dies gehört ja zu den Schicksalsschlägen ;(


    Hast recht Maik. Das Thema wäre im Schicksals-Thread vielleicht besser aufgehoben. Aber ich war gestern zu sehr in den Bolero vertieft. :)


    Zu den "Bemerkungen" des teleton erlaube ich mir trotzdem noch ein paar Widerworte.


    Was soll daran "unwürdig" sein, eines Komponisten Krankheit und deren etwaige Einflussnahme auf das kompositiorische Schaffen einer wertneutralen Betrachtungsweise zu unterziehen?! Wer sich hierüber echauffiert, höhnisch bis ausfallend reagiert, setzt sich dem Verdacht aus, ein grundsätzliches Problem mit den Thema Krankheit bzw. hiervon betroffenen Menschen zu haben. Vielleicht hat er sogar ein Problem mit sich selber?


    Sich dann noch an der Bezeichnung "Machwerk" zu reiben, kommt dann wie gelegen. Der Kontex, in dem dieses Wort zu sehen ist, wurde eh' nicht begriffen ...


    Nur so nebenbei: der Bolero wurde in diesem Thread schon mit Zitaten wie "primitiv und einfallslos" geziert (was ich keinesfalls teile).


    Im Rahmen neurowissenschaftlicher Studien des anerkannten Pariser Centre Paul Broca, wurden Bolero und Klavierkonzert mit vorangegangenen Werken Ravels verglichen. Mathematische Analysen wurden mit einbezogen. Der Nachweis, dass beide Werke von früheren Arbeitsweisen des Komponisten deutlich abweichen, führte zu entsprechenden Schlussfolgerungen. Zumindest beim Bolero war das Fazit eindeutig. Seine Konzeption beruhe auf Ravels progressiver Gehirnerkrankung.


    Bereits in den 20er Jahren klagte Ravel über erste neurologische Beschwerden, die sich im laufe der Jahre kontinuierlich verschlimmerten ("Ich habe so viel Musik im Kopf. Ich habe noch nichts gesagt. Ich habe noch alles zu sagen").


    Seine letzten Tage: Voller Verzweiflung ließ er sich im Dezember 1937 zu einer Schädelöffnung ins Krankenhaus einliefern. Satt des vermutenden Gehirntumors entdeckten die Ärzte eine zusammengefallene linke Gehirnhälfte. Aus der Narkose erwacht, erkundigte sich Ravel nach seiner wichtigsten Bezugsperson, dem Bruder. Anschließend verfiel er ins Koma, aus dem er nicht mehr erwachte.


    Gruß g


    PS: Den Bolero höre ich am liebsten in der Fassung mit Celibidache und den Münchnern. Vielleicht der Bolero-Klassiker schlechthin.

    Ravel hatte vor dem Bolero schon wesentlich Melodienreicheres komponiert. Der "Orchesterstoff ohne Musik" beschränkt sich auf ständiges (aber sehr effektvolles) Repetieren zweier Themen. Als Backgroundmusik erscheint mir das Machwerk angesichts des stark schwankenden Lautstärkepegels wenig geeignet.


    Ravel konnte nachts nicht schlafen. Er ernährte sich falsch, rauchte kette, trank literweise Kaffee, klagte schon in jungen Jahren über Herzflimmern und Konzentrationsstörungen. Ab 50 ging's vollends bergab. Sprechen, Schreiben und Klavierspiel bereiteten ihm zunehmend Mühe. Hinzu kam ein heftiger Autounfall. Seine letzte Komposition brachte er 1932 zu Papier. Bald darauf war sein letzter öffentlicher Auftritt.


    Ravel litt, wie man heute weiß, an einer Erkrankung, welche dem Gehirn einen Großteil seiner musikalischen Fähigkeiten beraubt. Unter Neurologen gilt Ravel als populärer Fall von sogenannter Amusie.

    griechisch amousos = von Musik nichts verstehend], E amusia, Unfähigkeit, Melodien (Rhythmen, Töne, Tempi, Harmonien) aufzufassen (sensorische Amusie, auditorische Agnosie für Musik, Tontaubheit), zu singen oder ein Musikinstrument zu spielen (motorische Amusie, musikalische Apraxie) oder Noten zu lesen bzw. zu verstehen (musikalische Alexie, Notenblindheit).


    Amusien und Aphasien gehen meist einher mit allgemeiner Demenz. Bei Ravel äußerten sich neben Amusie-Symptomen auch Alzheimer-Erscheinungen.


    Ravel konnte mit fortschreitender Krankheit weder seine Musik niederschreiben, noch auf dem Instrument spielen. Das Komponierte, die Musik, blieb in seinem Kopf eingesperrt. Das musikalische Gedächtnis war von dieser Krankheit jedoch unberührt. Er erkannte auch sofort Misstöne beim Zuhören. Man vermutet bei Ravel einen antrainierten sepataten Speicherplatz im Hirn, den die Krankheit verschont hatte.


    Das gilt auch als Erklärung für Fälle, wo unter Amusien erkrankte Musiker trotz aller Verluste noch tadellos Tonleitern und auswendig Gelerntes zu spielen imstande sind.


    Vermutlich war bei Ravel hauptsächlich die linke Gehirnhälfte beeinträchtigt. Dem "Orchestersound" wurde in seinen Spätwerken mehr Gewicht beigemessen als der Melodie. Beispiel Bolero. Während die Melodie sich in der linken Hemisphäre abspielt, zeichnet sich für den Klang die rechte Seite verantwortlich. Das Klavierkonzert für die linke Hand (1930) könnte man als weiteres Beispiel heranziehen. Dominierender Orchesterklang, kurzgehaltene Phrasen, Solopart relativ unauffällig.


    g

    Kann es sein, dass die unter dem Label AURA für 2,99 EUR angebotenen Michelangeli-Aufnahmen (Debussy) indentisch sind mit jenen Berühmtheiten der DGG?! Ist mir zufällig beim Katalogstöbern aufgefallen.


    EUR 2,99


    EUR 19.99
    [i


    Es wird noch mehr von Aura angeboten.Weiß zufällig jemand, was es mit der italienischen Firma auf sich hat?


    g

    Wie gesagt, die Versandkosten bei JPC lassen sich elegant umgehen, indem man ein Buch dazubestellt. Der Preis spielt dabei keine Rolle. Selbst eine Reclam-Sonderausgabe für 2-3 Euro genügt. Einfach mal Suchfunktion starten und stöbern ...


    Ich kaufe inzwischen zu 90 % im Internet. Mit Jpc und Amazon bin ich voll zufrieden. Das gilt mit Abstrichen auch für Zweitausendeins, nur sollten die mal ihren Webauftritt und die Angebotspallette verbessern.
    Vor einer gewissen Firma aus Osnabrück kann ich nur warnen!!


    Gelegentliche Fehlkäufe werden über eBay abgestoßen. Über diese Plattform habe ich auch schon einige CDs erworben. Allerdings biete ich nur auf Hochpreis-Produkte (maximal knappe Hälfte des Ladenpreises). Kaputte Scheiben wurden mir gottlob bislang nie untergejubelt (und wenn, dann wäre Zoff angesagt). Vergammelte Jewel-Cases nehme ich nicht tragisch. Die kann man ersetzen.


    Die Ladengeschäft-Atmosphäre hat zweifelsohne was für sich. In unserer Region machte das einzig gut sortierte, aber nicht billige Plattengeschäft vor etwa 10 Jahren dicht. Man kannte mich dort mit Namen, ein netter Small Talk mit kompetenten Leuten war immer drin.


    Das heutige Katzentisch-Sortiment diverser Drogerie- und Mediamärkte kann man weitgehend vergessen. Immerhin nimmt unser Müller Bestellungen aus dem Bielefelder Katalog entgegen.


    g

    Mit männlich-beherztem Spiel setzte er nicht nur Beethoven seinen legendären Stempel auf. Auch Mozart und andere Komponisten profitierten davon.


    Unvergessen seine Auftritte beim Münchner Klaviersommer. Als wären die Mozart-Klavierkonzerte nicht schon Attraktion genug, ging er im Doppel mit Chick Corea noch nebenbei in die Jazz-Geschichte ein.


    Guldas Jazz-Komposition "Variations" für Klavier solo, ein Thema mit teilweise hochvirtuosen Variationen, gehört immer noch zum Feinsten was das Genre zu bieten hat. Andererseits rückte er als Komponist in einigen lyrischen Stücken in verdächtige Nähe zu Clayderman & Co. :wacky:


    Ein schräger Vogel war er allemal. Mit seinen Eskapaden drehte er des öfteren Freund und Feind eine Nase. Stichwort fingierte Todesanzeige ("ätsch, zu früh gefreut").


    Einen halbwegs repräsentativen Gulda kann man mit dieser 3-CD-Box erwerben. Allerdings sind logischerweise nicht nur Klassik-Werke zu hören.


    The complete Musician


    Mein Geheimtipp: Bachs Chromatische Fantasie und Fuge, auf einem Clavichord. Einfach genial. Selbst hier glaubt man sofort den typischen Gulda herauszuhören. Es sei denn ein Phantom führt uns an der Nase herum :stumm:


    g

    Wenn ich es richtig überblicke, wurden diese Werke noch nicht genannt:



    Bach: Italienisches Konzert u.a. / Angela Hewitt



    Beethoven: Diabelli-Variationen / Friedrich Gulda
    Derzeit im Handel schwer zu beschaffen.



    Ravel Solo-Klavierwerk / Casadesus.
    Hifi-Fetischisten seien Alternativen empfohlen, u.a. die Ravel-Einspielung der bereits erwähnten "Angie" aus Kanada. Casadesus bleibt für mich jedoch erste Wahl.


    g

    Zitat

    Zitat Alfred:
    ... leider ist ja die Aufnahmetechnik von Schellackplatten nicht gerade berauschend obwohl sie rauschen. Gibts denn da keine Alternative ?


    Es gibt, indem man ungenießbare, aus den Anfängen der Aufzeichnungstechnik entstandene Aufnahmen neu am Klavier einspielen lässt. Eine Software analysiert und digitalisiert Tastenanschlag, Tempi und Pedaldosierung (ich vermute, dass stark verzerrte Passagen mit dem Notentext abgeglichen werden). Der Computer steuert dann einen speziell präparierten Flügel.


    Mit dem Verfahren wurden bereits zwei uralte Mono-Aufnahmen (Bach und Chopin) von Glenn Gould und dem Schweizer Alfred Cortot digitalisiert.


    Die Softwarefirma aus den USA (gottseidank nicht Microsooft :wacky: ), will nun ein "Live-Konzert" veranstalten und die beiden Pianisten quasi wieder zum Leben erwecken.


    g

    Dezentes Weichzeichnen ohne das Filigran zu verschleiern. Gieseking war bekanntlich ein Meister dieses Fachs. Sein (für mich immer noch richtungsweisender) Debussy macht aus klangtechnischer Sicht einen etwas betagten Eindruck. Vielleicht wäre mit einer tontechnischen Restaurierung noch was rauszuholen? Unter den unzähligen späteren Einspielungen sind aus meiner Sicht neben Michelangelis legendärer Großtat vor allem Zimermans Preludes als besonders feinsinnig-energiegeladene Interpretation hervorzuheben.


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    Einen gewissen Kontrast zu den Feingeistern liefert Robert Casadesus. Sein Spiel wirkt vergleichsweise "statisch" und phasenweise wuchtig. Casadesus verleiht Debussy markante Konturen.




    Den Mittelweg beschreitet Philippe Entremont. Die Lowprice-CD (Sony) mit Studioaufnahmen aus den Jahren 1959-63 kann ich nur empfehlen. Leider ist es um den Pianisten Entremont inzwischen ruhig geworden (Dirigentenlaufbahn).


    g

    Den Knaben nahm ich zunächst kaum zur Kenntnis. Man muß nicht jedem Werbegetrommel sofort hinterherrennen. (Obwohl mich z.B. Stadtfeld sofort begeistert hatte).


    Dieser ziemlich einseitig von der Grammophon betriebene Kult erzeugt Misstrauen. Wie man am Thread sieht, nicht nur bei mir. Der Junge kann einem fast leid tun. Kaum trocken hinter den Ohren, wird er von seinem Label in den 7. Klavierhimmel hochpromotet, geradezu zur Legende gemacht. Es wird so getan, als throne im Hause Grammophon seine Büste bereits auf Augenhöhe mit Horowitz, Michelangeli & Co.


    Um "lang"fristig nichts zu verpassen, habe ich mir inzwischen einige seiner Aufnahmen zu Gemüte geführt und wurde tatsächlich angenehm überrascht. In meinen Ohren spielt hier ein hochbegabter, auf Perfektion bedachter Pianist. Schumann ohne Fehl und Tadel (Abegg-Variationen), Schuberts Waderer-Fantasie voller Intensität, schöner Liszt und auch an seinem betont klassischen Haydn gibt es nichts auszusetzen. Und doch geht dem Chinesen die besondere Note der großen Legenden etwas ab. Noch? Echte Legenden entstehen aufgrund besonderer, kontinuierlicher Leistungen. Mal abwarten, was von einem auf den Boden der Tatsachen gelandeten Lang Lang übrigt bleibt. Vielleicht "nur" ein sehr guter Pianist ohne das gewisse Etwas, ohne Ecken und Kanten. Einer unter Vielen.


    g


    Gleich im ARD (23:45): Alice Sommer. Dank der Musik überlebten die Chopin-Interpretin und ihr Sohn Raphael das KZ Theresienstadt. In Lagerkonzerten machte sie sich und den Mithäftlingen Mut - und bewahrte ihren kleinen Sohn vor dem Schlimmsten.


    Alice Sommer lebt heute 102jährig in London.


    g


    Die musikalischen Qualitäten der Pekinel-Zwillinge sind hinreichend und nachhaltig bekannt. Was war der Grund, in Latex-Montur zu posieren? Die verwegen aufgemachte CD "Take Bach" lässt einen bizarren Bach vermuten. Und in der Tat, das Klavier-Duo spielt (exzellenten) Jazz!


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    Dieses Platten-Cover wirkt geradezu heilig, gemessen am dem, was die Schöne auf Foto-Shootings so hergibt. Auch inhaltlich kann sich die Pianistin sehen .. ähem hören lassen. Die Wahl-Münchenerin Anna Gourari hat diesbezüglich schon viel Lob geerntet.


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    Zitat

    cosima:
    "Also lasst mich bitte einmal ein altes Klischee bedienen und dies auch gleich mit einem Beispiel untermauern: Während Männer ja eher auf direkte optische Reize zu reagieren scheinen, darf es für Frauen auch etwas subtiler zugehen."


    Wahrlich alt, das Klischee! Frauen haben längst gleichgezogen! :D


    Optische Reize machen neugierig und (hoffentlich) misstrauisch zugleich. Wohl dem, der Herr seines Unterbewusstseins ist.
    Großen Respekt zolle ich bspw. einer Alicia de Larrocha. Bei Carl Lagerfeld hätte so eine Dame ob ihrer Physiognomie natürlich schlechte Karten. Speziell de Larrochas Interpretation spanischer Kompositionen empfinde ich als sehr anregend, um nicht zu sagen erotisierend.


    g


    Horizontale Anspielung an die erotische Aura des Cello. Der unwiderstehliche Rücken gehört einer gewissen Aniela Perry. Auf der Bühne entlockt sie dem Instrument Klänge von Bach, Hindemith, Debussy. Bleibt die spannende Frage, welches Feeling sich dabei beim Publikum auftut ...


    PS: Wenn jemand darauf besteht, poste ich das Antlitz der Cellistin - falls Alfred das nicht mit Trick 17 schafft :D

    Zitat

    peet:
    weißt du schon, ob der Beresovsky-Konzert im Radio übertragen wird?


    Aus den gefürchteten Godowsky-Studien wurde nichts, am 4. März zu Mainz.
    "Bobele" Berezovsky hatte "krankheitshalber" abgesagt (hoffentlich kein Fall für den Doc? :stumm: ). Alfredo Perl sprang mit einem "konventionellen" Ersatzprogramm ein.


    Ein Schelm, wer sich dabei was denkt.

    Rachmaninoffs erstes größeres Solo-Klavierwerk, "Variationen über ein Thema von Chopin" op.22, uraufgeführt 1903, stand im Schatten seiner kurz darauf veröffentlichten Preludes op.23.



    Ausgangsbasis ist das Chopin-Prelude Nr. 20, c-moll/op.28. Als Steigerung vom Simplen zum Komplexen aufgebaut, entfernt sich Rachmaninoff gegen Ende, ab Variation 19/20, deutlicher mit Eigenschöpfungen von Chopins Denkart.


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