Beiträge von zweiterbass

    Bachs Matthäus-,Johannespassion

    Hallo,


    der Evangelist Johannes gehört nicht zu den Synoptikern.


    Die Vorliebe für eine der zwei Passionen als Merkmal des Christseins anzusehen, dürfte in die Irre führen. Es gibt einen mehr emotionalen (Matthäus und die Synoptiker) und einen mehr rationalen (Johannes) Zugang zum Bibelverständnis, die nach neueren Erkenntnissen gleichberechtigt sind und sich ergänzen können.


    Jesus ist Mensch und Gottessohn zu gleich, was rational nicht vereinbar ist. Die Kenntnis Jesu über seine Prädestination, die bei Johannes deutlich wird, macht den Gottessohn erfahrbar (dürfte für einen rationalen Zugang sprechen) und dem Anliegen der Bibel gerecht werden.


    Ich meine. dass die zwei Bachschen Passionsvertonungen diesen Unterschied der damaligen Bibelexegese deutlich hörbar machen, was auch den zugrunde liegenden Texten geschuldet ist. Matthäus‘ Passionsbericht ist relativ weitschweifig (= emotional?), während sich Johannes an die notwendigen, entscheidenden Fakten (= rational?) hält.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Musst du bitte entschuldigen, dass ich das (Recherche meine Einfügung) nicht mehr parat hatte.


    Hallo Damiro,


    nicht Du musst Dich entschuldigen, sondern ich; wenn ich auf Dein Registrierdatum geschaut hätte, wäre mir mein Fehler nicht passiert.


    Wenn Du Dich im Forum angemeldet hast, dann auf "Forum" klickst, lange nach unten scrollst , stößt Du auf Forum "Klassik und Romantik", anklicken, nochmals (aber kürzer) nach unten scrollen kommt "Orgelforum der..." - da wirst Du auf viele Threads stoßen. (Kleiner Tipp von mir - u.U. kennst Du das schon).

    Viele Grüße
    zweiterbass

    Hallo,


    die hier geposteten unterschiedlichen Meinungen auf welche Art und Weise Kunst/Musik – emotional, rational/logisch, bzw. mögliche Mischformen – aufgenommen und erfasst werden kann, ist ein äußerst wechselvoller und genauso individueller Vorgang und von unzähligen Imponderabilien abhängig. (Letzten Endes sind alle Beiträge nachvollziehbar/richtig und eben nicht nur einer).


    Ein Beispiel aus eigenem Erleben:
    Es gibt eine Lithographie von „E. Munch“ und eine daraus von ihm selbst handkolorierte Lithographieserie „Das kranke Kind“ (ich meine nicht die gemalten Bilder), die er lange nach dem Tod seiner Schwester geschaffen hat – da wird der tödliche Krankheitsverlauf (und das hoffnungsfrohe Ende) - allein durch die Kolorierung - so was von überzeugend dargestellt, es ist unfassbar! (Ich konnte/durfte die Serie auf einer Sonderausstellung 2012 in Edinburgh sehen.)
    Ich meine also nicht die Menschen, die Kunstwerke betrachten, lesen, hören – ich meine den Künstler, der eigenes Erleben braucht, um solche Extremsituationen stimmig ausdrücken zu können.



    Ich habe die Serie (ca. 10-12 Lithographien) sehr lange (2 Stunden?) betrachtet und war dann emotional sehr ergriffen und zu tiefst bewegt (und das ohne jede Bildung in darstellender Kunst). Ob mir in diesem Fall rationale Kenntnis/Einsicht zu einem besseren Verständnis geholfen hätte, bezweifle ich stark.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    1) wer ist denn überhaupt noch am Orgelspiel interessiert, z.B. als Zuhörer ? Wer hört regelmässig Orgel CDs


    Hallo Damiro,


    ich bin so Einer.


    Dein Beitrag verwundert mich etwas, denn mit ein wenig Recherche hier müßtest Du auf meine mind. 30 Beiträge zu Komponisten aus der frz. Orgelschule gestoßen sein, außerdem habe ich auch zu Regers Orgelwerke gepostet und habe mich über "Holzhey-Orgeln" ausgelassen. Ich bin seit vielen Jahren Stammgast bei der "ION", habe mehrer Orgelfahrten in Franken genossen und darüber berichtet


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Muss bei Diskussionen im Tamino Klassik Forum künftig jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden


    Hallo,
    was Du ja bei weitem auch nicht tust.


    Aber bei sachlich argumentieren kommt es schon auf die passende/richtige Wortwahl an und hat mit "jedes Wort.." nichts gemein.
    VG
    zweiterbass

    Hallo,


    bei einem Gastkonzert der Krakauer Philharmoniker (hervorragende Bläser) in der Meistersingerhalle Nürnberg hörte ich neben Szymanowski, Konzert-Ouvertüre op.12 (Die Hörer im Parkett 1. Reihe taten mir akustisch leid, ich saß am Ende des Konzertsaales im 1. Rang), Chopin, Fantasie op. 13, Penderecki, Sinfonie. Nr. 2, Lutoslawski, Variationen über ein Thema von Paganini; seine 1. Fassung für Soloklavier, dann 2 Klaviere, dann Orchesterfassung, die mich begeisterte und nun kurz vorstelle.
    https://www.youtube.com/watch?v=kJrcObgcl_Y Bitte auf "mehr anzeigen" klicken.



    Sofort bei der Themavorstellung wird die Paganini-Harmonik von Lutoslawski in den Beginn des 21. Jh. verschoben, dabei bleibt aber Chopin durchgehend hörbar. Die Rhythmik bleibt weitgehend erhalten, bekommt aber zu“hörends“ mit Rhythmusverschiebungen, -erweiterungen, Synkopen einen Hauch von Jazz (langanhaltender Beifall, 3 Zugaben!).


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Als Künstler und Künstlerin werden heute die in der Bildenden Kunst, der Angewandten Kunst, der Darstellenden Kunst sowie der Literatur und der Musik kreativ tätigen Menschen bezeichnet, die als Arbeiten bezeichnete Erzeugnisse künstlerischen Schaffens hervorbringen. (Wikipedia)
    Kunst ist ein menschliches Kultur­produkt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber seit der Moderne auch der Prozess selbst sein. Ausübende der Kunst im engeren Sinne werden Künstler genannt. (Wikipedia)


    Hallo,


    bis auf die Musik sind das „Kunstwerke“ die optisch erfasst werden und einen endgültigen, nicht mehr zu verändernden Zustand erreicht haben. Anders als bei Musik sind dazu keine „Transporteure“ notwendig, das Kunstwerk „spricht“ optisch für sich.


    Musik wird akustisch erfasst. Eine Partitur ist der unvollkommene Versuch, Musik optisch. schriftlich festzuhalten. Welche Bezeichnung in der von Dir verwendeten Terminologie hat demnach z. B. „W.A. Mozart“?


    Eine Partitur wird erst dann zu Musik, wenn ausübende Musiker aller Couleur Töne erzeugen, die den Noten entsprechen/die Noten zum Klingen bringen; sie „transportieren“ die Partitur zu Musik. Deshalb hat Musik nie - kann nie - einen endgültigen, unveränderlichen Zustand erreicht/haben, weil erst durch die äußert individuellen Musiker aller Couleur die Partituren zu Musik werden. Wie werden diese „Transporteure“ bezeichnet?


    Danke für Deine nicht „seltsame“ Antwort und
    viele Grüße
    zweiterbass

    Hallo,
    ich kenne keinen anderen Sänger, der neben seiner Gesangsausbildung noch eine solche Bildung vorzuweisen hat wie Bostridge; das ist aus seinen Interpretationen herauszuhören!


    Zu der hier geäußerten Kritik an seinem Gesangsstil, seiner Wortbehandlung, seinen Interpretationen:
    Jeder Rezitator eines Gedichtes wird versuchen, bei seiner Gedichtinterpretation alle Möglichkeiten der sprachlichen Gestaltung auszuschöpfen.
    Warum soll das einem Liedsänger – Bostridge - verwehrt sein bzw. als unangemessen bewertet werden? Gerade der Liedsänger, der den Sinngehalt des Gedichtes in Verbindung mit der dazu komponierten Musik (die diesen verdeutlicht/überhöht) auf den Hörer übertragen will, muss die optimale sprachliche Gestaltung des Textes in seinen Liedvortrag einbringen.


    Nachtrag zu meinem Beitrag Nr. 33.
    Auf YouTube gibt es einzelne Lieder aus der vorgestellten CD (die inzwischen ziemlich überteuert ist) ; es handelt sich dabei um Aufnahmen aus 1998; damit kann meine Bewertung in Beitrag Nr. 33 nachgehört werden.


    Auf YouTube hier nun einige Übernahmen aus der vorgestellten CD.



    https://www.youtube.com/watch?v=4OyRAOa57o0
    https://www.youtube.com/watch?v=YSo5yUxgohA
    https://www.youtube.com/watch?v=fngyZ6HiaSk
    https://www.youtube.com/watch?v=a8_1W08R97E
    https://www.youtube.com/watch?v=HpfiDqV0tMY
    https://www.youtube.com/watch?v=4TiVrXrOOYU
    https://www.youtube.com/watch?v=J4pKL6B5lxo
    https://www.youtube.com/watch?v=lg1iOnA-DZY
    https://www.youtube.com/watch?v=JoeDEdOUx-M
    https://www.youtube.com/watch?v=cxhbc0u5znA



    Viele Grüße
    zweiterbass

    Nur eines gebe ich zu bedenken: Wagner hat die Tessitura dieser Partie so gehalten, dass sie für einen Bassbuffo zu hoch liegt. Aber für einen lyrischen Bariton ist sie nicht kantabel genug. Und das scheint von Wagner so gewollt zu sein.


    Hallo,
    das ist aber nicht nur an der Stimmlage festgemacht, sondern auch in der besonderen Art der Melodie, eben in der überholten Art, wie die Meistersinger in ihrer Zeit ein/e Lied/Arie zu konstruieren hatten, was für Wagner mehr als überholt galt und er mit dem "Preislied" des Beckmessers äußerst spöttisch zum Ausdruck brachte und damit auch die Figur des Beckmessers dem Spott preisgab.


    zweiterbass

    Hallo,


    Nachtrag zu meinem Beitrag Nr. 35.

    Auf YouTube gibt es einzelne Lieder aus der genannten CD (die inzwischen ziemlich überteuert ist) ; es handelt sich dabei um Aufnahmen aus 1998; damit kann meine Bewertung nachgehört werden.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Hallo,


    zu Bostridge habe ich in anderen Threads schon gepostet - hier noch nicht.


    Bitte den Beitrag hier Nr. 2 lesen - Welcher andere Sänger hat neben seiner Gesangsausbildung noch eine solche Bildung vorzuweisen? Das ist seinen Interpretationen anzumerken.



    ...wie Bostridge z.B. "Frühlingsglaube" singt - ich finde ihn auch faszinierend wegen der "Übersetzung" aus dem Englischen, also der gestochenen Diktion, der kontrollierten Emotion usw. ...Ich mag ihn sehr.


    Ich auch!


    Gerade habe ich zu seiner (Bostridge's)Interpretation von Schuberts Winterreise, die hart in seinem Thread "Kunstlieder modifiziert, arrangiert..." anzeigte, Stellung genommen. Bostridge ist für mich der - höchst moderne - Repräsentant des Regietheaters auf der Bühne des Liedgesangs. Weit entfernt von jener Auffassung und Überzeugung eines Dietrich Fischer-Dieskau, dass es Aufgabe und Pflicht des Interpreten sei, sich in den Dienst am musikalischen Werk zu stellen.


    Aus weiteren Beiträgen von Helmut stelle ich fest, dass seine Meinung nicht nur für die Winterreise zutrifft, sondern allgemein seinen Interpretationen gilt.

    Bostridge singt die "Winterreise" nach meinem Eindruck als Betroffener und nicht reflexiv. So, als ob er die Geschichte im Moment der Vortrags selbst durchlebt und durchleidet. Das halte ich für eine legitime Möglichkeit.


    Auch so kann dem Werk gedient werden.


    https://www.amazon.de/Lieder-I…r=1-18&keywords=bostridge
    Diese Aufnahme ist ohne Fehl - stimmlich sehr variabel, absolut intonationsrein, hervorragende Textverständlichkeit und mit viel Einfühlungsvermögen interpretiert.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Hallo Hosenrolle, (zu Deinem Beitrag Nr.14)


    vorausschicken muss ich, dass ich bei meiner Kurzdefinition die „reine Musik“ im Auge/im Ohr hatte. (Wenn der Musik Text hinzugefügt wird, entstehen eine Vielzahl von Problemen außermusikalischer Art: Wie hat der Komponist den Text des Schriftstellers verstanden und wie versteht der Musikhörer den Text des Schriftstellers, deckt sich das mit dem Textverständnis des Komponisten? (Das alte Problem – wie die Aussage des Senders beim Aussageempfänger ankommt kann sehr unterschiedlich sein und ist vom Aussagesender vorerst nicht zu beeinflussen! xx)

    Eine ganze Reihe Deiner Vorbehalte fallen nach meiner Kurzdefinition unter die Interpretation und ich gehe nur auf solche Unterschiede ein, die davon nicht betroffen sind.


    Die Tonlage der „Note Fis“ ist von der Stimmung abhängig – Ja! Aber es wird kaum vorkommen, dass z. B. die Solovioline ihren Part in einer Stimmung des 18.Jhd. spielt, damit auch Fis und die Begleitung ihren Part in der gleichschwebenden Stimmung spielt und damit auch Fis– nur bei gleicher Stimmung ist die Harmonik gleich. Und wenn ein Hörer ein Musikstück hört, dass in Fis notiert ist und in wohltemperierter Stimmung gespielt wird und unmittelbar darauf das Stück auch in Fis aber in gleichschwebender Stimmung hört, so wird den Unterschied nur der Hörer mit absolutem Gehör bemerken/hören.


    Vortragsbezeichnungen stehen außerhalb des Notensystems, sind also interpretationsfähig, für die Punktierung (Dauer des Tones) gilt das nicht.


    Ich zitieren Dich: „Also nicht einmal das, was in den Noten steht, ist absolut klar.“ xx


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Danke für deine Kurzdefinition der Partitur. Sie scheint mir aus einer lexikalischen Quelle zu stammen


    Hallo Sixtus, nein, das ist auf "meinem Mist gewachsen".

    Sind Text und Musik, wie sie in der Partitur stehen, verbindlich (womöglich "heilig")


    Ich habe mich nur auf das akustische Ereignis bezogen, was in den Noten...festgeschrieben ist. Text usw. habe ich zu dem außerakustischen Bereich gezählt, welcher über die Interpretation "zu Worte kommt".


    Ein für Deine Antwort dankender
    zweiterbass

    Hallo
    die Partitur ist der Versuch, ein akustisches Ereignis außerakustisch festzuhalten, niederzuschreiben. Dazu dienen die Noten incl. des Notensystems, welche die Lage der Töne im physikalischen Tonumfang, deren zeitliche Dauer und die/ihre Reihenfolge festlegen. Das bedeutet, dass Veränderungen dieser Parameter das in der Partitur niedergeschriebene Werk in unzulässiger Weise verändern, weil der Komponist des Musikwerkes diese Andersartigkeit ja hätte niederschreiben können - und alle weiteren Angaben in der Partitur unterliegen bereits der Interpretation (Dynamik, Ausführung des Tones, Verbindung der Töne, Aussagewert der Töne insgesamt, Stellung der Töne zu außermusikalischen Werkbestandteilen etc.).


    Diese Kurzdefinition gilt für alle Arten von Musik.


    Bei Beachtung dieser Definition sind Meinungsdifferenzen/Streitigkeiten ausgeschlossen, allerdings um den Preis einer äußerst umfangreichen, schwierigen schriftlichen Vermittlung der gewünschten/zu tätigenden Aussage.


    Viele Grüße
    zweiterbass


    Nachsatz: „Keine Garantie für Fehlerfreiheit der Kurzdefinition.“

    Hallo m-mueller,


    was Du als meinen „Unwillen“ bezeichnest, rührt aus dem unterschiedlichen Klangeindruck, den Du und ich zwischen Theorbe und Gitarre haben. (Die Theorbe aus Beitrag 232 kann ich nicht hören, „Fehler“ im Link.) Die 13-saitige Gitarre – 10 Saiten zum greifen und 3 freischwingende Saiten - ist ein „Theorbenverschnitt“, besser als „Bass-Gitarre“ bekannt, dabei hat die Theorbe wesentlich mehr freischwingende Saiten. Was du als „klareren“ Gitarrenklang hörst ist für mich ein für die Gitarre typischer, aber eben härterer Klang im Vergleich zur Theorbe, das liegt an dem andern/größeren Klangkörper und der anderen Besaitung/Darmsaiten. Der Klang einer Theorbe fügt sich ganz anders/besser in den Klang von Barockstreich- und Blasinstrumente ein, weil deren Klang auch meist weicher, differenzierter (obertonreicher) ist. Die Theorbe wird oft als b.c.-Instrument eingesetzt in Ensembles mit Barockinstrumenten anstatt des (zu lauten) Cembalos. Und in Verbindung mit modernen Instrumenten (z. B. Vergleich Querflöte mit Traversflöte) geht der Theorbenklang meist unter, wenn im Ensemble mit modernen Instrumenten auf die Besonderheit der Theorbe zu wenig Rücksicht genommen wird. Die Mischung der Instrumente macht’s – eine Schalmei hat in einem Kammermusiksatz der Klassik nichts zu suchen, die Theorbe fühlt sich in einem Barockensemble einfach wohler, hört sich angemessener/besser an.


    Der - genau wie Du – nichts „zu befürchtende“
    zweitebass

    Hallo,


    das zweistrophige Gedicht „Der Tod und das Mädchen“ von M. Claudius hat zu viel Musik inspiriert – viel mehr als hier erwähnt.


    Das Mädchen:
    „Vorüber! Ach vorüber!
    Geh wilder Knochenmann!
    Ich bin noch jung, geh Lieber!
    Und rühre mich nicht an.“
    Der Tod:
    „Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!
    Bin Freund, und komme nicht, zu strafen:
    Sei gutes Muts! ich bin nicht wild,
    Sollst sanft in meinen Armen schlafen.“


    Schubert hat ein Kunstlied (D531) komponiert.
    https://www.jpc.de/jpcng/class…-1828-Lieder/hnum/9911301 CD 9, dort Nr. 19
    https://www.youtube.com/watch?v=UfcZyIVxMrE
    Ob sich das angstgepeinigte Mädchen tatsächlich vom Tod beruhigen lässt bleibt offen, sie antwortet nicht (Wie Schubert diese beiden Extreme in Musik transponiert/überhöht – Tonlage, Harmonik, Tempo, Rhythmus – ist überwältigend).
    Für Bach ist der personifizierte Tod nur ein Randthema, für ihn geht es um das biblische Heilsversprechen; siehe auch die Requiemvertonungen (Dies Irae) vieler späterer Komponisten; dieses, aber auch seltener, ohne das furchteinflößende Dies Irae (z. B. Faure)
    (Der Tod bei Claudius hat nichts mit dem Dies Irae zu tun.)


    Von Schubert stammt auch das Streichquartett d-Moll, D810, gleichen Namens. Dass Schubert Jahre später das musikalische Thema des Kunstliedes als Basis für ein ganzes Streichquartett nimmt, spricht für sich.



    https://www.jpc.de/jpcng/class…tte-Nr-12-15/hnum/4166561( CD 1, Track 5-8, 37:32; 2. Satz, Track 6, 14:11. Es ist ein Variationensatz, in dem der 2. Strophe des Kunstliedes breiter Raum zur Ausdeutung gegeben wird.
    https://www.youtube.com/watch?v=ovEYC-mFjvU Hagen-Quartett, 39:02; 2. Satz 14:41, ab 12:24.
    Die CD-Einspielung benötigt insgesamt 1:30 min. weniger als die YouTube-Einspielung, wobei der 2. Satz auf CD 0:30 min. weniger beansprucht.



    Mahler hat das Streichquartett von Schubert für Kammerorchester bearbeitet.
    https://www.youtube.com/watch?v=BYiorpwDOJY 2. Satz 13:30, ab 16:40. Seine Bearbeitung benötigt insgesamt zum Hagen-Quartett 5:20 min. mehr, zum 2. Satz aber 1:11 min. weniger, wobei auffällt, dass der Orchesterklang z. T. sehr cello- und kontrabassbetont ist. Er greift in die Harmonik wenig ein, verschiebt aber die Tempi - auch durch eine andere Phrasierung - besonders in den Sätzen 1, 3, 4, merklich, was sich durch die Verminderung im 2. Satz noch auf 6:31 min. erhöht und nebenbei durch die „Schwerfälligkeit“ des Kammerorchesters bedingt ist.


    Brahms vertonte ein Gedicht von Zuccalmaglio:

    „1. Schwesterlein, Schwesterlein, wann gehn wir nach Haus?
    Morgen, wenn die Hahnen krähn,
    wolln wir nach Hause gehn,
    Brüderlein, Brüderlein, dann gehn wir nach Haus.
    2. Schwesterlein, Schwesterlein, wann gehn wir nach Haus?
    Morgen, wenn der Tag anbricht,
    eh end’t die Freude nicht,
    Brüderlein, Brüderlein, der fröhliche Braus.
    3. Schwesterlein, Schwesterlein, wohl ist es Zeit.
    Mein Liebster tanzt mit mir,
    geh ich, tanzt er mit ihr,
    Brüderlein, Brüderlein, lass du mich heut.
    4. Schwesterlein, Schwesterlein, was bist du blass?
    Das macht der Morgenschein
    auf meinen Wängelein,
    Brüderlein, Brüderlein, wie vom Taue nass.
    5. Schwesterlein, Schwesterlein, du wankest so matt?
    Suche die Kammertür,
    suche mein Bettlein mir.
    Brüderlein, es wird fein unterm Rasen sein.“
    https://www.youtube.com/watch?v=hKfLe07gF6k
    https://www.youtube.com/watch?v=Jmg2d27UQR4
    Auffallend: in den Strophen 1-4 wird "Brüderlein wiederholt, in der Strophe 5 nicht.


    Die Verbindung zu den vorstehenden Werken besteht nur darin, das Schwesterlein braucht keinen Trost vom Tod, für sie ist der Tod Trost. (Eine Wandlung zur Beziehung zum Tod, die nicht nur, wie hier, aus der personenbezogenen Situation entsteht).



    Viele Grüße
    zweiterbass


    Nachsatz: Um den Beitrag in tragbarer Länge zu halten, habe ich nur Anhaltspunkte gegeben.

    Und langsam platzt mir in Bezug auf Helmut Hofmann endgültig der Kragen, der sich schon seit längerem darauf verlegt, einen Privatkrieg gegen meine Person zu führen und sich an die Spitze des Forums-Mobbings hier setzt, das eine Gruppe gegen mich betreibt mit immer denselben Beteiligten.


    Was du hier behauptest, ist eine Behauptung ohne Beweis - und geht für mich daher völlig ins Leere.
    Wo kann ich deine Behauptung in Beiträgen von H.H. nachlesen - mir ist kein diesbezüglicher Beitrag von H.H. bekannt.
    Wenn du in sachbezogenen Beiträgen deine Meinung äußerst, bist du doch stets darauf bedacht, dies zu beweisen (ob der Beweis stimmt, ist eine andere Frage). Eine persönlich Anschuldigung glaubst du nicht beweisen zu müssen?!


    Wenn er Probleme hat mit seinen offenbar tief sitzenden Ressentiments, dann soll er bitte professionelle Hilfe bei einem Psychotherapeuten suchen und mich und das Forum damit in Ruhe lassen.


    Das ist eine Unverschämtheit - eine Entschuldigung bei Helmut Hofmann ist dringend erforderlich. Was bildest du dir eigentlich ein zu glauben, für das "Forum" zu sprechen zu dürfen.


    zweiterbass

    Hallo Thomas,


    zu Deinem Beitrag Nr. 3, Fricsay:


    Ich habe es damals, in den 1960-Jahren, zuerst nur am Radio gehört, später dann auch auf CD - es hat sich mir tief eingeprägt - unvergesslich!


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Hallo,


    "Ecce quomodo..." hat auch G. P. Palestrina sehr ansprechend vertont (habe ich mitgesungen).
    Leider gibt es bei YouTube nur ziemlich schlechte Einspielungen, die ich nicht einstelle.


    Viele Grüße
    zweiterbass