Beiträge von moderato

    In drei Tagen ist Vollmond.


    Lutz-Werner Hesse (*1955) hat in Symphonische Dichtung Nr. 2, Op. 82 "Ich habe dich gewählt" für den dritten Satz das Gedicht Vollmond von Else Lasker-Schüler vertont.



    Gott hat auch schlechte Stimmung. Dazu muss man wissen: Shaddei ist einer der Gottesnamen im Alten Testament.

    Dmitri N. Smirnov (1848-2006) hat in 7 Engel von William Blake op.50 (1988) Shaddais Wut musikalisch dargestellt.


    Blake hatte bei religiösen Themen Engel den Dargestellten beigeordnet.


    William Blake war ein Dichter, Naturmystiker und Maler der britischen Inseln, der ein zu seiner Zeit singuläres Werk geschaffen hatte. Sowohl seine Bilder als auch sein literarisches Werk wurde von seinen Zeitgenossen weitgehend abgelehnt. Ein Beispiel für ein Lebenswerk, dessen Bedeutung erst nach dem Tod des Urhebers erkannt wurde.


    Dmitri N. Smirnov (1948-2020) hat 1988 Die 7 Engeln von William Blake für Klavier Op. 50 komponiert.


    In religiösen Darstellungen hat er den Gestalten Engel beigeordnet.


    William_Blake_Tod_Pferde-1282x1643.jpg


    I. Prélude




    II. Luzifer, der Morgenstern




    III. Molech, der Henker




    IV. Elohim schafft Adam, Adam schafft Elohim




    V. Shaddais Wut




    VI. Pachads Furcht




    VII. Jehova appelliert an die Ewigkeit




    VIII. Jesus, das Lamm



    Die 21 Nocturnes hat Alain Planes auf einem historischen Flügel aus der Zeit Chopins zum Klingen gebracht. Es ist ein Instrument von Pleyel aus dem Jahr 1836. Keine Klapperkiste sondern ein ausgeglichen tönender Flügel.


    Soweit ich es überblicke ist es die einzige Aufnahme in diesem Thread, wofür ein Tasteninstrument aus der Zeit Chopins ausgewählt wurde.


    * * * * *


    Ich sehe Chopin als Komponisten, der ein singuläres Werk für sein Instrument komponiert hatte. Es wird im Forum Berufenere geben, die seine Stellung in der Klavierliteratur bewerten können.

    Eine Bearbeitung verändert unweigerlich das Original. Das schleckt keine Geiss weg. Oft ist es Begeisterung und Verehrung, die den Komponisten bewogen haben, ein Werk ins Grosse zu steigern. Das kann auch schief gehen oder überzeugen, je nach Maßstäben der Beurteilung des Hörenden.


    Aus dem Text der Aufnahme in Beitrag 19 stammt dieses Zitat:


    Brahms war in seinem Klassizismus und seinem akademischen Stil ein großer Erneuerer der musikalischen Sprache«, schrieb Schönberg in seinem berühmten Artikel »Brahms, the Progressive« (1947). Und auch später spricht er voller Dankbarkeit davon, was er von Bach, Mozart Beethoven, Wagner, aber vor allem von Brahms gelernt habe. So überrascht es nicht, dass Schönberg Otto Klemperers Bitte um »eine Art von Transkription« entsprach und 1937 / 38 das Klavierquartett op. 25 von Brahms für volles Symphonieorchester arrangierte.

    Maria Hofer


    Totentanz nach Motiven von Albin Egger-Lienz


    Allegro deciso, Presto - Tempo di Valse - Sostenuto - Andante - Presto



    Der österreichische Maler lebte von 1868-1926. Das Werk trägt den Titel Totentanz von Anno Neun. Es gibt mehr als eine Fassung dieses Motivs.


    Zur vierten Fassung, die im Museum Ludwig in Wien ausgestellt ist, liest man Folgendes:


    Im Ersten Weltkrieg speiste sich der Patriotismus auch und vor allem aus den Verlusten. Kampfhandlungen einzustellen, hätte aus der Sicht vieler bedeutet, die Opfer überflüssig erscheinen zu lassen, ja einen Verrat an den Gefallenen zu begehen. Man kämpfte also immer weiter und ließ den Ersten Weltkrieg zur Menschheitskatastrophe werden. Albin Egger-Lienz (1868–1926) schwankte zwischen patriotischer Begeisterung und radikaler Ablehnung des Krieges. Nach Kriegsende entstanden ausdrucksstarke Anklagebilder, darunter auch die vierte Version seines Totentanzes. Der Zug der Bauern wird vom Tod angeführt und damit zu einem monumentalen Symbol der Vergänglichkeit. Während der Letzte der Reihe einen wehmütigen Blick zurückwirft, scheinen die anderen dem Tod mehr oder weniger willenlos zu folgen, als wären sie ihm schon „geweiht“. Damit ist dieses Gemälde ein Sammelpunkt der Lebensthemen von Egger-Lienz, dessen Werke sich immer wieder um die Fragen von Werden und Vergehen, von Diesseits und Jenseits sowie um die Schicksalsergebenheit im Kreislauf des Lebens drehten.


    Albin%20Egger-Lienz,%20Totentanz%20(c)%20Museum%20Schloss%20Bruck,%20Foto%20Martin%20Lugger-1711528399.jpg


    1920px-Albin_Egger-Lienz_002.jpg



    Johann Sebastian Bachs Clavier Ubung bestehend in einer ARIA mit verschiedenen Verænderungen vors Clavicimbal mit 2 Manualen bekannt als Goldberg-Variationen BWV 988 hat der Pole Jozef Koffler (1896-1944) für Kammerorchester orchestriert.


    Tragisch ist, dass der Bewunderer deutscher Musik von den Nationalsozialisten ermordet wurde.


    Das Royal Academy of Music Soloists Ensemble & Glenn Gould School of The Royal Conservatory Toronto unter Leitung von Trevor Pinnock haben die Bearbeitung eingespielt.

    Claude Debussy (1862-1918):

    Arabesque Nr. 1, Rêverie, Claire de lune (aus Suite bergamasque), The little Sheppard (aus Children's Corner); La plus que lente; Préludes Nr. 1, 2, 8, 10, 12 aus Heft 1


    Gabriel Fauré:

    Barcarolle Nr. 6 Es-Dur op. 70


    Maurice Ravel:

    Pavane pour une infante defunte

    Oiseaux tristes (aus Miroirs)


    Menahem Pressler, Klavier

    Dora Pejacevic (1885-1923)


    Anna Ritter (1865-1921)


    Traumglück, aus: Op. 30, Nr. 4



    Und wenn du schläfst und träumst von mir

    Dann komm ich still gegangen

    Und leg' mein weinendes Gesicht

    An deine braunen Wangen.


    Und nehme scheu dein schlafend Haupt

    In meine beiden Hände

    Und denk, wir wären beide tot,

    Und Alles wär' zu Ende.


    Die Ahnung meiner Nähe hebt

    Dir wohl die trunknen Lider,

    Ich aber küsse sie dir zu

    Und gehe heimlich wieder.


    Und wenn du morgens dann erwachst,

    Liegt wohl ein blasser Schimmer

    Von Traumglück und verweinter Lust

    Noch über deinem Zimmer.


    Arnold Schönberg hat das Klavierquartett Nr. 1 g-Moll Op. 25 von Johannes Brahms (1833-1897) für Orchester bearbeitet.


    Ich hatte das Werk bereit hier erwähnt: Bearbeitungen für Orchester

    Die Aufnahme ist beim Werbepartner nicht mehr erhältlich.


    Enthalten ist die Orchesterfassung (ohne Klavier!) in der Gesamtaufnahme der Sinfonien des Luzerner Sinfonieorchesters unter der Leistung von Michael Sanderling.

    Angelo Gilardino (*1941)


    Musica per l'Angelo della Melancholia


    Die Inspiration für dieses Werk für Gitarre solo ist Albrecht Dürers meisterliche, geheimnisvolle Kupferstich Melencolia I (1514).


    Dürer_Melancholia_I.jpg


    I. Andante quasi adagio, liberamente




    II. Andantino capriccioso




    III. Non troppo allegro, ma assai scandito




    IV. Andante molto tranquillo, come una Rèverie




    V. Allegro con fuoco


    Raphael Terroni




    Raphael Terroni wurde 1945 geboren und studierte Klavier bei John Vallier und Cyril Smith. Fünfzehn Jahre lang war er Leiter der Abteilung Klavier am London College of Music and Media und prüfte und beurteilte bei Musikfestivals in Großbritannien und im Ausland. Er arbeitete mit dem Rundfunksprecher Richard Baker zusammen und führte in Großbritannien mehrere Werke für Erzähler und Klavier zum ersten Mal auf. Er war weltweit in Konzerten aktiv und trat bei großen Festivals als Solist, Begleiter und Kammermusiker auf.


    Als Gründungsmitglied der British Music Society war er zwei Amtszeiten lang Vorsitzender der Gesellschaft und machte mehrere von der Kritik gefeierte Aufnahmen mit Musik britischer Komponisten, darunter Lennox Berkeley, Robin Milford, Howard Ferguson, Josef Holbrooke, Eric Coates und Arthur Butterworth.