Beiträge von nubar

    Hallo Edwin,


    eine kleine Antwort auf meine Jansons-Einschätzung. Danke für deine Hinweise. Es waren ganz subjektive Eindrücke meinerseits, die sich vor allen Dingen auf seinen derzeit mir bekannten Einspielungen gründeten. Ich habe ihn jedenfalls noch nicht Live erlebt und weiß auch nicht, wie er seine Konzertsaison gestaltet - ein Fehler.


    Zu Rattle:
    Persönlich bin ich mittlerweile dafür, ihm viel mehr Zeit zu geben, was allerdings dank der medialen Ausschlachtung sehr schwierig wird. Seine von einigen empfundene Mittlmäßigkeit auf hohem Niveau gründet sich für mich in seinem Zugang zur Musik. Er hat ja bekanntlich neben dem Dirigat auch noch Klavier und Schlagzeug studiert, mit besonderem Schwerpunkt auf letzterem. Schaut man sich dann auf diesem Hintergrund das Interview auf der "Rhythm is it"-DVD an, wo er die Behauptung aufstellt, dass der Rhythmus die Urkeimzelle der Musik ist (historisch begründet durch die ersten Lautkontakte der Urmenschen "in ihren Höhlen") und deswegen auch von daher angegangen werden sollte, so verkennt er meiner Meinung nach die Bedeutung der Harmonik und insbesondere der Melodik, die nämlich die Musik von ihrem animalischen Charakter befreien. So scheitert er zwangsläufig gerade beim klassischen und romantischen Repertoire.
    Nebenbei: Meiner Meinung nach haben wir seit dem 20.JH. die Tendenz, uns diesem Alleinanspruch des Rhythmus immer mehr zuzuwenden, womit wir das Menschliche in uns immer mehr abstumpfen oder besser gesagt ausrotten, also auch in gewisser Weise animalischer werden. Dies ist für mich auch einer der Hauptgründe, warum es die klassische Musik heute so schwer hat, die so viel reichhaltiger ist an Inhalten.


    Grüße
    nubar

    Hallo allerseits,


    ich habe den geäußerten Meinungen kaum etwas hinzuzufügen. Aus Interesse, besser gesagt, um mich etwas an aufgebauschten Massenevents zu weiden, hatte ich zu Beginn mal hineingeschaut. Aber schon der Zarathustra hat mir gereicht - das Stück geht doch so schön weiter! Die Bermerkung von Herrn Beckmann, dass München die einzige Stadt mit 3 Spitzenorchestern sei, hat mich irritiert. So viel ich weiß, kann das Berlin auch bieten (BPO, SKB, RSOB). Wie geasgt, Niveauvolles war nicht zu erwarten.


    Grüße
    nubar

    Hallo,


    die Sonate gefällt mir sehr gut, vor allen Dingen der dritte Satz. Sie steht für mich in direkter Folge sehr interessanter französischer Violinsonaten (Franck, Faure, Debussy, danach noch Poulenc), die ich alle sehr gerne höre. Als Aufnahme besitze ich die Kombination Mintz/Bronfman. Um es kurz zu sagen - ausgezeichnet!! Die beiden Interpreten harmonieren prächtig, technisch ohne Hemmungen und sehr beseelt gespielt. Mintz ist überhaupt ein zu schnell vergessener Geiger.


    nubar :hello:

    So, und jetzt noch kurz meine persönliche Meinung:


    Barenboim ist zwar ein guter Orchestererieher (siehe Orchestre de Paris und Staatskapelle Berlin), aber mir zu sehr auf das spätromantische Repertoire fixiert, was man auch seinem Beethoven anmerkt. Bei Thielemann ist es imo das gleiche. Jansons wiederum ist zu sehr auf das osteuropäische Repertoire beschränkt. Das würde zwar gut mit dem Orchester zusammen passen, finde ich aber zu einseitig.


    Ja welchen Dirigenten könnte ich mir vorstellen?
    Wenn er nicht schon zu alt wäre, würde meine ertste Wahl Kurt Sanderling heißen. Von seinem Sohn habe ich ich auch schon Positives gehört, ist mir aber dennoch zu unbekannt. Realistisch wären für mich entweder Christoph von Dohnanyi oder Christoph Eschenbach, wobei ich letzteren vorziehe. Beide können das Repertoire der großen Deutschen dirigieren (bei 1: Beethoven!, Schumann; bei 2:Brahms), sind aber nicht darauf festgelegt.


    Noch einen Satz zu Barenboim: Er polarisiert mich nicht so sehr wie viele andere Musikliebhaber, aber trotzdem empfinde ich seine mögliche Berufung als Nachteil - was will er neues bringen?


    :hello: nubar

    Hallo,


    imo eine sehr interessante Frage mit Rattles Nachfolge. Dazu gab es passend heute in der Online-Faz einen Artikel, den ich hier mal schnell herkopiere:



    Eine kleine Machtmusik
    Von Fabian Bremer


    23. Mai 2006
    Als Herbert von Karajan 1978 in Berlin die „Sinfonia Domestica“ von Richard Strauss probte, glitt ihm der Baton aus der Hand. Ein Malheur, das ihm in letzter Zeit öfter passiert war, aber niemand hatte sich etwas dabei gedacht. Er versuchte, den Stab lässig wieder aufzufangen, fiel dabei vornüber, landete im Orchester und konnte nicht mehr aufstehen. Im Krankenhaus diagnostizierten die Ärzte einen kleinen Schlaganfall. Der Sturz des Unstürzbaren war der Anfang vom Ende einer Ära.
    In einem Münchner Privatkrankenhaus besuchte der frischgekürte Intendant der Berliner Philharmoniker, Peter Girth, den Dirigenten und erklärte, daß er sich nicht sorgen müsse. Man habe bereits Ersatz gefunden: Daniel Barenboim würde das anstehende Konzert übernehmen. Aschfahl, mit abfällig krächzender Stimme zeterte der Maestro: „Barenboim!“ Zu oft war der Name gefallen, im Zusammenhang mit seiner Nachfolge. Schon zwei Monate später stand Karajan wieder auf dem Podium. Er wollte Barenboim mit aller Lebenskraft verhindern.
    Sie warten noch immer
    Im folgenden Jahr, 1979, berief Herbert von Karajan einen 19jährigen Bratscher und Klavierspieler als Assistenten, den Korrepetitor der Deutschen Oper: Christian Thielemann. Der schlaksige Musiker begleitete den Philharmoniker-Chef zu den Festspielen nach Salzburg und half ihm in Berlin. Karajan hatte sich für die Karriere seines Assistenten eingesetzt. Als Thielemann die Jury eines Nachwuchswettbewerbes schockierte, indem er, statt brav die „Tristan“-Ouvertüre zu dirigieren, das Orchester belehrte und auseinanderpflückte, war Karajan von soviel Wahnsinn beeindruckt.
    Heute sind Barenboim und Thielemann die wahrscheinlich besten Dirigenten im deutschen Fach, also im Heimspiel-Repertoire der Berliner Philharmoniker. Und beide sind so etwas wie die legitimen und historisch gewachsenen Erben Karajans. Als der Dirigent am 16. Juli 1989 in Anif starb, mußten sie allerdings erst einmal warten. Und sie warten noch immer.


    Ein erklärter Karajan-Feind
    Die Berliner Philharmoniker haben ihren Sound stets der Lage der Nation angepaßt und entschieden sich zunächst für das Gegenmodell zum autoritären, deutschtümelnden Dirigenten, als sie den Italiener Claudio Abbado zum neuen Chef kürten. Der leitete das Orchester dreizehn Jahre lang, bis er das Amt niederlegte. Damals war Thielemann noch zu jung, zu aufmüpfig und zu ambitioniert, um die Nachfolge anzutreten, und Barenboim steckte gerade in einer künstlerischen Krise. Zwar wurde er von den alten Philharmonikern bei der Abstimmung favorisiert, aber die jüngeren, von Abbado engagierten Mitglieder überzeugten das Orchester, erneut einen Anti-Karajan zu wählen: Die Globalisierung war angebrochen, in Berlin kreisten die Baukräne, und die Philharmoniker setzten auf den postmodernen Aufbruch mit Simon Rattle.
    Im Gegensatz zu Barenboim und Thielemann war der Brite ein erklärter Karajan-Feind. Einmal haben die beiden telefoniert, es ging um die historische Aufführungspraxis: „Also, ich weiß wirklich nicht, in welchem Stil Sie zu dirigieren meinen“, fauchte Karajan den jungen Kollegen an, „ich jedenfalls mache es im Stil von Mozart. Vielen Dank. Auf Wiederhören.“ Simon Rattle kam es damals vor, als hätte er mit „General Patton oder einem anderen knurrigen alten Soldaten“ gesprochen.


    Ruf nach neuem Karajan
    Die Anfangsbegeisterung über den britischen Neutöner hat sich gelegt. Die Sehnsucht nach einem neuen Karajan wächst in Zeiten der Neo-Romantik. Die Kritik, daß Rattle den romantischen Ton verspiele und seine ambitionierte Klangsuche ins Nirgendwo führe, versuchte er auf einer Pressekonferenz mit einem nonchalanten „I am so sorry!“ herunterzuspielen. Wie angespannt der Machtkampf Rattles wirklich ist, zeigte sich Ende letzter Woche, als Claudio Abbado mit dem Orchester probte. Ausgerechnet zur Rückkehr des alten Chefs hat Rattle vierstündige Aufnahmesitzungen in Dahlem angesetzt, und als er seinen Vorgänger auf offener Bühne umarmen wollte, wich der einen Schritt zurück, gab dem Nachfolger kühl die Hand und ließ Rattle stehen. Hinter den Kulissen der Philharmonie wird längst an einer kosmetischen Kurskorrektur gearbeitet. Die neue Intendantin, Pamela Rosenberg, soll dem zerfahrenen Spielplan eine klügere Dramaturgie geben. Als neue Pressesprecherin ist Elisabeth Hilsdorf im Gespräch. Sie ist die Tochter des ehemaligen Singakademie-Leiters und Philharmoniker-Dirigenten Hans Hilsdorf. Kein Rattle-Freund, sondern einer der größten Thielemann-Förderer.
    Während Rattle die Krise weitgehend gelähmt aussitzt, bringen sich Thielemann und Barenboim in Position. Und dabei agieren sie mindestens so klug wie einst Herbert von Karajan. Der hat Berlin erobert, weil er sich im Hintergrund hielt, im Gegensatz zu seinem größten Konkurrenten, Sergiu Celibidache, weil er Freundschaften schloß, statt sich mit dem Orchester anzulegen. Dirigieren war für Karajan immer auch eine kleine Machtmusik, stundenlang hatte er sich mit Margaret Thatcher über die Kunst der Intrige unterhalten. Musik war für ihn die Fortsetzung der Politik mit gleichen Mitteln. Das wissen natürlich auch Barenboim und Thielemann, und so wahren die Protagonisten im aktuellen Klangkrimi um die Philharmoniker-Nachfolge auch ihr Pokerface und stellen öffentlich Unbeteiligtheit zur Schau. Über den Dinnertischen der Hauptstadt wird gelächelt, unter ihnen getreten. Am liebsten gegen das Schienbein von Simon Rattle.


    Wagner, Wagner und nochmals Wagner
    Die beiden heimlichen Anwärter verbindet eine innige Feindschaft. Gleich nach der Wende zog Barenboim nach Berlin und brachte die Staatskapelle, bei der schon sein großes Idol, Karajan-Vorgänger Wilhelm Furtwängler, dirigiert hatte, in Schwung. Mit ständigem Blick auf die Philharmonie belebte er den alten, kalten Klang-Krieg der Hauptstadt und etablierte das Ost-Orchester als ernsthafte Konkurrenz der West-Philharmoniker. Die Staatskapelle lernte, was die Rattle-Musiker verlernt haben: das romantisch schwelgerische Pathos. Als Christian Thielemann 1997 Musikchef der Deutschen Oper wurde, an der auch Karajan dirigiert hatte, setzte er das gleiche Repertoire wie Barenboim auf das Programm: Wagner, Wagner und nochmals Wagner. Dabei klang er gar nicht so anders.
    Das ist kein Wunder, denn nach seiner Lehrzeit bei Karajan ging Thielemann bei Barenboim in die Schule. So fremd wie die beiden gern tun, so nahe sind sie sich - vielleicht zu nahe. In Kläre Warneckes Thielemann-Biographie erinnert sich der Tenor Rene Kollo an die „Tristan“-Proben in Bayreuth: „Im Gegensatz zu Barenboim konnte Thielemann die Partitur auswendig. Barenboim ist dann bei einer Probe einmal kurz ins Haus raufgegangen und hat ihn dirigieren lassen. Thielemann setzte sich hin, mit seinen langen Armen, und dirigierte ohne Partitur, und die Musiker merkten natürlich beim ersten Runterschlag, was da passierte. Da war Barenboim aber sehr schnell wieder unten im Graben: ,Ja, ja, ja, danke, danke!', um das Ganze wieder in die Hand zu nehmen.“ Inzwischen dirigiert Barenboim nicht mehr in Bayreuth, Thielemann hat sich auf dem Grünen Hügel eingerichtet - diesen Sommer wird er den neuen „Ring“ leiten.


    Eine kluge Kampfansage
    Bayreuth ist das historische Sprungbrett für Berlin. 1951 löste Karajan auf dem Grünen Hügel seinen Erzrivalen Furtwängler im Wagner-Walhall ab. Der hatte seinen Konkurrenten nur noch „Herr K.“ genannt. Drei Jahre später willigte er auf dem Sterbebett ein, daß Herr K. ihn beerben könne. Karajan wurde Chef der Berliner Philharmoniker.
    Von Karajan lernen heißt, Diplomatie lernen, seine Ansprüche nie öffentlich zu formulieren und sich dort rar zu machen, wo man eigentlich ankommen will. 2004 sagte Thielemann Berlin ade, gab entnervt seinen Posten an der Deutschen Oper auf und zog zu den Philharmonikern nach München. Dort hatte zuvor ausgerechnet Celibidache regiert, der einzige Konkurrent, gegen den sich Herbert von Karajan durchsetzen mußte. Eine kluge Kampfansage.


    Das ist ganz große Oper in Sachen Macht
    Auch Daniel Barenboim entfremdet sich peu a peu der Hauptstadt. Mit der Staatskapelle hat er geschafft, was er wollte: Er hat sie zu einem Weltklasse-Orchester geformt, ist Dirigent auf Lebenszeit. Im Schatten der Philharmoniker hat er ein Gegenmodell zu Rattle etabliert. Wenn Barenboim bei den Festtagen dirigiert, gehört ihm die Stadt. Anders als die unnahbare Erscheinung Sir Simons ist er ein Dirigent zum Anfassen. Für Barenboim ist Berlin längst erobert - bis auf die gelbe Bastion am Herbert-von-Karajan-Platz. Weitere Expansionen sind unmöglich. Die Opernstiftung läßt seine Ambitionen, an den anderen Hauptstadt-Häusern zu dirigieren, aussichtslos werden, und die angestrebte Unabhängigkeit der Staatskapelle von der Staatsoper scheint vorerst auch nicht in Sicht. Barenboim braucht Anlauf für seinen letzten Angriff auf die Philharmonie. Sein Chicago-Engagement läuft dieses Jahr aus, und gerade hat er seine neue Rolle an der Mailänder Scala bekanntgegeben. Das ist ganz große Oper in Sachen Macht. Berlin wird begehrlich.
    Aus der Distanz halten Barenboim und Thielemann natürlich Tuchfühlung mit der deutschen Hauptstadt. Beide dirigieren regelmäßig bei den Philharmonikern. Und während Thielemann immer wieder gegen die Finanzkrise der Stadt frotzelt, zieht Barenboim die Strippen lieber aus dem Land des Lächelns. Gemeinsam mit Staatsopern-Intendant Peter Mussbach hat er Simon Rattle als Gastdirigenten für das Haus unter den Linden gewonnen. So spielt man Schach nach Noten.
    Neulich gastierte Daniel Barenboim mit Bachs „Wohltemperiertem Klavier“ in München. Christian Thielemann war ebenfalls in der Stadt, hatte, wie immer, die Suite im Fünf-Sterne-Hotel „Palace“ bezogen. Dort stand auch das Hotelklavier. Als Barenboim üben wollte, ging der Hotelchef zu Thielemann, und der Dirigent fiel ihm ins Wort: „Herr Barenboim kann von mir haben, was er will.“ Dann wurde das Instrument durch die Flure geschoben. Am nächsten Abend haben die beiden ihre Termine abgesagt und saßen gemeinsam an der Hotelbar. Die Wagnerianer ließen ihre alte Freundschaft aufleben. Vielleicht haben sie über die Dirigate von Furtwängler und Karajan geschwelgt, vielleicht über Simon Rattle geredet. Der hockte derweil in Berlin und mußte üben. Nächste Saison will er Wagners „Ring“ dirigieren. Ein Schlüsselwerk für die Chefs der Berliner Philharmoniker. Ein Unterfangen, das ihn als Karajan-Erben retten kann - oder ihm endgültig das Genick bricht

    Hallo,


    im Februar bringt die DGG wie auch schon letztes Jahr wieder einige neue CDs in der Originals-Serie auf den Markt.
    Mir bekannt und als für besonders empfehlenswert halte ich folgende zwei Aufnahmen:


    Schostakowitsch-10.Sinfonie-Karajan (1982)
    Tschiakowsky-Sinfonien Nr.4,5,6-Mravinsky (1960)


    Es ist wirklich zum Heulen ;(, ich gehöre leider zu denjenigen, die sich diese fantastischen Aufnahmen noch viel teurer zulegen mussten!
    Weiterhin ist bestimmt auch diese Aufnahme sehr interessant:


    Tschaikowsky-Violinkonzert-Milstein/Abbado


    Und das wird auch noch veröffentlicht:


    Verdi-Il Trovatore-Giulini,Domingo...
    Bach-Goldberg+Ital.Konzert-Pinnock
    Bizet-Carmen-Suiten+-Ballette-Fricsay
    Strauss/Boito-Caballe/Bernstein
    Händel-Messias-Pinnock
    Mozart-Klaviersonaten-Kempff
    Franck/Szymanowski-Werke für Klavier+Violine-Danczowska/Zimerman


    Grüße
    nubar

    Hallo Daniel,


    die Cziffra-Einspielung der Etüden ist in der EMI-Serie "Great Artists of the Century" erhältlich.


    Auch von mir eine dicke Empfehlung für diese CD, wenn auch aufgrund des Alters in Mono (gute Qualität).
    Ansonsten halte ich die Rhapsodien-Platte für ein absolutes Muss, die in der Nipper-Kollektion von EMI erschienen Klavierkonzerte sind gut, aber es gibt doch bessere Einspielungen (Richter,Katchen). Der auf der Cd ebenfalls vorhandene Totentanz ist dagegen sehr gut. Übrigens wird der Papa von dem Sohnemann begleitet.


    Grüße
    nubar

    Hallihallo,


    zu Hamelin kam ich 2002 durch den Kauf seiner Grainger-Platte. Der Pianist sagte mir nichts, aber ich wollte den Komponisten kennen lernen, weil seine mir schon bekannten Stücke durch ihre Ungezwungenheit und Freude gefielen. Ich war auch dieses Mal sofort begeistert. Pianistisch war ich besonders von dem letzten Titel der CD angetan, In Dahomey. Einfach nur fantastisch! Nach langer Zeit legte ich die CD letztes Jahr wieder einmal in den Player und war enttäuscht.



    Alles ordentlich gespielt, aber die Interpretationen fand ich unterkühlt.
    Vor zwei Jahren legte ich mir dann die Godowsky-Bearbeitungen zu. Die virtuose Bewätigung dieser Werke bestaunte ich ehrfürchtig, aber die sonstige interpretatorische Bewältigung fand ich nicht gelungen, einfach viel zu unterkühlt für Chopin.


    Wiederum Ende des vergangenen Jahres konnte ich dann in die Platte mit den Schostakowitsch-Konzerten hineinhören. Leider kannte ich auch die Einspielungen des Kompionisten aus den 50ern in Mono. Klanglich ist die Hamelin-CD sehr gut, kommt aber inhaltlich nicht an die alte Aufnahme heran, wobei auch der Dirigent einige Mitschuld hat. Je öfter ich dann die Platte hörte, desto besser gefiel Sie mir, aber sie erreichte trotzdem nicht die alte Aufnahme.


    So bin ich dem Pianisten Hamelin gegenüber kritisch eingestellt. Dennoch überlege ich, ob ich mir vielleicht seine Scriabin-Einspielung anschaffe, besonders aufgrund der späten Sonaten. Wenn ich die Rezensionen unter Urwald . com lese, scheint diese Einspielung einige interessante neue Aspekte zu enthalten.


    Mit freundlichem Gruß
    nubar

    Liebe Taminos,


    kann mir jemand etwas über die analoge Aufnahme von Schostakowitschs 10. mit Karajan und dem BPO (1966) sagen? Besonders ein Vergleich zu seiner Digitalaufnahme (1982) würde mich sehr interessieren, da ich diese besitze und für sehr gelungen halte.


    Grüße
    nubar

    Hallihallo,


    da bin ich wieder. Zum Thema: Ich durfte gestern einen schönen Vollmondaufgang über Wald und See vor wolkenlosen Himmel erleben und habe mir dabei den ersten Satz der Mondscheinsonate aus dem Gedächtnis angehört. Mein Fazit: Dieser Satz passt nicht zur Stimmung.
    Er hat eher etwas schicksalhaftes, von einer lauschigen Naturszene fehlt jede Spur. Dazu sind die Triolen zu gleichmäßig und zu schwer gewichtet. Ich habe bezüglich des depressiven Charakters auch schon die Meinung eines Pianisten gelesen, dass dieser 1.Satz zum Suicid verleiten könnte, natürlich bei entsprechender seelischer Einstellung. Den zweiten Satz finde ich sehr wichtig, um die Sonate zusammen zu halten. Wie Hui bin ich der Ansicht, dass er das Bindeglied zur Wiener Klassik ist und den Interpreten von allzu gewagten Interpretationen der Sonate abhält, sofern es den künstlerischen Anspruch einer geschlossenen Darstellung gibt. Dieser Satz ist gleichsam der Schlüssel zu einer sehr guten Interpretation. Nun noch einmal schnell zu Aufnahmen: Eine Buchbinder-Aufnahme dieser Sonate hat mir überhaupt nicht gefallen, uninspiriert und gehetzt. Wahrscheinlich wollte er den Mondscheinrummel künstlerisch ad acta l/(f)egen :D. Ashkenazy habe ich mittlerweile auch gehört und ich bin positiv überrascht. Er nimmt zwar die Triolen am Anfang etwas zu schwer, bietet aber sonst eine schöne ausgewogene Einspielung. Die Gilels-Aufnahme aus der Brilliant-Box hat wegen ihres Live-Mitschnittes klangliche Abstriche hinzunehmen. Es ist zudem eine sehr russische Interpretation. Deswegen gefallen mir die beiden ersten Sätze nicht so sehr, aber der dritte Satz bietet ein unglaubliches Tastengewitter. Gilels braucht ein paar Takte, um in Schwung zu kommen, ein interpretatorischer Makel, der aber für eine unglaubliche Sogwirkung den ganzen Satz hindurch sorgt. Letzendlich werde ich aber seine Studioaufnahme vorziehen, die mich aber nicht mehr ganz so begeistert. Die vielgepriesene klassische Ausgewogenheit fehlt mir im ersten Satz doch etwas - wenn man sich nicht auf das Hören konzentriert, kann es langweilig sein. Deshalb ist Kempff für mich zur Zeit die beste Wahl. Formschönenes Spiel, differenzierter Anschlag und eine klassische Interpretation im wahrsten Sinn des Wortes sind nicht zu toppen. Deshalb empfehle ich diese Einspielung auch jedem Neueinsteiger, der eine gute Interpretation zum kleinen Preis ( in der Serie eloquence) sucht.


    Grüße
    nubar

    Hallo Pius,


    nun, der erfahrene Hörer hat sich in das Werk eingehört und kann deswegen Inbals Einspielung auch anders beurteilen. Für jemanden, der die 5. kennen lernen will, kann Inbals Interpretation zu langweilig wirken, siehe meine Kritikpunkte, weil der strukturelle Zusammenhang innerhalb eines Satzes nicht immer klar erkennbar ist. So, in der Hoffnung , eine gute Tat vollbracht zu haben, sage ich jetzt gute Nacht und verabschiede mich gleich in einen vierwöchigen Urlaub.


    Viele Grüße
    nubar

    Hallo noch einmal,


    nun also zu der angekündigten Besprechung. Ich habe drei Aufnahmen dazu gehört.


    1.Solti-CSO
    Die Aufnahme ist erst einmal klangtechnisch sehr gut. Solti nimmt die Musik sehr von ihrer musikalischen Seite. Dadurch wird die klassische Reorientierung Mahlers besonders hervorgehoben. Alle Sätze sind straff und mit großer Spannung interpretiert – dem unerfahrenen Hörer wird also niemals langweilig. Deswegen eignet sich diese Aufnahme auch besonders für alle Einsteiger in mahlersche Klangwelten. Das Tempo ist dabei ein Kritikpunkt. Der erste Satz ist zwar noch nicht gehetzt, aber auch nicht mehr im gemessenen Schritt (Mahlers Angabe). Dem zweiten Satz bekommt das Tempo sehr gut, aber der 3. ist viel zu schnell. Kräftig - ja, nicht zu schnell – nein. In den letzten beiden Sätzen ist nichts zu mäkeln. Zweiterer und größter Kritikpunkt: Die musikalische Struktur ist wie immer vorbildlich erfasst, aber die sprichwörtliche Doppelbödigkeit in Mahlers Symphonien ist nicht da. Solti bleibt auf der rein musikalischen Ebene und sieht nicht die andere Sphäre der geistigen Dimension, der Abgründe und menschlichen Tiefen. Die Orchesterleistung ist aber hervorragend.


    2.Inbal-RSO Frankfurt
    Auch diese Aufnahme ist klangtechnisch sehr gut, wenn auch etwas hallig. Inbal ist der Gegenpol zu Solti. Er betrachtet die Symphonie vom Olymp des Späten Mahler und seiner 9. aus. Die geistige Dimension überwiegt, obwohl auch wunderschön und detailreich musiziert wird. Deswegen ist diese Aufnahme nur für erfahrene Hörer zu empfehlen. Der zweite Satz ist etwas zu langsam. Diese Empfindung liegt aber auch an Inbals Sichtweise. Die ersten drei Sätze gehören inhaltlich zusammen, der Tod und die Leere scheinen zu dominieren. Das Scherzo ist gleichsam die verblasste Erinnerung des Lebens. Das Adagietto ist hierbei Mittelpunkt der Symphonie und krönender Abschluss der vorangegangenen Sätze. Hier findet der Hörer seinen Trost in der gleitend schönen Leere des Todes, aber das Leben ist doch nicht besiegt, es kehrt triumphal im 5.Satz zurück. Bei dieser Interpretation kamen mir zeitweise die berühmten Gänseschauer über den Rücken. Kritikpunkte sind aber einmal die etwas zu freie Interpretation und zweitens die Verwesung der Sätze 1-3. Detailliebe und geistige Betrachtung führen zum zeitweisen Verfall der musikalischen Struktur. Der schmale Grad der Doppelbödigkeit ist manchmal zu sehr zugunsten des einen Extremums verlassen. Das Orchester spielt ebenfalls hervorragend. Aufgrund der Sichtweise und der damit verbundenen Schwerpunktverlagerung sowie der insgesamt schlüssigen Interpretation ist diese Aufnahme eine besondere Empfehlung für alle, die mehrere Aufnahmen und unterschiedliche Sichtweisen dieser Symphonie haben wollen.


    3.Barbirolli-NPO
    Diese Aufnahme ist trotz ihres Alters die für mich klangtechnisch schönste, besonders Aufgrund der sehr natürlichen Abbildung der Instrumente. Barbirolli spielt, um es kurz zu sagen, mustergültig. Das Adagietto ist zügig interpretiert, was aber keinen Nachteil ist, da, so das Booklet, das Tempo dem mahlerschen gleichkäme. Solti und Barbirolli sind hier im Übrigen von der Zeitdauer her fast identisch. Es gibt wenig Kritikpunkte, einer ist das Finale, das nicht so ausgelassen daher kommt wie in den beiden anderen Aufnahmen, dies ist aber marginal. Die ganz persönliche Sichtweise Barbirollis hat mich übrigens positiv angetan. Das Orchester spielt sehr gut. Dies ist die Aufnahme der 5., sofern man nur eine haben möchte.



    Ich persönlich finde alle drei Aufnahmen gelungen, wobei Solti trotz seiner spannenden Interpretation hinter den beiden Anderen etwas mehr zurückbleibt.


    Grüße
    nubar

    Hallo,


    hier noch schnell ein paar Programmtips für morgen Sonntag, den 17.07.05.


    Auf ZDF-Theaterkanal


    9:00h Solti dirigiert Bartok
    Zu sehen ist der Maestro bei Probenarbeiten zum Konzert für Orchester, er erzählt über Begegnungen mit Bartok , gibt eine Einführung zum KfO und führt es zum Schluss mit den Münchner Philharmonikern auf. Wenn ich mich recht entsinne, war die Erstsendung 1960.

    10:00h Dokumentation über Clara Haskil. Dauer 1h 45min.


    Auf ARD-EinsFestival


    12:00h Aufzeichnung der Oper „Falstaff“ von Antonio Salieri. Genauere Infos zu Solisten, Orchester und Inszenierung habe ich nicht nachgeschaut.


    nubar

    Liebe Forianer und Mitleser,


    eigentlich war es nicht meine Absicht, einen neuen Thread zu starten, sondern ich wollte nur Pius den Gefallen tun, einen kurzen Bericht über verschiedene Einspielungen dieser Symphonie zu schreiben. Dabei musste ich jedoch feststellen, dass dieses berühmte Werk noch keinen eigenen Thread besaß. So folgt nun hier ein kleine Einführung und man sehe mir meine noch mangelnde Kenntnis der Umstände dieses Werkes nach.


    Mahlers 5. ist eine seiner bekanntesten Symphonien, wenn auch oft nur wegen besagten 4.Satz - wie ich finde, zu unrecht - und besitzt eine wichtige Stellung innerhalb Mahlers Schaffen. Für uns ist sie dabei aus zwei Gesichtspunkten interessant. Ad eins ist sie die erste ausschließlich im 20.Jahrhundert komponierte mahlersche Symphonie (1901-03), ad zwei ist sie der Scheidepunkt in seinem symphonischen Schaffen. Der Titan (Nr.1) war Mahlers Einstieg in die Spätromantik, die dann in den so genannten Wunderhornsymphonien (Nr. 2-4) voll zur Geltung kommt. Diese Werke sind geprägt durch die Verbindung von Musik und literarischen Themen, die sich praktisch in der Verbindung von instrumentalen und vokalen Gruppen niederschlägt. Ich denke, man kann hier zurecht den Einfluss Wagners und seine Idee von der Vereinigung aller Künste zu einem großen Gesamtkunstwerk geltend machen. Nr. 5 markiert dagegen eine Rückbesinnung auf die klassische (Wiener) Tradition, in der geistige Themen und Probleme rein instrumantal verarbeitet werden. Dies geschieht auch in den beiden folgenden Symphonien Nr. 6 und 7, wobei besonders die Entidealisierung der frühen hochromantischen Welt auffällt (zur gleichen Zeit entstanden die Fünf Kindertoten- und die Rückertlieder). Nr. 8 holt diese teilweise wieder zurück (große vokale Gruppe), während Nr.9 den Weg der 5. beendet und noch weiter geht. Insofern sehe ich die 5. auch als den Beginn der 9.
    Mahler hatte das Werk ursprünglich viersätzig geplant, spaltete den 1.Satz dann aber auf. Der erste Teil, nunmehr alleiniger 1.Satz ist ein Trauermarsch und darf als Einführung zum zweiten Satz gesehen werden. Er zeigt unmissverständlich Mahlers inneren Wandel und seinen Mut, eine Symphonie damit zu beginnen. Das zweite Thema in den Violinen erinnert an das erste Kindertotenlied und das Wunderhornlied "Der Tambourg'sell", womit eine Brücke zu den vorangegangenen Symphonien geschlagen wird. Es ist der gleiche Tod, doch nun nicht mehr romantisch verklärt, sondern harte Realität. Der 2.Satz ist von Mahler mit "Stürmisch bewegt (mit größter Vehemenz)" überschrieben. Er kann als Durchführung gesehen werden, denn es wird das thematische Material des 1.Satzes verarbeitet. Ungewöhnlich ist dabei gegen Ende ein kurzer Aufschwung nach A-Dur, bevor die Musik wieder in den Schmerz und die Tristesse des Moll zurückfällt. Dies wird von einigen Quellen als Aufbäumen der Freude und des Glückes verstanden, dass im Verlauf der Sätze immer mehr an Kraft gewinnt und letztendlich triumphiert. Das nun folgende Scherzo ist der zweite Teil der Symphonie, ungewöhnlich in seinen Ausmaßen, womit wir im Zentrum der Symphonie angelangt sind. Dieser 3.Satz verarbeitet Mahlers Heimat Österreich in einem einleitenden Ländler, im Walzen und Naturszenen. Das folgende Adagietto ist die bekannte Weise aus dem biographischen Mann-Film "Tod in Venedig" und wohl der beliebteste und am besten (?) verstandene Satz, der zusammen mit Satz Nr.5 den dritten Teil der Symphonie bildet (wird deutlich am pausenlosen Übergang). Er ist im Vergleich zum Vorangegangen nur klein besetzt (Streicher und Harfe) und zeitlich kurz, basierend auf einer leicht eingängigen, melancholisch angehauchten Melodie. Einige Leute sehen ihn nur als Einführung zum Finalsatz, doch ich denke, er ist viel bedeutender, wenn nicht der Schlüssel zum gesamten Werk. Es gibt die Theorie, dass der Satz eine Liebeserklärung an die spätere Alma Mahler ist. Dafür gibt es Quellennachweise in Briefen von Willem Mengelberg und dem damaligen Fräulein Schindler, die jedoch vom 1.Satz sprechen, was damit zu erklären ist, dass das Adagietto der erste von Mahler komponierte Satz 1901 kurz vor der Verlobung im Dezember war. Somit wäre auch das zitierte "Liebesblick"-Motiv aus Wagners Tristan und Isolde zu erklären. Doch warum dann die melancholische Grundstimmung? Wie lässt sich dann eine entfernte Verwandtschaft zum vierten Rückertlied "Ich bin der Welt abhanden gekommen" interpretieren. Das Adagietto wirkt aufgrund gerade seiner Ruhe und dieser Tatsache für mich als augenscheinlicher Triumph des Todes, doch ist es letztendlich nur die Einleitung zum triumphalen Satz, in dem die Freude und der Jubel des Lebens am Ende in einem alles überragenden Freudesschrei kulminiert. Die Symphonie ist zu Ende, der Brückenschlag zu Beethoven vollbracht.


    Nun bin auch ich zu Ende und die Diskussion kann beginnen,


    nubar


    p.s. Pius, ich habe dich nicht vergessen!

    Ein kleiner Nachtrag:


    Persönlich nicht gehört, aber von einem guten Freund für schlecht befunden, die Dvorak-Symphonien. Und bei den Schostakowitsch-Quartetten sollte man noch andere Aufnahmen besitzen. Empfehlen möchte ich hier besonders die Einspielungen des Borodin-Quartetts, dass für Schostakowitsch geradezu prädisziniert ist.


    nubar

    Hallo Pius,


    zu den Streichquartetten wurde ja schon lobend geantwortet, die Mahlersinfonien habe ich in sehr guter Erinnerung. Wenn du willst, höre ich noch einmal hinein. Sag mir einfach eine Symphonie, und ich vergleiche schnell mal mit einer Einspielung von Solti, dessen Zyklus ja durchwegs als gelungen gilt.


    Allgemein lässt sich auch noch die Berlioz - und Ravel - Box mit Inbal empfehlen sowie die Kammermuiskbox von Brahms, eine Box mit Balletten von Strawinsky (sehr gute Sacre-Aufnahme mit Rattle und ebenfalls sehr gute Feuervogel-Aufnahme mit Dorati) und die Box mit den Klavierkonzerten von Saint-Saens, Tacchino spielt refernzwürdig, leider nicht die beste Tonqualität und kein Booklet, aber z.B. Entremont vorzuziehen. Abraten möchte ich von der von petemonova erwähnten Franck-Box, schlecht auf hohem Niveau. Billige Alternative und um Längen besser ist die schon von Karsten empfohlene Lebrun-Einspielung bei Naxos.


    Grüße
    nubar

    Lieber Norbert,


    eine Frage: Ist dein Eindruck der Langsamkeit bei der Klempereraufnahme eine Hörerfahrung oder mehr die unterschwellige Beeinflussung durch die Zeitangaben des Booklets. Ich frage deshalb, weil mir es anders herum erging. Ich fand die Aufnahme tempo- wie auch spannungsmäßig anderen Aufnahmen in nichts nachstehend, bis ich verwundert die Zeitangaben verglich und den Unterschied bemerkte.


    Grüße
    nubar

    Lieber Frank,


    wie es scheint, kennen Sie sich mit Scriabin aus. Welchen Zyklus von Shukov meinen Sie - es gibt 2. Mich würde außerdem interessieren, ob Sie die als Referenzen gehandelten Zyklen von Glemser, Laretho, Szidon und Taub kennen und gegebenfalls bewerten können. Was ist von Hakon Austbos Zyklus zu halten und wie sieht es mit Einspielungen von Ponti, Ogdon, Ashkenazy, Sokolov, Pletnev und Richter aus. Keine Angst, ich bin kein Experte in Sachen Scriabin, aber finde die Musik äußert schön und tiefgründig, wobei die mittleren Sonaten mich mehr ansprechen. Derzeit besitze ich ich Austbo und Laretho, bei Neuerwerbungen denke ich an Glemser und/oder Szidon und natürlich jetzt an Shukov.


    Freundliche Grüße
    nubar

    Hallo,


    auf der ergebnislosen Suche nach Sendungen über Giulini bin ich auf folgende Sache gestoßen:
    Die verschiedenen Internetartikel über den Tod des Maestro geben unterschiedliche Todeszeitpunkte an - entweder Dienstagabend oder Mittwochnacht. Um diese Zeit (genau: 23:16 - 0:02) lief auf EinsFestival das 5.Klavierkonzert von Beethoven in der Bestzung ABM - Wiener Sinfoniker - Giulini. Makaber (aus jetziger Sicht) ist der Anlass: Am 12.06. war der 10.Todestag Arturo Benedetti-Michelangelis.

    Alle Achtung,


    das Forum ist ja schneller informiert als der größte Teil der Klassik-Welt. Langsam sickert die Nachricht auch in Deutschland durch, während Österreich schon lange Bescheid weiß.
    Noch ein kleiner Tip: Diese traurige Nachricht wird wahrscheinlich die Klassikradioprogramme wie auch vielleicht niveauvolle Fernsehsender veranlassen, besondere Sendungen über Giulini noch heute zu senden, sofern sie wissen, wen die Welt da verloren hat. Also Achtung!


    nubar

    Hallo Caesar,


    ja, die Wise Guys sind eigentlich sehr bekannt, vor allen Dingen im Ruhrgebiet, wo sie ja auch beheimatet sind. Die meisten dieser Jungs kommen aus Köln und können dort auch mal ein Konzert mit 10000 Zuhörern zustande bringen. Um mal bei der Musik dieses Forums zu bleiben, die Truppe genoss ihre stimmliche und musikalische Ausbildung bei einem Knabenchor, dessen Name mir gerade entfallen ist - aber sehr berühmt. Und es kann daher auch schon mal passieren, dass sie einfach ein selbstgefertigtes Streichquartett zum Besten geben. Ihre Musik an sich finde ich ganz gut, könnte für mich aber niveauvoller sein. Die Wise Guys sind übrigens Mitbegründer einer derzeit in Deuschland sehr beliebten Musikrichtung, des A-Capella-Pop (so nenn ich es mal), wobei dies in die unterschiedlichsten Richtungen ( Rock, Jazz,...) abtfriften kann. In meinem Umfeld sind sie gern gehört, was einen dann auch auf die Nerven gehen kann, wenn dauernd bestimmte Melodien und Texte gesummt und gesungen werden.


    MfGruß
    nubar

    Hallo Karsten,


    danke für den Hinweis, aber es ist nicht eine Frage des Verständnisses, sondern der Zeit. Ich lerne ein Werk eigentlich sehr gerne kennen, ohne etwas darüber zu wissen. So kann eine völlig subjektive Meinung entstehen und hinterher kann ich dann immer noch meinen Horizont erweitern.


    Grüße
    nubar

    Hallo BBB,


    wenn es dich beruhigt, schreibe ich auch etwas. Ich besitze ebenfalls die Gesamtaufnahme mit Latry und einige Stücke mit Claire-Marie Alain.
    Ich bin noch im Kennenlern-Stadium, komme aber leider nicht so zum Hören, da bei mir so viel Anderes auch wartet. Etwas ist mir schon aufgefallen: Die Erscheinung der ewigen Kirche erinnert mich in ihrer Konzeption sehr stark an Debussys "La cathedrale engloutie" aus den Preludes, was mich aber nicht weiter überrascht, da Messiaen selbst einmal zugab, aus der Tradition der Impressionisten zu kommen.


    Grüße
    nubar

    Hallo,


    von Bartoks Streichquartetten besitze ich nur eine Gesamtaufnahme mit dem Takacs-Quartett auf Hungaroton. Kennt jemand die Aufnahme und kann einen Vergleich mit der späteren Aufnahme auf Decca anstellen? Ansonsten sind natürlich auch von meiner Seite noch gerne Empfehlungen gehört, da ich es nicht bei dieser Aufnahme belassen will.
    Wie ist übrigens die Gesamtaufnahme des Rubio-Quartettes auf Brilliant Classics zu sehen, die einem ja förmlich hintergeschmissen wird und auch noch bei FF eine sehr gute Kritik erhielt?
    Persönlich lerne ich die Quartette noch kennen, wobei mir bis jetzt die späteren Quartette mehr zusagen.


    Grüße
    nubar

    Hallo,


    ich besitze lediglich die DoubleDecca - also Nr.2 mit Martinon. Als ich die Sinfonien das erste Mal hörte, gefiel mir die 1. aufgrund ihres klassischen Aufbaus besser, mittlerweile tendiere ich eher zur 2., und die Aufnahme finde ich in Ordnung - Vergleiche fehlen mir. Die 3. blieb ja leider unvollendet.
    Nun noch eine Frage. Ich habe einmal flüchtig gesehen, dass es bei Naxos auch eine Aufnahme aller drei Sinfonien gibt - Dirigent und Orchester weiß ich jetzt nicht mehr - kennt jemand die Aufnahme und kann sie gegebnfalls bewerten?


    Danke und freundliche Grüße
    nubar

    Hallihallo,


    schockierend, wie ein Forum die Kaufabsichten beeinflussen kann :D. Da hätte ich mir doch beinahe die kompletten Symphonien mit Abbado zugelegt, aber vorher zum Glück noch einmal in den Thread geschaut. Und da dieser ja sowieso etwas brach liegt, hier gleich einmal die Frage an die mittlerweile sehr vergrößerte Forumsgemeinde (ich meine die neuen unter uns), wie steht ihr denn zu Mendelssohns Symphonik, hier besonders die 4. und welche Aufnahmen würdet ihr empfehlen?


    Grüße
    nubar

    Hallo Caesar73,


    ja, es gibt schon einige Gesamtaufnahmen der lyrischen Stücke. Wenn sie dir so gut gefallen, kannst du ja mal ein entsprechenden Thread eröffnen. Dann steuere ich auf jeden Fall einen Beitrag bei. Besagtes Stück heißt übrigens Hochzeit auf Troldhaugen und war um die Jahrhundertwende eines der beliebtesten Salonstücke.
    Nun aber schnell noch etwas zum Thema: Ich besitze die Sonaten in einer Box von Brilliant Classics, ganz annehmbar gespielt, für meine Begriffe aber manchmal zu schnell.


    Grüße
    nubar

    Hallo Matthias,


    auf deine Frage nach dem Vergleichshören, vor 3-4 Monaten habe ich den Titan in kleiner Betzung vergleichsgehört, sprich Haitink/CBO, Kubelik/SoBR und Solti/CSO. Haitink lag dabei abgeschlagen auf Rang 3, ein guter Mahler, aber keine Konkurrenz zu den beiden anderen Aufnahmen. Solti und Kubelik waren sich sehr nahe, letzterer trug aber den Lorbeerkranz davon.


    Grüße
    nubar