Beiträge von nubar

    Hallihallo,


    kürzlich habe ich die (fast komplette) Gesamtaufnahme von Debussys Klavierwerken sehr billig erstanden, worüber ich sehr froh bin, da ich sie mir schon seit Jahren zulegen wollte. Nun wollte ich eigentlich nur noch ABMs Preludes (die Images besitze ich schon) dazukaufen, habe aber heute zufällig eine Kritik zur Preludesaufnahme von Evgeni Koroliov gelesen, die diese über Giesekings und ABMs Versionen setzt. Inwieweit ist diese Aussage denn gerechtfertigt? Ich weiß es nicht, deswegen frage ich mal einfach, ob ihr mir helfen könnt.


    Danke und viele Grüße
    nubar

    Hallihallo,


    ich habe da noch eine kleine Frage. Auf einer anderen Internetseite, die sich klassischer Musik widmet und eher englischen Geschmack bei der Auswahl von Referenzen zeigt, wird neben Levine eine Aufnahme mit Dutoit und dem Montreal Symphony Orchestra als Referenz gehandelt. Wie steht ihr dazu? Auf selbiger Seite wird übrigens Dutoits Aufnahme der Orgelsymphonie ( sehr billig zu haben bei Eloquence)als eine Referenz gehandelt, Levine fehlt, wie auch Barenboim.


    Grüße
    nubar

    Hallo Walter,


    nur zwei kleine Anmerkungen. Die Moldau ist kein einzelnes Stück, sondern Bestandteil des großen sinfonischen Zykluses "Ma Vlast" (Mein Vaterland), der es ungefähr auf eine Länge von 1:10h bringt. Und Alborada del Gracioso ist ursprünglich ein Klavierstück aus dem fünfteiligen Zyklus "Miroirs" und wurde von Ravel einfach nur für Orchester umgeschrieben. Mir persönlich gefällt die Klavierfassung besser, deren beste existierende Aufnahme 1948 von Dinu Lipatti eingespielt wurde.


    Grüße
    nubar

    Hallo, liebe Taminoianer,


    was für ein schöner sonniger Tag, und meine Freude wurde heute morgen noch gesteigert, als ich das Fernsehprogramm von heute überflog.
    Um 22.35 kann man sich auf ARTE eine Dokumentation über den Dirigenten Ferenc Fricsay anschauen. Mir war er schon durch Aufnahmen von Beethoven, Dvorak und Bartok bekannt und sehr geschätzt, aber die menschliche Seite so gut wie unbekannt. Und so gibt es nun hier die Gelegenheit, einen der größten Dirigenten des 20.Jahrhunderts näher kennen zu lernen, der leider viel zu früh starb und deswegen nicht die Möglichkeit hatte, im Stereo-Zeitalter aus dem Schatten Karajans herauszutreten.
    Also eine dicke Fernsehempfehlung :beatnik:!


    Grüße
    nubar

    Hallihallo,


    hiernur eine kleine Information:
    Dieses Jahr ist der Feuervogel an der Reihe, wahrscheinlich wird daraus wieder ein Film.


    Grüße
    nubar

    Liebe Taminoianer,


    könntet ihr mal eure Meinung zu der Gesamteinspielung Earl Wild/Horenstein äußern. Mich würde diese sehr interessieren, da Wild ja als einer der letzten großen Klaviertitanen gilt und über eine exzellente Technik verfügte. Auf einer anderen Internetseite wird seine Aufnahme als eine Referenz gehandelt, nun meine Frage - ist dies auch berechtigt?


    Grüße
    nubar

    Danke Heinz


    für deinen Beitrag. Du sprichst mir vollkommen aus dem Herzen. Ich habe letzten Sommer im Fernsehen einen Live-Mischnitt gesehen, Lang-Lang und das BBC-Symphony Orchstra unter Sir Norman Forster spielten in derAlten Oper Frankfurt eines der Chopinkonzerte (ich glaube Nr.2). Abgesehen von der Orchesterleistung (die war nur durchschnittlich und es gab einige Ausrutscher und tonale Unstimmigkeiten bei den Blechbläsern), L-L spielte hochvirtuos und sehr schön. Aber schon Mitte des ersten Satzes quälte mich seine Interpretation, weil ich andere Aufnahmen kannte und ich vergebens den jugendlichen, von Sehnsüchten getriebenen, eben romantischen Chopin suchte. Statt dessen bot sich mir ein Musikverständnis an, das auf der Schönheit der Harmonien nach den asiatischen Geisteshaltungen aufbaute. Alles wurde seiner oberflächlichen Schönheit nach interpretiert, die schnellen und lauten Stellen virtuos und kraftvoll, die langsamen und ruhigen die melodischen Reize auskostend, aber ein tieferes Verständnis wollte sich mir nicht erschließen. Den Moderator hätte ich danach abschießen :stumm: können, der dieses Konzert als einen historischen Augenblick pries und dies so begründete, dass noch nie ein Chopin so locker leicht und doch hochvirtuos gespielt worden wäre, frei von jeglicher melanchonischen Schwere.
    Als Zugabe gab es mal wieder Schumanns Träumerei, sehr ausladend interpretiert und auf melodische Schönheit achtend, jeder Ton wurde ausgekostet, so dass aus der Träumerei die Traumwelt wurde, also auch nicht mein Fall, da dies für mich über den Grundcharakter, kurze Skizze eines Augenblickes aus einem Kinderleben zum intimen Betrachten für Erwachsene, hinausschoss.


    MfG
    nubar

    Guten Abend Norbert,


    ein Fidelio ist in dem Boxset nicht enthalten, die Missa Solemnis leider auch nicht. Dafür bekommst du aber die Symphonien mit der Dresdner Staatskapelle unter Herbert Blomstedt, die kompletten Klaviersonaten, Streichquartette, Klaviertrios, Violinsonaten, Klavierkonzerte, das Violinkonzert, die Messe in C-Dur und die Christus am Ölberge-Ouvertüren.
    So sagt es jedenfalls der Katalog. Ich persönlich habe mir nur die Symphonien in einer Extra-Box zugelegt, das reicht mir aus diesem Angebot.


    MfG
    nubar

    Hallihallo,


    na ich denke, man sollte hier gleich mal unseren lieben Mitmoderator :jubel: Peter fragen nach seinem Lieblingskomponisten. Für mich zwei sehr schöne Klavierkonzerte. Eine Abneigung gegen ein bestimmtes Werk kenne ich bis jetzt noch nicht. Schumann, Chopin, Liszt, Grieg, Ravel, Gershwin, dann etc. etc., alles gerne gehört, nicht zu vergessen Saint-Saens, Rachmaninov und Alkan, den ich unbedingt mal noch kennen lernen möchte. Leider ist mein Wunschzettel schon so voll ;(.


    MfG
    nubar

    Hallo Ulli,


    wenn in der barocken Spielweise C-Dur das Göttliche darstellt, dann muss folglich das Entgegengesetzte das Teuflische sein. In Intervallen gedacht, der Tritonus über C: Fis. Der Tritonus wird ja nicht umsonstm der diabolische Intervall genannt, man muss ihn sich nur einmal anhören. Und die Dur-Tonart über dem erreichten Ton kann, wie schon gesagt, sehr belastend für den Spieler werden - geradezu teuflisch :D.


    nubar

    @Alfred:


    Ich glaube, dass dieser absolute Hörgenuss auch noch nach dem ersten Mal möglich ist. Man muss nur ohne Vorbehalt an die Sache herangehen, einfach naiv sein. Dabei kann man aber natürlich auf die Erfahrungen der Erkenntnis von musikalischer Sprache aufbauen. Dies ist mir zum Beispiel bei Mahler widerfahren.


    Grüße
    nubar

    Ich weiche zwar etwas vom Thema ab, aber was soll es.


    @BBB:


    Der Klang eines Steinways ist auch nicht immer der gleiche, denn es gibt ja Hamburg und New York. Allgemein werden der Flügel aus Hamburg höher geschätzt, denn sie sind sowohl im Bass als auch in den Höhen deutlich klarer.
    Zur Marktbeherrschung:
    Sie kam erst nach dem 2.Weltkrieg auf. Davor gab es ein Duell zwischen Bechstein und Steinway. Einige Pianisten bevorzugten jene, andere die andere Marke. Deshalb musste ein Konzerthaus auch mindestens beide besitzen, um Niveau zu haben. Aber dann wurden Bechsteins Fabriken zerbombt, die Produktion lag flach und man war raus aus dem Geschäft. Dabei gibt es noch eine traurige Tatsache: Steinway hatte Kontakte zur US Airforce und hat dort den gezielten Angriff auf die Werke in Berlin erwirkt (das Materiallager Bechsteins lag weit außerhalb des Zentrums, weit entfernt von militärischen Einrichtungen). Diese Geschichte wurde mir einmal von einem russischen Pianisten erzählt, weshalb ich auch schlecht auf Steinway zu sprechen bin. Und darüber hinaus gibt es wesentlich bessere Instrumente. Genannt seien nur mal Bösendorfer, Steingraeber und Fazioli. Letztgenannte Marke wurde 1979 von einem italienischen Pianisten in der Nähe von Venedig gegründet und hat sich in der kurzen Zeit zur, man kann sagen, besten Flügelmarke der Welt entwickelt.
    Übrigens sind Flügel der Marken Bechstein, Bösendorfer, Blüthner ... in ihrem Aufbau des Resonanzkörpers von Instrumenten wie Steinway&Co unterschiedlich, der zur Folge hat, dass diese Instrumente nicht so brilliant, dafür aber eher "romantisch" klingen.


    Grüße
    nubar

    Hallo Gerrit,


    hat sich deine Sprachlosigkeit etwas gelegt. Könnteset du dein Urteil noch ein wenig ausführen oder soll ich mich einfach von der Aussagekraft, die ka besteht, blenden lassen 8).


    Bei der Gelegenheit möchte ich dir gleich einmal für deine ungemein aufopfernde Arbeit in Bezug auf Beethovens Streichquartette danken.
    Am liebsten würde ich gleich ein paar Aufnahmen kaufen, aber leider gibt es da auch die finanzielle Seite ;(.
    So werde ich mir wahrscheinlich Bs S4 :D in der Gesamtaufnahme des Gewandhausquartettes zulegen, die damit den Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2004 gewonnen haben und außerdem noch erschwinglich sind. Was hälst du als Kritikerpapst :stumm: in Sachen Bs S4 denn davon?


    In froher Erwartung kommender Antworten und mit herzlichen Ostergrüßen


    nubar

    Hier nun auch meine Meinung:


    Furtwängler hat einmal geäußert, dass sich mit der Möglichkeit der Aufnahme der Klang der Orchester gewandelt hat und deswegen analytischer und besser durchhörbar geworden ist. Dafür blieben Musikalität und subjektiver Klang mehr auf der Strecke. Die pessimistische Grundhaltung des Musikers hat sich auch auf mich übertragen. Trotz des Segens einer CD-Sammlung zu Hause, die es mir ermöglicht, gerade Musik des 20.Jahrhunderts kennen und schätzen zu lernen, halte ich Aufnahmen für einen Fluch. Der individuelle Weg eines Künstlers zu einem Werk, die Entwicklung seines eigenen Klanges können nicht mehr so reifen, als wenn er nur seine Lehrer, einige Konzerterlebnisse und seine Erfahrungen hat. Dies gilt auch für die Lehrer. Welche Veränderungen haben sich dadurch vollzogen? Heute wird Wert gelegt auf Technik, Durchhörbarkeit und Perfektionismus, nicht nur auf Tonträger, sondern automatisch auch im Konzert. Wenn eine schöne Melodie gespielt wird, dann wird sie ausgekostet. Alles wird zu sehr durchdrungen. Ich habe das Gefühl, dass heute viele Künstler große Denker sind, aber keine Musiker. Wo bleibt das Erleben von Melodik und Harmonik, ja eines einzelnen Tones?


    nubar

    Hallihallo,


    hier zwei kleine Entdeckungen:


    Im Remake von Kubricks Lolita (1996) werden vom im nächsten augenblick erschossenen "Entführer" Lolitas aus reiner Verzweiflung ?( die Eröffnungstakte von Griegs Klavierkonzert gespielt. Und das schon bis zum Erbrechen bekannte bachsche Orgelwerk Toccata&Fuge BWV 565 erklingt auch bei Monty Pythons "Der Sinn des Lebens" in einer wüsten und eigenartigen Rugbyszene.


    Grüße
    nubar

    Hallo, liebe Taminoianer,


    kürzlich habe ich mal in den vorbildlich von Alfred erstellten Index geschaut und dabei festgestellt, dass es doch noch viele unenddeckte Musikschätze gibt, jedenfalls bei uns im Forum :stumm:. Anscheinend suchen viele hiesige Schatzsucher schon an den unmöglichsten Orten, ohne jedoch an allen großen Kreuzen der allseits bekannten Musikgeschichtskarte gegraben zu haben. So hat sich nun unser unerschrockene Held :hello: aufgemacht, um es den Schafen gleich zu tun und auch die abgetrampelten Pfade noch einmal abzugrasen, und siehe da, er wurde fündig. In den kargen, nordischen Gefilden der Romantik fand sich ein überaus schöner Schatz:


    Das Klavierkonzert op.16 in a-moll von Edvard Grieg (1843-1907).


    Der Komponist war neben Niels Gade einer der ersten, die nordische Musik salonfähig machten und gilt bis heute diesbezüglich als großes Vorbild. In der Kindheit wurde er von der Mutter am Klavier unterrichtet und von Ole Bull, einem Freund der Familie, an der Geige. Danach folgte ab 1853 eine Reise nach Leipzig, wo er am dortigen Konservatorium Klavier und Komposition studierte. Doch das Heimweh trieb in 1862 nach Hause. Es folgte anschließend eine Reise nach Kopenhagen wo er seine Kousine und spätere Frau Nina Hagerup und auch Rikard Nordraak kennen lernte, einen jung verstorbenen dänischen Komponisten, der Grieg musikalisch sehr beeinflusste und dessen Werk Grieg bekannt machte.
    Nachdem eine von Gade angeregte Symphonie trotz mehrmaliger Aufführungen vom Komponisten als Eklat angesehen wurde, versuchte sich der Komponist an einem Klavierkonzert, dass dann auch 1868 fertig geschrieben war. Bis heute zählt es neben einigen lyrischen Stücken und den Holberg- und Peer-Gynt-Suiten zu den bekanntesten Werken Griegs. Dreisätzig aufgebaut, wird es von den beiden Echsätzen dominiert. Die ganze Bandbreite romantischen Empfindens wird ausgenutzt und es zeigt sich in dem Werk sowohl die eurppäische Tradition als auch nordische Impressionen in Melodik, Rhythmik und Harmonie, stellvertretend für Norwegen, die Heimat des Komponisten, deren glühender Patriot er sein Leben lang war.


    Nun sind aber eure Eindrücke und Empfehlungen gefragt.


    Viele Grüße
    nubar

    Hallo Reinhard,


    ad2) Ich meine alles...., aber besonders für Hofmusiker, die eigene Meinung stand dort nicht auf dem Wunschzettel :D. Wenn man wie Bach natürlich an den Inhalt seiner Werke glaubt, ist das natürlich machbar.


    ad1)Das ist aber eine schwierige Zwischenfrage :rolleyes:! Nun ich dachte an die Populärmusik von heute im Besonderem, aber natürlich lässt sich eine Auflockerung durch die Geschichte beobachten.


    Gruß
    nubar

    Eine kurze Anmerkung meinerseits:
    Ich glaube, dass Barockmusik empfindsamer und feinsinniger ist als so manche heutige Musik. Gefühle werden nicht so offen gezeigt und brutal herausgeschrien, zumal der Komponist oft des Berufes wegen Werke geschrieben hat. Die musik hat also einen ganz anderen Geist.


    nubar

    Ja ja, die Japaner scheinen sowieso alle begeistert zu sein von klassischer Musik und scheuen auch nicht, sie durch den Dreck zu ziehen. Ich denke da z.B. an das Anime "Van Hellsing", wo ein Ausschnitt aus Rachmaninovs 2.Klavierkonzert, 2.Satz durch elektronische Verzerrung maltretiert wird oder "Evangelion Genesis", wo man bei der Attacke des Psycho-Engels das Halleluja von Händel hört.
    Und Inbegriff der Amerikaner für romantische Klaviermusik scheint ja eine Variation von Rachmaninov aus den Paganini-Variationen zu sein, jedenfalls dem Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" zufolge.
    Übrigens hat P :stumm: Phil für dieses Jahr einen Schatten gezeigt, also dürfen sich die Amerikaner noch auf 6 Wochen feinsten, kalten Winters freuen ( der Legende zufolge).


    Grüße
    nubar

    Thomas,


    wenn ich mich nicht irre, wird in Battle Royale Verdis Requiem missbraucht. Die Fortsetzung ist übrigens misserabel und sehr politisch gefärbt.


    Grüße
    nubar