Reine Erkenntnisfrage: Hat jemand auch Karl Ridderbusch gehört, in den Gesamtaufnahmen unter Böhm und Sawallisch, 1972 und 1973 ?
Antalwin
Reine Erkenntnisfrage: Hat jemand auch Karl Ridderbusch gehört, in den Gesamtaufnahmen unter Böhm und Sawallisch, 1972 und 1973 ?
Antalwin
Ich bedanke mich für die kenntnisreichen Antworten ! Zunächst: Ich wollte nicht in Abrede stellen, daß es Interesse an dieser Musik, zmindest an Händel und Gluck, schon seit 60 Jahren wieder gibt. Die Aufnahmen von Alcina, Julius Caesar und Xerxes mit Wunderlich besitze ich. Es verwundert einem sehr, wenn man hört, daß selbst Mario del Monaco seine Spinto-Dramatico-Stimme in Händels Ariodante erprobte. Nur Wenige wissen außerdem, daß Peter Hofmann 1982 nach Bayreuth nach Dortmund ins Studio ging, um den Gluck´schen Orfeo aufzunehmen, als er, ich besitze die Aufnahme, seine Parsifal-Stimme in Kastraten-Höhen führte. Es ist das wiedererwachte Interesse an einer versunkenen musikalischen Welt, daß zum Nachwachsen von Countertenören, Altisten und Sopranisten geführt hat, die dann übrigens ein riesenhaftes Repertoire vorgefunden haben. Wir werden nie erfahren, wie Kastraten wirklich geklungen haben, aber, halten zu Gnaden, nachdem ich Radu Marian gehört habe, trotz unbestreitbarer Virtuosität, möchte ich es auch nicht erfahren ! An anderer Stelle sollte der Einsatz dieses Stimmtypus auch nicht zu sehr Raum greifen: Muß es denn sein, daß, nach Beispiel Jochen Kowalski, der Orlowsky in der Fledermaus immer öfter von einem Countertenor statt einer Mezzosopranistin gesungen wird ? Wie dem auch sei: Der Stimmtypus trieb und treibt die Komponisten um. Nicht nur Mozart und Rossini komponierten noch für Kastraten, auch Wagner plante ursprünglich, den Klingsor im Parsifal für eine Kastratenstimme. Jochen Kowalski verkündete schon vor Jahren, daß extra für ihn Musik komponiert werde !
Antalwin
Ich bedanke mich ! Ich möchte ausdrücklich betonen, daß ich kein Gegner dieser Musik bin ! Ich besitze Aufnahmen von Alessandro Moreschi, des letzten, echten Kastraten. Für mich einer der interessantesten Tonträger meiner Sammlung ! Auch ich weiß, daß die Musik jener Zeit sehr viel Effekt und Affekt hat.
Antalwin
Hallo,
als Historiker weiß ich, daß mein Thema für das Thema dieser Rubrik zu spät liegt, aber da Barock und Rokoko landläufig künstlerisch derselben Epoche zugeordnet werden, subsummiere ich einfach mal. In den letzten 25 Jahren treten die "Sonder-Stimmlagen" der Altisten, Countertenöre und Sopranisten vermehrt im Klassikbetrieb vermehrt in Erscheinung, nehmen Tonträger mit der Musik von Komponisten des späten 17. und 18. Jhs. auf oder singen ursprünglich für Kastraten komponierte Opernpartien auf der Bühne. Künstler wie Jochen Kowalski, Max Emanuel Cencic, Andreas Scholl, Axel Köhler, Philipp Jaroussky oder Bezun Mehta wurden plötzlich zu Stars. Zwar haben OpersängerInnen schon immer einzelne Stücke oder Partien beispielsweise von Gluck oder Händel aufgenommen, aber plötzlich macht man sich eine ganze Gattung zu eigen: Andreas Scholl nahm eine Platte auf mit Arien des Kastraten Senesino und Cecilia Bartoli führte ihren hohen Mezzo auch sehr erfolgreich in der Welt der Kastraten spazieren. Früher nahmen sich nur virtuose Spezialisten, wie Alfredo Kraus, der "Antiken Arien" an. Heute wird eine ganze Epoche wiederentdeckt, interpretiert und vermarktet. Nun sind die Fragen:
1.) Erlebt diese Musik eine Wiedergeburt, weil es heute wieder Instrumente, Ensembles und Künstler gibt, um sie angemessen zu interpretieren ?
2.) Ist beim Publikum meist künstlerisch-musikalisches Interesse vorhanden, oder empfindet man irgendwie wohligen Grusel bei der Bewußtmachung des grausamen Sachverhaltes der Kastraten, wenn deren Musik gehört wird ?
3.) Oder ist dem heutigen hedonistischen Wohlstandsmenschen die Welt der adligen Festefeierer des 18. Jhs. mittlerweile näher, als Verdis, Wagners und der Veristen Vertonungen von Kampf, Liebe und Pathos ?
Ich freue mich auf Meinungen !
Antalwin
Hallo,
ich bewundere die Karriere von Jonas Kaufmann und sein riesenhaftes Repertoire, aber seine "Allein-Aufnahme" des Liedes von der Erde ist Effekthascherei und unnötig ! Da macht jemand auf Placido Domingo und will alles singen und aufnehmen ! Außerdem widerspricht es der künstlerischen Grundaussage des Werkes.
Antalwin
Hallo,
ich bedanke mich für die Informationen ! Es sind solche besonderen Aufführungen und Aufnahmen, die dem Leben des Opernfans die richtige Würze verleihen !
Antalwin
Hallo,
unbedingt zu erwähnen ist der gute Steuermann von Richard Lewis in der Gesamtaufnahme von Wagners "Fliegendem Holländer" von 1961 unter Antal Dorati !
Gruß,
Antalwin
Hallo,
laut der Zeitung "Die Presse" in Wien, hat Cura den Tannhäuser in Monte Carlo hervorragend gesungen! War jemand von hier dort, oder hat noch andere Kritiken gelesen? Es würde mich sehr interessieren!
Gruß,
Antalwin
Hallo,
Gedda war die letzte Inkarnation der Tatsache, daß es SängerInnen möglich ist, bei guter Stimmausbildung, pfleglichem Umgang mit der Stimme, sowie dauerndem Training mit der Stimme, über Jahrzehnte hervorragende Leistungen zu vollbringen! Dieses sei allen heutigen "Stars", die nach 5-10 Jahren Opernkarriere Pop-CDs aufnehmen müssen, weil die Stimme kaputt ist, ins Stammbuch geschrieben!
Antalwin
Hallo,
jetzt wissen wir es endlich genau: Cura wird am 19., 25. und 28. Februar an der Oper Monte Carlo den Tannhäuser in französischer Sprache singen, Pariser Fassung. Man wird sehen! Bei der Diskussion stellt sich die alte Frage: Wann ist jemand kaputt gesungen, ab wann lebt er vom Ruhm des Ruhmes?
Antalwin
Hallo,
mit Erschrecken habe auch ich die Nachricht vom Tode Johan Bothas vernommen! Er wird, aufgrund seiner technischen Meisterschaft unersetzlich sein. Hier ist zwar eine gewisse Gleichförmigkeit seiner Interpretationen kritisiert worden, aber man frage sich selbst: Wer konnte oder kann als Sou Chong, Rodolfo, Cavaradossi, Calaf, Canio, Andrea Chenier, Radames, Othello, Bacchus, Kaiser, Lohengrin, Tannhäuser, Stolzing, Siegmund und Parsifal brillieren? Einer der ganz Großen des Tenorfachs hat uns verlassen. Gott sei Dank wird seine Stimme auf Tonträgern weiterleben!
Johan Botha: R.I.P.
Antalwin
Vielen Dank, William! Meine Großmutter hatte auch Parkinson!
Gruß,
Antalwin
Hallo,
wenn man meine beiden Argumentationen verbindet, so versteht man, glaube ich, das Geschehen besser, welches sich, ganz aktuell, um zukünftige Bayreuther Besetzungen des Lohengrin abspielt. Pjotr Beczala hat Auftritte in Bayreuth als Schwanenritter kategorisch ausgeschlossen; Anna Netrebko sagt, sie sei mit Bayreuth in Verhandlungen, schränkt aber gleichzeitig ein, daß sie aus Textgründen wenig Wagner singen werde; Roberto Alagna betont bei jeder Gelegenheit, er lerne den Lohengrin und werde ihn auch in Bayreuth singen: Wir haben also einen, dessen Status so hoch ist, daß er Bayreuth nicht braucht; eine, die noch überlegt, ob sie ihren Star-Status noch mit Bayreuth schmücken will; sowie einen, der dieses unbedingt will.
Gruß,
Antalwin
Hallo,
ich habe kürzlich ein Interview mit Bryn Terfel gelesen, in dem er begründete, weshalb er nicht in Bayreuth singe. Er sagte, daß er in dieser Zeit mit seinen Kindern Ferien mache. Die Festspiele liegen zeitlich ungünstig Ich habe mich hier schon geäußert, daß Bayreuth schon immer Probleme gehabt hat, wirkliche Spitzen-SängerInnen anzuziehen. Während der Festspiele muß man in zu kurzer Zeit zu viel Topleistung bringen, für eine Gage, die Stars zu gering ist. Nach Bayreuth kommt man nur, um sich weltweit bekannt zu machen, zu etablieren. Als Star kommt man nur dorthin, um sich zusätzlich mit dem Ruhm zu schmücken, dort gesungen zu haben.
Antalwin
Hallo,
ich habe mich hier sehr kritisch zu Hofmanns Gesang, seiner fehlenden Technik und seiner Partienwahl geäußert, obwohl ich am Beginn meines Daseins als Opernfan durch ihn geprägt worden bin, deshalb finde ich den ewigen, gegen Hofmann erhobenen, Habitus-Vorwurf anmaßend, billig und unfair! Zumal, wenn man in Betracht zieht, daß Jürgen Kesting ihn formulierte. Ich habe stets betont, daß ich aus Kestings Sänger-Büchern viel lerne, was aber an meiner grundsätzlichen Meinung über Kesting nichts ändert: Er ist ein von Hybris beherrschter, fanatischer Mensch, der, einem heute vollkommen unrealistischen, "Hofopernsänger-Ideal" nachjagt. Er träumt von SängerInnen, die 24 Stunden an der Vervollkommnung ihrer Stimme arbeiten und mit jeder Aufführung und Aufnahme eine epochale Leistung abrufen, welche dann von einem Auditorium, welches nur aus KennerInnen bestehen darf, gefeiert wird. Außerdem bestraft Kesting offensichtlich SängerInnen, von denen er weiß, daß sie aus einfachen Verhältnissen kommen mit Verachtung. Meine Meinung wurde mir übrigens von Operus in persönlichem Gespräch bestätigt. Carreras wurde übrigens wegen seiner Leukämie immer in Schutz genommen. Woher wissen wir, ab wann Hofmanns Parkinson-Krankheit sich negativ auf seinen Gesang auswirkte?
Gruß,
Antalwin
Hallo,
heute wäre Peter Hofmanns 72. Geburtstag! Obwohl viel kritisiert, machten seine Platten mich zum Wagnerianer und Opernfam!
R.I.P.; Held!
Antalwin
Lieber Alfred,
weil Vogelweides "Unter den Linden" und sein "Palästinalied" mit Melodey überliefert wurden, haben viele Mittelaltergruppen, auch Mittelalterrockgruppen beide interpretiert.
Antalwin
Hallo,
ich arbeite einfach mal, ohne Ausschreiben der Arie, Uranus Liste ab:
1.) Caruso, Martinelli, Domingo
2.) Bergonzi, Wunderlich, Pavarotti
3.) Alva, Pavarotti
4.) Caruso, Martinelli, del Monaco
5.) Caruso, Martinelli, Domingo
6.) Corelli, Domingo
7.) Martinelli, Vinay, del Monaco, Domingo
8.) Bergonzi, Kraus, Pavarotti
9.) Caruso, Schock, Wunderlich
10.) Caruso, Bergonzi, Kraus, Pavarotti
11.) Joseph Schmidt
12.) del Monaco, Corelli, Domingo
13.) Gedda, Kraus
Ich muß fast schon um Verzeihung bitten, daß das As Jussi Bjoerling nicht in der Liste auftaucht. Man liegt auf den Knien wegen seiner Technik, aber seine Stimme geht mir nicht in den Bauch und nicht in die Seele !
Antalwin
Hallo,
vielleicht gehört es nicht ganz hier hin, aber es dürfte zumindest sachdienlich sein: Auf Youtube gibt es einen Link: "Heldentenor sing off". Hier wurden mehrere Wälse-Rufe aus Live-Mitschnitten von berühmten Tenören hintereinander geschaltet. Lauritz Melchior, Max Lorenz, Set Svanholm, Ramon Vinay, Wolfgang Windgassen, Mario del Monaco, Jon Vickers, James King, Jess Thomas, Peter Hofmann, Siegfried Jerusalem, Placido Domingo und Robert Dean Smith sind mit ihren Wälse-Rufen zu hören. Die Krone gehört natürlich Melchior, aber ist ist erstaunlich, daß danach nicht die Stimmkraftbolzen Lorenz, Vinay und del Monaco kommen, sondern Schallkraft und Rufausdauer betreffend King, Domingo und Smith, wenn auch Lorenz, del Monaco und Domingo die Arie am meisten agressiv singen. Hört es Euch mal an !
Gruß,
Antalwin
Lieber Erich Ruthner,
auch ich habe mich zu den zahlreichen, sängerischen Schwächen Bocellis erklärt. Ich wollte lediglich ein Phänomen erklären und bin der Meinung, daß seine Gesamtaufnahmen eine normative Kraft des Faktischen entfalten. Nehmen wir noch ein weiteres Beispiel: Mario Lanza sang in seinem Leben in nur zwei Opernaufführungen, sang sonst auf Platten und in Filmen immer nur Arien, Duette und Terzette, obwohl mit großen, sängerischen Mängeln, galt er als Opersänger.
Gruß,
Antalwin
Hallo,
ich bin ein Crossover-Fan. Ich mag die Vermischung der Sparten. Durch den Kauf der Rock-LPs von Peter Hofmann wurde ich Wagnerianer und Operfan und erschloß mir diese Kunstform. Schon von Beginn an wurde ich, selbst auch schwerstbehindert, auf Bocelli aufmerksam und kaufte mir seine erste, reine Arien-CD. Was Helmut Hofmann ausführte, kann ich bestätigen: Die Stimme ist nicht voll durchgebildet, ihr fehlt die technische Fähigkeit, musikalisch-stilistische Unterschiede zwischen Arien verschiedener Komponisten abzubilden. Ich habe mir bis jetzt keine der Gesamtaufnahmen Bocellis gekauft. Allerdings muß man sagen: Wer bis jetzt an so vielen Gesamtaufnahmen mitgewirkt hat, ist Opernsänger, ob es Puristen oder sog. "Kennern" wie Papst Kesting nun paßt, oder nicht ! Die Stimme Bocellis hat ein besonderes Timbre: Vielleicht durch die Erfahrung der Blindheit des Sängers, verströmt sie eine Leid- oder Todberührtheit, vergleichbar mit den Stimmen von Tito Schipa oder Joseph Schmidt, die die Menschen innerlich berührt !
Gruß,
Antalwin
Ich bedanke mich für die Antworten !
Die Probleme Saccas mit der Partie des Stolzing waren mir nicht bewußt. Von der Züricher Aufführung habe ich leider nur Teile gesehen und gehört. Von der Kritik wurde Sacca als Stolzing sehr gelobt. Die Entwicklung bei Rene Pape wußte ich auch nicht. Ich sah ein Konzert, in dem er den Fliedermonolog sang, worüber ich begeistert war. Da sieht man mal wieder, wie gefährlich es ist, von der Interpretation einer Arie aus einer Partie auf die mögliche Interpretation der ganzen Partie auf der Bühne zu schließen. Die Diskussion um Pape führt aber wieder zu einer alten Frage: Welcher Stimmtypus ist geeigneter für Wagners Schusterpoeten, Heldenbariton oder hoher Baß ?
Gruß,
Antalwin
Jeder soll natürlich die SängerInnen hören, die ihm gefallen ! Am Beispiel Windgassen möchte ich auch hinterfragen, ob das Hochschätzen von Neubayreuth immer richtig ist. Wissen wir wirklich, ob Altbayreuth 1876-1945 sängerisch schlechter war ? Ich glaube, eher nicht ! Wieland Wagner tat manche Dinge nur, um Wagnerianer, die er für konservativ und deutschnational hielt, zu ärgern. Gegenüber dem, von mir sehr geschätzten Rudolf Schock, gab er im Vorgespräch für das Bayreuther Engagement von Schock als Stolzing 1959 offen zu, damit genau das Erreichen zu wollen. Als weiteres Beispiel: Nur der plötzliche Tod von Wieland Wagner 1966 verhinderte, daß Ivan Rebroff in Baßpartien Wagners zum Einsatz kam ! Übrigens, auch ich möchte weiterhin in den Genuß der fachlich hochkompetenten Beiträge von MJojo kommen, wenn wir auch in einem Punkt unterschiedlicher Meinung sind !
Gruß,
Antalwin
Ich bedanke mich für die Antworten, die um Grunde meine Meinung zu Windgassen zusammenfassen. Ich danke auch besonders Rheingold1876 für seine discographische Aufklärung ! Es scheint SängerInnen zu geben, deren Stimme man nur beurteilen kann, wenn man sie live hört ! Wie dem auch sei: Aus den Beiträgen von Joseph II., Operus und Stimmenliebhaber destilliere ich, daß Windgassen immer ein sehr klug disponierender Zwischenfach-Tenor war, der allerdings ohne den kunstpolitischen Umschwung von Neu-Bayreuth nie eine solche Karriere gemacht hätte. Als ich seine Romerzählung unter Otto Gerdes hörte, hatte ich die gleichen Gefühle wie Stimmenliebhaber !
Gruß,
Antalwin
Hallo,
ich habe hier an dieser Stelle Wolfgang Windgassen sowohl kritisiert, als auch gelobt. Die Gegenrede war daraufhin so stark, daß ich an meinem Urteilsvermögen zweifelte, als ich die Stimme von Windgassen für die großen Heldentenor-Partien Wagners als ungeeignet einstufte, also für Tannhäuser, Tristan, Siegmund und die Siegfriede. Ich wunderte mich immer, daß keine Live-Mitschnitte Windgassens in Wagner-Partien aus der MET auf uns gekommen sind. An anderer Stelle diskutierten wir über Klaus Florian Vogt. Mitglied Sixtus berichtete dort, daß an der New Yorker Met Windgassen als Siegfried ausgebuht worden wäre. Dieses Geschehen unterstützt meine Sicht! Nichts für ungut, aber die physische Nichteignung einer Stimme für manche Partien, kann offensichtlich keine noch so ausgefeilte Stimmtechnk und Bühnenwirkung ganz wettmachen!
Gruß,
Antalwin
Hallo,
aus gegebenem Anlaß möchte ich unsere Träumerei einmal weiterspinnen:
Hans Sachs: Rene Pape; Bryn Terfel.
Veit Pogner: Hans Peter König; Roland Zeppenfeld
Sixtus Beckmesser: Roman Trekel; Kay Stiefermann
Fritz Kother: Eike Wim Schulte
Walter von Stolzing: Roberto Sacca; Pjotr Beczala; Jonas Kaufmann
Eva Pogner: Anna Netrebko; Annette Dasch
Magdalene: Waltraud Meier
David: Maximilian Schmitt; Benjamin Bruns
Nachtwächter: Kwangchul Youn
Diese Besetzung wäre vermutlich nicht zu bezahlen!
Gruß,
Antalwin
Hallo Rheingold1876!
Ich habe das Projekt des französischen Tannhäusers in Monte Carlo im März 2017 von der Internet-Seite operabase.com. Dort sind die Aufführungstermine der bekannten OpernsängerInnen bis zu 5 Jahren in der Vergangenheit, die gegenwärtigen, sowie die bis zu einem Jahr in der Zukunft liegenden, verzeichnet. Auch ich kenne keine französische Aufnahme des Tannhäuser, deswegen finde ich es ja so interessant! Allerdings müßte man sich wohl mit der Organisierten Kriminalität abgeben, um Karten für Monte Carlo zu bekommen!
Gruß,
Antalwin
Hallo,
ich danke für die kompetenten Antworten! Warten wir also auf März 2017! Sehr interessant wird werden, daß sich KFV dann dem direkten Vergleich mit Kollegen der anderen Fraktion aussetzt. Der baritonale Heldentenor Stephen Gould singt Januar-März 2017 Tannhäuser an der Deutschen Oper Berlin. Auch das zeitgleich stattfindende, interessante Experiment des baritonalen Spinto-Tenors Jose Cura als Tannhäuser in Monte Carlo in der Pariser Fassung auf Französisch ist hier zu erwähnen!
Gruß,
Antalwin
Hallo,
ich möchte mich noch einmal zu Wort melden. Ich habe hier schon mehrfach deutlich gemacht, daß ich vom Phänomen Klaus Florian Vogt hin- und hergerissen bin. Es steht mir auch nicht an, zu sagen, daß alle, die ihn gut finden keine Ahnung haben! Weil ich persönlich ein Anhänger von baritonalen Heldentenören bin, ist meine Meinung, daß Vogts Stimme nur für folgende Wagner-Partien geeignet ist: Erik, Lohengrin, Stolzing, Loge. Siegmund und Parsifal steht er, meines Erachtens, nur durch, weil eben nicht so viel zu singen hat. Es ist offensichtlich auch so, wie hier angesprochen, daß es einen großen Unterschied zwischen der Tonträger-Wirkung und der Bühnenwirkung seiner Stimme gibt: "Man meint, die Stimme schafft es nicht und dann schafft sie es doch". Das ist der Respekt für die heroische Anstrengung! Seit 1945 bürden sich eher lyrische Tenöre für die großen Wagnerpartien übermenschliche Anstrengungen auf, um der Ideologie des "Lyrischen Wagnergesanges" zu entsprechen, die seit 1945 propagiert wird, um Wagner zu entheroisieren. Die großen Karrieren von Wolfgang Windgassen und Rene Kollo, aber auch von Gösta Winbergh, sind so erklärbar. Lyrische Tenöre in dramatischen Partien können überwältigenden Effekt machen: Ihre Stimmen strahlen mehr, sind höhensicherer, binden besser und sind wortdeutlicher. Wie laufen aber einem Phänomen nach, welches erst mit der Erfindung der Schallplatte überhaupt möglich wurde, daß nämlich lyrische SängerInnen im Studio einzelne Arien aus dramatischen Partien singen und aufnehmen konnten. Das Beispiel ist legendär und allgemein bekannt. Richard Tauber nahm während seiner Karriere zwei Arien des Stolzing, den Frühlingsmonolog des Siegmund, sowie die Gralserzählung auf. Diese vier Aufnahmen gelten allgemein als Vorbild, wie die Heldentenor-Arien Wagners zu singen seien. Nur hätte der lyrische Tenor Richard Tauber die Partien nie auf der Bühne singen können. Ich habe hier an anderer Stelle ein neues Recital des jüngeren Mozarttenors Maximilian Schmitt überschwänglich gelebt, darunter besonders seine Aufnahme von Rienzis Gebet. Dazu stehe ich, aber auch hier gilt: Was im Studio mit einer Arie möglich ist, muß auf der Bühne mit der gesamten Partie nicht möglich sein! Man versucht die Studio-Situation auf die Bühne zu holen, womit sich schon viele die Stimmen ruinierten. Da kann Papst Jürgen Kesting die Ideologie des lyrischen Wagner-Gesanges mit noch so viel Verve propagieren! Wie dem auch sei: Im März 2017 wird in München die Partie des Tannhäuser, die von vielen großen Wagnertenören so gefürchtet wurde, daß sie ihn nicht sangen - James King und Siegfried Jerusalem vermieden ihn, Kollo debutierte auf der Bühne erst mit 55 - Klaus Florian Vogt den Fehdehandschuh hinwerfen: Hoffentlich übersteht er den Kampf ohne Stimmruin!
Antalwin
Hallo,
hat man hier auch die Meldung vernommen, daß Roberto Alagna 2018 in Bayreuth erstmals Lohengrin singen soll?
Gruß,
Antalwin