Hallo Alfred,
den Wert eines Interpreten bemesse ich niemals am Kaufpreis seiner Aufnahmen (ansonsten dürfte ich keine Naxos-Produkte mein Eigen nennen).
Von ihm stehen in meinem Schrank einige Aufnahmen, die ich gerne als maßstabsetzend bezeichnen würde. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sind dies ganz sicher die von Dir erwähnte Bartok-Einspielung, der hier schon oft erwähnte "Ring des Nibelungen", eine Reihe seiner Mahler-Sinfonien, einige seiner Strauss-Opern ("Salome", "Elektra", "Rosenkavalier"), sein Tannhäuser sowie die 9. Dvorak-Sinfonie. Weniger gut hingegen gefällt mir z. B. seine Aufnahme des "Sacre du Printemps", wo meiner Ansicht nach ein wenig der Zusammenhang und die musikalische Substanz fehlt.
Sein bevorzugter Orchesterklang war oft von großer Farbigkeit geprägt, er liebte die klanglichen Extreme, wusste diese aber meist "in Zaum" zu halten. Er hatte bei seinen Vokalaufnahmen oft das Glück mit hervorragenden Sängern mit Charisma zusammenarbeiten zu dürfen, allen voran die unerreichte Birgit Nilsson, die in ihrer Darstellung der Salome vermutlich nie übertroffen werden wird.
Liebe Grüße,
Spatz.