Da fallen mir spontan drei Beispiele ein:
Arturo Toscanini war ein Dirigent, der bei sämtlichen mir bekannten Aufnahmen sein hohes Niveau halten konnte. Da schien das Alter keine große Rolle zu spielen, da sich trotz interpretatorischer Unterschiede für mich keine negativen Veränderungen feststellen lassen.
Leopold Stokowski neigte bei seinen späteren Einspielungen, die er in England aufnahm, zu extrem schleppenden und damit leider auch spannungsarmen Aufnahmen. Hier lässt sich also definitiv eine Verschlechterung der Interpretationen feststellen. (Allerdings muss der Tatsache Respekt gezollt werden, dass Stokowski bei den Aufnahmen schon sehr alt war und trotzdem noch die Kraft und den Willen zum Dirigieren aufbringen konnte.) Zu diesen späten Aufnahmen zählen z. B. die Messiah-Highlights mit dem LSO und dieses Wagner-Album:

Bei Nikolaus Harnoncourts Aufnahmen der letzten Jahre fällt mir auf, dass seine "Markenzeichen" wie z.B. lange gehaltene Generalpausen und Tempoverrückungen immer extremer werden. Mitunter klingt er für mich hier leider wie eine Karikatur seiner selbst. Besonders aufgefallen ist mir das bei dieser Zauberflöte (2007) aus Zürich, die noch dazu in einer unsäglichen Inszenierung daher kommt:
