Gaetano
Donizetti ( 1797 – 1848 )
Maria
Padilla
Oper
in drei Akten
Libretto:
Gaetano Rossi
Originalsprache:
Italienisch
Uraufführung:
Mailand 1841
PERSONEN
DER HANDLUNG
Don
Pedro, Herrscher von Kastilien, später König (Bariton)
Ramiro,
Herzog von Alburquerque (Bass)
Don
Ruiz di Padilla (Tenor)
Maria
Padilla, seine Tochter (Sopran)
Ines
Padilla, ihre Schwester (Sopran)
Francisca,
Amme beider Töchter (Alt)
Don
Luigi, Graf von Aguilar (Tenor)
Don
Alfonso di Pardo (Bass)
Bianca
von Frankreich (stumme Rolle)
Hofstaat,
kastilische und französische Würdenträger, Jäger, Vasallen der
Padillas, königliche Garden, Pagen, kastilische und französische
Knappen.
Ort
und Zeit der Handlung: Kastilien um 1350
INHALTSANGABE
ERSTER
AKT
1.
Bild: Vorhalle im Schloss der Padilla
Hier
hat sich der Hofstaat versammelt und bereitet die Hochzeit von Ines
Padilla
und
Don
Luigi vor. Ines und Luigi freuen sich auf eine glückliche Zukunft.
Der
Chor
stimmt mit Lobpreisungen ein. Dann geht Luigi ab.
Maria,
Ines' Schwester, kommt hinzu. Sie berichtet von einem Traum, in dem
sie sich als Königin gesehen habe. In
diesem Augenblick
kündigt
sich die Rückkehr der Jagdgesellschaft an. Ehe
die Gesellschaft eintritt, kann Ines Maria noch vor übertriebenem
Ehrgeiz warnen, der sie unglücklich machen könne.
Francisca,
die Amme von Ines und Maria,
kündigt
die Gesellschaft an. In Begleitung von Luigi treten Don Alfonso, Don
Pedro, den Francisca als den Grafen Mendez vorstellt,
und Knappen ein. Mendez äußert
sein Vergnügen bei
der Hochzeit zugegen zu sein. Dann preist er Marias Stimme. Dabei
blickt er sie zärtlich an.
Während
Luigi mahnt, zur Kirche zu gehen, nähert sich Mendez (alias Don
Pedro) Maria und gesteht ihr seine Liebe. Auch sie hat sich beim
ersten Anblick in ihn verliebt.
Maria
an der Seite Don Pedros und die Übrigen begeben sich zur Kirche.
2.
Bild: Zimmer in der Wohnung Marias
Ein
Page bringt eine Lampe und zieht sich zurück. Dann tritt Maria ein,
preist das Glück ihrer Schwester und fragt sich, welches
Geheimnis sich
wohl
hinter Mendez verbirgt.
Francisca
kommt aufgeregt herein und berichtet, sie habe erlauscht, dass Maria
entführt werden solle. Auf ihre Frage, wer der Entführer sei,
erfährt sie nun, dass es Mendez, in Wirklichkeit Don Pedro, der Sohn
des Königs, sei. Maria sieht nun die Erfüllung ihres Traumes vor
sich. Francisca will sie nicht allein lassen.
Doch
sie schickt sie mit den Worten weg: „Ich habe einen Dolch und das
Herz der Padilla
Don
Pedro dringt durch ein Fenster ein. Maria bedroht ihn zunächst mit
dem Dolch.
Aber
er schmeichelt
ihr mit wahrer Liebe
und
sie lässt ihn auf den umgedrehten Dolch (Kreuz) schwören, dass er
sie heiraten werde. Nun ist sie mit der Entführung einverstanden,
und beider Stimmen vereinigen sich im Lobgesang über ihr Glück.
ZWEITER
AKT
Saal im Palast von Sevilla
Don
Pedro ist inzwischen König. Ein Fest wird vorbereitet. Vom Chor der
Höflinge erfahren wir, dass Maria zwar die
Geliebte König Pedros ist,
der Herzog von Alburquerque, Ramiro, aber eine Heirat Pedros mit
Bianca von Frankreich anstrebt.
Er hat diese
Verbindung schon angebahnt,Bianca
ist auf dem Weg nach Spanien. Danach zerstreut sich der Chor.
Don
Ruiz, der Vater Marias, kommt mit Ramiro. Er beklagt sich über seine
Tochter und die Entführung, die er als Verlust seiner Ehre ansieht.
Dafür will er sich rächen. Der Herzog bedauert ihn. Dann suchen
sie die Gärten auf.
Die
beiden Schwestern Maria und Ines treffen sich. Don
Luigi, ihr Gatte – so sagt Ines - hat es nicht gewagt,
hereinzukommen. Er
hat Don Alfonso im Streit getötet und fürchtet nun die Rache
Pedros.
Doch
Maria erklärt, dass Pedro ihm verziehen und ihn zum Kapitän der
königlichen Garden ernannt habe.
Auf die Frage Marias nach ihrem Vater muss Ines eingestehen, dass
dieser ihr noch zürne.Maria will sich ihm zu Füßen werfen und um
Vergebung bitten. Beide hoffen auf ein glückliches Ende. Sie gehen
ab.
Don
Pedro und Ramiro treten mit Höflingen, Pagen und Wachen auf. Der
Herzog berichtet, dass Gäste aus Frankreich eingetroffen seien.
Pedro schickt
Ramiro fort, diese zu empfangen.
Don
Ruiz erscheint und fragt nach dem König. Pedro stellt sich ihm vor,
doch er gibt seine Identität nicht preis. Nach heftigen Vorwürfen
fordert Ruiz Pedro zum Duell und wirft ihm den Handschuh zu. Wachen
kommen, nehmen Ruiz gefangen und führen ihn fort.
Maria
und Ines, die den Streit gehört haben, treten ein. Erst als Ramiro
Maria die unwürdige Tochter des Gefangenen nennt, erkennen die
Schwestern, dass
es ihr Vater war, der abgeführt wurde. Jetzt erfährt auch der
König, dass der Herausforderer Marias Vater ist. Maria ist
verzweifelt, Ines verflucht den Tag, an dem Pedro bei ihnen
erschienen ist. Doch Pedro versucht sie zu beruhigen, der Vater werde
zurückkehren. Der Herzog sieht seine Pläne schwinden. Da reißt
sich
Maria den Schmuck,
den sie von Pedro erhielt, vom Hals und wirft ihn dem König zu
Füßen. Die beiden Schwestern verlassen den Raum.
DRITTER
AKT
1.
Bild: Zimmer im Haus von Don Luigi
Der
kranke Don Ruiz ist bei seinem Schwiegersohn untergekommen. Maria
wagt sich nicht in das Nebenzimmer zu ihrem Vater. Da kommen Ines und
Luigi herein und bestätigen, dass der Vater sich beruhigt habe und
mit Marias Namen auf den Lippen seinen Zorn aufgegeben habe.
Plötzlich hört man den Vater aus dem Nebenzimmer nach seiner
Tochter (Maria) rufen, die er vor seinem Tode noch einmal umarmen
möchte. Als man ihn kommen hört, bittet Maria Schwester und
Schwager, sie mit dem Vater allein zu lassen. Die beiden entfernen
sich.
Der
kranke Don Ruiz
kommt herein und Maria
wirft sich ihm zu Füßen. Aber er ist wahnsinnig und glaubt den
verfluchten Prinzen (Don Pedro) vor sich zu haben, an dem er sich
rächen will. Erst langsam gelingt es Maria ihn zu beruhigen. Dann
singt er plötzlich ein Lied aus ihrer Kindheit und sie stimmt mit
ein. So erkennt er schließlich seine Tochter. Maria will ihm nun
ihre Unschuld
beweisen und zeigt ihm
ein Papier, in dem Pedro bestätigt,
dass er geschworen hat, sie zu seiner Gattin zu machen. Doch als Don
Ruiz den Namen Pedros liest, wird er wütend, zerreißt das Papier
und tritt es mit Füßen.
Da
hört man von außen festliche Klänge und „Viva Bianca“ rufen.
Maria fühlt sich verloren. Vergeblich versucht sie, ihren Vater
zurückzuhalten, der alle seine Kraft zusammennimmt, um mit ihr
hinauszueilen.
Francesca
tritt hervor und berichtet, dass Ines und Luigi vergeblich versucht
haben, die beiden aufzuhalten, dann
seien sie ihnen gefolgt.
2.
Bild: Saal im Königspalast, zur Hochzeit des Königs mit Bianca
geschmückt
Die
Hofkapelle und alle Edlen des Reiches sind versammelt. Don Pedro
kommt in königlicher Tracht mit Pagen, Knappen und Wachen. Der Chor
besingt das königliche Paar. Doch Pedro ist traurig, denkt an Maria,
die er immer noch liebt und bereut, dass er sie jetzt betrügt.
Herzog Ramiro kündigt die Braut an, die mit großem Gefolge
französischen Adels unter den Lobgesängen des Chores hereinkommt.
Als
der Herzog Pedro auffordert, Bianca zu krönen, stürzen Maria und
hinter ihr Ines, Luigi und Ruiz in den Saal. Maria legt ihre Hand auf
die Krone und schreit: „Die Krone gehört mir!“ Ramiro will sie
festnehmen lassen. Doch sie umklammert die Krone. Bianca fällt in
Ohnmacht. Maria weist auf den todkranken
Ruiz
hin und Pedro erkennt seine Schuld.
Obwohl
Ramiro, die Hofleute und die französischen Gesandten protestieren,
will Pedro Maria auf den Thron führen. Doch diese ist so
überwältigt, dass sie zu Füßen ihres Vaters tot zusammenbricht.
Die Oper endet mit dem Aufschrei aller: „Die Unglückliche! Sie ist
nicht mehr.“