Beiträge von Gerhard Wischniewski

    Zwar hat mir der Musikunterricht am Gymnasium die erste Anregung zur Beschäftigung mit der Oper gegeben (zu Hause wurde Klassik nicht geschätzt). Aber sicherlich hat auch die damals noch weitgehend verwendete deutsche Sprache mit dem Ausschlag gegeben, dass ich mich damals auch näher für Opern ausländischer Komponisten zu interessieren begann. Heute höre ich sie lieber im Original, weil vieles in der Originalsprache - vor allem in der französischen und italienischen Sprache - weit glatter und eleganter klingt als in der deutschen Übersetzung, wie Chrissy es an Beispielen gezeigt hat. ich könnte eine Reihe Beispiele hinzufügen. Das gilt gerade auch für die "Carmen", die ich zunächst auch in deutscher Sprache kennenlernte

    Auch das Duett aus der verkauften Braut, das Operus erwähnt, klingt für mich in tschechischer Sprache durchaus gut, weil ich mich - soweit möglich - vor den Hören einer Oper auch mit dem Textbuch in deutscher Sprache beschäftige (die slawischen Sprachen beherrsche ich nicht). Andererseits habe ich beim Studium französischer Operntexte häufig auch festgestellt, dass der Wortwitz in deutscher Übersetzung nicht so zum Tragen kommt.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Es wäre aber doch auch möglich, dass sich jemand anhand einer solchen DVD auf den Opernbesuch vorbereiten möchte. Sei doch also bitte nicht so kleinlich!

    Ach weißt du, liebe Mme Cortese, auf die Bemerkungen solcher Leute, die sonst nichts zu tun haben, als an anderen Mitgliedern herumzumäkeln, gebe ich schon lange nichts mehr. Lass ihnen ihren Spaß, Sie entblößen sich doch nur selber. Und ich habe wieder etwas zum Lachen. Auch bei ihnen ist es ja immer wieder üblich, den Sinn verschiedener Themen bis zur Unkenntlichkeit zu zerreden. Hier hatte mein Hinweis auf die Aufnahmen von "Mazeppa" ja durchaus den Sinn, dass es noch andere Inszenierungen aus neuerer Zeit davon gibt und passte zu der von Caruso angeschnittenen Oper.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Eine sehr schöne Aufnahme von Tschaikowskis "Mazeppa" die ich auf DVD habe ist in folgender Sammlung enthalten, die auch Prokofieffs "Die Verlobung im Kloster" und Borodins "Fürst Igor" enthält, die ich in diesen Inszenierungen ebenfalls besitze. Für den angegebenen Betrag finde ich die Sammlung recht preiswert.

    Ob es sie zur Zeit auf Einzel-DVD gibt, entzieht sich meiner Kenntnis

    Die genannte Aufnahme von Mazeppa kann man sich auch auf youtube ansehen:

    Dass sich einige Befürworter dieser Verhunzungen von Meisterwerken hier wieder melden würden, habe ich schon erwartet. Gerade für sie habe ich diese Worte gewählt, damit sie wieder etwas zu sagen wissen. Und sie werden, wenn man eine Sache verurteilt, auch sofort wieder persönlich. Sehr amüsant! Mich stört's nicht und ich fühle mich davon keineswegs berührt.

    Man kann diese Verunstaltungen der Meisterwerke nicht scharf genug kritisieren. Ich nehme kein Wort davon zurück.


    Gerhard

    Ja, ja, der Verunstaltungsvirus springt leider auf alle Welt über. Die Regisseutstheaterpandemie ist wohl nicht mehr aufzuhalten. Einfallslosigkeit kennt keine Grenzen. Unsere armen Nachkommen haben sicherlich künftig kaum noch Chancen, etwas aus der Vergangenheit kennen zu lernen. Sie bekommen dann nur noch modisches Fressen, reduziert auf Sex und Banalitäten, und werden immer einseitiger und ungebildeter. Ich hoffe für dich, dass es künftig für dich in Liberec wenigstens noch einige Inszenierungen gibt, für die du mit ruhigem Gewissen dein Geld ausgeben kannst.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Anmerkungen:

    Wegen der ihm in Rom zur Verfügung stehenden unzureichenden Besetzung, musste Donizetti die Rolle des Camillo mit einem Contraalt besetzen. Auch die Primadonna der Uraufführung war der Rolle nicht gewachsen. So wurde die Oper recht kühl aufgenommen. Dennoch blieb sie einige Zeit im Spielplan. Für die Aufführung in Neapel im gleichen Jahr arbeitete Donizetti die Rolle des Camillo für Tenor um. Sie wurde über längere Zeit mit einigem Erfolg (u.a. in Mailand und Parma) aufgeführt.

    Die Oper wurde bis 1869 auch an anderen Opernhäusern in Europa aufgeführt (London, Barcelona, Bastia, Lissabon, Berlin, Wien). Im 20. Jahrhundert wurde sie erst 1980 in Barga (Toskana) wieder aufgenommen.

    Eine Aufnahme aus den Teatro Sociale in Bergamo 2016 gibt es auf CD, DVD und Blue-ray

    Auf CD gibt es noch weitere Aufnahmen (Barga u.a)

    Auf youtube kann man sich verschiedene Ausschnitte anhören und ansehen, u.a. aus Bergamo

    Gaetano Donizetti ( 1797 – 1848 )

    Olivo e Pasquale


    Opera buffa in zwei Akten

    Libretto: Jacopo Ferretti

    Originalsprache: Italienisch


    Uraufführung: Rom 1827


    PERSONEN DER HANDLUNG

    Olivo, ein Kaufmann, Bariton

    Pasquale, sein Bruder, Kaufmann, Bass

    Isabella, Tochter von Olivo, Sopran

    Camillo, junger Kaufmannsgehilfe, Contraalt (in der Überarbeitung für Neapel > Tenor)

    Matilde, Dienerin Isabellas, Mezzosopran

    Le Bross, Kaufmann aus Cadiz, Tenor

    Columella, ein älterer, etwas törichter Mann, Bassbuffo

    Diego, Hausdiener der beiden Brüder, Bariton

    Junge Kaufleute, Seeleute, Diener


    Ort und Zeit der Handlung: Lissabon, 19. Jahrhundert


    VORBEMERKUNG

    Olivo und Pasquale, die gemeinsam ein gut gehendes Kaufmannsgeschäft betreiben, sind zwei ungleiche Brüder. Olivo ist brutal, Pasquale hingegen ist schüchtern und möchte allen gefallen. Isabella, die Tochter von Olivo, liebt heimlich den jungen Angestellten Camillo. Doch ihr Vater möchte sie mit Le Bross, einem reichen Kaufmann aus Cadiz, verheiraten, der sie aber noch nicht kennt.

    Um Olivo von dem Verhältnis Isabellas zu Camillo abzulenken, setzt die Dienerin Matilde im späteren Verlauf der Handlung das Gerücht in die Welt, seine Tochter sei in den alten, etwas törichten Columella verliebt. Dies führt in der Folge zu allerlei kuriosen Verwechslungen.

    Die Oper setzt zu dem Zeitpunkt ein, als man die Ankunft von Le Bross erwartet.


    INHALTSANGABE


    ERSTER AKT

    1. Bild: Gemeinschaftsraum im Hause der beiden Brüder

    Der Gehilfe Camillo flucht über eine Berechnung, die er nicht zustande bringt. Er zerreißt das Papier und tritt mit den Füßen darauf herum. Die Dienerin Matilde, die gerade die Schreibtische abstauben will, verspottet ihn. Wer so verliebt sei wie er, könne natürlich keine vernünftigen Gedanken zu Papier bringen. Er fürchtet, dass er seine Geliebte Isabella, die Tochter Olivos verlieren könnte, weil ihr brutaler Vater sie mit einem anderen verkuppeln wolle. Matilde versucht, den Verzweifelten zu trösten. Olivo habe doch den sanftmütigen Bruder Pasquale. Leider hätten sie es mit zwei "Verrückten" zu tun. Aber der Bräutigam sei ja noch nicht da und damit noch nicht alles verloren. Da hört man von Nahem Olivo schreien: “Beeilung, Beeilung“. Camillo bemüht sich nun, die Berechnung sorgfältig zu erstellen und Matilde nimmt schnell ihre Arbeit wieder auf.

    Olivo stürmt mit Dienern wütend herein und beschimpft diese. Er zahle für ihre Trägheit und müsse sich um alles selbst kümmern. Ständig müsse er sie kontrollieren. Camillo und Matilde treibt er ebenfalls zu mehr Tempo an. Auch auf seinen Bruder Pasquale ist er nicht gut zu sprechen. Dann nähert sich zudem noch unterwürfig der alte, etwas törichte Columella und verwechselt Matilde mit Isabella. Matilde erklärt, dass Isabella noch im Bett liege. Olivo wird zunehmend wütender; und die anderen machen sich über Columella lustig.

    Junge Kaufleute präsentieren Olivo verschiedene Muster, Briefe und Ähnliches; gleichzeitig wird er auch von Columella bedrängt. Dadurch gerät Olivo immer mehr außer sich. Dann nimmt er die Briefe und wundert sich, dass keiner von Le Bross dabei ist, dem Kaufmann aus Cadiz, den er als Isabellas Bräutigam vorgesehen hat. Er will den Diener Diego zum Hafen schicken, damit der die ankommenden Schiffe beobachte und ihn benachrichtige, wenn Le Bross eingetroffen sei. Doch da drängt sich Columella diensteifrig vor und eilt fort, um die Ankunft zu beobachten und später zu melden. Olivo lässt noch einmal eine Beschimpfung auf Camillo und Matilde los. Dann begibt er sich mit Diego und den jungen Kaufleuten hinaus, um sich das, was sie mitgebracht haben, anzusehen.

    Während Matilde sich über den Trubel, den Olivo hervorgerufen hat, lustig macht, ist es Camillo sterbensübel. Dieser Fremde bringt ihn außer sich. Matilde tröstet ihn: Vielleicht würde ein Unwetter auf See die Ankunft des unerwünschten Nebenbuhlers noch verhindern. Dann gesellt sich Isabella zu ihnen. Sie schwört Camillo die Treue. Doch da sind auch die Furcht vor ihrem Vater und die Bedenken, dass ihnen ihr Onkel Pasquale, der sich gerade nähert, kaum nützen könne. Matilde verspricht, den beiden zu helfen, soweit es in ihrer Macht stünde.


    Pasquale, noch im Schlafrock, bleibt schüchtern an der Tür stehen. Matilde schwärmt davon, welch ein schöner Mann der Eintretende wohl in seiner Jugend gewesen sein mag. Wenn der künftige Bräutigam (der hoffentlich nicht ankommen werde) ihm ähnlich sei, könne Isabella zufrieden sein.

    Inzwischen ist Pasquale langsam hereingekommen. In einer langen Arie lobt er zunächst die Arbeit der drei Anwesenden (Isabella, Matilde, Camillo). Dann plaudert er darüber, wie fleißig er in seiner Jugend gelernt habe, was er jetzt aber aufgegeben habe. Schließlich spricht er Isabella auf ihre schlechte Laune an, die er darauf zurückführt, dass noch keine Nachricht von ihrem Bräutigam eingegangen sei. Dann werde der wohl persönlich nach Lissabon kommen. Pasquale versteht die trübe Stimmung nicht, in die Isabella und Camillo verfallen sind. Da hört man Olivo mit lauter Stimme nach Pasquale rufen. Die beiden Mädchen verschwinden, und Camillo begibt sich hinaus ins Geschäft. Pasquale wundert sich, dass plötzlich alle so schnell verschwunden sind. Als Olivo noch einmal laut nach ihm schreit, begibt auch er sich langsam fort.


    2. Bild: Eine Caféterrasse am Hafen

    Matrosen kommen und freuen sich, nach einem überstandenen Sturm jetzt wieder eine leichte Brise an Land zu erleben. Dennoch preisen sie das Leben als Seefahrer. Auch Le Bross ist froh, die Fahrt überstanden zu haben. Aber er zweifelt, ob die ihm von Olivo schriftlich angepriesene Braut ihn wohl lieben werde. Er wünscht sich eine Frau mit warmem Herzen und echter Zuneigung und werde keine „Katze im Sack“ kaufen. Er habe ein großes Vermögen, werde es aber nicht ausgeben, wenn er nicht geliebt werde. Dann bestellt er sich einen Kaffee.

    Columella führt Olivo und Pasquale zu Le Bross. Dieser bezahlt mit einer größeren Münze und lässt sich den Rest nicht herausgeben, was Pasquale lobt, aber Olivo zu der Bemerkung verleitet, dass Le Bross sein Geld wegwerfe. Als Le Bross sich erkundigt, wer dieser Mann (Columella) sei, der sich so sonderbar aufführe, erklärt ihm Olivo, dass es ein Langweiler sei, den er künftig nicht mehr in seinem Hause sehen wolle. Pasquale preist ihn jedoch als eine „Perle“. Dann kommt man auf Isabella zu sprechen, die alle drei in den höchsten Tönen loben. Le Bross' Vorfreude ist groß. Pasquale aber freut sich darauf, dass dutzendweise Kinder geboren werden, die er dann alle in seinen Armen halten kann.


    3.Bild: Gemeinschaftsraum wie Bild 1

    Isabella tritt lesend ein. Sie hat jedoch nichts gefunden, was sie von ihrer Betrübnis ablenken könnte und wirft das Buch weg. Matilde kommt und redet ihr gut zu: Ohne Isabellas Einverständnis werde keine Hochzeit stattfinden. Isabella aber droht an, dass sie sich töten werde, wenn sie Camillo nicht bekäme. Diego kündigt den Hausherrn an und alle laufen davon.

    Es ist jedoch Pasquale, der Le Bross in das Haus einführt. Er zeigt ihm die antike Einrichtung. Sie ist von seinem Großvater ererbt und er ist stolz darauf. Das aber interessiert Le Bross weniger: Wenn die Braut auch so antiquiert sei wie die beiden Hausherren, nütze ihm alles andere auch nichts. Doch Pasquale lobt noch einmal das Temperament seiner Nichte und auch das seine, mit dem er als über Sechzigjähriger noch tanzen könne. Das führt er anschließend vor, wobei Le Bross ihn stützen muss, weil er zu fallen droht.

    Da hört man Olivo schon wieder lauthals Befehle und Tadel erteilen. Le Bross ist über das Geschrei sehr verwundert und Pasquale erklärt ihm, dass dies sein cholerischer Bruder sei. Schließlich stampft Olivo mit Diego und Camillo wütend herein. Er hat eine Reihe Papiere in der Hand, die er durchblättert. Als er Le Bross bemerkt, fragt er, ob dieser seine Tochter schon kennengelernt habe. Le Bross verneint und Olivo ruft unwirsch seine Tochter herbei. Camillo erkennt, mit wem er es bei Le Bross zu tun hat, und ist verzagt.

    Isabella eilt herbei und küsst ihrem Vater gehorsam die Hand. Jetzt stellt Olivo seiner Tochter den Bräutigam vor. Sie fällt daraufhin in Ohnmacht, wird aber von Columella aufgefangen.

    Le Bross gefällt das Mädchen zwar, aber er erkennt in dem nun entstandenen Trubel sofort, dass aus der Hochzeit wohl nichts wird. Olivo reißt die Wiedererwachende zur Seite und droht ihr Schläge an, falls sie sich weiterhin so störrisch zeige. Diego ruft zu Tisch. Die Anwesenden hängen ihren Gedanken nach und tauschen noch einige Belanglosigkeiten aus. Dann folgen alle der Aufforderung Diegos und begeben sich zu Tisch.


    ZWEITER AKT

    Gemeinschaftsraum wie Akt 1, Bild 1

    Die beiden Brüder machen sich gegenseitig Vorwürfe. Während Olivo Pasquale einen Narren schilt, kontert dieser, dass sein Bruder brutal sei. Olivo verlangt als Herr des Hauses, dass sich alle seinem Willen fügen. Pasquale hingegen erklärt, dass auch er Herr im Hause sei, aber danach strebe, allen zu gefallen. Man solle Le Bross erst einmal ein paar Worte mit Isabella wechseln lassen, dann werde sich schon alles regeln.

    Olivo holt Le Bross herbei. Inzwischen ist auch Isabella, elegant gekleidet, eingetreten. Olivo will, dass die Hochzeit noch am gleichen Tage stattfinden soll. Nach einer kurzen Ermahnung an Isabella, gehorsam zu sein, geht er den Notar holen. Auch Pasquale entfernt sich und lässt Isabella mit Le Bross allein.

    Es kommt zu einer längeren Aussprache zwischen den beiden. Obwohl Le Bross ihr eine goldene Zukunft verspricht, bekennt Isabella ihm, dass sie ihn nicht lieben könne. Nach einigem Zögern gibt sie schließlich zu, dass sie einen anderen liebe, verrät aber dessen Namen nicht. Le Bross vermutet, dass es jemand aus dem Hause sein müsse, da sie nie ohne Olivo oder Pasquale ausginge. Er hat Mitleid mit ihr und tritt galant zurück. Er werde mit ihrem Vater reden. Weil sie ihm ihm ihre große Angst vor Olivo gesteht, verspricht er, sehr vorsichtig vorzugehen. Isabella fasst Vertrauen zu Le Bross und begibt sich fort in ihr Zimmer. Auch Le Bross verlässt den Raum.


    Matilde, die in die Vorgänge eingeweiht ist, trifft auf Columella. Sie beschimpft ihn und wirft dem völlig Überraschten wider besseren Wissens vor, derjenige zu sein, in den Isabella verliebt sei. Isabella habe dem Fremden alles erzählt und die Hochzeit finde nun nicht mehr statt. Aber er solle abwarten und dann Olivo selbst gestehen, dass er der Rivale sei. Dann geht sie.

    Columella ist erfreut über das unverhoffte Glück. Nun kommt auch Isabella. Columella berichtet ihr, dass Matilde ihm schon alles erzählt habe. Er verspricht ihr, mit ihrem Vater zu reden. Als Olivo sich nähert, verschwindet Isabella schnell.

    Columella versucht Olivo schonend beizubringen, dass die Hochzeit wohl nicht stattfinden werde, weil Isabella einen „treuen Diener dieses Hauses“ liebe. Olivo droht damit, dass er diesen Verräter vom Balkon stoßen werde, wenn er seine Identität herausfinde. Damit lässt er Columella stehen.

    Durch Camillo lässt Isabella fragen, wie die Sache mit ihrem Vater ausgegangen sei. Columella bestätigt ihm, dass er Isabella heiraten werde. Er entfernt sich.


    Olivo zieht Pasquale hinter sich her in den Raum hinein. Olivo ist überzeugt, dass Isabella in Columella verliebt sei, und das bringt ihn in Rage. Pasquale will das noch nicht so recht wahrhaben. Schließlich sehen sie Camillo, und Pasquale schlägt vor, dass dieser der richtige Mann wäre, mit Isabella zu reden und sie zur Vernunft zu bringen. Olivo überträgt ihm sogar seine väterlichen Rechte. Dann verlässt er den Raum. Pasquale redet Camillo noch gut zu, seine Sache geschickt anzufangen. Dann geht auch er.

    Camillo ist nun auch der Überzeugung, dass Isabella ihn zugunsten Columellas verlassen habe. Als Isabella – von ihrem Onkel geschickt – eintritt, macht Camillo ihr die bittersten Vorwürfe und empfiehlt ihr nun, dem Willen ihres Vaters zu folgen und Le Bross zu heiraten. Dann verlässt er sie.

    Isabella bedauert den unglücklichen Columella. Dieser glaubt, dass sie gerufen habe. Er tritt ein und erklärt ihr, dass er beinahe vom Balkon gestürzt wäre. Als Isabella ihn fragt, ob er es getan hätte, weil sie den Fremden heiraten wolle, fällt er vor ihr auf die Knie und fleht sie an, dies nicht zu tun. Le Bross der hinzugekommen ist, glaubt nun auch, in Columella den Liebhaber Isabellas entdeckt zu haben. Isabella jedoch weist Columella von sich, der seinerseits Le Bross den Vorwurf macht, dass dieser die Ursache der Zurückweisung sei.


    Von außen hört man Olivos Stimme. Le Bross fragt Isabella, ob sie selbst mit dem Vater reden wolle, doch sie bittet ihn, dies zu übernehmen. Dann tritt Olivo mit einem Notar ein. Pasquale zerrt Camillo herein. Olivo fragt Camillo, ob er mit Isabella gesprochen habe, was dieser bejaht. Nun, dann könne die Hochzeit ja stattfinden, meint Pasquale. Aber Isabella lehnt ab. Le Bross mischt sich ein und erklärt, dass Isabella einen anderen liebe, nämlich Columella. Columella bestätigt das natürlich sehr gerne. Nun klärt Isabella die Sache auf. Das sei alles ein Missverständnis, sie liebe nur Camillo.

    Auch Le Bross hilft, indem er erklärt, auf Isabella zu verzichten. In einem Ensemble drücken Olivo seine Wut, Pasquale seine Hilflosigkeit, Le Bross seine Bewunderung für den Mut Isabellas, Isabella und Camillo ihre Unsicherheit, was nun passieren werde, und Columella seine Enttäuschung aus.

    Dann droht Olivo Isabella und Camillo Prügel an. Er wendet sich auch an Le Bross mit der Aufforderung, dass er Isabella heiraten müsse, weil er als Vater es so geschworen habe. Doch Le Bross erklärt, dass er noch heute abreisen werde. Isabella und Camillo schwören sich noch einmal Treue. Dann verlassen alle den Raum.


    Olivo und Pasquale kommen mit Matilde wieder zurück. Pasquale befragt sie, ob sie von dem Liebesverhältnis zwischen Isabella und Camillo nichts gewusst habe. Sie tut so, als sei auch sie überrascht. Olivo droht an, dass er ein Exempel, das er nicht näher benennt, statuieren wolle, nimmt seinen Hut und geht fort.

    Matilde äußert nun ihre Ansicht über diesen brutalen Olivo und über den freundlichen und zuvorkommenden Pasquale. Dann eilt sie zu ihrer armen Freundin Isabella. Pasquale fühlt sich von den Lobesworten der Dienerin geschmeichelt.

    Isabella kommt und hofft, bei ihrem Onkel Pasquale Hilfe zu finden. Er schwankt zwischen seinem Mitleid mit ihr und der Solidarität mit seinem Bruder. Er fordert sie schließlich auf, Olivo zu gehorchen. Auch Camillo nähert sich nun und fleht Pasquale an, bei Olivo ein gutes Wort für Isabella und sich einzulegen. Als der Onkel weiterhin unschlüssig ist, drohen die beiden: Wenn er Olivo bis fünf Uhr nicht umgestimmt habe würden sie sich umbringen. Dann eilen sie davon.


    Pasquale will ihnen folgen, wird jedoch von Olivo aufgehalten, der wissen will, was geschehen sei. Als Pasquale nach der Uhrzeit fragt, erfährt er, dass es schon drei Minuten vor fünf ist. Er versucht Olivo umzustimmen, doch dieser bleibt unerbittlich. Es schlägt fünf, man hört einen Schuss und Pasquale fällt in Ohnmacht. Jetzt tauchen auch Matilde, Diego und alle anderen Hausgenossen auf. Der verwirrte Olivo fragt, was passiert sei. Alle berichten im Chor, dass Isabella und Camillo tot seien. Le Bross schilt Olivo einen Tyrannen. Olivo erklärt nun verzweifelt, dass er Isabella lieber mit Camillo hätte verbinden sollen, ehe sie sich das Leben nahmen. Le Bross greift diese Aussage Olivos auf und lässt ihn schwören, dass sie der Wahrheit entspräche. Da er sich nun auf diese Weise abgesichert hat, verspricht er, die beiden Liebenden wieder zum Leben zu erwecken und geht hinaus. Dann bringt er die beiden lächelnd herein. Der erleichterte Olivo vereint das Paar. Isabella redet dem noch immer ohnmächtigen Pasquale gut zu, wieder zu sich zu kommen. Dann stimmen alle den Jubelchor an:


    „Il rigor fu nebbia al vento:

    Tornò pace a scintillar.“

    (Die Strenge war Nebel im Wind:

    Der Frieden ist zurückgekehrt, um zu glänzen)

    In russischen Einträgen auf youtube findet man manchmal Ballette, die bei uns kaum bekannt sind. Weil die Titel in russischer Sprache gehalten sind, findet sie vielleicht nicht jeder. Ich habe gestern auf youtube ein neues, sehr hübsches Märchenballett aus dem Eremitage-Theater St. Petersburg gefunden, das verschiedene Choreografien zu Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowski enthält. Die Handlung wird dadurch zusammengehalten, dass ein kleines Mädchen mit Hilfe einer Ballettfee das Ballett für sich entdeckt und dann den Beruf einer einer Ballerina wählt. Eine Empfehlung für Ballettfreunde.

    Ich habe den ins Deutsche übersetzten russischen Begleittext hierunter kopiert. Wer wissen will, welche Musikstücke Tschaikowskis verwendet werden, kann auf "Mehr anzeigen" unter dem Eintrag in youtube klicken und erhält eine Aufstellung (in deutscher Sprache).


    Am 22. August um 19.00 Uhr findet im Eremitage-Theater der Staatlichen Eremitage die Premiere von Tschaikowskys Märchenballett statt.

    Das kleine Mädchen träumt davon, eine Ballerina zu werden. Sie begegnet der Ballettfee, die sie in das magische Land des Tanzes entführt, wo die Figuren ihrer Lieblingsmärchen zum Leben erwachen, die magischen Figuren die geheimnisvolle Sprache des Balletts sprechen und die weißen Schwäne auf der Oberfläche eines nächtlichen Sees schwimmen. Der König und die Königin geben einen luxuriösen Ball im Palast, ein Holzspielzeug Der Nussknacker verwandelt sich in einen schönen Prinzen und tanzt mit dem Mädchen Mascha, umgeben von funkelnden magischen Schneeflocken.

    Aber nicht nur Märchenfiguren werden von einem Mädchen getroffen - die Welt des Balletts ist voll von dramatischen Ereignissen, spannenden Geschichten und Erzählungen. Der junge Romeo erklärt in seiner Liebe zur schönen Julia, desillusioniert im Leben Eugen Onegin wieder leidenschaftlich verliebt in Tatiana, und besessen vom Kartenspiel lernt Hermann das Geheimnis der Macht über die menschlichen Leidenschaften kennen, die die düstere Gräfin beschützt.

    All diese Geschichten und magischen Abenteuer werden durch die Musik des großen russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowsky vereint, die von Anerkennung und Ruhm in der ganzen Welt begleitet wird. Die Schülerin verwirklichte ihren Traum - sie wurde Ballerina!

    "Tschaikowskys Märchenball", ein neues Projekt des Kulturministeriums der Russischen Föderation, des St. Petersburger Kinderballett-Theaters und mit Unterstützung der Stiftung "Gesellschaft zur Wiederbelebung des künstlerischen Russlands 1915", findet im Rahmen des Tschaikowsky-Weltmusikfestivals statt, das dem 180. Jahrestag des großen russischen Komponisten gewidmet ist. Es ist zu einer guten Tradition geworden, eine Aufführung im Hermitage Theatre zu veranstalten. Das Eremitage-Theater war schon immer das Zentrum des fortgeschrittenen Theaterlebens. Auf der Bühne des Hermitage Theatre inszenierte der berühmte Tänzer und Choreograf Marius Petipa seine Ballette, der das Libretto für das Ballett Der Nussknacker zur Musik von Tschaikowsky schuf.


    Liebe Grüße

    Gerhard


    Lieber Herbert,


    du wolltest sicher jedem Einzelnen, der dir geschrieben hat, mit der Szene eine Freude machen, aber das ist wohl nicht nötig, weil jeder, der dir hier geschrieben hat, die Szene ja ansehen kann, wenn du sie einmal einsetzt. Als Neuling weißt du vielleicht auch eines nicht: Du brauchst auch nicht immer das ganze Zitat aus dem Beitrag eines Partners einzusetzen, sondern nur den Satz, auf den du dich beziehst. Die anderen Sätze kannst du aus einem übernommenen Zitat herauslöschen. Das spart Platz und erscheint wirkungsvoller, und wer hier mitliest und mitschreibt, hat den Beitrag ja meist gelesen oder kann das ganze Zitat ja durch Rückblättern nachlesen.

    Das sieht in nur unseren Korrekturen zum Opernführer anders aus (ein für Besucher nicht zugängliches Thema). Dort hatte ich meinen Mitstreitern geraten, die ganze Inhaltsangabe einfach zu kopieren und ihre Vorschläge dann an der betreffenden Stelle farbig (bzw. in Großschrift) hineinzuschreiben. Den Text kopiere ich mir dann in eine word-Datei und korrigiere ihn offline, bevor ich ihn endgültig in den öffentlichen Opernführer einsetze. Danach könnten praktisch zur Platzersparnis in dem Korrekturthema die Beiträge gelöscht werden.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Lieber Dr.Pingel,


    ich habe schon in meiner Schulzeit und auch später fast alle Romane von Dostojewski regelrecht "verschlungen". Die "Aufzeichnungen aus einem Toten Hause" sind die einzigen, die ich mir erst vor geringer Zeit zugelegt habe. Ich habe da bisher nur einen Teil gelesen und bin irgendwann aus zeitlichen Gründen davon abgekommen. Zwar besitze ich auch eine Inszenierung von Janacek, kann aber den Vergleich mit dem Roman noch nicht ziehen. Dein Beitrag hat mich aber dazu angeregt, den Roman wieder "aus der Versenkung zu heben"


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Lieber Mme Cortese, lieber Chrissy


    danke für den Hinweis. Jetzt hat es bei mir auch geklappt. Es lag wohl -wie von Mme Cortese vermutet - an dem Google-Übersetzer. Die Übersetzung aus dem Tschechischen war übrigen gut verständlich. Wenn ich dagegen die Übersetzungen aus dem Italienischen, die ich probiert habe, ansehe, bei denen man noch weniger versteht als wenn man das Original liest, dann war das hier doch erstaunlich.

    Es ist eine sehr schöne Inszenierung. Jedenfalls scheint sich der Regisseur mit dem Stück auseinander gesetzt zu haben. also kein fälschlicherweise so genanntes "Regietheater".


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Lieber Crissy,


    da erwartet dich ja wieder eine prachtvolle Aufführung. Leider konnte ich die kleinen Bilder nicht vergrößern, warum, weiß ich nicht. Aber man erkennt doch schon sehr viel Schönes darauf. Wie ich Carmen liebe, liebe ich auch die Perlenfischer. Un ein Duett wie "Au fond du temple saint" dürfte eigentlich nicht nur Opernfreunden bekannt sein. Auf DVD habe ich eine prachtvolle Inszenierung aus dem Teatro La Fenice in Venedig. Ich hoffe für dich, dass die Coronakrise bald so weit zurückgeht, dass du dich wieder nach Liberec wagen kannst. Ich habe es gewagt, für die neue Saison aus der MET im Kino schon ab 7. November Plätze zu buchen, wobei man einige Einschränkungen hinnehmen muss (kein Treffen mit Freunden in dem für diese Vorstellungen eigens geöffneten Foyer, wohl auch nicht den üblichen Begrüßungstrunk oder kleine Schnittchen in den Pausen, Maske bis zum Platz). Aber das kann man durchaus ertragen. Der Abstand ist gewahrt, weil die Plätze neben deinen gebuchten sofort bei der Buchung blockiert wurden und auch genügend Abstand zu den Reihen davor und dahinter besteht.

    Ob das ROH auch wieder überträgt, ist bisher noch nicht bekannt.

    Wir hoffen jedenfalls, dass bis dahin nicht wieder alles abgesagt werden muss, weil soviel gedankenlose oder renitente Bürger inzwischen die Zahlen wieder in die Höhe treiben.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Lieber Gerhard,


    nimm es mir bitte nicht übel, aber nachdem ich das hier nun mindestens ein halbes Dutzend mal von Dir gelesen habe, fällt mir der Glaube schwer. Vielmehr denke ich, daß es ein unbewältigtes Trauma für Dich ist, sonst hättest Du es doch längst abgehakt.

    LG Nemorino

    Lieber Nemorino,


    ich kann dir bestätigen, dass das kein Trauma von mir ist, sondern mich nur immer wieder neu amüsiert: Für mich nur ein Musterbeispiel, wie jemand reagiert, bei dem man ob seiner Bildung und Stellung etwas mehr Überlegung und Geschick erwarten sollte, vor allem in geschriebener Form, in der man solche Ausfälle wohl vermeiden kann.

    Und was das Regisseurstheater anbetrifft, sehe ich nicht ein, dass ich als Liebhaber der wahren Werke über solche Verunstaltungen schweigen soll, wie sie uns nicht nur an hiesigen Theatern sondern auch im Fernsehen, für das ich eine Zwangsgebühr zahlen muss, fast nur noch in mehrfachen Wiederholungen geboten werden. Ich werde also weiterhin auf solche Entstellungen klassischer Kunstwerke hinweisen, wenn sich eine neue Gelegenheit bietet.

    Aber es ist hier dasselbe wie in vielen anderen Themen auch, wir gleiten wieder einmal völlig vom Thema ab. Deswegen steige ich jetzt hier aus.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Lieber Herbert,


    nicht aufgeben. Es haben schon zu viele nette Leute wegen weniger, von sich eingenommener Stänkerer aufgegeben und es sind noch einige, die ihretwegen die Lust immer mehr verlieren. Und ich bin von ehemaligen Mitgliedern und auch von Besuchern schon mehrfach gefragt worden, wie ich es unter diesen Leuten, die sich so hochstehend über anderen wähnen, immer noch aushalte. Aber für mich sind es diese wenigen nicht wert, dass ich das Forum verlasse. Ich kann darüber nur lachen.:!:

    Was glaubst du, wie ich von einigen hier angegriffen wurde bis hin zu der Behauptung eines Mitglieds, dass ich "hirntot" sei. Ich hab's überlebt und fühle mich blendend.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Lieber Herbert,


    du hast noch zu wenig Erfahrung mit dem Forum. Es gibt hier einige Leute, mit denen man besser nicht korrespondiert, die alles besser wissen und es oberlehrerhaft allen anderen aufdrücken wollen. Und die immer das letzte Wort haben werden. Ich ignoriere seit langem diese Leute und überschlage deren Beiträge, sobald ich ihren Avatar sehe. Ich sage meine Meinung und die lasse ich mir von keinem nehmen. Auf solche oft boshaften Belehrungsversuche zu antworten, hat überhaupt keinen Zweck.

    Nur auf Hinweise Alfreds und der Moderatoren musst du natürlich achten. Sie sind dazu berufen, dass die Regeln des Forums eingehalten werden. Zwar sehe ich keinen Sinn in den Pseudonymen, und auch bei vielen - wie eben auch bei dem Stimmenliebhaber - wissen inzwischen die meisten, wer dahinter steckt. Ich habe - wie du - von Anfang an meinen echten Benutzernamen genannt, denn ich habe nichts zu verbergen. Als Avatar habe ich dann meine Lieblingsoper genommen.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Lieber Herr Schäfer


    ich finde die Geschichten aus ihrem Künstlerleben - wie manche andere hier auch - spannend und interessant.

    Dazu noch ein Erlebnis von einem Künstlertreffen vor ein paar Jahren in Ölbronn. Wir waren - wie jedes Jahr im Best Western in Pforzheim untergebracht. Wir selbst reisen ein oder zwei Tage früher dort an, und da treffen wir am Vorabend vor den Feierlichkeiten (von Samstag Mittag bis Sonntag Mittag) auch immer schon eine Reihe Künstler und sonstige Mitglieder der Gesellschaft an, die von entfernteren Orten angereist sind. Das ist dann meist gemütlicher als am Samstag Abend, wenn etwa 200 Leute zusammen sind. An jenem Freitagabend waren gegen 24 Uhr die meisten schon zu Bett gegangen. Wir blieben noch zu 7 Leuten (unter denen ich der einzige Nichtkünstler war) an der Theke sitzen und haben noch bis fast 3 Uhr nachts getagt. Auch hier ging es um Geschichten aus dem Künstlerleben, denen ich "mit heißen Ohren" zugehört habe. U.a. war der herrlich aufgelegte Sigmund Nimsgern dabei, den Sie vielleicht aus Saarbrücken kennen. Da habe ich manches über die Schwierigkeiten, die ich zwar auch ähnlich vermutet habe, in einem Künstlerleben erfahren. Ihre Berichte ergänzen nun vieles.

    An einer Stelle haben Sie gefragt, wie man Bilder hier einbringen kann. Ich experimentiere zwar sehr viel am Computer und habe manche Bilder in meine Beiträge im Tamino-Operführer (als Hinweise auf Aufnahmen zum Werk) gesetzt Aber die stammten alle aus dem Internet. Das ist dann einfach: In der blauen Leiste oben ist ein Symbol für Bilder (4. von rechts). Man sucht das Bild im Internet und klickt es an. Das Bild wird in einen besonderen Tab geöffnet, in dessen Kopf die Internetadresse steht. Diese kopiert man in die Zwischenablage (Strg + C). Dann klickt man auf das Symbol vor dem Taminobeitrag und gibt in dem sich öffnenden Fenster diese Adresse ein (Strg + V). Danach müsste das Bild da sein.

    Mit eigenen Bilder habe ich es allerdings noch nicht versucht, da sich keine Notwendigkeit ergab. Soweit mir bekannt, muss man ein eigenes Bild erst ins Internet hochladen (vielleicht kann ein anderer Tamino sagen, wie das geht). Dann erhält man eine Bildadresse, die man wie zuvor beschrieben, verwenden kann.

    Sie wissen sicherlich, dass Sie, wenn Sie im Internet unter "Herbert Schäfer Sänger" suchen, in der Liste Bilder von sich finden. Klicken Sie auf eines dieser Bilder, wird ihr Repertoire gezeigt und weiter unter eine Reihe Bilder ihrer Rollen. Wenn darunter ein Bild ist, das sie zeigen möchten, klicken Sie auf das Bild. Dieses wird in einen neuen Tab geöffnet. So erhalten Sie die Internetadresse.

    Vielleicht konnte ich Ihnen damit ein wenig helfen. Wenn sie dazu noch fragen haben, schreiben Sie mir ruhig. Wenn ich kann, helfe ich gerne.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Anmerkungen:

    Das Werk wurde bei seiner Uraufführung vom Publikum kühl aufgenommen und wurde bis zu seiner Wiederentdeckung 2004 nur dreimal aufgeführt. Die Einspielung gibt es auf folgender CD:

    Diese Aufnahme kann man sich auch auf youtube anhören:

    Gaetano Donizetti ( 1797 – 1848 )

    Elvida


    Dramma per musica in einem Akt

    Libretto: Giovanni Federico Schmidt

    Originalsprache: Italienisch


    Uraufführung: Neapel 1826


    PERSONEN DER HANDLUNG

    Elvida, eine kastilische Adlige, Sopran

    Alfonso, ein kastilischer Prinz, ihr Verlobter, Tenor

    Amur,ein Maurenfürst, Bass

    Zeidar, sein Sohn, Contraalt

    Ramiro, ein Offizier Alfonsos, Tenor

    Zulma, eine Sklavin Amurs, Mezzosopran

    Spanier und Mauren, Soldaten beider Seiten


    Ort und Zeit der Handlung: Festung bei Granada, 15. Jahrhundert


    Vorgeschichte

    Elvida, eine kastilische Adlige, wird von dem Mauren Amur gefangen gehalten. Der kastilische Prinz Alfonso belagert mit seinen Truppen die Festung, um Elvida zu befreien.


    INHALTSANGABE


    1. Bild: Atrium 1)im Hause Amurs

    Mauren eilen herbei. Sie berichten, dass die Festung belagert ist und die Lage hoffnungslos erscheint. Sie wollen höchste Anstrengungen unternehmen, sich zu retten und stürzen davon.

    Amur tritt mit seinem Sohn Zeidar und Wachen auf. Zeidar versucht den Vater zu überreden, Elvida frei zu geben, um die Stadt zu retten. Er gesteht, dass er Elvida liebt. Aber Amur bleibt unbeugsam. Er will Elvida töten , weil sie sich gegen die Liebe zu Zeidar verschließe.

    Elvida tritt ein, begleitet von ihren Dienerinnen. Amur spricht sie auf die Liebe seines Sohnes zu ihr an, aber sie lehnt – auch bei der Androhung des Todes - verächtlich ab. Da befiehlt Amur den Wachen, Elvida in ein unterirdisches Gefängnis zu bringen.

    Zulma, Amurs Sklavin, bringt angsterfüllt die Nachricht, dass die Festung eingenommen sei und ruft ihren Herrn zur Flucht auf. Amur eilt davon. Zulma und die Frauen ziehen sich zurück

    Zeidar beschwört Elvida noch einmal, ihn zu erhören. Auch sein Hinweis auf die Grausamkeit fruchtet bei ihr nicht, denn sie fürchtet den Tod nicht. Die Wachen führen sie ab.

    Man hört Kriegslärm. Zeidar will dem Vater zu Hilfe eilen. Da kommt Amur noch einmal mit Soldaten zurück. Er fordert seinen Sohn auf, ihm durch einen Geheimgang zu folgen. Er wisse in der Nähe maurische Truppen, die zu Hilfe eilen könnten.


    2. Bild: Ein Platz mit Mauern im Hintergrund

    Die kastilischen Truppen durchbrechen die Mauern. Die Mauren, die die Stadt verteidigten, fliehen. Prinz Alfonso rückt mit Soldaten in die Stadt ein. Die Soldaten jubeln und Alfonso freut sich auf das Wiedersehen mit der Geliebten.

    Ramiro, Alfonsos Offizier, meldet, dass Amur mit seinem Sohn entkommen sei. Wo Elvida verblieben sei, wisse man noch nicht. Aber Ramiro beruhigt Alfonso. Er werde Elvida rasch finden

    Da taucht Zulma auf, eskortiert von Soldaten. Sie bittet um Gehör für eine Unglückliche und stellt sich als Sklavin Amurs vor. Sie wisse, dass Elvida in ein unterirdisches Gefängnis verschleppt worden sei. Sie kenne auch den Eingang zu der Höhle. Alfonso nimmt das Angebot der Sklavin an, die Soldaten zu Elvida zu führen. Er geht mit Zulma und einem Trupp Soldaten.


    3. Bild: Eine dunkle Höhle, nur durch einen schwachen Strahl zwischen Felsen beleuchtet

    Elvida klagt, dass ihr Mut sie im Stich gelassen habe. Sie habe Vater und Bräutigam zur gleichen Zeit verloren. Und es bestehe kein Schimmer der Hoffnung.

    Amur und Zeidar erscheinen und wollen Elvida mit sich nehmen. Sie zögert. Zeidar verspricht ihr, sie zu beschützen.

    In dem Augenblick, als Amur zur Eile drängt, dringt Alfonso mit seinem Trupp ein. Elvida, die Alfonso an der Stimme erkannt hat, gibt sich ihm zu erkennen, aber als Alfonso auf sie zueilen will, zieht Amur sie fort. Alfonso fordert seine Geliebte, doch Amur gibt sie nicht heraus. Sie soll vor ihm sterben. Er zückt ein Stilett. Als Amur Elvida töten will, verhindert Zeidar den Stoß und fordert den Vater auf, lieber ihn zu töten. Amur stößt ihn weg und verflucht ihn. Beide sind inzwischen von den kastilischen Truppen umzingelt.

    In diesem Augenblick meldet Ramiro, dass eine feindliche Schar aus den Wäldern hervorgedrungen sei, aber die Übermacht der Spanier konnte sie schnell in alle Winde zerstreuen. Amur erkennt, dass seine letzte Hoffnung vergeblich war. Er wird abgeführt.

    Zeidar bittet um Gnade für seinen Vater. Alfonso gibt Zeidar frei, weil er ihm die Geliebte gerettet hat, und verspricht auch Amurs Leben zu retten. Dankbar, aber enttäuscht, dass nun Elvida einem anderen gehört, verabschiedet sich Zeidar.

    Alfonso und Elvida sind glücklich über ihr wiedergewonnenes Glück und denken an baldige Hochzeit. Ramiro und die Soldaten freuen sich mit ihnen.


    1) Überdachter Innenhof in römischen Häusern

    Lieber Herr Schäfer,


    die Grüße werde ich gerne ausrichten, vielleicht erinnert sie sich. Leider findet das Künstlertreffen, das für meine Frau und mich immer einer der Höhepunkte des Jahres ist, in diesem Jahr im Oktober wegen der Coronakrise nicht statt. Es wäre das Jubiläumstreffen (25 Jahre) gewesen.

    Es wäre natürlich schön, Sie dort auch einmal zu treffen. Sie würde auch sicherlich viele Bekannte aus den Künstlerkreisen finden, in den Sie gearbeitet haben. Mein Frau und ich sind nicht künstlerisch tätig, sondern nur einfache Klassikliebhaber (vor allem Oper und Ballett, aber auch Konzert). Aber bei den Treffen geht es sehr familiär zu und wir fühlen uns als Nichtkünstler voll integriert. Vielleicht wissen Sie es: Operus, alias Hans Hey, mit dem wir ebenfalls befreundet sind, war Präsident dieser Gesellschaft und ist seit zwei Jahren Ehrenpräsident. Er ist in seinem Alter noch sehr aktiv und managt das Ganze immer noch.

    Übrigens haben wir dort auch Rene Kollo getroffen und hatten die Gelegenheit - weil wir frühzeitig angereist waren, einen ganzen Nachmittag in kleinem Kreis (nur wir beide, Hans Hey und Rene Kollo) mit ihm zu diskutieren. Er hält auch nichts von diesem Unsinn Regisseurstheater (Frau Gilles und auch ich nennen es so, denn Regie wird auch bei vernünftigen Inszenierungen geführt. Der übliche Begriff trifft es daher nicht, denn es ist - wie Prof. Christian Lehmann sehr richtig sagt, die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Lieber Herr Schäfer,


    ich habe in den 70er und 80er Jahren sehr viel schöne Inszenierungen im Theater gesehen(wir haben hier in Leverkusen kein eigenes Opernhaus, aber einen sehr schönes Theater für Oper, Schauspiel und Konzert, meist mit Gastspielen). Doch dann fing es langsam auch mit den verhunzten Inszenierungen an. Ich erinnere mich noch, das bei Monteverdis "Krönung der Poppea" die Bühne nicht bespielt wurde, sondern nach und nach von einem Bühnenarbeiter mit grau angestrichenen Pappkartons zugestellt wurde. Man hatte über den Orchestergraben ein Podium mit einer großen Kiste gebaut. Neben dem Podium saßen einige Musiker. Dann kroch aus der Kiste ein Sänger in Unterhose mit schwammigem Bauch hervor. Später stürzte sich dieser über die am Boden liegende Poppea, mit der er eine Art Geschlechtsverkehr vollzog. Meine Frau plädierte dafür, nach der Pause nach Hause zu gehen. Aber die Sänger waren so gut, dass wir uns entschlossen, den Rest der Zeit mit geschlossenen Augen durchzustehen. Später haben wir z.B. einen Siegfried gesehen, bei dem neben anderen Mätzchen z.B. das Waldvögelein auf hohen Stöckelschuhen mit Bierflasche in der Hand singend über die Bühne stakste. Mit der Zeit nahmen diese Inszenierungen zu und wir haben unser Abonnement gekündigt. In den letzten Jahren wurde hier dann ganz selten noch eine Oper in einer Saison angeboten, weil das Publikum kein Interesse mehr an solchen Vorstellungen zeigte. Früpher waren es 8 bis 10.

    Auch in Bregenz haben wir in den 70er Jahren noch sehr schöne, werksgerechte Inszenierungen erlebt. Das hat sich leider auch da zum Schlechten gewendet.

    Da sie gerade vom Freischütz reden, meiner ersten Oper, über die ich als Jugendlicher aus einfachem und wenig an Klassik interessierten Hause überhaupt an die Klassik geraten bin: Ich fand es einfach furchtbar, wie Boito den Freischütz an der Berliner Komischen Oper verschandelt und ins Gegenteil verdreht hat. Und erst der Hannoveraner "Freischütz", wo man wegen der Sexsymbole und des sonstigen Blödsinns, den der Regisseur verzapft hatte, die Schulen, die die Vorstellung sehen wollten (er ist immer noch im Lehrplan, und zwar als typische Oper der Romantik) ausgeladen werden mussten.

    Ich habe freundschaftlichen Kontakt zu der Sängerin Marie-Louise Gilles aus Hannover, mit der ich bei der Gottlob-Frick-Gesellschaft viele lange Gespräche geführt habe. Sie kämpft auch verbissen gegen die Auswüchse dieses Schwachsinns. Ich erhalte jährlich 10 mal persönlich ihre "Mitteilungen an meine Freunde", die es auch unter http://www.marie-louise-gilles.de im Internet gibt. Auch ihren Gatten, Herrn Hansing kenne ich sehr gut, der unter dem Begriff "telezeitung" die saftigen Schilderungen von solchen Auswüchsen mit klaren Fragen nach dem Sinn dieser Mätzchen verfasst.

    Hier im Forum gibt es ja eine ganze Rubrik zum Regietheater, in der Gegner und eine kleine Schar Befürworter aufeinanderstoßen. Klaren Antworten zum Sinn der Mätzchen in verunstalteten Werken sind diese wenigen aber immer ausgewichen.

    Dort kann man viele Beispiele solcher Verunstaltungen finden, von denen ich hunderte benennen könnte, die ich mir im Fernsehen wenigstens im Querschnitt angesehen habe, weil sie ganz nicht zu ertragen waren und - wenn auch keinen Geldverlust - so doch wenigstens eine unnötigen Zeitverlust bedeutet hätten, z.B. den Rattengrin, den Biogashäuser, den Ölring aus Bayreuth und ähnliches.

    Wie gesagt, obwohl es kein vollwertiger Ersatz für die Atmosphäre im Opernhaus ist, nutzen viele Opernfreunde heute das Kino als Ersatz, wobei wir hier in Leverkusen auch noch von allen Plätzen durch erhöhte Sitze eine gute Sicht ohne störende Köpfe haben und ein Foyer, das speziell für diese Vorstellungen abgetrennt von den anderen ist, wo es keine - wie jemand hier im Forum behauptete - Biersäufer und Popkornfresser gibt.

    Ich denke auch - wie Sie es befürchten - dass diese unfähigen Regisseure sich mit diesen verrückten Ideen schließlich mit der Zeit selbst den Ast absägen werden.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Sehr geehrter Herr Schäfer,


    auch ich begrüße Sie in unseren Reihen.

    Wie hier allgemein bekannt, bin ich ein entschiedener Gegner der modischen Verunstaltungen klassischer Werke, wie sie heute in Deutschland und Umgebung weitgehend üblich sind. Sie sagen sehr richtig, dass die meisten Zuschauer die Originalwerke in vernünftiger, den Werk entsprechender Gestaltung sehen wollen. Und ich kenne, außer wenigen hier im Forum und einigen Journalisten, die zeitgeistversessen sind und glauben, man könne und müsse in unserer Zeit alles verdrehen, damit der "dumme" Neubürger es auch verstehe, praktisch nur solche, die diese Entstellungen ebenso verabscheuen wie ich. Auch kenne ich viele Künstler aus Gesprächen in den Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft, von denen niemand sich mit diesen selbstherrlichen Regisseuren identifizieren kann. Muss denn alles so verdreht werden, dass man es nicht wiedererkennt?

    Die eigentlichen Künstler zählen, außer vielleicht einigen großen Berühmtheiten, die sich möglicherweise noch wehren könnten, - wie auch ich häufig erfahren habe - nicht mehr, sie müssen gehorchen, sonst wirft man sie raus. Es zählt nur die verrückte Idee eines überdrehten Regisseurs, der dann noch häufig von der Presse und einigen wenigen Leuten hier im Forum zum "Künstler" hochstilisiert wird. In meinen Augen ist und bleibt der Regisseur der Handwerker, der das vom Komponisten und seinen Librettisten entworfene Werk auszuführen mit Verständnis des Werks hat (die ich bei vielen Regisseuren heute vermisse, die sogar offen zugeben, dass sie das Werk selbst überhaupt nicht interessiere). Und das Gros der interessierten und über die Oper informierten Zuschauer erwartet das echte, angekündigte Werk.

    Natürlich kann man mit einem millionenschweren Technikspektakel und einer unterlegten Blödelshow, wie z.B. dem Bregenzer "Rigoletto", der mit der Oper Rigoletto außer den - zum Teil einem breiteren Pubikum bekannten - Melodien nicht das Geringste mehr zu tun hat, unser modernes Eventpublikum reizen. Aber wissen meisten davon überhaupt, dass sie hier garnicht die Oper Rigoletto gesehen haben?

    Die Opernliebhaber, die ich kenne, und die ich heute als Regisseurstheaterflüchtlinge in den Vorstellungen aus der MET und dem ROH im Kino treffe, legen Wert darauf, die zu erwartende Oper zu genießen, nach dem Alltag zu entspannen und nicht in irgendeine ungewollte Lehrstunde über etwas ganz anderes gezwungen zu sein.

    Ich gönne natürlich denjenigen, die so etwas haben wollen, ihre Lehrstunde. Aber dann sollte es wenigstens anders bezeichnet sein, z.B. "Ein Stück des Regisseurs XY mit unterlegter Musik von ...."

    Zum Glück gibt es für die, die dem Opernhaus inzwischen den Rücken gekehrt haben, a) einige gute Vorstellungen aus der MET und dem ROH und b) von den meisten Opern (leider nicht von allen) noch ältere Aufnahmen oder werksgetreue Aufnahmen aus fremden Ländern auf DVD oder auf youtube.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Die Aufnahme, die ich im ZDF-Theaterkanal gemacht habe, ist von sehr guter Qualität. Mit Premiere Opera habe ich vor Jahren schlechte Erfahrungen gemacht. Es handelt sich um Überspielungen, die bei Bestellung gefertigt werden. Ich hatte 8 Aufnahmen bestellt, die durchweg von so miserabler Qualität waren, dass man vielfach nur nur Schattenbilder oder total verwackelte Aufnahmen sah (von Bändern oder mit privater Camera im Saal aufgenommen). Ich habe sie alle vernichtet und kann nur raten, mit Bestellungen bei Premiere Opera vorsichtig zu sein.

    Ich habe die hübsche Verfilmung mit Sylvia Geszty, Trudeliese Schmidt, Karl Ridderbusch, Adalbert Kraus, Gerhard Unger und Bernd Weikl, die ich vor Jahren im ZDF-Theaterkanal aufnehmen konnte. Leider gibt es sie wohl nicht auf DVD.

    Man kann diese Verfilmung (allerdings in weit schlechterer Qualität als die damalige Sendung) auch auf youtube ansehen:


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Anmerkungen:

    Das Werk wurde bereits 1822 nach dem Libretto von Merelli im Teatro Argentina in Rom aufgeführt und war der erste größere Erfolg Donizettis. Die Neufassung von Ferretti wurde 1824 am selben Theater aufgeführt. Die vorstehende Inhaltsangabe wurde nach der Neufassung von Ferretti erstellt.

    Die Rolle des Abenamet (lt. Libretto Tenor) wurde zwischenzeitlich auch für Altstimme umgeschrieben.

    Auf CD gibt es folgende Aufnahme:

    th?id=OIP.K8sB-tflu4hIFnaXtVC6uwAAAA&pid=Api&P=0&w=207&h=188


    Auf youtube kann man sich diese Aufnahme in Einzelteilen anhören.

    Gaetano Donizetti ( 1797 - 1848 )

    Zoraida di Granata

    (Zoraide von Granada)


    Melodramma eroico in zwei Akten

    Libretto: Bartolomeo Merelli, Neufassung von Jacopo Ferretti

    Originalsprache: Italienisch


    Uraufführung: Rom (1822) 1824


    PERSONEN DER HANDLUNG

    Almuzir, Gewaltherrscher von Granada, Tenor

    Abenamet, General der Abencerragen 1), Tenor

    Zoraida, Abenamets Geliebte, Sopran

    Ines, ihre Vertraute, Mezzosopran

    Alj, ein Zegri 2), Faktotum Almuzirs, Bass

    Almanzor, Freund Abenamets, Bass

    Maurische Adlige, Offiziere, Soldaten, Wachen, Sklaven, Volk


    Ort und Zeit der Handlung: Granada, um 1480


    VORGESCHICHTE

    In Andalusien herrschen die Mauren. Almuzir hat den früheren König gestürzt und die Macht an sich gerissen. Nun begehrt er dessen Tochter Zoraida, die aber den General der Abencerragen, Abenamet, liebt und von diesem geliebt wird. Deshalb droht Almuzirden vom Volk hochverehrten Helden ins Gefängnis zu stecken und auf diese Weise von Zoraida zu trennen.


    INHALTSANGABE


    ERSTER AKT

    1. Bild: Großer Platz in Granada

    Das Volk ist verzweifelt, weil die Spanier die Stadt belagern und ihr geliebter Held Abenamet nicht die Verteidigung übernehmen darf.

    Almuzir tritt mit Wachen auf und schilt die Verzweifelten Feiglinge: Granada sei durch Gräben und Mauern gut gesichert. Abenamet verdiene es nicht, die Truppen zu führen, denn er habe es gewagt, gegen den Willen seines Herrschers Zoraida zu seiner Geliebten zu machen, die er selbst begehre. Das Volk ist empört über diese Schändlichkeit. Murrend zerstreut es sich.

    Alj, der Vertraute Almuzirs, kommt und berichtet von seinem Auftrag, Zoraida die Werbung des Herrschers zu überbringen. Sie lehne das Ansinnen vehement ab. Ihr Herz gehöre einzig Abenamet und Almuzir werde wohl keine Aussicht auf ihre Zuneigung haben, solange Abenamet lebe. Er werde nicht mehr lange leben, sagt Almuzir. Eine einzige Chance will er ihm geben, die darin bestünde, dass er, Abenamet, freiwillig auf Zoraida verzichte und sich aus Granada fortbegebe. Almuzir schickt Alj, Abenamet herbeizuholen. Er selbst begibt sich in den Palast.


    2. Bild: Ein Raum in der Alhambra

    Ein Sklavenchor besingt die Schönheit Zoraidas. Diese tritt mit ihrer Vertrauten Ines ein. Zoraida beklagt ihre derzeitige Situation. Sie bekennt, dass sie nur Abenamet liebe, den sie schon früh kennenlernte und der ihren Vater aus spanischer Gefangenschaft befreit habe, indem er sich selbst im Austausch anbot. Nun hat dieser grausame Almuzir den Thron beansprucht und ihren Vater ins Grab gebracht. Als sie Almuzir nahen sieht, will sie fliehen.

    Aber Almuzir hält sie auf. Ines gibt er ein Zeichen, fortzugehen. Er versucht, Zoraida von seiner Liebe zu überzeugen und betont, dass er immerhin der König von Granada sei. Doch sie wolle keine Königin sein, sie hasse Almuzir und liebe nur Abenamet. So überlegt Almuzir fieberhaft, wie er Abenamet beseitigen und Zoroidas Liebe gewinnen könne.


    3. Bild: Garten neben Abenamets Haus.

    Soldaten suchen ihren Feldherrn. Sie verehrten ihren Helden Abenamet und bedauern ihn. Er kommt und beklagt sich darüber, dass der Tyrann Almuzir ihm die Geliebte nehmen will. Aber er bittet die Soldaten, zu gehen und ihn nicht zu bedauern.

    Abenamets Freund Almanzor kommt und will ihn warnen: Almuzir sei sehr zornig, weil Zoraida seine Werbung ausgeschlagen habe. Abenamet ist zwar erfreut, doch Almanzor warnt ihn: Er sei jetzt in höchster Gefahr. Alj sei bereits unterwegs, ihn zur Alhambra zu führen. Er möge fliehen. Aber er weigert sich. Was bedeutet ihm das Leben, wenn er Zoraida verliert? Dann sieht er Alj kommen.

    Da er das Anliegen Aljs bereits kennt, sagt er ihm sofort zu, dass er ihm zu Almuzir folgen werde. Almanzor beruhigt er: Er möge sich keine Sorgen um ihn machen. Almanzor nimmt sich vor, auf Abenamet aufzupassen. Und wenn er sterben sollte, will er dessen Schicksal mit ihm teilen.


    4. Bild Ein Raum in der Alhambra

    Almuzir will Abenamet vom Hofe entfernen und hofft, dass Zoraida dann ihren Sinn ändern wird. Da meldet Alj, dass Abenamet sein Kommen zugesagt habe. Als dieser erscheint, schickt Almuzir Alj fort. Er bietet Abenamet an, sein Minister zu werden, wenn er ein Papier unterschreibt, in dem er sein Einverständnis erklärt, auf Zoraida zu verzichten. Abenamet zerreißt das Papier. Nun ruft Almuzir die Wachen und will Abenamet inhaftieren lassen.

    Zoraida eilt herbei. Sie gebietet Almuzir Einhalt und deckt Abenamet mit ihrem Körper. Von draußen hört man die Stimmen der Soldaten, die ohne Abenamet nicht kämpfen wollen.

    Alj stürzt herein und verkündet, dass die Spanier mit dem Angriff begonnen haben, aber die maurischen Soldaten in Aufruhr gerieten, wenn ihnen Abenamet als Führer genommen würde. Nun bleibt Almuzir nichts anderes übrig, als Abenamet das Kommando zu übergeben. Er lässt durch Alj das Banner holen, unter dem Abenamet kämpfen soll und übergibt es ihm. Doch Almuzir und Alj planen heimlich ein Komplott. Almuzir, Abenamet und Alj gehen mit den Wachen, Zoraida nach der anderen Seite ab.

    Ines tritt auf. Sie macht sich Gedanken, wie die Schlacht wohl ausgehen werde und was aus Zoraida wird, falls Abenamet fällt. Da kommt Almanzor und verkündet den Sieg der Mauren. Er möchte Zoraida sehen und ihr die freudige Botschaft überbringen.


    5. Bild: Im Löwenhof der Alhambra

    Der Chor der Soldaten preist die Heldentaten Abenamets. Zoraida, die den Sieg noch nicht fassen kann, wartet sehnsüchtig auf seine Rückkehr

    Von einer Seite kommen nun Abenamet mit Sklaven und Ines, von der anderen Almuzir mit Wachen in den Hof. Zoraida und Abenamet glauben sich am Ziel ihrer Wünsche. Scheinheilig umarmt Almuzir Abenamet als Retter seines Thrones. Heimlich denkt er aber daran, auf welche Weise er ihn von Zoraida trennen kann. Dann fragt er nach dem Verbleib des Banners, das er vermisse.

    Alj eilt herbei und berichtet, dass das Banner im Kampf verloren gegangen und vom Feind erobert worden sei. Zwar erkennen alle, dass hier eine Intrige gesponnen wurde. Aber weder die Bitten Zoraidas, Ines' und Almanzors können Almuzir erweichen. Er verurteilt Abenamet wegen Landesverrats zur Todesstrafe und lässt ihn gefangen nehmen. Zoraida reißt er aus den Armen Abenamets und zerrt sie mit sich fort.


    ZWEITER AKT

    1. Bild: Im Inneren der Alhambra

    Almanzor und der Trupp der Abencerragen sprechen über die Schönheit von Zoraida. Wer könne ihr widerstehen?

    Da kommt Alj und erklärt zynisch, dass Zoraida Almuzirs Forderungen nachgegeben habe und seine Braut werde. Alj verabscheut die Abencerragen. Er freut sich, dass ihr Anführer Anenamet dem Tode geweiht sei und damit das verhasste Geschlecht untergehen werde. Almanzor ist entsetzt darüber, dass Zoraida ihren Geliebten Abenamet offensichtlich verraten hat.

    Ines tritt auf und berichtet, dass Zoraida sich verzweifelt dem Willen Almuzirs gebeugt habe, um Abenamet zu retten. Almuzir habe ihr als Gegenleistung schwören müssen, Abenamet freizugeben. Almanzor meint, der Tod wäre für den Freund besser gewesen.


    2. Bild: Unterirdischer, schwach beleuchteter Kerker

    Abenamet ist mit Ketten an einen Felsen gefesselt. Er beklagt sein Schicksal und das von Zoraida. Da betritt Almuzir den Kerker. Abenamet bittet, ihn endlich zu töten. Aber Almuzir verkündet ihm, dass er komme, um ihn zu befreien. Als Geschenk Almuzirs will Abenamet aber seine Freiheit nicht annehmen. Doch Almuzir erklärt ihm, dass dies ein Geschenk Zoraidas sei, die nun seine Braut und damit Herrscherin sei. Er solle – das seien die Worte Zoraidas – möglichst noch in dieser Nacht Granada verlassen. Abenamet will das nicht glauben, auch nicht, als ihm Almuzir Zoraidas Ehering zeigt. Doch schließlich kann Almuzir ihn überzeugen, dass Zoraida ihm im Gegenzug für die Freiheit Abenamets die Treue geschworen habe. Abenamet entschließt sich, zu gehen, plant aber heimlich, Zoraida noch einmal zu sehen und sich zu ihren Füßen zu töten. Almuzir verlangt zum Abschied heuchlerisch eine Umarmung, die ihm Abenamet widerwillig gewährt.


    3. Bild: Orangen- und Olivenhain: Mondnacht

    Zoraida bittet ihre Vertraute Ines, sie allein zu lassen, da Abenamet sie erwarte. In einer Arie erinnert sie sich voll Wehmut an diesen Olivenhain, wo sie sich einst Treue schworen.

    Abenamet schleicht, als Sklave verkleidet, vorsichtig herbei. Alj ist ihm heimlich gefolgt und beobachtet die Szene. Nachdem er einen Teil des Gesprächs zwischen Zoraida und Abenamet erlauscht hat, verschwindet er wieder. Abenamet wirft Zoraida Untreue vor, doch sie kann ihn überzeugen, dass sie den Pakt nur geschlossen habe, um ihn zu retten und ihn immer noch liebe. Er versucht, sie zu überreden, mit ihm zu fliehen, was sie aber ablehnt. Daraufhin will er sich selbst töten. Sie fleht ihn an, um ihretwillen sein Leben nicht wegzuwerfen.

    Inzwischen hat sich Almuzir sachte genähert. Plötzlich will er sich mit dem Schwert auf Abenamet stürzen. Zoraida schreit auf und entreißt Abenamet den Dolch, den er im Gürtel trug. Sie fordert ihn erneut auf, zu fliehen. Während Abenamet entkommt, zerrt Almuzir Zoraida mit sich.

    Ines erscheint aus der Tiefe des Hains. Sie bedauert ihre Freundin Zoraida.


    4.Bild: Im Inneren der Alhambra

    Selbstherrlich preist Alj seine Schläue. Er will es schaffen, das Regiment künftig noch stärker an sich zu binden, um so mehr Einfluss am Hofe Almuzirs zu gewinnen. Seine Genossen, die Zegris, fordern den Tod der untreuen Frau (Zoraida). Dann zerrt Almuzir Zoraida herein. Er macht ihr Vorwürfe, eine Verschwörung gegen ihn angezettelt zu haben und droht ihr mit dem Tode. Doch sie fürchtet sich nicht. Sie habe den Geliebten gerettet und dafür gehe sie gerne in den Tod. Almuzir überantwortet Zoraida dem Ankläger Alj, der mit ihr und den Wachen abgeht. Almuzir selbst schwankt zwischen Rachegefühlen und seiner Liebe zu Zoraida.


    5. Bild: Großer Platz in Granada. Im Hintergrund ein Scheiterhaufen.

    Almuzir sitzt auf demThron. Alj hält das Urteil in der Hand. Das Volk bedauert den frühen Tod der Schönen. Dann kommt Zoraida, gestützt von Ines und Almanzor. Alj verliest die Anklage und das Todesurteil. Zoraida weist noch einmal auf ihre Unschuld hin. Weil aber Abenamet gerettet sei, fürchte sie den Tod nicht mehr. Man will ihr noch eine letzte Chance geben, wenn jemand für sie kämpfen würde. Da tritt ein Ritter mit heruntergelassenem Visier vor und fordert Alj zum Zweikampf. Nach kurzem Gefecht hat der Ritter gesiegt und Alj schwer verwundet. Angesichts seines Todes bekennt Alj, dass Abenamet unschuldig sei. Er selbst habe das Banner im Auftrag Almuzirs in das feindliche Lager geschmuggelt. Alj wird fortgetragen. Das Volk dringt auf den Thron Almuzirs ein und fordert seinen Tod. Doch der Ritter gebietet Halt. Almuzir sei der König und er werde ihn verteidigen. Dann öffnet er das Visier und man erkennt Abenamet. Er wünscht keine Rache, sondern Vergebung. Er umarmt Almuzir, der vom Thron herabgestiegen ist. Der König vereint daraufhin die Hände Zoraidas mit denen Abenamets.

    Mit einem Freudenchor endet die Oper.


    1) Abencerragen = maurisches Geschlecht

    2) Zegris = maurisches Geschlecht, das mit den Abencerragen in Zwist lag

    Da war von Hörgewohnheiten die Rede. Ich habe mich früher schon einmal dazu geäußert. Ich höre klassische Musik so gut wir nie neben einer anderen Beschäftigung, es sei denn, die Beschäftigung erfordert wenig Konzentration. So habe ich früher einmal Handarbeiten gemacht (Stickereien, Teppichknüpfen). Da konnte ich, wenn sonst alles im Hause ruhig war, mich auf bestimmte klassische Werke einigermaßen konzentrieren. Ansonsten muss ich für klassische Werke Muße haben, um zuzuhören. Selbst beim Lesen bleiben ja nur Fetzen klassischer Musik hängen. Da habe ich es lieber ruhig.

    Im Hören klassischer Musik bin ich breit gefächert - vom Barock bis in die Moderne (ausgenommen Zwölftonmusik, atonale Musik und sonstige Experimente moderner Komponisten). Ich bin immer wieder begierig, Neues kennenzulernen und so habe ich in meiner CD-Sammlung manches Werk der moderneren Zeit, wenn ich es günstig erstehen konnte, versuchsweise mitgenommen. Ich habe dann vor dem Hören versucht, aus Begleitheften oder Konzertführern, von denen ich mehrere besitze, mehr über das Werk zu erfahren. Manchmal gefiel es mir auch erst beim zweiten konzentrierten Hören.

    Begleitmusik bei Arbeiten oder Unterhaltungen gibt es bei uns nur selten. Lediglich am Sonntagmorgen beim Frühstück wird im Südwestfunk 4 das Sonntagskonzert eingeschaltet, dem ich aber nur solange zuhöre, bis das Frühstück zuende ist. Ansonsten kommt höchstens mal Unterhaltungsmusik (Operette usw.) als Hintergrundmusik infrage. Auch bei Autofahrten

    schalten wir selten das Radio ein oder legen eine CD auf, was sich dann aber auch auf Unterhaltungsmusik beschränkt.


    Liebe Grüße

    Gerhard