Beiträge von Rheingold1876

    Das hatte ich auch nicht mitbekommen. Mit ist Gabriele Lechner von einigen Aufnahmen bekannt. Viele sind es nicht. Zwei finden sich aber noch bei JPC: Amelia in einem Wiener "Ballo" und die Mutter in "Hänsel und Gretel" auf DVD:



    In meiner privaten Sammlung bewahre ich noch Mitschnitte aus Zürich von "Lohengrin" (Elsa) und "Frau ohne Schatten" (Kaiserin).

    Die Arie des Ännchen, auf die Alfred zu Recht verweist, war übrigens ursprünglich von Kind und Weber nicht vorgesehen. Sie wurde auf Drängen der Sängerin in der Uraufführung, Johanna Eunicke, erst kurz davor eingefügt. Weber sah dadurch den dramatischen Fluss etwas gebremst, willgte aber doch ein, weil er um die individuellen Interessen und Befindlichkeiten von Sängerinnen wusste. Seine Frau war nämlich eine. Selbst erachte ich diese Arie auch sehr sinnhaft. Afred hatte die Begründung bereits gegeben. Es gibt übrigens eine Aufnahme, in der sie nicht enthalten ist - nämlich diese:



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    Zur Erklärung wird auch im Booklet angegebn, dass Rita Streich, die Sängerin des Ännchen, zeitweise erkrankt gewesen sei. Warum sich ein Perfektionist wie Vater Kleiber darauf einließ, ist mir immer schleierhaft geblieben. Sollte er nicht doch mit dem "Original", das wiederum gar keines ist, geliebäugelt haben?


    Die von Fiesco zitierte Bemerkung des Komponisten Gordon Kampe finde ich höcht albern. Da will sich einer mit einem besonders frechen Spruch wichtig machen.

    Bei der Uraufführung des "Freischütz" 1821 in Berlin sang Heinrich Stümer den Max. Der war auch an der Wiederentdeckung des "Matthäuspassion" durch Mendelssohn beteiligt, sang vornehmlich Mozart, Gluck und Rossini. Später unterrichtete er auch. Insofern fand ich es durchaus interessant, mit Peter Schreier, Christoph Pregardien, Richard Holm oder auch Waldemar Kmentt bei ihm und seinem Stimmtyp anzuknüpfen. Wenn ich es vor Jahren auch noch anders sah - ein klassischer Heldentenor ist für mich nicht die Lösung, Max am besten zu besetzen. Denn:


    Von der Handlung ausgehend ist Max als "halbe Portion" vielleicht gar nicht so schlecht getroffen... :)

    Er ist ein liebenswerter Träumer, von Angst geschüttelt, auch von Versagensangst. Das macht ihn für Kaspar zu leichten Beute.

    ... zwingend muß man auch keine haben!

    Du sprichst mir aus der Seele, lieber nemorino. Ich habe einige GA der Mozartschen Klavierkonzerte besessen. Sobald sie im Regal standen, ließ das Interesse deutlich nach. Mir wurde klar, dass diese Werke nicht komponiert wurden, um sie nach etlichen hundert Jahren hintereinander zu hören - mit einem Orchester und einem Pianisten oder einer Pianistin. Das ertrug ich nur schlecht. Mein krassestes Beispiel war der schon erwähnte Barenboim, von dem ich zunächst nur einzelne Konzerte kannte, die mir gefielen. Gesamt langweilte er mich. So kehrte ich zur Vielfalt zurück und hörte auch wieder Clara Haskil, die mit dem Himmel zu kommunizieren schien. :)

    Der Bariton Gérard Souzay und die Pianistenlegende Alfred Cortot interpretierten 1956 Robert Schumanns Liedzyklus Dichterliebe Op. 48.


    Ein schönes Beispiel für den Ausnahmerang des Sängers. Er stand dieser Aufnahme kritisch gegenüber. Er sagte: Ich war zu jung und Cortot zu alt. Sein Textverständnis ist unbegreiflich. Man fragt sich, wie der Sänger, dessen Muttersprache Französisch war, nahezu perfekt deutsch singen konnte, mehr noch, mit seiner Interpretation genau den Gehalt der Worte wiedergeben konnte.

    Auch ich kann mich nicht satt hören an dieser Aufnahnme. Mich stört nicht eigentlioch, dass Souzay - Zitat - zu jung und Cortot zu alt gewesen sei. Dadurch eröffnen sich sehr unterschiedliche Perspektiven in der Interpretation. Der eine hat es oder vieles noch vor sich, der andere schon hinter sich. Dieses enorne Textverständis beeindruckt auch mich immer wieder. Es war einst unbedingter Standard und findet sich beispielsweise auch bei Janet Baker, die mit Gerald Moore Schubert-Lieder aufnahm. Die sind genauso perfekt gesungen. Und ich erinnere mich, mal gelesen zu haben, dass Victor de Sabata vor Beginn seiner EMI-Produktion von "Tosca" Maria Callas zunächst wieder weggeschickt haben soll, damit sie an ihrem Italienisch feile. Das alles ist lange her. Wenn mich an vielen modernen Aufnahmen und Aufführungen etwas stört, dass ist es der schludrige Umgang mit dem Wort.

    Danke für Deine Antwort. Ich kenne die Inszenierung nicht und werde sie mir nach menschlichem Ermessen auch nicht anschauen. Wenn ich etwas nicht mit "Salome" von Strauss verbinde, dann ein Maßatelier. Deshalb sollte ich mich auch nicht geäußert haben. Ich hatte mir das eigentlich auch fest vorgenommen, bin dann aber doch umgefallen. Inzwischen interessieren mich Opern nur noch dem Inhalt nach - und nicht mehr so in ihrer Umsetzung auf Bühnen. Die letzte "Salome, die ich sah, war eine Aufführung in Leipzig mit der inzwischen leider viel zu früh verstorbenen Inga Nielsen in der Titelrolle und Anja Silja als Herodias. Dafür habe ich so um die hundert Aufnahmen und Mitschnitte in meiner Sammlung und kann das Werk - wenn mir danach ist - zumindest hören. Du trägst es mir aber gewiss nicht nach, dass ich bei meiner Sicht auf Herodes bleibe. ;)

    Indem man den Bestand des ORF-Orchesters zur Disposition stellte, hat man die Bereitschaft für die Notwendigkeit dieser "Reform" in der Bevölkerung erhöht. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

    Sehr gut beobachtet, lieber Joseph II. Für mich stand von Anfang an fest, dass das Orchester nicht zur Disposition steht. Es war ein nicht einmal sehr origineller Schachzug, mit der Auflösung des traditionsreichen Klangkörpers zu drohen. Man wollte offenbar nur erreichen, dass sich die Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk nach anfänglicher und erwartbarer Aufregung wieder legt. Plötzlich scharten sich maßgebliche Persönlichkeiten wieder um "ihren" Rundfunk.

    Als Opern-Dummie habe ich die Gelegenheit zur Weiterbildung genutzt. 8)

    Lieber moderato, Deine mit diesem Smiley 8) versehene Bemerkung trifft es letztlich doch ganz gut. Diese Aufnahmen mit Rudolf Schock dürften unzählige Menschen deutscher Zunge zur Oper geführt haben. Uns tuen es offenbar - wenn auch vereinzelt - noch heute. :) Infofern waren diese Prokuktionen, die bei Hänssler geballt neu herausgekommen sind, Pionierarbeit und Weiterbildung der besonderen Art. Da in der Regel sehr deutlich gesungen wird, hat das Publkum auch verstanden, was in den Werken vor sich ging. Bei der zweiten Folge der Edition handelt es sich durchweg um Rundkunkproduktionen, aus denen auch einzelne Nummern gesendet werden konnten. Dafür gab es ja mal genug Formate. So hatte man bei den einzelnen Sender immer einen Vorrat, der über die Jahre ständig gemehrt wurde. Aus dieser Zeit bezog der Rundfunk auch jene Bedeutung, die aus meiner Sicht immer mehr verloren ging. Für mich besteht kein Zweifel daran, dass diese Aufnahmen aus ihrer Zeit heraus eine kulturelle Großtat gewesen sind. Wenn man sie mit neueren Produktionen in der von vielen bevorzugten Originalsprache vergleicht, sollte das berücksichtigt werden. Dir viel Freude daran. Ich habe sie auch.

    Herodes, Thomas Blondelle, keift und zetert, lockt und droht, bittet und befiehlt und ist ein überaus agiler Tetrarch, dem ich unbedingt abnehme, daß er vor niemandem Angst hat.

    Lieber Hans, als ich Deinen aufschlussreichen Bericht über die Berliner "Salome" las, gern las, bin ich dann doch an diesem Satz hängengeblieben. Anders als Du sehe ich in Herodes einen durch und durch von Angst geschüttetten Mann, der von grellen Phantasien und Wahnvorstellungen heimgesucht wird. Dass er sich vor nichts füchte, ist ja nur die Reaktion auf Herodias, die ihn genau das vorwirft. Die kennt ihn sehr gut und ist für mich die einzige Figur, die sich bis zum Schluss einen klaren Blick bewahrt. Ich halte Herodes auch für eine Memme. Vielleicht hat er sogar mehr Angst vor Frauen als vor Jochanaan. Dafür gibt es auch Anhaltspunkte, wenn man nur mal an den jungen Syrer denkt, der sehr schön gewesen sei. Heroides war aufgefallen, wie er Salome ansah. Nun wird sich Deine Sicht aus der speziellen Inszenierung festgemacht haben. Denn schließlich hast Du ja über eine Aufführung geschrieben und nicht über das Werk selbst.

    Lieber moderato, Deine Lösung des Rätsels ist abermals perfekt.


    Wie der Maler das Paar dargestellt hat (Haltung, Bildkomposition), lässt Raum für narrative Interpretationen.

    So ist es. Das Bild gefällt mir sehr gut. Wer jemals im Norden gewesen ist, der spürt diesen Sommerabend fast körprerlich. Es scheint ja offenbar schon die Mitternachtssonne auf. Genauso habe ich sie wahrgenommen. Ein Licht, das keine Glücksgefühle hervorbringt, wie es ja auch diesem Paar anzumerken ist. Mir hat diese Sonne Depressionen beschert.


    Nun bist Du wieder dran.

    Danke, lieber Joseph II., dass Du dieses wunderbare Gespräch gefundene hast. Ich kannte es, hatte es aber in meiner Sammlung nur in sehr eingeschränkter Bild- und Tonqualität. Die Bayreuther "Walküre", mit der die Sendung akustisch beginnt, war einst bei Melodram zunächst als LP, dann auf CD erschienen und ist nun auch bei YouTube verfügbar:


    "Walküre" Bayreuth 1954


    Wie erwähnt, ist es das einzige Tondokument, in dem Astrid Varnay (Brünnhilde), Martha Mödl (Sieglinde) und Birigit Nilsson (Ortlinde) gemeinsam zu hören sind.

    Also ich sehe die Sache sehr entspannt. War es nicht schon oft so, dass spezielle Wünsche von Künstlern nach ihrem Tod dann doch nicht erfüllt wurden? Man denke nur an Kafka, der seine ungedruckten Werke gänzlich vernichtet haben wollte. Es kam zum Glück nicht dazu. Wieviele Mitschnitte gelangen heutzutage gegen den Willen ihrer Protagonisten in den Umlauf? In Editionen finden sich gelegentlich unveröffentlichte Aufnahmen, mit denen die Künstler ursprünglich nicht zufrieden waren. Selbst bin ich davon überzeugt, dass man das, was die Norman gegen diese "Tristan"-Szenen eingenommen hatte, am Ende nicht wird hören. Ich bleibe gespannt.

    Diese Gesamtbox wurde erstmals für Ende 2020 angekündigt, dann auf 2021 und dann abermals auf 2022 verschoben. Nun soll die Box am 31. Dezember 2023 erscheinen. Wer wettet darauf?

    Zumindest bei JPS steht nach wie vor:

    "Artikel noch nicht erschienen, voraussichtlicher Liefertermin ist der 24.3.2023."


    Übrigens hat Jerssye Noman die Isolde im zweiten Aufzug live gesungen. Der Besetzungszettel in meinem Archiv sieht so aus:


    Richard Wagner

    Tristan und Isolde

    Zweiter Aufzug


    Boston 1981

    Dirigent Seiji Ozawa

    Tristan

    Jon Vickers

    Isolde

    Jessye Norman

    Brangäne

    Gwendolyn Killebrew

    König Marke

    Aage Haugland

    Kurwenal nicht genannt
    Melot

    Warren Ellsworth

    Die Preispolitik des Fischer-Verlages ist mir allerdings ein Rätsel. Mein Buch ist die Ausgabe "Werke in Einzelbänden" und kostet 49,00 Euro. Zzgl. Kommentarband im Schuber 199,00 Euro. Die Einzelausgabe an anderer Stelle 87,00 Euro. Das verstehe wer will (Taschenbuch kommt für mich nicht infrage).

    Lieber Thomas, vielleicht kann ich zur Lösung des Rätsels etwas beitragen. Du hast offensichtlich die klassische Einzelausgabe des "Doktor Faustus" erworben, die seit einigen Jahrzehnten auf dem Markt ist. Inzwischen nahm der Fischer-Verlag die große historisch-kritische Ausgabe der Werke von Thomas Mann mit ausführlichem Kommentarapparat in Angriff. Sie soll 38 Bände umfassen, 19 liegen bisher vor. In diese Edition wird - wie man sich leicht vorstellen kann - immenser wissenschaftlicher Aufwand investiert. Textmarken auf jeder Seite verweisen auf die ausführlichen Kommentare.


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    Der Kommentarband des "Faustus" ist mit 1266 Seiten fast doppelt so umfangreich wie der Roman, der es auf 741 Seiten bringt. Die Abbildung links täuscht. Darauf scheint der Roman das dickere Buch zu sein. Ich kann bezugen, dass es anders ist, denn ich habe mir die Ausgabe im Schuber beim Erscheinen 2007 gegönnt. Sie war anfangs als Subskription für 99 Euro zu haben, kostet nun aber 199 Euro. Aus dieser neuen Edition ist der Roman auch einzeln erhältlich und hat einen höheren Preis als die von Dir gekaufte Ausgabe.


    Nun wünsche ich Dir eine erlebnis- und erkenntnisreiche Lektüre. Nebenher besitze ich auch noch die von Gert Westphal gelesenbe Hörbuchausgabe. Die klingt wie Musik in meinen Ohren.

    Ich muss ja gestehen, lieber Rüdiger, dass ich mit dem Liedkomponisten Brahms immer noch fremdle. Schubert und Strauss stehen mir hier näher. Dieser Liederzyklus von Brahms ist für mich auch Neuland.

    Die Zwischentexte brauche ich auch nicht. Aber sie sind wohl von Brahms so gewollt.

    Lieber Gregor, mein Weg zu Brahms war auch sehr lang und mühsam. Du kannst Dich also immer noch auf etwas freuen. ;) Was nun die "Magelone" anbelangt, gibt es im Forum sehr feinsinnige Begleittexte von Helmut Hofmann. Ich greife immer wieder darauf zurück, zumal die einschlägige Literatur so üppig nicht ist. Den Thread zu dem Zyklus hatte 2010 dankenswerterweise Alfred Schmidt gestartet. Hier die Links:


    Johannes Brahms: Die Schöne Magelone


    Johannes Brahms. Seine Lieder, gehört und betrachtet im Bemühen, ihr Wesen zu erfassen

    Hallo Antalwin, Deine Beiträge habe ich sehr gern gelesen. Einer meiner liebsten Steuermänner ist übrigens Helmut Krebs in dieser Aufnahme, die einst bei Walhall erschien:


    der-fliegende-hollaender-2-cds_2597640.jpg


    Richard Wagner
    Der fliegende Holländer

    Nordwestdeutscher Rundfunk 1951

    Chor und Orchester des NWDR Hamburg

    Dirigent Wilhelm Schüchter


    Der Holländer

    Hans Hotter

    Senta

    Helene Werth

    Daland

    Kurt Böhme

    Der Steuermann

    Helmut Krebs

    Erik

    Bernd Aldenhoff

    Mary

    Res Fischer


    Krebs singt das Lied des Steuermann sehr zurückgenommen und in sich gekehrt, wenn nicht gar leicht abwesend. So, als träumte er. Typisch für ihn. Er sucht nach meiner Beobachtung gern nach interpretatorischen Alternativen, weshalb ich seinen Vortragsstil so spannend finde. Bei Spotify kannst Du Dir - so die Aufnahme in Deiner Sammlung nicht vorrätig ist - einen Eindruck verschaffen.

    Laut SZ hat Barenboim gerade in Berlin ein großartiges Konzert dirigiert, mit einer Symphonie Fantastique wie man sie „noch nicht gehört zu haben glaubt: ausführlich, bedachtsam, dabei plastisch ausgeformt“.

    Ausführlich, bedachtsam, plastisch ausgeformt? Darunter kann ich mir beim besten Willen nichts vorstellen - vor allem bei der "Symphonie fantastique" von Berlioz nicht. Weiß jemand, wo man einen Mitschnitt nachhören kann? Du vielleicht, Christian?

    Lieber Gregor, sei abermals bedankt nun für "Die schöne Magelone" mit dem von uns verehrten Rafael Fingerlos, die meinen Sonntagmorgen musikalisch begleitete. Dieses Werk trifft sich gut, weil ich dieser Tage ständig Lieder von Brahms höre. Vor allem die Chorstücke - und davon wieder die Volksliedbearbeitungen. Sie sind ein Kosmos für sich. Brahms hat sich von diesen Überlieferungen bekanntlich stark und ständig inspirieren lassen. Es kann also nicht schaden, sich gleichzeitig mit der Musik auch in die orignalen Texte zu vertiefen. Bei dem Wiener Konzert wird dem Original leider völlig misstraut. Das ist schade. Die teils läppische Neufassung der Zwischentexte, die von der Autorin Teresa Präauer völlig emotionslos vorgetragen werden, sind nach meinem Eindruck nicht geeignet, den Zyklus für das heutige Publikum verändlicher zu machen. Brahms, der zunächst keine Zwischentexte wollte, würde sich im Grabe umdrehen.


    450px-Grab_von_Johannes_Brahms_auf_dem_Wiener_Zentralfriedhof.JPG

    Statt Elbe könnte es auch die Moldau sein,

    Folgen wir dieser Idee, dann könnte man mit einiger Phantasie in der Mitte des Coverbildes ganz verschwommen den mächtigen Altstädter Brückentum zu Prag erahnen. Recht angeschnitten ließe sich die Kuppel der St. Nikolaus Kirche vorstellen, Die Perspektive würde stimmen, wozu man bei der Coverdarstellung allerdings die Seiten wechseln müsste - so wir auf diesem Beispielbild.


    gross_karlsbrueckeprag.JPG

    Ich kann mir keinen Reim darauf machen, weshalb der Grafiker dieses Gemälde ausgewählt hatte. Tschechien liegt nicht am Meer.

    Ich rätsele auch, lieber moderato. Immerhin verbrachte Foerster Jahre seines Lebens in Hamburg, das einen Hafen mit Flussanbindung hat und kehrte immer mal wieder dorthin zurück. Diese Stadt erkenne ich aber nicht in dem Coverbild. Es gibt gewisse Anhaltspunkte für London mit St. Paul ganz rechts angeschnitten. Auf eine Kirche hattest auch Du hingewiesen. Offenbar ist das Coverbild ein Ausschnitt einer größeren Darstellung.


    1280px-FoersterSiebengebirge.jpg


    Foerster hat auch selbst gemalt. Im Netz finden sich Zeichnungen, die aber keine Ähnlichkeit mit dem Bild aufweisen, um das es hier geht.

    Ab 2015 nimmt er mehr und mehr bedeutende Rollen wie Rodolfo, Alfredo, Faust, Nemorino, Eduardo, Hoffmann, Lenski, Herzog von Mantua in sein Repertoire auf und tritt damit weltweit an großen Häusern auf (Berlin, London, Chicago, Wien, Paris, Hamburg, Mailand, München, New York).

    Und so frage ich mich, ob der Titel dieses Threads inzwischen nicht überholt ist. Dank meinerseits an Orfeo für die wichtigen ergänzenden biographischen Infomationen zu Bernheim.

    Und als ‚Stimme der Mutter‘ im Antonia-Akt hört man die - wohl aus politischen Gründen - vom DDR-Kulturbüro aufs 'Abstellgleis‘ (Opernhaus in Schwerin) geschobene Hanne-Lore Kuhse, deren Name im Abspann nicht genannt wird.

    Lieber Carlo, darf ich etwas anmerken? In der DDR gab es nach meinen Informationen keine Institution mit dem Namen "Kulturbüro". Es gab ein Politüro der SED als eigentliches Machtzenztrum, ein Kulturministerium und eine staatliche Künstleragentur. Die beiden letztgenannten Institutionen waren auch mit den Opernhäusern und deren Sängern befasst. Hanne-Lore Kuhse trat nach ihrem Debüt in Gera trat ihr erstes Engagement 1952 in Schwerin an, wo sie bis 1959 blieb. Dort entstanden auch erste Aufnahmen. Partien wie Fidelio-Leonore, Brünnhilde oder Turandot haben sich nur ausschnittsweise als Hausbänder erhalten. Als nächste Station folgte noch 1959 Leipzig. Einem Ruf an der Ostberliner Staatsoper folgte sie 1963. Dort hatte sich inzwischen die aus Prag stammende gertenschlanke Ludmila Dvorakova etbaliert, mit der die Kuhse rein äußerlich nicht mithalten konnte. Ihr Zeit war faktisch abgelaufen noch bevor sie an diesem Haus begonnen hatte. Die Isolde und die Lady Macbeth blieben aber ihre wichtigsten Partien. Im Ausland war sie mehr zu hören als in der Heimat. Große Erfolge hatte sie in den USA, wo man weniger Probeme mit stattlichen Diven hatte. Auch in England und in Frankreich war sie sehr beliebt. In der DDR trat sie von nun an vor allem als Lied- und Konzertsängern auf und wirkten in vielen Plattenproduktionen mit.


    Dass die Kuhse im Abspann der "Hoffmann"-Films nicht genannt wird, ärgert auch mich. Ich hatte das auch schon moniert. Ich führe diesen Umstand darauf zurück, dass sie bei den Dreharbeiten in Babelsberg nicht zugegen war. Und da die Defa als Produzent auch den Abspann des Films lieferte, dessen Vorlage gewöhnlich das Drehprotokoll ist, fiel sie Stimme der Mutter, die nicht wirklioch auftritt, durch den Rost. Eine Strafaktion gegen die Sängerin, die auch mit hohen Preisen ausgezeichnet wurde, würde ich darin nicht sehen wollen.

    Wenn die Namen von Sängern fallen, die mir selbst unbekannt sind, werde ich meist hellörig - und möchte mir einen eigenen Eindruck verschaffen. Die "Zauberflöte" habe ich mir im Lichte dieses Threads wieder angehört. Die Geharschnischten-Szene, die ich besonders gern habe, wird tadellos und stilistisch perfekt gesungen. Daran hat Wilfried Badorek mit seinem Tenor den - wie ich finde - größeren Anteil. Es ist, als führe er stimmlich. Also muss jetzt auch die Szenenfolge aus "Gasparone" her, die mich in wenigen Tagen erreichen soll.


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