Beiträge von Rheingold1876

    Ihr Tannhäuser in diesem Jahr soll sehr gut gewesen sein.

    Noch sehr viel interessanter fand ich den "Tannhäuser" unter der Leitung von Nathali Stutzmann in der originalen Pariser Fassung in Monte Carlo, der mir in starker Erinnerung ist. In der "Neuen Zürcher Zeitung", die Christian verlinkt hat, wird diese Besonderheit aber nicht präzisiert, wenn es heißt: "Es war zudem ein Werk Wagners, mit dem sie 2017 in Monaco ihren Einstand als Operndirigentin gab: der ,Tannhäuser'. Die Pariser Fassung ist viel mehr als eine Übersetzung aus dem Deutschen ins Französische.


    Hier mehr dazu:

    https://de.euronews.com/kultur…sisch-die-pariser-fassung

    Leider blieb die bedeutende Produktion ohne große Resonaz. Sie hätte auf Tonträger gehört.



    Ich habe kürzlich eine faszinierende Entdeckung gemacht! Habt ihr schon mal davon gehört, dass Brahms sein herrliches Streichquintett op. 111 ursprünglich als seine 5. Sinfonie konzipiert hat?

    Davon habe ich noch nichts gehört. Die Brahms-Literatur, die mir bekannt, gibt dazu nichts her. Einen ganz vagen Hinweis habe ich hier im zweiten Absatz gefunden. Nun würde mich interessieren, auf welche Quelle Du Dich bei Deiner Entdeckung berufst.

    Ich frage mich, ob man die Inszenierung der Carmen mit einem anderen Schluss dem Publikum präsentieren darf.

    Dürfen tut man (fast) alles, lieber moderato. Nur hat aus meiner Sicht die Statistik zur Gewalt gegen Frauen nichts mit "Carmen" zu tun. Darauf kommt, wer das Libretto genau liest, am besten noch in der ursprünglich von Bizet gewollten Fassung. Da geht es um ganz andere Dinge. Ein sehr ernste und dramatische gesellschaftliche Erscheinung wird ehr klein gemacht, wenn sie auf der Theaterbühne "verbraten" wird. Dort dürfte auch die Zielgruppe nicht erreicht werden. Gewaltberteite Männer, die zu Mördern werden, dürften ehr selten sein im Opernpublikum. Und warum sich bei dieser Oper aufhalten? Auch "Otello" müsste auf den Prüfstand mit einer Version, in der Desdemona ihren Mann erwürgt.


    Und dann gibt es auch noch diese Statistik:


    https://www.zeit.de/gesellscha…iche-gewalt-gegen-maenner

    OTMtMzU3NS5qcGVn.jpeg Meine erste Platte mit del Monaco sehe ich vor mir. Es war diese - eine Szenenfolge aus Verdis "Otello". Ich hatte fast keine Ahnung von Oper, zumal nicht von dieser. Dennoch war ich so ergriffen und gepackt, dass es für das weitere Leben reichte. Daran hatte der Tenor natürlich erheblichen Anteil. Ich verdanke ihm also sehr viel. Bin ich dadurch milde gegen ihn gestimmt? Vielleicht. Aber es gehört auch zu meiner Wahrheit, dass ich nie ein Problem mit ihm hatte und die Kritiken, auf die moderato verweist, nicht verstand. Da hat offenbar auch einer vom anderen abgeschrieben. Hat sich erst einmal ein Vorurteil festgefressen, bleibt es. Für mich war Mario del Monaco immer ein Sänger, der in den dramatischen Kern der Werke vorstieß. Dabei geht es mitunter auch etwas robust zu, was mich nicht stört.

    Es war schön auch mal einen jungen Marke zu sehen , der vom Alter zu Isolde passte!

    Das geben so der Text und damit die Geschichte aber nicht her. Isolde nennt Marke gleich im ersten Aufzug "Kornwalls müden König". Er ist - auch das erfahren wir, Tristans Ohm (Oheim), also sein Onkel, genau genommen der Bruder der Mutter. Damit steht Marke eine ganze Generation über Tristan. Nicht er passt also den Jahren nach zur Braut, sondern einzig Tristan, der sie ihm heimführen soll. Darauf beruht ja auch die Handlung.

    Das aktuelle Drama um die documenta macht nach meiner Beaobachtung sehr deutlich, dass die Presse- und Kunstfreiheit am Ende vielleicht doch nur eine Chimäre ist - positiv gesehen aber wenigstens ein ewiges Ziel, das nie zu erreichen sein wird, da von weltweiten politischen Entwicklungen und Bewegungen bestimmt und abhängig. Für mich wäre das so schlimm nicht. Gefordert sind jetzt scharfer Geist und Erfindungsreichtum. Seit jeher haben Künstler mehr oder weniger erfolgreich versucht, Grenzen und Verbote zu überschreiten. Das gehört zur Kunst. Ich habe meine berechtigten Zweifel, ob in Freiheit und Wohlstand überhaupt bedeutende Kunst entstehen kann.

    Ich gestehe, daß mir im Titel eigentlich nur noch das Attribut "verhunzt" abgeht.

    Generell leiden Klaviestücke darunter, wenn man sie ochestriert (ja - auch die "Bilder einer Ausstellung zähle ich dazu)

    Ebenso schlimm finde ich, wenn Interpreten, die sich ein Soloinstrument mit "Nischendasein" erkoren haben, wo es wenig Werke gibt (vermutlich aus gutem Grund) andere Musikstücke für ihr Instrument arrangieren....

    ..und das dann auch noch auf Tonträger verewigt wird....


    Wie recht du hast! 👍

    Aus beiden Äußerungen geht nicht hervor, ob sie auf Höreindrücken besagter "Winterreise" - nämlich dieser - beruhen oder ob sie nur ganz allgemeiner Natur sind:



    Als ich von dieser Neuerscheinung Kenntnis bekam, war auch ich mehr als skeptisch. Gleichzeitig war aber meine Neugierde geweckt. Inzwischen habe ich mir die Produktion mehr als einmal zu Gemüte geführt und finde zunehmend Gefallen daran. Was ist so schlimm an einer Bearbeitung? Das Original - hundertfach auch auf Tonträgern verewigt - wird doch nicht angetastet. Nach meinem Eindruck gehen die Ausführenden dieser Version mit großen Respekt vor Schubert zu Werke. Sie stammt vom Chef des Leipziger Gewandhauschores Gregor Meyer. Folglich wirkt auch dieser Chor mit. Basserstaunt bin ich, was musikalisch aus einem Akkordeon, mit dem ich als Schüler gequält wurde, herauszuholen ist. Hier kommen sogar zwei zum Einsatz und verbreiten romatische Stimmung vom feinsten. Mir ist so eine intelligente und phantasiereiche Bearbeitung immer noch lieber als die x-te neue Aufnahme der "Winterreise" in urspünglicher Ausführung, die nicht gut gesungen ist.

    WIR setzen den Focus nicht unbedingt aus GROSSE Pianisten sonden auch auf wenigewr beannte - aber unserer Meinung nach interessante.

    So ein Ausgangspunkt ist im Jahr 2023 gewiss der bessere, der realistischere und gerechtere. Große Pianisten, große Dirigenten, große Sänger, große Schauspieler. Ich weiß zwar, was gemeint ist, kann aber inhaltlich mit diesen Begriffen nichts amnfangen. Sie sind hohl und leer, sagen nichts aus - heutzutage noch weniger als vor fünfzig Jahren. Ich überlege, wann diese Kategorie, die den Benutzer letztlich davon befreit, sich inhaltlich konkret und begründend äußern zu müssen, aufkam - und warum? Muss da gar bei Karl dem Großen angesetzt werden? ;)


    Mir ist auch aufgefallen, dass Alfred in jüngster Zeit Pianisen-Threads gestartet hat. Threads, die lediglich den Namen der Betreffenden als Titel haben. Ist das Absicht? Soll dadurch die Neugierde geweckt weren? In meinem Falle funktioniert das sogar, weil mir keiner der Namen etwas sagte. Also musste ich nachschauen, um zu erfahtren, worum es eigentlich geht. Prinzpiell sagen mir solche Überschriften aber nicht zu, und ich meine mich an einen Hinweis zu erinnern, im Forum davon Abstand zu nehmen.

    ( Erik Rousi), ein junger Finne, mehr Bariton als Bass ...

    Das trifft es. Ich hatte die vin Fiesco verlinkte "Schöne Müllerin" in meinem Bestand, dann aber wieder ausgesondert, weil mich der Umgang mit Vokalen störte. Aus wandern wuirde "wondern" usw. Der 36jährige Rousi, hat schönhes stimmliches Materal zu bieten, sollte aber unbedingt an seiner Aussprache arbeiten. Kann sein - was mich sehr freuen würde - ist dies ja inzwischen schon geschehen.

    Lieber Tristan, der schwedische Komponist Hugo Alfvén - immer wieder sehr hörenwert - hat bekanntlich auch gemalt. Was läge also näher, eine ihm gewidmete CD-Edition graphisch mit seinen Bildern auszustatten? Vergrößert man Dein schönes Rätselbild, ist auch die Signatur zu erkennen. Dargestellt ist eine Ruine (Castello Barbarosso?) in Anacapri, einer hochgelegenen Gemeinde auf Capri. Also wird Dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als ein neue Aufgabe zu stellen.

    Diese italienischen "Fledermaus" konnte ich nichts abgewinnen. :( Mieser Ton, unscharfes Bild. Will das heuzutage wirklich noch jemand so sehen und hören? Der Dirigent bringt nicht einen Funken Schwung und Glanz in die Darbietung. Die Regie bedient sich bei einem Klischee nach dem anderen. Auch die Sänger finde ich nicht überzeugend. Die Raffinesse und Gewagtheit des Werkes wurde nach meinem Eindruck nicht an einer Stelle erfasst. Da reicht es nicht, Alfred in Unterhose hinzusetzen. Klamauk statt Erotik! Ich kann verstehen, dass das Publkum so verhalten reagierte.

    Während des Krieges war seine größte Sorge, dass Ausgebombte in seine 19-Zimmer-Villa einquartiert werden könnten, nach dem Krieg galt seine ganze Trauer nicht etwa den Millionen Ermordeten sondern dem kaputten Nationaltheater.

    Um diese Villa in Garmnisch, die noch immer vion der Famiele bewohnt wird, ranken sich seit jeher Legenden. Ich kenne sie von innen, wurde einmal durch die Zimmer und Etage gegführt. Sie ist sehr verwinkelt und auf die individuellen Bedürnisse ihres einstigen Hausherrn zugeschnitten. Die Zimmer sind reklativ klein und gehen in der Beletage ineinender über. Nachdem Strauss seinen prächtigen Wohnsitz in Wien aufgelölst hatte, wurden alle Kunstwerke von dort nach Bayern verbracht. Kein Winkel, in dem nicht wertvolle Skulpturen stehen, keine Wand, die nicht mit namhaften Gemälden eng behängt ist. Überall in den engen Gängen Wandschränke, in denen Kostbarkeiten aller Art lagern. Strauss und vor allem seine Frau waren leidenschaftliche Kunstsammler. Das Gebäude war zugleich Archiv. Es beherbergte die originalen Partituren und Notenschriften sowie die erlesene Bibliothek mit zahltreichen Widmungsexemplaren. Strauss und vor allem seine Frau waren leidenschaftliche Kunstsammler. Ich kann mir keinen Ort vorstellen, der für die damals notwendige und drängende Aufnahme von Kriegsopfern weniger geeignet gewesen ist als sie Strauss-Villa. Schließlich kommt heute auch niemand auf die Idee, dem deutschen Bundespräsidenten zuzumutzen, seinen Sitz mit den leerstehenden und ungenutzten Zimmerfliuchten Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen.

    HEUTE, wo jeden Tag in den uns bekannten Kriegen hunderte junge Soldaten sterben, siten wir hier - völlig ungerührt - hören klassische Musik und vergleichen Tonaufnahmen....

    So ist eben die Welt...

    Darüber denke ich auch fast täglich nach - und finde für mich keine Lösung, weil es die wohl auch nicht gibt. Ich kann den alten Strauss duchaus verstehen.

    Was hier gerne vergessen wird, ist der Umstand, dass es bei einer öffentlichen Würdigung eines Künstlers, was die Benennung einer Straße nun mal ist, nicht nur auf künstlerische Leistungen ankommt, sondern auch politisches und sonstiges gesellschaftliches Handeln einbezogen werden muss. Und das Verhalten von Richard Strauss während des Nationalsozialismus lässt durchaus den Schluss zu, dass man diesen Menschen nicht durch Benennung einer Straße auszeichnen sollte.

    Darf ich mir eine Ergänzung erlauben? Die größte Ehrerbietung, die einem Künstler entgegengebracht werden kann, ist für mich immer noch die Beschäftigung mit seinen Werken, deren Verbreitung, Aufführung oder Ausstellung. Dadurch kommen sie anderen Menschen sehr viel näher als auf Straßenschildern. Deshalb wurden und werden in totalitären Staaten missliebige Kunstwerke verboten. Weil man Angst vor ihnen hat. Nach der deutschen Wiedervereinigung bekamen jede Menge Künstler, die in der DDR drangsaliert wurden, ihre verdiente Anerkennung dadurch zurück, dass sie endlich frei zugänglich waren. Am 10. Mai 1933 sind in Berlin Bücher verbrannt worden und keine Straßenschilder. Nach meiner Beobachtung erleben wir derzeit eine regelrechte Richard-Strauss-Schwemme. Selbst kleine Theater gönnen sich nun ihre "Frau ohne Schatten". Offenbar ist das Publkum spüchtig danach, was ich sehr gut verstehen kann. Das zählt.

    Die Wiesbadener Historische Fachkommission hatte den Auftrag, alle Namensgeber von städtischen Verkehrsflächen, Gebäuden, Schulen, Einrichtungen und Anlagen in Wiesbaden auf ihre Ehrungswürdigkeit hin zu überprüfen. Da Liane Synek eine Namensgeberin ist, wurde sie routinemäßig überprüft. Wo sollte da ein Problem sein?

    Lies bitte nach, welche Kriterien für die Untersuchung entscheidend waren. Nicht alle Namensgeber wurden unter die Lupe genommen. Es heißt: "Bei der Auswahl wurde berücksichtigt, dass die Personen die Geschehnisse bewusst wahrnehmen und beurteilen konnten. Daher wurden nur Akteurinnen und Akteure in die Untersuchung aufgenommen, die zwischen 1870 und 1925 geboren worden sind." Die Opernsängerin Liane Synek wurde 1922 geboren. Das reichte offenbar, um zu überprüfen. Ergebnis: "Die Historische Fachkommission zur Überprüfung nach Personen benannter Verkehrsflächen, Gebäude und Einrichtungen der Landeshauptstadt Wiesbaden beschließt einstimmig, dass eine Aufrechterhaltung einer Namensgeberschaft nach Liane Synek das Ansehen der Landeshauptstadt Wiesbaden nicht beschädigen würde. Es wird die Beibehaltung der Namensgeberschaft empfohlen."

    Warum in dem Dossier auch die aus Wien stammende Opernsängerin Liane Synek (1922–1982) auftaucht, erschließt sich mir nicht. Nach ihr wurde erst 2007 eine Straße in Wiesbaden benannt. Bei TAMINO hat sie einen eigenen Thread. Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, war sie elf Jahre alt. Die Historische Fachkommissionkommt zu dem Schluss, dass "eine Aufrechterhaltung einer Namensgeberschaft nach Liane Synek das Ansehen der Landeshauptstadt

    Wiesbaden nicht beschädigen würde. Es wird die Beibehaltung der Namensgeberschaft empfohlen." Und weiter: "Ein aktivistisches Verhalten oder eine ideologische Nähe zum Nationalsozialismus konnten anhand der verfügbaren Quellen nicht belegt

    werden."

    Vielleicht sollte man sich die Mühe machen, die ganze - allerdings recht umfangreiche - Begründung zu lesen, und seinerseits begründeten Widerspruch zu formulieren.

    Geschieht nur mir das, oder ist der Link, den CHKöhn dem von mir gefetteten Teil seines Beitrages untergelgt hatte, plötztlich wirklich nicht mehr aktiv?


    "Not Found

    The requested URL was not found on this server.

    Additionally, a 404 Not Found error was encountered while trying to use an ErrorDocument to handle the request."

    Mit diesen Berliner Erfahrungen, lieber Joseph, bin auch ich vertraut. Anwohner lieben derlei Umbennungen gar nicht. Oft wissen sie nicht, um wen und was es da überhaupt geht. Sie haben andere Sorgen. Gerade im Afrikanischen Viertel. Schließlich ist in der Hauptstadt der Anteil von Menschen mit Bildungsferne, Armut und Migrationshintergrund überdurchschnittlich hoch. Andere fühlen sich belehrt und überrumpelt. Von den enormen Kosten, die gern herunhtergespielt werden, ganz zu schweigen. Es wird nicht möglich sein, eine Stadt mit politisch korrekten Staßennamen hinzubekommen. Dazu noch in dieser Zeit der Kriege, Kriesen und Abstiegsängsten, die immer mehr an uns alle herankriechen. Deshalb bleibe ich sehr gelassen bei diesem Thema. Man wird sehen. In Berlin gibt es auch so eine Liste wie in Wiesbaden mit etwa dreihundert Verdächtigen. Wenn es nach den Autoren geht, soll fast nichts bleiben wie es ist. Luther, Wagner, Marx, der selbst Jude war, und wer weiß wer noch, sollen aus dem Stadtbild verschwinden. Sogar der Theologe Bonhoeffer, der im KZ starb, ist darunter - weil antisemistischen Ideen gehabt haben soll.


    Was nun Strauss anbetrifft, um den es hier vor allem geht, finde ich die Begründung für die Umbenennung der nach ihm in Wiesbaden benannten Straße über weite Strecken konstruiert und oberflächlich in der Darstellung. Da bin ich ganz bei Calatrava, dem Threadstarter.

    Diskograophie der Klarinettenkonzerte und aller anderen Werke Webers


    In seiner Diskograhie (Stand September 2022) liste Frank Ziegler, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, für das erste Klarinettenkonzert 84 und für das zweite 70 Aufnahmen mit Nummern auf. Das ist nicht wenig. Als ich jetzt nachschaute und mich hoffetlich nicht verzählte, war ich sehr erstaunt angesichts der Fülle. Die einzigartige Diskographie der Webergesellschaft wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert, denn es tauchen immer neue Produktionen aller Werke Webers auf. Sie kann auch eingesehen bzw. heruntergeladen werden - und zwar hier:


    "Die Weberiana enthalten regelmäßig Besprechungen aller Tonträger-Neuerscheinungen. An dieser Stelle bieten wir Ihnen jedoch nicht nur die Liste, der bisher besprochenen Tonträger, sondern eine umfangreiche Diskographie aller bislang ermittelten Einspielungen der Kompositionen von Carl Maria von Weber auf Tonträgern (von der Klavierrolle bis zur CD, inkl. Videos und DVDs), soweit diese über öffentliche Vertriebe verbreitet wurden (ohne lediglich in Rundfunk- und Fernseharchiven verfügbare Aufnahmen)", heißt es.

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    Es gibt ein Buch zum Thema, das ich aber nur vom Titel und nicht vom Inhalt kenne. Es soll auch einschlägige Musik auflisten. Beim Verlag heipßt es dazu: "Martin von Tours, der leuchtende Heilige des 4. Jahrhunderts, ist mit der Geschichte und Gegenwart des Christentums eng verbunden: Seine "Mantelteilung" gehört zum großen Erbschatz der christlichen Bilder. Auch als Idealgestalt eines Bischofs war Martin stets mit dabei, wenn sich Kirche erneuerte. Kunst und Musik aus über 1000 Jahren legen hierfür ein beredtes Zeugnis ab. Das Buch versammelt die schönsten Martinsbilder und -plastiken aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart vom Mittelalter bis in die Moderne. Auch die neu eingespielte Musik-CD schlägt einen eindrucksvollen Bogen von der Spiritualität der Gregorianik bis hin zu fröhlichen Kinderliedern und stimmungsvollem Jazz."

    Eine meiner Lieblingsaufnahmen ist die schon genannte Gesamtaufnahme der 4 Sinfonien Jadassohns. Nicht nur, dass hier hochinteressantes Repertoire erschlossen wird, dazu sind die Aufnahmen mit dem recht unbekannten Brandenburgischen Staatsorchester auch musikalisch und sehr gut und klanglich voll in Ordnung.

    Ein recht unbekanntes Orchester? Das kommt wohl auf den Standort des Betrachters an, lieber Tristan2511. Wohntest Du in Berlin wie ich, hättest Du gewiss Konzerte des Brandenburgischen Staatsorchesters auch noch unter dem geschätzten Griffiths, gehört. Es hat seinen Sitz in Frankfurt (Oder), spielt gelegentlich aber auch in der Hauptstadt. Mir sind noch Menschen begegnet, die keine Anhnung davon hatten, dass es ein zweites Frankfurt, nämlich die Geburtstadt von Kleist, in Deutschend gibt. Auch durch die Viadrina ist die Wahrnehmung in jüngster Zeit eine andere geworden. Ein Besuch lohnt sich alle Mal, auch wenn die Wunden, die der Zweite Weltktrieg schlug, noch immer gegenwärtig sind und sich nunmehr auch durch nicht immer sehr glückliche Neubaulösungen darstellen. Das Orchester hat eine neue Spielstätte. Eine Reise nach Frankfurt (Oder) lohnt sich allein wegen der magischen mittelalterlichen Bleiglasfenster in der Marienkirche, einem der größten Bauwerke des Backsteingotik im Norden Deutschlands. Sie gelangten nach zähen und langwierigen Verhandlungen vor zwanzig Jahren aus Russland, wo sie als Kriegsbeute versteckt gehalten wurden, zurück. Gott sei Dank. Heute wäre das nicht mehr möglich.


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    Lieber Joseph II., vielleicht möchtes Du ja die Liste der Orchesterchefs auf den neuesten Stand bringen:Howard Griffiths (2007–2018)Jörg-Peter Weigle (seit 2018)

    Welche Musikstücke kosten nix?


    Es handelt sich Zitat "um überwiegend volkstümliche, traditionelle Weihnachtslieder in instrumentaler Form, also beispielsweise "Alle Jahre wieder", "Oh Tannenbaum" und "Oh du fröhliche". All diesen Liedern gemein ist: Der Urheber ist seit mehr als 70 Jahren verstorben, Text und Melodie sind damit gemeinfrei."

    Es gibt Weihnachtsmarktbetreiber, die dazu übergegangen sind, nur noch solche gebührenfreie Musikstücke zu spielen oder aufzuführen.

    Keine schlechte Idee. :) Also könnte sogar ich darüber nachdenken, mal wieder über einen Weihnachtsmarkt zu gehen. Es dürfte mehr als zwanzig Jahre her sein, dass ich mich auf so einen Rummel verirrte. Seit so viele Komponisten frei sind, muss die Gema also zum Zollstock greifen und Märkte vermessen. Mein Mitleid hält sich in Grenzen. :angel:

    Lieber moderato, herzlich danke ich Dir für die Mühe, die Du Dir gemacht hast, mein eigenes Wissen über Lehár zu erweitern. Ich muss noch darüber nachdenken, das, was mir bisher bekannt ist, mit den Erkennisse besagten Buches abzudaten. Ich ging auch stets davon aus, dass Hitler selbst die treibende Kraft gewesen ist, um den Komponisten und seine Frau, die angbelich zur "Ehrenarien" erklärt wurde, auf den Spielplänen zu halten, weil er seine Operetten mehr liebte als Wagners Musikdramen. Er soll Aufführungen auch aus seinem eigenen Vermögen finanziert haben ("Herorische Weltsichten - Hitler und die Musik" von Sebastian Werr, Böhlau 2014). Woanders las ich - wo nur? - dass sich Lehár damit einverstanden erklärt haben soll, dass seine Werke während der Naziherrschaft ohne Nennung der jüdischen Librettisten gegeben werden.

    „Der Poesie nahekommen“, - das ist das Wesen von Liedkomposition. Und Beethoven hat davon – nicht nur in seinem zweifellos bedeutendsten Werk „An die ferne Geliebte", sondern auch in vielen kostbaren Einzelkompositionen – auf herrliche Weise Zeugnis abgelegt.

    Und davon zeugen auch die bereits erwähnten Aufnahmen. Geht man diverse Diskographien von Sängern durch, Beethoven ist meist anzutreffen. Sogar bei Kirsten Flagstad. Preiser veröffentlichte die sehr lyrischen Einspielungen mit Karl Erb. Michael Raucheisen hat im Rahmen seiner brühmten Lied-Edition 52 einzelne Titel eingespielt. Sie entsprechen oft nicht mehr unseren heutigen Vorstellungen - aber es gibt sie, und sie sind auch auf CD zugänglich.



    Nicht zu vergesen die noch nicht erwähnte Gesamtaufnahme mit Hermann Prey und Pamela Coburn bei Capriccio. In seiner mehrteiligen großen Platten-Liederedition, die beim Minnegesang beginnt, findet sich freilich auch eine stattliche Beethoven-Abteilung.

    Bela Bartók hat dann 1943 diese Melodie in seinem "Concerto for Orchestra" verwendet. Die Leningrader Sinfonie und auch den Rummel, der ab 1942 um diese Sinfonie gemacht wurde, schätze er nicht sonderlich. So entstand eine fast bitterböse, ironische Abrechnung mit seinem viel bekannteren Kollegen. Er wusste wohl nicht, dass Lehár, trotz der äusseren Erfolge von den Faschisten in Deutschland und Ungarn nur geduldet war und oft – zusammen mit seiner Frau – um sein Leben fürchten musste; und dass es auch Schostakowitsch in seiner Heimat Russland nicht viel besser erging.

    Lieber moderato, ich stutze etwas angesichts der Bemerkung zu Lehár während des Nationalsozialismus. Gibt es neue Forschungsergebnisse, wonach er und seine Frau um ihr Leben fürchten mussten?