Herzlichen Dank für die Glückwünsche und liebe Grüße ans TAMINO-Klassikforum! Markus Schirmer
Beiträge von Markus Schirmer
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Herzliche Grüße ans Tamino-Klassikforum !
gerade "lesend",
Markus Schirmer -
Vielen Dank für die Filmausschnitte, die ich noch nicht kannte !
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Es war eine mehr als schlimme Nachricht, die mich vor zwei Tagen aus Deutschland erreichte. Mein über alles geschätzter ehemaliger Lehrer, Prof. Rudolf Kehrer, war in Berlin verstorben. Ich hatte mit ihm noch vor zwei Wochen, als ich mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester in Pforzheim Mozarts c-Moll Konzert probte, telefoniert und ein wunderschönes Gespräch gehabt. Über Musik, wie er das stets liebte. Über mein Debüt in der Berliner Philharmonie am 25.Januar des kommenden Jahres, zu welchem er gerne kommen wollte. Über das Leben. Über seinen Gesundheitszustand, der mir nicht schlecht erschien. Und dann wenige Tage später diese Nachricht. Ich - aber auch viele seiner anderen ehemaligen Studenten - sind sehr betroffen über den Heimgang einer herausragenden künstlerischen Persönlichkeit, die uns in herzlich-warmer Weise sovieles auf unseren musikalischen Lebensweg mitgeben konnte: Der Sinn von Phrasen, das "Leben" von Pausen, das Wesen von Schwerpunkten, Synkopen. Sein grösstes Ideal war das Erfüllen aller Wünsche des Komponisten, das Respektieren des Textes. Diese demutvolle Haltung finden wir leider unter der jüngeren Musikergeneration immer seltener. Man solle nicht versuchen, "klüger" zu sein als Mozart, Beethoven, Chopin. Wie wahr ! Ich habe ihn seit meinem ersten Meisterkurs 1986 unzählige Male auf dem Podium erlebt, sein großes Repertoire, das oft auch selten zu hörende Werke enthielt, bewundert. Seine enorme Kraft - nicht nur in physischer Hinsicht - die von der Bühne strahlte.
Rudolf Kehrer war ein Gigant im Schatten. Leider kennen viel zu wenige Musikfreunde diese wirklich ausserordentliche Persönlichkeit, die in seiner Heimat so oft in einem Atemzug mit Svjatoslaw Richter oder Emil Gilels genannt wurde.
Seine Poesie war grenzenlos, vielleicht am Beispiel des Scriabin-Preludes op.9 für die linke Hand zu erleben: http://www.youtube.com/watch?v=VtMFv__GZhM
Für Interessierte empfiehlt sich ein Blick in das umfangreiche Rudolf-Kehrer-Archiv von Dr.Dr.Reinhard Niemann, wo nahezu sein gesamtes Schaffen dokumentiert ist: http://www.rudolf-kehrer.info/musik/kehrer/Meine lieben Gedanken sind bei Prof. Kehrer und seiner Familie.
Markus Schirmer
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Es war eine mehr als schlimme Nachricht, die mich vor zwei Tagen aus Deutschland erreichte. Mein über alles geschätzter ehemaliger Lehrer, Prof. Rudolf Kehrer, war in Berlin verstorben. Ich hatte mit ihm noch vor zwei Wochen, als ich mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester in Pforzheim Mozarts c-Moll Konzert probte, telefoniert und ein wunderschönes Gespräch gehabt. Über Musik, wie er das stets liebte. Über mein Debüt in der Berliner Philharmonie am 25.Januar des kommenden Jahres, zu welchem er gerne kommen wollte. Über das Leben. Über seinen Gesundheitszustand, der mir nicht schlecht erschien. Und dann wenige Tage später diese Nachricht. Ich - aber auch viele seiner anderen ehemaligen Studenten - sind sehr betroffen über den Heimgang einer herausragenden künstlerischen Persönlichkeit, die uns in herzlich-warmer Weise sovieles auf unseren musikalischen Lebensweg mitgeben konnte: Der Sinn von Phrasen, das "Leben" von Pausen, das Wesen von Schwerpunkten, Synkopen. Sein grösstes Ideal war das Erfüllen aller Wünsche des Komponisten, das Respektieren des Textes. Diese demutvolle Haltung finden wir leider unter der jüngeren Musikergeneration immer seltener. Man solle nicht versuchen, "klüger" zu sein als Mozart, Beethoven, Chopin. Wie wahr ! Ich habe ihn seit meinem ersten Meisterkurs 1986 unzählige Male auf dem Podium erlebt, sein großes Repertoire, das oft auch selten zu hörende Werke enthielt, bewundert. Seine enorme Kraft - nicht nur in physischer Hinsicht - die von der Bühne strahlte.
Rudolf Kehrer war ein Gigant im Schatten. Leider kennen viel zu wenige Musikfreunde diese wirklich ausserordentliche Persönlichkeit, die in seiner Heimat so oft in einem Atemzug mit Svjatoslaw Richter oder Emil Gilels genannt wurde.
Seine Poesie war grenzenlos, vielleicht am Beispiel des Scriabin-Preludes op.9 für die linke Hand zu erleben: http://www.youtube.com/watch?v=VtMFv__GZhM
Für Interessierte empfiehlt sich ein Blick in das umfangreiche Rudolf-Kehrer-Archiv von Dr.Dr.Reinhard Niemann, wo nahezu sein gesamtes Schaffen dokumentiert ist: http://www.rudolf-kehrer.info/musik/kehrer/Meine lieben Gedanken sind bei Prof. Kehrer und seiner Familie.
Markus Schirmer
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Liebe Forenmitglieder, eine sehr erfreuliche Meldung hat mich gestern erreicht: Meine CD "THE MOZART SESSIONS", die ich gemeinsam mit dem wunderbaren Bostoner Kammerorchester A FAR CRY aufgenommen habe, wurde mit dem renommierten MAESTRO Preis des bekannten französischen Musikmagazins PIANISTE ausgezeichnet.
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Ich hatte mehrmals die Gelegenheit, unter ihm als Solist zu musizieren: Benjamin Britten Klavierkonzert, Mozart: Klavierkonzerte A-Dur KV 488 und d-Moll KV 466 sowie Prokofievs 3. Klavierkonzert, sowohl mit "seinem" Mariinsky-Orchester als auch mit den Wiener Philharmonikern. Es war jedesmal ein ganz besonderes Erlebnis, seine Aura ist enorm und er ist ein wirklich unglaublich guter Begleiter, der den Solisten NIE zudeckt. Mitunter wird ihm ja von Kritikern vorgeworfen, dass seine Interpretationen klanglich übermässig massiv sind, ich kann das definitiv nicht bestätigen, im Gegenteil, ich habe mich bei seinen Dirigaten wirklich wohl gefühlt, vor allem auch bei den beiden Mozartkonzerten, also durchaus bei einem Repertoire, bei welchem man nicht in erster Linie an Gergiev denken würde. Proben scheint er nicht so sehr zu lieben, im Konzert selbst aber gibt er und seine von ihm angespornten MusikerInnen 1000%. Ein fabelhafter Musiker.
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Zu diesem Thema erreichte mich heute ein Leserbrief aus der Schweiz, mit der Bitte um Weiterleitung an "moderato" - Besten Dank, Herr Sch....
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred
Ich habe mir die Box vor kurzem gekauft, da ja wirklich viele Raritäten enthalten sind, die man nicht kennt. Umso wichtiger und erfreulicher ist dieser Hinweis, den ich erst jetzt hier im Klavierforum gefunden habeIch habe sie übrigens bei Amazon France gekauft, da Preis und Versand wirklich günstig war:
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Einen schönen Mittwoch allen Forenmitgliedern Gerne darf ich auf eine Radiosendung heute Nachmittag verweisen, sollte jemand Zeit und Lust haben, sich diese anzuhören: Es freut mich sehr, heute Gast auf WDR 3 in der Sendung TonArt zu sein. Das Besondere daran (und ich hoffe, es funktioniert alles, denn dies ist auch für mich eine Premiere) ist eine Konferenzschaltung. Moderatorin Nele Freudenberger wird in Köln, ich in meiner Heimatstadt Graz im jeweiligen Studio sitzen, um miteinander zu sprechen.
http://www.wdr3.de/musik/markusschirmer100.html
Herzliche Grüße,
Markus
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Lieber Markus Schirmer,
die Gunst der Stunde möchte Dir/Ihnen doch gerne einige Fragen stellen:
Würdest Du (ich hoffe, ich darf mir das Forums-Du erlauben!) es für ein sinnvolles Projekt halten, die Beethoven-Sonaten als Zyklus aufzunehmen, oder doch eher einzelne Sonaten über die Jahre, wie das etwa Emil Gilels gemacht hat (der ja tragischer Weise zu früh verstarb, so daß er sein Werk nicht vollenden konnte). Es hat ja beides etwas für sich. Beethovens Sonaten-Zyklus ist so vielfältig, vielschichtig und gewichtig, so daß man es glaube ich doch vertreten kann, sich Zeit zu lassen. Natürlich kann das Ergebnis dann nicht so homogen sein. Der Mensch entwickelt sich mit den Jahren.
Welche Beethoven-Interpreten haben Dich am meisten geprägt? Ich habe mir heute zweimal die "Sturm"-Sonate angehört, weil ich sie am Freitag von meinem verehrten Lehrer Franz-Josef Birk in Düsseldorf hören werde, wo er einen Seiler-Flügel spielen wird. (Er hat lange Jahre in Wien im Bösendorfer-Saal konzertiert.) Einmal mit Wilhelm Kempff und anschließend mit Walter Gieseking (RIAS-Rundfunkkonzert) - die Noten mitlesend. Das Abenteuer Interpretation ist für mich immer wieder faszinierend. Bei Kempff beeindruckt mich immer wieder die Musikalität, er ist sozusagen die Verkörperung dessen, was Musikalistät ist: ein nie steifes, stets lebendig-inspiriertes Spiel mit einem wunderbar atmenden Ton. Gieseking ist ganz anders - aber nicht minder eindrucksvoll. Er spielt das mit einer Mozartschen Feinheit, verzichtet auf jede plakative Geste. Und trotzdem ist alles da. Wenn man das so hintereinander hört, entdeckt man, daß wohl niemand Beethoven jemals ausschöpfen wird.
In Deinem Repertoire ist neben der Wiener Klassik auch Mussorgsky und Ravel - ein großer Bogen! Wie gestaltet Du Deine Programme? Bewußt so, daß Du Perspektiven aufzeigen willst von den Klassikern zur Romantik und der Moderne?
Beste Grüße
Holger
Lieber Holger,die Frage ist nicht einfach zu beantworten, zumindest nicht für mich, da meine bisherigen drei Beethoven-Einspielungen im Laufe einiger Jahre entstanden sind - Anlass waren eigentlich Auftritte in meiner Heimatstadt Graz, genauer beim großen sommerlichen Festival STYRIARTE, bei welchem ich einen "lockeren" Zyklus von Beethovens Sonaten "über die Jahre" ins Auge fasse. Und du hast schon recht: man verändert sich natürlich auch und dies schlägt sich sofort in der Interpretation nieder. Ich finde, Du hast es sehr gut ausgedrückt: Das Erarbeiten dieser Klein- (und Groß-) Ode ist eine kostbare Sache und man sollte sich dafür Zeit lassen.
Meine Vorbilder bzgl. Beethoven-Sonateneinspielungen: Allen voran Arthur Schnabel - diese Arietta aus Op. 111 ist schier unglaublich. Sicher auch Gilels mit seiner leider unvollständigen Aufnahme. Annie Fischer finde ich sehr interessant, obwohl sie selbst ihre Aufnahme nicht recht mochte. Aber es gäbe noch eine Reihe an lohnenden Aufnahmen !Neben Beethoven gibt es natürlich auch noch ganz andere Komponisten, deren Tonsprache mir sehr am Herzen liegt, z.B. Mussorgsky oder Ravel - deshalb entstand ja auch die CD "Pictures & Reflections" - und natürlich das bereits früher angemerkte Britten-Klavierkonzert
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Chrissies Frage sollte nun definitiv die letzte sein. Ob Markus sie noch beantworten kann (Zeitfrage) das weiß ich nicht.
Damit bedanke ich mich bei Markus Schirmer und allen Teilnehmern dieses Threads - der natürlich von den Mitgliedern in Bezug auf CDs von Markus - Neuerscheinungen und Wiederentdeckungen - weitergeführt werden sollMarkus muß nun seine Finger entspannen
Ich glaube dafür haben alle VerständnisIm Namen des Tamino Klassikforum
und in meinem eigenen
sage ich Markus Schirmer herzlichen Dank
für diesen interessanten AbendAlfred
Lieber Alfred, liebe LeserInnen und Forenmitglieder,ICH bedanke mich ganz herzlich für die vielen interessanten Fragen und ich hoffe, ich konnte sie wenigstens einigermaßen zufriedenstellend beantworten Wie gesagt, vielleicht lässt sich ein solcher Chat ja in absehbarer Zeit einmal wiederholen, ich würde mich sehr freuen. In diesem Sinne noch einen schönen, genussreichen und vorallem "musikalischen" Abend !
Ganz herzliche Grüße,
Markus
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Wie ist dein Verhältnis zu den Klavierkonzerten von Beethoven?
Ich höre sehr oft eine Diskrepanz zwischen dem Solisten und dem Orchester, eine herausrangende Sololeistung oder eine harmonisches Orchester, nur seltenst gelingt eine ausbalancierte Einheit.
Inwieweit ist man als Solist bereit, Kompromisse einzugehen, den Spagat zwischen der eigenen Vorstellung und der Ausführung des Orchesters zu wagen, wo liegt eine "Schmerzgrenze"?
Wie wahr - vielleicht darf ich hier auch gleich auf die Frage von CHRISSY antworten:In der Tat ist es mitunter nicht immer leicht in der Interaktion mit diversen Dirigenten und Orchestern, aber dies ist eigentlich die Ausnahme, meistens funktioniert es sehr gut und es gibt eine willkommene Übereinstimmung. Der IDEALFALL war wie gesagt die Arbeit mit A FAR CRY, einem für mich bahnbrechenden jungen Kammerorchester, wo ich - das muss ich betonen - NICHT vom Klavier aus dirgiert habe, sondern alles wurde einfach kammermusikalisch musiziert. Dies funktioniert natürlich nur mit einem kleineren Orchester, das brittenkonzert kann man so sicher nicht bewerkstelligen. Das gemeinsame Erarbeiten mit Orchester und Dirigent ist eine hochspannende Angelegenheit oder KÖNNTE es sein, wenn es im heutigen Konzertbetrieb nicht üblich wäre, leider nur 1 Probe und 1 Generalprobe anzusetzen. Ich spreche nicht vom ANDEREN Extrem, 40 proben für ein Tschaikowski-b-Moll Konzert von Toscanini und Horowitz, aber 1 probe mehr und man würde musikalisch sicher noch Längen dazugewinnen, einfach, weil man sich gegenseitig besser kennenlernen kann.
chrissy: Es gibt keine Faustregel für die Dauer des Erlernens eines schwierigen Werkes. ideal wäre es, ein Werk zu lernen, danach liegenzulassen (reifen zu lassen) und es dann erst wieder nochmals gründlich fertigzuarbeiten, aber dies ist oft nicht möglich.
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So - und nun werde ich MEINE Fragen Stellen, sonst bleibt vielleicht gar keine Zeit für mich übrig.
Zum einen interessiert mich, ob es eine Chance gibt, TACET zur Fortführung der Aufnahmen von Beethoven-Sonaten zu "überreden", zum anderen inwieweit PALADINO MUSIK gegebenenfalls als Produzent für Schubert-Programme in Frage käme ?
2. Frage - Wie bist Du auf die Idee mit der Tamino-"Fragestunde" gekommen ?
So gut sie ist - wir waren uns beide der technischen und organisatorischen Probleme bewusst.
Aber seit gestern abends war ich mir sicher, daß die "Veranstaltung" perfekt über die Bühne laufen wird.......mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred
Lieber Alfred, ich freue mich überaus, hier sein zu können und hatte dies auch - wie Du weisst - längst einmal vor. Wie ich sehe, neigt sich ja unsere Zeit langsam dem Ende zu und falls dies gewünscht wird, kann ich gerne - vielleicht einmal in den Weihnachtsferien - noch ein paar weitere Fragen beantworten ! Auf alle Fälle ist es nicht viel weniger stressig als ein Konzert soviel getippt habe ich glaube ich noch nie !Bei Tacet gibt es Ideen, den Beethoven-Zyklus weiterzuführen, allerdings sicher nicht alle Sonaten, da Andreas Spreer entschieden hat, die späten Sonaten mit Koroliov herauszubringen (ein sehr interessanter Kollege!), aber wie Du ja schon sagst, es gibt VIELE Ideen und sicher nicht nur EIN Label
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zusetzen
Hallo Markus,
ein sehr schöne Idee, sich hier live den Fragen des Tamino-Forums zu stellen. Danke natürlich auch an Alfred, für seinen Einsatz.
Die "Gretchenfrage": Wie hälst Du es mit der Moderne? Was ist für Dich noch spielbar? Und wo hört der Spaß auf? - Hintergrund meiner Frage ist u.a. ein vor kurzem besuchtes Konzert hier in Hamburg, wo Angela Hewitt am Flügel Réveil des Oiseaux von Messiaen spielte. Zwar habe ich sonst kaum Probleme mit dem 20.Jahrhundert, aber mit diesem Stück konnte ich praktisch nichts anfangen.
Also ich finde wie viele meiner KollegInnen, dass es ein MUSS ist, sich mit den Werken unserer Zeit auseinanderzusetzen, der Idealfall ist, wenn man sich mit dem Komponisten persönlich über seine Intentionen beim Komponieren unterhalten kann. Ich finde auch kluge Programme, die Altes und Neues gegenüberstellen, sehr bereichernd. Natürlich gibt es Werke, mit denen auch ICH nichts anzufangen weiß, das gebe ich durchaus zu, aber es lohnt dennoch, sich damit zu beschäftigen, oft erschliesst sich etwas erst bei mehrmaligem Hören. Ich werde auch in Zukunft vermehrt Kompositionen des 20. und 21. Jhdt. in meine Rezitale einfließen lassen.
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Guten Abend Markus,
zunächst einmal: ich finde es sehr sympathisch, daß Du uns einen Teil Deiner sicher knapp bemessenen Zeit schenkst.Ich habe mal eine ganz andere Frage, ich hoffe sie ist nicht zu indiskret. Als Künstler lebt man ja nun auch nicht nur von Luft und Liebe (zur Kunst), sondern muß auch essen, trinken, wohnen.
Ich kann mir gut vorstellen, daß es viele Künstler nicht schaffen, sich allein von Ihrer Kunst zu ernähren. Das war schon immer so ("Der arme Poet") und wird auch sicher immer so bleiben.
Mich interessieren auch gar keine konkreten Zahlen, was ich neugierigerweise zu wissen wünsche ist eigentlich das Verhältnis der Einkünfte eines etablierten Künstlers (zu denen Du ja offensichtlich gehörst) aus Konzerten, Recitals oder CD-Aufnahmen. Und welche Rolle spielt da die Agentur?Ich habe bei einigen Künstlern den Eindruck (ohne da jetzt Namen nennen zu wollen), daß Konzerte eher dazu dienen CD-Aufnahmen zu promoten, als daß umgekehrt eine CD im Nachhinein und als Resultat einer Konzert-Tournee entstehen würde. Oder täusche ich mich da?
Neugierige Grüße vom Reinhard
Zahlen könnte und würde ich natürlich keine nennen. Ich persönlich habe ja einen Doppel-Beruf, da ich eine Konzertfachprofessur für Klavier an der Grazer Kunstuniversität innehabe. Faktum ist, dass man mit CDs DIREKT nichts verdienen kann (das hängt gar nicht mit der vielzitierten Tonträgerkrise zusammen). Ich sehe es umgekehrt: CDs sind eine Visitenkarte, zeigen, was der Künstler gerade macht etc. Ich persönlich habe meistens CDs erst "im Nachhinein" aufgenommen. Z.B. ALLE Beethoven-CDs entstanden, nachdem ich die Werke bereits ein paarmal im Konzert gespielt hatte, dann wurden sie relaxter, waren gut studiert und ich hatte ein gutes gewissen, damit "an die Öffentlichkeit" zu gehen.
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Fragen, die mir spontan an unser prominentes Neumitglied (ein richtig 'dicker Fisch', den Alfred da aus dem Donauwalzer geangelt hat ...) einfallen, wären:
a) Warum spielen so verschwindend wenige Pianisten live im Konzert Transkriptionen von Orchesterwerken - und zwar nicht nur die bekannten Liszt'schen oder die von Busoni, sondern querbeet wie z.B. die fantastischen russischen Arrangements der Tschaikowsky-Symphonien? Ist hierfür ein gewisser Purismus (pro Originalmusik) verantwortlich - oder vielleicht doch eher die schiere Furcht vor den i.d.R. extremen Schwierigkeiten aufgrund der höheren Ausgangszahl an Stimmen?
b) Gibt es abgesehen vom Wegfallen eines Umblätterers und der an und für sich nichtssagenden Tradition anno 2012 eigentlich noch einen zwingenden Grund für Pianisten, immer und überall auswendig zu konzertieren? Überwiegt nicht doch der große Vorteil des besseren Nervenkostüms und v.a. der Möglichkeit, sämtliche Dynamik- und Phrasierungsangaben vor Augen zu haben (gerade z.B. der Wechsel von Legato und Non legato wird oft nicht korrekt wiedergegeben!) beim Vom-Blatt-Spiel?
Zusatzfrage: Die Klavier-/Tasteninstrumentmusik welches tonalen Komponisten hält Markus Schirmer für die am schwersten einzuprägende, auswendig erlernbare?c) Gehört es zum Qualitätsmerkmal eines Ausnahme- bzw. Vorzeigepianisten, in sämtlichen Epochen zuhause zu sein, also auch im Frühbarock und im Zwölftonsegment, oder darf man, wie etwa Glenn Gould beim Gros der Romantik, einen "blinden Fleck" haben? Gilt die Faustregel 'Je breiter das Repertoire, desto vielseitiger und musikalischer der Pianist'? Wer ùnter den älteren großen Pianisten wäre insoweit für Markus Schirmer das leuchtende Vorbild?
d) An Etüden kommen im Konzertbetrieb i.W. nur die von Chopin, Liszt, Rachmaninow und Skrjabin vor (Schumanns op. 13 gehört nur dem Namen nach hierhin). Des öfteren wird der komplette Zyklus wiedergegeben, obwohl das im 19. Jhd. undenkbar war. Warum macht man aber um den großen Etüdenmeister Czerny, ohne den der Pianist Liszt wohl nie seine volle Größe gefunden hätte, im Konzert einen Bogen und verkennt, dass seine Etüden keine bloße Mechanik wie Hanon sind, sondern teilweise wunderschöne musikalische Einfälle enthalten?
e) Welche Bedeutung haben Fingersätze für den Pianisten Markus Schirmer? Ändert er sie auch einmal spontan im Konzert bzw. während einer Aufnahme - oder läuft alles ab nach einstudiertem "Schema F"? Welche Editionen haben sich für ihn besonders bewährt, und bei welchen gibt es regelmäßig Probleme mit der Umsetzung?
f) In Wien schlägt, worum nebenbei Euch mancher beneidet, das Herz der Klassik: Zahlreiche Stätten der bedeutendsten Komponisten, die nach der Zeit des Barock lebten, sind fast wie in einem Brennglas in oder um Wien vereint. Erweist sich das für einen in dieser Region beheimateten Künstler, Pianisten als zusätzlich motivierendes Agens, indem er die Möglichkeit nutzt, über die reine Musik hinaus sich auch mit dem Genius, dem Menschen dahinter zu befassen, sozusagen auf seinen Spuren zu wandeln?
a) kann ich leider nicht erschöpfend beantworten - ich bewundere jene Kollegen, die sich mit Vehemenz diversen Raritäten verschrieben haben, z.B. die englischen Kollegen, welche für Hyperion in der "romantic piano concerto"-reihe so manches Juwel ausgraben und dies, so scheint es, ohne jegliche Mühe des Einstudierens, von manchen kommt - gefühlt - fast jeden Monat eine neue Aufnahme heraus, ich könnte das nicht, das gebe ich unumwunden zu
b) da ist etwas dran. Ich spiele fast immer auswendig, manchmal hatte ich aber auch bei einem Rezital einmal entschieden, es von Noten zu machen und das Argument stimmt, selbst wenn man wirklich alles gründlich auswendig einstudiert hat, es eröffnen sich durch die direkte "Sicht" der Vorschriften durchaus positive Ergebnisse. Alles in allem haben wir das Auswendigspiel ja einem gewissen Herrn Liszt zu verdanken und nicht selten - so sei es verraten - verfluchen wir ihn auch dafür...
c) ich habe etliche "blinde" Flecken. Um alles - jedweden Stil aus jedweder Epoche - in seriöser Art und Weise spielen zu können, bräuchte man, glaube ich, 10 Leben oder mehr. Da ich diese aber leider nicht zur Verfügung habe, begnüge ich mich mit überschaubaren und für mich spannenden Teilbereichen der riesigen Literatur.
d) würde ich als beantwortet erachten - siehe c)
e) es empfiehlt sich, auf Nummer SICHER zu gehen und Fingersätze aufzuschreiben und sie gründlich mitzustudieren. Wenn man spontan den Fingersatz im Konzert ändert, da kann durchaus einiges schief gehen
f) ich glaube, daß ist geradezu eine VERPFLICHTUNG für jeden ernsthaften Musiker, daß er die optimalen Möglichkeiten nutzt, sich auseinanderzusetzen, WIE ein Komponist gelebt hat, was rund um ihn herum damals geschehen ist, aus welcher Motivation heraus er dies oder jenes geschrieben hat. Natürlich schätze ich mich glücklich, in Österreich daheim zu sein, wo so vieles auch heute noch lebendig an all dies erinnert. Aber es gibt in aller Welt sovieles diesbezüglich zu ergründen und zu entdecken. Für mich ist es immer höchst interessant, alles kennenzulernen und alle Stätten zu besuchen.
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Ich habe eine sehr konkrete Frage: Was interessiert Markus Schirmer, dessen Schwerpunkt im Repertoire die Musik zwischen Haydn und Schubert betrifft (oder zu betreffen scheint), an Benjamin Brittens Klavierkonzert in D - die Information dazu entnehme ich einschlägiger Internet-Literatur ;). (Unter den Werken der klassischen Moderne dieses Genres ist hier ein ganz persönlicher Renner von mir angezeigt.) Gibt es auch eine Einspielung? (Gut, das könnte man vermutlich auch ohne größeren Aufwand eruieren.)
Besten Gruß, Wolfgang
Ich LIEBE das Brittenkonzert. Es ist wahrscheinlich jenes Konzert, welches ich am öftesten im Konzert gespielt habe und gerade 2013 steht es wieder an die dutzend Mal auf meinem Programm - in Deutschland, Italien und Slowenien sogar gleich am Beginn des Jahres:http://www.nmz.de/kiz/nachrich…das-bundesjugendorchester
Ein geniales Stück Musik, voller Leben und frischen Ideen und eine Freude, es zu musizieren. NOCH gibt es keine Einspielung, aber geplant ist eine solche mit Sicherheit, es gibt auch schon Ideen dazu.
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Super!Herzlichen guten Abend Markus.
Du hast in dem Promotiontrailer zu einer Beethoven CD gesagt, das einem immer etwas Neues auffällt wenn man sich mit Beethoven`s Musik befasst.
Mir geht es beim Hören der Sonaten genau so.
Warum?
Wie hat er es geschafft, eine Musik zu schreiben, die noch nach so langer Zeit zu fesseln weiß?
Viele Grüße Thomas
Weil er eben ein absolutes Genie war. Mit einem Erfindungsreichtum ungeahnten Ausmaßes. Mit einer Flut an Ideen aller Coleurs, Stimmungen und Charakteren. Weil solch geniale Musik - und wieder zitiere ich meinen verehrten Lehrer Rudolf Kehrer - weiß ZU ALLEN ZEITEN uns Menschen zu fesseln, zu begeistern und zu BERÜHREN! Weil sie MENSCHLICH ist und weil die Probleme und Eigenschaften von uns Menschen zu ALLEN ZEITEN dieselben sind: Trauer, Wut, Liebe, Schüchternheit, Keckheit, überschäumende Lebensfreude, Stolz, Verletzlichkeit - alles, was uns Menschen ausmacht, ist hier in dieser Musik verankert und hingeschrieben worden. Unsere Aufgabe als Musiker ist es, diesen Schatz zu heben und für alle versteh- und erlebbar zu machen.
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Hi
Es ist hier ja schon einiges thematisiert worden. Was ich noch gerne wissen würde:
- Ich habe das Grazer Konzert mit dem Ensemble A Far Cry gehört. Das war höchst erfreuliches Musizieren. Die Zusammenarbeit scheint wunderbar zu funktionieren und es stellt sich die Frage, ob Weiteres geplant ist. Was gibt es eigentlich an Repertoire für Klavier und kleines Streichorchester?
- Am Anfang der Diskographie steht meiner Erinnerung nach eine Platte mit Schubert-Sonaten. Stehen eigentlich auch seine drei letzten Sonaten auf dem diskographischen Wunschzettel, kann man die in absehbarer Zeit erwarten oder sind sie zur Zeit eher noch kein Thema?
- Zum Thema Unterricht: Ist das beim Erarbeiten eines Werks auch heute noch rein eine Sache zwischen Partitur, Lehrer und Schüler oder werden auch existierende Interpretationen als Beispiele herangezogen, wie man es machen kann oder eher bleiben lassen sollte?
Viele Grüße
TheophilusHerzliche Grüße in die Steiermark
Mit A FAR CRY wird es DEFINITIV weitere Projekte geben. Die Arbeit mit diesem Orchester zählt zu meinen wirklich beglückendsten Erlebnissen in meiner gesamten Karriere. Unsere eben zu Ende gegangene Tour hat zu etlichen Wiedereinladungen geführt, unsere CD "THE MOZART SESSIONS" ist ja eben erst herausgekommen und wurde gerade CD der Woche auf Ö1, in Deutschland gehts jetzt los. Vielleicht werden wir sogar kurzfristig im kommenden Sommer 2013 auch bei einigen deutschen Festivals zu hören sein. Es gibt ja noch etliches, was man machen könnte - allein bei Mozart finden sich explizit noch zwei weitere Kammerkonzerte KV 413 und KV 449, natürlich weitere Kirchensonaten, die man durchaus auch auf dem Klavier musizieren kann. Eines meiner Lieblingskonzerte des 20. Jahrhunderts wartet ebenso in der Schleife: jenes von Schnittke. Brittens "Young Apollo", Mendelssohn und so manche Rarität gilt es zu überlegen.
Ich würde LIEBEND GERNE Schubert aufnehmen, aber Andreas Spreer (Tacet) hatte dies trotz des Erfolges der Debut-CD (Preis der deutschen Schallplattenkritik, damals noch für das österreichische Label Lotus, welches nicht mehr produziert) leider abgelehnt. Aber wer weiß, vielleicht mach ich´s ja woanders - ich bin sicher, daß da noch etwas kommt. In der Jubiläumssaison des Musikvereins für Steiermark wird es, soviel sei verraten, auch wieder einen großen Schubert-Soloabend geben.
Die dritte Frage habe ich an anderer Stelle denke ich bereits beantwortet. Der Notentext gibt vor, was man machen darf und was nicht. Wenn man alles befolgt, bleiben immer noch unglaubliche Möglichkeiten, WIE man es macht !
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Meine Frage an den Herrn Professor: Wollten Sie schon immer Pianist werden oder schwebte Ihnen auch etwas anderes (Musikalisches) vor (anderes Instrument, Dirigent, evtl. Sänger)?
Beste Grüße
Jetzt habe ich die Funktion des Zitierens erlernt, nicht schlecht - da sieht man, daß ich viel zu selten in einem solchen Chat bin
Mein allererstes Interview, das ich mit 9 Jahren gegeben habe, trägt die Überschrift: ICH WILL DIRIGENT WERDEN - Was nicht ist, kann ja noch werden... naja, Spaß beiseite. Ich versuche immer die Dinge, die mir wichtig sind, voll und ganz und nicht halbherzig zu machen. Der Beruf des Dirigenten ist ebenso sehr komplex und ich müsste enorm viel Zeit haben, um mich wirklich eingehend damit zu beschäftigen, diese Zeit habe ich aber leider nicht. Cello hätte mich auch immer sehr gereizt. So aber spiele ich eben sehr gerne Kammermusik und freue mich, wenn ich dann mit wirklich tollen Cellisten (und natürlich anderen Instrumentalisten) musizieren kann.
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Es gibt Tage, z.B. vor schwieirigen Tourneen, da können es locker 8 Stunden werden. Bei "Einspringern" vielleicht sogar noch mehr. Und es gibt sogar Tage, wo es gar kein Klavierspiel gibt. generell ist es gut, ständig die Kondition (es ist eine solche!) auf einem guten Level zu halten. Und die alte Faustregel: bei 1 Tag NICHT Übens merkt mans selbst, bei 2 Tagen musikalisch Versierte und bei 3 Tagen alle - hat schon etwas Wahres an sich.
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Lynkeus: die Frage ist interessant und gar nicht so einfach zu beantworten. Es hängt, denke ich von der Abendverfassung ab - wenn man einen wirklich guten "Lauf" hat und es passiert vielleicht eine Kleinigkeit, ist das in meinen Augen absolut belanglos. Wenn die musikalische Aussage geglückt ist, die Botschaft des Komponisten weitergetragen werden konnte, alles inspiriert war, dann sind kleine Irritationen nichtig. Es gibt manchmal natürlich auch Tage, wo es nicht ganz so ideal fließt, das ist, denke ich, menschlich und man darf das auch nicht überbewerten. Ich persönlich lerne gerne aus Fehlern, d.h. ein und derselbe Fehler sollte sich nicht nochmals wiederholen, es gibt so etwas wie eine "Spiel-Analyse" beim Sport, wo man vielleicht lernt, wie man es beim nächsten Mal besser machen könnte.
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@Helmut Hartmann - Absatz 3:
Wenn ich ein Werk ganz neu erarbeite, versuche ich eigentlich bewusst NICHT, mir andere Aufnahmen anzuhören. Dies habe ich von Rudolf Kehrer gelernt, der uns damals stets die Wichtigkeit und Gültigkeit des Notentextes zu vermitteln versucht hat. Das ist auch bis heute mein Credo geblieben. Sich möglichst gründlich mit dem Text auseinanderzusetzen und versuchen, alles zu befolgen, was uns die großen Komponisten mit auf den Weg gegeben haben. Das ist für mich das Wichtigste. Alles bis ins letzte Detail zu "sehen", gelingt nie. Wie oft habe ich bereits ein zentrales Werk nach ein paar Jahren wieder hervorgenommen und feststellen müssen, dass mir immer noch das eine oder andere nicht aufgefallen war. Daher möchte ich zum Satz von Joachim Kaiser vermerken, dass es sich nicht bloß bei der Waldsteinsonate so verhält - es ist JEDES Werk betroffen. Wir sind NIE am Ende unserer Arbeit!!! Und wer es vielleicht glaubt, der ist es wahrscheinlich wirklich...
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@ helmut Hartmann - Absatz 2:
Ich werde entweder gefragt, ob ich bei dieser oder jener Serie diese oder jene Programmschwerpunkte spielen möchte oder man stellt mir frei, selbst Programme vorzuschlagen. Dies betrifft Rezitale. Es hat auch mitunter Situationen gegeben, wo man sich mit einem gewünschten Programm nicht sosehr identifizieren kann und vielleicht andere Vorschläge macht. Wenn Veranstalter aber ganz fest ihre Idee verfolgen wollen, schlage ich gerne einen Kollegen oder eine Kollegin vor, die vielleicht für dieses Programm geeigneter wäre. Anfragen für Orchesterkonzerte sind etwas anderes. Generell prüft man zunächst, ob sich eine Anfrage zeitlich realisieren lässt - vielleicht gibt es etliche andere schwierige Programme im zeitlichen Umfeld und man kommt nur unter erschwerten Bedingungen zum Üben des gewünschten Programmes, dann gilt es abzuwägen. Aber grundsätzlich habe ich es immer so gehalten, nichts zu machen, wo ich nicht voll und ganz dahinterstehen kann.
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@ Helmut Hartmann: Huch, das ist ja gleich eine ganze Flut an Fragen, alles der Reihe nach - 1.Absatz
Das Elternhaus hat bei mir eine große Rolle gespielt. Vater Schauspieler, Mutter hatte Gesang und ebenfalls Schauspiel studiert. Immer ein Klavier im Haus, von welchem ich mich auch immer wieder magisch angezogen gefühlt habe. Daher improvisierte ich immer etwas, was meinen Eltern natürlich auffiel und sie mich mit ca. 6 Jahren zu einem Begabtentest an die damalige "Akademie für Musik und darstellende Kunst" in Graz brachten (heute Universität). Dort hatte ich das Glück, von einer wirklich tollen, wenn auch recht strengen Professorin aufgenommen zu werden - Prof. Christl Hauser, ihr Mann, Richard Hauser war einer der bedeutendsten Klavierpädagogen Österreichs und eine Vielzahl großartiger Pianisten hatte bei ihm studiert. Die PERSÖNLICHE Entscheidung fiel allerdings erst recht spät, ungefähr mit 18 Jahren - ich hatte schon einige Preise erringen können, aber bis dahin war alles irgendwie vorgezeichnet, dann wurde es wirklich "mein Ding" und diese Entscheidung bereue ich keinen einzigen Tag! Wettbewerbe hatten in meinem Fall bereits in der frühen Jugendzeit (mehrere Preise bei Jugend musiziert) einen sehr motivierenden Einfluss auf meinen weiteren Weg, wenngleich ich den heutigen Wettbewerbszirkus teilweise schlimm bis fatal finde. Nichtsdestotrotz sind sie notwendig und mitunter werden auch hier und da sehr vernünftige und neu durchdachte Wege gegangen. All meinen Lehrern bin ich unendlich dankbar für so vieles, was sie mir auf den Weg mitgegeben haben. Neben Christl Hauser waren dies im Anschluss Walter Kamper, Doris Wolf und dann eben Karl-Heinz Kämmerling, Rudolf Kehrer und Paul Badura-Skoda, bei ihm hatte ich allerdings nicht allzuviele Meisterstunden, die dennoch hochinteresssant waren. Karl-Heinz Kämmerling, Vertreter der deutschen Schule und sehr erfahrener Pädagoge mit etlichen Preisträgern unter seinen StudentInnen bot einen hochintellektuellen Unterricht. MEIN Herzenslehrer war allerdings Rudolf Kehrer, Vertreter der russischen Schule, eine unglaubliche Künstler- und Professorenpersönlichkeit, lebt dzt. in Berlin und feiert 2013 seinen 90. Geburtstag. Sein Unterricht hat mich nachhaltig geprägt. In höchster Weise musikalisch, fundiert, leidenschaftlich.
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17:45 Uhr - etwas verfrüht, ich weiß. Aber in Anbetracht der bereits zahlreichen Fragen, denke ich mir, ist es ratsam, schon ein bisserl früher zu beginnen, damit ich alles auch wirklich zur vollen Zufriedenheit beantworten kann. Auf alle Fälle erst einmal einen wunderschönen guten Abend ! Ich freue mich sehr, heute abends hier sein zu können. Abzuwarten bleibt, ob meine Finger auf der Laptoptastatur ebenso schnell sind wie beim 3.Satz der Mondscheinsonate - ich bezweifle es, also bitte um etwas Nachsicht, wenns nicht ganz so flink geht Da die Frage der Anrede gestellt wurde - wir befinden uns hier ja in einem Chat mit zahlreichen Musikbegeisterten - das DU ist also herzlich willkommen
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Einen schönen guten Abend allen Mitgliedern und Lesern dieses tollen und spannenden Forums. Ich freue mich schon jetzt sehr, wenn ich morgen viele Fragen in diesem Thread beantworten darf. Ich werde ab 18 Uhr online sein (direkt aus Wien, wo ich morgen eine Probe für ein Konzert mit einem meiner Lieblings-Werke habe - dem Es-Dur Trio op. 100 von Franz Schubert) - herzliche Grüße und bis morgen Markus Schirmer
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Lieber Alfred Schmidt, lieber Stephan Mayer,
wie es der Zufall will, habe ich heute hier ins Forum geschaut und diesen Thread über meinen - ich muss wirklich sagen - mehr als hochverehrten ehemaligen Lehrer Rudolf Kehrer entdeckt. Ich hatte vor kurzem Gelegenheit, mit ihm zu telefonieren. Er lebt nun in Berlin und wird auch in diesem Sommer in Wien wieder einen seiner hochinteressanten und musikalisch so wertvollen Meisterkurse geben. Im Juli wird Kehrer 88 Jahre "jung" und wer die Energie dieser Künstlerpersönlichkeit einmal live miterlebt hat, weiss, wovon ich spreche. Ich wünsche mir, dass Prof. Kehrer noch viele Jahre in Gesundheit und Freude verbringen darf und sein enormes Wissen und seine Begeisterung für die Musik an eine junge heranwachsende Pianistengeneration weitergeben kann.
viele herzliche Grüße,
Markus Schirmer
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Liebe Forianer,
der junge deutsche Cellist Danjulo Ishizaka und ich werden in Kürze mit einem Solo-/Duoprogramm in Deutschland unterwegs sein.
Photo: Werner Kmetitsch
Unser Programm umfasst Werke von Haydn, Beethoven, Schubert, Debussy und Dutilleux, die uns beide sehr am Herzen liegen. Wir würden uns freuen, wenn das eine oder andere kammermusikinteressierte Forumsmitglied eines unserer Konzerte besuchen würde. Hier unsere Tourdaten:
22. März 2009, 19:30 Uhr: SPRINGE - Jagdschloss
23. März 2009, 20 Uhr: CELLE - Schlosstheater
24. März 2009, 20 Uhr: REGENSBURG - Konzertsaal der Regensburger Domspatzen
25. März 2009, 20 Uhr: INGOLSTADT - Stadttheater
26. März 2009, 20 Uhr: PULLACH - Bürgerhaus
27. März 2009, 19:30 Uhr: BAD AIBLING - Kurhaus
28. März 2009, 20 Uhr: DACHAU - Schloss
29. März 2009, 20 Uhr: WETZLAR - Stadthalle
31. März 2009, 20 Uhr: MARBURG - Stadthalle
1. April 2009, 20 Uhr: NEUSS - Zeughaus
2. April 2009, 20 Uhr: BOCHOLT - Historisches Rathaus
3. April 2009, 20 Uhr: STUTTGART - Augustinum - Stiftstheater
4. April 2009, 18 Uhr: SONTHOFEN - Fiskina Fischen
6. April 2009, 20 Uhr: NUERTINGEN - Kreuzkirche
mit herzlichen Grüssen,
Markus Schirmer
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Nach seiner sehr persönlichen Autobiographie "Die Musik - mein Leben", sowie einem musikphilosophischen Diskurs, welchen er gemeinsam mit Edvard Said, seinem Freund und Mitbegründer des West-Eastern Divan Orchestra unternommen hat, habe ich vor kurzem zum zweiten Mal das neue Buch "Klang ist Leben" von Daniel Barenboim gelesen. Ein, zumindest meiner Meinung nach, hochintellektuelles, teilweise recht schwierig zu lesendes aber dennoch auch für den musikinteressierten "Normalbürger" spannendes und lesenswertes Buch. Viele kluge Gedanken zu den Themen Interpretation, Annäherung an klassische Musik im allgemeinen, aber vorallem wertvolle soziokulturelle und philosophische Denkansätze, die im besten Sinne stets humanistisch orientiert sind. Ein lohnender Lesestoff - es würde mich interessieren, ob die/der eine oder andere das Buch ebenfalls bereits gelesen hat und wie sie/er darüber denkt...