Beiträge von uhlmann

    hallo,


    komme gerade vom konzert in st. florian.


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    Am Dienstag in der Stadtpfarrkirche Schwaz hatte Marthé keinen guten Tag. Der erste Satz geriet zäh. "Misterioso" wurde es erst im Scherzo: Statt "bewegt" und "lebhaft" schlug er schleppend und unräumlich ein extrem langsames Tempo an. Dennoch blieb viel Raffinesse der Komposition unhörbar. Im Laufe des Adagios fand er dann zur Unmittelbarkeit und Inspiration. Das Finale wirkte mehr wie eine Brucknerparodie.


    diese einschätzung kann ich voll und ganz teilen. marthe beginnt wie ein celibidache auf dope - unfassbar zäh die ersten beiden sätze. für das scherzo braucht er 15 minuten, dabei nimmt er das trio noch recht schnell. und auch das als spitzenorchester angekündigte european philharmonic offenbarte da unglaubliche schwächen. blasse streicher, undifferenzierte bläser, nichts als ein klangbrei kam da rüber - das war gar nix.
    komisch dann, dass es im adagio deutlich besser wird. hier ist auch marthe dann nicht mehr gar so langsam. bruckner hat der ja schon drauf, das merkt man, aber mit der truppe ist wohl nicht mehr drinnen. jedenfalls bringt er hier die großen bögen und einige nette steigerungen.


    zum finale kann ich nur meine laienhafte meinung kundtun, da ich noch nie eines (auch kein anderes) gehört habe. da müßte man wissen, was von bruckner selbst ist und was marthe dazu erfunden hat. jedenfalls bezweifle ich GAAANZ stark, dass der toni das so komponiert hätte. es klingt eher wie eine mischung aus bruckner und mahler, gegen ende wirds eher mehr der letztgenannte. manch witziger einfall ist schon dabei (ich hoffe die sind von bruckenr selbst), aber alles in allem doch eher kurios.


    so ganz befriedigend war das ganze nicht. eine dame kollabierte nach dem 2. satz, da hab ich mich gar nicht wirklich gewundert...


    greetings, uhlmann

    hallo,


    vor etwa einem jahr hab ich mir das gesamtwerk bachs von haenssler gekauft (damals für € 120,-). ich mag bach nicht sonderlich und dachte wohl, dass sich das mit dieser box ändern wird. aber ich bin noch nicht mal bis zum weihnachtsoratorium gekommen. na ja, vielleicht im winter mal...


    und die "masterworks" von mendelssohn (brilliant classics) werde ich wohl auch nie schaffen. schon allein wegen fidis gräßlichen lied-cds.


    greetings, uhlmann

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    Zurück zu Tintner. Im Hintergrund läuft seine Zweite. "Ziemlich schnell" ist der erste Satz übertitelt. Er spielt es lächerlich langsam, aber die Musik fließt, ist immer in Bewegung, man hat nicht das Gefühl, dass es langsam sei. Wenn er das Orchester einen Höhepunkt anfahren lässt, geht das ganz natürlich und stressfrei - und ich halte dabei den Atem an. Er kann Musik im Nichts verklingen lassen und dann wieder völlig natürlich daraus herauswachsen lassen. Und wenn dann der große Höhepunkt gegen Ende des Satzes erklingt und man wieder nach Luft schnappt, fällt man förmlich in das Loch der Generalpause - wie kann der Mann bloß solche Pausen "spielen"? - und dann erklingt ganz zart ein Echo wie aus dem Jenseits, bevor sich das Orchester zum großen Schluss aufschwingt...


    wow! das trifft genau meine einschätzung zu tintner. man kann diese art mögen oder nicht, aber der hat zu bruckner echt was zu SAGEN (was viele dirigenten, die bruckner spielen, wohl eher nicht haben).


    ich finde die orchester auch nicht so schlecht, wie sie hier "gemacht" werden. das scottish national orchestra ist sicher ein sehr gutes orchester und hat mit järvi z.b. großartige schostakowitsch-aufnahmen eingespielt. natürlich ist bruckner nicht grade deren hauskomponist und sie können zweifelsfrei nicht mit dem concertgebouw oder den berlinern oder wienern mithalten, aber tintner holt aus ihnen einen ordentlichen bruckner raus (wie auch aus dem nso ireland und dem new zealand so).


    greetings, uhlmann

    @ barezzi


    da mußt du die decca fragen.


    bei amazon uk gibts grade viele decca-boxen ums kleine geld (mahler-solti, bruckner-solti, schosta-haitink, britten-boxen etc.). aber auch andere labels, z.b. mahler-sinopoli.


    freut mich aber eh...


    greetings, uhlmann

    hallo,


    mein avatar ist das logo meiner werbeagentur "artvertising".


    folgender nur kurz verwendeter wurde gleich beanstandet :D:

    find ich aber eigentlich witziger...


    greetings, uhlmann

    hallo herbert,


    trotz meines kommentars bin ich nicht von der a.n.-hasser-fraktion. :untertauch:


    ich schrieb das, weil sie mir in der traviata besser gefallen hat (da hat sie mir gut gefallen).
    ihre intonation und ihre stimme passen für mich besser zu verdi als zu mozart. für mozart singt sie mir technisch zu unsauber, belcanto-mozart mag ich nicht so.
    sie hat aber imo eine schöne stimme, nicht überragend, aber schon ganz schön.


    greetings, uhlmann

    hallo,


    war doch völlig klar, dass nach diesem medialen hype nur eine enttäuschung rauskommen konnte. da hätte es schon eine jahrhundert-produktion werden müssen. und peinlich eigentlich, dass man das gebotene dann im fernsehen noch als super-ereignis präsentiert, mit wohlwollenden meinungen von promis (denn promis müssen heute zu jedem sch**** ihren senf dazu geben).


    ich persönlich fand v.a die ur-langsamen tempi völlig daneben - das ist kein spannender mozart. die sänger waren ganz gut (röschmann, schäfer, skovhus schauspielerisch), a.n. sollte lieber bei verdi bleiben. jedenfalls dachte ich mir öfter, wenn das ganze auf einer provinz-bühne passiert, sagt man, die könnens halt nicht besser.


    alles in allem mehr medienzirkus als kulturereignis.


    greetings, uhlmann

    hallo,


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    Eine zweite in meinen Ohren faszinierende Aufnahme ist die von Herbert Kegel: Das ist Leidenschaft pur, Theo Adam in der Titelrolle ist unglaublich, und Kegel lässt es in der Musik brodeln und kochen - und grell aufstrahlen. Irgendwie erinnert mich die Kegel-Einspielung an die Gemälde von Emil Nolde: Aufschreiend, eruptiv, wild und grell - und doch auch zart und unendlich schön in den Zwischentönen.


    ich habe mir kürzlich die kegel-aufnahme gecheckt und mittlerweile mehrmals angehört - den enthusiasmus von edwin kann ich allerdings nur bedingt teilen.


    kegel ist schon gut, klar, aber im gegensatz zur recht gescholtenen abbado-aufnahme steht er mir zu sehr auf der bremse. gewiß gibt es einige gut herausgearbeitete steigerungen und das ganze hat auch biss, aber abbado liefert imo eine homogenere und v.a. spannendere interpretation. ob das nun romantisiert ist, wie edwin meinte, oder nicht, ist mir persönlich eigentlich dabei egal.


    den unterschied machen aber v.a. die sänger aus. ich mag adam normalerweise, aber im gegensatz zu grundheber bei abbado ist sein wozzeck nur ein laues lüfterl. viel zu sehr scheint er mir beschäftigt seinen part wortdeutlich und interpretatorisch zu gestalten, als dass hier emotionen entstünden. vielleicht liegt es auch an der konzertanten aufführung, das ist mein verdacht. vermutlich deshalb kommt auch gisela schröter bei weitem nicht an die gestaltung von hilde behrens heran. hier herunter gesungen, dort eine hochemotionale darstellung. aber die behrens wird wohl ewig eine geschmackssache bleiben.


    mich nicht mißzuverstehen, ich finde kegel schon ok, aber gegen abbados wozzeck hat er imo keine chance...


    greetings, uhlmann

    hallo,


    holländer: ??? (gibts da eine ideale aufnahme? am ehesten eine mit hermann uhde)
    tannhäuser: melchior et al., szell (met 1942)
    lohengrin: jochum (windy, nilsson, uhde(!!!), bayreuth 1954) und eine mit melchior
    ring: böhm (bayreuth 1967)
    tristan: puhh: furtwängler (flagstad, suthaus, philharmonia, 1952) und kleiber (kollo, price, staatskapelle dresden, 1982) und mindestens eine mit melchior
    meistersinger: karajan (adam, kollo, staatskapelle dresden, 1970)
    parsifal: kegel (cold, kollo, rso leipzig, 1975)


    greetings, uhlmann

    helmut lachenmann, geboren 1935 in stuttgart, ist heute einer der profiliertesten und spätestens nach seinem erfolg mit der oper „das mädchen mit den schwefelhölzern“ bekanntesten modernen komponisten. seine musik gilt als spröde und schwer zugänglich, lange war er verschrien als einer, bei dem es "keinen richtigen ton mehr" gibt.


    eine bezeichnende anekdote dazu: als lachenmann 1972 in hamburg den bach-preis bekam und er sich beim senator für die nette aufnahme ins gästehaus bedankte, antwortete dieser: "wenn ich ihre musik gekannt hätte, hätte ich ihnen einen zeltplatz vor der stadt angeboten."



    lachenmann studierte zunächst an der stuttgarter musikhochschule kompostionslehre, musiktheorie und kontrapunkt bei johann nepomuck david. bei den darmstädter ferienkursen lernte er luigi nono kennen, dessen schüler er von 1958-1960 wurde. nono beeinflußte lachenmann nachhaltig, v.a. dadurch, dass er "das klingende material, mit dem ein komponist arbeitet, als von geschichte durchdrungenes begriff." passend einer der zahlreichen aphorismen lachenmanns: "es ist noch lange nicht gesagt, dass einer in der tradition wurzelt, bloß weil er darin wurstelt." lachenmann versucht zu wurzeln, nicht durch kopie der alten meisterwerke, sondern dadurch, deren essenz in einer neuen zeit nochmals zu realisieren. der "wilde avantgardist" lachenmann ist – meist überhört – durchaus also auch ein konservativer.


    in anlehnung an die musique concrète der franzosen entwickelte lachenmann eine musique concrète instrumentale, die mittels neuer spieltechniken für die traditionellen orchesterinstrumente eine klanglichkeit erzeugt, die die herkömmliche trennung zwischen ton und geräusch unmöglich macht. lachenmann hat damit wie kaum ein anderer die grenzen der töne, die mit vertrauten instrumenten erzeugt werden können, erweitert.


    lachenman gilt als außerordentlich wortgewandt, was seine vielen musiktheoretischen schriften belegen, die unter dem titel "musik als existentielle erfahrung" bei breitkopf&härtel aufgelegt wurden.


    ein vollständiges werkverzeichnis gibt's bei wikipedia: "http://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Lachenmann"
    daneben findet man im internet einige interessante artikel und interviews:
    "http://www.zeit.de/2004/19/Interview"
    "http://www.musikmph.de/rare_music/composers/f_l/lachenmann_helmut/1.html"
    "http://www.beckmesser.de/komponisten/lachenmann/inhalt.html"


    stellvertretend möchte ich ein werk herausgreifen: lachenmanns 2. streichquartett „reigen seliger geister“ (1989):


    auch das 2. streichquartett kann man eher nicht als "schöne" musik bezeichnen. großteils bewegt es sich an der hörschwelle, unterbrochen von vereinzelten „ausbrüchen“ der ganzen gruppe oder einzelner instrumente. diese art des komponierens soll zu „neuem hören“ verleiten, d.h. althergebrachte hörgewohnheiten über bord werfen und unvoreingenommen zuhören – ein credo, das lachenmann immer wieder vom publikum fordert.


    das werk ist dem arditti-quartett gewidmet, von diesem ist es auch in genf (datum?) uraufgeführt worden. der titel "reigen seliger geister" verweist auf glucks orfeo, jedoch findet man keine direkten anklänge an glucks musik. schon zu beginn des stücks sind die geigen und das cello unterschiedlich verstimmt, nach etwa zwei dritteln müssen die spieler ihre instrumente in "wilder skordatur" durch eine beliebige drehung der wirbel absenken. dies führt – bei weiterhin genau vorgeschriebenen griffen – zur aufgabe definierter tonhöhen.


    mit lachenmanns worten: "Reigen seliger Geister" - Wahrnehmungsspiel: Töne "aus der Luft gegriffen" - "Luft" aus den Tönen gegriffen. Nach dem Abenteuer in meinem ersten Streichquartett Gran Torso mit exterritorialen Spielformen am Instrument - heute längst von anderen touristisch erschlossen - hier der Rückgriff auf Intervallkonstellationen ("Text") als "Fassade", als "Vorwand" ("prätexte"), um bei deren Realisation die natürlichen akustischen Ränder des hervorgebrachten Tones, seiner timbrischen Artikulation, seiner Dämpfung, beim Verklingen, beim Stoppen der schwingenden Saiten (zum Beispiel auch die Veränderung des Geräuschanteils beim Wandern des Bogens zwischen Ponticello und Tasto) durch die "tote" Tonstruktur hindurch zum lebendig gemachten Gegenstand der Erfahrung zu machen. So wurden spieltechnisch bestimmte Aktionsfelder inszeniert, verwandelt, verlagert, verlassen, verbunden. Das Pianissimo als Raum für ein vielfaches Fortissimo possibile der unterdrückten Zwischenwerte: Figuren, die mit verlagertem Bogenstrich im tonlosen Rauschen verschwinden oder auftauchen, das Pizzicato-Gemisch, das trotz seines flüchtigen Verklingens dennoch vorzeitig teilweise gedämpft, "ausgefiltert" wird. Wenn man so will: ein Plädoyer der Phantasie für des Kaisers neue Kleider.


    noch eine persönliche geschichte zu lachenmanns musik und publikumsreaktionen: 1994 war lachenmann einer der hauptkomponisten bei wien modern. da war ein konzert, offensichtlich für manche ein abonnement-konzert im musikverein mit lachenmanns "tanzsuite mit dutschlandlied". waren manche besucher schon vor der pause ob der "schrägen" musik erzürnt (weis nicht mehr genau, was das war, aber richtig "schräg wars nicht), führte lachenmanns stück dann nach der pause zu heftigen und lautstarken reaktionen: "frechheit", "was sich die erlauben" "das ist ja keine musik" waren da nur die sanftesten äußerungen. die abonnement-besucher verließen in scharen das konzert. eine derartige reaktion ist mir weder vorher noch nachher jemals wieder unter gekommen. fazit: lachenmann und musikverein-abo – das passt wohl nicht zusammen.


    wie seht ihr lachenmanns musik, seht ihr sie überhaupt?
    vielleicht kann jemand etwas über lachenmanns andere werke, v.a. "das mädchen mit den schwefelhölzern" schreiben.


    greetings, uhlmann

    angesichts des erwerbs der original-dritten mit roger norrington kram ich mal diesen thread hervor:



    also gänzlich überzeugt hat mich norringtons ansatz ja nicht: mein eindruck beim ersten hören war eher, dass es sich hierbei um ein kuriositätenkabinett handelt. norrington nimmt v.a. den ersten satz unglaublich schnell, gerade so, als wollte er den unvorbereiteten hörer gleich mal ordentlich schockieren. direkt konventionell dagegen der zweite satz - da gelingt sogar manch großer bogen, bei aller liebe zum detail. witzig im dritten satz: norrinton nimmt das trio mit der selben geschindigkeit wie das scherzo. da muss man anfangs fast zweimal hinhören, ob man wirklich schon dort ist. der vierte ist dann wieder ein bisschen wie der erste: enorm schnell, sehr detailverliebt, aber die großen bögen gelingen nicht so recht.


    inzwischen habe ich die aufnahme mehrmals gehört, und siehe da - sie gefällt mir immer besser. wenn man das tempo mal gewöhnt ist, kann man wirklich so manch neue facette heraushören. im gesamten bleibt aber nicht mehr als ein bruckner für "zwischendurch" und die hoffnung aufs nächste mal mit tintner.


    das bringt mich zum zweiten grund für die reaktivierung dieses threads: georg tintner:
    nach all dem schimpf will ich hier mal eine lanze für die aufnahme der dritten mit tintner brechen. für mich ist diese eine der besten aufnahmen einer bruckner-symphonie überhaupt. wie teleton war auch ich erstmal schockiert, aber über die ungeheure kraft und die neuartigkeit dieser musik. ich wills mal mit den worten von david hurwitz auf "classicstoday.com" ausdrücken: "In fact, it offers such a fundamental reappraisal of this music that it's safe to say that until you hear this recording, you have not heard Bruckner's Third Symphony." ein bisschen pathetisch zwar, aber im grunde richtig.
    auch nach x-maligem hören vermittelt mir keine aufnahme die größe bruckners musik so eindringlich, wie die dritte mit tintner - und das, obwohl die späten symphonien natürlich musikalisch der dritten überlegen sind.
    für mich jedenfalls ist dies eine aufnahme für die insel...


    greetings, uhlmann

    2001 liefert auch auf zahlschein nach österreich (die haben eine bankverbindung in ö). mußt halt per mail bestellen und zahlschein-zahlung fordern (mach ich immer so). und natürlich liefert amazon gegen bankeinzug.


    jpc liefert leider nur auf kreditkarte, soviel ich weis.


    rein österreichisch kenn ich nur libro (lion.cc) und thailia (thalia.at), sind aber vom angebot und den preisen her den konkurrenten unterlegen.


    greetings, uhlmann

    hallo,


    enorm produktiv bei schlagwerk-musik war iannis xenakis.


    laut wikipedia:
    - Persephassa, für sechs Schlagzeuger 1969
    - Psappha, für Schlagzeug solo 1975
    - Dmaathen, für Oboe und Schlagzeug 1976
    - Pleiades, für sechs Schlagzeuger 1978
    - Ais, für Bariton, Solo-Schlagzeug und Orchester (96 Instr.) 1980
    - Komboi, für Cembalo und Schlagzeug 1981
    - Khal Perr, für Blechbläserquintett und zwei Schlagzeuger 1983
    - Chant des Soleils, für gemischten Chor, Kinderchor, 18 Blechbläser und Schlagzeug 1983
    - Idmen A, für gemischten Chor (64 Stimmen) und 4 Schlagzeuger 1985
    - Idmen B, für sechs Schlagzeuger und Chor ad libitum 1985
    - Kassandra, für Bariton (mit Psalterium) und Solo-Schlagzeuger 1987
    - Rebonds A et B, für Schlagzeug solo 1987-89
    - Oophaa, für Cembalo und Schlagzeug 1989
    - Zythos, für Posaune und sechs Schlagzeuger 1996
    - O-Mega, für Solo-Schlagzeug und 13 Instrumente 1997


    ich persönlich habe bei wien modern mehrere werke gehört. v.a eine aufführung von persephassa ist mir davon in bester erinnerung: die 6 schlagzeuger sind dabei um die zuhörer angeordnet - wir saßen damals am boden(!) des von stühlen befreiten großen konzerthaus-saales. und xenakis entfesselt ein archaisches spektakel, da sind dir echt die ohren weg geflogen. unglaubliche rhythmen, leider bei einmaligem hören kaum nachzuvollziehen - war ein echt cooles konzert.


    greetings, uhlmann

    Zitat

    Die, die die Moderne leider nicht abkönnen, so gerne sie wollten, sollten vielleicht wirklich (und das meine ich ernst) Zappa probieren.


    was soll das bringen?


    zappa ist in erster linie ein rock/jazz-musiker, als solcher war er absolut genial. er hat zwar auch "klassisches" geschrieben, aber wirklich vergleichbar mit klassischen komponisten ist das bei aller liebe nur bedingt. meist klingt es wie mittelmäßige filmmusik, und seine synclavier-kompositionen - na ja. dirigenten wie boulez und nagano haben zappa wohl wegen der publikumswirksamkeit dirigiert.


    zappa hatte nie den anpruch des "ernsten", ihn mit modernen klassischen komponisten (z.b. lachenmann, holliger,..) zu vergleichen, wäre so, als ob man helmut lotti mit andreas scholl vergleicht. beide haben einfach andere ansprüche.


    das ist keineswegs despektierlich gemeint. ich liebe zappa, habe fast alle platten. aber man soll ihn als das sehen, was er war. eine orchester-suite macht noch keinen neuen mozart...


    greetings, uhlmann

    nicht ganz.


    vor einiger zeit hab ich mir den giovanni gekauft - super-geniales dirigat. dann (wegen dem giovanni-erlebnis) die zauberflöte - auch ganz gut, aber nicht bahnbrechend.
    und jetzt das hier. eigentlich hauptsächlich wegen dem deutschen requiem, das ich noch nicht gehabt habe. die anderen beiden sind wegen den versandkosten mitgegangen :)
    ich hab auch kurz die bruckner 3 überlegt, aber da trau ich den hips nicht übern weg...


    greetings, uhlmann

    hallo,


    wichtg, was den einfluß auf andere komponisten betrifft:
    - schönberg
    - webern
    - varese
    - cage
    - darmstädter gruppe (nono, boulez,...)


    wichtig, was das werk betrifft:
    - bartok
    - berg
    - schostakowitsch
    - strawinsky
    - messiaen
    - britten
    - ligeti
    - lachenmnann


    wobei sich natürlich die beiden bereiche überschneiden.
    für mich beginnt die musik des 20. jh erst mit der 2. wiener schule. komponisten wie z.b. strauss wurzeln noch so im 19. jh, dass ich sie lieber dorthin rechne. ist aber rein subjektiv...


    greetings, uhlmann

    hallo,


    mir geht es ähnlich wie manch anderen, die in diesem theread geschrieben haben: ich hab viel bach zu hause (einmal sogar das gesamtwerk), nur hören tue ich ihn selten (sehr selten eigentlich).


    ich habe oft versucht, bach zu mögen, mir manchmal bewußt bach verabreicht, wenn ich grade in stimmung für "ältere" musik war. aber irgendwie schaff ich es nicht. bach ist für mich wie ein lehrer, der in der theorie weiß, wie es geht, aber in der praxis das wissen nicht kreativ einsetzen kann. auch nach hundertmaligem hören und/oder sehen kann ich mich mit seiner musik nicht recht anfreunden. gewiss: gut gemacht ist sie schon, aber den rechten draht zu ihr habe ich zumindest bis heute noch nicht gefunden.


    für mich sind telemann, bach's buam (v.a. c.p.e.), oder purcell (obwohl das ein komischer vergleich ist) einfach spritziger, einfallsreicher und kreativer als j.s.


    in anbetracht der bedeutung von bach für die musikwelt hoffe ich aber immer noch, dass ich irgendwann den zugang zu seiner musik finden werde.


    greetings, uhlmann

    lauritz melchior (ten)
    fritz wunderlich (ten)
    jon vickers (ten)
    sherrill milnes (bar)
    pavel lisitsian (bar)
    george london (bar)
    gustav neidlinger (bassbar)
    hermann uhde (bassbar)
    hans hotter (bassbar)
    nicolai ghiaurov (bass)
    matti salminen (bass)
    boris christoff (bass)


    irgendwie finde ich die "alten" besser als die "jungen"....


    greetings, uhlmann

    manche werke MUSS man einfach mehrfach haben, weil man sonst die ganze tiefe gar nicht erfassen kann. z.b. beim ring gibt es so viele interpretationsansätze, dass man da mit einem einfach kein auslangen findet (ausser man mag das werk nicht).


    ich für meinen teil hab jedenfalls 7 tristans, 5 ringe, 3x bruckner gesamt, 4x mahler gesamt, 4 don giovannis, ....
    und noch lange nicht genug!


    greetings, uhlmann