Beiträge von uhlmann

    hallo,


    über eine (weitere) grandiose aufnahme mit jochum habe ich im forum noch nichts gelesen:
    beethoven klavierkonzert nr. 1 mit maurizio pollini und den wiener philharmonikern.


    das ist ein live-mitschnitt eines (legendären) konzerts im musikverein, erschienen bei dg (weis aber nicht, ob es jetzt noch verfügbar ist).


    für mich eine der besten aufnahmen überhaupt, perfektes zusammenspiel von pianist und orchester, und jochum läßt die phillis "tanzen", da kann sich z.b. harnoncourt 'ne scheibe abschneiden...


    kennt die aufnahme sonst noch jemand?


    greetings, uhlmann

    ich habe von jedem komponisten nur 1 oper genommen:


    wagner - tristan (12)
    mozart - don giovanni (11)
    mussorgsky - boris godunow (10)
    strauss - elektra(9)
    berg - wozzeck (8 )
    weber - freischütz (7)
    rossini - la cenerentola(6)
    schostakowitsch - die nase (5)
    berlioz - les troyens (4)
    britten - peter grimes (3)
    monteverdi - orfeo (2)
    janacek - jenufa (1)


    greetings, uhlmann

    hallo,


    wenn ich so nachdenke, fallen mir eigentlich gar nicht so viele ein.
    z.b.
    matti salminen: unverwechselbar, und vielleicht der "schwärzeste" bass von heute.
    hilde behrens: prägnante stimme, wenn auch nicht unbedingt mein fall.
    schon genannt wurden die "3 tenöre".
    allerdings so jung sind die alle nicht mehr...


    ich glaube, dass eine stimme erst unverwechselbar wird, wenn man sie oft genug gehört hat. deshalb fallen einem dazu auch eher sänger vergangener generationen ein. in 50 jahren werden sicher auch die bartoli, von otter, die junge studer oder alagna als unverwechselbar gelten.


    greetings, uhlmann

    hallo,


    kann mich obigen meinungen nur anschließen: wozzeck ist ein geniales stück musiktheater.


    ich habe die abbado-cd, leider nicht die dvd (die gabs damals noch nicht).
    aber: ich habe die produktion seinerzeit in wien live gesehen, das war ganz groß. wenn die dvd klanglich und bildmäßig nur halbwegs in ordnung ist, lohnt sich der kauf auf jeden fall.



    ich kenne auch den naxos-wozzeck aus stockholm mit segerstam, der ist auch nicht schlecht. aber grundheber (bei abbado) ist mir als wozzeck schon lieber.


    bei jpc gibts grad einen wozzeck von böhm (mit geraint evans, anja silja) um 5,99 - kennt den jemand?


    greetings, uhlmann

    hallo,


    also alle habe ich noch nicht gehört.


    momentan läuft gerade rusalka mit chalabala (cooler name), die ist PERFEKT - sowohl von der performance als auch vom klang her.


    schon gehört habe ich mazeppa und sadko, auch die sind wirklich gut.


    nur beiheft oder libretto gibts natürlich nicht, dafür aber nur 4,99/doppelcd!
    zahlt sich schon aus, finde ich.


    greetings, uhlmann

    hallo,


    ich finde idomeneo ist genau das, was man oft liest und hört: mozarts beste oper bis zu diesem zeitpunkt. von der dichte her sicher nicht vergleichbar mit den späteren opern, aber musikalisch voll mit großartiger einfällen.


    ich habe eine aufnahme, die hier noch nicht genannt wurde:



    live mit ferenc fricsay aus salzburg vom 26.7.1961,
    idomeneo - waldemar kmentt
    idamante - ernst haefliger
    ilia - pilar lorengar
    elettra - elisabeth grümmer
    arbace - renato capecchi
    gran sacerdote - eberhard wächter


    die aufnahme bedient sich einer fassung von bernhard paumgartner (1956), wo offensichtlich die rezitative etwas gekürzt wurden. natürlich ist das keineswegs hip, aber eigentlich recht gut.


    übrigens (weils weiter oben darum ging):
    die beste elletra, die ich gehört habe, war eliane coelho 1991 in wien.
    da blieb dir echt der mund offen, wenn die d'oreste, d'aiace gesungen hat, das war dramatik pur. (kennt die sonst noch jemand?).


    greetings, uhlmann

    hallo,


    klassische moderne:


    berg - violinkonzert
    einer der klassiker der 2. wiener schule.


    antheil - ballet mecanique
    damals ein skandal (8 klaviere, schlagzeug, sirenen, etc. und ein flugzeugpropeller!), auch heute immer noch gut. leider oft in der "abgespeckten" version für orchester zu hören.


    varese - ameriques
    zukunftsweisendes werk. wenn man das heute hört, glaubt man kaum, dass das um 1920 komponiert worden ist.


    moderne:


    lachenmann - streichquartett nr. 2 "reigen seliger geister"
    von lachenmann könnte ich hier mehrere werke anführen, aber das quartett beeindruckt mich bis heute immer noch am meisten. ich hab das mal bei wien modern mit dem arditti quartett gesehen, das war der nackte wahnsinn, die haben für ihr leben gespielt. die musik bewegt sich ja meist an der hörschwelle, und nachdem das stück aus war, war es zunächst ganz still im saal. und dann brandete ein jubel los, der wollte nicht mehr aufhören - eines der ganz großen konzerte meiner "klassik-karriere".


    b.a. zimmermann - requiem für einen jungen dichter
    zimmermann ist überhaupt ein ganz großer der moderne. seine werke sind auch aufgrund ihrer humanistischen grundhaltung zeitlos gültig.


    schnittke - concerto grosso nr. 2
    auch die anderen grossos sind coole stücke, aber das 2te gefällt mir am besten. ich hab da eine alte melodiya-cd mit roshdestwensky, die ist sehr gut.


    greetings, uhlmann

    hallo gallo,


    nach dieser diskussion letztens (s.o.) habe ich mir wieder mal einige der dvd's angesehen: also so schlecht, wie ich sie in erinnerung hatte, sind sie wirklich nicht.
    die konzerte sind eigentlich recht gut, wenn auch sicher keine referenz. das tonproblem (starkes rauschen) stört aber schon dort und da.
    bezüglich der opern bleib ich aber bei meinem urteil. ich hab die aida wieder probiert - das ist einfach nur elend.


    ich weis nicht, wo die edition 9,99 kostet. ich hab sie für 29,99 bei 2001 bezogen.


    p.s. mit "leuten, die die unterschiede nicht erkennen lönnen" wollte ich hier niemand auf den schlips treten.
    es gibt halt in meinem freundeskreis menschen, die klassik nur so nebenbei hören, und die können nicht (oder nur vereinzelt) gute von weniger guten interpretationen unterscheiden - darauf hab ich angespielt.

    hallo siegfried,


    wie salisburgensis schon andeutete, findest du alle info auf joanrecords.de (unter mozart-edition):


    ich habe nicht die gesamte box, sondern einige (na ja, eigentlich recht viele) einzelne teile. also guter durchschnitt ist da alles, manches aber wirklich exzellent.


    für mich besonders hervorzuheben:
    frühe opern: musica ad rhenum - jed wentz (kritiken auf classicstoday.com)
    cosi fan tutte: petit bande - kuijken (andere da ponte hab ich nicht)
    sinfonien: mozart akademie amsterdam - jaap ter linden
    gesamte geistliche werke: nicol matt
    klaviersonaten: klara würtz
    streichquartette: schubert quartett
    vol. 25 oratorien, freimaurermusiken (!!!)
    und eine menge guter kammermusik (streichensembles, etc.)


    manches ist halt nur durchschnitt (z.b. klavierkonzerte, divertimenti), aber im gesamten kannst du da nix verhauen. die cd's laufen jedenfalls sehr häufig bei mir.


    greetings, uhlmann

    hallo,


    laut http://www.mahlerrecords.com hat klemperer folgendes an mahler dirigiert (zumindest gibts oder gabs von diesen werken mal aufnahmen).


    Das Lied von der Erde (complete):
    Klemperer, Otto - Vienna SO, 1951 Vox/ LP-CD
    Klemperer, Otto - Philharmonia Orch, 1964-66 E.M.I./ LP-CD 2
    Das Lied von der Erde: Movements only:
    Klemperer, Otto - Budapest SO, 1948 Zenemükiado/ SP


    Kindertotenlieder: Orchestral version:
    Ferrier, Kathleen - O.Klemperer, 1951 Decca/ LP-CD
    London, George - O.Klemperer, 1955 Cetra/ LP-CD

    Lieder Eines Fahrenden Gesellen: Orchestral Version:
    Schey, Hermann - O.Klemperer, 1948 Archiphon/ CD


    Rückert Lieder, orchestral version:
    Ludwig, Christa - O.Klemperer, 1964 E.M.I./ LP-CD

    Symphony No.2, complete work:
    Klemperer, Otto - New Philh O, 1971 Arkadia/ CD
    Klemperer, Otto - Bavarian RSO, 1965 Nuova Era/ CD
    Klemperer, Otto - Philharmonia Orch, 1963 Testament/ CD
    Klemperer, Otto - Vienna PO, 1963 Music & Arts/ CD 1
    Klemperer, Otto - Philharmonia Orch, 1962 E.M.I./ LP-CD
    Klemperer, Otto - Amsterdam CO, 1951 Decca/ LP-CD
    Klemperer, Otto - Vienna SO, 1951 Vox/ LP-CD
    Klemperer, Otto - Sydney SO, 1950 Doremi/ CD


    Symphony No.4, complete work:
    Klemperer, Otto - Philharmonia Orch, 1961 E.M.I./ LP-CD
    Klemperer, Otto - Bavarian RSO, 1956 Longanesi Periodici/ LP-CD
    Klemperer, Otto - Berlin RSO, 1956 Melodram/ LP-CD
    Klemperer, Otto - Amsterdam CO, 1955 Audiophile/ CD
    Klemperer, Otto - Cologne RSO, 1954 Movimento Musica/ LP-CD


    Symphony No.7, complete work:
    Klemperer, Otto - New Philharmonia O, 1968 E.M.I./ LP-CD


    Symphony No.9, complete work:
    Klemperer, Otto - New Philh O, 1967 E.M.I./ LP-CD
    Klemperer, Otto - New Philh O, 1968 Hunt/ CD
    Klemperer, Otto - Vienna PO, 1968 Nuova Era/ CD
    Klemperer, Otto - Israel SO, 1970 Nivikiese (J)/ CD

    Wunderhorn Lieder, orchestral version:
    Ludwig, Christa - O.Klemperer, 1964 E.M.I./ LP-CD


    greetings, uhlmann

    hallo,


    es gibt ja enorm viel gute kammermusik bei naxos, aber 2 serien möchte ich hervorheben:


    1) die naxos quartette von peter maxwell davis, gespielt vom maggini quartett.
    die ersten 4 sind schon erschienen, 6 weitere sollen folgen. hervorragende stücke, hervorragend interpretiert - aber achtung: modern :D



    2) martinu streichquartette, gespielt vom martinu quartett (!)
    auch hier weitgehend unbekanntes zu entdecken - großartige werke, großartig gespielt.



    und übrigens: auch die meisten anderen cd's mit dem maggini quartett sind absolut zu empfehlen. meist spielen sie "modernere" komponisten (bax, bridge, bliss, britten, walton, vaughan-williams,...), und alles wirklich mit stil und hingabe. echt o.k.


    greetings, uhlmann

    hallo,


    erstaunlich, daß der thread über das wohl größte und kühnste opernprojekt aller zeiten (zumindest bis jetzt) nicht mehr einträge umfasst - da geb ich halt meinen senf zu den 5 ringen, die ich mein eigen nenne. einige der aufnahmen wurden schon besprochen, ich geb sie in meiner persönlichen hitparade an:


    1) böhm, bayreuth 67
    darüber ist ja schon geschrieben worden. der böhm-ring ist für mich im gesamten der beste. das liegt v.a. am unglaublichen dramatischen atem, den böhm hier in der lage ist, zu verströmen. keiner meiner übrigen ringe weist ein so geschlossenes gesamtbild auf. sicher, manche "schöne" stelle ist vielleicht weniger ausgekostet, aber böhm legt es auch keineswegs darauf an (und ich auch nicht). ich kann aber verstehen, wenn das manchem nicht passt.
    die hauptpartien: nilsson ist absolut grandios - sie mochte ja diese aufnahme immer mehr als die mit solti. über adam kann man streiten, er ist sicher nicht der stimmgewaltigste wotan, aber es gibt wohl kaum einen wortdeutlicheren und intelligenter vorgetragenen. windy ist leider schon etas über dem zenit, anfang der 50er war er stimmlich noch deutlich besser disponiert. super-genial ist das walküren-paar (james king, leonie rysanek) - da gibts wohl kaum besserers. die übrigen rollen sind gut (z.b. stewart als gunther) bis mittelmäßig.


    2) krauss, bayreuth 1953
    sängerisch der beste ring, den ich kenne: hotter in top-form, der junge windy, stimmlich 2 klassen besser als mit böhm; astrid varnay als unglaublich dramatische brünnhilde (wird aber wohl immer geschmackssache bleiben). und dann die "nebenrollen": der geniale hermann uhde - bester donner und gunther aller zeiten, guschti neidlinger, greindl, vinay als siegmund, paul kuen,... besser gehts kaum.
    krauss' dirigat ist nicht bahnbrechend, für mich vielleicht etwas zu leichtgewichtig, aber mit gespür für das richtige tempo und die dramatischen bögen. die klangqualität ist für 53 sehr gut, zumindest in meiner laudis-aufnahme.


    3) furtwängler, rai 53
    der erhabene. furtwängler zeigt die größe der musik wohl wie kein anderer. wie bei seinem tristan entsteht auch im ring alles ganz natürlich, man hat nie das gefühl, hier interpretiert jemand. das ist ganz große kunst.
    die partien: frantz ist ein sehr guter wotan, vielleicht nicht ganz mit hotter vergleichbar, aber na ja. martha mödl sehr gut als brünnhilde. suthaus ist als siegfried wohl nicht ideal, gemessen an heutigen verhältnissen aber immer noch toll (sein tristan ist jedenfalls besser). windy war wohl nie wirklich loge, als siegmund gefällt er mir jedoch sehr gut. ansonsten wird solide kunst geboten, neidlinger, poell, malaniuk, konetzni, und der wienerischste mime aller zeiten - julius patzak. ein geschlossenes ensemble, wo eigentlich keine rolle wirklich abfällt.


    4) furtwängler, scala 52
    furtwänglers scala-ring ist gegenüber seinem rai-ring dramatischer, was wohl auch an der "echten" live-atmosphäre liegt. wäre nicht die tonqualität dermaßen schlecht, hätte dieser ring wohl platz 3 belegt (wobei die wertung eh sehr knapp ist). sehr positiv finde ich das orchester - da bin ich jedes mal wieder überrascht, wie sicher die mailänder wagners musikalisches idiom treffen.
    ein "mixed bag" sind die sänger: sind das rheingold und die walküre noch durch die bank gut besetzt, kommt ab dem siegfried dann ernüchterung auf. svanholm offenbart erschreckende schwächen als siegfried (im siegfried) – wie er nach diesem einbruch den dritten akt noch fertig singen kann, ist mir immer wieder ein rätsel. josef hermann ist wohl einer der farblosesten wanderer der geschichte (mir ist jedenfalls noch nie einer farbloserer unter gekommen) und auch als gunther alles andere als eine offenbarung. max lorenz war wohl etwas indisponiert (siegfried in der götterdämmerung), anders ist mir sein "sprechgesang" nicht zu erklären (denn andere aufnahmen auch aus dieser zeit zeigen einen ganz anderen sänger). immer noch sehr gut, wenn auch schon etwas über dem zenit, ist kirsten flagstad als brünnhilde – ihre stimme ist für mich halt einfach ein traum.
    das hauptproblem dieses rings ist aber die tonqualität. da zischt und zirpt es, dass es (k)eine freude ist. das ist auch nach längerem hören nur schwer zu ertragen. trotzdem sollte man diesen ring kennen.


    5) levine, met (dvd)
    liegen die vorherigen 4 ringe noch dicht beisammen, fällt dieser met- ring doch deutlich ab. das liegt hauptsächlich am dirigenten james levine. seine unglaublich breiten tempi erzeugen keinerlei dramatischen zusammenhalt, viele passagen wirken wie aufgepickt. nee nee, das passt für mich gar nicht ins konzept.
    dabei ist dieser ring sängerisch erstaunlich stark besetzt. jerusalem ist ein exzellenter siegfried, behrens eine solide brünnhilde. nur morris wirkt irgendwie blass, obwohl er stimmlich wenig probleme hat. sonst ist das ensemble sehr gut: zednik großartig als mime, wlaschiha als alberich und v.a. matti salminen ist absolut grandios (vielleicht der beste hagen überhaupt).
    die otti-schenk-inszenierung ist halt eine otti-schenk-inszenierung (wer eine kennt, kennt irgendwie alle). old-school-wagner eben, aber solide gemacht mit schönen kostümen und bühnenbildern. genau das gegenteil vom oben angesprochenen stuttgarter ring.


    so, das wars.


    greetings, uhlmann

    gerade bei amazon.de erhältlich:


    das gesamtwerk von mozart, brilliant classics, 170 cd's um 89,--


    da sind wirklich viele empfehlenswerte aufnahmen dabei, die ich als einzelboxen schon zuhause habe (streichquartette, frühe opern, ...).
    da kann man echt nix verhauen.


    greetings, uhlmann

    ist das die collection von silverline classics?
    die hab ich mir im frühjahr gekauft (kann ja auch kein schnäppchen auslassen), allerdings für 29,90 (immer noch bilig für 20 dvd's).


    allerdings:
    sooo toll ist das ganze ja nun wieder nicht.
    gut sind einige aufnahmen (dvorak 9 mit peter maag (!), klavier-recital zoltan kocsis, strauß mit erich leinsdorf, haffner-symphonie mit brüggen, und noch ein paar andere), das meiste aber ist höchstens durchschnitt. und die klagqualität ist recht unterschiedlich - mal rauschts wie ein wasserfall, dann gehts wieder.


    richtig mies sind die opern (bis auf lo speziale von haydn, die geht). lauter gassenhauer (aida, carmen, nabucco, zauberflöte), mit irgendwelchen sängern, meist nur drittklassigen, dazu aus dem orchester nie mehr als begleitmusik. ich habe noch keine dieser opern ganz durchgehalten (immer mal wieder versuch ich's, aber vergeblich).


    das paket ist eher für einsteiger, die die unterschiede zwischen interpretationen eh noicht einschätzen können. "fortgeschrittene" oder gar "profis" wird das gebotene wohl zu wenig sein.


    greetings, uhlmann