Beiträge von La Roche

    Danke, lieber Gregor für diese Beiträge. Leider habe ich Ettore nie live erleben dürfen, aber eine Eterna-Schallplatte mit einem Troubadour-Querschnitt machte mich zu einem anonymen Fan des großen Baritons. Über seine gesundheitlichen Probleme wußte ich gar nichts. Jetzt weiß ich mehr.


    La Roche

    Na dann Prost alle miteinander!! :cheers::jubel:


    Bier hat einen Vorteil - man kann sich auch nach der 4. Flasche noch wohlfühlen. Das geht beim Wein schlecht. Übrigens ist mein Lieblingsbier aus dem Geburtsort von Heinrich Schütz.

    Wäre doch auch ein Thema - welcher Ort ist bekannt durch sein Bier und durch einen Komponisten??!! Das wäre aber höchstens für die Pinnwand geeignet.

    Da hätte Bonn wohl keine so guten Karten, wenn ich mich nicht täusche.....;(

    Ich habe allerdings zugegeben, die 2., 4., und 8. noch nie live erlebt zu haben. Und lebe davon, das Urteil meines Musiklehrers nicht als falsch, aber auch nicht als richtig beurteilt zu haben. Es war sein Urteil, und es scheinen viele zu teilen. Auch hier im Forum.

    Was interessiert mich da Deine Stänkerei. :thumbdown::thumbdown::thumbdown:

    Eine Unterschrift schenke ich mir, ich weiß ja, wer da nur stänkert. :hahahaha:

    Ja. Aber "La Roche" wollte da gerne miteinbezogen werden. Rein inhaltlich spricht aus meiner Sicht auch wenig dagegen.

    Ach, schön von Dir zu hören!!!

    Ich wollte nicht einbezogen werden, ich wollte eine Diskussion anregen über die bis in die 60-er oder 70-er Jahre gar nicht so abwegige Wertschätzung der "geraden" Sinfonien Beethovens und habe dabei meinen ehemaligen Musiklehrer Robert Hanell sen. bemüht, der - welch furchtbare Entscheidung sicherlich für ihn - nach dem 2. Weltkrieg teilweise desinteressierten und pubertierenden Jugendlichen Musikunterricht geben mußte. Sein Sohn war da bereits längst als Komponist und Dirigent über die DDR hinaus bekannt.

    Übrigens dieses Vorurteil hat sich bei mir halten können, da ich mich nicht erinnern kann, die 2.,4., oder 8. von Beethoven je live erlebt zu haben.

    Nein, da ist nichts "dran". Das ist einfach ignorantes Geschwätz.

    Ich hatte meinen Musiklehrer zitiert, der diese Meinung vertrat, das war 1957. Damals habe ich es nicht verstanden, da ich keine der 9 Sinfonien kannte. Jetzt würde ich ihm beipflichten. Nr. 6 ist sogar mein Lieblings-Beethoven geworden. Soviel zu den Beiträgen #226 und #227. Jetzt darfst Du mich auch ignorant nennen. Bis zu diesem Beitrag hättest Du mir diese Äußerung nicht unterstellen dürfen.

    Ich erinnere mich an den alten Musiklehrer in der 8. Klasse (Robert Hanell - richtig der Papa von Robert Hanell von der Komischen Oper). Er sagte einmal zur versammelten 8. Klasse (und nur die Musikinteressierten hörten zu):

    Beethoven hat neun Sinfonien geschrieben. Wenn ihr später mal Interesse daran habt, empfehle ich alle ungeraden Sinfonien außer der 1. anzuhören. Dafür nehmt ihr die 6.

    Irgendwie ist da was dran.

    La Roche

    Bei mir hat diese Oper auch bleibende Erinnerungen geweckt. Ich habe sie 1988 im Opernhaus Perm erlebt. Und wie sollte es anders sein - in einer traditionellen, klassischen Inszenierung und mit hervorragenden Sängern. Unvergeßbar.

    In Deutschland habe ich die Oper bisher noch nicht gesehen. Die Oper ist mehr als nur der Ohrwurm "Cielo e mar"!!


    La Roche

    Ja, die ganze Oper ist nicht wörtlich zu sehen, denn wo sind schon Götter auf der Erde und nehmen sich eine Irdische - nur in der Sagenwelt oder in der Oper. Daphne als relativ unbekannte und selten gespielte Oper paßt in dieses Schema, ihre Musik ist noch dazu überirdisch schön, und in einer entsprechenden Inszenierung ohne ideologischen Schnörkel schon geeignet, dem interessierten Strauss-Fan als Zuschauer Freude zu bereiten. Live habe ich die Oper noch nie gesehen, kenne aber die Merbeth - Botha Inszenierung aus Wien. Sie hat durchaus Freude bereitet.

    Meine Lieblingsversion stammt aus München, aus 1964, wo Keilberth eine musikalisch kaum zu überbietende Show auf die Bühne brachte. Schon diese Namen: Fritz Wunderlich; James King, Stefania Woytowicz, Herta Töpper, Gottlob Frick das zieht bei mir immer, auch wenn die Bildqualität nicht befriedigend ist - der Ton ist recht ordentlich.

    Wer will, kann die ganze Inszenierung aufrufen in der Suchmaske mit "Daphne, Wunderlich, King, Keilberth" und hat knapp 2 Stunden beste Unterhaltung. Ohne aktuelle Neudeutung, ohne Kalaschnikow, reine Unterhaltung. Ich glaube, ich werds demnächst mal wieder aufrufen, ich hab Lust danach!!


    Zur Berliner Inszenierung kann ich leider nichts sagen, ich hab sie nicht gesehen und werde auch keine Gelegenheit suchen, mir das anzutun. Ich mag Schnee nicht so sehr!


    La Roche

    vielen Dank für diesen lieben Zuspruch. Ich bin direkt ein paar Centimeter gewachsen. ^^

    Liebe Grüße

    Ich bin 1,78. Vielleicht bist Du jetzt schon größer als ich:

    Weiter so!!! Übrigens - die Lucia habe ich bisher in 3 Inszenierungen gesehen. 2x in Gera , 1x in Chemnitz, mit Glasharmonika!! Und einmal konzertant im Gewandhaus (ich glaube mit der tollen Edita Gruberova)

    Viele Grüße aus Thüringen in den Rest der Welt!!!

    Erich Wolfgang Korngold hat es in Hollywood zum Star gebracht, seine Filmmusiken sind erstklassig. Seine Oper "Die tote Stadt" ist es auch geworden, dank starker und relativ häufiger Inszenierungen nach 1990. Erstaunlich, denn er war damals erst 20 Jahre. Mir hat die Musik nicht von Anfang an gefallen, und meine Frau hat sie nur in Erinnerung an den Zopf als Andenken Pauls an seine verstorbene Frau Marie, der in Gera besonders herausgestellt wurde.

    Musikalisch gefallen hat mir die nachstehend eingestellte Inszenierung (Strasburg?) überhaupt nicht, aber mit Torsten Kerl hat ein wunderbarerer Tenor seine Traumrolle entdeckt. Großartig das sanfte Ausklingen der Musik, erinnernd an große Szenen von Strauss, Mahler oder sogar Bruckner


    http://www.youtube.com/watch?v=Jgk5Eep1cAU


    La Roche

    Mr. Spok oder Pille wüßten vielleicht guten Rat.


    Ich würde mir wünschen, folgenden Uraufführungen beizuwohnen:


    - der Salome in Dresden

    - dem Rosenkavalier in Dresden

    - Mahlers 1. in Wien. Ich würde garantiert "Bravo" rufen!!!


    Schade. Elvis muß warten. Und ich hätte noch Dutzende andere Wünsche! Vielleicht selbst zaubern zu können?

    Ich werde ein wenig provokativ oder auch sarkastisch. Ich würde versuchen, eine Fee näher kennenzulernen, um ihre Zauberkraft für mehr als 3 Wünsche ausnutzen zu können. Leider fehlt mir die Attraktivität der Jugend und auch deren Kraft. Vielleicht gibt es auch alte Feen? Ich kann auch charmant sein!

    Schon deshalb, weil ich meine Wünsche auf mehrere musikalische Genres verteilen würde. Von Rock and Roll der 50er über deutsche Schlager über klassische Konzerte bis zur Oper wären meine Wünsche breit gefächert, und ich käme mit 3 musikalischen Wünschen nicht aus. Und dann wären da noch außermusikalische Genüsse......

    Ich weiß nicht, wo ich anfangen sollte.

    Hier aus Bard mit Alfred Walker, David Cangelosi und Ausrine Stundyte

    Tolle Musik, leider mir völlig unbekannt, die Oper. Ist wohl auch mehr für ein großstädtisches Theater als für ein Provinztheater. Allerdings habe ich Frau Stundyte schon in Gera erlebt, als Manon von Puccini. Damals war Prof. Oldag noch unser Intendant, dessen Inszenierungen ich damals nicht mochte, heute aber vermisse. Auch die Breite seiner Auswahl für die Oper.

    Wieder eine Opernszene, die weniger bekannt ist und daher in einer Operngala kaum erklingen wird - sie stammt von Engelbert Humperdinck. Er hat nicht nur bekannte Kinderlieder sehr unterhaltsam in sein "Händel und Gretel" eingefügt und sie vielleicht auch dadurch zu einem Dauerbrenner gemacht, nein, von ihm stammt auch die Oper "Die Königskinder". Seine Affinität zu Wagner ist hier deutlich zu erleben. Mir war es bisher nicht vergönnt, die Oper auf der Bühne zu erleben, nur 1x im TV in einer für mich erschreckenden Inszenierung. Aber mein Interesse zu dieser Oper wurde geweckt durch Wolfgang Anheisser, der auf einer DDR-Schallplatte das Lied des Spielmanns "Ihr Kindlein, sie sind gefunden" mit phantastischer Stimme vorstellte. Leider habe ich diese Arie von ihm bei youtube nicht gefunden. Und leider ist er nur 45 Jahre alt geworden. Hier das Lied, gesungen vom ebenfalls phantastisch und sprachdeutlich singendem Hermann Prey:


    http://www.youtube.com/watch?v…channel=HermannPrey-Topic


    La Roche

    .. und Hofmann sieht aus wie ein griechischer Gott!

    Dann nehmen wir doch gleich eine Oper mit einem griechischen Gott, natürlich von Richard Strauss! Und nicht die Ariadne, der Bayer hat mehreren Göttern ein Denkmal gesetzt. Ich greife in die Zauberbüchse und ziehe ein Los: "Daphne!!!"


    Kurz zur Handlung. Daphne soll Leukippos heiraten, doch diese geht lieber in den Wald , um sich zu amüsieren. Doch auf Wolke 7 sitzt der Gott Apoll und beobachtet die irdrischen Gefühle. Er ist von Daphne begeistert und macht sich auf den Weg nach Griechenland. Gottgleich - wie sonst - und in strahlender Schönheit kommt er an und sofort ist Daphne begeistert. Der arme Leukippos verliert ihre Gunst. Welcher Mensch kann schon gegen die Gottheit gewinnen! Er kämpft um seine Braut, doch der Gott bringt ihn um.

    Da merkt Daphne, daß Leukippos sie mächtig lieben mußte und will ihn nun doch. Apoll machts möglich und ihn wieder lebendig, gibt ihm sogar Arbeit. Daphne dankt es ihm und verwandelt sich dafür in einen Lorbeerbaum. Eine Geschichte wie aus dem Leben. Aber eine zauberhafte Musik. Als Beispiel die Verwandlungsszene, mit der gleichzeitig die Oper endet, eine Aufnahme aus der Wiener Staatsoper mit Ricarda Merbeth.


    http://www.youtube.com/watch?v…&ab_channel=RstraussOpera


    Es gibt bei YT eine wunderbare Einstellung mit Fritz Wunderlich, James King als strahlender Gott und unter Mitwirkung von Gottlob Frick.

    Ich bin ganz bei Hans. Gewiss kann man Arien mögen oder nicht mögen. Warum aber seine Ablehnung in so markige Worte fassen, wie weiter oben geschehen? Mir verleitet das jede Mitwirkung an einem Thema.

    Lieber Rheingold - siehe hier meine Einstellung zu dieser Arie:


    Alles klar, zumal die Ariadne wegen der Komplexheit der 2, eigentlich sogar 3 parallelen Handlungen und der traumhaften Texte zu meinen 10-15 Favoriten gehört, musikalisch sowieso. Hier können sogar in meinen Augen das sogenannte RT und klassische Inszenierung in ein und derselben Oper parallel verlaufen und dabei selbst bei mir ohne Anstoß erregen bleiben. Die extreme Länge und Schwierigkeit der Zerbinetta-Arie und die mitunter fehlende Melodiosität machen sie schwerer verständlich als andre Koloraturstücke wie die der Königin der Nacht, der Violetta, der Olympia oder div. Prachtstücke Bellinis. Das ändert nichts daran, daß sie für jede Sopranistin, die das singen kann eine ungeheure Herausforderung darstellt und verdientermaßen am Ende der Arie mit langanhaltendem Beifall belohnt werden kann.

    Ich hatte in meinem Beitrag auch die tollen Darbietungen von Edita Gruberova, Reri Grist und Kim Sheehan gelobt.

    La Roche

    Als Strauss- und besonders Ariadne-Fan muß ich meinen Vorrednern Recht geben. Diese Arie ist fürchterlich anzuhören, schräg und schief, wenig melodiös außer dem Schlußteil "Als ein Gott kam jeder gegangen". Der klingt auch hübsch, tänzerische Musik und ein wenig nach einer beglückten Frau.

    Das Gesamtteil ist schwer zu hören, wie muß es erst der Sängerin gehen, die diese halsbrecherischen Töne rauslassen muß? Mir ist Editha Gruberova im Opernfilm immer im Ohr (natürlich habe ich die DVD), auch Reri Grist in der Münchner Aufführung Mitte des vorigen Jahrhunderts. Und die Geraer Aufführung mit Kim Sheehan von 2009/2010 habe ich mindestens 2x gesehen, wegen dieser für Gera überragenden Inszenierung und Sänger.

    Eine große Opernszene hat Verdi oft geschaffen. Nicht häufig ist es, daß zwei Bässe im Duett auftreten. Bei Verdi fallen mir mehrere ein, z.B. Don Carlos, wohl auch in Il Masnadieri, aber besonders im Gedächtnis ist das Duett zwischen Graf Walter und dem bösartigen Wurm "Für ihn allein nur griff ich voll Verlangen nach meines Vaters gräflichen Erben" aus dem 2. Akt der Luise Miller. Besonders angetan hat es mir die deutschsprachige Aufnahme mit Georg Hann und Kurt Böhme. Leider kann ich sie nicht einstellen, da ich die Szene trotz längerer Sucherei nicht finden konnte. Ich finde es großartig, nach dem mehr rezitativen Geplauder am Anfang steigert sich die Musik zu einer großartigen Szene. Gesehen habe ich die Oper 2x in verschiedenen Inszenierungen in Dessau.

    Meine Lieblingsversion ist die DVD mit Sherill Milnes, Renata Scotto (eine begnadete Sänger-Darstellerin) und Placido Domingo aus der Met.

    Auch auf die Gefahr, dass ich hier gleich eine volle Breitseite abbekomme: Ich kann mit Verdis "Macbeth" wenig anfangen.

    Ich bin da auf Deiner Seite. Mir ist die ganze Oper zu düster (wie auch die sinfonische Dichtung von Strauss). Eine Ausnahme - die Arie des Macbeth "Perfidi...." , und da bin ich trotz (oder wegen?) des deutschen Textes Fan von Josef Metternich.

    Das Meistersingerfinale mit seiner großartigen Huldigung der einzigartigen Ausbildung und Leistungsfähigkeit deutscher Handwerksmeister hat nichts, aber auch gar nichts mit Nationalismus zu tun. Das haben erst die Nazis daraus gemacht, nicht Wagner.

    Wir sollten stolz sein darauf, daß nur fachliche Qualifikation Qualität schafft und uns auf allen Ebenen wieder mehr darauf besinnen. Es gab Zeiten nach 1945, da war "Made in Germany" noch ein weltweit geachtetes Markenzeichen.


    Das Meistersingerfinale gehört auch zu meinen Favoriten, was diesen Thread betrifft, besonders die oben genannte Aufführung aus der Met.

    Sehr schön gerade das Beispiel mit ihrem damaligen Mann. In der Tosca ist für mich allerdings das Finale des 1. Aktes an Fulminanz (etwa ab "3 Häscher in einem Wagen") mit dem TeDeum als donnerndem Abschluß das Größte. Das Publikum bleibt in der Regel erst einmal mit offenem Munde sitzen, wenn es nicht in die grellen Schlußakkorde bereits mit Bravorufen mitwirkt.

    La Roche

    Hallo, Tristan 5211,


    Salomes Schlußszene gehört auch zu meinen Lieblingshappen. Nicht wegen des abgehackten Kopfes oder sonstwas, aber kaum in einer Arie liegen auf engstem Raum abstrakte und unglaubliche, fast furchtbare Text- und Musikpassagen neben melodiösen und lieblichen Liebesgeständnissen an den toten Kopf, die in Blitzeschnelle wechseln können. Schönes und Häßliches liegen unmittelbar nebeneinander, vom Anfang bis Ende, von Narraboths Schwärmerei bis zu seinem Selbstmord, vom Auftritt des Jochanaan bis zu seinem alles andere als angenehmen Tod, aber auch in den Dialogen des Herrscherpaares könnte kein Ton, keine Textpassage geändert werden. Selbst im keifenden Religionsdialog liegt etwas Besonderes, wenn man genau hinhört, vernimmt man sogar aktuelle Bezüge.

    Textbeispiele (aus dem Kopf geschrieben) "warum hast du mich nicht angesehn" oder "Du hättest mich geliebt" - und das fast zynische Gegenstück "ich lebe noch, aber du bist toooot!". Alles übertönt der musikalische Höhepunkt, für mich ein Triumphgesang "Ich habe Deinen Mund geküßt, Jochanaan, ich habe ihn geküüüüßt, daeinen Mund" in einem herrlichen schwelgerischen Bogen. Ich habe Salome fast 10x live gesehen, aber am meisten fesselt mich die DVD mit Teresa Stratas, der auch optisch (und darstellerisch) der Wandel von der den Propheten anhimmelnden Kindfrau zum tanzenden Vamp bis zum bitteren Ende, die ihren Sieg ausgekostet hat, dafür aber mit dem Leben bezahlen muß. Was für eine tolle Oper.


    La Roche

    Für mich ein unendliches Thema. Große Opernszenen, die sich für Wunschkonzerte nicht eignen, aber in der Wirkung fast alle anderen Szenen der Oper deutlich übertreffen können gibt es viele.

    Eine davon ist für mich der Epilog der Oper "Mefistofele" von Arrigo Boito. Der arme Teufel hat vergebliche Versuche unternommen, seine Wette um die Seele des Dr. Faust zu gewinnen. Im Epilog zieht Faust eine Art Bilanz, wobei die reale Liebe zur Margaritha schmerzlich endet, die ideale Liebe zu Helena nur ein Traum blieb und auch die Walpurgisnacht ihn nicht positiv beeinflußt haben. Seine Bilanz läßt ihn meinen, im irdischen Leben keine Erfüllung finden zu können. Ich meine, er beginnt sogar an einen Gott zu glauben. Das ist gar nicht nach Mephistos Geschmack. Während die himmlischen Heerscharen Faust zu sich holen, verzweifelt der Teufel, dem nichts anderes übrig bleibt, als darauf zu pfeifen. Musikalisch grandios, mit einer wunderbaren Faust-Arie, dem um den Gewinn seiner Wette bemühten Mephisto und dem gewaltigen Chor der himmlischen Krieger endet die Oper einer ungeheuren Apotheose und kraftvoll, daß man mitunter glaubt, das Finale einer Mahler-Sinfonie zu erleben.

    Ich genieße oft, sehr oft eine DVD aus San Francisco mit dem unvergleichlichen Samuel Ramey als Teufel und O´Neill als nicht minder guten Faust. Live habe ich die Oper noch nie gesehen, vor Jahren in Erfurt habe ich es verpaßt.


    http://www.youtube.com/watch?v…5eUUhw0eHbI&start_radio=1


    La Roche

    von dem wusste ich noch gar nichts, nur dass er und Johann Strauss manch langen Abend kartenspielenderweise mit'nander vertrödelt

    na, und ich habe nun wohl auch dazugelernt. Johann Strauß hätte ich nie unter die Biertrinker gezählt, aber sehr wohl Richard Strauss, dessen Vorliebe für skatspielen in seiner Oper "Intermezzo" sogar auf die Bühne gefunden hat. Ich bin aber nun unsicher, ob sich der Walzerkönig mit "ss" oder mit "ß" schreibt? Selbst das www. ist sich uneinig, während der Richard (der vom Intermezzo) eindeutig der "sz" Mann ist. Ob aber Bruckner mit dem wesentlich jüngeren Richard Strauß geskatet hat? Oder doch mit dem fast gleichaltrigen Johann? Sind die dritten Männer bekannt (Anton Karas ist nicht gemeint!!) Und war der Johann wirklich Biertrinker, kein Weinliebhaber?

    Die Fragen bleiben.;)

    Übrigens bleibt beim Lesen dieses Themas bei mir immer eine tiefe Betrübnis darüber, daß es mir nicht vergönnt war, eine Otto Schenk-Inszenierung live zu erleben, deshalb bin ich ziemlich neidisch auf Wien, München oder Düsseldorf. Im TV ja, auch auch seine Proben auf der Opernbühne sind mir noch gut erinnerlich.

    Hier einmal die erste Sinfonie in einem etwas anderen (abgespeckten) Gewand.

    Hallo, Perry,


    mit dieser Version kann ich nun wieder gar nichts anfangen. Das ist nicht Mahler, der mit dem zarten Sonnenaufgang, mit Wucht und Verve (angeblich) im 1. Satz das Erlebnis des stundenlangen Wartens als Kind auf seinen Papa beschreibt, der ihm gehießen hatte, auf ihn im Wald zu warten, da er zu Hause etwas vergessen hatte. Ich kann mich nicht anfreunden mit einer Verniedlichung seiner großartigen Musik im Stile eines minimalistischen kindlichen Kammerorchesters mit Schifferklavier. Für mich ist das "Regietheater" im Konzertsaal.


    Bitte um Pardon für meine konservative Auffassung.


    La Roche