In Verdis Macbeth sterben gleich 4 Hauptpersonen. Macbeth läßt den König töten, Banco wird auch ermordet, Lady Macbeth stirbt im Wahn und Macbeth selbst stirbt in der Schlacht. Mächtig viel Metzelei, und nicht immer wird schön gestorben.
Wenn in der "Elektra" die Titelperson vor Freude oder Wahn stirbt, ist sie nicht die Einzige. Ihre Mutter Klytemnestra hat (nicht Gegenstand der Bühnenhandlung) ihren Mann Agamemnon erschlagen lassen, um ihren Liebhaber Ägisth während der kriegsbedingten Abwesenhait des Sohnes Orest zu verwöhnen. Elektra hat das Beil aufgehoben, mit dem ihr Vater getötet wurde. Als Orest heimkehrt, macht er sich sofort auf den Weg, seine Mutter zu töten - und Elektra hat keinen anderen Gedanken, als daß sie vergessen hat, ihm das Beil zu geben. Klytemnestra stirbt, es ist nur als Schrei zu hören, und Ägisth bleibt auch nicht am Leben, Bleibt eigentlich Orest lebend zurück? Beispiel von nicht so schönen Todesfällen.
Wie man das auch nicht von der Salome sagen kann. Ihr Angebeteter Jochanaan verliert seinen Kopf, und Salomes Stiefvater Herodes läßt seine Stieftochter daraufhin töten. Daß sich der Sicherheitschef Narraboth selbst tötet, gehört auch zu den nicht so hübschen Todesarten. Beide Strauss-Opern gehören zu meinen Favoriten.
Interessant wäre auch eine Aufstellung der Personen, die in der Oper durch Gift sterben. Bei Romeo und Julia wäre es ein Beispiel, wo man so schön stirbt, daß mitunter sogar die Sänger beim Finale Tränen in den Augen haben.
Ein Thema ohne Ende. Ich glaube, es gibt mehr tragische, todbringende Opern als solche, bei denen weitergelebt werden darf.