Beiträge von hasiewicz

    Bei dieser hinreissenden CD wünscht man sich, nicht mit Kopfhörer sondern zwischen zwei Bower und Wilkins zu hören und sich dann vorzustellen, dass die wunderbare Dorothee Mields mitten im Raume stünde und sänge. Was für eine traumhafte, schöne Stimme. Und dann die Arie "L'Augelletto in lacci stretto" von Johann Adolph Hasse: was sie dann teilweise auf einem Atem singt und dabei mit ihrer Stimme macht und das scheinbar so völlig mühelos; bin hin und weg und begeistert.



    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Inspiriert von dir, lieber Thomas, läuft diese „Soul-Musik“ nun auch bei uns. Frau Mields singt sich ins Herz.


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    Christian

    Hier wird gerade Schubert gehört, daher unterbreche ich kurz einmal meine Bruckner-Serie:


    Aus der „Kertesz in Vienna“-Box :


    Franz Schubert

    Symphonie Nr. 3 D-Dur D 200


    Die Aufnahme scheint mir vor allem zu Beginn ein wenig kurzatmig, als wollte Herr Kertesz die Wiener Philharmoniker etwas durch die Partitur preschen lassen. Da kommt es zu selten zum schönen lyrischen Bogen für meinen Geschmack. Ich muss mal wieder Böhm zum Vergleich hören, oder Kleiber, oder Colin Davis (oder Marriner? Dessen Schubert kenne ich noch gar nicht).


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    Christian Hasiewicz


    Nachdem mich Tamino überzeugt hatte, die ersten 10 CDs der Haydn-Antonini-Serie zu erstehen, habe ich heute erstmals hineingehört.


    Joseph Haydn

    Symphony No. 39 in G Minor, Hob. I:39 "Tempesta di mare"

    Christoph Willibald Gluck

    Don Juan ou Le festin de pierre, Wq. 52

    Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini


    Das zum Teil sehr spitze Klangbild sagt mir stellenweise wenig zu. Zugleich ist gerade die Don Juan-Balletmusik für mich eine echte musikalische Entdeckung. Werde später mal den Rest der CD hören.



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    Christian Hasiewicz

    Also soll er den Verstärker gegen 1) einen "speziellen Phono-Verstärker", 2) einen Kopfhörerverstärker mit eingebautem DAC UND 3) Aktiv-Lautsprecher austauschen? Bisschen eigenwilliger Lösungsvorschlag, wo es eventuell ein Austausch des Gerätes tut.

    Hallo Thomas,


    erstens ist natürlich zu sagen, dass man sich in den Klang eines neuen Geräts erstmal einhören muss. Zugleich hat der NAD zwar einen Kopfhörerverstärker (Zitat aus der Bedienungsanleitung: "Der hochwertige Kopfhörerverstärker mit geringer Ausgangsimpedanz und sehr hoher Ausgangsspannung ermöglicht die Verwendung selbst anspruchsvoller und hochohmiger Studio-Kopfhörer."), aber dieser ist sicher nicht auf der Ebene eines Lake People oder Musical Fidelity KHV. Der NAD ist gemacht, Boxen anzutreiben, wie z.B. meine Bowers & Wilkins, mit denen er ganz hervorragend klingt. Einen Equalizer oder eine Raumeinmessung hat er nicht, für solche Soundanpassungen ist er nicht das richtige Gerät. Es empfiehlt sich immer, Geräte persönlich zu testen.


    Herzliche Grüße

    Christian

    Die Gesamtaufnahme der Bruckner-Symphonien mit Eugen Jochum auf SACD hätte ich mir ohne die Empfehlungen in diesem Forum sicher nicht gekauft. Ich habe es nicht bereut, die Klangqualität dieser alten Aufnahmen ist in dem Remastering von Tower Records wirklich erstaunlich, und interpretatorisch sind sie ohnehin ein Gewinn für jede Sammlung.


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    Glückwunsch! Das war auch einer meiner "Best Buys" der letzten Jahre!

    Heute morgen vorzeitig aufgewacht. Zeit, noch mal der "Annullierten" Gerechtigkeit widerfahren zu lassen:


    Anton Bruckner

    Sinfonie in d-Moll WAB 100 ("Annullierte")

    Wiener Philharmoniker, Christian Thielemann

    Sony, SACD, DDD, 2023


    Man darf es offen sagen: Gegenüber dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra haben die Wiener Philharmoniker einfach nochmal eine andere Klasse - und harmonieren ausgezeichnet mit Thielemann. Vielleicht war ich durch die frühe Hörstunde besonders empfänglich, aber es gab keinen Satz, in dem ich nicht einen Gänsehautmoment hatte: Im Allegro gegen Ende, wenn dräuende Spannung aufgebaut wird; im Andante angesichts der Zartheit des Einstiegs; beim Scherzo, wie transparent-vielstimmig hier musiziert wird; und schließlich im Finale, wenn am Anfang die Celli das Thema mit herrlich nobel-sonorem Klang übernehmen. Einfach fabelhaft!


    Zeiten: 16:15 - 13:23 - 6:54 - 10:01



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    Christian Hasiewicz

    Ich stimme dir vollumfänglich zu, lieber Joseph II. - die Aufnahme ist klanglich wie interpretatorisch Spitze. Die Begeisterung äußert auch das Publikum, das entgegen der üblichen japanischen Zurückhaltung ein Ende geradezu frenetisch wirkt.


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    Christian

    Bevor diese Box aus dem Berlioz-Jahr 2019 vom Markt verschwindet (jpc hat sie schon nicht mehr), konnte ich noch ein Exemplar bei Dussmann erstehen:


    Hector Berlioz

    The Complete Works (27 CDs)



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    Christian Hasiewicz

    Haha, keine, Hauser! Und danke für die Studioempfehlungen bei euch!


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    Christian

    Sehr richtig. Zugleich führt er in eine eigene Klangwelt. Die schroffen Gegensätze, die doch ein harmonisches, zusammenhängendes Ganzes bilden - die unglaubliche Dynamik des Orchestergeschehens - die Farbigkeit der Musik: Das ist eine Einladung zur Entdeckung der immanenten Transzendenz, zugleich macht es schlicht auch klanglich große Freude, dieser Musik im Konzertsaal oder auf der eigenen Anlage zu folgen. Und warum auch nicht? Wieso sollten Religiosität und Freude sich auch ausschließen? Freilich braucht man Sitzfleisch für Bruckner - aber weniger als für Wagner.


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    Christian Hasiewicz

    Sehr schöner Beitrag, lieber moderato!


    Es gibt im Jubiläumsjahr auch eine ganze Reihe an Liveaufführungen. Programmhöhepunkte findet man beispielsweise auf der Webseite des Dirigenten Markus Poschner.


    Ein Höhepunkt für mich wird die Aufführung der achten Sinfonie unter Pöschner in St. Florian sein.

    (Vorfreude auf kommende musikalische Ereignisse)


    Die von dir gezeigte Thielemann-Box, die man in Japan mit einer SACD-Ausgabe geehrt hat, werde ich in den nächsten Wochen durchhören, sowie verschiedene andere Aufnahmen aus meinem Regal. Und auch an Literatur mangelt es im Jubiläumsjahr nicht.


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    Christian Hasiewicz

    Ich habe den Band und kann ihn sehr empfehlen. In gewisser Weise ist er sehr traditionsverpflichtet, im Sinne z.B. der Illustrationen Arthur Rackhams.


    Herzliche Grüße


    Christian

    Lieber Glockenton,


    auch wenn's komplett off-topic ist: Ich glaube, niemand würde ernsthaft auf diese Idee kommen...

    Aber das Thema traditionelle Architektur - der "Thielemann" der Architektur im Sinne der Traditionspflege heißt übrigens Leon Krier - wäre für Tamino durchaus ein passendes Themenfeld. Nicht zuletzt auch in Hinblick auf Aufnahmeorte und Konzerthäuser. Auf X, früher Twitter, lohnt es sich überdies, dem einzigartigen @Wrathofgnon zu folgen, einem in Japan lebenden, sehr gebildeten Anonymus.


    Und, lieber Glockenton - ich würde gerne mehr von dir über das Thema lesen!


    Herzliche Grüße


    Christian

    Nochmal die Studiensinfonie:


    Anton Bruckner

    Sinfonie in f-Moll, WAB 99 (Nowak Edition, 'Nullified' First Symphony, also called 'Study Symphony').

    Christian Thielemann, Wiener Philharmoniker

    Sony, Japan-Import, SACD


    Im Gegensatz zu Skrowaczewski wirkt Thielemanns Ansatz weniger auf Betonung des Jugendlichen aus denn auf Akzentuierung der Reife, welche die Sinfonie schon aufweist. Da wird weniger gedrängt als schöne Bogen geschlagen, ohne zu langweilen. Der Klang ist von allererster Güte, und die Tongebung weist den passenden wienerischen Schmelz auf. Ein sehr guter Start dieser Box.



    Gutes Hören

    Christian Hasiewicz

    Allen Taminos ein gutes und gesundes Neues Jahr 2024!


    Das Bruckner-Jahr beginnt bei mir sehr vergnüglich mit der „Studiensinfonie“ in f-Moll, unter Stanislaw Skrowaczewski angemessen jugendlich-schwungvoll dargeboten.


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    Christian Hasiewicz

    Obwohl beim Werbepartner steht, sie sei erst am 5.1.2024 lieferbar, hat sie der freundliche DHL-Bote bereits vorbei gebracht:


    Wolfgang Amadeus Mozart

    Klavierkonzert Nr. 21 in C-Dur KV 467

    Mitsuko Uchida, English Chamber Orchestra, Jeffrey Tate

    Esoteric, Hybrid-SACD, 2023. Originalaufnahmen: Decca, DDD, 1985 - 1990


    Beim Hören gedacht: Diese entrückte Schönheit des Andante ist vielleicht eine der besten musikalischen Entsprechungen dessen, was an menschlicher Glückserfahrung möglich ist - im Sinne des apollinischen, geklärten Glücks. This is as good as it gets. In diesem Sinne: Allen Taminos glückliche Weihnachtsfeiertage.



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    Christian Hasiewicz

    Für mich die eigentlich interessante Frage in Bezug auf Transzendenz und Komposition ist weniger, ob tote Komponisten zu lebenden Menschen sprechen - das tun sie täglich, wenn ich eine gute Aufnahme höre.


    Sondern ob Komponieren eher ein schöpferischer Akt oder ein erkennender Akt ist. Was ich damit meine: Die Kompositionen eines Bach, Händel oder Schubert - haben sie diese in ihren Fähigkeiten als geniale Individuen selbst aus sich selbst heraus geschaffen - oder sind es Akte der Erkenntnisse, die ihnen durch göttliche Eingebung bzw. durch einen Sinn für das Transzendente zuteil wurden. Die Frage stellt sich mir auch deshalb, weil manche Kompositionen etwas geradezu naturhaftes haben, als ob sie nicht kulturelle Erzeugnisse, sondern Darstellungen natürlicher oder transzendenter Prozesse sind. Stand diesen Komponisten also ein Fenster in die Tonwelt zur Verfügung, das normale Menschen nicht haben? Oder - und das ist sicher die aktuell vorherrschende Sichtweise - ist es eine reine Kombination aus musikalisch-handwerklichen Fähigkeiten, Kreativität, Traditionen?


    Ein sehr interessantes Thema, finde ich.


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    Christian Hasiewicz

    Aus nostalgischen Gründen freue ich mich sehr über diese Neuerscheinung bei ESOTERIC:


    Drei SACDs mit Mozarts Klavierkonzerten mit Mitsuko Uchida, Jeffrey Tate und dem English Chambers Orchestra - es waren in jungen Jahren die Aufnahmen, mit denen ich die Klavierkonzerte Mozarts erstmals kennen- und liebenlernen durfte.



    Gutes Hören

    Christian Hasiewicz

    Man kann es ja verstehen, wenn man sich die Schönheit europäischer Kathedralen, die strahlende Größe von Händels und Bachs Musik, das Erhabene der bildenden Kunst des Abendlands vergegenwärtigt: Der Neid und Hass all derer, die sich davon ausgeschlossen sehen (weil aus ihrer Perspektive jeweils „blasphemisch“ oder „patriarchalisch“) und im Schatten all dessen leben muss groß sein. Zugleich gilt ja: Die Einladung in diese Welt steht jedem offen - die Unmündigkeit ist, wie Kant sehr treffend bemerkte, selbstverschuldet.


    Gutes Hören

    Christian Hasiewicz