Beiträge von I-like-Rosetti

    Da ist ja kein Akzent notiert! In dem Sinne soll es auch nicht lauter sein.

    So kann man argumentieren, und ich verstehe den Standpunkt. Dennoch ist, wenn alle Töne gleichlaut gespielt werden, für den Hörer nicht klar, dass hier ein Auftakt sein sollte. Die erste Note kommt zu laut und somit liegt sie auf Schlag 1, d. h. Taktbeginn. Beim Einsatz des Orchesters findet dann im Kopf ein mich äußerst störender "Rhythumswechsel" statt. mMn muss nicht ausdrücklich ein Akzent notiert sein, um dem Hörer das korrekte Klangergebnis "servieren" zu dürfen.

    Ich habe mal eine Frage zum dritten Satz: Die meisten Interpretationen, die ich kenne, spielen den ersten Ton genau gleichlaut wie die folgenden. Das ist meiner Meinung nach falsch, weil es dem Hörer vermittelt, dass der erste Ton der Taktbeginn ist, während er doch ein Auftakt ist.




    Die Betonung sollte mMn auf dem zweiten Ton liegen, sodass ein Auftakt spür- und hörbar ist.
    Frage: Kennt ihr Interpreten, die das KK1 auf diese Art spielen? Daran mache ich einen künftigen Kauf dieses Konzerts abhängig, denn Einspielungen, die nicht wie ein Auftakt klingen, habe ich schon zur genüge, ich suche jedoch die andere Art (falls es die überhaupt gibt).

    Wow, habt ihr das gesehen? Diese Box bei Amazon für 9,90 Euro!!



    Ich zauderte und zagte zu lange, und so steht sie jetzt wieder auf 24,29 Euro. Hätte ich im Moment nur etwas mehr mit Beethoven anfangen können, wäre sie mein geworden. 8-)


    Bei JPC hingegen immer noch für 9,99 erhältlich (und dieses Wochenende sogar versandkostenfrei):


    Man soll sich nie eine "Gesamtausgabe" wünschen.

    Hihi, da sind wir unterschiedlicher Meinung, Alfred. Ich kaufe mir gerne Gesamtausgaben, weil es mir die Möglichkeit verschafft, in das gesamte Spektrum des Künstlers Einblick zu nehmen. So habe ich nicht nur die GA von Haydns Sinfonien, sondern auch alles, was Beethoven geschaffen hat und alle Sinfonien, Klavierkonzerte, Violin- und Klaviersonaten von Mozart - also jeweils das, was mich interessiert. Wenn mir ein Komponist gefällt, dann strebe ich danach, alles von ihm zu bekommen - um es zu gegebener Zeit anzuhören. :)

    Die beiden Konzerte

    Ich meine damit die Violinkonzerte No 6 und No 7. Wenn sie tatsächlich ursprünglich von WA stammten und später verändert wurden, dann sind die Veränderungen mMn so stark ausgefallen, dass nicht mehr sehr viel vom Ursprung zurückgeblieben ist. Die Melodik und Harmonik ist an manchen Stellen wesentlich einfacher, als wir es von Wolfgang erwarten würden. Eine gewisse Spannung, die in seinen Werken üblicherweise vorherrscht, vermisse ich über große Strecken hinweg.

    Wünsche an CPO? Das kommt zur fast zu groß, zu gewaltig vor ... 8-)


    Noch vor ein paar Tagen verspürte ich den brennenden Wunsch nach einer GA der Sinfonien Vanhals und auch seiner Konzerte, doch inzwischen - nach nur wenigen Malen des Anhörens - bin ich schon "satt" an seiner Musik. Ich kann nicht nachvollziehen, was diese Sättigung bewirkt. Ist die Musik zu einfach gestrickt? Zu eingängig? Zu leicht konsumierbar trotz all der Molltonarten? Oder wo liegt der Grund?


    Nein, alles in allem wage ich es lieber nicht, mir eine Vanhal-GA zu wünschen.


    Dann schon eher eine der Michael Haydn Sinfonien.
    Und natürlich mehr von "meinem" Rosetti. :thumbup:

    Hallo alle,
    heute ist bei mir Mozart dran, sein Violinkonzert Nr. 2 sowie die vermeintliche Nr. 6.



    Die Violinistin Janine Andrade kannte ich bislang noch nicht, aber sie scheint sehr gut zu sein. Die Aufnahme liegt in sehr guter Qualität vor. Man merkt einen deutlichen Unterschied, wenn ein Werk von einem großen Orchester eingespielt wurde, und nicht von einem Kammerorchester. Von GOL unter Kurt Masur habe ich übrigens alle neun Beethovensymphonien. Einem Vergleich mit Karajan und den Berliner Philharmonikern (falls den jemand anstellen wollte) halten sie mMn nicht stand.

    Zunächst mal - und zugegebenermaßen bevor ich all die wunderbaren Kommentare hier gelesen habe - einen kleinen Tipp für das Violinkonzert KV 268. Hier ist es recht günstig im Download erhältlich. Über die Qualität habe ich mir jedoch noch kein Bild machen können. (Dazu muss ich die Hörproben erst mit Kopfhörer anhören.)


    Vor langen Zeiten, als es noch nicht so viele Khatchaturian-CDs gab wie heute, habe ich mir folgende CD gekauft:



    Das Cellokonzert ist hervorragend, aber die eigentlich Entdeckung war für mich das Cellokonzert von Kabalevsky. Während bei Khatchaturian bei mir ein gewisser Abstumpfungseffekt eingetreten ist, ziehe ich das Cellokonzert von Kabalevsky immer wieder hervor, um es anzuhören.

    Ich habe inzwischen eine weitere Einspielung aller Haydn Sinfonien erworben (Dennis Russell Davies dirigiert das Stuttgarter Kammerorchester - Liveaufnahmen)

    Alfred, kannst du zu dem "Klotz" etwas schreiben? Ich habe mir die Hörproben schon vor einiger Zeit angehört und entschieden, diese Einspielungen nicht zu kaufen, weil sie mir irgendwie nicht zusagen. Es scheint vor Beginn der Musik ein Rauschen in der Luft zu liegen, und die Beifallgeräusche würde ich dann doch als störend empfinden. Aber vielleicht kannst du ja etwas dazu sagen? (Vor allem zur Ersten in D-Dur, weil dies ja ihr Thread ist :hello: )

    Die erste Sinfonie entstand ca. 1759. Das sind nur wenige Jahre Nach Bachs "Kunst der Fuge" und Händels "Jephta".

    Haydns Erste ist eine Sinfonie, die ich auch immer wieder gerne hervorhole. Ich finde es faszinierend, welchen Erstling er hier geschaffen hat. Eine rundum faszinierende Sinfonie. Dass sie so kurz nach Bach und Händel entstanden ist, ist mir noch gar nicht bewusst gewesen. Ich denke, Joseph Haydn hat hier die Weichen für die klassische Zukunft gestellt.

    sie [sind] nicht auf Effekt und Virtuosität angelegt, sondern auf Schönheit des Klanges und melodiöse Themen

    Das kann ich nur unterstreichen. Wenn man sie mit dieser "Prämisse" im Hinterkopf anhört, merkt man sogleich, wie "rund" und "geschmeidig" seine Musik ist.
    Überhaupt kommt mir Vanhals Musik sehr viel melodienausgerichteter vor als die vieler anderer Komponisten. In manchen zweiten Sätzen findet man bei ihm eine Zwiesprache zwischen zwei Instrumenten (z. B. Oboe und Fagott) oder ein einzelnes Melodieinstrument spielt die Melodie, während alle anderen nur begleiten. So etwas ist m. E. höchst interessant, so etwas zu hören. Ich wünschte, es gäbe eine GA von seinen Symphonien und/oder Konzerten.



    Vanhal: Symphonies in A, g, D
    Prager Kammerorchester, Oldrich Vlcek


    Vanhal hat ja anscheinend 73 Symphonien geschrieben, hier würde ich mir eine vernünftige Nummerierung (und eine Gesamteinspielung) wünschen, anhand der man rasch erkennen kann, welche Werke man kauft. Leider liegen mir für die drei Symphonien dieses Albums keine näheren Angaben vor.


    Symphonie in A-Dur (A?): Nach einem spritzigen Allegro, in dem durchweg der Streicherapparat dominiert, kommen wir zu einem Cantabile-Satz, in dem Flöte und Fagott einen angenehm milden Dialog führen, unterstrichen von Pizzikatostreichern. Im folgenden Minuetto ergreifen wieder die Streicher das Heft. Der Finalsatz ist ein typisches Allegro, das feinzieselierte Melodien dahinwirbeln und sie auch mal einen Abstecher nach Moll machen lässt. Nichts Störendes findet sich an dieser rundum schönen Symphonie.


    Die Symphonien g und D sind deckungsgleich mit der Chandos-CD und auch in der Qualität vergleichbar; nun vielleicht sind sie auf der Skala von 1 bis 10 einen Strich "unschärfer".

    Die beim Label Chandos herausgebrachten Symphonien von Vanhal sind nicht die einzigen - aber in ihrer Art der Einspielung vielleicht die besten. Die London Mozart Players unter Matthias Bamert sind ja bekannt für ihre sehr klare und akkurate Interpretation und Spielweise. So auch in diesem Fall: Die Melodien erklingen formschön und glasklar, genau so wie ein Freund klassischer Musik sich das vorstellt und wünscht. Der Preis für diese CD ist daher mit Sicherheit gerechtfertigt.


    Die Symphonie in g-moll beginnt leise und mit einem geheimnisvollen Motiv, das von den Streichern durch mehrere Tonarten geführt wird, bis es dann im Forte aufgegriffen und weiterentwickelt wird. Im Adagio stoßen wir auf eine hirtenähnliche Oboenmelodie, die von Pizzikato- und Achtelstreichern begleitet wird. Ein in sich schöner Satz, dem allerdings ein wirklicher Höhepunkt zu fehlen scheint. Das Menuett kommt in Moll und spendet keinerlei Trost, vielmehr scheint es die Tanzenden vor allzu großer Freude zurückhalten zu wollen. Das Trio (wieder ein Oboensolo) ist schon freudiger und steht in Kontrast zu dem düsteren Menuett. Im Finale treffen wir dann wieder auf mystisch vorandrängende Streichergruppen und eine von Leise nach Laut anschwellende Musik. Das Werk bleibt bis zuletzt düster und endet mit Moll-Akkorden.


    Die dreisätzige Symphonie in D-Dur startet mit einem fröhlichen Akkordschlag, der bald von positiven Streicherfiguren umrahmt wird. Das Seitenthema, ebenfalls fröhlich, lädt zum Wandern ein. Im zweiten Satz treffen wir auf verhaltene Streichermelodik, die erst im Finalsatz durch lebensbejahendes Spiel abgelöst wird. Insgesamt eine sehr streicherlastige Musik, die als Überraschung einen Scheinschluss enthält, nach dem das Motiv erneut aufgenommen wird.


    Vanhals anscheinend einzige Symphonie in c-moll wird durch ein klagendes Streichermotiv eröffnet, bevor das Werk vom gesamten Orchester in eine eher tragische Region geführt wird. Schnelle Passagen und Läufe kringeln sich über jagenden Rhythmen. Das Andante ist eine einzige Wehklage, die gut zu der depressiven Gesamtstimmung passt. Immer wieder durchblickende helle Moment erlangen jedoch nicht die Oberhand, sondern ordnen sich letztendlich dem Lamento unter. Frischer kommt das Menuett daher, wenngleich auch hier der tragische Charakter vorherrscht. (Menuette in moll kenne ich bislang nur von Vanhal. Hat ein anderer Komponist solche geschrieben?) Im Trio hören wir ein nach Dur streben wollendes Flötensolo, untermalt von immer wieder nach unten drückenden Streichern - höchst interessante Musik. Hochtragisch und drängend strebt das Finale einem Höhepunkt zu, den es nie erreicht, und so verbleibt der Hörer (anders wie beispielsweise bei Beethoven) bis zum letzten Akkord - der überraschend kommt - im Moll.


    Insgesamt eine höchst bemerkenswerte CD mit wunderbaren Einspielungen. Weiterhin positiv bleibt zu vermerken, dass Matthias Bamert und die London Mozart Players die Vanhal-Symphonien nicht mit Cembalo (Generalbass) eingespielt haben (wie z. B. das Concerto Köln), und somit der Symphonik den Vortritt ließen - etwas, das den Werken durchweg sehr gut tut.


    Hier ist sie: Die Box von CPO mit den sechs Symphonien von Franz Danzi - vor wenigen Tagen erworben und sogleich ins Herz geschlossen.


    Zunächst: Die Musik ist hochinteressant. Sie folgt nicht immer dem klassischen Ideal, und auch die Bläser sind des Öfteren auf interessante Weise "anders" eingesetzt. Um das symphonische Schaffen Franz Danzis kennenzulernen, bleibt einem wohl nur diese Doppel-CD-Box.


    Das Orchestra della Svizzera Italiana spielt auch wirklich spritzig und frisch, der Klang ist klar und deutlich. Doch es besteht ein anderes Problem: Der Dirigent Howard Griffiths! Der summt und singt nämlich die Melodien und Orchesterschläge mit. Immer wieder hört man eine männliche Stimme Summen und Singen, die Orchesterschläge "begleitet" er mit einem "Ah!", mehrere mit einem "Mm-hm-hm!", oder er macht "da-da-da-daaaa". Liebes Label CPO: Solche Aufnahmen hätten niemals veröffentlicht werden dürfen!


    So lobenswert die Anstrengung auch ist, die sechs sehr schönen Symphonien von Franz Danzi erklingen zu lassen, man hätte die Aufnahmen nochmals neu machen müssen. Von daher bleibt mir an dieser Stelle leider nur übrig, mögliche Käufer vor dieser Box zu warnen. Wen das Singen und Summen des Dirigenten stört, der soll sich genau überlegen, ob er die Box käuflich erwerben will. (P. S.: In den Hörproben von JPC ist das "Singen" zu vernehmen.)

    Franz Danzi (1763-1826) - für mich ein unterschätzter Komponist. Vor allem seine symphonischen Werke haben es mir angetan. Er wurde knapp 63 Jahre alt, also rund sieben Jahre älter als Beethoven, hat jedoch kein so gewaltiges Werk zurückgelassen. Er hat 6 Symphonien geschrieben, diverse Konzerte für Bläser (Flöte, Klarinette, Fagott, Horn) und Orchester und Kammermusik. Ein Großteil seines Oeuvres besteht aus Opern, von denen Wikipedia 16 nennt.


    Bekannt sind vor allem seine Bläserquintette, die in verschiedenen Eisnpielungen vorliegen, aber so richtig bekannt ist der Komponist Franz Danzi nicht. Das liegt vielleicht daran, dass ihm - wie vielen anderen Komponisten seiner Tage - kein richtiger Ohrwurm gelungen ist. (Andere Musiker waren da erfolgreicher, z. B. Bach: Air. Beethoven: Für Elise. Mozart: Eine kleine Nachtmusik, Schubert: Der Tod und das Mädchen. etc.)


    Lobend erwähnen möchte ich das Bemühen des Labels CPO, alle sechs Symphonien von Franz Danzi in einer Box zu veröffentlichen. Das gibt dem Sammler und Hörer Gelegenheit, sich mit diesem Spektrum seines Schaffens zu befassen. (Dazu weiter unten mehr.)

    Heute habe ich mir den Wunsch erfüllt, meine "Contemporaries of Mozart"-Reihe weiter aufzustocken (wenn auch nur per MP3) sowie die Symphonien Vanhals in einer weiteren Einspielung von Uwe Grodd zuzulegen. Downgeloadet, wenn auch nicht bei Amazon, habe ich folgende Alben: