Beiträge von Rocco

    Hallo Theophilus,


    es würde mich mal interessieren, was Du an dem 63er so schätzt. Ich habe drei Jahre lang, damals noch auf Empfehlung diverser Händler, den 67 SE "gefahren" und hatte den Eindruck, dass er für kleine Besetzungen im Bereich Klassik und Jazz in der Preislage das Non plus ultra war allerdings im orchestralen Bereich seine Schwierigkeiten in der Stimmwiedergabe und der räumlichen Abbildung hatte. Da hat ihm mein jetziger Player, der 50 ES (Werksausgabe) einges voraus - Ok! Auch eine etwas andere Liga! Aber manche behaupten ja immer noch, dass alle CD-Player "gleich klingen", was ich allerdings nicht bestätigen kann.

    Hallo Alfred,


    die drei DG-Zyklen spiegeln meiner Meinung nach Karajans Entwicklung nach.


    Vorab sei gesagt, dass ich seine erste DG-EInspielung noch am interessantesten finde; der 77/78er sowie der Digital-Zyklus sind teilweise eine absolute Frechheit und von einem immer mehr zunehmenden Narzissmus geprägt - Beethoven würde sich kreiselend in seinem dritten Grabe drehen - aber sei es drum.


    Karajan war eine "Schönklänger", ohne die Ecken und Kanten auszuloten, die beispielsweise die Eroika oder die IX. in ihrer "Zerissenheit" kennzeichnet.


    Ich kann letztendlich mit keinem seiner vier!!!!! Zyklen etwas anfangen.

    Hallo, Edwin,


    bei allem Respekt - aber wer "braucht" eine weitere Gesamteinspielung der Beethoven-Symphonien, und dann auch noch unter Rattle?


    Ich halte seine bisherigen Beethoven-Einspielungen für uninteressant bis belanglos - aber er wird es sich warscheinlich nicht nehmen lassen.

    Hallo Uwe,


    ja - ich "oute" mich hier mal als "Nichtsammler", sondern als einer derjenigen, der sich beinahe jedes Werk, dass er käuflich erwirbt, auch "erarbeitet".


    Erwartungsvoll ob der verzweifelten Blicke der Verkäufer suche ich ca. 1-2mal die Woche den "Plattendealer" meines Vertrauens auf, um mal wieder in verschiedene Interpretationen eines Werkes reinzuhören, dass ich zuvor entwender durch Radio, Fernsehen oder auf anderem Wege gehört habe - interessiert aufgrund der melodischen Raffinessen, der Eingängikeit oder anderen Faktoren.


    "Um Gottes Willen .... jetzt kommt der Herr Müller wieder, stielt uns 1 Stunde und kauft wieder nichts" - so geht es mir oft.


    Von daher werde ich mir nie eine CD kaufen, die ich nie hören werde. Jede CD, die ich gekauft habe, wird intensiv gehört und verinnerlicht.


    Mir sind Leute, die sich die Regale "voll knallen" und mit dem Hören, geschweige dem "Verinnerlichen" gernicht nachkommen, äußerst suspekt!


    Ich wünsche allen ein geruhsames Weihnachstfest und einen
    guten Rutsch ins Jahr 2007

    Hallo Andreas,


    stimmt - Du hast Recht. Nehme alles zurück. Wenn ich mich recht entsinne, hatte Thomann die 500er mal vor einiger Zeit als "Schnäppchen" für 6100 EURO im Angebot - und das nur für kurze Zeit. Leider hatte ich damals das nötige Kleingeld nicht. Die 300er bekommt man ja schon relativ preiswert - aber dass ist natürlich eine andere Klasse.


    Die 1037 konnte ich leider noch nicht testen - im Augenblick fehlt mir auch ganz einfach die Zeit. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass die wenigsten Händler von Studio-Zubehör bereit sind, ihre Geräte mal für ein paar Tage auszuleihen, so dass man mal in Ruhe sein Musikmaterial geniessen kann. Ich habe leider dass Pech, einen nicht gerade optimalen Hörraum mein Eigen zu nennen (Schräge von Balkontür bis in den zweiten Stock (2,50 -4,90 auf einer Länge von 5m), dazu Parkettboden und offenes Maisonette. Größe des Zimmers 4x5, auf der rechten Seite offene Treppe). Das macht manchmal wirklich keine Freude. Daher würde es mich schon mal interessieren, was ein auf der Hörraum eingemessener und eingestellter LS zu leisten im Stande ist.

    Hallo Alfred,


    tja, was ist „vernüftig“? Darunter wird wohl jeder etwas anderes verstehen. Fakt ist, dass man für die angepeilten 5000 – 7000 schon was „vernüftiges“ bekommt, aber auch viel „Ramsch“.


    Zunächst einmal finde ich es schön, dass sich auch AH hier eingefunden hat. Kenne ich Ihn und seine Beiträge doch schon seit vielen Jahren aus diversen Hifi-Foren. Fehlen eigentlich nur noch RG und Malte. :)


    In jeder der hier geschriebenen Beiträge steckt nach meiner Auffassung ein Stückchen Wahrheit, jeder geht aus seinem Blickwinkel und mit seinen Kenntnissen an die Sache ran – viel Unfug wird erzählt und noch mehr geschrieben, von klingenden CD-Matten, Entmagnitisieren und der gleichen.


    Die Frage, die ich mir immer gestellt habe, ist: Bin ich bereit, beim Thema Musikreproduktion Kompromisse einzugehen – und, Ja! Ich bin Kompromisse eingegangen. Kompromisse, die mir der Hörraum, der Geld-Beutel und nicht zuletzt meine Feldmarschallin „aufgezwungen“ hat – Junggesellen haben es da wirklich einfacher. :D


    Ich habe mich letzendlich für die kleine Ti 1000 von JBL, einen Yamaha AX-870 und einen SONY XA-50 ES entschieden – und das für weit weniger als 5000 EUR. Das meiste, was ich in der genannten Preislage gehört habe, hat mich bis auf sehr wenige Aufnahme im geringsten Falle nicht überzeugt.


    Auch angesteckt von Hifi-Jüngern und den Ergüssen der Fachpresse habe ich den ein oder anderen EURO auch in „gute“ Kabel und Stromversorgung investiert – das meiste hat sich als physikalischer Humbug und im nachhinein als „Fehlinvestition“ herausgestellt. Dabei ist gerade das Thema der Verkabelung ja recht interessant, ist doch eine Verbindung zwischen zwei Geräten erstmal elektrotechnisch eine Last und damit ein Widerstand. Manche Gerätschaften sind halt so konfektioniert, dass sie auf die Last reagieren, sie interagieren und beginnen ein „Eigenleben“, dass man eigentlich gar nicht wollte. Oder etwa doch?


    Ist nicht gerade die Philosophie vieler Hifi-Produzenten, ihre auf Markensound gezüchteten Geräte an den Mann zu bringen, wohl möglich noch mit einer entsprechenden Verdrahtungsempfehlung? Das weckt den Spieltrieb, das weckt die Neugier, immer was Neues auszuprobieren, dem perfekten „Klang“ hinterher zu rennen und letzendlich das zu vergessen, worum es eigentlich geht: Musik hören!


    Es ist schön, dass die Geschmäcker verschieden sind, nur soll man dann auch sagen: Ja, ich weiß, dass der Lautsprecher eine Diffusschallschleuder ist, dass mein Verstärker dem oberen Frequenzbereich was dazu gibt – aber ich mag es so! Es entspricht meinem Geschmack! Aber es nicht das Alleinseligmachende.


    Wenn wir es von der Seite der „Techniker“ sehen, so gibt es nur zwei Seiten: richtige und falsche Wiedergabe – AH hat dies ja schon ausgeführt.


    Eines sollte sich allerdings jeder aus dem Kopf schlagen: Live-Erlebnisse sind mit den Mitteln der Stereophonie schlicht weg unmöglich – hier würde die Zukunft eher dem Mehrkanal-System gehören – je mehr Kanäle , desto besser.


    Wenn ich heute 6000 EURO zu verfügung hätte, würde ich mir folgendes zu legen:
    Der CD-Player würde bleiben, eine kleine Rotel-Vorstufe und K+H 0 500 – dieser Lautsprecher hat es mir wirklich angetan – zwar ein aktiver Studiomonitor und nicht gerade der Ausbund an Schönheit, aber hier würde ich mich gegen meine Feldmarschallin durchsetzen.

    Hall Uwe,


    oute Dich gerne - ich oute mich im Gegenzug gerne als Beethoven- und Mahler "Fan", für mich die "wahren" Symphoniker (habe ich heute schlechte Laue? ;) )


    Tja, Schumann - in meine Augen ein verhinderte Konzertpianist, der nie das vitruose Spiel seiner Frau erreichte und deshalb beschloss, Kompoist zu werden :D


    Seine Symphonie sind für mch tönernde Gebäude des Eingeständnisses völliger Hilflosigkeit - volle Wiederholungen, verschieden variiert und deshalb für mich vollkommen ... tja, wie soll man sagen, ohne den Schumann-Fans zu Nahe zu treten ... einfallslos :stumm:


    Keine überraschenden Momente - nur ständiges "vorsichhinsichen", besonders in der 5sätzigen "Rheinischen" (eine Symphonie steht im Kölner Dom, geht ins Wasser und "krepiert" letztendlich im Irrenhaus) - was für ein mitleitvolles Getöne tut sich da im 4. Satz auf. Die sog. Frühlungssinfonie ist nach meiner Auffassung auch von lauter Selbstzweifeln geprägt - soll ich oder soll ich nicht Wiecks Schwiegersohn werden?


    Allles recht schwer verdauchliche Kost und dazu noch sehr infantil - aber, so what? Es wird gespielt!

    Hallo Thomas,


    meine Erfahrung ist, dass immer horrendere Preise für mittelmäßige Künstler verlangt wird, oder solche, die von den Medien hochgejubelt wurden und werden - und dann wudert man sich, wenn die Opern- und Konzertsääle leer bleiben .


    Wirkliche "Highlights" finden heute IMHO nur noch selten statt, und wenn, findet man Sie eher auf kleinen Bühnen mit eher unbekannten Esemble - eine Zeiterscheinung? Meine Meinung nach nicht !!!

    Hallo,


    viel Strauss´sches Getöne und Getöse, viel Blech und das Erreichen des Gipfels mit einem geradezu infernalischem Krach. Wie schön sich doch dann das Thema im Ausklang mit Orgel ausmacht. In der Tat - Strauss hat nichts ausgelassen, um die Gefühle einer Seilschaft vom Auf- bzw. Abstieg auszulassen. Ein Werk, dass mir alleine von seiner Monumentalität nicht recht eingehen mag. Wenn ich alleine das Beethovensche Gewitter der Pastorale mit dem in der Alpensinfonie vergleiche - na ja, kein Wunder dass Strauss allemöglichen "Hilfsinstrumente" zu Hand nehmen musste.


    Lange Rede - kein Sinn : Mir ist dieses Werk mit seiner doch recht begrenzten Themenauswahl etwas zu monumental.

    Hallo liebe Taminonianer,


    in lockerer Folge möchte ich hier über den ein oder anderen Komponisten berichten, CD-Empfehlungen aussprechen und gleichzeitig eine Diskussion über Person und Werk anstoßen. Ich möchte dabei etwas chronologisch vorgehen.


    Anfangen möchte ich mit:


    Guillaume de Machaut 1300/1305-1377



    Machaunt gilt als der vortrefflichste Vertreter der Ars nova.
    Zunächst schien er eine politische Karriere anzustreben, wurde er doch 1323, nachdem er als Magister ausgebildet war, an den Hof des Königs Johann von Böhmen berufen und wurde dessen Sekretär. In dieser Eigenschaft führten ihn seine Reisen quer durch Europa, wo er mit diversen Stilen und Texten in Berührung kam.
    Zudem bekleidete er einige hohe geistliche Ämter und war seit 1340 in Reims ansässig, wo er 1377 verstarb.
    Zu seinen Werken gehören neben zahlreichen Balladen, Rondeuxs, Motetten u.a. unter anderem die berühmte vierstimmige „Messe de Nostre Dame“, die als die erste vertonte Messe überhaupt gilt.. Zudem war einer der bekannsten Literaten seiner Zeit.
    Machaut komponierte seine weltlichen Werke ganz im Geiste der Troubadoure, an die er mit seiner höfischen "musica reservata" anzuschließen versuchte.


    Empfehlen möchte u.a. diese Einspielung der Motetten mit dem Hillard-Ensemble:



    Seine „Messe de Nostre Dame“ liegt in einer IMHO fulminanten Einspielung ebenfalls mit dem Hillard-Ensemble vor:


    Liebe Taminoianer,


    heute möchte ich Euer Augenmerk auf einen meiner Meinung zu Unrecht beinahe in Vergessenheit geratenen Musiker des 18. Jahrhunderts lenken:


    Giuseppe Antonio Brescianello 1690-1758



    Kurz zu seiner Vita:


    Giuseppe Antonio Brescianello, 1690 in Vernedig geboren, lebte als Zeitgenosse von Bach, Händel, Rameau und Telemann. 1715 kam er als Geiger aus Venedig nach München, wechselte aber bald an den württembergischen Hof in Stuttgart, wo er viele Jahre mit diversen Unterbrechungen das Amt des Hofkapellmeisters bekleidete und 1758 verstarb. Sein Werk besteht vor allem aus Kammer- und Orchestermusik, die Einflüsse Corellis und Vivaldis erkennen lässt. Brescianello griff aber auch italienische und französische Opernelemente auf und ließ sich von Alt und Neu zu rhythmisch melodischer Orchestersprache inspirieren, die, sinnlich und virtuos zugleich, ein, auch anspruchsvolle Musikliebhaber gewinnendes, europäisches Musikidiom perfektionierte.
    Q.: http://homepage.mac.com/franzszabo/musik/musik112.html


    Heute würde er warscheinlich in schwarzes Leder gewandet eine Harley Davidson fahren, war er doch im Umgang und in seiner Lebensweise höchst unkonventionell, begeisterte sein Publikum jedoch durch hohe Virtuosität. Sein bekanntes Werk, welches heute auch noch relativ oft aufgeführt wird, ist seine Suite in e-Moll, für Gitarre solo, in Form einer "italienischen Barock-Suite" komponiert.


    Empfehlen möchte ich diese Aufnahme, die mir einen guten Einblick in die Musik Brescianello gegeben hat:


    Zitat

    Original von Theophilus
    Was einigermaßen hinkommt ist, daß Aufnahmen, die nahe genug an einer erfassbaren Perfektion liegen...


    Und da kommen wir schon zum ersten Problem: Was bezeichnet mal als "erfassbare Perfektion"? Ist es die technische, interpreatorische, beides zusammen, möglichste Werktreue, vielleicht gar mit historischen Intrumenten?

    Hallo liebe Taminoianer,


    heute möchte ich, angeregt durch ein Fernsehporträt letztes Wochenende, das Wort auf einen Mann bringen, mit dem ich meine ersten Berührungen in Sachen Klassik hatte:


    Emmerich Smola


    Zu seiner Vita kurz aus wikipedia:


    „Emmerich Smola (* 8. Juli 1922 in Bergreichenstein, Böhmen) ist ein deutscher Dirigent.
    Seit 1948 Chefdirigent des unter der französischen Militärregierung neugegründeten Funkorchesters Kaiserslautern war er nach dessen Fusion mit dem Unterhaltungsorchester Koblenz 1951 im Rahmen einer Senderumstrukturierung bis 1987 Chefdirigent des Rundfunkorchesters des Südwestfunks, daneben Abteilungsleiter für Musik und Leiter des Studios Kaiserslautern des damaligen Südwestfunks.
    Nach Angaben des SWR dürfte Smola den Weltrekord halten, was Anzahl und Bandbreite der von ihm eingespielten Musik angeht: über 18.000 verschiedene Titel finden sich im Archiv des SWR - von der Barockmusik zur Neuen Musik, von Oper und Operette bis zu Jazz und Musical.
    Nach ihm benannt ist die Emmerich-Smola-Musikschule der Stadt Kaiserslautern."



    Von vielen „ernsthaften“ Klassikfreunden als biederer Kapellmeister verschrieen, hat er es IMHo wie kein Zweiter verstanden, klassische Musik einem weiten Publikum „schmackhaft“ zu machen und sie, die Zuhörer“ sowohl durch „leichte Kost“ als auch durch anspruchsvolle Darbietungen für die klassische Musik zu interessieren.


    Immer Sonntags zwischen 10.00 und 12.00 Uhr durfte man seinen Konzerten lauschen – unvergessen beispielsweise seine Interpretation von Strauß-Walzern.


    Leider fehlen in unserer heutigen Zeit derartige Vermittler, eine Zeit, die wieder sehr stark den Unterschied zwischen E- und U-Musik herausstellt und wo sich ganze Rundfunksender auf ein derartiges Repertoire spezialisiert haben. Da gibt es die „Hausfrauensender“, die „Mit-30er-Sender“ „Teenie-Sender“ usw.


    Wie steht ihr zu diesem „Musikanten“ im besten Sinne, der für eine ganze Generation von Radiohörern zu einer festen Institution geworden ist?

    Hallo Alfred,


    gibt es überhaupt soetwas wie Referenzen, die unumstößlich wie in Granit gemeißelt und von jedermann als solche anerkannt sind? Ich denke nein!


    Die Referenzen, die von Kritikern als solche hingestellt werden, bleiben nur so lange Referenz, bis eine neue kommt. Erinnert mich irgendwie an den Wahnsinn in der Hifi-Branche und dieser unsäglichen Testsieger-Manie.


    Also, wie fast immer - Geschmackssache!

    Hallo Gallo,


    für einer meiner Vorredner bereits schrieb, so denke ich auch, dass Bachs Kompositionen mehr geachtet, wenn nicht sogar respektiert werden, als geliebt.


    Andererseits habe ich auch schon Sprüche hören müssen wie: "Bach? Der hat doch ständig bei sich selbst geklaut!"


    So gehen halt die Geschmäcker auseinander.

    Hallo Sascha,


    immer gerne gehört ist diese Platte:


    Mahler: Symphonie Nr. 8 / Abbado



    Hier werden akustische Mängel sofort gnadenlos aufgedeckt. Schnell hört man auch, wie es um Tiefenstaffelung und Stimmortung bestellt ist.


    Diese Aufnahme nehme ich gerne mit und ich habe schon so manchen Hifi-Händler erblassen sehen :D

    Letzte Woche eingetrudelt:


    1.) Für lächerliche 5 Euro bei ebay:


    Wagner: Ring der Nibelungen / Furtwänger



    2.) Ebenfalls ebay und zu nicht zu nennenden Preisen:


    Beethoven: Symphonien / Karajan (1963)



    3.) Drei Rossini-Oper mit der von mir hoch geschätzten Jennifer Larmore:


    - L'Italiana in Algeri



    -La Cenerentola



    -Il barbiere di Siviglia


    Hallo Alfred,


    nach allem, was ich bisher über Mahler gelesen habe, komme ich zu folgenden Feststellungen:


    M. war ein durch und duch zerissene Persönlichkeit, gefangen in seiner Traumwelt einerseits, die er zeitlebens mit der Wirklichkeit auszusöhnen suchte, auf der anderen Seite ein Mann, der rücksichtslos seine Karriere plante und diese zielstrebig verfolgte. Schon früh reifte in ihm der Plan, eines Tages den höchsten Posten der damaligen Musikwelt zu erringen: Den des Chefs des Wiener Hofoper. Um diese Stelle zu erhalten, "schreckte" er auch nicht vor einer Konvertierung zum Katholizismus zurück. Es ist eine Geschichte für sich, mit welchen Mitteln er damals für sich warb.

    Viel ist an Annekdoten zum Leben Mahlers zusammen getragen worden, seiner Persönlichkeit erschliesst sich uns heute etwas besser - die Mahlerforschung hat da in den letzten Jahrzehnten einiges geleistet. So kann man denn auch die Entwicklung seines Wesens und Schaffens an den Symphonien ablesen. Ich möchte sie in drei Abschnitte gliedern: Der frühe Mahler in den Symphonien 1-3, hier noch positiv gestimmt und voller Elan, die mittere Schaffensperiode mit den Symphonien 4 bis 6, wobei hier schon etwas Melancholie und Unsicherheit mitschwingt, dann das Spätwerk, welches mit Ausnahme der 8. tiefe Resignation ausströmt oder sich ganz gar in der Traumwelt verliert.


    Sicher etwas einfach, da beispielsweise die tieftraurige 6. schon zum Spätwerk zu zählen ist, die 4. mit ihren grotesken und satirischen Motiven eigentlich vollkommen aus "der Art geschlagen" ist.


    Eigen sind vielen Symphonien ab der 3. die Adagio- oder Adagietto-Sätze, in denen Mahler in seeligen Erinnerung und Tagträumen vor sich hin "leidet" - man hat den Eindruck, er wolle garnicht mehr "aufwachen".


    Was nun seine Opernpläne anbelangt, so hat ja Johannes schon auf die verschollenen Jugendwerke hingewiesen. Vielleicht fehlte im nur eine Idee für eine Handlung, ein literarischer Stoff. Vielleicht fürchete er auch, dass seine Opern ewig im Schatten derer eines Verdi, Wagner, Mozart zurückstehen würden. In diesem Zusammenhang möchte ich daraufhin weisen, das es ja Mahler war, der die "drei Pintos" von Weber vollendet und sich auch an diversen Umorchestrierungen versucht hat.


    Soviel von mir zu Mahler - sicherlich wird noch der ein oder andere Beitrag kommen.

    Zitat

    Original von lohengrins
    In Malte Fischers Mahler-Biographie findet sich die Aussage, dass Mahler-Dirigenten nicht Straus dirigieren und umgekehrt. Das war mir zuvor nie so aufgefallen, trifft im großen und ganzen aber wohl zu. (Ausnahmen sind unter anderem Solti oder zuletzt auch Rattle - wobei mir Rattle bei beiden Komponisten mehr zusagt.)


    Hallo,


    da könnte man natürlich noch Carlos Kleiber nennen, Karajan, Bernstein, Maazel und... und.... Insofern stimme ich Malte Fischer nicht zu. Ich habe sein Buch noch nicht gelesen, bin aber zum Beispiel gespannt, was er zu Mahlers Kasseler Zeit schreibt, die von manchen als eine Art "Martyrium" angesehen wird. Wenn ich mal Zeit habe :)

    Hallo Alfred,


    ich bin ganz Deiner Meinung, deshalb habe ich von meinen "Lieblingen" Mahler und Beethoven mittlerweile auch jeweils ca. 10 Gesamteinspielungen der Symphonien und noch etlich Einzelaufnahmen. Die künstlerischen Intentionen sind jedesmal andere, die Herangehensweise verschieden, bei Mahler vielleicht noch mehr als bei Beethoven.


    Eine Tendenz habe ich alleridngs bei neueren Aufnahmen festgestellt: Heute versucht fast ein jeder, einzigartig zu sein, sei es durch das Studium der Orginalpartituren, wo sich ein jahrzehnte gespielte fis auf einmal als Fliegendreck herausstellt oder er versucht besonders orginell zu sein, indem er eine neue, revidierte Ausgabe zu Hand nimmt und in Beethovens IX. Symphonie im zweiten Satz den Takt 117 an einer Stelle wiederholt, die jahrzehntelang übersehen wurde - ob`s schlüssig ist, oder nicht, ist dabei manchmal wurscht - hauptsache neu und orginell.

    Hallo Milosz,


    das ist halt diese aberwitzige Programmpolitik der DGG :motz: . Ich kann mich erinnern, dass es im Mozartjahr ein und die gleiche Aufnahme mit Mozart-Symphonien unter Böhm in drei verschiedenen Serien gab: Numerique (High-Preis, damals ca. 33,-), Galleria (ca. 21,-), Mozart-Serie (ca. 9,-). Wenn das nicht Verar**** am Kunden ist, dann weiß ich es nicht. Und diese Programm-Politik setzt sich fort !!! :angry:


    Man sollte also ganz genau die Augen offen halten und ab und zu auch mal bei ebay und Amazon-Marketplace reinschauen


    Übrigens habe ich die "DS 10" vor einigen Monaten bei ebay für ca. 10 Euro verkauft, da mir die Aufnahme im Vegleich zu Barshai nicht "behagte"

    Zitat

    Original von Theophilus
    Nein ist es nicht. Es ist eine Liebeserklärung, und zwar eine der schönsten, die je in Musik geschrieben wurden.


    Aha, das erste was ich höre ... ich habe diese langen, melosartigen Sätze in Mahlers Schaffen als eine Art Sehnsuchtsruf empfunden. An wen oder war soll den diese Liebeserklärung gerichtet sein? An vergangene Zeiten, an eine Hoffnung, die immer Hoffnung bleiben wird, also ewtas rein spirituelles, oder einfach an seine Familie? Alma hat er ja mit diesem merkwürdigen Konstrukt names "Symphonie" Nr. 8 eine Liebeserklärung gemacht, obwohl da schon längst klar war, dass die Ehe nicht mehr retten war. Zemlinsky, Kokoschka, Grophius u.a. waren ja schon durch Almas "Bett gestiegen".