Hallo Alfred,
tja, was ist „vernüftig“? Darunter wird wohl jeder etwas anderes verstehen. Fakt ist, dass man für die angepeilten 5000 – 7000 schon was „vernüftiges“ bekommt, aber auch viel „Ramsch“.
Zunächst einmal finde ich es schön, dass sich auch AH hier eingefunden hat. Kenne ich Ihn und seine Beiträge doch schon seit vielen Jahren aus diversen Hifi-Foren. Fehlen eigentlich nur noch RG und Malte.
In jeder der hier geschriebenen Beiträge steckt nach meiner Auffassung ein Stückchen Wahrheit, jeder geht aus seinem Blickwinkel und mit seinen Kenntnissen an die Sache ran – viel Unfug wird erzählt und noch mehr geschrieben, von klingenden CD-Matten, Entmagnitisieren und der gleichen.
Die Frage, die ich mir immer gestellt habe, ist: Bin ich bereit, beim Thema Musikreproduktion Kompromisse einzugehen – und, Ja! Ich bin Kompromisse eingegangen. Kompromisse, die mir der Hörraum, der Geld-Beutel und nicht zuletzt meine Feldmarschallin „aufgezwungen“ hat – Junggesellen haben es da wirklich einfacher.
Ich habe mich letzendlich für die kleine Ti 1000 von JBL, einen Yamaha AX-870 und einen SONY XA-50 ES entschieden – und das für weit weniger als 5000 EUR. Das meiste, was ich in der genannten Preislage gehört habe, hat mich bis auf sehr wenige Aufnahme im geringsten Falle nicht überzeugt.
Auch angesteckt von Hifi-Jüngern und den Ergüssen der Fachpresse habe ich den ein oder anderen EURO auch in „gute“ Kabel und Stromversorgung investiert – das meiste hat sich als physikalischer Humbug und im nachhinein als „Fehlinvestition“ herausgestellt. Dabei ist gerade das Thema der Verkabelung ja recht interessant, ist doch eine Verbindung zwischen zwei Geräten erstmal elektrotechnisch eine Last und damit ein Widerstand. Manche Gerätschaften sind halt so konfektioniert, dass sie auf die Last reagieren, sie interagieren und beginnen ein „Eigenleben“, dass man eigentlich gar nicht wollte. Oder etwa doch?
Ist nicht gerade die Philosophie vieler Hifi-Produzenten, ihre auf Markensound gezüchteten Geräte an den Mann zu bringen, wohl möglich noch mit einer entsprechenden Verdrahtungsempfehlung? Das weckt den Spieltrieb, das weckt die Neugier, immer was Neues auszuprobieren, dem perfekten „Klang“ hinterher zu rennen und letzendlich das zu vergessen, worum es eigentlich geht: Musik hören!
Es ist schön, dass die Geschmäcker verschieden sind, nur soll man dann auch sagen: Ja, ich weiß, dass der Lautsprecher eine Diffusschallschleuder ist, dass mein Verstärker dem oberen Frequenzbereich was dazu gibt – aber ich mag es so! Es entspricht meinem Geschmack! Aber es nicht das Alleinseligmachende.
Wenn wir es von der Seite der „Techniker“ sehen, so gibt es nur zwei Seiten: richtige und falsche Wiedergabe – AH hat dies ja schon ausgeführt.
Eines sollte sich allerdings jeder aus dem Kopf schlagen: Live-Erlebnisse sind mit den Mitteln der Stereophonie schlicht weg unmöglich – hier würde die Zukunft eher dem Mehrkanal-System gehören – je mehr Kanäle , desto besser.
Wenn ich heute 6000 EURO zu verfügung hätte, würde ich mir folgendes zu legen:
Der CD-Player würde bleiben, eine kleine Rotel-Vorstufe und K+H 0 500 – dieser Lautsprecher hat es mir wirklich angetan – zwar ein aktiver Studiomonitor und nicht gerade der Ausbund an Schönheit, aber hier würde ich mich gegen meine Feldmarschallin durchsetzen.