Ich denke, Jubiläen bringen marktwirtschaftlich und vom Bekanntheitsgrad her nur bei den ganz "großen" Komponisten etwas. Das war im Mozart-Jahr der Fall, 2000 bei Bach und auch 2013 gab es zu Verdi und Wagner jede Menge Literatur und CD-Wiederveröffentlichungen. Und wer erinnert sich noch an die Jubiläen dazwischen?
Aber was glaubt ihr wohl was 2020 der Bär abgeht, wenn LvB seinen 250. Geburtstag feiert. Das dürfte alle bisherigen Jubiläen weit in den Schatten stellen. Sind ja nur noch 5 Jahre (wenn man bedenkt, das spätestens ein Jahr vorab schon Werbung gemacht wird).
Ich erwarte da eine wahre Flut an Literatur, Veranstaltungen und Beethoven-Gedenk-CD-Boxen.
Beiträge von Piano-Mann
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Machen wir uns nichts vor: Wir sind Sklaven unseres Hobbies! Jegliche geplante Selbstbeschränkung wird gnadenlos scheitern oder aber zumindest aufgeweicht.
Auch meinem Vorhaben, gewaltig auf die Konsumbremse zu treten konnte ich nur kurzzeitig halten. Immerhin ist es mir gelungen, zwei Gänge zurückzuschalten. Und mein Amazon-Konto habe ich aus moralischen und ethischen Gründen gelöscht. Doch in Georgsmarienhütte wird gerade ein Paket mit 12 CD's und einem Buch gepackt........... eigentlich ein Grund zum Heulen. Denn schon wieder füllen sich meine Regale. Aber ich denke, es gibt schlimmeres als das "Sammeln" von CD's und/oder Vinyl.
Musikalisch bin ich zur Zeit bei den Sinfonien, dem Klavierkonzert und dem Solo-Klavier. Hinzu kommt dann noch mein eigenes Klavierspielen. Musik also bis zum AbwinkenEuch allen einen guten Rutsch und ein frohes, musikalisches 2014.
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Aus dem oben erwähnten Gulda-Recital von 1993 habe ich mir eben ein paar Klangschnipsel angehört. Ein doch anderer Zugang Guldas zu KV 475, als die von mir erwähnte Münchner Aufnahme. Gefällt mir irgendwie nicht so richtig. Die oben verlinkte Pires (Youtube) reist mir etwas lieblos durch die Fantasie.
Hier übrigens nochmal Gulda, zweigeteilt auf Youtube (Konzertmitschnitt von 1981):
Interessant auch Guldas Körperhaltung: Keine Show, keine Faxen, eher ruhig versunken in das Stück.Eine weitere sehr schöne Einspielung der Fantasie habe ich noch von Alicia de Larrocha:
Eine etwas langsamere Interpretation. -
Mozart hat bei der Erstveröffentlichung die Fantasie der Sonate KV 457 vorangestellt und beide der gleichen Person gewidmet. Beide Werke entstanden auch in zeitlicher Nähe zueinander. Die Fantasie und die Sonate trifft man in Notenausgaben und auf Tonträgern häufig zusammen an.
Das lange als verschollen geglaubte Autograph beider Werke wurde Ende 1990 bei einer Auktion für 1,8 Millionen US-Dollar versteigert. Dass das Autograph zeitnah zum 200. Todestag Mozarts in den USA „entdeckt“ und versteigert wurde, war wohl mehr als nur ein Zufall. Auf jeden Fall konnte die Stiftung Mozarteum in Salzburg ihre Autographensammlung um ein bedeutendes Exemplar erweitern.Doch möchte ich mich jetzt nur auf die Fantasie beschränken.
Gewidmet ist die Fantasie Therese von Trattner, die viele Jahre lang eine von Mozarts Klavierschülerinnen war.
Was Mozart zu dieser exzentrischen Komposition antrieb, ist in der Musikwissenschaft umstritten. Auch eine unglückliche Liebe zur Widmungsträgerin scheint nicht unmöglich.
Geschrieben und veröffentlicht wurde sie 1785.Die Spieldauer liegt bei ca. 13 Minuten.
Die Grundstimmung der Fantasie ist düster, verzweifelt und melancholisch; unterbrochen von temperamentvollen, grimmigen Ausbrüchen. Ein richtig romantisches Klavierstück. Etwas wie Freude, Erlösung oder Hoffnung gibt es in diesem Stück nur selten.
Die Fantasie ist wohl Mozarts dunkelste Komposition. Zumindest ist sie eine seiner emotionalsten.Die Fantasie ist von der Dynamik her äußerst kontrastreich und vom Stil mozart-untypisch. Sie besteht aus fünf ineinander gehenden Abschnitten:
Adagio – Allegro – Andantino – Più Allegro – Primo tempo
Kaum ein Musikstück aus dem Bereich der Klassik bewegt mich so sehr, wie diese Fantasie. Sie hat schon einen Ohrwurmcharakter für mich.
Guldas Aufnahme aus dem Münchner Herkulessaal, 1978 eingespielt, gefällt mir bisher am besten.Was haltet ihr von dieser Fantasie?
Welche Interpretationen kennt oder bevorzugt ihr?
Hat einer von euch die Fantasie schon selbst gespielt? -
Also ein Werk direkt und unmittelbar mehrfach hintereinander hören geht bei mir (noch) nicht. Es droht die Gefahr der Langeweile. Lediglich bei kurzen Stücken, die für mich einen Ohrwurmcharakter haben, kann ich mir ein Stück auch 2-3 mal hintereinander anhören, z.B. bei Klaviersonaten. Ich schreibe meine Höreindrücke in ein musikalisches Tagebuch. Wenn ich später das gleiche Stück in einer anderen Interpretation höre, schreibe ich ebenfalls meine Eindrücke nieder. Das Geschriebene wird dann verglichen.
Anfangs habe ich mich schwer getan, meine Höreindrücke in Worten niederzuschreiben. Die Beschreibungen waren oberflächlich und wenig detailliert. Aber im Lauf der Zeit hat sich mein musikalisches Vokabular erweitert. Die Vergleiche werden immer differenzierter.
Aber generell bin ich eher ein Bauchhörer, dem eine vergleichende „Analyse“ weniger liegt. Ich konzentriere mich lieber auf die Emotionen, die ein Musikstück in mir erzeugt. -
Deine Eingangsfrage kann man getrost mit Nein beantworten.
Es gibt hier sehr viele Forenmitglieder, die selber nicht musizieren und trotzdem einen sehr tiefen und intensiven Zugang zur Musik haben. Aber das Spielen eines Musikinstruments kann den eigenen musikalischen Horizont erweitern, vertiefen und ergänzen.
Ich habe vor gut 2 Jahren mit dem Klavierspielen angefangen. Seitdem nehme ich regelmäßig Unterricht. Alleine das musiktheoretische Wissen, das ich neben dem Spielen vermittelt bekomme, erweitert mein musikalisches Empfinden. Und für mich ist es ein tolles Gefühl, dass selbst ein so abgedroschenes Stück wie Für Elise oder Bachs C-Dur Präludium aus dem WTK I auf einmal ganz anders (im positiven Sinn) klingt, wenn ich es selber spiele. Und der positive Effekt des praktischen Musizierens auf Körper und Geist ist durch viele wissenschaftliche Studien belegt. Ich empfinde beim Klavierspielen Entspannung, Freude und die Lust auf noch mehr Musik. Dabei ist es mir wichtig, ohne Zwang zu musizieren. Ich will damit ja auch kein Geld verdienen oder jemanden beeindrucken. Leistung muss ich im Job und im Alltag schon genug bringen. Da will ich es in meiner Freizeit locker angehen lassen. Das gilt für das eigene Musizieren sowie für das Musik hören. -
Mittlerweile habe ich auch meinen Hörhorizont in Richtung (gutes!) Mono erweitert. Beethovens Achte mit Scherchen (Doppel-CD, Tahra), Schumanns Vierte mit Furtwängler (DG 1953) oder Brahms Erste ebenfalls mit Furtwängler (1951, Tahra) sind für mich klanglich befriedigende Aufnahmen, die ich durchaus genießen kann.
Grenzwertig hingegen finde ich Furtwänglers berühmt-berüchtigte Neunte vom März 42. Eine wahrhaftig brachiale und äußerst intensive Interpretation, die mich eigentlich in den Wahnsinn treiben würde, wäre da nicht die - für meine Ohren - schon unakzeptable Tonqualität. Meine akustische Toleranz hält sich somit sehr in Grenzen. Der positive Eindruck einer tollen Interpretation wird bei mir recht schnell durch klangliche Einbußen zunichte gemacht. Ich habe auch nicht das Bedürfnis, eine für mich akustisch unbefriedigende Aufnahme zu ertragen, nur um mitreden zu können.
Ansonsten denke ich, dass mir das Stereo-Zeitalter genügend hochkarätige Aufnahmen bieten kann. Ein leichtes Rauschen im Hintergrund und kleinere akustische Artefakte (Z.B. im 1.Satz aus Beethovens Neunter mit Fricsay, DG 1958) sind für mich kaum ein Problem.
Übrigens höre ich nur über Kopfhörer. Klangliche Unzulänglichkeiten sind somit noch direkter und feiner hörbar. -
Für mich ist das Wort „Genusshörer“ positiv besetzt, weil ich eine eigene Definition für diesen Begriff habe. Mit Genuss verbinde ich in erster Linie ein positives (in seltenen Fällen auch negatives) sinnliches Empfinden, im Sinn von Riechen, Sehen, Schmecken, Fühlen, Denken und natürlich Hören.
Doch ein Genuss kann durch stete Wiederholung irgendwann nachlassen. Stichwort: Reizüberflutung. Bei mir ist das öfters der Fall.
So wird für mich aus Genuss dann empfindungsarme oder -freie Gewohnheit. Spätestens hier befinde ich mich dann im Bereich des Konsumierens (Für mich ist dieser Begriff meistens negativ besetzt). Bei mir macht der Mangel(!) den Genuss – besonders in der klassischen Musik. So kann ich mir bis jetzt nicht vorstellen, z.B. eine Sinfonie in mehreren verschiedenen Einspielungen direkt und unmittelbar zu vergleichen – sei es komplett oder nur satzweise. Der Genuss bleibt einfach aus.
Und ist es tatsächlich noch ein Genuss, z.B. einen Stapel von neu angeschafften CD’s „abzuarbeiten“?Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, sich den Genuss zu erarbeiten oder einen bestehenden Genuss zu steigern, indem man sich z.B. Hintergrundinformationen über den zu genießenden Gegenstand aneignet. Spätestens da hört es bei vielen (Möchtegern-/Gelegenheits-/Zufalls-)Genießern aber auf. Genuss, ja – aber dafür etwas tun? Nein! Für diese Leute ist der Genuss entweder sofort da – oder eben nicht.
In der Genussfähigkeit steckt eben auch viel Psychologie!So, und jetzt gleich genieße ich Mozart mit Karl Böhm - was für Viele hier im Forum sicher kein Genuss wäre
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.............Allerdings ist in der Tat eine gewisse Bevorzugung des Mainstream-Repertoires nicht zu Übersehen, eine Tendenz, die wir nicht hinnehmen, sondern bekämpfen sollten, denn sie stellt uns - so sie wirklich existiert - auf die Höhe des Klassik - Massenpublikums.....
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Wie definierst du das Klassik-Massenpublikum?
Warum willst du die Tendenz zur Bervorzugung des Mainstream-Repertoires bekämpfen? Immerhin enthält dieser Mainstream "Meisterwerke" in zwei- oder eher dreistelliger Anzahl. Ein gewisser Schwerpunkt läßt sich da wohl kaum vermeiden.
Und der Begriff Mainstream ist für mich eine Modewort, das mittlerweile inflationär benutzt wird und meistens negativ besetzt ist.
Entscheidend ist doch eher, in welcher Tiefe hier über den Mainstream diskutiert und gefachsimpelt wird.
Und wenn ich mir die Threads im gesamten Forum zumindest von den Überschriften her so ansehe, dann entsteht bei mir nicht der Eindruck einer Vernachlässigung des weniger bekannten Repertoires. Ich denke da z.B. an den Zeitgenossen der Wiener Klassik, Hummel, über den ich mich hier letztens informiert habe - da musste ich doch glatt meine selbst auferlegte Konsumsperre (mal wieder) brechen und liess mir ein paar CD's zukommen. Wunderbare Musik! -
Und noch 'ne LvB-Sinfonien-GA
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Na, endlich!!!
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Also, ich als Klassik-Neuling gehe folgendermaßen vor:
Durchforsten der gängigen deutschen und englischen Foren, Händler und sonstigen Online-Medien nach Rezensionen, Bewertungen, Beschreibungen, etc. Daraus kann ich in den allermeisten Fällen einen gewissen positiven oder negativen Trend ableiten.
Dann erfolgt die Auswahl von mindestens zwei gegensätzlichen Aufnahmen, die überwiegend(!) positiv beschrieben, bzw. bewertet wurden.
Z. B. hatte ich mich anfangs bei den Beethoven-Sinfonien für drei komplett unterschiedliche Interpretationen aus der Stereo-Ära entschieden (Klemperer, Leibowitz und Wand). Nun kann ich in aller Ruhe und ohne weiteren Einfluss von Außen meine Höreindrücke sammeln und daraus meine eigenen Präferenzen entwickeln.
Mit diesem System bin ich bisher ganz gut gefahren. Ich laufe natürlich auch Gefahr, dass eine trendmäßig positiv rezensierte Interpretation mir nicht zusagt (geschehen bei Järvis Beethoven). Ebenso besteht natürlich auch die Gefahr, dass eine negative Rezension mir eventuell doch zusagen könnte (geschehen bei Beethovens Wellingtons Sieg....). Drei verschiedene Aufnahmen eines Werkes reichen mir dann – Beethoven und Bruckner ausgenommen
Auf Sound-Samples verzichte ich, da sie mir zu kurz sind.
Normalerweise versuche ich bei mir wenig bekannten Werken am Anfang eine extreme Interpretation zu vermeiden – selbst wenn sie äußerst positiv bewertet wurde.
Worauf ich bei Rezensionen achte, ist, ob der Rezensent auch auf Details eingeht, oder eher oberflächlich bleibt. Auch der Schreibstil spielt für mich eine große Rolle. Bei vergleichenden Rezensionen achte ich darauf ob diese halbwegs objektiv sind, oder ob das zu rezensierende Werk eine Erhöhung erfährt, indem der Vergleich schlecht geredet wird (Z.B. das berühmte Karajan-Bashing). Bei vielen Personen, die häufig rezensieren, bekomme ich dann im Lauf der Zeit ein Gefühl über seine „Qualitäten“ als Rezensent.
So habe ich auch hier im Forum meine Lieblings-RezensentenUnd es dauert auch nicht mehr lange, bis ich hier meine erste "Beschreibung" veröffentlichen werde.........
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Ich habe leider bei unseren Vertragspartnern leider nicht den geringsten Hinweis auf das Erscheinen dieser Box gefunden, liebes Schneewittchen. Kannst du vielleicht etwas genauere Hinweise geben?
Liebe Grüße
Willi
http://www.deutschegrammophon.…tal=99&IN_XXSERIES=COLLED
Auf der letzten Seite findest du die neuen Ausgaben der Collectors EditionDie deutschen Amazonen
Bei den englischen Schwestern ist es aber erheblich billiger
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Gibt es speziell bei den Kriegsaufnahmen der Beethoven-Sinfonien eigentlich einen klanglichen Unterschied zwischen den Einzelausgaben von Tahra im Vergleich zur Music&Arts-Box?
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Auch Mahlers Sinfonien lassen mich absolut kalt.
Nun bin ich noch kein erfahrener Hörer, aber es gibt Musik, wo ich spüre, dass ich etwas mehr Zeit zum „mögen“ brauche und es gibt Stücke wo ich direkt weiß, dass sie mir niemals zusagen werden. Mahlers Sinfonik gehört bei mir zur zweiten Kategorie. Seine Sinfonien sind mir einfach zu chaotisch, zu verspielt und kirmeshaft. Wenn ich in der 4. alleine schon die Narrenschelle höre………. geht ja gar nicht! Allerdings muss ich die 2. Sinfonie ausklammern. Die wiederum gefällt mir so gut, dass ich sie in mehreren Einspielungen habe. Sie ist irgendwie anders als die anderen Sinfonien.
Kann es sein, dass Mahlers Sinfonien nur bei den jüngeren Klassikhörern beliebt sind (so ab der 68er Generation)? -
Hass auf ein Musikstück kenne ich eigentlich nicht, aber bei Le sacre du printemps frage ich mich schon, wie man an diesem hochgradig dissonanten Werk Gefallen finden kann. Was ging Strawinski durch den Kopf, als er dieses Stück komponierte? War er ein Misanthrop? Zweimal habe ich versucht mit diesem doch recht beliebten Stück warm zu werden. Ich habe mich noch nie so unwohl unter meinem Kopfhörer gefühlt wie bei diesem Stück. Und mein Kopfhörer ist recht gut und sitzt sehr angenehm. Die musikalische Dissonanz an sich ist auch nicht das Problem.
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..........Es soll hier kein Loblied auf Tamino geschrieben werden - sondern eine kurze - wenn möglich witzige - Beschreibung, wie ihr Tamino wahrnehmt, bzw mit ihm umgeht.
mfg
Alfred
Ich habe Tamino anfangs als verkappten elitären Haufen angesehen, der sich einen Elfenbein-Turm geschaffen hat, zu dem man ohne Abitur/Matura und die Fähigkeit zur differenzierten Werksanalyse kaum Zutritt bekommt. Eine Mitgliedschaft war für mich ausgeschlossen.
Speziell die Regietheater-Threads haben bei mir so manches Stirnrunzeln verursacht. Der Fanatismus, der bei diesen und auch anderen Threads dabei manchmal zutage tritt ist keine gute Außenwerbung für Tamino.
Der oftmals rüde Umgangston ist sicherlich der Anonymität im Internet sowie der großen Distanz der Mitglieder untereinander geschuldet. Das gibt es auch in anderen Foren. Allerdings würde ich von einem intellektuell und kulturell ausgerichteten Forum etwas mehr Contenance beim Umgang miteinander erwarten.
Für mich ist ein Forum normalerweise eine (über-)regionale Kontaktbörse zum Auffinden Gleichgesinnter, mit denen ich mich über ein spezielles Thema austauschen und die ich im realen Leben treffen kann. Warum letzteres hier von der Administration nicht gerne gesehen wird, ist mir ein Rätsel. Tamino scheint damit in der Forenwelt eine Ausnahme zu sein.Und warum bin ich nun trotzdem dabei?
Ich als relativ neuer Klassikliebhaber möchte meinen musikalischen Horizont erweitern und dazu brauche ich Input. Und den gibt es in diesem Forum reichlich. Wenn ich hier lese, wie zahlreiche Taminos immer wieder mit viel Liebe und Mühe ihre Postings inhaltlich gestalten, das entlockt mir einfach nur tiefe Bewunderung. Ob das Geschriebene dabei der Weisheit letzter Schluss ist, steht auf einem anderen Papier. Ich bekomme hier Informationen, die mir kein Buch, kein Musiklehrer und kein gehörtes Musikstück geben.
Allerdings kann ich als Nur-Mitleser meine Entwicklung nur begrenzt aktiv mitgestalten. Erst wenn ich meine speziellen Fragen stelle, meine Meinung äußere und eigene Threads starte, habe ich die Möglichkeit meiner Entwicklung die gewünschte Richtung zu geben.
Ob ich mit meinen Beiträgen hier als Bereicherung empfunden werde mögen bitte andere entscheiden.
Auch der Mangel an Klassikhörern in meinem sozialen Umfeld tut sein übriges.
Ich werde mit Sicherheit kein alteingesessener Forenhengst werden, der fast täglich seine Postings sendet und überall und zu jedem Thema seinen Sermon beigibt. Für mich gibt es auch noch andere nicht-musikalische Freizeitaktivitäten. Und im Sommer bin ich lieber an der frischen Luft als zuhause im Internet.
Ich denke dass ein Mitglied, das sich offen als Anfänger outet und zu seiner Unbedarftheit steht, das Tamino-Forum etwas „normaler“ erscheinen läßt. Jedenfalls habe ich keine Berührungsängste mit Gleichgesinnten, die mir mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung weit voraus sind. -
Ob ein Angebot, bzw. eine Vielfalt als erdrückend empfunden wird, hängt in erster Linie von der eigenen inneren Einstellung ab. Wer bei der Ausführung seines Hobbies den Anspruch erhebt, möglichst alles und das möglichst schnell kennen zu lernen, der macht sich nur Stress. Und den bei einer Freizeitbeschäftigung? Nein, danke!
Ich sehe meine Beschäftigung mit der klassischen Musik als lange Reise an, die mich durch viel Genres führt, mich vorbeiziehen oder auch verweilen lässt.
Zur Zeit verweile ich bei den Sinfonien, den Klavierkonzerten und dem Solo-Klavier. Hier fühle ich mich sauwohl und werde noch lange dort verweilen. Das Opern-Genre habe ich in der letzten Zeit auch mal kurz besucht - es lädt ebenfalls zum Verweilen ein. Allerdings zu einem späteren Zeitpunkt, sonst wird es mir zu viel. Und was sich da alleine an sinfonischen und pianistischen „Meisterwerken“ und „Referenzeinspielungen“ auf dem Tonträger-Markt tummelt, reicht mir für viele Jahre Hörvergnügen.
Also ein Überangebot haben wir auf jeden Fall – im positiven Sinne! -
Was aber dann?
Gerne würde ich deine Frage beantworten, wenn du sie etwas mehr ausformulieren könntest. Mir fehlt da der Zusammenhang zum Zitat. -
Theophilus
Mittlerweile habe ich mich etwas näher mit der PAL/NTSC-Kompatibilität sowie den verschiedenen Regionalcodes beschäftigt. Auch mein Player kann NTSC lesen.
Und die oben genannte Zauberflöte mit Regionalcode 0 wird von meinem Player tadellos abgespielt. -
Hoffentlich werden jetzt auch die anderen Opernhäuser wach und ziehen die Lehre aus diesem Skandal. Ein prächtiger Abgesang auf das verruchte Verunstaltungstheater.
Ich fürchte nicht. Mag sein, dass drastische Erschiessungsszenen und NS-Symbolik aus den Inszenierungen verschwinden werden. Aber so schnell werden sich das moderne Regietheater und ihre kulturpolitischen Schirmherren wohl nicht geschlagen geben. -
Beim Anhören der CD fragte ich mich: Was hat das mit Klassik zu tun?
Nichts.
Aber das spielt in der Musikindustrie ja auch keine Rolle, solange der Rubel rollt. Verschiedene Musikgenres miteinander zu vermischen nennt man im allgemeinen Crossover. Im Bereich des Pop und Rock gibt es das schon seit Jahrzehnten - mit Erfolg. Nun versucht man es eben mit der klassischen Musik. Auch hier scheint das Konzept zumindest teilweise erfolgreich zu sein. Ob es sich bei obiger CD um Crossover oder um einen neuen eigenständigen Stil handelt, vermag ich nicht zu beurteilen.
Und was das Zeitgenössische betrifft, so habe ich eigentlich nicht vor dort auf Entdeckungsreise zu gehen, weil mir die klassische Musik vom Barock bis zur Romantik so viel zu bieten hat, dass mehrer Leben nicht ausreichen, um auch nur annähernd alles kennen zu lernen.
Und dennoch: Es gibt da einen gewissen Karl Jenkins, der ein wahnsinnig schönes Stück geschrieben hat, das vor vielen Jahren mal in einer Werbung zu hören war. Das Stück heisst Palladio und besteht aus drei Sätzen wovon der erste, das Allegretto (siehe Video) hervorsticht. Klingt jedoch nicht modern, sondern richtig klassisch.
Hoffentlich gibt es jetzt keinen Ärger, weil diese Komposition schon 1996 entstanden ist. Der Komponist lebt aber noch. -
Mal so meine Gedanken über das der Aufführung beiwohnende und protestierende(!) Publikum:
Warum gehen die Leute noch immer zu einer solchen Vorstellung, obwohl sie vorab schon wissen (könnten), was sie erwartet? Jeder hat heutzutage die Möglichkeit sich über die Art und den Inhalt einer Inszenierung vorab zu informieren. Niemand muss die Katze im Sack kaufen. Und dennoch gehen viele hin. Warum? Ist es vielleicht eine heimliche Sehnsucht nach Wut und Aufregung? Der Wunsch nach Selbstbestrafung? Oder doch heimliche Sensationslust? Naivität? Jeder zahlende und anwesende Besucher unterstützt eine solche Aufführung – zusätzlich zu seinem schon vorab (wenn auch unfreiwillig) geleisteten Steuerbeitrag. Auch das werden die meisten wissen. Und dennoch gehen sie hin...... -
Euren DVD-Tip habe ich bestellt. Wahrscheinlich brauche ich auch keinen neuen Player.
Nach Ansicht der DVD lasse ich Euch dann an meinen Eindrücken teilhaben.
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Danke für den Link. Die Tiefen des Tamino-Dschungels sind mir halt noch nicht so ganz geläufig.
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Vielen Dank für diesen Tip.
Den hatte ich auch schon im Visier.
Leider ist mein DVD-Player nur für den Länder-Code 2 geeignet, während die DVD NTSC-codiert istDa muss ich mir wohl jetzt einen NTSC-fähigen Player zulegen
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Ein Besuch in der Zauberflöte gegen Ende dieses Jahres soll mein Einstieg in die Welt der Oper sein.
Ich möchte mich jedoch ein wenig vorbereiten und suche nun eine Aufführung, erhältlich auf DVD, die sich von der Inszenierung her möglichst genau an die Vorlage hält. Also kein „modernes Regietheater“ sondern so richtig schön altmodisch inszeniert. Könnt Ihr mir da Empfehlungen geben? -
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Sooo ? Warte mal ab bis Du längere Zeit im Forum bist - dieser Lasterhöhle des Klassikgenusses....
...............Was glaubst Du wohl, wo ein Großteil der Ideen für meine CD-Anschaffungen herkommt. Immerhin lese ich hier schon seit gut zwei Jahren mit.
Ich habe halt meinem Konsum-Wahn Einhalt geboten bzw. kanalisiert. Klappt bisher auch ganz gut: Erst fünf neue CDs in den letzten zwei MonatenEs gibt da allerdings noch eine kleine Liste in meinem Hinterkopf
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Auf http://www.spiegel.de/kultur/musik/tannhaeuser-von-wagner-skandal-wegen-gaskammer-auf-der-buehne-a-898162.html#spCommentsBoxPager gibt es einen Bericht zur gestrigen Aufführung.
Interessant sind auch die Kommentare zu lesen, die unterhalb des Artikels im Forum gepostet werden.Lieber rodolfo,
eine ketzerische Frage muss ich Dir leider stellen. Warum bist Du eigentlich in diese Vorführung gegangen, wo Du doch wußtest was Dich erwartet?