Beiträge von lutgra

    Das Arditti Quartett feiert in 2024 sein 50-jähriges Bestehen und gibt aus diesem Anlass am 11.05.24 in der Hamburger Elbphilharmonie einen Streichquartettmarathon.


    Auf dem Programm:


    Jonathan Harvey

    Streichquartett Nr. 1

    Rebecca Saunders

    Fletch

    Elliott Carter

    Streichquartett Nr. 5

    Iannis Xenakis

    Tetras

    – Pause –

    Tom R. Schulz im Gespräch mit dem Arditti Quartet (ca. 30 Minuten)

    – Pause –

    Olga Neuwirth

    In the Realms of the Unreal

    Brian Ferneyhough

    Streichquartett Nr. 3

    Sarah Nemtsov

    Neues Werk / Auftragswerk von Elbphilharmonie Hamburg

    Helmut Lachenmann

    Streichquartett Nr. 3 »Grido«


    Tickets zum Freundschaftspreis von € 25 gibt es noch reichlich.


    https://www.elbphilharmonie.de…ti-quartet-marathon/20269


    Irvine Arditti - der 70-jährige Gründer und Primarius des Streichquartetts - hat praktisch alle bedeutenden Komponisten der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart persönlich kennengelernt, oft durch intensive gemeinsame Erarbeitung ihrer Musikwerke. Aus diesem Fundus an Erinnerungen und Gedanken hat er einen 500-Seiten-Wälzer destilliert, der sich den Komponisten aber auch ihren Werken für Streichquartett und Violine (Solo/Duo) detailliert widmet. Schon die ersten Leseproben legen nahe, dass es sich hier um ein Werk handelt, das jeden Liebhaber zeitgenössischen Schaffens interessieren dürfte. Z.Zt. nur auf Englisch verfügbar; ob es je eine deutsche Version geben wird, ist eher fraglich, da die englische Version bei einem deutschen Verlag erschienen ist.

    Die durch je ein Kapitel vertretenen Komponisten:


    Iannis Xenakis - György Ligeti - Mauricio Kagel - Hans-Werner Henze - Jonathan Harvey - Luciano Berio - Brian Ferneyhough - Elliott Carter - Giacinto Scelsi - Luigi Nono - Roger Reynolds - James Dillon - Wolfgang Rihm - György Kurtág - Pierre Boulez - John Cage - Helmut Lachenmann - Salvatore Sciarrino - Dutilleux and Lutosławski - Francisco Guerrero - Harrison Birtwistle - Karlheinz Stockhausen - Toshio Hosokawa - Hilda Paredes




    Jüngst ist die 2. Folge der Streichquartette/quintette von Friedrich Gernsheim erschienen und dürfte die Erwartungen der Gernsheim-Freunde erfüllen. Es liegt hiermit das letzte 5. Streichquartett und das 2. Streichquintett (a la Schubert mit 2. Cello) vor, das letzte Kammermusikwerk des Komponisten überhaupt und laut Booklet-Text der Höhepunkt seines Kammermusikschaffens. Das kann ich nicht beurteilen, da ich noch längst nicht alle Kammermusikwerke von Gernsheim kenne. Aber nach dreimaligem Hören kann ich beide Werke auf der CD empfehlen, sie sind eher lyrisch geprägt und immer noch in einem spätromantischen Tonfall gehalten, auch wenn sie zwischen 1910-16 entstanden sind. Eine vermeintliche Nähe des Quintetts zur Musik von Max Reger kann ich nicht ganz nachvollziehen. Sie klingen IMO auch nicht nach Brahms. Sehr schöne Werke sind das und das Diogenes Quartett plus Alexander Hülshoff tun alles, dies auch zur Geltung zu bringen.


    Lieber lutgra, wie kann denn das passieren?

    Das ist mir bei jpc schon öfters passiert, dass ich eine CD vor dem eigentlichen Veröffentlichungstermin bekomme. Ich vermute, dass jpc vorab eine Rezension-CD geschickt bekommt und die dann an den Erstbesteller weitergibt. Da ich morgens oft die Neuerscheinungen durchschaue, bin ich dann wohl manchmal der Erstbesteller. Ich habe auch die hier schon bekommen, die erscheint offiziell auch erst am 2.12. Aber nicht weitersagen.;)


    Am 15.09.2022 verstarb 93-jährig Jörg Faerber, der Gründer und langjährige Dirigent des Württembergischen Kammerorchester Heilbronn. Es gibt mehrere hundert Schallplatten und CDs mit ihm, häufig auf preiswerteren Label wie Vox etc.


    R.I.P.


    Ich bin kein großer Freund von serieller Musik, aber bekanntermaßen von Streichquartetten. Und insofern habe ich mindestens ein serielles Werk für Streichquartett in der Sammlung, das Boulez'schen Livre pour Quatuor gespielt vom Quatuor Diotima. Die 2015 erschienene CD ist ziemlich schwer zu bekommen. Laut discogs wartet in Belgien noch ein Exemplar auf einen Liebhaber. Eine Auswahl der Stücke habe ich zudem auf LP vom Quatuor Parrenin.


    Pierre Boulez Livre pour Quatuor


    Das lettische Label Skani bringt derzeit die Symphonien von Janis Ivanovs in Neueinspielungen heraus. Zwei CDs mit den Symphonien 15 + 16 sowie 17 + 18 liegen bereits vor, weitere sollen folgen. Das sind alles viersätzige Werke, um die 30 min lang, die in einer erweiterten Tonalität verharren, stilistisch eher in der Nachfolge von Prokofieff und Sibelius stehen, als in der von Schostakowitsch, aber einen ganz eigenständigen Tonfall haben. Diese oft Naturstimmungen aufgreifende Musik spricht mich sehr an. Aufnahme und Präsentation sind sehr ansprechend.


    Ich höre jeden Morgen (wochentags) von 6:20-8:00 SWR 2 am Morgen. Da gibt es neben klassischer Musik auch regelmäßig Gesungenes, allerdings keine Opernarien oder Lieder sondern "Klassik-Verwandtes" wie Jazz oder Fado. Das ist nun allerdings eine Musik, die ich - wenn überhaupt - morgens um 3 in einem Kellerlokal hören mag, aber sicher nicht zum Frühstückskaffee.

    Oh, da fragt Ihr mich was. Das ist schon so lange her, dass ich das gemacht habe. Aber klar, gesondert anmelden muß man sich, man muß ja auch ein Konto angeben, auf dem die Einkünfte landen. Ich habe immer gedacht, es wäre doch einfacher, ein amazon Konto zu führen, auf dem Verkäufe und Käufe miteinander verrechnet werden, aber das gibt es nicht. Und ich musste irgendwann mal eine EU-Steuernummer beim Finanzamt beantragen. Aber all diese Infos findet man auch bei amazon.


    Verkaufen lassen sich übrigens besonders gut CDs, die gerade vergriffen sind und die sonst niemand anbietet. Da habe ich teilweise sehr gute Preise erzielen können. Aber man braucht Geduld, habe gerade eine CD verkauft, die ich schon seit 3 Jahren anbiete.

    Oder gibt es da noch andere Portale mit mehr Fachpublikum?

    Ich stelle meine CDs bisher bei amazon ein. Der Vorteil: man muß praktisch nichts machen, also kein Photo etc und man kann vorab sehen, ob es sich überhaupt lohnt. Wenn es das Teil bei medimops etc schon für 2,43 gibt, stelle ich es erst gar nicht ein, denn dann lohnt es nicht. Unter € 7 stelle ich nichts ein. Dann bringe ich es lieber zu Oxfam und tue noch was Gutes. (Bitte jetzt keine Meta-Diskussion;)).

    Christopher Wrights Ehefrau - die Geigerin Ruth Wright - starb im August 2009 an Krebs. Ihrem Andenken ist sein Violinkonzert gewidmet, das der Komponist in 2010 komponierte und das 2012 bei Dutton Epoch erschien.

    Das Werk mit dem Untertitel "And then there was silence" hat drei Sätze mit den Untertiteln Beauty, Joy and Fading way. Das Werk ist tonal und stilistisch nicht allzuweit vom RVW entfernt, der erste Satz erinnert an einigen Stellen an Lark ascending. Der zweite ist dem Titel gemäß ein Allegretto. Das eigentliche Requiem ist dann der letzte Satz bei dem sich zur Violine eine zweite Stimme gesellt, eine menschliche, nämlich ein Tenor, der ein sechszeiliges Gedicht von Christina Rosetti singt Come to me in the silence of the night. Der Orchestersatz wird dabei zunehmend ausgedünnter und dann Fading away.


    Fenella Humphreys - preisgekrönte britische Geigerin - gibt hier ihr CD-Debüt und wird von Martin Yates begleitet, das Tenorsolo singt Christopher Watson.


    “Fenella Humphreys’ performance is a wonder” – International Record Review), and was selected as Orchestral CD of the Month in a 5 star review in BBC Music Magazine.


    Neben dem kurzem - ebenfalls hörenswerten Orchesterstück Momentum bietet die CD noch die 5. Symphonie von Vaughan Williams, die muß ich noch hören. Ein weniger allseits präsentes Werk wäre mir ehrlich gesagt lieber gewesen, auch wenn es die Einspielung einer revidierten Fassung ist, bei der einige Fehler in der Partitur korrigiert wurden. Ob man das wirklich hört?


    Knapp zwei Jahre nach der ersten CD der GA der Raff'schen Quartette durch das Leipziger Streichquartett erschien jetzt die 2. Folge. Diese dürfte die Raffianer (zu denen im mich durchaus zähle) insofern besonders erfreuen, da hiermit auch das 5. Streichquartett endlich eine erste Einspielung erfährt. Die anderen Quartette lagen von der Konkurrenz aus Mannheim bzw Milano bereits vor.


    Das 5. Quartett C-Dur entstand im Winter 1866/67 gemeinsam mit Nr. 3 und 4 auf dem Höhepunkt der Raff'schen Schaffenskraft. Das Werk ist klassisch viersätzig und dauert in dieser Einspielung 32 min. Das eher lyrisch gehaltene Werk spricht unmittelbar an, das Scherzo kommt fast volkstümlich daher. Das etwas melancholische Larghetto gefällt mir besonders.


    Nach der Rückkehr von Stefan Arzberger und der offenkundig gelungenen Integration des neuen Cellisten Peter Bruns, der hörbar Akzente setzt, spielt das LSQ wieder ganz vorne mit.


    Manuel Hidalgo

    Streichquartett Nr. 2 (1993/1994)

    Streichquartett Nr. 1 (1980) Hacia

    Ensemble Resonanz


    Das 2. Streichquartett entstand kurz nachdem Hidalgo Beethovens Große Fuge op. 133 für Orchester gesetzt hat. Fetzen aus diesem Werk tauchen dann auch im 2. Streichquartett vor allem am Anfang häufiger auf. Das 1980 entstandene 1. Streichquartett entstand nachdem Hidalgo die Musik von Helmut Lachenmann entdeckt hatte. Beide Stücke sind recht kurz (11:42 bzw 7:20) und zeigen einen eigenen Weg zur "Neuen Einfachheit".


    Hidalgo schreibt über seine Musik: Das Einfache entsteht bei mir aus meinem Untalent, aus meiner Ignoranz, aus meiner Unfähigkeit, sehr komplexe Aspekte zu steuern oder zu gestalten. Ich schreibe die Musik, die ich mir vorstellen kann. Eine einfache Musik ist für mich kein Ziel. Sie ist ein unausweichliches Resultat.


    Mihkel Kerem ist ein estnischer Komponist und Violinist, Jahrgang 1981. Er begann bereits als 12-jähriger zu komponieren. Neun Streichquartette hat er bereits auf dem Buckel, davon kenne ich aber noch keins. Kerem lebt und konzertiert vor allem auf der britischen Insel.


    Das Streichsextett von 2004 ist von Arnold Schönbergs "Verklärte Nacht" inspiriert und stellt quasi einen Prolog dar, der die Nacht davor beschreibt, als die schwangere Frau überlegt, wie sie ihrem Geliebten erklären soll, dass sie ein Kind austrägt, das nicht von ihm gezeugt wurde. Diese Musik verwendet Zitate aus Schönbergs Werk und könnte - so Kerems Idee - gemeinsam mit diesem aufgeführt werden. Die Musiksprache ist vergleichbar und die Länge des Werkes ebenso.


    Das 1. Streichquartett von Arnold Bax ist übrigens zeitgleich entstanden wie das einzige von Edward Elgar. Eine Einspielung durch das britische Pavao Quartet hat beide Werke gekoppelt. Das Pavao Quartet scheint es nicht mehr zu geben.

    Für seine Debut-CD von 2007 hat sich das britische Pavao Quartett das 1. Streichquartett von Arnold Bax und das Quartett von Edward Elgar ausgewählt, eine gute Wahl. Die beiden Quartette haben einige Gemeinsamkeiten, beide entstanden im gleichen Jahr 1918, beide sind dreisätzig und beide gehören stilistisch eigentlich noch ins 19. Jahrhundert. Das Bax-Quartett gemahnt speziell im ersten Satz deutlich an Dvorak und ist ein recht unkompliziertes Werk. Das von Elgar entstammt dem Umfeld des Cellokonzerts und ist schwermütig wie dieses. Arnold Bax hatte sein Quartett Elgar gewidmet.


    https://www.discogs.com/de/release/22143694-The-Pavão-String-Quartet-Elgar-and-Bax

    Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien hat sich für mich vor allem durch zwei Erstveröffentlichungen - Symphonien von Johann Nepomuk David - ausgezeichnet.



    Allerdings frage ich mich, wo die restlichen vier bleiben. Es war mal von einer GA die Rede.:(


    Zu RSOs allgemein habe ich durch meine Konzerterfahrung eine sehr positive Einstellung, immerhin habe ich beim NDR SO die Ära Günter Wand miterlebt und geniesse derzeit mit dem SWR SO die Ära Teodor Currentzis. :)

    Arnold Bax schrieb zwischen 1918 und 1927 insgesamt drei nummerierte Streichquartette, die vor zwei Dekaden auch vom Maggini Quartett für Naxos eingespielt wurden.


    Neu eingespielt wurde vom Tippett Quartett jetzt ein frühes Quartett in E von 1903, also ein Werk des 20-jährigen Studenten, der zu der Zeit nach der Lektüre von W.B. Yeats gerade den Kelten in sich entdeckt hatte. Das Werk hat drei Sätze und dauert knapp 40 min. Den langsamen mittleren Satz hat Bax kurz darauf orchestriert und als seine erste sinfonische Dichtung Cathaleen-ni-Hoolihan herausgebracht. Er ist auch der charakteristischste Satz. Die beiden Ecksätze erinnern entfernt an Dvorak.


    Eigentlich möchte ich nur die Schallplatten anhören und diese sinnvoll einsortieren. Dazu suche ich ein geeignetes Schema und Vorgehensweise.

    Das optimale Ordnungssystem hängt ein wenig von der Art und Größe der Sammlung ab. Sinnvoll ist es sicher nach Genre zu sortieren, also Orchestermusik, Kammermusik (ev. in verschiedene Subgenres unterteilt), Klavier, Oper, Chor etc. Auch Epochen kann man separieren, z.B. Alte Musik und Moderne. Wenn man sehr viele Aufnahmen der gleichen Stücke, aber mit unterschiedlichen Interpreten hat, kann man auch danach sortieren. So habe ich ca. 20 Dirigenten, die ich als eigene Rubrik stehen habe. Ebenso Pianisten und Streichquartette. Macht aber nur Sinn, wenn man wirklich viele Aufnahmen eines Künstlers besitzt.

    Eine Datenbank anzulegen, hatte ich mehrfach erwogen, aber aufgrund der vergeudeten Lebenszeit immer verworfen. Mein Gedächtnis ist immer noch gut genug, um das meiste zu finden. Und die Doppelkäufe halten sich auch noch in Grenzen. :)

    Was auch vergeudete Lebenszeit ist, ist nach einer gewissen Zeit in ein anderes System umzusortieren. Habe ich 2-mal gemacht, nie wieder. ;)

    Allerdings steht mir in einem Jahr noch ein Umzug bevor. =O

    Sehr hörenswert ist auch Folge 2 der Neuaufnahme der Holmboe Quartette durch die dänischen Nachtigallen.



    Heute lag aber auf dem Teller:


    Stephen Dodgson

    Streichquartett Nr. 3

    Tippett Quartet


    Höre mich gerade chronologisch durch die 9 Quartette durch. Bisher kein Ausfall. Ärgerlich nur, dass die CDs kaum noch irgendwo zu bekommen sind. Die Veröffentlichungspolitik von Dutton Epoch ist mir ein Rätsel. Es gibt ca. ein Dutzend CDs, die ich gerne hätte, aber Wiederveröffentlichung scheint für diese Firma ein Fremdword zu sein. :(



    Die drei Quartette von Heinz Winbeck habe ich auch inzwischen gehört. Das ist keine einfache Musik und auch keine, die durch interessante Neuerungen auffällt, aber wer die Winbeck-Symphonien kennt, wird das auch nicht erwarten. Muss man sicher mehrfach hören, um sich ein komplettes Bild machen zu können. Die CD steht jedenfalls schon in der Sammlung.

    Die Musik von Anton Eberl kannte ich bisher nicht. Jetzt ist aber eine CD mit seinen drei Streichquartetten op. 13 herausgekommen, die um 1800 entstanden. Und nach dem Anhören des 1. Quartetts scheint es sich hier doch um einen sehr hörenswerten Beitrag zum Genre zu handeln, zumal das schweizerische Casal Quartett ihn ganz hervorragend spielt.


    Die gerade erschienene 4. Folge der Ries-Streicherkammermusik von cpo (die morgen bei mir eintreffen müsste) habe ich zum Anlass genommen, mal einen Überblick über das Quartettschaffen von Ries zu gewinnen. Der Gruhle listet in seinem Sreichquartett-Lexikon 26 Werke, aber ohne die WoO zu beziffern, was es sehr unübersichtlich macht. Am vermutlich hilfreichsten ist die Liste auf der website der Ferninand-Ries-Gesellschaft.


    Demnach gibt es


    WoO 1,1-3 Drei Quartette Es-Dur, A-Dur, d-Moll (1798)

    WoO 6 Quartett F-Dur (1803)

    WoO 10 Quartett Es-Dur (1805); CD: Schuppanzigh Quartett Vol. 1 (cpo)

    op. 70,1-3 Drei Quartette F-Dur, G-Dur, fis-Moll (Nr. 1 und 2: 1812; Nr. 3: 1809) CD op. 70, Nr. 1 Schuppanzigh Quartett Vol. 3; Nr. 2: Schuppanzigh Quartett Vol. 2 (cpo)

    op. 126,1-3 Drei Quartette B-Dur, c-Moll, A-Dur (Nr. 1: 1813; Nr. 2: 1815; Nr. 3: 1817) CD: op. 126,2 Schuppanzigh Quartett Vol. 3 (cpo)

    WoO 34 Quartett E-Dur (1825)

    op. 166,1-2 Zwei Quartette Es-Dur, g-Moll op. 166 (Nr. 1: 1825; Nr. 2: 1831)

    op 150,1-3 Drei Quartette a-Moll, e-Moll, g-Moll op. 150 (Nr. 1 und 2: 1825-26; Nr. 3: 1823); CD op. 150,1 Schuppanzigh Quartett Vol. 4 (cpo) CD op. 150, Nr. 2: Raphael String Quartet (raptus)

    WoO 36 Quartett A-Dur (1826)

    WoO 37 Quartett C-Dur (1827) CD: Schuppanzigh Quartett Vol. 1 (cpo)

    WoO 48 Quartett f-Moll (1833); CD: Schuppanzigh Quartett Vol. 2 (cpo)

    WoO 71 Quartett d-Moll (undatiert)

    WoO 72 Quartett e-Moll (undatiert)

    WoO 73,1-3 Drei Quartette A-Dur, c-Moll, G-Dur (undatiert);

    WoO 74 Quartett Es-Dur (undatiert)


    Von op. 150,2 gibt es eine Aufnahme des Raphael String Quartet

    Auch bei mir gab es in den letzten Tagen die drei Streichquartette von


    Stefano Gervasoni


    Gervasoni (Jg 1962) hat am Mailänder Konservatorium bei Luca Lombardi, Niccolo Castiglioni und Azio Corghi studiert. Wesentliche Einflüsse auf sein Schaffen hatten zudem Luigi Nono und Helmut Lachenmann. Weitere Studien erfolgten am IRCAM in Paris. In Paris unterrichtet Gervasoni als Professor für Komposition seit 2007.


    Die drei Streichquartette stehen in der Nachfolge von Lachenmann, sind also atonal und enthalten häufig geräuschhafte Elemente. Mir haben bei der ersten Hörsitzung die neueren Werke besser gefallen. Im 1. Streichquartett gibt es häufiger Momente, die mich an einen Zahnarztbesuch erinnern (der nächste Woche auch ansteht). Gervasoni nannte sein erstes Quartett sein "Gran Torso" (so heisst auch das 1. Quartett von Lachenmann) und sein 2. seine "Lyrische Suite". Detaillierteres findet sich im Bookletheft, das das Schaffen der drei Komponisten unter "der Klang, als eine Welt in sich begriffen" zusammen fasst.


    Das Quatuor Diotima spielt wie immer phänomenal. Das Bild ist jetzt auch da (s.o.). Der Erscheinungstermin wird mit dem 26.02.2022 angegeben, aber ich habe meine 3 CDs bereits vor einigen Wochen bekommen.

    Leopold Rappoldi (1839-1903) und seinem Ensemble (namentlich nicht recherchierbar ?) gewidmet.

    Rappoldi war von 1872-77 Mitglied des Joseph Joachim Quartetts. Das war aber ein Jahrzehnt vor dem 2. SQ von Draeseke. Von 1877–98 wirkte er als Konzertmeister beim Hoforchester in Dresden. Dort gab es wohl regelmässige Kammermusikabende:


    „Bei dem diesjährigen Cyclus der Rappoldi’schen Soiréen für Kammermusik wirkten neben dem Künstlerpaar Rappoldi die Dresdner Kammermusiker [Adolf] Elsmann und [Johann] Ackermann und der berühmte Violoncellist Professor Robert Hausmann aus Berlin mit. Es erklangen: Brahms, Sextett B-Dur op. 18; Schumann, Trio d-Moll, Draeseke, Sonate in E-Dur, op. 6, (Laura Rappoldi-Kahrer), Hans von Bronsart: Trio g- Moll, Karl Goldmark: Suite op. 11, Beethoven: Quartett a- Moll op. 132; Beethoven: Quartett F-Dur op. 18 Nr. 1; Schubert: Quartett d-Moll sowie Camille Saint-Saëns: Sonate c-Moll für Violoncello und Klavier (Hausmann und Rappoldi-Kahrer).“ (vgl. „Neue Zeitschrift für Musik“ vom 21. August 1885, S. 344) Werke von Komponisten der „Neudeutschen Schule“ wie z. B. Felix Draeseke und Hans von Bronsart standen demnach immer noch im Vordergrund bei der Auswahl neuerer Werke."


    Quelle: https://mugi.hfmt-hamburg.de/a…Laura_Rappoldi-Kahrer.pdf


    Esa Pekka-Salonen schrieb sein Cellokonzert 2017 für YoYoMa und spielte es auch mit ihm in LA live ein. Neben der üblichen CD gibt es auch eine sauber gepresste Vinylscheibe, die ich seit gestern mein eigen nenne und heute zum ersten Mal gehört habe. Salonen ist ein Klangsensualist und bedient sich ziemlich hemmungslos einer spätromantisch-impressionistischen Klangsprache in heutigem Gewande. Lediglich der dritte Satz ist durch die Verwendung diverser Perkussionsinstrumente etwas knorriger. Nichts für strenge Avangardisten. Aber zu denen zähle ich mich bekanntlich auch nicht.;)