Hier meine Lieblingsfilme, die ich am liebsten mit in die Ewigkeit nehmen würde....
1. Ein Mann zu jeder Jahreszeit
Im Mittelpunkt der Handlung steht die Auseinandersetzung zwischen König Henry VIII (Robert Shaw in herausragender Form) und Sir Thomas More (Paul Scofield mit einer oscar-prämierten Leistung). Henry will, dass More offiziell in des Königs Scheidung einwilligt, aber Mores strikte ethische und religiöse Ansichten lassen dies nicht zu. Mores Rechtschaffenheit verärgert Kardinal Wolsey (Orson Welles in einer Gastrolle), und er schimpft: "Sie sollten die klaren Fakten sehen, ohne sich in moralische Bedenken zu verstricken."
Zinnemanns Umsetzung ist sehr einfach gehalten, und die prosaische Inszenierung verschafft dem Zuschauer keine sonderlich interessante cineastische Erfahrung. Die sprachliche Umsetzung ist jedoch eine wahre Freude, und die ethischen Diskussionen werden mit all der Ruhe und
Erhabenheit einer faszinierenden Partie Schach geführt.
2. Licht im Dunkel
Wenn jemand so wie Helen Keller taub und blind zugleich ist, dann ist ihm das Tor zur Wirklichkeit fast ganz verschlossen. Gut dass es eine einfühlsame Lehrerin (Anne Sullivan - oscar prämiert) gibt, die dem Kind Helen auch gegen Widerstände von seiten seiner unmittelbaren Umgebung zutraut, eine Art von Fingersprache lernen zu können. Hochdramatisch wird aufgezeigt, wie Hindernisse überwunden werden, dann aber auch Rückschläge kommen und schließlich doch auf Dauer "Licht im Dunkel" des Lebens von Helen sichtbar wird: zwar nicht für ihre Augen, denn das Kind bleibt blind, doch für ihr Herz, da Helen es nun mithilfe ihrer Lehrerin gelernt hat, sich menschlich verständlich auszudrücken. Da der Film einen historischen Hintergrund hat, sei nur erwähnt, dass es besagte Helen Keller bis zum universitären "Bacheler of Arts"-Abschluss summa cum laude gebracht hat. Der Film vermag echte Hoffnung zu vermitteln!
3. Bruder Sonne, Schwester Mond
Der junge Franz von Assisi (Graham Faulkner) wendet sich von allen Besitz- und Reichtümern seiner Familie ab, um fortan im spirituellen Einklang mit Gott und der Natur zu leben. Der reichen römischen Kirche ist der Prediger schon bald ein Dorn im Auge. Doch der unbeirrbare Mönch findet immer mehr Anhänger und erreicht sogar eine Audienz beim Papst (Alec Guiness)...
Der Italiener Franco Zeffirelli ist in erster Linie für seine opulenten Shakespeare-Verfilmungen (Romeo und Julia, Hamlet) bekannt. In dem zu Beginn der 70er Jahre entstandenen Bruder Sonne, Schwester Mond nähert sich der Regisseur dem heiligen Franz von Assisi, der im 12. Jahrhundert den Orden der Franziskaner gründete. Der Film lebt vor allem von seinen extravaganten Sets (die sogar für den Oscar nominiert wurden) und den farbenprächtigen Kostümen.
Gruß
Bernard