Beiträge von Don_Gaiferos

    Lieber Alfred,

    Liebe Musikfreunde,


    auch ich wünsche allen ein frohes neues Jahr, erfüllt mit Musik und Liebe zur Kunst, auf dass es ein gesundes, glückliche und erfolgreiches Jahr werden möge.

    Lieber Alfred,


    da hast Du wieder hochinteressante Aspekte zutage gefördert, Chapeau! Ich hoffe, ich darf auch hier wieder mit einem kleinen youtube Video assistieren; dieses Spielzeug- bzw. Kindersymphonie ist in der Tat ein Kuriosum, das sich hier in einer historischen Aufnahme bestaunen lässt; und staunenswert ist dieses kleine Werk, das mit Vogelgezwitscher, Rasseln, Klappern und allerlei Instrumentarium aufwartet...


    Diese wunderbare Aufnahme gibt es auch auf youtube zu hören; die Aufnahme, die Alfred gezeigt hat, ist anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Sinfonieorchesters Münster entstanden, dessen Mitbegründer und 1. GMD der Komponist war; Andreas Denhoff hat mit Genehmigung von CPO diese wunderschöne Symphonie eindrucksvoll mit Bildern unterlegt:


    Liebe Musik- und Bücherfreunde,

    mittlerweile ist mein Gedichtband auch bei JPC erhältlich; wer also noch auf der Suche nach einem schönen Nikolaus- oder Weihnachtsgeschenk ist, oder sich selbst mit etwas schöngeistiger Literatur verwöhnen will, kann also das Buch auch über den Werbepartner beziehen und damit gleichzeitig auch das Tamino-Forum unterstützen:



    Holger war so freundlich und hat das Buch bereits ganz wunderbar rezensiert:


    Aktive Pianisten unserer Tage - Olga Scheps - "Kraft und Seele"

    Lieber Holger,


    die Unterscheidung von "Sound" und "Klang" finde ich interessant, aber ich glaube ich verstehe, was Du meinst - man könnte vielleicht sogar weitergehen und von "Soundeffekt" und "Klangwirkung" sprechen; dort spiegelt sich dann auch der Unterschied wider zwischen dem eher äußerlichen, auf Überrumpelung angelegten, effektheischenden "satten" Sound im Vergleich zur lange nachhallenden, aufblühenden, aus dem Werk heraus entstehenden Klangentfaltung.


    Ich glaube auch, dass die "nicht-klassischen" Stücke kein reines "Kinder"-Repertoire sind (also keine "Kinderszenen" oder ähnliches). Das einzige Lied, das m. W. explizit Bezug auf die kindliche Welt nimmt ist Chilly Gonzales "Jeu de Maxim", das Olgas kleinem Sohn gewidmet ist. Bei den anderen Stücken stelle ich es mir eher so vor, dass wir hier einen Einblick bekommen in die Musik, der Olga abseits des Konzertpodiums begegnet - dazu gehört der Soundtrack eines Filmes, den sie gesehen hat, sogar die Melodie eines Computerspiels (!) wie bei "Unravel", oder die elektronische Musik von "Schiller" (eigentlich Christoph van Deylen - sehr hörenswerte Musik, übrigens) - dass sie dort nicht mit spätromantischer Geste auftrumpft, sondern eher unprätentiös spielt, finde ich durchaus stimmig.


    So wird aus dem Salon des 19. Jahrhunderts die Lounge des 21. Jahrhunderts - in beiden Fällen bin ich gerne lauschend zu Gast.

    Lieber Holger,


    ganz, ganz herzlichen Dank für Deine wundervolle Rezension; jeder, der schreibt, kann von so einer feinsinnigen, einfühlsamen und detaillierten Rückmeldung nur träumen, das freut mich ganz enorm, danke nochmals, dass Du Dir die Mühe gemacht hast!

    Ansonsten pflichte ich Dir auch bei, dass die CD vor allem wegen der Trias Haydn - Beethoven - Mozart ein Glanzlicht setzt; die anderen Stücke gefallen mir zwar auch, allerdings stehen mir da die drei oben genannten Komponisten in der Tat am nächsten.

    Aber immerhin, in das Konzept eines "Family"-Album passen auch die kleinen, eher schlicht gehaltenen Miniaturen, denke ich, und auch das sehr spärliche Booklet lässt sich da verschmerzen, obwohl ich es auch bedauere, dass man da nicht zumindest online noch mehr Hintergrundmaterial zur Verfügung stellt.


    Wer sich beeilt, kann Olga Scheps neueste CD handsigniert beim Werbepartner erhalten. Sie spielt nicht nur bekanntes klassisches Repertoire -Beethoven, Haydn, Mozart sind vertreten, alles wunderschön, geschmeidig, balanciert, quicklebendig und zupackend gespielt-, sondern auch weniger Bekanntes, Filmmusik, Adaptationen, ein Stück, das Chilly Gonzales für sie komponiert hat - alles sehr hörenswert, wie ich finde.


    Zudem habe ich auch, inspiriert durch Olga, einige Gedichte über sie und ihr Klavierspiel geschrieben, die auch Niederschlag in meinem 1. Gedichtband gefunden haben, der im Berliner Treibgut-Verlag erschienen ist. Olga kennt die Gedichte und mag sie sehr, sie hat mich enorm inspiriert und ausdrücklich ermutigt, das Ganze auch herauszugeben. Das Buch kann direkt beim Verlag, in jeder Buchhandlung, oder auf Wunsch mit Widmung gerne auch bei mir (Kontakt über Alfred) geordert werden.


    https://www.buchhandel.de/buch…ernschlaege-9783947674374


    https://www.treibgut-verlag.de/Lyrik

    Vielen Dank, lieber Alfred, dass Du mir wieder eine spannende Begegnung ermöglichst, ich kannte den Komponisten nicht, möchte Deine Arbeit jedoch gerne sekundieren mit einem Link:



    Hier kann man in das Klavierkonzert hineinhorchen. Unter dem Video hat es auch interessante Kommentare gegeben; so weist einer der Verfasser darauf hin, dass er sogar eine ganze Biographie über den Komponisten veröffentlicht hat:


    Harald Herresthal: "Carl Arnold (1794-1873). Ein europäischer Musiker des 19. Jahrhunderts, Florian Noetzel Verlag: Wilhelmshafen 1993.


    Leider ist das Buch nur gebraucht erhältlich; aber zumindest findet sich ein sehr interessanter, längerer Essay online:


    https://www.klassika.info/Komp…Charles/dokument_vita.pdf

    Liebe Musik- und Literaturfreunde,


    ich hoffe, es ist in Ordnung hier Schleichwerbung für meinen Gedichtband zu machen, der dieser Tage im Treibgut-Verlag in Berlin erschienen ist; falls nicht, bitte das Posting löschen.


    Wie es natürlich naheliegt, spielt bei den Gedichten auch Musik eine große Rolle.


    https://www.treibgut-verlag.de/Lyrik


    Das Buch gibt es in jeder Buchhandlung, bei manchen Online-Plattformen sowie bei mir (Adresse bzw email über Alfred), falls eine Signatur gewünscht wird.

    Lieber Alfred,


    dank Dir habe ich wieder einen spannenden Komponisten entdeckt, darüber freue ich mich immer sehr, besten Dank! Leider gibt der Tonträgerfachhandel nicht viel er, umso erstaunlicher ist eine Vielzahl von Werken, die man auf youtube aufspüren kann - sowie dieses wunderschöne Klavierkonzert, das mir ganz herausragend gefällt:



    viel Spaß beim Lauschen!

    Ich denke, bei den meisten Rekonstruktionen muss man sich von dem Gedanken freimachen, dass man das Werk genauso fertigstellen kann wie der Urheber. Man sollte eher die Chance sehen, das Ganze in eine aufführungsreife Form zu bringen, damit es überhaupt gegeben werden kann, ohne dass es allzu offensichtliche Brüche gibt. Bei Offenbachs "Les Contes d'Hoffmann" ist das ja recht gut gelungen, die Oper hat sich gehalten - andere Rekonstruktionen weniger...

    Lieber Nemorino,


    danke für deine ergänzenden Angaben, ein paar CDs mit Siegfried Borries verzeichnet auch jpc, so kann man ihn auf dieser Kompilation als Solist in Busonis Violinkonzert hören:


    Hier weiche ich -was eher selten vorkommt- von Alfreds Einschätzung ab; ich finde die Symphonie großartig, gerade der furiose, energische Kopfsatz ist sehr gelungen, da spüre ich schon fast ein wenig Beethoven in dieser Energie und diesem geschmeidigen, raubtierartigen Ducken, um dann weit nach vorne zu schnellen. Das empfand ich auch nicht als schroff, barsch, oder ruppig, im Gegenteil, hier finde ich Schönheit und zupackende Entschlossenheit in sehr ausgewogener Balance.


    Ich hätte übrigens, selbst im Adagio, keineswegs irgendeine Empfindung der Trauer; Nachdenklichkeit, Innerlichkeit, Wehmut womöglich - aber keineswegs Trauer. Ich habe hier wieder einmal Adam Fischer gelauscht, dessen Einspielung mit dem österreichisch-ungarischen Haydnorchester meistens den ersten Bezugspunkt für mich darstellt.


    Nunja, ganz so drastisch ist es ja jetzt auch nicht. Ich bin sicher auch kein Freund davon, die Opern in einer Weise umzudeuten, dass man das Libretto nur noch als lose Vorlage sieht, die man dann quasi völlig entkernt, wie ein historisches Gebäude, bei dem man nur noch die Fassade stehenlässt, aber alles andere innendrin neu gestaltet. Ich verstehe sicherlich, dass dies eine Herangehensweise ist, die der konsequenten Weiterentwicklung inszenatorischen Schaffens Rechnung tragen will, mein Fall ist es jedoch nicht. Dennoch finde ich es gut und richtig, dass es solcherlei Dinge gibt, selbst wenn sie mir nicht gefallen - solange es nicht NUR solche freien Deutungen gibt, die sich sehr stark von der Textvorlage lösen.


    Nach wie vor finden sich immer wieder auch Inszenierungen, die sich enger an das Libretto halten, und versuchen, möglichst nah am verfassten Text zu bleiben; das liegt mir persönlich mehr.


    Dass der Regisseur selbstverständlich das Libretto sehr genau kennt, steht für mich außer Frage; dass er auch, wie die meisten Regisseure, über eine langjährige Ausbildung und Erfahrung verfügt, ist mit Sicherheit der Fall, und die Inszenierung ist mit Sicherheit sehr bewusst und überlegt gestaltet worden; all die Entscheidungen, vom Libretto abzuweichen, sind nicht aus Ignoranz vorgenommen worden, sondern einem Konzept, einer Zielsetzung folgend. Diese Professionalität möchte ich auch keinem Regisseur absprechen, selbst wenn ich seine Herangehensweise und seine Arbeiten nicht mag.


    In Bayreuth ist es nun so, dass man in den letzten Jahren vermehrt darauf setzt, mit avantgardistischen Inszenierungen zu punkten, die darauf ausgelegt sind, das Libretto möglichst gegen den Strich zu bürsten. Da dies für mich zumeist wenig zufriedenstellend ist, mithin sogar störend, wenn nicht gar sogar verstörend wirkt, ist für mich die Konsequenz, dass ich mich vor allem auf die Radioübertragung konzentriere; die Vorstellungen, die ich im Opernhaus, im Kino oder im Fernsehen anschauen möchte, klopfe ich im Vorfeld darauf ab, ob sie eher "frei nach" oder doch eher eng am Libretto bleiben; da werde ich auch immer noch fündig - von daher ist für mich alles gut, solange diese Vielfalt gewahrt bleibt.


    Dass daher die Oper jetzt allgemein dem Untergang geweiht ist und ermordet wurde, sehe ich nicht. Es sind ganz klar sehr schwierige Zeiten - aber die Oper hat da schon ganz anderes überlebt, und sie wird sich auch in Zukunft weiterentwickeln.


    Ich hoffe, ich bin nicht zu weit abgewichen, schließlich geht es ja hier nicht um Grundsatzdiskussionen über RT oder nicht RT - aber immerhin, dieser Holländer war für mich auch schon rein musikalisch sehr interessant und bewahrenswert, auch ohne die Inszenierung.

    Ich möchte kurz einwerfen, dass ich dieses Zwiegespräch zwischen Holger und Bachianer sehr spannend finde, mich dafür bedanke, auch, dass trotz der ein- oder anderen Schärfe keine unschöne verbale Streitigkeit aufgekommen ist, wie so manches Mal hier im Forum, sondern dass immer wieder höchst kenntnisreich und interessant diskutiert worden ist. Chapeau, meine Herren! CPE Bach hat in Bachianer einen grandiosen Fürsprecher, danke auch für den CD-Hinweis, dem ich gerne nachgehen werde.


    Aber genug des Zwischenrufes, mir steht es auch gar nicht zu, hier in irgendeiner Form zu werten, aber dennoch wollte ich zumindest Rückmeldung geben, dass ihr in Eurem Dialog nicht alleine seid, sondern ich sehr interessiert mitlese.

    Eine sehr häufig auf Schallplatte oder im Fernsehen zu erlebende Stimme in den 60er und 70er Jahren - die wunderbare Ingeborg Hallstein, die nicht nur "ein bisschen Talent", sondern für die Operette ein sehr großes Talent hatte. Viel Spaß beim Lauschen! Die Operette soll leben, vivat!



    "Ein bisschen Talent muss man haben" aus der Operette "Adrienne" von Walter-Wilhelm Goetze

    Ich habe jetzt auch den Radiomitschnitt gehört, so dass ich über die Inszenierung nichts sagen kann. Aufgrund der Berichterstattung gehe ich auch davon aus, dass ich es bei der musikalischen Seite belassen werde, da es mir nicht gefällt, wenn man das Libretto nur als Steinbruch nutzt, aus dem man lediglich einige Stichworte und Ideen entnimmt, um darüber eine ganz andere Geschichte zu stülpen, wie es hier der Fall zu sein scheint.


    Also, zur Musik:

    Zur musikalischen Seite: Die Textverständlichkeit gerade der Damen hat m. E. noch Potential nach oben.

    Da muss ich Joseph beipflichten, wobei ich das aber bei John Lundgren sogar noch störender fand als bei den Damen. Gerade einige Umlaute und eigenwillige Diphtongierungen bei manchen Vokalen fand ich eher unschön. Ungeachtet dessen fand ich seine Leistung aber schon sehr ansprechend, vor allem wenn er denn tatsächlich krankheitsbedingt indisponiert war (ein paar Mal hat man beim Ansatz schon gehört, wie die Stimme wegzurutschen drohte, bzw. dass er in der Höhe nicht ganz frei war). Allerdings hat er ein tolles Timbre, riesiges Material, verfügt über ein überzeugende Phrasierung. Schwierigkeiten im piano wurden durch Forcieren überspielt, dürfte aber der oben erwähnten Indisposition geschuldet sein.


    Georg Zeppenfeld war ein hervorragender Daland, technisch souverän, interpretatorisch ebenso, eine rundum tolle Darbietung ohne Abstriche.


    Eric Cutler als Erik: superb! Sehr schöne Stimme mit großer Strahlkraft, der jedoch facettenreich zu singen weiß und seiner Rolle große Eindringlichkeit verlieh.


    Asmik Grigorian sang ebenfalls eine Senta, die aufhorchen ließ, die Darstellung hat mir insgesamt sehr gut gefallen, bei der Textverständlichkeit sehe ich, ähnlich wie Joseph, noch Raum zu weiterer Verbesserung, wobei es natürlich in den hohen Lagen, in denen sie da zu singen hat, gerade zum Schluss hin, äußerst schwierig ist, den Text zu transportieren. Dennoch, eine prachtvolle Stimme und eine berührende Rollengestaltung.


    Das Dirigat hat mich auch sehr überzeugt; ich würde es zwar auch nicht als sensationell bezeichnen, aber ohne Zweifel als sehr gelungen, die Wahl der Tempi, die Akzente im Orchester, die Beleuchtung verschiedener Klangfarben, alles das fand ich durchaus gelungen und schön, ein sehr guter Einstand von Oksana Lyniv, da darf man auf weitere Dirigate von ihr gespannt sein.


    Den Chor ohne direkte Bühnenpräsenz über Lautsprecher einzubinden, ist natürlich sehr heikel und schwierig, dafür habe ich Verständnis, das trübt das positive Gesamtbild nicht. Insgesamt für mich eine aus unterschiedlichen Gründen sehr hörenswerte Aufnahme, trotz teilweiser Abstriche.

    Leider sind die Links von Don_Gaiferos etwas um ihren Inhalt beraubt, so dass eine Bewertung hier erst einmal ausfällt.

    Lieber astewes,


    danke für den (betrüblichen) Hinweis, wobei zumindest die wunderschöne Einspielung mit Markus Schirmer (der übrigens auch hier im Forum registriert ist) noch erhältlich ist - zu einem absolut spottbilligen Tiefstpreis zu 2,99 - von meiner Seite aus, eine dringende Kaufempfehlung!



    Die LINKS wurden von mir vor ertwa einer Stunde im Rahmen der andauernden Threadrestaurierung wieder hergestellt

    was ich aber NICHT beeinflussen kann, ist, wenn Aufnahmen gestrichen wurden.

    MOD OO! Alfred

    Da schließe ich mich gerne an und gelange somit auch zu dieser frühen Symphonie Haydns; interessant finde ich hier, dass nichts "Höfisches", Festliches oder Pompöses für mich zu bemerken ist, sondern eher die -im positiven Sinne- Unbedarftheit, der Überschwang, die Munterkeit eines jugendlichen Geistes.


    Der 3. Satz -Alfred findet ihn etwas lahm, das habe ich so nicht wahrgenommen- bildet einen etwas ernsteren, zurückhaltenden Gemütszug ab, aber selbst hier findet sich eine sehr lebenbejahende, aufstrebende Komponente, immer wieder pulsiert es in den tiefen Streichern, bewegt sich die Melodie sachte, aber unbeirrbar aufwärts.


    Manches mag einem insgesamt noch eher glatt-gefällig erscheinen, weniger charakteristisch und originell als die späteren Kompositionen (was ja auch nur in der Natur der Sache liegt), jedenfalls ist hier schon vieles an Schönem zu bestaunen, ein hohes Maß an Charme und Liebreiz.


    Statt der sonstigen Aufnahme unter Fischer -die ich später auch noch zu Rate ziehen werde-, habe ich heute eine Einspielung unter Christopher Hogwood ausgewählt, nachzuhören auch hier:


    Ich kann die Einschätzung, die in den Vorbeiträgen zitiert worden ist, dass es sich nämlich bei dieser Symphonie um ein Werk des Übergangs handelt, welches die Pforte zu einer neuen Dimension aufstößt (sinngemäß), gut nachvollziehen. Bei mir ist wieder die Einspielung unter Leitung von Adam Fischer erklungen (Brilliant Classics).


    Der erste Satz nimmt die Zuhörerschaft mit seinem tiefernsten, abgrundtraurigen Charakter direkt gefangen, und man spürt tatsächlich, dass hier nichts Dekoratives, höfisch-Elegantes oder gewollt Sentimentales erklingt, sondern eine sehr anrührende, sehr empfindsame und tief empfundene Musik. Hier habe ich zumindest sehr deutlich den Eindruck gehabt, dass sich eine bisher ungehörte Komponente in der Symphonik Haydns Bahn bricht, die umso klarer und schärfer zutage tritt, als dass die restlichen Sätze tatsächlich weitaus schlichter und weniger gefühlstief sind als der erste Satz mit seinen Untiefen (wobei ich nicht sagen möchte, dass sie "abfallen" oder dergleichen).


    Jedenfalls wird man ziemlich jäh aus dieser wehmütigen, stillen Trauer gerissen, und der zweite Satz bildet einen sehr lebhaften Kontrast mit seinem federnden, elastischen Auftrumpfen. In der Tat bleibt er allerdings etwas blass angesichts des Empfindungsreichtums und der erschütternden Ausdrucksmacht des Adagios; noch mehr ist das bei dem tatsächlich recht einfach gestrickten, schablonenhaften Menuett der Fall.


    Der letzte Satz vertreibt dann die letzten Wolken und löst alles in Wohlgefallen auf - allerdings nur zeitweilig, weil einem nach dem Verklingen der Symphonie wieder dieser erste Satz unweigerlich ins Gedächtnis kommt, fast wie eine sepia-farbene, mysteriöse Daguerreotypie mit einem berückenden Antlitz, die man auf dem Speicher seines Hauses in einem Winkel versteckt gefunden hat, und die man fortan an einem goldenen Medaillon um den Hals trägt, das man immer wieder öffnet, um dieses faszinierende Konterfei einer längst erloschenen Person, die einen in den Bann schlägt, immer wieder neugierig zu bestaunen...

    Lieber Joseph,


    danke für den Hinweis auf den Download - das ist für mich durchaus interessant! Auch Alfreds Einwände kann ich durchaus nachvollziehen, wobei man jedoch nicht abschätzen kann, inwiefern die youtube Beispiele tatsächlich die Klangqualität der Kaufversion abbilden. Da ich aber ohnehin schon weitaus Ärgeres gehört habe, was die Klangqualität betrifft, und zur Not sogar Enrico und Nellie Melba mit Genuss lauschen kann, schreckt mich das jetzt nicht ernsthaft ab, zumal ich den Artikel im Grammophone Magazin recht interessant fand. Auch die sonstigen englischsprachigen Rezensionen, die ich gelesen habe, sind mehr als positiv und sprechen von einem hervorragenden Transfer der LPs.

    Ich habe auf die Schnelle nicht gesehen, ob es jemand schon erwähnt hat; es gibt noch eine Gesamtaufnahme, die auf LP-Transfers aus den 1960er Jahren basiert und durchaus sehr gut sein soll; ich kann aber dazu nichts sagen, noch nichts davon gehört. Ist sehr teuer; bei Ebay findet es sich aber billiger.


    Es spielt das Wiener Kammerorchester unter Ernst Märzendorfer.

    Lieber Nemorino,


    wie schön, dass Du an diese beiden herausragenden Künstler erinnerst; in der Tat haben beide auf ihrem jeweiligen Gebiet Großartiges geleistet und wunderschöne Aufnahmen für die Nachwelt hinterlassen können.


    Hier findet man ein Beispiel der künstlerischen Zusammenarbeit, die Du angesprochen hast:



    Hier wird im Übrigen wieder deutlich, dass es auch von Max Reger wunderschöne Musik gibt, die so gar nicht sperrig oder schwer zugängig ist (wie manch andere Komposition von ihm):


    Auch diesen exquisit gesungenen und gespielten Mozart findet man noch:



    Sehr interessant auch die "Da-Capo" Sendung mit Irmgard Seefried, die man hier sehen kann:


    Ich möchte mich begnügen,, fesrtzuhalten, daß diese kurze Sinfonie ( je nach Interpretation zwischen 16 und 17 Minuten) sehr effektvoll und eingängig ist.

    Alfreds Einschätzung kann ich mich nur anschließen, ich würde sogar noch viel weiter gehen! Insbesondere der erste Satz ist eine einzige Köstlichkeit, zumindest so wie Adam Fischer ihn 2001 mit dem österreichisch-ungarischen Haydn Orchester aufgenommen hat. Da ist ein solcher Jubel, eine solche mitreißende tänzerische Freude in der Musik, ohne dass sie gleichzeitig auch ihren feierlichen Charakter einbüßt, dass es einen nur schwerlich auf dem Sitz hält.


    Die Bläser strahlen hell auf, die Pauken setzen scharfe, knackige Akzente, die Streicher absolvieren ihre munteren Läufe mit Bravour, und man kann über diese tänzerische, überschäumende Musik nur staunen.


    Auch die anderen Sätze fallen nicht ab, und warten mit zahlreichen schönen Einfällen auf. Insgesamt eine wundervolle Symphonie, die genauso hörenswert ist wie die populäre Vorgängerin mit dem Hornsignal.