Beiträge von JLang

    Ich wollte mich, nachdem die Berliner Heliane mir am gestrigen morgen ein erheblichen Vergnügen bereitet hat, auch meinen herzlichen Dank für den Hinweis auf die Übertragung mitteilen. Da ich derzeit ein wenig eingespannt bin, wäre mir dies ohne den Hinweis entgangen. Und das wäre bedauerlich gewesen, vom transparenten Dirigat dieses mitunter üppigen Maßes an Musik, über die sängerischen Leistungen, die ich nur unzureichend würdigen kann bis hin zum zurückgenommenen Bühnenbild mit effektvoller Beleuchtung, fand ich diese Heliane einfach stimmig.
    abendliche Grüße

    JLang

    Zu Benjamin Russel (#2237f.)2243

    Zitat

    Caruso41: Ich frage mich allerdings: Ist es denn unbedingt nötig, das Lied so melancholisch abzufärben wie ein Prey oder Hampson? Benjamin Russel gelingt immerhin, die Traumverlorenheit der Melodie ohne Sentimentalität zum Klingen zu bringen.

    Lieber Caruso41,

    hab vielen Dank für diesen Hinweis, der mir wieder deutlich gemacht hat, wie sehr ich dazu neige, die Aufnahmen, mit denen ich Musik kennengelernt habe, im Ohr zu haben. Ich schrieb ja, dass ich vor allem Prey kenne und habe anscheinend diesen Einklang im Ohr. Aber natürlich, melancholisch einfärben muss man die Arie nicht, da hat’s Du vollkommen Recht. Mir gefiel auch, dass sein Vortrag nicht übersentimental war, viel Freude beim Genuss des guten Wetters, herzlich

    JLang

    zu Benjamin Russell, Bariton (Irland)

    Zitat

    Hans Heukenkamp : Lieber JLang, vielen Dank für den Hinweis. Mir hat sein "Mein Sehnen, mein Wähnen" sehr gut gefallen. Die Frische ist schön, die Melancholie kommt mit dem Alter. Es grüßt Hans

    Lieber Hans, hab vielen Dank für Deinen Eindruck, Du hast natürlich recht, die Melancholie wird sicher wachsen, gerade überwiegt noch die jugendliche Frische, herzlich grüßend

    JLang

    Benjamin Russell, Bariton (Irland)


    Ich muss gestehen, dass ich immer wieder Stimmen entdecke, die aber dann letztlich doch nur für mich neu sind, weil die Tamino-Stimmenkenner und -liebhaber sie natürlich bereits an einer Stelle im Forum vorgestellt haben. Ich versuche es dennoch und möchte einen irischen Bariton vorstellen:

    Benjamin Russell, Bariton

    Tätig ist er derzeit am Staatstheater in Wiesbaden, seit 2014. Als Solist gab er dort 2016 mit Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen sein Debut als Solist. Studiert hat er nach Auskunft der Wiesbadener Website an der Royal Irish Academy of Music in Dublin und in Zürich, gewann Preise u. a. beim Wettbewerb `s-Hertogenbosch. An Rollen übernahm er u.a. Papageno, Figaro, Mesner, Wolfram von Eschenbach, Masetto und debütierte auch als Graf Almaviva. Zu seinen liebsten Komponisten gehört nach eigener Aussage Benjamin Britten. Tonzeugnisse sind eher rar. Ich bin auf ihn gestoßen durch einen Beitrag im Deutschlandfunk Kultur, die dortigen Tonzeugnisse haben mir gefallen. Ich habe die Stimme als schlank und beweglich wahrgenommen, den schwärmerischen Tonfall der Arie treffend, die Melancholie mitunter etwas vermissend. Aber ich bin nun wahrlich kein Experte, obwohl mir die Tote Stadt von Korngold gefällt (ich höre aber meist die Aufnahme mit Hermann Prey unter Leinsdorf). Vielleicht mögt ihr selbst hören:




    Mit besten Grüßen zum Wochenende

    JLang

    Es ist schwer, Bedeutung hat immer auch eine persönliche Note, die man dann ganz schnell in die Richtung einer Allgemeingültigkeit formuliert, aber ich versuche es. Meine erste Nennung muss Liszt sein. Und wenn es um Bedeutung geht, dann muss hier -neben anderen - Alfred Brendel genannt werden. Ich war unsicher, ob ich nicht Richter den Vorzug geben müsste, aber nein, es muss Brendel sein wenn es um breitere, vielleicht nicht allein pianistische Bedeutung geht,



    Brendel war es nämlich, der sich als ein Anwalt Liszts hervortat und mit den Weg ebnete, um seine Klavierwerke wieder verstärkt zu spielen. Nun ist Brendel kein Übervirtuose, dem nichts zu schwer sein könnte, aber er verfügt über eine musikalische Intelligenz, die seinesgleichen sucht. Und Brendel bringt die thematischen Bezüge spielend so deutlich heraus, wie ich es selten gehört habe. Er spielt einen schlanken, weniger donnernden Liszt, sondern arbeitet filigran heraus, wie die gesamte Sonate aus dem ersten Thema heraus entwickelt wird, dennoch ist das alles andere als spannungslos gespielt. Das ist gespielte, zum Teil angespannt zu Ohr gebrachte Analytik, die über die eigentliche Aufnahme hinaus Bedeutung besitzt. Daher musste ich hier diese Aufnahme nennen, auch wenn das meinerseits ein wenig einfallslos war. Beste Grüße

    JLang

    Das romantische Klavierkonzert - 24a VIANNA DA MOTTA José: Klavierkonzert in A-Dur op 82


    Das schöne an dieser Hyperion-Reihe ist die enorme Breite, die bei mir immer wieder zu Erweiterungen des Repertoires führt. Dabei zählte José Vianna da Motta seiner Zeit wirklich zu den ganz großen Pianisten des Faches. Das Klavierkonzert entstand in den Jahren 1886/ 87 und ist das Werk des noch jungen Komponisten. Es ist ein Werk voller hörbarer technischer Klippen und gibt sich in den ersten Takten zunächst als charakteristischer Vertreter der romantischen Klavierkonzerte zu erkennen, Nach dem kurzen, noch verhaltenen Orchestervortrag setzt der Klavierpart wuchtigen Akkordfolgen ein, es folgt das übliche Wechselspiel aus Themenvortrag und -Wiederholung. Das ist gefällig, aber so recht mag es mich nicht mitreißen, auch wenn die Themen schwelgerisch eingängig sind und die technische Raffinesse immer wieder durchklingt.

    Hier kommt der zweite Satz, das in Variationen konstruierte Largo, das in fünf Variationen aufgeteilt ist, interessanter daher; leider wackeln - für mich etwas zu deutlich, die Hörner gleich zum Auftakt der ersten Variation, schade. Zwei kurze Variationen werden von drei längeren gefolgt. Dabei folgte dem Orchestervortrag der Klavierpart, der das vorgetragene Thema aufgreift, weiterführt und steigert. Zunächst wird der Satz bis zu einem Vivace (Variation 3) aufgebaut, bremst noch einmal kurz ab, um virtuos in einem molto vivace zu enden. Das ist hinsichtlich der Melodie vielleicht nicht allzu spannend, aber insgesamt gefällt mir das Verweben der Variationen mit den Wechseln der Tempi wirklich gut. Das hat etwas Leichtes, mitunter romantisch Tänzelndes, das eben nicht allein von pianistischer Artistik lebt.

    Nun, man mag sich über die klangliche (leicht gedämpfte) Qualität der Aufnahme und die Qualität dieses Werkes eines knapp 20jährigen, der vor allem Virtuose war, streiten können, für mich ist das Klavierkonzert zumindest mit dem harschen Urteil „es spielen artur pizaro und das mittelmäßioge gulbenkian orchster und leitung von martyn brabbins belangloses geklimper aus der reihe romantische klavioerkonzerte von hyperion - fehlkauf“ eines Forenmitglieds nicht hinreichend charakterisiert. Aber dass in der Reihe andere Aufnahmen höher einzuschätzen sind, dieses Urteil teile ich gern. Als verschwendete Zeit kann ich die knapp über 26 Minuten, die ich das Konzert gehört habe, nicht ansehen.

    Abendliche Grüße

    JLang

    Das ist eine schöne Idee. Ich habe einmal im letzten thread geschaut und festgestellt, dass ich viele schmerzliche Lücken geschlossen habe und zudem viele Erwerbungen hinzugekommen sind, bei denen ich nun im Nachinhein eine Lücke feststellen müsste, hätte ich diese Einspielung nicht (gilt z. B. für die programmatischen Einspielungen von Ragna Schirmer). Es wird kaum wundern, dass ich hier an erster Stelle nun Daniil Trifonov nennen werde, an dessen Liszt-Etüden sich die Geister ein wenig scheiden, aber gerade dies macht es für mich interessant. Also umfasst meine Liste der zwölf:


    1) Daniil Trifonov (zur Begründung s. oben)

    2) Igor Levit (der ist so präsent, das mir eine Präsenz in meiner Sammlung immer vertretbar schien, aber auch das ist angesichts seiner Fähigkeiten nicht ganz fair)

    3) Valentina Lititsa (zur Begründung siehe Igor Levit)

    4) Jan Lisiecki


    Vielleicht aktuell eher ein wenig weniger präsent kämen hinzu:

    5) Dmitri Alexandrowitsch Baschkirow

    6) Adrian Aeschbacher

    7) Benno Moiseiwitsch

    8 Peter Rösel

    9) Robert Casadeus

    10) Frederic Mompou (auch als Repertoireerweiterung)

    11) Sergey Babayan

    12) Etsuko Hirose (mich interessiert ihre Moszkowski Einspielung sehr)


    Viele weitere wären zu nennen, aber diese fielen mir spontan und nach Durchsicht meiner Sammlung ein.


    beste Sonntagsgrüße

    JLang


    PS eine optionale Antwort zu drei mittlerweile in der Sammlung befindlichen Pianistinnen und Pianisten folgt noch

    Zitat

    moderato: Ich habe jede gedruckte Zeile in meinem Besitz, derer ich von Roger Willemsen (1955-2016) habhaft werden konnte.

    Lieber moderato,

    das ist ein Ziel, das ich auch gern umsetzen würde, weil man aus all seinen Zeilen so viel gewinnen kann. Ja, ein Liebender der Musik, das ist sehr treffend formuliert, er begegnete ihr mit ebenso viel Offenheit und Wissen, aber auch Wissen wollen. Der von Dir genannte Band ist in vielerlei Hinsicht ein wahres Geschenk! Ein Genuss!


    Es grüßt herzlich

    JLang

    Zitat

    AcomA02: ich hatte vor einigen Monaten einen Hör/Interpretationsvergleich der Etudes d’execution transcendantes von Liszt vorgenommen: Trifonov, Arrau, Perl, Katz und Berman. Die Mischung aus Poesie, Klangempfinden und Virtuosität kommt bei Trifonov IMO am beeindruckendsten heraus. Und dabei sind die anderen absolut top !

    Vielen Dank für den Hinweis darauf, ich kann die Höreindrücke auch nachvollziehen, werde sicher Trivonof auch eine Chance geben, bin aber „hörgeschädigt“ durch die Decca Einspielung von Bolet, der mir neben Berman, Brendel und Cziffra einer meiner liebsten Liszt-Pianisten (geblieben) ist. Das Problem, das ich dann habe ist, dass mein Hören so durch diese Einspielungen geprägt ist, dass für mich andere Aufnahmen zunächst „nicht richtig“ klingen, obwohl das natürlich gar nicht so gesagt werden kann.
    beste Grüße

    JLang

    Für mich existieren sehr unterschiedliche Gänsehautstellen.

    Ein überwältigender Moment wäre Mahlers zweite Sinfonie, erster Satz, zweiter Teil des Themas mit dem Höhepunkt in c-moll. Eine meiner liebsten Einspielungen hier ist diejenige von Rafael Kubelik, vielleicht, weil er die dem Werk ohnehin innewohnende Dramatik nicht überdramatisiert.


    Wesentlich intimer, aber noch weniger Gänsehaut erzeugend, ist der Beginn des Trios op. 100 - Andante con moto von Franz Schubert. Hier ist es der Celloklang, der über schlichten Klavierbegleitung einsetzt. Unter anderem das Trio Wanderer hat dies berückend zur Geltung gebracht.


    abendliche Grüße

    JLang



    Zitat

    moderato: Ich muss es gestehen: ich bin ein Bewunderer von Roger Willemsen.

    Lieber moderato,

    ein sympathisches „Geständnis“, obgleich es da ja kaum etwas zu gestehen gibt. Roger Willemsen: Ein scharfer Geist, offen für die Welt mit kindlich anmutender Neugier, und einem beneidenswerten Sprachvermögen, zudem ein guter Beobachter (zu sehen an seiner Betrachtung der Parlamentsarbeit). Den Band, den Du gerade liest, habe ich noch nicht, er wandert bei einer meiner nächsten Bestellungen mit in den Korb. Ich las kürzlich einen etwas weniger bissigen, aber beachtenswerten Essay über unsere Gegenwart, hier muss ich gestehen, er rührt mich in einigen Formulierungen zutiefst.



    herzlichen Grüße zum Wochenende wünscht

    JLang

    Zitat

    La Roche: Laut Mitteilung meiner Heimatzeitung sind die Mahlerfestspiele 2021 auf 2023 verschoben worden.

    Eine vernünftige Lösung.


    Lieber La Roche,


    vielen Dank für die Aktualisierung! Ja, das ist, obgleich bedauerlich, sicher derzeit die vernünftigste Entscheidung, es bleibt ja zu hoffen, dass man 2023 wieder unbeschwerter dem Musikgenuss in den Häusern nachgehen kann. Soweit ich es richtig verstanden habe, behalten die Karten keine Gültigkeit, es geht dann also bald wohl der neue Vorverkauf los, bisherige Tickets werden erstattet:

    https://www.gewandhausorchester.de/mahlerfestival/


    beste Grüße zum Wochenende

    JLang

    Zitat

    tukan: Man sagt dem Roman ja auch nach - und Flaubert war selbst darauf stolz, dass er sich sehr detailgenau an die zu seiner Zeit bekannten Fakten gehalten hat, was aber eben manchmal zu dem von mir kritisierten professoralen Stil führt.

    Das ist auch ganz genauso, er hat sich da sehr an die zu dieser Zeit vor allem von der Überlieferung der römischen Schriftsteller beeinflussten Forschung orientiert. Ja, manchmal mutet das Werk wie die aus dem 19. Jahrhundert vielfach überlieferten „Professorenromane“ an, die ihrerseits zum Teil ins Unlesbare abdriften, hier kriegt Flaubert dann nach meiner Erinnerung doch immer wieder „die Kurve“.


    Den Essay von Gernhardt, den ich bisher einfach nicht kannte, werde ich auf jeden Fall lesen, danke hasiewicz für den Hinweis.


    beste Grüße

    JLang

    Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Pianisten ein wenig hin und hergerissen bin. Ich habe kürzlich die Aufnahme des 2.KK von Chopin unter Pletnev gehört (auf arte Concert), das fand ich mitunter doch etwas (zu) eigensinnig. Keine Frage, pianistisch ist alles einwandfrei, aber es klingt mitunter „gewollt anders“, mir fehlt hier Vertrauen in die Musik (ganz anders klingt hier etwa Blechacz, dessen Ansatz liegt mir einfach mehr). Zum Liszt von Trifonov kann ich leider wenig sagen, weil ich bisher einen Bogen um ihn gemacht habe. Vielleicht zu Unrecht und es lässt sich ja beheben ...


    Und ot und ohne hier alte Diskussionen allzu sehr strapazieren zu wollen: die Études d‘exéxecution transcendante von Liszt sind m. E. ebenso Ausdruck seines Willens, die Grenzen des Klaviers auszuloten wie es beispielsweise auch die Transkriptionen sind.


    beste Grüße

    JLang

    Ich fürchte, dass dieser thread mittlerweile umbenannt werden müsste, da Radu Lupu seit 2019 nicht mehr zudem aktiven Pianisten gehört. Scheinbar macht seine Gesundheit es nicht mehr mit. So bleiben uns die Tondokumente, unter anderem mit hervorragenden Aufnahmen von Schubert und Schumann.

    Beste Grüße JLang

    heute ein später Feierabend, aber es bleibt noch Zeit für Arien,

    Ich höre



    ich bin in einigen Passagen nicht ganz sicher, ob das schon ein Otello ist, aber die Einspielung hat doch einige glänzende Momente zu bieten.


    mit besten Grüßen in den Abend

    JLang


    lieber moderato,

    ganz herzlichen Dank für die Erläuterung, das ergibt natürlich Sinn den Urheber zu nennen, wenn Poppel nur koloriert hat. Insofern ist die Angabe auf der CD in der missverständlich und nicht ganz korrekt, wenn ich mich auf die Schnelle nicht verguckt habe. Da aber Deinem Wissen und den Recherchekünsten nichts verborgen bleibt, ist nun alles auf das Schönste klargestellt.

    Herzlich und mit Dank, JLang

    Lieber moderato,

    dass dieses Rätsel Dich vor keine großen Herausforderungen stellen wird, hatte ich mir schon gedacht. Natürlich hat Dich der Lösungsweg geradewegs zum Stahlstich des Hoftheaters in Kassel geführt. :jubel: Ich finde auf der CD die Angabe 1840 als Entstehungszeit, aber es ist so, wie Du sagst: einmal hergestellt kann die Vorlage vielfach reproduziert werden und ich denke, dass es unterschiedliche Serien gab. Ich fand als Urheber Joh. Poppel, evtl. gehen die Nachstiche der unterschiedlichen Jahre auch auf neue Stecher zurück.


    Poppel gab auch Kasselwiki an: http://www.kasselwiki.de/index.php?title=Hoftheater


    Natürlich hast Du das Rätsel ganz richtig gelöst und darfst Dich auf die immer mühsame Suche nach einem neuen Cover machen. Ganz herzliche Grüße

    JLang

    Zitat

    Holger Kaletha: Suzana Bartal kenne ich gar nicht! Zwischenzeitlich hatte ich noch Ragna Schirmer, Oliver Schnyder (auch ein Schweizer wie Piemontesi) erworben. Louis Lortie (auf einem Fazioli-Flügel) ist auch sehr gut anhörbar. Nachdem ich Jerome Rose hier persönlich bei seinem Konzert, das er anlässlich einer Meisterklasse an der Musikhochschule gab, kennengelernt hatte (er ist ein sehr sympathischer Mensch, aufgeschlossen und freundlich, dabei frisch und rüstig, obwohl schon über 80), habe ich mir auch seine klassische alte Aufnahme besorgt.

    Auf Bartal war ich nur durch Zufall aufmerksam geworden, sie sagte mir auch nicht wirklich etwas, ich bin gespannt. Ich bin dankbar für den Hinweis auf Jerome Rose, Lortie finde ich vom Klang her interessant ... und bin vor allem einer Freund des Fazioli-Klangs.

    Zitat

    Holger Kaletha: Wir haben jetzt also die schöne Wahl, uns zu überlegen, wie wir vorgehen. Wir könnten ja Piemontesi nehmen und wie damals von Stück zu Stück weitergehen - und immer Vergleichsaufahmen dazu ziehen.

    das finde ich wunderbar, sobald die Aufnahme da ist, das wird gegen Mitte der Woche sein, denke ich, können wir sehr gern loslegen. Ich freue mich sehr, zumal ich Brendels Liszt insgesamt vorzüglich finde.

    Zitat

    Holger Kaletha: Zuletzt hatte ich mir die RIAS-Aufnahmen von Jorge Bolet zugelegt.
    Da ist in Vol. 1 eine Auswahl aus Heft 1 dabei (in Mono) - gleich die Tells-Legende, die ich ja auch gespielt habe, hat mich regelrecht becirct:

    Das ist imO auch eine hervorragende Aufnahme, ich mag diesen „Tell“ lieber als den späteren aus dem Decca Zyklus.


    hab auch herzlichen Dank für den Hinweis auf den thread zu den Rhapsodien, der war mir glatt durchgegangen, ich habe viel zu viel nachzuholen nach der langen Zeit ... aber das Wetter bleibt ja eher mäßig.


    Ganz herzliche Grüße zum Sonntag, ich freue mich sehr, dass Du Dir trotz des enormen Tagespensums Zeit für Liszt nehmen willst und gebe sofort Bescheid, wenn Piemontesi eingetroffen ist, JLang

    Hallo tukan,

    vielen Dank für die Vorstellung dieses Romans, den ich sehr treffend charakterisiert finde. Ich bin andererseits beruflich aber so vorbelastet, dass ich ihm sehr viel abgewinnen kann. Ich habe ihn allerdings eher aus einem beruflichen, denn aus einem literarischen Interesse gelesen. Die drastischen Schilderungen Flauberts hatten große Wirkmacht, so schildert er Kinderopfer auf dem sogenannten Tophet. Um die Deutung dieser Begräbnisplätze, auf denen nur Kinderbestattungen nachweisbar sind, entspannte sich eine vehement geführte Diskussion auch in der Forschung. Mittlerweile ist man sich sicher, dass diese Stätten Plätze für frühzeitig verstorbene Kinder sind, es also eher Hinweise auf einen rührenden Brauch, denn auf einen blutrünstigen vorliegen. Ich denke aber, dass nicht zuletzt Flaubert, in dessen Narrativ diese Opferthese bestens passte, dazu beigetragen hat, dass diese so weit verbreitet war. Für mich war das immer ein eindrückliches Beispiel, wie schwer es ist, gegen Literatur „anzuforschen“.


    nochmals herzlichen Dank und beste Grüße

    JLang

    Lieber moderato,

    hab herzlichen Dank für die wie immer fundierten, zusätzlichen Informationen.

    Es ist wirklich schwierig geworden, neue Cover zu finden, mein drei ersten Versuche waren vergeblich, diese Cover wurden bereits erraten. Tatsächlich bin ich aber in meiner Sammlung noch fündig geworden, daher versuche ich es heute einmal damit:



    Wer ist der Urheber dieses Covers?

    Viel Freude beim Rätseln wünscht


    JLang

    Ich darf früher ins Wochenende starten und beginne mit Klaviermusik



    Bereits der Titel der um die Wende zum 20. Jh. entstandenen Werke lässt erkennen, wohin es musikalisch geht. Lyapunov widmete die Etüden Franz Liszt. Technisch in höchstem Maße anspruchsvoll und ein wunderbares Beispiel für russische Klaviermusik der späten Romantik. Ein mitunter leicht halliger Klang der Aufnahme mindert meinen Genuss nicht.

    Beste Grüße JLang


    Lieber Holger, ja, viel zu lange hat die Zeit ohne Tamino gedauert, aber das ändert sich wieder. Liszt begleitet mich nach wie vor und auch ich habe ein paar Neuerwerbungen in diesem Bereich, eine ist die folgende, die ich aber noch nicht richtig mir Ruhe gehört habe:



    Von den Pilgerjahren kann ich immer noch nicht genug bekommen, Zeit ist, da das Semester dem Ende zugeht und alles Digitale ein wenig mehr Zeit als üblich kostet, rar, aber wir könnten ja in kleinen Happen vorgehen. Ich ordere Piemontesi, der mir durch die Lappen gegangen war und dann könnte es ja in lockerer Folge weitergehen, wenn Du magst. Ich freue mich sehr darauf, herzlich JLang

    Zitat
    teleton: Natürlich wird daran ein anständiger Kopfhörer angeschlossen. Entweder der Sennheiser Momentum On - Ear

    Das hatte ich einfach vorausgesetzt, ich bin mit meinem Momentum in der Tat sehr zufrieden.

    Zitat

    Karl:

    Gehört mMn schon allein aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht zusammen.

    Das ist ein ein Punkt, den Alfred ja bereits zu Recht genannt hatte, im Straßenverkehr ist Achtsamkeit gefragt, aber wenn man die Wege kennt, die Musik nicht zu lautest und man sich das absetzen in der Nähe von Straßen angewöhnt hat (im Prinzip so wie den Schulterblick beim Autofahren) ist das Risiko beherrschbar (sofern Risiken überhaupt zu beherrschen sind)


    Interessant ist mE wie unterschiedlich doch die Einstellungen sind, für die einen undenkbar, für mich wie gesagt eine Erfahrung, die ich parallel zum kontemplativen Hören nicht missen möchte.

    Zitat

    Holger Kaletha: Wir hatten doch diesen schönen gemeinsamen Dialog über Liszts "Annees..." (wieviel Jahre ist das nun schon her...) und wollten ihn eigentlich weiterführen, was ich sehr schön fände! Inzwischen habe ich auch einige interessante Neuaufnahmen. Hättest Du Lust, daran anzuknüpfen?

    lieber Holger, ganz unbedingt, und es beschämt mich ein wenig, dass meine Pause lang geworden war. Um nicht zu sehr abzuschweifen, verlinke ich meine Gedanken dazu hier.

    Herzliche Grüße und besten Dank für alle Gedanken zum Spazieren

    JLang

    Zitat
    Seine wir doch froh, daß es so viele unvollendete Threads und noch nicht behandelte Themen gibt - so bleibt die Lebensberechtigung dieses Forums hoffentlich noch lange erhalten......


    Ganz richtig, und für mich ist es - nicht nur aus beruflichen Gründen - eine wahre Freude gerade die älteren Threads „auszugraben“, zu sehen, wie nach längerer Zeit wieder daran angeschlossen wird und wie sich Gedanken und Themen weiterentwickeln. Ich sehe gerade darin den ganz besonderen Gewinn. Rhetorische Frage: Wo gäbe es denn eine vergleichbare Chronik mit einem ähnlichen Spektrum an Themen und Stimmen? Dass man darin immer wieder ganz unverhoffte (Wieder)Entdeckungen machen kann, ist wunderbar.


    herzliche Grüße

    JLang


    PS

    Ich bin ein Freund von Euphemismen und ehe ein Verdacht aufkommt, nein, es war nicht der subtile Versuch, Dich mittels einer positiven Äußerung zu beleidigen :no:.