Beiträge von sagitt

    Sagitt meint


    Ich habe noch-entfernt- C.Licad im Ohr.mit einer besonderen Interpretation.Leider ist die Aufnahme im Bermuda-Dreieck verloren gegangen und bei den relevanten streaming Diensten nicht gelistet.
    Vielleicht kennt jemand die Aufnahme?

    Eben Entführung aus Lyon gesehen.


    Es wurde eine neue Geschichte erzählt.Die war intelligent und nachvollziehbar, hatte aber mit dem Konzept der Oper weniger zu tun. Es war eine moderne Deutung des Gender- Konfliktes, der sich in diesem Werk von 1782 so nicht findet.


    Lohmeyer eröffnete einen neuen Blick auf den Bassa Selim. Sprachlich fand ich das nicht so angemessen, schauspielerisch überzeugend.


    Das Orchester war ausgezeichnet, die Solisten durchweg gut anhörbar. Erstaunlich, wie Akzentarm sie selbst die nur sprachlichen Teile bewältigt haben (ohne Muttersprachler zu sein).

    Sagitt meint:


    Nach 14 Jahren der Zugehörigkeit zu diesem Forum werde ich nach wie vor als "Besucher"gekennzeichnet. Was mich stören sollte, finde ich im Gegenteil sehr angemessen: es signalisiert meine Distanz zu diesem Forum. Ich bin ein weißer, alter Mann, war 30 Jahre Jura – Professor und schäme mich zugleich, dieser Alterskohorte zugeleitet zu werden. Dieses reaktionäre Gedankengut ist nicht meines.



    Provokateure habe ich in der Musik immer geliebt. Welchen Aufstand gab es seinerzeit gegen Glen Gould. Er hat auf den Plattencovers die Kritik der deutschen Besserwisser herrlich parodiert und dennoch, seinen(unmöglichen) Beethoven spannender als die Masse der konventionellen Interpretationen. So unverschämt, wie er die Sonaten op.10 spielte, so "falsch", wie er nach allgemeiner Meinung die Appassionata ruinierte, sagte mir diese Interpretationen durchaus zu. Ich konnte darin viel von Beethovens Wildheit erkennen. Harnoncourt war in seinen ersten Jahrzehnten überwiegend auch sehr umstritten. Seine unkonventionelle Aufführung der Wassermusik oder der vier Jahreszeiten höre ich nach Jahrzehnten immer noch gerne. Es ist nicht die Schnelligkeit der Interpretation, die mich überzeugt (Gardiner und Göbel haben öfters gehetzte Wiedergaben dokumentiert), sondern die Leidenschaft, zu der auch ein sehr schnelles Tempo gehören kann. Deswegen ist die Aufnahme von Zehetmair aus .dem Jahre 1986 für mich immer noch die Referenz der Kreutzer – Sonate.


    Und daher ist es nahe liegend, dass ein Dirigent wie Currentzis mein Interesse erweckt. Das fing schon mit seiner ersten Veröffentlichung an: Dido and Aneas. Wie geschrieben: es ging vor allem um die tiefe Leidenschaft. So unglaublich berühren wie Simone Kermes mit dem Lamento habe ich es nie wieder gehört, aber auch die furiosen Auftritte der Hexen haben mich sehr beeindruckt.


    Seit dieser Zeit schätze ich die meisten von ihm außerordentlich. Die da Ponte-Opern sind für mich maßgeblich. Als ich den ersten Beethoven von Currentzis hörte (Luzern 2017), von erschlagen. Selbst der von mir so sehr verehrte Scherchen (auch ein "Exzentriker“) wurde in den Schatten gestellt. Bei Beethoven gehört auch Furtwängler zu den Exzentrikern. Die Aufnahmen, die er im Krieg gemacht hat, von der fünften, der siebten und vor allem der neunten sind teilweise extrem exzentrisch und für mich von einer kaum aus haltbaren Spannung beseelt.


    Das Konzert aus blonden habe ich gehört, die zweite fand ich höchst erfreulich, die Fünfte weniger beeindruckend. Es ist annehmbar, dass der Zyklus von Sony veröffentlicht werden wird. Ich bin darauf gespannt.


    Wegen einiger hervorragender Schreiber wie Willy oder Herr Hofmann bin ich nach wie vor gerne bei tamino, aber als Besucher, mehr Identifikation wäre mir unangemessen.

    Sagitt meint:Freude an klassischer Musik und moralische Bildung sind keine natürlichen Geschwister




    P.S. Wann fahren die RT-Gegner ihre Geschütze gegen die Zauberfloete aus Salzburg auf?

    Sagitt meint:


    ....wechselt Villazon nun ins Baritonfach? Die Rolle des Papageno könnte ihm auf den Leib geschrieben sein...und.. die Tenorpartien in den anderen Opern waren jeweils eine Schwachstelle dieser Aufnahmen.


    P.S. Villazon ist 46, Domingo war deutlich über 70

    Momentan ist für mich die günstigste Kombination: drei Monate unlimitid bei Amazon für 0,99c, verbunden mit free spotify. Es steht ein ungeheures Repertoire an Aufnahmen zur Verfügung, überrollen ohnehin komplett, wenn es sie in der Download – Funktion gibt (was bei den allermeisten der Fall ist). Spotify hat ein erstaunliches Reservoir an alten Aufnahmen, auf solchen, die es gar nicht mehr auf dem Markt gibt.


    Preiswerter kann man Musik nicht hören.

    Eine Sammel – Leidenschaft ist etwas, das Leiden schafft, vor allem bei Umzügen.
    Mich hat diese Leidenschaft ab 1959 erst mit Platten erwischt, dann mit Kassetten und ihren verschiedenen Sand technischen Weiterentwicklungen, dann mit CD´s. Alles hat viel Geld gekostet und viel Platz beansprucht. Außerdem erforderte es eine Ordnung oder unendliches Suchen.


    Als vor vielen Jahren Bill Gates die Idee vorstellte, man hat zu Hause nur noch recht schlichte Abspielgeräte und holt die Dateien aus einem Vorrat, den sein Unternehmen zur Verfügung stellt, wurde er damals belächelt. Ich fand die Idee damals schon interessant.


    Heute ist sie ja verwirklicht und seit wenigen Jahren mache ich davon Gebrauch. Es gibt ja kaum noch aktuelle Aufnahmen, die man nicht auch streamen kann. Sicher muss ich dafür gewisse Qualität Abstriche machen (mit so alten Ohren ein nicht so großer Verlust), aber ich muss nichts bestellen, nicht mehr Platz frei räumen, nicht mehr suchen.
    Meine vorhandenen Sammlungen habe ich verschenkt, die Platten an einen fanatischen Sammler, die CDs an eine kleine musikalische Gemeinschaft, die Kassetten weggeworfen.

    Sagitt meint:


    Aktuelle poss zu D.929 von Schubert bringen mich zu einer weiteren Lücke: im kleinen Saal der Berliner Philharmonie würde ich vor Jahren die Schubert – Trios mit Zimmermann, Schiff und Zacharias. Die Erinnerung daran: es war genial.



    Leider ist es in dieser Kombination nicht zu Aufnahmen gekommen. Durch den Tod von Heinrich Schiff wird es auch keine Aufnahmen geben.

    Sagitt meint:


    Das Jahr mit dieser Aufführung begonnen. Ich höre die Sinfonie sehr selten. Und bin durch bestimmte Aufführungen (insbesondere Furtwängler 1942) für normales Hören eigentlich verdorben. Wenn die Wiedergabe dieser Symphonie nicht existenziell ist, interessiert sie mich weniger.


    Diese war wirklich ordentlich, aber nicht mehr.

    Sagitt meint:


    Eindeutig gehöre ich zu den Befürwortern von Alt – Stimmen. Leider ist seit nun schon Jahrzehnten der Trend ein anderer. Eine Ferrier,Ludwig, von Otter und andere, ich nenne noch Susanne Krumbiegel, deren Stimme ich sehr schätze, kann mir kein Mann ersetzen.


    Ich räume aber ein, dass ich in den vergangenen Jahrzehnten gerade bei dieser Stimmlage unglaublich viel getan hat. Wenn ich an die frühen Zeiten denke, eines Deller oder des in meinen Ohren schrecklichen Esswood ist dies heute ganz anders. Da gibt es so viele sehr gut an hörbare Stimmen.


    Zugleich fragt man sich heute, wo sind die alt ist denen von Weltruf?

    Lieber Willi


    Genieße die Sonne und die Wärme ! Wenn man in die Partitur der missa solemnis hineinschaut, wird einem als Laien – Sänger doch Angst und Bange. Dieses Werk ist einfach schwierig zu sehen. Für einen Laien – Chor eine Überforderung. In der Bonner Beethovenhalle habe ich einmal Enoch zu Guttenberg schwitzen (ich saß recht weit vorne).
    Perfekt die Wiedergabe durch John Eliot Gardiner, der zum 70. Geburtstag eine Tournee mit diesem Werk gemacht hat. Grandios
    beste Grüße


    Hans