Hallo, Karl und Stimmenliebhaber,
ich denke, es hat wenig Sinn, über Karajans Gesundheitszustand zu reflektieren bzw. über die Tatsache, daß er nicht so lange öffentlich auftreten musste, als er es dann getan hat.
In Neurochirurgie-Kreisen sind seine Wirbelsäulenprobeme allegemein gut bekannt gewesen; in der Zeit, als er in Zürich und später in Hannover operiert wurde, machte ich gerade meine diesbezügliche Ausbildung.
Auch in seinen Biogrphien wird sehr offen über seine gesundheitlichen Probleme informiert, die sich auf verschiedenen Ebenen abspielten.
Zusammenfassend kann man sagen: er war zuletzt sehr, sehr krank, und seine WS-Schmerzen müssen eine äußerst üble Belastung gewesen sein. Solche Krankheiten beruhen in der Regel weniger auf "Raubbau" am Körper, sondern auf genetischen Ursachen.
Daß er bis zum Ende ununterbrochen tätig war, hat sicher mit dem von Alfred skizzierten Wunsch zu tun, sein Lebenswerk für die Zukunft zu sichern. Traurig finde ich den groben Undank, den er von den Berliner Philharmonikern erleben mußte, und auch ich finde, daß seine Nachfolger nicht im mindesten seine Klasse hatten. Wir werden sehen, wie es mit Petrenko sein wird.
Viele Grüße
Joachim