Ich hoffe, mir als Neuling die verwegene Äußerung erlauben zu dürfen, dass mich keine der mir bekannten Einspielungen der 5. restlos überzeugt.
Da gibt es viele gute, großartige und geniale Passagen, Orchester- und Dirigierleistungen, aber eine komplett überzeugende Einspielung suche ich seit 45 Jahren.
Kein Dirigent hat es bisher geschafft, mir das Schluss-Presto plausibel zu machen.
Was soll denn das ewige C-dur? Hatte der große Ludwig keine Einfälle mehr?
Für mich ist diese Coda musikgewordene Ewigkeit, klingende Zeitlosigkeit: also die logische Konsequenz aus den ersten 3 Sätzen.
Aber diese Sinfonie spielt in der Zeitlichkeit, muss also irgendwann enden.
Dieses Dilemma löst Beethoven meiner Ansicht nach im letzten Takt der Paukenstimme: eine Halbe Note c als 32tel, dann eine Halbe als Triller.
Wer kann da im Presto einen Unterschied hören? Warum macht Beethoven so etwas?
Will er zeigen, dass sich die Musik auflöst und die Idee seiner 5. Wirklichkeit werden möge?
Wie gesagt: ich warte gerne weitere 45 Jahre auf eine überzeugende Interpretation!
Euch allen ein schicksalträchtiges Wochenende
Leverkuehn