Beiträge von Bertarido

    Ich kenne noch die weiträumigen Serverräume mit den großen Schränken, in denen die LP-großen Bänder liefen und backupten; das war aber bereits in den 80ern im Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie.


    Und die leidliche tägliche Datensicherung auf 5 1/4" Disketten, wo immer bei der vorletzten von ca. 80 Disketten eine Fehlermeldung kam und ich als damaliger Azubi (90er) von vorn beginnen durfte ... Und die letzten 2% dauerten immer dreimal solange wie die vorherigen 98%. Waschmaschineneffekt. Feierabend adé! Wie schön haben wir's da heute.

    Als ich mit meinem Studium begann, wurden Daten noch auf Lochkarten gespeichert. :D

    Meine Sammlung ist schon lange digitalisiert. Die CDs habe ich danach verkauft, um mit dem Geld entweder neue, die dann digitalisiert und weiterverkauft wurden, oder gleich Downloads zu erwerben.

    Wenn Du mit "digitalisiert" meinst, dass Du Deine CDs auf eine Festplatte gerippt hast (also die Daten von einem Speichermedium auf ein anderes kopiert), dann beschreibt dies genau das, was ich auch schon vor vielen Jahren gemacht habe.

    Einige Restanten stehen noch übersichtlich im Regal.

    Bei mir sind es einige wenige besonders ansprechend gestaltete CDs und eine Sammlung von SACDs, die etwas aufwändiger zu rippen sind, wozu ich bisher schlichtweg zu faul war.

    Ich würde noch nicht aufgeben und mich noch einmal an die polnische Herstellerfirma wenden - höflich, aber bestimmt. Das Schreiben am besten auf Englisch oder Polnisch (DeepL leistet hier gute Dienste). Auch wenn die nicht stattgefundene Reparatur nicht berechnet wurde, so sind Dir doch erhebliche Kosten für den Kauf des Kartons und für den Versand entstanden.

    Ich bin erst seit gut 10 Jahren dabei, womit ich angesichts des Alters dieses Forums noch geradezu ein Frischling bin. ^^ Ein Internet-Forum 20 Jahre am Leben zu erhalten, ist schon eine beachtliche Leistung, dafür Respekt und Anerkennung für Alfred auch von meiner Seite. Und ich freue mich auch, dass er an die Zukunft gedacht hat und eine Nachfolge gefunden wurde. Sehr positiv finde ich, dass in der letzten Zeit mehr moderiert wird. Ich habe einige Male beklagt, dass die Moderatoren ihrem Namen nicht gerecht werden, weil sie so gut wie nie etwas tun, wenn Diskussionen in persönliche Angriffe ausarten (außer irgendwann den fraglichen Thread zu schließen). Das hat sich nach meiner Wahrnehmung geändert, es wird früher ermahnt und beleidigende Beiträge werden relativ schnell ganz oder teilweise gelöscht.


    Das berüchtigte Telefongespräch habe ich nicht als Prüfung oder gar als Kreuzverhör empfunden, und es wurden auch keine Fragen nach meiner politischen Gesinnung gestellt (sonst wäre ich wahrscheinlich nicht zugelassen worden :baeh01:). Aber meine Einstellung zum Regie-Theater war Thema, ob von Alfred oder von mir aufgebracht weiß ich nicht mehr. Ich habe damals kein Hehl daraus gemacht, dass ich Anhänger desselben bin, was Alfred aber nicht davon abgehalten hat, mich nach dem Gespräch freizuschalten.


    Die Mitgliedschaft in diesem Forum hatte dann sehr schnell massive Auswirkungen auf meine Beschäftigung mit klassischer Musik. Ich war schon vorher sehr breit interessiert und habe Musik vom Mittelalter bis zur Moderne und von der Kammermusik bis zur Oper gehört. Aber ich hatte von den meisten Werken nur eine Aufnahme und war der Meinung, das reiche auch. Das hat sich dann sehr schnell geändert, und die Zahl der CDs in meiner Sammlung hat sich in diesen zehn Jahren mindestens verhundertfacht. Und während früher symphonische Musik im Zentrum meines Interesses stand und die Oper erst an zweiter Stelle kam, hat sich das Verhältnis in den letzten Jahren eher umgekehrt. Dabei haben kundige Mitglieder dieses Forums wie Caruso41, Stimmenliebhaber und andere zweifellos eine Rolle gespielt, von denen die meisten leider nicht mehr hier sind. Dass das Thema Oper und Gesang in der letzten Zeit doch sehr in den Hintergrund getreten ist, bedaure ich. Aber wer weiß, vielleicht erlebt es noch einmal eine Renaissance wie derzeit die Befassung mit Haydn-Symphonien, welche mich allerdings weniger interessieren.


    Ich war einige Male kurz davor, meinen Austritt aus diesem Forum zu erklären, meist ausgelöst durch den Weggang mir teurer Mitglieder oder weltanschauliche "rants" (wie man auf Neudeutsch sagt) des Forenbetreibers, die schon manche hier vertrieben haben. Ich bin aber doch ganz froh, mich jedes Mal anders entschieden zu haben.

    Ein anderes Buch, das man unbedingt gelesen haben muss, wäre dann wohl Ulysses von James Joyce. Wobei in der Übertragung ins Deutsche sicher mehr verloren geht als bei Proust. In deutscher Zunge aus dieser Zeit würde ich Kafkas Process zuerst nennen, trotz Rilke und Thomas Mann, der hier noch gar nicht genannt wurde.

    "Ulysses" sollte man unbedingt gelesen haben, wenn man es kann. Das Problem ist hier tatsächlich die Sprache. Mein Englisch ist gut und ich lese englischsprachige Literatur sonst ausschließlich im Original, aber hier bin ich an meine Grenzen gekommen.


    Rilke, Kafka und Thomas Mann muss man alle unbedingt gelesen haben. Wen man da vorzieht, ist natürlich auch eine Frage des Geschmacks (ich schätze alle drei gleichermaßen).

    Ich habe Prousts "Recherche" zweimal komplett gelesen und werde sie mindestens noch einmal lesen. Das großartigste literarische Werk, das ich kenne (und ich würde unbescheiden behaupten, nicht wenige zu kennen). Es ist natürlich ein Kind seiner Zeit, aber ich halte es weder für spießig noch für frauen- oder gar menschenfeindlich.

    Ich freue mich sehr darauf, Samstag Monteverdis "L'Orfeo" in der Opéra Royal in Versailles zu erleben, mit dem von mir sehr verehrten Jordi Savall am Pult und seinem Concert des Nations. Die Titelrolle singt Marc Mauillon, der bisher noch ein unbeschriebenes Blatt für mich ist. Am Sonntag geht es dann weiter in der Pariser Opéra comique mit Lullys "Armide" Die Produktion knüpft an diejenige von Glucks "Armide" an, die ich dort 2022 erlebt habe, wieder mit Christophe Rousset mit seinen Talens Lyriques und der gleichen Regisseurin Lilo Baur. Während Glucks Armide von Véronique Gens gesungen wurde, ist diesmal Ambroisine Bré die verführerische Prinzessin von Damaskus, deren Liebeszauber die Kreuzfahrer reihenweise erliegen.

    Es handelt sich um Software. Über Lautsprecher abgemischte Aufnahmen wirken in Kopfhörern unnatürlich, besonders in geschlossenen, weil eben für die Ortung Von Instrumenten beide Ohren verwendet werden müssen. Der Anteil der jeweils über das rechte oder linke Ohr zu hören ist spielt dabei eine entscheidende Rolle. Crossfeed Algorithmen sind Teile eines "Digital Sound Processings" mit dem Informationen über die beiden Kanäle gemischt werden können. Man kann natürlich auch versuchen, dass hartverdrahtet über eine elektronische Schaltung zu ermöglichen.


    Roon hat z.B. für Audeze Kopfhörer geeignete Presets die ausgewählt werden können. Ich benutze für den Focal Clear ein anderes. Wenn ich das richtig lese, hat der Phonitor KHV auch zwei Presets. Roon ist hier variabler, weil die Parameter konfiguriert werden können. Auf der anderen Seiter erfordert eine gelungene Parametrisierung etwas Erfahrung.

    Es gibt ja kaum etwas, über das im Forum nicht schon gesprochen wurde :): Natürlicher Stereo-Klang mit Kopfhörern - geht das? Erfahrungen mit Crossfeed und „Binauralizern“.


    Ich hatte mich damals mit dem Thema intensiver befasst, weil ich eine Zeitlang Musik nur mit Kopfhörern hören konnte. Das ist zum Glück lange vorbei, ich lebe wieder im eigenen Haus und kann Musik über meine Anlage hören, so dass ich den Kopfhörer seit Jahren nicht mehr angefasst habe. Daher habe ich auch nicht mehr verfolgt, ob die damals beschriebenen Plugins weiterentwickelt wurden.

    Die CDs sind auch nur noch gebraucht erhältlich, aber bei ihnen fehlt mir der Charme, die Liebe, die Wärme, ich empfinde sie, wie auch die späteren Beethoven Sinfonien mit dem Scottish Chamber Orchestra, in erster Line als "nur schnell".

    So unterschiedlich sind die Wahrnehmungen: Ich finde diese späteren Aufnahmen wesentlich gelungener als die frühere Gesamtaufnahme. Und sie sind klangtechnisch erheblich besser als die Telarc-CDs mit ihrem für diese Plattenfirma ganz untypischen verschwommenen Klangbild, das mir gar nicht gefällt.

    "Wenn man mich kränket, wo ich verwundbar bin - wie eine Viper kann ich sein ....."

    Eine Viper beißt, um Beutetiere zu erlegen oder um sich selbst zu verteidigen. Aber bestimmt nicht, weil sie gekränkt wurde oder aus Rache. Insofern hinkt der Vergleich ganz gewaltig.


    Dass die "Unbekannten Opern" ohne Orfeos Bilder nicht mehr sehr ansehnlich sind und eine Restaurierung kaum möglich und mit gewaltigem Aufwand verbunden wäre, leuchtet mir ein. Trotzdem halte ich es für falsch, diesen Thread in der Versenkung verschwinden zu lassen, denn er enthält einen enormen Wissenschatz, der auch ohne Bilder verständlich ist. Es dürfte überhaupt nirgendwo so viele Informationen über unbekannte Opern geben wie in diesem Thread im Tamino-Klassikforum, denn in den hat Orfeo seine gesamten Recherchen einfließen lassen, die in ein dann niemals realisiertes Buchprojekt münden sollten. Ich verstehe, dass Du einen durch das Fehlen von Bildern entstellten Thread nicht mehr öffentlich machen möchtest. Daher mein Vorschlag, ihn zumindest im internen Bereich wieder für Tamino-Mitglieder sichtbar zu machen, vielleicht mit einer Erklärung versehen, warum er so aussieht wie er jetzt aussieht. (Orfeo hätte dann selbst auch keinen Zugriff mehr darauf, wenn das ein Argument für Dich ist.)

    Aber: Rein sachlich betrachtet: So gut wie niemand interessierte sich mehr für das Thema "Neue Stimmen" - zumindest keine Schreiber.

    Meine Meinung dazu kennst Du. Ich halte es für ein Unding, den Forenmitgliedern und der Öffentlichkeit das in diesem Thread angehäufte Wissen zu entziehen.


    aher habe ich ihn zu den Gelöschten verschoben. Nicht zuletzt weil ich damit den Threadersteller (hoffentlich) ins Mark treffe......

    Immerhin gibst Du es zu, dass Deine Boshaftgkeit der eigentliche Grund für diese Entscheidung war. X(

    Mir gefällt es ja auch nicht. Man könnte es damit begründen, dass "Deutsche Kammerphilharmonie Bremen" ein Eigenname ist, der nicht übersetzt wird, und "Die" nur der vorangestellte Artikel. So wird das auch bei anderen Orchestern gehandhabt, siehe z.B. die englische Web-Seite des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, wo auch immer steht "the Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks" - der Name bleibt unübersetzt (https://www.brso.de/en/orchestra/). Es stört bei der Kammerphilharmonie wahrscheinlich deswegen besonders, weil der Artikel im Logo steht und es damit so scheint, als ob er Bestandteil des Namens ist, was die Version mit "The" besonders dämlich (= bemüht international) aussehen lässt.


    Dass offenbar viele Orchester mit spezielleren Bezeichnungen auch in englischsprachigen Auftritten auf eine Übersetzung des Namens verzichten, kann ich schon verstehen. Namen sind ja auch Marken, und Übersetzungen wie "German Philharmonic Chamber Orchestra Bremen" oder "Bavarian Radio Symphony Orchestra" klingen nicht so toll. Und aus der Sicht des Plattensammlers ist es auf jeden Fall ein Vorteil, wenn ein Orchester nur unter einem Namen auftritt. :)

    Eine Empfehlung für Liebhaber der französisiche Barock-Oper: Bei Arte kann man zur Zeit den Stream von Charpentiers großartigem Werk "Médée" abrufen, aufgenommen am 3. und 7.5.2024 im Palais Garnier. Am 3.5. saß ich im Publikum :).


    https://www.arte.tv/de/videos/…ntoine-charpentier-medee/


    Die Oper steht und fällt natürlich mit der Besetzung der Titelrolle, in diesem Falle Lea Desandre. Ich schätze diese Sängerin sehr und verfolge mit Interesse ihre Karriere, seit ich sie 2017 in der Titelrolle von Marais' "Alcione" für mich entdeckt hatte. Ich hatte gewisse Zweifel, ob sie die schon etwas reifere und verbitterte Zauberin und Rache-Furie Medea glaubhaft würde verkörpern können, war dann aber positiv überrascht. Sie gefiel mir in der Aufführung sogar besser in den Szenen in den späteren Teilen der Oper, in denen sie die Höllengeister heraufbeschwört und Tod und Verderben verbreitet, während sie zu Beginn nach meinem Empfinden noch gewisse Anlaufschwierigkeiten hatte. Ich bin gespannt darauf, diese Eindrücke aus der Aufführung noch einmal anhand der Aufzeichnung zu überprüfen, wobei hier ja offenbar zwei Vorstellungen zusammengeschnitten wurden.

    Die Inszenierung von David McVicar ist schon über zehn Jahre alt und wurde ursprünglich für die ENO in London geschaffen. Ihm ist nicht mehr zu dem Stück eingefallen als die Handlung in die Zeit des 2. Weltkriegs zu verlegen, nun ja. Umso erfreulicher natürlich Altmeister William Christie am Pult, wohl der profilierteste Spezialist für französische Barock-Oper.


    P.S. Eigentlich hatte ich vor, Lea Desandre nun auch mit einem Porträt in der Rubrik "DIE BERÜHMTE STIMME" zu würdigen. Aber nachdem Alfred den "Neue Stimmen"-Thread entfernt hat, in dem ich sie damals vorgestellt hatte, fehlt mir dazu jede Lust. X(

    Als langjähriger Bewunderer von Patricia Petibon freue ich mich sehr, dass die schon beschriebene Produktion von Poulencs "Dialogues des carmélites" von Olivier Py nun im Dezember 2024 nochmals gezeigt wird, am Théâtre des Champs-Elysées in Paris. Diesmal singt die Petibon aber nicht die Blanche, sondern die Mère Marie (und damit schon die dritte Rolle in dieser Oper, angefangen hatte sie mit der Sœur Constance). Wieder dabei sind u.a. Veronique Gens als Madame Lidoine und Sophie Koch, diesmal als Madame de Croissy. Ich muss gestehen, dass ich Patricia Petibon gerne noch einmal als Blanche erlebt hätte, für mich war sie die ideale Besetzung für diese Rolle. Aber die Mère Marie ist ihrem Alter sicher angemessener, denn Frau Petibon - Jahrgang 1970 - ist inzwischen schon 54, was man kaum glauben mag, weil sie viel jünger wirkt.


    Wer Patricia Petibon in dieser neuen Rolle erleben möchte: https://www.theatrechampselysees.fr/en/season-2024…es-carmelites-1 Noch gibt es ein paar Restkarten.

    Per aspera ad astra - am Ende wirst Du Dich glücklich mit gleich zwei funktionierenden Röhrenverstärkern an Deinen CDs erfreuen können.

    Es tut mir leid, aber hier leidet jemand an Verfolgungswahn.

    Statt Dich über "Verfolgungswahn" zu beschweren, könntest du auch einfach mal zugeben, dass Du einen Fehler gemacht hast. Ich weiß auch nicht, was die ständigen Verweise auf die Moderatoren-Rolle sollen. Ein Moderator ist ein Forenmitglied wie jedes andere auch, solange er nicht in blau schreibt und damit anzeigt, dass er nun in dieser Funktion tätig ist.

    Olaf Matthias Roth sagt über Il ritorno d'Ulisse in patria und L'incoronazione di Poppea, dass Monteverdi "die Unterscheidung zwischen Rezitativ und Arie vorangetrieben" hat.

    Ja, in dem Herder-Artikel steht auch, dass die Ausdifferenzierung in der venezianischen Oper beginnend mit dem späten Monteverdi vorangetrieben wurde.

    Das oben zitierte Lexikon setzt Rezitativ als Gattung offenbar später an. Muss nicht unbedingt ein Widerspruch sein, man kann wohl auch vom Rezitativ sprechen, wenn es noch nicht eine richtige Gattung geworden ist. Es ist sowieso immer alles fließend.

    Ja, das ist sicher richtig. Auf jeden Fall ein spannendes Thema. Eher rezitativische und eher ariose Elemente gibt es wahrscheinlich in allen Opern, auch den späteren durchkomponierten ab Wagner. Oder gibt es Opern, bei denen die Unterscheidung völlig verschwimmt?