Beiträge von Bertarido

    Außerdem sollte man bedenken, dass hier das minimal kleine Häuflein von Liebhabern der modernen Musik hier ein musikologisches Oberseminar abhält. Fällt es nicht auf, dass außer mir und Michael kein Mensch sonst hier kommentiert?

    Ich finde das Ligety-Klavierkonzert viel interessanter als die Bach-Kantaten, mit denen ich gar nichts anfangen kann, und bin dankbar, es durch diesen Thread entdeckt zu haben. Auf Kommentare verzichte ich in diesem Thread generell, weil ich nicht zu den Teilnehmern gehöre. Und zwar aus dem Grund, dass ich mir nicht die von Ulli angesprochene Selbstverpflichtung auferlegen wollte, alle vorgestellten Stücke zu hören und zu kommentieren. Dass ich zum Beispiel Bach-Kantaten nicht mag, weiß ich, und mir ist meine Zeit zu schade, es mir noch einmal zu bestätigen und dann auch noch etwas dazu zu schreiben.


    Selbstverständlich muss man diese Musik nicht hören. Ich wüsste allerdings dann auch nicht, was man dann außer Inhaltsleere zum Thread beitragen wollte

    Genauso ist es. Dieser Thread lebt davon, dass sich die Teilnehmer auf die Werke einlassen. Wenn man sich dem verweigert, finde ich das völlig legitim, aber dann sollte man auch auf Kommentare verzichten, die nicht mehr aussagen als "ich finde es furchtbar und habe es nicht länger als 4 Minuten ausgehalten". Insofern fand ich die Löschung des Beitrags völlig richtig. Und zwar ganz unabhängig davon, ob es um Bach, Ligety oder Mahler geht.

    Erst danach wurde die Reihenfolge der Mittelsätze verändert und der dritte Hammerschlag gestrichen.

    Die Streichung des dritten Hammerschlags ist meiner Meinung nach auch eine Änderung, der man nicht folgen sollte, ebenso wie ich die frühere Reihenfolge Scherzo - Andante für weitaus zwingender halte als die umgekehrte. Aber natürlich ist es die freie künstlerische Entscheidung jedes Dirigenten, wie er oder sie hier verfährt. Auch wenn mich bisher noch nie eine Aufführung ohne dritten Hammerschlag davon überzeugt hat, dass dessen Fehlen einen Sinn ergibt.

    Ich finde die reifen Mozart-Symphonien jeder Haydn-Symphonie weit überlegen, und die letzten drei Nr. 39-41 sind wahrhafte Sternstunden der Musikgeschichte, von denen meine persönliche Präferenz die Nr. 40 ist. Und zur Frage des Threads: Natürlich Mozart, mit großem Abstand.


    Ach ja: Ich mag Birnen viel lieber als Kirschen. :D

    was ist mit der recht einfachen Idee, für das Auto die gewünschten CDs auf einen 256 GB USB Stick zu rippen, verlustfrei. Da oassen so 700 CDs drauf. Den Stick wird man in jedem neueren Auto einstecken können und schon hat es Musik bis zum Abwinken :cheers:

    Noch einfacher: Ein Abo bei einem Streaming-Dienst. ^^

    Ich finde, dass das Thema gerade durch den Kontrast zur sprunghaften "Improvisation" davor deutlich als solches abgesetzt ist [...] es aber auch für sich genommen geradezu Ohrwurmqualitäten hat, also sehr prägnant ist.

    Ob das Thema nun Ohrwurmqualitäten hat, sei dahingestellt, aber sehr gut erkennbar finde ich es auch. Und auch die direkt auf die Vorstellung des Themas folgenden Variationen sind für mich als solche erkennbar.

    ... es ging ja darum, dass in etlichen Aufführungen "starben" durch "stürben" ersetzt wird. Wenn der Indikativ im Praeteritum "starben" nun keinen dramaturgisch nachvollziehbaren Vergangenheitsbezug hat, dann spricht doch genau das dafür, hier "starben" durch den Konjunktiv "stürben" zu ersetzen! Dann bleibt man die Erklärung selber schuldig, warum es denn so wichtig, ein "bedeutender Unterschied", sei, dass hier "starben" und nicht "stürben" steht. Die Worte fallen hier im Zusammenhang des Wiedersehens von Tristan und Isolde. Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Entweder bezieht sich das auf ein vergangenes erotisches Erlebnis, das nur im Stück nicht erscheint oder aber der Text ist inkonsistent. Es ist leicht, eine Deutung abzulehnen, selber eine plausiblere zu bieten, aber viel schwerer.

    Diese Inkonsistenz sehe ich nicht, denn der Text gibt sehr wohl Aufschlüsse darüber, wann und in welchem Sinne Tristan bereits starb. Er singt folgendes:


    Wer des Todes Nacht

    liebend erschaut,

    wem sie ihr tief

    Geheimnis vertraut:

    des Tages Lügen,

    Ruhm und Ehr',

    Macht und Gewinn,

    so schimmernd hehr,

    wie eitler Staub der Sonnen

    sind sie vor dem zersponnen!


    Er hat also des Todes Nacht schon erschaut und starb in diesem Sinne bereits. Dass er hier davon redet, beim Sex mit Isolde einen Orgasmus gehabt zu haben, finde ich abwegig. :D

    Es ist dann das Schicksal der Liebe, dass sie sich schließlich im Tod erfüllt. Das Schicksal ist aber nichts, was sich durch eine Handlung erzielen lässt, es vollzieht sich, der tragische Held erleidet es. Der romantische Schicksalsgedanke ist es bei Wagner letztlich, mit dem sich die Teleologie der Liebe, die nach Vereinigung strebt, mit Schopenhauers Gedanken eines ziellosen und blinden Willens vereinigen lässt. Der Tod ist auch in Tristan und Isolde ein kontingentes Faktum, ein Ereignis, was man nicht erstreben und erzielen kann.

    Und wie erklärst Du dann die vielen Textstellen, in denen vor allem Tristan den (Liebes-)Tod "sehnend verlangt"? Das ist doch kein bloßes Erleiden.

    An diese Interpretation möchte ich doch leise Fragezeichen anbringen. Wenn man sagt, dass der Liebestod die Erfüllung der Liebe nicht nur ist sondern als solcher ersehnt wird als Ziel der Handlung dieser Oper, ist das eine Teleologie: denn dann ist das erstrebte Ziel und der Zweck der Liebe und Liebessehnsucht der Tod. In Schopenhauers Philosophie gibt es aber keine Teleologie.

    Ich habe ja nicht gesagt, dass sich Schopenhauers philosophische Position im "Tristan" unverändert wiederfindet. Aber Wagner hat Schopenhauer gelesen, und - da bin ich mir relativ sicher - seine Beschäftigung mit Schopenhauer hat tiefe Spuren im "Tristan" hinterlassen. Wagner hat dabei Schopenhauers Lehre sicherlich seinen eigenen Vorstellungen angepasst und dabei manches vielleicht auch missverstanden.

    Zunächst singt nämlich Tristan »so starben wir...« (was ein bedeutender Unterschied ist, den man zur Kenntnis nehmen sollte – s

    Du hast völlig recht. Ich habe die Stelle aus einer Online-Version des Librettos kopiert (opera-guide.ch), und da steht an dieser Stelle falsch "stürben". :( Ich habe als Buch noch die schöne Ausgabe "Richard Wagner. Alle Libretti" aus der Reihe "Die bibliophilen Taschenbücher", wo dort richtig "starben" steht. Das macht natürlich einen großen Unterschied. Ich habe es in meinem Beitrag korrigiert.


    Dass Tristan schon "starb", macht auch diese Stelle sehr deutlich:


    Wer des Todes Nacht

    liebend erschaut,

    wem sie ihr tief

    Geheimnis vertraut:

    des Tages Lügen,

    Ruhm und Ehr',

    Macht und Gewinn,

    so schimmernd hehr,

    wie eitler Staub der Sonnen

    sind sie vor dem zersponnen!

    In des Tages eitlem Wähnen

    bleibt ihm ein einzig Sehnen ---

    das Sehnen hin

    zur heil'gen Nacht,

    wo ur-ewig,

    einzig wahr

    Liebeswonne ihm lacht!


    Tristan hat also "des Todes Nacht erschaut", und sein Sehnen geht nun einzig dahin, wieder in diese Nacht zurückzukehren, wo die "ur-ewig [...] Liebeswonne ihm lacht".

    Das ist schon eine sehr verkopfte Interpretation, mit der man jede Textvorlage , quasi willkürlich , so deuten kann wie es einem gerade passt.

    Keineswegs, denn Werner Hintze hat Belege im Text und der Musik von "Tristan und Isolde" angeführt, die seine Interpretation stützen.

    Unerfüllbar im einen Sinn, erfüllt in einem anderen, fertig.

    Findest Du nicht, dass das etwas dürftig als Interpretation des "Tristan" ist? Wenn das die Quintessenz einer musikwissenschaftlichen Seminarbeit wäre, gäbe es dafür sicher keine gute Note. ^^ Die Frage ist doch genau, in welchem Sinne jeweils. Als Liebe in einem konventionellen Sinne - und sie lebten als Paar happily ever after - ist vielleicht keine Erfüllung möglich. Wobei auch das schon fraglich ist, weil das Stück ja am Ende genau ein solches Happy End durch König Marke anbietet, der nach Kenntnis der Umstände auf Isolde verzichten will und herbeigeeilt kommt, um sie mit Tristan zu vereinen. Das wäre die Hollywood-Fassung mit konventionellem Happy End, aber in Wagners Director's Cut kommt es dazu nicht. ;) Dass ein solches irdisches Happy End von den Liebenden gar nicht angestrebt wird, wird schon im 2. Aufzug mehr als deutlich, wenn die Nacht der Liebe besungen wird, womit natürlich der Tod gemeint ist:


    So starben wir,
    um ungetrennt,
    ewig einig
    ohne End',
    ohn' Erwachen,
    ohn' Erbangen,
    namenlos
    in Lieb' umfangen,
    ganz uns selbst gegeben,
    der Liebe nur zu leben!


    Und weiter:


    O ew'ge Nacht,
    süsse Nacht!
    Hehr erhabne
    Liebesnacht!
    Wen du umfangen,
    wem du gelacht,
    wie wär' ohne Bangen
    aus dir er je erwacht?
    Nun banne das Bangen,
    holder Tod,
    sehnend verlangter
    Liebestod!
    In deinen Armen,
    dir geweiht,
    ur-heilig Erbarmen,
    von Erwachens Not befreit!


    Um den "Tristan" zu verstehen, muss man verstehen, was dieser "Liebestod" ist und warum er von den beiden als Erfüllung ihrer Liebe ersehnt wird. "Sterben um der Liebe zu leben" - um hier einem Verständnis näherzukommen, wird man sich mit Wagners Beschäftigung mit Schopenhauer und den Lehren des Buddhismus befassen müssen. Haben wir da nicht einen Fachmann im Forum? :)

    Du hast einfach kein philosophisches Interesse an der Kunst. Wer ein solches hat, der nimmt jeden philosophischen Begründungsansatz für verbindlich, egal ob das ein phänomenologischer, strukturalistischer oder welcher andere auch immer ist.

    Ich beteilige mich schon lange nicht mehr an diesen Diskussionen, weil sie sich nur noch im Kreise drehen. Aber hier muss ich als Philosoph dann doch widersprechen, damit kein falscher Eindruck von dieser Disziplin entsteht. Ich kenne keinen ernstzunehmenden Philosophen, der jeden philosophischen Begründungsansatz für verbindlich hält, egal ob wir uns in der Ästhetik, Erkenntnistheorie, Ontologie, Ethik oder Wissenschaftstheorie befinden. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Es ist eine der vornehmsten Aufgaben des Philosophen, Begründungsansätze kritisch zu hinterfragen, indem die Bedeutungen der verwendeten Begriffe analysiert werden, indem Schlussfolgerungen auf ihre logische Validität geprüft werden und indem die Prämissen von Begründungen herausgearbeitet werden, die man sich dann zu eigen machen kann oder auch nicht.

    Ich kenne noch die weiträumigen Serverräume mit den großen Schränken, in denen die LP-großen Bänder liefen und backupten; das war aber bereits in den 80ern im Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie.


    Und die leidliche tägliche Datensicherung auf 5 1/4" Disketten, wo immer bei der vorletzten von ca. 80 Disketten eine Fehlermeldung kam und ich als damaliger Azubi (90er) von vorn beginnen durfte ... Und die letzten 2% dauerten immer dreimal solange wie die vorherigen 98%. Waschmaschineneffekt. Feierabend adé! Wie schön haben wir's da heute.

    Als ich mit meinem Studium begann, wurden Daten noch auf Lochkarten gespeichert. :D

    Meine Sammlung ist schon lange digitalisiert. Die CDs habe ich danach verkauft, um mit dem Geld entweder neue, die dann digitalisiert und weiterverkauft wurden, oder gleich Downloads zu erwerben.

    Wenn Du mit "digitalisiert" meinst, dass Du Deine CDs auf eine Festplatte gerippt hast (also die Daten von einem Speichermedium auf ein anderes kopiert), dann beschreibt dies genau das, was ich auch schon vor vielen Jahren gemacht habe.

    Einige Restanten stehen noch übersichtlich im Regal.

    Bei mir sind es einige wenige besonders ansprechend gestaltete CDs und eine Sammlung von SACDs, die etwas aufwändiger zu rippen sind, wozu ich bisher schlichtweg zu faul war.

    Ich würde noch nicht aufgeben und mich noch einmal an die polnische Herstellerfirma wenden - höflich, aber bestimmt. Das Schreiben am besten auf Englisch oder Polnisch (DeepL leistet hier gute Dienste). Auch wenn die nicht stattgefundene Reparatur nicht berechnet wurde, so sind Dir doch erhebliche Kosten für den Kauf des Kartons und für den Versand entstanden.

    Ich bin erst seit gut 10 Jahren dabei, womit ich angesichts des Alters dieses Forums noch geradezu ein Frischling bin. ^^ Ein Internet-Forum 20 Jahre am Leben zu erhalten, ist schon eine beachtliche Leistung, dafür Respekt und Anerkennung für Alfred auch von meiner Seite. Und ich freue mich auch, dass er an die Zukunft gedacht hat und eine Nachfolge gefunden wurde. Sehr positiv finde ich, dass in der letzten Zeit mehr moderiert wird. Ich habe einige Male beklagt, dass die Moderatoren ihrem Namen nicht gerecht werden, weil sie so gut wie nie etwas tun, wenn Diskussionen in persönliche Angriffe ausarten (außer irgendwann den fraglichen Thread zu schließen). Das hat sich nach meiner Wahrnehmung geändert, es wird früher ermahnt und beleidigende Beiträge werden relativ schnell ganz oder teilweise gelöscht.


    Das berüchtigte Telefongespräch habe ich nicht als Prüfung oder gar als Kreuzverhör empfunden, und es wurden auch keine Fragen nach meiner politischen Gesinnung gestellt (sonst wäre ich wahrscheinlich nicht zugelassen worden :baeh01:). Aber meine Einstellung zum Regie-Theater war Thema, ob von Alfred oder von mir aufgebracht weiß ich nicht mehr. Ich habe damals kein Hehl daraus gemacht, dass ich Anhänger desselben bin, was Alfred aber nicht davon abgehalten hat, mich nach dem Gespräch freizuschalten.


    Die Mitgliedschaft in diesem Forum hatte dann sehr schnell massive Auswirkungen auf meine Beschäftigung mit klassischer Musik. Ich war schon vorher sehr breit interessiert und habe Musik vom Mittelalter bis zur Moderne und von der Kammermusik bis zur Oper gehört. Aber ich hatte von den meisten Werken nur eine Aufnahme und war der Meinung, das reiche auch. Das hat sich dann sehr schnell geändert, und die Zahl der CDs in meiner Sammlung hat sich in diesen zehn Jahren mindestens verhundertfacht. Und während früher symphonische Musik im Zentrum meines Interesses stand und die Oper erst an zweiter Stelle kam, hat sich das Verhältnis in den letzten Jahren eher umgekehrt. Dabei haben kundige Mitglieder dieses Forums wie Caruso41, Stimmenliebhaber und andere zweifellos eine Rolle gespielt, von denen die meisten leider nicht mehr hier sind. Dass das Thema Oper und Gesang in der letzten Zeit doch sehr in den Hintergrund getreten ist, bedaure ich. Aber wer weiß, vielleicht erlebt es noch einmal eine Renaissance wie derzeit die Befassung mit Haydn-Symphonien, welche mich allerdings weniger interessieren.


    Ich war einige Male kurz davor, meinen Austritt aus diesem Forum zu erklären, meist ausgelöst durch den Weggang mir teurer Mitglieder oder weltanschauliche "rants" (wie man auf Neudeutsch sagt) des Forenbetreibers, die schon manche hier vertrieben haben. Ich bin aber doch ganz froh, mich jedes Mal anders entschieden zu haben.

    Ein anderes Buch, das man unbedingt gelesen haben muss, wäre dann wohl Ulysses von James Joyce. Wobei in der Übertragung ins Deutsche sicher mehr verloren geht als bei Proust. In deutscher Zunge aus dieser Zeit würde ich Kafkas Process zuerst nennen, trotz Rilke und Thomas Mann, der hier noch gar nicht genannt wurde.

    "Ulysses" sollte man unbedingt gelesen haben, wenn man es kann. Das Problem ist hier tatsächlich die Sprache. Mein Englisch ist gut und ich lese englischsprachige Literatur sonst ausschließlich im Original, aber hier bin ich an meine Grenzen gekommen.


    Rilke, Kafka und Thomas Mann muss man alle unbedingt gelesen haben. Wen man da vorzieht, ist natürlich auch eine Frage des Geschmacks (ich schätze alle drei gleichermaßen).

    Ich habe Prousts "Recherche" zweimal komplett gelesen und werde sie mindestens noch einmal lesen. Das großartigste literarische Werk, das ich kenne (und ich würde unbescheiden behaupten, nicht wenige zu kennen). Es ist natürlich ein Kind seiner Zeit, aber ich halte es weder für spießig noch für frauen- oder gar menschenfeindlich.

    Ich freue mich sehr darauf, Samstag Monteverdis "L'Orfeo" in der Opéra Royal in Versailles zu erleben, mit dem von mir sehr verehrten Jordi Savall am Pult und seinem Concert des Nations. Die Titelrolle singt Marc Mauillon, der bisher noch ein unbeschriebenes Blatt für mich ist. Am Sonntag geht es dann weiter in der Pariser Opéra comique mit Lullys "Armide" Die Produktion knüpft an diejenige von Glucks "Armide" an, die ich dort 2022 erlebt habe, wieder mit Christophe Rousset mit seinen Talens Lyriques und der gleichen Regisseurin Lilo Baur. Während Glucks Armide von Véronique Gens gesungen wurde, ist diesmal Ambroisine Bré die verführerische Prinzessin von Damaskus, deren Liebeszauber die Kreuzfahrer reihenweise erliegen.

    Es handelt sich um Software. Über Lautsprecher abgemischte Aufnahmen wirken in Kopfhörern unnatürlich, besonders in geschlossenen, weil eben für die Ortung Von Instrumenten beide Ohren verwendet werden müssen. Der Anteil der jeweils über das rechte oder linke Ohr zu hören ist spielt dabei eine entscheidende Rolle. Crossfeed Algorithmen sind Teile eines "Digital Sound Processings" mit dem Informationen über die beiden Kanäle gemischt werden können. Man kann natürlich auch versuchen, dass hartverdrahtet über eine elektronische Schaltung zu ermöglichen.


    Roon hat z.B. für Audeze Kopfhörer geeignete Presets die ausgewählt werden können. Ich benutze für den Focal Clear ein anderes. Wenn ich das richtig lese, hat der Phonitor KHV auch zwei Presets. Roon ist hier variabler, weil die Parameter konfiguriert werden können. Auf der anderen Seiter erfordert eine gelungene Parametrisierung etwas Erfahrung.

    Es gibt ja kaum etwas, über das im Forum nicht schon gesprochen wurde :): Natürlicher Stereo-Klang mit Kopfhörern - geht das? Erfahrungen mit Crossfeed und „Binauralizern“.


    Ich hatte mich damals mit dem Thema intensiver befasst, weil ich eine Zeitlang Musik nur mit Kopfhörern hören konnte. Das ist zum Glück lange vorbei, ich lebe wieder im eigenen Haus und kann Musik über meine Anlage hören, so dass ich den Kopfhörer seit Jahren nicht mehr angefasst habe. Daher habe ich auch nicht mehr verfolgt, ob die damals beschriebenen Plugins weiterentwickelt wurden.

    Die CDs sind auch nur noch gebraucht erhältlich, aber bei ihnen fehlt mir der Charme, die Liebe, die Wärme, ich empfinde sie, wie auch die späteren Beethoven Sinfonien mit dem Scottish Chamber Orchestra, in erster Line als "nur schnell".

    So unterschiedlich sind die Wahrnehmungen: Ich finde diese späteren Aufnahmen wesentlich gelungener als die frühere Gesamtaufnahme. Und sie sind klangtechnisch erheblich besser als die Telarc-CDs mit ihrem für diese Plattenfirma ganz untypischen verschwommenen Klangbild, das mir gar nicht gefällt.