Beiträge von Dieter Stockert


    Die Musik, die zwei- bis dreihundert Jahre alt ist, kann sich nicht weiter entwickeln. Sie steht unverrückbar und unabänderlich fest in den Noten geschrieben.

    Ja klar (wenn man mal davon absieht, dass eben längst nicht alles eindeutig in den Noten fixiert ist). Aber da Alfred genau wie ich keine Noten lesen kann, ist er auf das angewiesen, was die Musiker hörbar machen – also doch Entwicklung.

    Einer der Vorzüge der "klassischen Musik" - isbesondere wenn sie 200-300 Jahre alt ist, ist daß sie sich nicht "weiterentwickelt" […] Die neue Definition war, daß man zwar wisse, daß man den Originalklang heute nicht erreichen könne, weil man es ja im Original nie habe hören können, ABER man sei NAHE am Original, man sei "historisch informiert"

    Also zum einen wird behauptet, die Musik, die zwei- bis dreihundert Jahre alt ist, entwickele sich nicht weiter, und gleichzeitig wird anhand eines Beispiels (HIP) gezeigt, dass es da doch eine Entwicklung gegeben hat. Muss man das verstehen?


    Zitat

    daß sie auch vom Hörer das nicht wirklich verlangt […] Geprägt hat mich der Mozart Stil Karl Böhms und ähnlicher Dirigenten

    Ok, damit wird zwar der Widerspruch nicht aufgelöst, aber zumindest erklärt: Man könne ohne Weiteres auf der Stufe einer bestimmten Prägung stehenbleiben, denn die klassische Musik verlange vom Hörer ja nicht wirklich, sich zu entwickeln.


    Zitat

    Historisch informiert waren auch die Vorgängergenerationen der Musiker

    Historisch informiert waren die Vorgängergenerationen natürlich nicht bzw. nicht in dem Maß wie heute.

    Zitat

    "Über die Art, wie Schuberts Lieder vorgetragen werden sollen, bestehen heutzutage unter der großen Mehrzahl sehr sonderbare Ansichten. […]


    Diese Zeilen von Leopold von Sonnleithner hier wieder zitiert zu sehen ist mir eine Freude. Ich hatte sie ja auch schon einmal in einem Beitrag vom 27. September 2014 hier eingestellt (übrigens genau an dem Tag, an dem ich mich bei Tamino registriert habe – erst später fiel mir auf, dass sich die Gedichtzeile von Thomas Brasch doch gut unter meinen Beiträgen machen würde).

    Keine Sorge Dieter, Holger habe ich schon richtig verstanden. Ich bezog mich auf ein früheres Statement von ihm.

    Wirklich? Dann wäre es wohl nicht verkehrt gewesen, darauf hinzuweisen. In diesem Zusammenhang war Deine Äußerung wohl nicht anders zu verstehen als ich das getan habe. Und wenn Du schreibst, dass Du Dich leider nicht disziplinieren kannst, und mit solchen Geschmacklosigkeiten wie den »Masturbationsvorlagen« kommst, dann halte ich Äußerungen wie:

    Zitat

    Zusätzlich plädiere ich noch dafür, den Doktor und seine zwei Schatten aus dem Forum rauszuschmeißen.

    doch für fragwürdig.

    Wie auch immer, unsereins zählt ja auch nicht zu den "normalen Menschen".

    Wie kann man das nur so missverstehen! Holger hat geschrieben: »Normale Menschen, die nicht eine affektive Besetzung ("Animosität") in eine bestimmte Richtung haben, können sich durch einen Link und die Bemerkung, die ich mache, gar nicht provoziert fühlen.« Das besagt nicht mehr und nicht weniger als dass Holger hier normale Menschen meint, die aber mit einer bestimmten Animosität gesegnet sind.

    Lieber Knuspi,


    hast du etwas anderes erwartet?

    Das sagt ausgerechnet derjenige Tamino, der erklärtermaßen Holgers Beiträge nicht liest. Das sieht für mich nach Lagerdenken und Vorverurteilung aus, ebenso wie Knusperhexes absurder Vorwurf an Holger, er habe es erneut geschafft, den Thread zu zerschießen. Aber Holger, anstatt sich auf die Fakten zu beschränken, die ja für sich sprechen, muss natürlich auch wieder mit Gegenbeschimpfungen reagieren. So wird das nie was.

    Aber keine Sorge, Stockert wird sicher bald Support leisten, ohne die Produktion gesehen zu habem!

    Zum ersten: Hier geht es nicht um »Produktionen«, sondern, wie Knusperhexe im Eingangsbeitrag geschrieben hat, um »Fotos von Inszenierungen«. Zum zweiten: Müssen solche Bemerkungen denn wirklich immer und überall sein?

    Kann man denn bei dem ganzen analysieren, rezensieren, vergleichen, theoretisieren überhaupt noch Spaß an der Musik haben?


    Kannst Du das wirklich ernst gemeint haben? Ich gehe davon aus, dass ein Musiker sich ein Werk nicht nur spieltechnisch erarbeitet, sondern vor allem auch indem er es analysiert, indem er die Ergebnisse von anderen Kollegen anhört, indem er sich überlegt, wie er eine bestimmte Stelle spielt und welche Bedeutung diese Stelle im Zusammenhang des Werkes oder der Werktradition hat. Ich habe aber den Eindruck, dass solche Musiker trotzdem »Spaß an der Musik« haben, ja dass dieses »Analysieren, Rezensieren, Vergleichen,Theoretisieren« den Spaß vermutlich sogar noch vertieft. Dass mir das verschlossen bleibt, damit muss ich leben.

    Ich höre ein Stück und finde es gut oder nicht - der Kontext spielt keine große Rolle.

    Du meinst, er spielt für Dich keine große Rolle. Das ist doch völlig in Ordnung, wenn es für Dich so ist. Niemand hat etwas dagegen.



    Es steht für sich allein.

    Wenn man dem Komponisten unterstellt, dass er nicht bei Null angefangen hat, sondern zumindest rudimentäre Kenntnisse davon hat, was in der Musik vor ihm, passiert ist, dann steht das Werk natürlich nicht mehr allein, sondern in einer Tradition – selbst dann, wenn der Komponist diese bewusst ablehnen oder unterbrechen wollte. Und selbst wenn der Komponist wider jegliche Wahrscheinlichkeit wirklich nichts von der Tradition wissen sollte, so wäre er doch – wenn er nicht völlig außerhalb der Welt leben würde – in irgendeiner Weise Teil seiner Umgebung und auch schon allein dadurch kann man doch nicht mehr ernsthaft behaupten wollen, das Stück stehe für sich allein.



    Und ich beurteile es für sich allein.

    Das wiederum ist Dir unbenommen. Was bleibt einem auch anderes übrig, wenn man weder die zeitlichen noch fachlichen Voraussetzungen hat, um da so einzusteigen wie etwa Holger das kann. Aber ich käme nie und nimmer auf die Idee zu meinen, ich könnte dann mit meinem naturgemäß eingeschränkteren Verständnis eines Werkes wirklich auf Augenhöhe diskutieren. Nein, da muss ich Holger schon Recht geben, wenn er schreibt:

    Zitat

    Man kann z.B. auch einfach sagen, warum einem etwas gefällt oder nicht gefällt, erschließt oder nicht erschließt, ohne gleich mit einer Wertung zu kommen: "Das was ich nicht verstehe oder mir nicht gefällt ist schlecht oder nichts wert."

    du hast mich auf den von dir gemeinten Beitrag 61 aufmerksam gemacht, den ich eigentlich nicht lesen wollte.

    Ich werte das mal als Nummer 10. Ach ja, und ich empfinde die Tatsache, dass Gerhard die Beiträge von bestimmten anderen Diskussionsteilnehmern ignoriert, und die Art und Weise, wie er immer wieder darauf hinweist, als gehässig und eines Diskussionsforums wie Tamino nicht würdig. Mit der »Erbsenzählerei« will ich zum einen Gerhard einen Spiegel vorhalten, weil es sich dabei eben nicht um einmalige oder gelegentliche Ausrutscher, sondern ein regelmäßig zu beobachtendes Verhalten bei ihm handelt. Zum anderen möchte ich das Forum auch dafür sensibilisieren, weil es für mich nicht ganz leicht zu ertragen ist, dass so etwas einfach hingenommen wird. Ich nehme dabei – auch nicht ganz leichten Herzens – in Kauf, dass manche mich für ein A… halten.

    Alles gut und von mir aus auch schön, aber das die Sternflammende Königin der Nacht in einer Mischung aus Venizianischer Gondel, Hansekooge und Frickas Goldenem Wagen vom Himmel schwebt, kann mir dann doch niemand als werkgetreu oder auch nur werkgerecht verkaufen ... !?

    Spielverderber!

    Mich wundert nur, dass die so negativ eingestellten Zerstörer alles Guten sich hier noch nicht zu Wort gemeldet haben.

    Nun ja, ich halte mich zwar überhaupt nicht für einen »negativ eingestellten Zerstörer alles Guten«, und im »wirklichen Leben« wird mir oft gesagt, ich hätte eine positive Ausstrahlung. Ich habe aber gute Gründe, mich hier mit gemeint zu fühlen. Und wenn mich Gerhard hier sozusagen auffordert, meinen Senf dazu zu geben, so habe ich bei den verlinkten Bildern, über die Gerhard schreibt:

    Schon als ich den Link mit den Szenenbildern öffnete, wusste ich, dass hier wirklich "Rigoletto" gespielt wird

    doch das Bedürfnis, das mal mit dem zu vergleichen, was im Libretto steht:


    Ich will damit keinesfalls sagen, dass die Inszenierung etwa nicht so wäre, wie Gerhard sich das wünscht. Nur ist es mir ein Rätsel, wie er aufgrund der verlinkten Bilder erkennt, wie »Ort, Zeit und Handlung des Werkes […] erkennbar« bleiben, wenn man auf den Bildern von der Szenerie doch kaum etwas sieht.

    Ich schlage vor, dass die Moderation die kommentierenden, wertenden Beiträge (einschließlich diesen) löscht.

    Das wären dann noch – wenn man Alfreds Moderatorenbemerkung von Beitrag Nr. 4 außer Betracht lässt, dieser und die folgenden von:
    – Knusperhexe (Nr. 5, Text von 11, 13, Text von 15, 23, 31, 45, 52)
    – dr.pingel (Nr. 7, 14, 39, 40)
    – operus (Nr. 10)
    – Dieter Stockert (Nr. 12, 24, 36, Doppelpost 53/54, 61)
    – Dr. Holger Kaletha (22, 32, 33 teilweise, 49, Text von 51, 59, 60)
    – WolfgangZ (Nr. 25, 35, 38, 47, 57, 62)
    – chrissy (Nr. 26)
    – musikwanderer (Nr. 27, 29 teilweise)
    – m.joho (Nr. 34, 37, Text von 48, 50, 64)
    – La Roche (Nr. 42, 43)
    – Gerhard Wischniewski (Nr. 56, 58)


    Bilder eingestellt haben übrigens nur:
    – Knusperhexe
    – La Roche
    – Gerhard Wischniewski
    – Dr. Holger Kaletha
    – Misha
    – m.joho (keine Fotos, dafür ein Trailer)

    Die Lisitsa-Aufnahme gefällt mir auch gut, mit ABM sollte man sie aber wirklich nicht vergleichen. Letztlich auch nicht in klaviertechnischer Hinsicht. Wo Lisitsa mit ihren Fingern wild herumfuchtelt, sieht man bei ABM überhaupt nicht, wie sich die Finger bewegen.


    Im direkten Vergleich kommt mir die Lisitsa-Aufnahme, vielleicht ist das etwas übertrieben ausgedrückt, doch etwas »erdenschwer« vor.

    Holger, jetzt noch mal klipp und klar. In dem Bereich "traditionelle Operninszenierungen" finden KEINE Diskussionen zum Thema Regietheater statt.

    Was Holger hier ja auch nicht getan hat. Und wenn hier Gefahr bestand, dass die Diskussion zerschossen wird, dann ging sie bestimmt nicht von ihm aus. Oder habe ich da etwas übersehen?


    Hier soll eine reine Bildersammlung entstehen.

    Dann hättest Du aber auch andere hier vor Holger »maßregeln« müssen.

    Man muss ja mit der Argumentation von Holger nicht einverstanden sein. Aber wenn man schon sachlich nicht darauf eingeht, sollte man sich diese ins Persönliche zielende Polemik erst recht sparen.

    Bei den meisten dieser Verlinkungen kann ich mit Rechtsklick im darauf erscheinenden Kontextmenü die Option auswählen, dass der Link in einem neuen Fenster geöffnet werden soll. Das funktioniert aber nicht aber bei den drei Links vom Dienstag (da kommt jeweils eine Meldung, dass mein Browser keine Verbindung zu dem betreffenden Server aufbauen kann).

    Ist es wirklich so verwerflich von mir, wenn ich Dir bei einer ganzen Reihe von gezeigten Bildern ausdrücklich zustimme in der Meinung, sie würden Lust auf einen Opernbesuch machen, dass ich dann bei einem einzigen der Fotos auch sage, dass ich das anders sehe? Ist es wirklich notwendig, dann gleich dermaßen pöbel- und stänkerhaft (»Halte doch einfach mal Deinen Sabbel«) zu reagieren?

    [quote='Dieter Stockert','index.php?page=Thread&postID=604519#post604519']Wenn ich Schauspieler sehen will, sehe ich mir ein Schauspiel an. Wenn ich Sänger erleben will, gehe ich in die Oper.

    Ich finde es so stimmiger: Wenn ich Schauspieler sehen will, sehe ich mir ein Schauspiel an. Wenn ich Sänger hören will, gehe ich zu einem Liederabend. Wenn ich ein Gesamtkunstwerk erleben will, gehe ich in die Oper.

    Ja, ich sehe die Winterreise – und auch den beliebten Lindenbaum – überhaupt nicht als »romantisch-religiös« verklärtes Werk und sie bietet keinen Trost, sie ist »harte musikalische Prosa«, wie Du schreibst. Ich sehe auch durchaus den »bisweilen geradezu expressionistischen Ausdrucksgestus«. Nur kommt es mir so vor, als ob man diesen Aspekt beim Vortrag der Winterreise eigentlich überhaupt nicht hervorheben sollte, er ergibt sich sozusagen »im Stillen«und von selbst, und Fischer-Dieskau deklamiert eben nicht nur sehr »sprachdeutlich«, sondern er macht viel mehr. Diese große Ausdrucksenergie, die da vorhanden ist, bringe ich nicht mit der so kunstvoll-einfachen Sprache des Klaviers, den schlichten Melodien, der Gefühlsstimmung und innerlichen Verfassung des »Helden« der Winterreise zusammen.

    Welche Aufnahme von Fidi hast Du denn gehört?

    Nur um ein paar zu nennen:
    https://www.youtube.com/watch?v=1aXXwNGmz9Q
    https://www.youtube.com/watch?v=27QRTasVJHg
    https://www.youtube.com/watch?v=jyxMMg6bxrg
    Das sind drei, die ich jetzt auf die Schnelle zur Vergewisserung noch einmal angespielt habe. Allerdings habe ich auch schon »Schlimmeres« von Fischer-Dieskau gehört. Er macht mir einfach zu viel. Aber das scheint beim Kunstlied üblich zu sein. Nur Schubert verträgt das, für mein Empfinden jedenfalls, nicht so gut.