Beiträge von timmiju
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Ein großartiges Werk und ebenso großartige Interpreten:
Johann Sebastian BachMesse in h-Moll BWV 232
Ruth Holton, Sopran
Matthias Rexroth, Alt
Christoph Genz, TenorKlaus Mertens, Bass
Thomanerchor Leipzig
Gewandhausorchester Leipzig
Dirigent: Christoph Biller
Bach gehört nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Komponisten, ein Highlight ist für mich aber immer wieder mal die Hohe Messe in h-Moll. Dafür gibt es keinen besseren Ort als die Leipziger Thomaskirche. Dazu der hier reichhaltig besetzte Thomanerchor und das Gewandhausorchester, das zeigt, dass es auch Barock kann. Christoph Biller leitete 23 Jahre den Thomanerchor, den er künstlerisch in starkem Maße prägte. Das zeigt ganz bestimmt auch diese sehr eindrucksvolle Aufnahme mit jungen Sängern, die mit großer Intensität und Sangesfreude agieren.
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Heute erreichte mich ebenfalls die Nachricht, Daniel Barenboim gibt seine Position als Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden zum 31. Januar auf. Dafür seien gesundheitliche Probleme ausschlaggebend. Er hoffe, der Staatsoper und der Staatskapelle Berlin in Zukunft weiter als Dirigent verbunden bleiben zu können.
Wen überrascht das? Schon seit über einem halben Jahr konnte er nicht mehr als Dirigent oder Pianist auftreten. Zu Silvester stand er wie hier beschrieben noch einmal am Pult für Beethovens 9. Sinfonie. Die Diskussion über seine Nachfolge hat doch schon längst begonnen. Nachdem er als Einspringer für Blomstedt fast ohne Proben im Juni eine fantastische Bruckner Siebte dirigierte, stand Christian Thielemann auch am Pult der umstrittenen Neuproduktion des "Ring der Nibelungen" und begleitete das Orchester auch auf einer ausgedehnten Asienreise. Die Chemie zum Orchester scheint zu stimmen. Da Thielemanns Zeit in Dresden dem Ende zugeht, wäre sein Wechsel nach Berlin nicht undenkbar. Warten wir es ab.
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Ich habe meinen Text in den aktuellen Thread verschoben.
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Ich wollte einen Vergleich zu der Aufführung in der Semperoper:
Ludwig van BeethovenSinfonie Nr. 9 d- Moll op. 125
Laura Aikin, Sopran
Ingeborg Danz, Alt
Maximilian Schmitt, Tenor
Tareq Nazmi, Bass
WDR Rundfunkchor
WDR Sinfonieorchester
Dirigent. Jukka-Pekka Saraste
Thielemann fand ich emotionaler, der Bass war keine gute Wahl.
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Dieses Pjongyang Concert von 2008 habe ich in der abgebildeten hochempfehlenswerten 11-DVD-Box GREAT AMERICAN ORCHESTRAS
Ich finde das Konzert gar nicht so übel, wie hier dargestellt.
Ich habe dieses Konzert in einer Einzelausgabe:
Das ist eine wirklich sehr bemerkenswerte Einspielung. Ein US-amerikanisches Orchester gastiert im Schurkenstaat Nordkorea. So etwas kann man sich heute überhaupt nicht mehr vorstellen, eigentlich damals auch nicht, aber das macht den Wert dieses Auftrittes aus. Nicht nur das Konzert ist dort aufgezeichnet, auch Begegnungen mit nordkoreanischen Menschen. Im Konzert gab es zum Schluss nach dem koreanischen Stück stehenden Applaus. Und es entstand ein wenig die Hoffnung so etwas fortzusetzen, am besten mit einem Gegengastspiel. Nun ja, Träume sind Schäume. Musikalisch gefiel mir die Dvorak-Sinfonie am besten, da war Maazel in seinem Element und die Musiker spielten mit Herzblut.
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Ich kenne Maria Judina nur aus dieser CD:
Sie spielt das vierte Klavierkonzert G-Dur op. 58 von Beethoven, begleitet von der Leningrader Philharmonie unter Kurt Sanderling, die Aufnahme ist von 1948.
Die Tempi sind nicht ungewöhnlich: 19:30 - 5:25 - 9:37.
Mir gefällt ihre Spielweise, die allerdings recht romantisch angelegt ist, kraftvoller Anschlag, freizügige Dynamik, das piano, besonders am Anfang, gerät oft zum mezzoforte, wenn nicht sogar forte. Beide Kadenzen sind hoch interessant, wahrscheinlich von ihr selbst, es sind jedenfalls nicht die sonst üblichen. Leider sind mir andere Aufnahmen nicht bekannt.
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Im Thema dieses Threads geht es um die Existenzberechtigung der CD, dabei befassen sich die letzten Beiträge sehr mit der Einzigartigkeit von Live-Aufnahmen. Ich gehe in Berlin relativ oft in Oper und Konzert, eben weil das Angebot so verlockend ist. Und dennoch kann ich nicht überall hin, es kostet alles Geld und zu viel hintereinander tut auch nicht gut. Zum Thema: Ich höre weiterhin CDs, einfach weil ich sie habe und sie es verdienen, auch mal gespielt zu werden. Aber ich stelle fest, es ist weniger geworden. Der Grund ist auch, dass ich bei der Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker die Konzerte alle zuhause verfolgen kann, dazu kommen youtube-Angebote, da gibt es mitunter auch Entdeckungen und selbst erstellte TV-Mitschnitte. Auch gibt es Tage, da habe ich keinen Musikbedarf. Um auf Live-Erlebnisse zurückzukommen, von einer Oper habe ich viel mehr, wenn ich sie auch sehen kann. Selbst wenn ich den Regieansatz überhaupt nicht teilen kann. Und auch ein Konzert lebt von der Unmittelbarkeit, hier ist jeder Ton echt und kann nicht wiederholt werden, hier sehe ich den Dirigenten und versuche zu verfolgen, wie er die Musik gestaltet. Bei Solokonzerten ist immer eine besondere Spannung vorhanden. Ich sehe gerne auf die Tasten oder beobachte die Bogenführung und die Körpersprache. So entsteht schließlich ein Gesamteindruck. Die spezielle Atmosphäre eines Konzertsaales kann keine CD ersetzen. Wenn man viel im Konzert ist und die Werke kennt, kommt es natürlich vor, dass einem auch Ungenauigkeiten oder falsche Intonation auffallen. Nicht immer schmälert das den Gesamteindruck, es kommt letzlich darauf an, ob musikalisch die Darbietung überzeugt. Um auf die CDs zurückzukommen, da interessieren sicher auch historische Aufnahmen von Künstlern, die nicht mehr leben und Aufnahmen von Künstlern, die man mag. Aber wenn ich die ganzen CDs in meiner Sammlung sehe, dann ist es denkbar, dass ich sie in meinem Leben nicht mehr alle höre. Braucht man dann noch neue? Ja, weil neue Namen auftauchen oder sehr interessante Neuerscheinungen reizen oder man eine Vergleichsaufnahme möchte. Fürs Downloads bin ich nicht der Typ.
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Während die Staatskapelle mit Christian Thielemann sich auf Auslandstournee befindet, finden in der Staatsoper Unter den Linden die Barocktage statt. Morgen ist die Premiere und am Dienstag werde ich mir die Oper "Il Giustino" von Antonio Vivaldi zu Gemüte führen. Als Orchester fungiert die Akademie für Alte Musik Berlin unter René Jacobs. In barocker Üppigkeit sollen fast einhundert Arien und Rezitative die Geschichte des Bauern Giustino erzählen, der im antiken Rom zum Kaiser avanciert. In Szene gesetzt wird dieser illustre Reigen aus Liebe und Intrigen, Macht und Erotik, Politik und Fantastereien von Regisseurin Barbara Horáková. Unter den Solistinnen und Solisten befinden sich mit Raffaele Pe und Christophe Dumaux zwei gefragte Countertenöre. Ich bin sehr gespannt auf dieses unbekannte Werk.
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Hans Rott, leider ein Talent geblieben:
Sinfonie Nr. 1 E-DurGustav Mahler
"Blumine" aus Sinfonie Nr.1
Anton Bruckner
Sinfonisches Präludium
Bamberger Symphoniker
Dirigent: Jakúb Hrusá
Die Rott-Sinfonie nimmt Anleihen bei Wagner, Bruckner und lässt im Ländler Bezüge zur erst 4 Jahre später erschienenen 1. Sinfonie von Mahler erkennen. Das Werk ist insgesamt recht klangprächtig, schwankt aber zwischen perfekt gelungenen Passagen und haarsträubenden Plattitüden, zwischen orchestralen Finessen und hohler Feierlichkeit. Dennoch, die Aufnahme von Ende 2021 ist durchaus hörenswert, dazu gibt es die passenden Zugaben.
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Nach dieser umfangreichen Auflistung der kammermusikalischen und Klavierfassungen dieses Werkes möchte ich als Ergänzung noch einmal auf diese Klavierfassung hinweisen:
Im Cover steht "Erste Einspielung von Mahlers Klavierfassung mit Tenor und Bariton". Die Ausführenden sind:
Stephan Matthias Lademann, Klavier
Robert Dean Smith, Tenor
Iván Paley, Bariton.
Aufnahmeort: Telos Music Studios, Mechernich-Floisdorf, 3&4/2005
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Neuerwerbung:
Sergej RachmaninowSinfonie Nr. 2 e-Moll
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Lorin Maazel
Ich hatte bisher nur die Aufnahme mit Kurt Sanderling und habe nun eine Vergleichseinspielung. Siehe da, sie ist rund 11 Minuten kürzer, was vor allem am hier zügig genommenen ersten Satz liegt. Bin sehr zufrieden damit.
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Angeregt durch den Thread "8. Bruckner - Das Mysterium" wollte ich mir heute mal diese Aufnahme vom Januar 1951 anhören:
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 8 c-Moll
(Edition Lienau 1892)
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Hans Knappertsbusch
Meine Aufnahme befindet sich in einem anderen Set, ich habe mit Knappertsbusch nur diese Bruckner.
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Nochmals Wiener Klassik:
Franz SchubertSinfonie Nr. 5 B-Dur
NDR-Sinfonieorchester
Dirigent: Günter Wand
Eigentlich ein musikalisches Leichtgewicht, in dieser Darbietung kam das Werk mir fast wie neu gehört vor. Vielleicht auch weil es eine Live-Aufnahme ist, keine gehackstückte perfekt wirkende Studioaufnahme.
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Sehr emphatischer Künstler:
Wolfgang Amadeus MozartKlaviersonate a-Moll KV 310
Ludwig van Beethoven
Klaviersonate Nr. 8 c-Moll op. 13 "Pathetique"
Klaviersonate Nr. 14 cis-Moll op. 27 Nr. 2 "Mondschein"
Franz Liszt
Etüde transcendante Nr. 10 f-Moll
Sposalizio E-Dur (aus Deuxième Année, Italie)
Rudolf Kerer, Klavier
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